Klima-Masterplan: Erster Schweizer Plan zur Umsetzung

Bern, 2. Juni 2016
Medienmitteilung der Klimaallianz Schweiz
Klima-Masterplan:
Erster Schweizer Plan zur Umsetzung des Pariser Abkommens
Seit der Verabschiedung des wegweisenden Klimaabkommens in Paris im Dezember 2015 hat
der Bundesrat noch keinen kohärenten Plan zu dessen Umsetzung vorgelegt.
Die Klimaallianz Schweiz, ein Zusammenschluss von 66 Nichtregierungsorganisationen, legt
heute einen ersten, umfassenden Massnahmenplan vor. Darin werden verschiedene politische
Instrumente vorgeschlagen, mit welchen die Schweiz die in Paris eingegangenen
Verpflichtungen zum Schutz der Menschheit vor der sich anbahnenden Klimakatstrophe
erfüllen kann.
Die Kernpunkte des Klima-Masterplans Schweiz sind:
• «Zero» ist das Ziel: Die Begrenzung der Klimaerwärmung verlangt in jedem Fall die
weltweite Reduktion der Emissionen auf netto null. Das heutige, fossile Energiesystem
muss durch ein umweltverträgliches, erneuerbares System ersetzt werden. «Um die
Chance auf eine 1.5°C wärmere Welt zu wahren, muss diese Null global bereits um
2050 erreicht werden», sagt Georg Klingler von Greenpeace. Eine gerechte Verteilung
der noch möglichen Pro-Kopf-Emissionen verlangt von der Schweiz, bereits bis 2040
keine CO2-Emissionen mehr zu emittieren.
• Ambitionen verdoppeln statt verlangsamen: Der Bund muss die aktuell gesetzlich
verankerte Reduktionsrate für Emissionen von 2% pro Jahr auf 4% pro Jahr erhöhen. Mit
der vorgeschlagenen 30%-Absenkung bis 2030 würde der Bundesrat stattdessen
lediglich eine Reduktion von jährlich 1% in die Wege leiten.
• Globale Verantwortung wahrnehmen: Wohlhabende Länder beanspruchen die
«Allmende Atmosphäre» übermässig. «Die Schweiz muss sich darum an
Schutzmassnahmen gegen von ihr mitverschuldete Klimafolgen in den ärmsten Ländern
beteiligen», führt Jürg Staudenmann von Alliance Sud aus. Die Schweiz muss unabhängig
von der Entwicklungszusammenarbeit mindestens 1 Mrd. CHF pro Jahr an die
internationale Klimafinanzierung beisteuern.
• Emissionsreduktion im Ausland ersetzt Inland-Klimaschutz nicht: Auslandreduktionen
sind sinnvoll, um unsere enormen Klimawirkungen ausserhalb der Schweiz auf null zu
bringen. Weil aber alle Emissionen weltweit und gleichzeitig bis 2050 auf netto null
gesenkt werden müssen, kann der Zukauf von ausländischen Emissions-Zertifikaten
langfristig die notwendige Vermeidung inländischer Emissionen nicht ersetzen.
•
Alles und Alle angehen: Es braucht konsequente Regeln für alle Sektoren – namentlich
des Verkehrs –, die zum Anstieg der Treibhausgas-Emissionen beitragen. «Intelligente
Regulierungen helfen, dass folgenschwere Fehlinvestitionen ausbleiben und
Reinvestitionen zur Klimawende beitragen», erklärt Patrick Hofstetter vom WWF
Schweiz. Verstärkte Aufmerksamkeit verdienen dabei Importe, Direktinvestitionen im
Ausland sowie institutionelle und andere Anlagen, die über den Finanzplatz Schweiz
getätigt werden.
Link zum Klima-Masterplan Schweiz: http://www.klima-allianz.ch/klima-masterplan/
(Französisch: http://www.klima-allianz.ch/masterplan-climat/)
Weitere Informationen:
Patrick Hofstetter, Koordinator Klima-Allianz, Leiter Klima & Energie WWF Schweiz,
[email protected], 076 305 67 37
Georg Klingler, Klimaexperte Greenpeace Schweiz,
[email protected], 079 785 07 38
Jürg Staudenmann, Verantwortlicher Internationale Umwelt- und Klimapolitik Alliance Sud,
[email protected], 079 152 41 72
Die Klima-Allianz Schweiz (www.klima-allianz.ch) umfasst 66 Organisationen aus den
Bereichen Umwelt-, Entwicklungs- und Sozialpolitik, sowie aus Politik und Kirchen.
ACSI - Actares - AEE Suisse - Alliance Sud - Alpeninitiative - Antenna - Aqua Viva - A Rocha Schweiz Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz - Association Climat Genève - Biomasse Schweiz - Brot für alle Bruno Manser Fonds - CIPRA - COMUNDO (Bethlehem Mission Immensee, E-CHANGER, Inter-Agire) Coordination Climat Justice Sociale - Eaternity - Equiterre - Erklärung von Bern - Evangelische Frauen
Schweiz - Fair Recycling - Fastenopfer - fossil-free.ch - GIBBeco- Grands-Parents pour le climat Greenpeace Schweiz - GreenBuzz - Grüne Partei der Schweiz - Grünliberale Schweiz GLP - Hausverein
Schweiz - HEKS - Helvetas Swiss Intercooperation - Integrale Politik - INWO - Junge Grüne Schweiz Kleinbauern-Vereinigung - Mountain Wilderness - myblueplanet - myclimate - Naturfreunde Schweiz Noé 21 - oeku - Ökozentrum - PanEco - Partner Sein - Pro Natura - Pro Velo Schweiz - Schweizerische
Energie-Stiftung - Schweizerischer Gewerkschaftsbund - Schweizerischer Katholischer Frauenbund Schweizerischer Schutzverband gegen Flugemissionen - SEV Gewerkschaft des Verkehrspersonals Solarspar - Solidar Suisse - SP Schweiz - Schweizerische Vereinigung für Sonnenenergie - Stiftung für
Konsumentenschutz - SVS/BirdLife Schweiz - Swissaid - Swissolar – Swiss Youth for Climate - terre des
hommes schweiz - umverkehR - Vereinigung Bündner Umweltorganisationen - VCS Verkehrsclub der
Schweiz - WWF Schweiz - Zukunft statt Kohle
Kontakt:
Christian Lüthi, Geschäftsstelle Klimaallianz Schweiz,
[email protected], 076 560 44 99