Persönlich erstellt für: Landratsamt (60000843) KULMBACH STADT 13 FREITAG, 3. JUNI 2016 Als „Kließfraa“ überall bekannt Frieda Schott hat ihr ganzes Leben gearbeitet. Das hat sie jung gehalten. Jetzt feierte sie im Gasthaus Schramm in Forstlahm ihren Neunzigsten. Und das kam nicht von ungefähr, schließlich stand sie dort jahrzehntelang am Herd. GEBURTSTAG VON UNSERER MITARBEITERIN Feulner und die päpstliche Diplomatie Kulmbach — Professor Monsignore Rüdiger Feulner kommt heute zu den Akademiegesprächen im Langheimer Amtshof. Bei der 15. Auflage dieser Diskussionsreihe spricht der heimatverbundene Geistliche über das spannende Thema „Grundlagen päpstlicher Diplomatie“. Am heutigen Rüdiger Freitag um 19 Feulner Uhr trifft der bekannte Fernsehmoderator Dietmar Gaiser auf den katholischen Theologen und Diplomaten des Vatikans. Rüdiger Feulner lehrt seit 2003 als Gastprofessor im Bereich Dogmatik und Dogmengeschichte an der Hochschule Heiligenkreuz. 2014 wurde er zum Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der theologischen Fakultät der katholischen Universität Caracas ernannt. SONNY ADAM Forstlahm — Wenn eine Frau weiß, wie man fränkische Klöße macht, dann ist das Frieda Schott. Denn jahrzehntelang hat sie im Gasthaus Schramm an den Feiertagen immer in der Küche ausgeholfen – als „Kließfraa“. Es waren wohl einige Tausend Klöße, die durch ihre Hände gegangen sind und die sie sanft in das heiße Wasser hat gleiten lassen, damit die Gäste dann die fränkischen Spezialitäten genießen konnten. „Klöße müssen groß und rund sein, und natürlich gehören auch Bröckerla rein“, erklärt die Expertin. Auch an ihrem 90. Geburtstag schaute Frieda Schott noch einmal in die Küche der Gastwirtschaft Schramm hinein, allerdings nur, um zu beweisen, dass sie das Klößerollen noch genau so gut kann wie früher. „Das verlernt man doch nicht“, lachte die Jubilarin und rollte ihren beiden Söhnen Manfred und Robert allemal was vor. Nepal, Vietnam – und jetzt Wien „Ich mag ja lieber die rohen Klöße“, verriet Frieda Schott, obwohl sie natürlich auch die „Baumwollnen“ perfekt zustande bringt. „Wenn mir das alles keinen Spaß gemacht hätte, hätte ich es vielleicht auch nicht gemacht“, sagte die Jubilarin gut gelaunt. Bis zu ihrem 80. Lebensjahr hat Frieda Schott im Gasthaus Schramm regelmäßig ausgeholfen, jetzt – mit 90 – ließ sie sich allerdings einmal selbst bedienen. Mit 50 Gästen feierte die Jubilarin, mit den Söhnen, mit den Enkeln und den Ur-Enkeln und vielen Bekannten. „Ich hab mein Leben lang immer gearbeitet, das hat mich jung gehalten“, sagte die Jubilarin selbst. AKADEMIE Freund der Basilika Die Küche des Gasthauses Schramm in Forstlahm war für Frieda Schott jahrzehntelang ein Zuhause: Noch mit achtzig Jahren hat sie immer beim Klößemachen geholfen, mit neunzig allerdings gönnt sich die Jubilarin ein bisschen mehr Ruhe. Foto: Sonny Adam Die Arbeit im Gasthaus war immer nur ein Nebenjob. Eigentlich schaffte Frieda Schott in der Strumpffabrik, später in der Spinnerei. Eine große Überraschung hat Frieda Schott von ihrem Sohn Robert bekommen – einen Flug nach Wien. Viele Jahre lebte Robert in Wien, jetzt will er der Mama die schöne österreichi- sche Metropole zeigen. Angst vorm Fliegen hat Frieda Schott übrigens nicht. „Ich hab doch mit 80 noch einige Reisen gemacht“, lachte sie. „Ich weiß noch, wie mir meine Mutter erzählt hat, dass sie nach Nepal reisen will, und ich habe gesagt, du meinst Neapel“, amüsierte sich Sohn Manfred. Doch da hatte der Sohn die Resolutheit der Mutter unterschätzt. Sie meinte tatsächlich Nepal. Und in Vietnam war Frieda Schott auch. Denn schließlich wollte sie ja ein bisschen was von der Welt sehen. Jetzt nimmt die rüstige Jubilarin die 100 ins Visier. Sie hat vor allem einen Wunsch: weiterhin gesund und in Forstlahm bleiben zu können. Denn in dem Kulm- bacher Stadtteil war sie ihr Leben lang glücklich. Außerdem hat Frieda Schott in Forstlahm ihr eigenes Gärtchen, und da muss immer ein bisschen Unkraut gezupft werden. „Aber ich stricke auch noch – am liebsten Strümpfe. Und wer die größten Löcher hat, bekommt von mir die größten Socken“, lachte sie. Der Enchenreuther, seit 2003 Ehren-Konventualkaplan des Souveränen Malteser-Ritterordens, ist seit 2010 Vorsitzender des Fördervereins Freunde der Wallfahrtsbasilika Marienweiher und seit 2014 auch des Stiftungsvorstands der Wallfahrtsbasilika. Ein versierter Journalist, ein interessanter Mann der Kirche, ein spannendes Thema – 90 Minuten kompakt im Talk. Gäste sind als Zuhörer herzlich willkommen. Im Anschluss lädt die Akademie für Neue Medien zu einem kleinen Umtrunk ein. red SICHERHEITSTRAINING VERHANDLUNG Riesenchance für alle Fahranfänger Bizarrer Rosenkrieg vor dem Amtsgericht Kulmbach — Zum 31. Mal führen die Kreisverkehswachten Kulmbach und Kronach uner dem Motto „Könner durch Erfahrung“ ein Fahrsicherheitstraining durch. Kooperationspartner ist einmal mehr die Sparkasse Kulmbach-Kronach, die, wie Steffen Potstada bei der Vorstellung der Aktion betonte, wieder die Hälfte der Kosten der örtlichen Seminare übernimmt. „Wir sind überzeugt, dass wir junge Fahranfänger nach ihrer Führerscheinprüfung nicht alleine lassen dürfen“, sagte das stellvertretende Vorstandsmitglied. Durch dieses kostenlose Fahrtraining werde die Sicherheit im Straßenverkehr deutlich verbessert, das werde durch Studien immer wieder nachgewiesen.“ Landrat Klaus Peter Söllner, zugleich Schirmherr der Aktion, brachte es auf den Punkt: „Nicht jeder, der einen Führerschein hat, ist in der Lage, sein Fahrzeug sicher und jeder Situation angepasst zu steuern.“ Besonders würdigte er das Entgegenkommen des Verkehrsinstituts Bayern und der Polizeiinspektionen in Kulmbach, Stadtsteinach, Kronach und Ludwigstadt: „Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam sehr viel für die Verkehrssicherheit getan.“ Die Vertreter der Verkehrswachten von Kulmbach und Kronach, Sissi Schmitt und Roland Pyka, wiesen auf die Bedeutung der Aktion „Könner VON UNSEREM MITARBEITER STEPHAN HERBERRT FUCHS Beim Fahrsicherheitstraining wird auch demonstriert, wie ein Fahrzeug auf regennasser Fahrbahn reagiert. Foto: Archiv/Jürgen Gärtner durch Erfahrung“ hin. Der Kulmbacher Projektleiter Angelito Geymeier machte deutlich, wie wichtig so ein Fahrtraining gerade für die Führerscheinanfänger ist. Gut und wichtig Michael Möschel vom Verkehrsinstitut Bayern fasste zusammen: „Alles, was dazu führt, dass es einen Unfall, einen Verletzten oder gar Toten weniger gibt, ist gut und wichtig. Wir dürfen aber nicht zufrieden sein, denn 85 Prozent der Fahranfänger nehmen unser Angebot nicht an.“ Ziel müsse daher sein, auch in den Berufsschulen und den weiterführenden Schulen darauf hinzuwirken, „dass wir diese Quote von gerade einmal 15 Prozent weiter erhöhen können“. Mit den älteren Menschen wächst laut Möschel eine weitere Zielgruppe heran, um die man sich kümmern müsse. Die Zweite Vorsitzende der Kreisverkehrswacht Kulmbach, Sissi Schmitt, meinte noch: „Wenn die jungen Leute die Einladung vom Landratsamt bekommen, dann sollen sie wissen, dass das nichts Schlimmes ist, sondern ganz im Gegenteil ihrer Sicherheit dient. Jedem, der bisher dort war, hat es auch etwas Rei. gebracht.“ Kulmbach — Manchmal weiß selbst das Strafgericht keinen Rat mehr. Bei einem Rosenkrieg beispielsweise. Weil sich beide Ehepartner gegenseitig verletzt haben und der genaue Hergang nicht mehr mit Sicherheit zu klären war, hat das Amtsgericht am Donnerstag das Verfahren gegen einen 77-jährigen Mann aus dem Landkreis kurzerhand eingestellt, und zwar ohne jegliche Auflagen. Weder für sich noch für seine 33 Jahre junge Ehefrau dürfte das zufriedenstellend sein, zumal mehrere weitere Verfahren noch am Laufen sind und sich die beiden Streithähne bereits in der kommenden Woche beim Familiengericht in Bayreuth wieder begegnen. Dann wird es wohl um die Scheidung gehen. Bereits bei den Angaben zum Familienstand hatte der 77-Jährige angegeben: „Leider noch verheiratet.“ Die Frau war, obwohl sie im vorliegenden Verfahren nur als Zeugin geladen war, gleich mit einer Rechtsanwältin im Gericht aufgetaucht. Die Anklage gegen ihren Ehemann lautete auf Körperverletzung. Im vorliegenden Fall war es im Zuge eines Autoverkaufs zu einem Gerangel um einen Aktenordner gekommen. Ein Wort gab das andere, bis sich das ungleiche Paar gegenseitig angriff. Er sagte, sie sei schuld, sie sagte, er sei schuld. So soll der Senior mit der flachen Hand auf die linke Wange der Frau geschlagen, sie in den Schwitzkasten genommen und gewürgt haben. Bei dem Vorfall sei es schließlich auch darum gegangen, dass ein Auto verkauft werde, um gemeinsame Schulden zu tilgen. Aufgrund des Würgevorgangs habe sie danach tagelang unter Kopf-, Hals- und Zahnschmerzen gelitten, berichtete die Frau. Diese Frau ist wie ein Kugelblitz, es ist unmöglich, sie zu bändigen. Angeklagter vor Gericht Es sei ganz anders gewesen, sagte der Angeklagte. Seine Frau habe ihn mit den Füßen zwischen die Beine getreten und ihn anschließend in den Oberarm gebissen. Beides stellte die Frau übrigens nicht in Abrede. Auch nicht, dass sie schon mal mit einem Hammer die Tür eingeschlagen hatte. Nicht Gegenstand der Ver- handlung war, dass die Frau schon mal mit dem Küchenmesser auf den Mann losgegangen sein und die gesamte Einbauküche kurz und klein geschlagen haben soll. So geht es bei dem Paar angeblich schon seit der Hochzeit 2013 zu. Er sagte: „Diese Frau ist wie ein Kugelblitz, es ist unmöglich, sie zu bändigen.“ Die 33-Jährige sprach dagegen von einem jahrelangen Martyrium und von „Terror hoch drei“. Dumm nur, dass der Angeklagte mit seiner Frau Gütergemeinschaft vereinbart hat und ihr die Hälfte seines Anwesens mit Landwirtschaft, Pferden und mehreren Autos gehört. So ganz klären ließ sich auch nicht, ob das Paar mittlerweile getrennt lebt oder nicht. Seine Frau sei nur sporadisch zu Hause und halte sich die meiste Zeit bei ihrem neuen Freund auf, sagte der Angeklagte. Seine Frau widersprach ihm. Einen neuen Freund gebe es gar nicht, das sei nur ein Bekannter, dem sie aufgrund der vielen Schikanen ihr Herz ausschütten könne. Schon allein wegen der Tiere komme sie täglich auf das Anwesen. „Das Strafgericht kann hier nicht weiterhelfen, Sie müssen die Angelegenheit mithilfe vernünftiger Anwälte klären“, sagte Richterin Sieglinde Tettmann. Auch was Ursache und Folge der Ordnerattacke angeht, ließen sich die genauen Abläufe gar nicht mehr ermitteln.
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