Feier zu Ehren des Grossratspräsidenten Carlos Reinhard Ansprache Stadtpräsident Thun, Dr. Raphael Lanz 2. Juni 2016, 16.00 Uhr, Rathausplatz Thun Es gilt das gesprochene Wort. Sehr geehrter Herr Grossratspräsident Sehr geehrte Frau Regierungspräsidentin Werte Damen und Herren Nationalräte, Regierungsräte, Grossräte und Gemeinderäte Liebe Thunerinnen und Thuner, liebe Gäste Herzlich willkommen in Thun. Der eine oder andere kennt die Szenerie. Bereits vor einem Jahr durften wir hier einen Thuner Grossratspräsidenten feiern. Wir sind also nicht aus der Übung. Ich freue mich auf das heutige Fest zu Ehren eines Thuners, zu Ehren des diesjährigen höchsten Berners im Kanton. Herzliche Gratulation, Carlos Reinhard, zu Deiner Wahl. Thun und Grossrat Dass in zwei aufeinanderfolgenden Jahren ein Thuner das Amt des Grossratspräsidenten einnehmen darf, ist ein Novum. Wenn aussergewöhnliche Ereignisse geschehen, ist dies immer auch ein Anlass, die Geschichtsbücher aufzuschlagen und zurückzublicken. Dabei sieht man, dass Thun und der Berner Grossrat historisch verbunden sind. Es war nämlich ein Thuner, Karl Koch, der die liberale Verfassung von 1831 entwarf und damit die Grundpfeiler der repräsentativen Demokratie mit dem Grossen Rat als Volksvertretung schuf. C.F.L. Lohner In diesen Grossen Rat von 1831 trat Carl Friedrich Ludwig Lohner, eine weitere aussergewöhnliche Thuner Persönlichkeit, der vier Jahre später zum ersten Grossratspräsidenten aus Thun wurde. Er knüpfte seine Wahl damals an die Bedingung, sein Domizil in Thun behalten zu dürfen. Der Forderung wurde stattgegeben. Carlos Reinhard muss eine Bedingung wie diese heute nicht mehr explizit stellen. Natürlich ist dennoch erwünscht, dass er seinen schönen Wohnort behält. Hobbies Politik und Gesellschaft In seinem Blog schreibt Carlos Reinhard „Politik und Gesellschaft sind für mich wie Hobbies.“ Hobbies zu pflegen, Sie wissen das, meine Damen und Herren, das ist im Alltag nicht immer einfach. Man muss sich Zeit nehmen dafür. Carlos Reinhard nimmt sich die Zeit für Politik und Gesellschaft seit langem und hat über die Jahre verschiedenste Ämter eingenommen, unter anderem wirkte er als Präsident der FDP Thun und im Thuner Stadtrat. Sein Engagement ist bis heute gross. Arbeit Neben den Hobbies gibt es ja meist noch die Arbeit, wobei die Reihenfolge in der Regel umgekehrt ist. Beruflich sorgt Carlos Reinhard für weisse Westen. Als Inhaber und Geschäftsführer der Grosswäscherei Reinhard beliefert er verschiedenste Kunden mit sauberen Textilien und weiss, was es heisst, Mitarbeitende zu führen. Politische Geschäfte wie Waschprozess Sein Arbeitsgebiet kommt Carlos Reinhard auch in der Politik zu Gute. Denn politische Geschäfte sind wie Waschprozesse. Einweichen ist oft wichtig, genauso wie es gilt, die richtige Temperatur einzustellen. Manchmal muss es Schongang sein; und Manches muss noch durch die Mangel oder mit Weichspüler versetzt werden. Natürlich ist es auch wichtig, die Trommel nicht zu überladen – nur leider wird dies nicht immer beachtet. Gut gerüstet Durch Deine vielseitigen Tätigkeiten hast Du, lieber Carlos, fürs hohe Amt des Grossratspräsidenten einen gut gefüllten Rucksack geschultert. In den vergangenen zwei Jahren konntest Du ausserdem bei Béatrice Struchen und Marc Jost bereits in Deine neue Rolle hineinsehen. Ein Durchschnittspräsident bist Du nicht. Denn dieser wäre gut neun Jahre Grossrat bevor er mit 55 Jahren das Präsidium übernimmt. Du unterbietest beides. Präsident Das Präsidium wird für Dich eine spannende, aber auch herausfordernde Aufgabe. Bill Clinton sagte einmal: Ein Präsident ist wie ein Friedhofsverwalter. Er hat eine Menge Leute unter sich, aber keiner hört zu. Nun, im Grossen Rat geht es natürlich gesittet zu und her. Sollte es dennoch gelegentlich nicht so sein, habe ich Dir hier die nötige Ausrüstung mitgebracht. (Übergabe Geschenke) Wünsche Lieber Carlos, im Namen des Thuner Gemeinderats wünsche ich Dir ein besonderes und vor allem ein besonders gutes Jahr. Unsere Stadt ist stolz, dass bereits zum 13. Mal ein Thuner das Grossratspräsidium übernehmen darf. Alles Gute, Carlos Reinhard. Abschluss Ihnen, meine Damen und Herren, wünsche ich eine schöne Feier bei uns in Thun. Sie werden später einen wunderbaren Blick auf den malerischen Thunersee und das imposante Bergpanorama haben. Geniessen sie ihn. In meinem Pflichtenheft als Stadtpräsident steht übrigens, dass ich „die Attraktivität der Stadt vermitteln“ soll. Das eben habe ich aber aus völlig freien Stücken gesagt. Ich bin sicher, nach Ihrem Aufenthalt in Thun werden Sie verstehen, warum Carl Lohner bei seiner Wahl zum Grossratspräsidenten darauf bestanden hat, in Thun bleiben zu dürfen.
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