Chirurgie: Die Schilddrüse im Zentrum

43. Jahrgang
01
Juni 2016
Unser Mitarbeitermagazin
Chirurgie:
Die Schilddrüse im Zentrum
Reparatur
am Motor des Lebens
Psychische Widerstandskraft
lässt sich erlernen
Rückspiegel
Seniorenzentren
01
SEITE
2016
4
Editorial
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Schwestern, liebe Brüder, liebe Leserinnen und Leser,
50 Seiten geballte Information – die vorliegende
Ausgabe unseres hörrohrs macht wieder einmal
deutlich, wie breit angelegt unser Engagement ist:
für junge und alte Menschen; für Menschen hier
vor Ort und für Menschen in der Welt; für Leib und
Seele; in Medizin, Pflege, Therapie, Ausbildung und
Kultur. Engagement, das aufgebracht wird von
Menschen, die schon sehr lange bei uns arbeiten
und Menschen, die neu in unsere Dienstgemeinschaft eingetreten sind.
50 Seiten – und dennoch nur ein Ausschnitt;
stellvertretend für das, was tagtäglich in unseren
Einrichtungen von vielen Menschen für viele Menschen geleistet wird.
Neben der Dokumentation dieses vielfältigen Engagements ist dies das vornehmliche Ziel unseres
Mitarbeitermagazins: alles und alle in den Blick
zu nehmen und im Blick zu behalten, um das
Engagement entsprechend würdigen zu können
und die Sensibilität aufrecht zu erhalten, dass all
dies nicht selbstverständlich ist und eine große
Motivation und viel Kraft bei jedem einzelnen
voraussetzt und fordert.
So ist auch mit dieser hörrohr-Ausgabe ein „dickes“
Dankeschön an alle verbunden, die in unseren
Häusern tagtäglich diese Motivation und Kraft
aufbringen und sich damit in den Dienst am
Nächsten stellen.
Mit den besten Wünschen
Ihr
Markus Leineweber · Hausoberer
Impressum
Herausgeber: Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier
Nordallee 1, 54292 Trier
Chefredaktion: Anne Britten (verantwortl.)
Chefin vom Dienst: Eva Hommes
Redaktion: Arnold Becker, Reinhard Boesten, Brigitta Butterbach,
Sandra Derber, Kristina Kattler, Petra Nievelstein, Marcus Stölb
Fotos: (soweit nicht gesondert gekennzeichnet)
Bildarchiv des Herausgebers, fotolia.com
Layout und Gestaltung: Brigitta Disseldorf,
Marco Nottar Werbeagentur · Trier | Wasserbillig
Druck: odd Print und Medien, Bad Kreuznach
Auflage: 2.500 Exemplare
Titelfoto: © fotolia, Sebastian Kaulitzki
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Das hörrohr wird kostenfrei in den Einrichtungen ausgelegt.
Wenn Ihnen das Magazin gefällt, können Sie es gerne abonnieren.
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Inhalt
TITELTHEMA
4 Chirurgie: Die Schilddrüse im Zentrum
8 Chirurgie: Die Leber im Zentrum
MEDIZIN · PFLEGE · THERAPIE
10 Weniger Blut ist das Ziel
12 Reparatur am Motor des Lebens
14 Psychische Widerstandskraft lässt sich
erlernen
16 Von Kopf bis Fuß informiert
18 Je früher die Diagnose, desto größer die
Chancen – Aktiv gegen Krebs
20 Zeigt her Eure Füße
21 Wittener Werkzeuge
22 Qualitätsmanagement des Brüderkrankenhauses Trier bis 2019 bestätigt
22 Brüderkrankenhaus Trier zählt zu
Deutschlands besten Krankenhäusern
und Kliniken
23 Neurologische Tagesklinik am
Brüderkrankenhaus Trier eröffnet
LEBENDIGE DIENSTGEMEINSCHAFT
30 Rückspiegel 2015 –
Seniorenzentrum Trier
32 Rückspiegel 2015 –
St. Josefsheim Alf
34 Neue Ordensschwestern in Alf
feierlich begrüßt
35 Jahresversammlung der
schwerbehinderten Mitarbeitenden
36 Neue Mitarbeiter
37 Wir gratulieren
38 Nachwuchs
38Jubilare
anderen Formen von Gewalt
28 100 Jahre Caritasverband im Bistum Trier
29 Nachruf
KUNST UND KULTUR
„Unterwegs“ mit Christian Gödert
Von Mozart bis Rachmaninow
Mit Zeichen Spuren hinterlassen
Lichtmalerei und Sichtweisen
50 TERMINE
51 Sagen Sie uns Ihre Meinung
GESUNDHEIT UND SPORT
51 13. Hospiz-Lauf Trier
BILDUNG
40 Erfolgreiche Rezertifizierung
40
41
1
4
42
ETHIK · SPIRITUALITÄT ·
SEELSORGE · SOZIALES
24 3. Nacht der offenen Kirchen
26 Wanderexerzitien
27 Prävention von sexuellen Übergriffen und
47
48
48
49
43
44
der Physiotherapieschule am
Brüderkrankenhaus
Zertifizierung zum OP-Manager
Examen des
Praxisanleiterkurses 2015
Besuch aus Indonesien
Tag der offenen Tür in der
Gesundheits- und Krankenpflegeschule
Tag der offenen Tür in der
Physiotherapieschule
Aktuelle Trends
in Diagnostik und Therapie
46 HALTEPUNKT
www.bk-trier.de/bkt/aktuelles/
hoerrohr-zeitschrift/index.php
Hier finden Sie hörrohr online.
Eingesendete Manuskripte dürfen unter Berücksichtigung des
beabsichtigten Informationsgehaltes gekürzt, redigiert oder auf
eine der nächsten Ausgaben verschoben werden. Namentlich
gekennzeichnete Artikel sowie Leserbriefe müssen nicht mit der
Meinung der Redaktion oder des Herausgebers übereinstimmen.
Redaktionsschluss für die Ausgabe 2/2016 ist der 30.06.2016.
Kontakt:
hörrohr-Redaktion
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier,
Nordallee 1, 54292 Trier
Telefon: 0651 208-2106, Fax: 0651 208-1176
E-Mail: [email protected]
Mit Kompetenz und Nächstenliebe im Dienst für die Menschen:
Die Krankenhäuser und Sozialeinrichtungen der BBT-Gruppe
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TITELTHEMA
Patienten fragen – Experten antworten
Chirurgie: Die Schilddrüse im Zentrum
Wann die
Schilddrüse operiert
werden sollte und
warum es hierfür
besonders erfahrene
Chirurgen braucht
Schilddrüsenerkrankungen treten relativ häufig auf, vor allem
in Regionen, in denen Jodmangel herrscht, wozu auch Trier
und seine Umgebung zählen. Die Schilddrüse gehört zu den
wichtigsten Hormondrüsen des Körpers. Für die Bildung
von Schilddrüsenhormonen ist Jod essentiell. Schilddrüsenhormone sind an vielen Stoffwechselvorgängen im Körper
regulierend beteiligt. Wird dem Körper nicht ausreichend Jod
zugeführt, kann sich ein sogenannter Kropf (med.: Struma)
entwickeln. Die Schilddrüse wird größer und es kann zur
Ausbildung von Knoten kommen, die, zwar relativ selten,
auch bösartig sein können.
Dünn wie ein Nähfaden und nur einen Millimeter dick ist der
Stimmbandnerv. Für das bloße Auge schwer sichtbar, verläuft
er gleich hinter der Schilddrüse. „Weshalb der Chirurg die Unterstützung von Stirnlampe und spezieller Lupe benötigt, um
den zarten Strang sicher zu lokalisieren“, erläutert Dr. Fadie El
Odeh. Der Oberarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und
Gefäßchirurgie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder
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Trier darf den Nerv des Patienten auf keinen Fall treffen! Würde
dieser verletzt, hätte der Betroffene länger oder schlimmstenfalls
sogar dauerhaft mit Heiserkeit zu kämpfen. Es wäre eingetreten,
wovor sich nicht wenige Patienten bis heute fürchten, obwohl
es seit vielen Jahren nur selten vorkommt.
Jährlich werden in Deutschland rund 120.000 Menschen an
der Schilddrüse operiert. „In den allerseltensten Fällen kommt
es zu Komplikationen“, betont Prof. Dr. Detlef Ockert, Chefarzt
der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie. Die Zahl der
Eingriffe, die an dem kleinen Organ mit der großen Bedeutung
vorgenommen werden, liegt in etwa auf dem Niveau von Operationen des Blinddarms. Für Ockert, El Odeh und ihr Team
sind Schilddrüsen-OPs damit so etwas wie Tagesgeschäft, doch
Routine garantiert noch nicht, dass die Eingriffe auch wirklich
erfolgreich sind. So braucht es besonders versierter Mediziner,
die viel Erfahrung auf diesem Gebiet mitbringen; Chirurgen
mit hervorragendem Fingerspitzengefühl, Operateure wie
Ockert und sein Oberarzt.
Foto links: Dr. med. Fadie El Odeh,
Oberarzt der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie
Foto unten: v.l.n.r. Dr. med. Erich Jochum, Dr. med. Kim Biermann,
Prof. Dr. med. Winfried A. Willinek, Dr. med. Fadie El Odeh,
Prof. Dr. med. Detlef Ockert
In einer Patientenveranstaltung am 24. Februar 2016 im
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier informierten
Referenten des Brüderkrankenhauses in verschiedenen
Vorträgen über Ursachen, Diagnostik und Therapie der
Schilddrüsenerkrankung. Wie behandelt man Knoten?
Wann sollte man operieren? Was kann man selbst zur
Verhütung einer Schilddrüsenerkrankung tun? Initiator der
Veranstaltung war Prof. Dr. med. Detlef Ockert, Chefarzt
der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.
Er komme als Chirurg meistens als letzter zum Einsatz,
sagt El Odeh und weist so darauf hin, dass eine OP nur eine
Option unter verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten
von Schilddrüsenerkrankungen ist. So werden Unter- und
Überfunktionen dieses Organs meist medikamentös behandelt und lassen sich auf diese Weise häufig in den Griff
bekommen. Entwickelt sich beim Patienten jedoch ein
Kropf und nimmt dieser bedenkliche Größenordnungen
an, die nicht nur ästhetisch zum Problem werden, führt
an einem Eingriff kein Weg mehr vorbei. Zwar handelt es
sich beim Kropf bzw. der Struma in aller Regel um eine
gutartige Wucherung des Schilddrüsengewebes, doch kann
diese zu spürbaren Beeinträchtigungen im Alltag führen.
Treten beispielsweise Schluckbeschwerden oder Atemnot
auf oder hat der Patient das Gefühl, quasi ständig einen
„Frosch im Hals“ zu haben, ist chirurgischer Handlungsbedarf angesagt.
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TITELTHEMA
Neue Kleinfeldkamera
für die Schilddrüse
Ein hochspezialisiertes Verfahren der Diagnostik von
Schilddrüsenerkrankungen ist die Szintigrafie. Hierbei
wird eine schwach radioaktive Substanz in die Vene injiziert. Dies verursacht keine Nebenwirkungen, bietet aber
die Möglichkeit, besonders aussagekräftige Aufnahmen
der Schilddrüse zu machen. Anders als bei MRT oder
CT bereitet eine Schilddrüsen-Szintigrafie mit der neuen
Kleinfeldkamera dem Patienten wenig Umstände: Er
muss sich lediglich fünf Minuten vor die Kamera setzen.
"Er muss also nicht in die Röhre", erklärt Professor Dr.
Winfried A. Willinek, Chefarzt des Zentrums für Radiologie, Neuroradiologie, Sonographie und Nuklearmedizin
den wesentlichen Unterschied. Für viele der Betroffenen
bedeute dieser Verzicht auf die Röhre schon eine wichtige emotionale Entlastung, weiß Willinek und freut sich
über die neuen Diagnosemöglichkeiten durch die erst
kürzlich erfolgte Neuanschaffung der Kleinfeldkamera
für die Schilddrüse.
In den weitaus meisten Fällen wird die Schilddrüse komplett
oder zumindest einer der beiden Lappen, in denen es zur
Knotenbildung gekommen ist, entfernt. Anders als in früheren
Jahren gehen die Chirurgen heute radikaler vor, das heißt, sie
verzichten meist auf Teilentfernungen der Schilddrüse. „Damit
vermeiden wir, dass sich beim Patienten in späteren Jahren
erneut ein Kropf bilden kann. Das kann passieren, wenn er
seine Medikamente abgesetzt oder nicht mehr konsequent
genommen hat“, erklärt Ockert. Früher sei es keine Seltenheit
gewesen, dass Menschen ein zweites Mal eine Struma-Operation über sich ergehen lassen mussten. Sogenannte RezidivEingriffe sind indes aufwendiger und bergen ein höheres Risiko
für Komplikationen. Zumal sich die Betroffenen meist in einem
schlechteren Allgemeinzustand als bei der ersten OP befinden,
allein schon aufgrund ihres meist dann fortgeschrittenen
Alters.
Auch die Gefahr einer Verletzung des Stimmbandnervs wäre
bei einem erneuten Eingriff eher höher, doch um das Risiko
bei allen OPs zu minimieren, setzt Dr. El Odeh auf modernste
Medizintechnik wie das Neuromonitoring. Dieses hilft ihm
dabei, feinste Nerven von Bindegewebe oder anderen Blutgefäßen zu unterscheiden. Die besonders sensiblen Nerven zur
Versorgung der Stimmbänder werden mit Elektroden gesucht
und durch das Neuromonitoring-System identifiziert und ihre
Funktion überprüft.
Schutz der Nebenschilddrüsen
Prof. Dr. med. Winfried A. Willinek
Chefarzt des Zentrums für Radiologie,
Neuroradiologie, Sonographie und
Nuklearmedizin
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Die Patienten im Trierer Brüderkrankenhaus profitieren von
diesen technologischen Möglichkeiten und der großen Erfahrung von Ockert und El Odeh. Das gilt auch für den Schutz der
Nebenschilddrüsen: Nicht viel größer als ein Reiskorn, sind
Der Nuklearmediziner Dr. Kim Biermann zeigt die mittels einer Szintigrafie gemachte Aufnahme einer Schilddrüse. Mithilfe der Szintigrafie wird
zunächst untersucht, ob es sich um einen „heißen“ oder „kalten“ Knoten
handelt, ob also im Bereich der Veränderung des Gewebes mehr Hormone
als üblich produziert werden oder weniger bis gar keine. Die injizierte und
schwach radioaktive Substanz wandert über das Blut in die Schilddrüse und
wird dort von der Kamera erkannt. Sammelt sie sich in einem Bereich des
Organs vermehrt an, erscheinen diese Areale in gelben und roten, sprich
warmen Farben. Tritt nur wenig dieser Substanz auf, sind diese Bereiche in
blauen und violetten Farben abgebildet und muten als eher „kalt“ an. Bei
optimal arbeitenden Schilddrüsen erscheint die Aufnahme der Szintigrafie
wie die Darstellung eines farbenfrohen und wohlgeformten Schmetterlings.
diese winzigen Drüsen maßgeblich für die Versorgung des
Körpers mit Kalzium verantwortlich. Da sie aufgrund ihrer
geringen Dimensionen, aber auch, weil sie bisweilen mit
fettartigem Gewebe ummantelt sind, übersehen werden
könnten, sind besondere Vorsicht und größtes Geschick
gefragt. Würden alle oder mehrere Nebenschilddrüsen
verletzt oder gar entfernt, geriete der Kalziumhaushalt
des gesamten Körpers ins Wanken. Das wiederum hätte
gravierende Folgen, darunter Herzrhythmusstörungen
oder Krampfanfälle.
Text | Marcus Stölb
Fotos | Axel Kohlhaas;
Foto unten: fotolia, Sebastian Kaulitzki
Kompetente Operateure wissen derartiges zu verhindern,
und sie haben noch mehr gute Gründe, den Patienten die
Angst vor einer OP der Schilddrüse zu nehmen. So ermöglichen neuartige Verschweißungsgeräte und Clips einen
fast blutungsfreien Eingriff. Bei kleineren Veränderungen
der Schilddrüse kommt die Schlüsselloch-Chirurgie zum
Einsatz, auch bei der Behandlung des sehr seltenen Schilddrüsenkrebses. Bei diesem Tumor, an dem bundesweit
jährlich rund 7000 Menschen erkranken, kann die Chirurgie
viel zur Lebensqualität und zum Überleben der Patienten
beitragen. „Neun von zehn Menschen mit einem Schilddrüsentumor führen auch zehn Jahre nach der Diagnose
noch ein gutes Leben“, beziffert Ockert.
Oftmals reicht schon ein kleiner Schnitt, um einen Tumor im Frühstadium zu entfernen und so den Patienten
dauerhaft zu heilen. Häufig entscheiden sich Menschen
für eine OP, auch wenn noch nicht zweifelsfrei geklärt ist,
ob es sich um eine gut- oder bösartige Veränderung im
Schilddrüsengewebe handelt. Dr. El Odeh kann dies gut
nachvollziehen: „Zwar ist nur ein Prozent aller Knoten
bösartig, doch für den, den es trifft, sind es 100 Prozent.“
Weitere Veröffentlichungen zur Diagnostik
und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen unter dem Titel „Die Schilddrüse im
Zentrum“ finden Sie auf der Internetseite
der Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und
Gefäßchirurgie unter www.bk-trier.de
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TITELTHEMA
Patienten fragen – Experten antworten
Chirurgie: Die Leber im Zentrum
Bei Lebererkrankungen arbeiten Chirurgen und
Radiologen eng zusammen – ein Expertengespräch
Die Leber ist die größte Drüse im menschlichen Körper und
gleichzeitig das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels.
Ihre wichtigsten Funktionen sind die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe, die Verwertung von Nahrungsbestandteilen,
die Galleproduktion sowie der Abbau und die Ausscheidung
von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen.
Schätzungen zufolge leiden sechs bis sieben Millionen Menschen in Deutschland an einer Lebererkrankung. Unentdeckt
und unbehandelt können sich Lebererkrankungen zu einer
Leberzirrhose (Schrumpfleber) und in manchen Fällen über
Jahrzehnte hinweg auch bis hin zum Leberzellkrebs entwickeln.
Im Frühstadium sind Lebererkrankungen oft gut behandelbar
und haben gute Prognosen.
Nicht jeder Fleck
auf der Leber muss
entfernt werden
„Es beginnt meist mit einem Fleck auf der Leber, den der Hausarzt
entdeckt, da Lebertumore meist keine Schmerzen verursachen“,
erklärt Prof. Dr. med. Detlef M. Ockert, Chefarzt der Abteilung
für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie im Krankenhaus
der Barmherzigen Brüder Trier. Zur weiteren Abklärung der
Ursachen sind dann bildgebende Untersuchungsverfahren
notwendig, die im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier
im Zentrum für Radiologie, Neuroradiologie, Sonographie und
Nuklearmedizin durchgeführt werden. „Es gibt verschiedene
Untersuchungsverfahren“, erklärt Prof. Dr. med. Winfried A.
Willinek, Chefarzt des diagnostischen Zentrums. „So kann eine
Kontrastmittelsonographie z.B. zusätzliche Informationen über
das Durchblutungsverhalten eines Tumors liefern, woraus sich
bestimmte Schlüsse, vor allem auf die Gewebebeschaffenheit
des Tumors ziehen lassen“, erläutert der Radiologe, zu dessen
Schwerpunkten unter anderem die onkologische Bildgebung
der Leber sowie bildgestützte Interventionen gehören. „Meist
kann bereits anhand der Durchblutung beurteilt werden, um
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hörrohr | 01/2016
welche Gewebeveränderungen es sich handeln könnte“, führt
Willinek aus. So seien Lebermetastasen im Zentrum meist nicht
gut durchblutet, ein Leberzellkarzinom oder ein Blutschwamm
(Hämangiom) dagegen schon.
Um weitere Gewebeinformationen zu erhalten, könne dann
eine moderne, multiparametrische Magnetresonanztomographie (MRT) durchgeführt werden, sagt er. Ein erster Parameter
bei dieser Untersuchungsmodalität sei ebenfalls das Kontrastmittelverhalten (Perfusion), über das sich Aussagen über die
Gewebebeschaffenheit treffen lassen. Als zweiter Parameter
nennt er Informationen zur Zelldichte und den Weichteilkontrast (Diffusion und Signalintensität). So sei Leberkrebs sehr
dicht, kompakt und zellreich. Mit einem dritten Parameter
lasse sich der Fettgehalt in den Leberzellen definieren: eine
verfettete Leber könne unter Umständen bereits eine Vorstufe
für die Entwicklung eines Leberkrebses sein. Ein vierter Parameter sei das Verhalten der Leber nach Gabe eines speziellen
MRT-Kontrastmittels, das nur von Leberzellen aufgenommen
wird (hepatozytenspezifisch) und z. B. bei der Differenzierung
zwischen lebereigenem und leberfremden Gewebe hilfreich sei.
Eine Alternative zum MRT stellt die computertomographische
Untersuchung dar, die allerdings nicht alle Parameter des MRT
abdeckt (Multislice-CT).
Bei einer Einweisung ins Krankenhaus werden die vorhandene
und ggf. erforderliche weitere Diagnostik für einen Patienten
gemeinsam von Radiologen und Chirurgen betrachtet und
besprochen sowie ggf. ergänzt, erklären die beiden Professoren.
„Nicht jeder Fleck in der Leber muss entfernt werden“, erklärt
Professor Ockert, „wenn man sicher sein kann, dass er harmlos
ist. Dies gilt z.B. für die meisten Blutschwämmchen (Hämangiome), die nicht operiert werden müssen.“
Gemeinsame Planung von Eingriffen
Stellt sich bei der Diagnostik heraus, dass operiert werden
muss, wird auch dieser Eingriff in Zusammenarbeit mit der
Radiologie geplant.
„Die Leber ist in verschiedene Segmente aufgeteilt, muss ein Tumor entfernt werden, kann man segmentweise Leber entfernen“,
sagt Professor Ockert. Doch die Leber besitzt eine einzigartige
Fähigkeit, sie kann wieder nachwachsen. „Manchmal ist es bei
einer Lebererkrankung erforderlich, 50 Prozent einer Leber zu
entfernen. Ist das Restgewebe noch gesund, können maximal
bis zu 75 Prozent Lebergewebe entfernt werden“, betont der
Chirurg. Er stellt dar, dass jede Leberoperation anhand von
radiologischem Bildmaterial geplant wird. Entscheidend sind
dabei die Lage und Größe des Tumors in der Leber, wie auch das
Volumen und die Leistungsfähigkeit der verbleibenden Leber.
„Von den bildgebenden Verfahren werden Aussagen dazu vor
der Operation gefordert mittels dreidimensionaler Darstellung,
auch 3D-Volumetrie genannt“, ergänzt Professor Willinek.
Die Chemoembolisation ist ein weiteres minimalinvasives und
im Vergleich zur systemischen Chemotherapie schonenderes
Verfahren, bei welchem durch einen Katheter, der durch die
Leistenarterie eingeführt wird, ein Chemotherapeutikum direkt
in den Tumor gespritzt wird. Dabei werden zusätzlich durch
kleine Kügelchen die ernährenden Tumorgefäße verstopft, so
dass das Chemotherapeutikum möglichst lange wirkt. Im Unterschied zu einer Chemotherapie, bei der nur ein Bruchteil des
Medikaments in der Leber ankommt und der Rest den gesamten
Körper angreift, kann bei der Chemoembolisation der Tumor
gezielt angegangen werden, möglichst ohne das umliegende
Gewebe anzugreifen. Diese Form der Chemoembolisation
kann dann auch mehrfach erfolgen und ermöglicht oftmals
eine lokale Tumorkontrolle oder -reduktion.
„Bei größeren Resektionen kann das Bildmaterial durch einen
Leberfunktionstest ergänzt werden“, fügt Professor Ockert hinzu.
„Mit Hilfe dieses Tests können wir beurteilen, wie gut die chemische Fabrik noch arbeitet. Dabei trinkt man ein Medikament im
Tee und misst, wie schnell dieses abgebaut wird.“
Professor Willinek nennt das Beispiel eines über 80jährigen
Patienten mit zwei kleinen Lebertumoren in einer zirrhotischen
Leber, bei dem im Abstand von wenigen Monaten zweimal eine
Chemoembolisation durchgeführt wurde. Seitdem seien die Lebertumore geschrumpft. Würden die Tumore wieder wachsen,
so könne man die Chemoembolisation nochmals wiederholen.
Gewebeproben werden inzwischen eher selten entnommen,
da bei bösartigen Tumoren die Gefahr besteht, bösartige Zellen
zu verschleppen. Erforderlich kann dies jedoch sein, wenn
nicht operiert wird, sondern z.B. eine Chemotherapie erfolgt.
Eine Gewebepunktion erfolgt dann immer bildgesteuert und
minimalinvasiv.
Erst kürzlich behandelten die beiden Ärzte einen männlichen
Patienten aus Luxemburg, der bereits seit drei bis vier Jahren
einen Tumor hatte, der seinerzeit als gutartig beurteilt worden
war. Im letzten Jahr jedoch war dieser Tumor größer geworden.
Im Tumorkonsil wurde zusammen mit den Radiologen ein Untersuchungsprogramm zusammengestellt, zu dem neben einer
Kontrastmittelsonographie in diesem Fall auch eine Kernspintomographie und eine computertomographische Untersuchung
gehörten. Anhand der drei Untersuchungen wurde dann im
Tumorkonsil beraten, was für den Patienten das Beste sei. Aufgrund des Größenwachstums und der Einschätzung durch die
Radiologie wurde beschlossen, den Tumor zu entfernen. Bei der
Operation bestätigte sich dann, dass es sich um ein gut differenziertes Leberzellkarzinom gehandelt hatte.
Diese lokalen Methoden können auch mit einer Operation
kombiniert werden. „Ziel einer Operation ist immer die Heilung“,
sagt Professor Ockert, „so dass man bei einem bösartigen Tumor
primär immer eine Operation anraten würde.“
Text | Anne Britten
Prof. Dr. med. Detlef M. Ockert
Chefarzt der Abteilung für
Allgemein-, Viszeral- und
Gefäßchirurgie
Prof. Dr. med. Winfried A. Willinek
Chefarzt des Zentrums für
Radiologie, Neuroradiologie,
Sonographie und Nuklearmedizin
Die Interventionelle Radiologie bietet eine wichtige
Ergänzung in der Therapie
Insbesondere bei älteren Patienten mit einer Vielzahl an Erkrankungen ist es aufgrund des allgemeinen Gesundheitszustandes
im Falle eines Lebertumors oft nicht möglich, zu operieren.
Dann können Tumore auch lokal oder lokoregional behandelt
werden, mithilfe von bildgesteuerten Therapieverfahren. Bei
der Radiofrequenzablation zum Beispiel, die ultraschallgesteuert erfolgt, wird der Tumor durch Stromanwendung über
eine Sonde minimalinvasiv „verkocht“.
Weitere Beiträge in der Reihe
„Die Leber im Zentrum“, darunter ein
Expertengespräch mit Prof. Dr. Christian
B. Kölbel, Chefarzt der Abteilung für Innere
Medizin I, finden Sie auf der Internetseite der
Abteilung für Allgemein-, Viszeral- und
Gefäßchirurgie unter www.bk-trier.de
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MEDIZIN · PFLEGE · THERAPIE
Weniger Blut ist das Ziel
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier
startet als erste Einrichtung der Region „Patient Blood Management“
Mehr als eine Million Patienten nehmen hierzulande blutverdünnende
Medikamente ein – Tendenz steigend.
Viele Patienten leiden unter Blutarmut.
Zugleich hält sich die Bereitschaft der
Deutschen, Blut zu spenden, in Grenzen. So ist der Leben spendende Saft
schon heute knapp, weshalb es mehr
denn je darauf ankommt, den Bedarf
an Bluttransfusionen wo möglich zu
senken. Diesem Ziel dient das „Patient Blood Management“, kurz PBM.
Als erste Einrichtung in der Region
startete das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier im Januar dieses
klinische Projekt zur Sicherung der
Ressourcen und Steigerung der Patientensicherheit. Im Rahmen einer
Informationsveranstaltung wurde das
Vorhaben vorgestellt.
Ohne Blut kann der Mensch nicht leben;
als wichtiger Transporteur von Sauerstoff ist der Körper darauf angewiesen,
dass es ständig zirkuliert. Wer z.B. infolge
eines schweren Unfalls große Mengen
Blut verloren hat, ist auf die Transfusion
von Fremdblut angewiesen. Doch nur
drei Prozent der Deutschen spenden Blut,
berichtet Dr. med. Wolfgang Tichy. Das sei
„schon grenzwertig“, um den vorhandenen
Bedarf zu decken, gibt er zu bedenken.
Der Facharzt der Abteilung für Anästhesie
und Intensivmedizin im Krankenhaus der
Barmherzigen Brüder Trier und PBM-Projektleiter verweist auch darauf, dass der
Bedarf an Blut aufgrund der Alterung der
Gesellschaft in den kommenden Jahren
weiter steigen wird.
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hörrohr | 01/2016
Für diese Entwicklung will das Brüderkrankenhaus gewappnet sein, weshalb es
im Januar als erstes Krankenhaus in der
Region ein „Patient Blood Management“
eingeführt hat. Ziel ist es, mit einem Bündel
von Maßnahmen unnötigen Blutverlust
bei Patienten ebenso zu vermeiden, wie
Transfusionen, die eventuell nicht nötig
wären, erläutert Privatdozent Dr. med.
Fabian Spöhr, Chefarzt der Abteilung für
Anästhesie und Intensivmedizin. Mit einer
Reihe von Maßnahmen versucht man deshalb, die Häufigkeit von Fremdbluttransfusionen zu senken, kündigt Spöhr an.
Seit Januar beteiligen sich zunächst die
Abteilungen Urologie,
Orthopädie sowie Unfall- und Wiederherstellungschirurgie des
Brüderkrankenhauses
am PBM. Eine Etablierung auf alle Stationen
des Hauses ist geplant.
Tichy skizzierte im Rahmen einer Informationsveranstaltung die
Herausforderung. So sind, etwa infolge
von erlittenem Schlaganfall oder altersbedingten Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern, immer mehr Menschen auf
blutverdünnende Medikamente angewiesen. Die medikamentös herbeigeführte
Senkung der Gerinnung hat zur Folge,
dass selbst Bagatellverletzungen mit größerem Blutverlust einhergehen können. Im
Rahmen eines aufwändigeren operativen
Eingriffs ist der Verlust großer Mengen Blut
oft nicht zu verhindern. Allerdings zeigt
eine Studie, dass verschiedene Kliniken
nach einem standardisierten Eingriff wie
einer Hüftgelenks-OP sehr unterschiedlich
häufig Transfusionen einsetzen. Während
manche Krankenhäuser bei diesen Eingriffen nahezu ohne Bluttransfusionen
auskommen, sind sie in anderen eher die
Regel. Zugleich zeigen Untersuchungen,
dass bei Vorhandensein eines „Patient
Blood Managements“ Sterblichkeit und
schwere Komplikationen infolge einer
OP deutlich niedriger liegen.
Im Brüderkrankenhaus achtet man nun
verstärkt darauf, bei längerfristig geplanten
Eingriffen bei jedem Patienten individuell
Ziel ist es, mit einem Bün
Patienten ebenso zu ver
nötig wären, erläutert Pr
Abteilung für Anästhesie
zu schauen, inwiefern sich ein etwaiger
Blutverlust und eine hierdurch eventuell
nötig werdende Transfusion vermeiden
lässt. Beispielsweise durch eine Optimierung des Blutvolumens, erläutert Tichy.
Leidet ein Patient an einer Anämie, soll
er zunächst danach befragt werden, ob
sich die Blutarmut auch in Beschwerden
äußert. Um ein späteres Risiko zu minimieren, kann es sinnvoll sein, bei einer
aus Eisenmangel herrührenden Blutarmut
Eisen zu ersetzen. Liegt der Spiegel nach
vier Wochen über dem Referenzwert, ist
der Eisenspeicher also aufgefüllt, kann
del von Maßnahmen unnötigen Blutverlust bei
meiden, wie Transfusionen, die eventuell nicht
ivatdozent Dr. med. Fabian Spöhr, Chefarzt der
und Intensivmedizin.
der Eingriff über die Bühne gehen, erklärt
Assistenzarzt Martin Schmidt. Diese Möglichkeiten bieten sich naturgemäß nur bei
planbaren Operationen an; bei akuten
Eingriffen im Notfall, etwa nach einem
schweren Unfall, führt an einer Transfusion von Fremdblut oft kein Weg vorbei.
tont. Größer sei die Gefahr, im Zuge einer Transfusion mit Fremdblut einen
Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder ein
Nierenversagen zu erleiden. Auch bei nicht
so gravierenden Komplikationen könne
ein längerer stationärer Aufenthalt nötig
werden, so Tichy.
Und diese ist durchaus mit Risiken verbunden, auch wenn die Gefahr einer Infektion mit chronischen Erkrankungen
wie Hepatitis oder HIV aufgrund der umfassenden Kontrollen von Blutspenden
inzwischen minimal ist, wie Tichy be-
Ein weiterer Ansatz des PBM ist die Vermeidung eines zu hohen Abfalls der
Körperkerntemperatur. Denn schon ein
Grad weniger verringert die Blutgerinnungsfähigkeit um bis zu 10 Prozent.
Deshalb soll das Wärmemanagement im
PD Dr. med. Fabian Spöhr, Chefarzt der Abteilung
für Anästhesie und Intensivmedizin, informierte
gemeinsam mit PBM-Projektleiter Dr. med. Wolfgang
Tichy und Assistenzarzt Martin Schmidt über Möglichkeiten Bluttransfusionen zu vermeiden.
OP weiter verbessert werden. Das gilt
auch für die Zeit nach dem Eingriff, wo
es zudem generell weniger Blutabnahmen zur Bestimmung der Laborwerte
geben soll.
Dies alles diene der weiteren Steigerung
der Patientensicherheit, unterstreicht
Spöhr. Dem Faktor Blut werde vor, während und nach der OP ein noch größerer
Stellenwert eingeräumt, kündigt der
Chefarzt an. Mit der Installation des
„Patient Blood Management“ nimmt
das Brüderkrankenhaus in und über
die Region hinaus ein weiteres Mal eine
Vorreiterrolle ein.
Text | Foto Marcus Stölb
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MEDIZIN · PFLEGE · THERAPIE
Mit rund 300 Gramm macht das
Herz zwar nur einen Bruchteil unseres
Körpergewichts aus, doch von seiner Funktion hängt
alles ab. Gerät der „Motor des Lebens“ ins Stottern,
weil etwa die Herzklappen nur noch vermindert
funktionieren, sind die Folgen gravierend und oft
auch lebensbedrohlich.
Informationsveranstaltung
zu Herzklappentherapien
stößt auf große Resonanz
Um die Therapie von Herzklappenerkrankungen ging es am
5. März bei einer sehr gut besuchten Informationsveranstaltung der Abteilung für Innere Medizin III / Kardiologie
unter Leitung von Chefarzt Dr. Karl Eugen Hauptmann im
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier. Die eingeladenen kardiologischen und herzchirurgischen Referenten
informierten interessierte Laien und Ärzte über neuartige
Verfahren bei der Reparatur und dem Ersatz von Herzklappen.
Während eines Tages schlägt ein gesundes Herz bis zu 100.000
Mal, binnen 24 Stunden pumpt es mehr als 7.000 Liter Blut, erläuterte Dr. Clemens Drobig, Chefarzt für Herz-Kreislauf-Erkrankungen an den MEDIAN Kliniken Moselhöhe und Moselschleife
in Bernkastel-Kues, zu Beginn der Veranstaltung noch einmal die
Bedeutung des Organs. Weil die Menschen immer älter werden
und das Herz somit über eine deutlich längere Lebensphase
beansprucht wird, ist Verschleiß programmiert. Wesentliche
Ursache für Schädigungen der Aorten- oder Mitralklappe wie
eine Verengung (Stenose) oder Undichtigkeit (Insuffizienz) sind
in mehr als 80 Prozent der Fälle altersbedingte degenerative
Klappenerkrankungen.
Aorten- und Mitralklappe sind von großer Bedeutung für die
Funktionsfähigkeit des Herzens. Schließt oder pumpt eine der
Klappen nicht mehr vollständig, muss gehandelt werden. Dann
ist entweder ein chirurgischer oder ein interventioneller Eingriff vonnöten. Oft stehen die Ärzte auch vor der Frage, ob sie
operieren müssen oder ein katheterbasiertes Verfahren angewandt werden kann. Die Antwort liefert eine Besprechung im
„Herz-Team“: „Wir schauen uns jeden Patienten genau an und
entscheiden gemeinsam, also Kardiologen und Herzchirurgen
zusammen, welches Vorgehen für den Patienten das Beste ist“,
erklärte Professor Dr. Ivar Friedrich. Der Chefarzt der Herz- und
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hörrohr | 01/2016
Reparatur
am Motor des
Lebens
Thoraxchirurgie im Brüderkrankenhaus erläuterte anhand von
Foto- und Filmaufnahmen den operativen Aortenklappenersatz
sowie die Reparatur einer Mitralklappe. Wer sich ein Bild vom
Herzen und dessen möglichen Erkrankungen machen wollte,
konnte auch ein im Saal aufgebautes begehbares Herzmodell
inspizieren; Mediziner informierten dort vor Ort am Beispiel
des überdimensionierten Organs, wie der „Motor des Lebens“
funktioniert und wie beispielsweise Gefäßstützen wirken.
Enge Abstimmung innerhalb des Herz-Teams
Ob eine OP angezeigt ist, wird immer auf Basis verschiedener
Faktoren entschieden, erklärte Privatdozent Dr. Michael Lauterbach, Oberarzt der Kardiologie. So sei wichtig, wie schwerwiegend die Klappenerkrankung ist und ob der Patient bereits
Symptome wie Luftnot oder Engegefühl wahrnimmt. Auch die
Frage, ob der voraussichtliche Nutzen das potenzielle Risiko eines
Eingriffs rechtfertigt, werde geprüft, erklärte Lauterbach. Eine
frühzeitige Diagnose sei wichtig, da sich am Herzen noch keine
schwerwiegenderen Schädigungen zeigen sollten, so Professor
Friedrich. Grundsätzlich lasse sich sagen, dass die chirurgischen
Verfahren sicher seien und exzellente Ergebnisse zeigten, führte
der Herzchirurg weiter aus und berichtete den zum Teil auch
Die Chefärzte Prof. Dr. med.
Ivar Friedrich (links im Bild)
und Dr. med. Karl Eugen
Hauptmann präsentieren
das begehbare Herzmodell
Die kardiologischen und
herzchirurgischen Referenten:
v.l.n.r. Dr. med. Fadi Gablawi,
Prof. Dr. med. Ivar Friedrich,
Dr. med. Karl Eugen Hauptmann,
Dr. med. Clemens Drobig,
PD Dr. med. Michael Lauterbach,
Dr. med. Bruno Sontag
Extra
Die deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herzund Kreislaufforschung e.V. (DGK) hat im Januar das
TAVI-Zentrum im Brüderkrankenhaus ausgezeichnet.
Für diese Zertifizierung wurden die interventionellen
Leistungen der vergangenen drei Jahre vor Ort durch
zwei externe Kardiologen überprüft, außerdem die
Intensivstation, der Hybrid-OP, das Notfallequipment
und die Therapieanweisungen. Im Brüderkrankenhaus werden jährlich rund 250 Interventionen durchgeführt, davon 160 Aorten- und 80 Mitralklappeneingriffe. Bundesweit gibt es aktuell lediglich 19 dieser
zertifizierten TAVI-Zentren.
Bei einer transapikalen Klappenimplantation erfolgt der Eingriff im Bereich
der Herzspitze über einen etwa 5 Zentimeter langen Schnitt in den Brustkorb. Wie die transfemorale TAVI darf auch dieses Verfahren nur in einem
Hybrid-OP durchgeführt werden, erklärte Dr. Fadi Gablawi. Hierbei handelt
es sich um eine Kombination aus Katheter-Labor und OP-Saal. Obwohl dies
in den letzten Jahren sehr selten geworden ist, können die anwesenden
Herzchirurgen bei Komplikationen unmittelbar vom Katheter-Verfahren
auf einen konventionellen Operationsbetrieb umschalten.
selbst betroffenen Zuhörern: „Wir konnten schon
vielen Patienten, die kurz vor dem Tod standen, zum
Überleben und einer insgesamt guten Lebensqualität
verhelfen.“
Dr. Karl Eugen Hauptmann, Chefarzt der Kardiologe
des Brüderkrankenhauses, gab zu bedenken, dass
viele Patienten trotz schwerster Klappendefekte
nicht mehr als operabel angesehen würden, etwa
aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters oder weiterer
Erkrankungen. Hier setzen interventionelle Verfahren
an, solche, die über einen Herzkatheter vorgenommen werden. Hauptmann erläuterte dies am Beispiel einer transfemoralen Aortenklappenimplantation, kurz TAVI. Hierbei wird über eine Schlagader
eine sich selbst entfaltende Prothese zum Herzen
geschoben. Die biologische Klappe entfaltet sich nach
Freisetzung aus dem Katheter von selbst. Ein wesentlicher Vorteil: Ein wesentlicher Vorteil: Die Herzklappe
wird ohne Eröffnung des Brustkorbes implantiert.
Allerdings können Verkalkungen der Beckengefäße
den Zugangsweg über die Leistenarterie verlegen. In
diesem Falle gibt es jedoch ein Alternativverfahren.
Alle Referenten betonten die enge Zusammenarbeit innerhalb des HerzTeams. Diese biete Patienten die Garantie, die für sie bestmögliche Therapie
zu erhalten. Wobei Dr. Hauptmann und Professor Friedrich unisono auch zu
bedenken gaben, dass man bestimmten Richtlinien unterworfen sei: Anhand
eines vorgegebenen Kriterienkatalogs wird ein Verfahren vorgeschrieben
und die Übernahme der Kosten für den Fall ausgeschlossen, dass sich die
Mediziner für einen anderen Eingriff entscheiden sollten. Hauptmann appellierte an die niedergelassenen Ärzte, Patienten im Zuge der Überweisung
nicht gleich eine bestimmte Therapie in Aussicht zu stellen. Damit werde
der intensiven Beratung im Herz-Team vorgegriffen. Zudem würden möglicherweise falsche Erwartungen geweckt und auf diese Weise unnötig
Enttäuschung provoziert.
Text Marcus Stölb | Fotos Willy Speicher
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MEDIZIN · PFLEGE · THERAPIE
Zufrieden mit der Resonanz auf die Veranstaltung:
das Referententeam des Fachpsychologischen Zentrums
Dr. rer. nat. Doris Naumann, Dr. rer. nat. Birgit Albs-Fichtenberg
(Abteilungsleitung), Dr. rer. nat. Sabine Schumacher-Bittner, Bianca
Lopez Seijas (von links) mit Gastredner Raimund Allebrand (Mitte)
Resilienz – Das Geheimnis der Inneren Stärke
Ausgerichtet wurde das Forum vom Fachpsychologischen
Zentrum des Brüderkrankenhauses. Leiterin Dr. Birgit
Albs-Fichtenberg erläuterte zum Auftakt die Bedeutung des
ehr als 250 Menschen nahmen am 16. Januar 2016 Begriffs „Resilienz“ und gab Einblicke in „das Geheimnis
am Forum Psychologie des Krankenhauses der Barmher- der inneren Stärke.“ Hierbei ging sie auch auf den gesellzigen Brüder Trier teil. Damit wurden die Erwartungen schaftlichen Wandel ein: Das Leben sei schneller geworden,
der Organisatoren vom Fachpsychologischen Zentrum immer mehr Menschen verfolgten in Berufsleben und
des Brüderkrankenhauses weit übertroffen. „Psychisch Freizeit hohe Ansprüche an Perfektion und Professionalität.
gesund bleiben – Resilienz stärken“ lautete das Thema der „Was viele sich da heute abverlangen, ist oft nicht lange
ganztägigen Veranstaltung mit Vorträgen und Workshops. durchzuhalten“, weiß Birgit Albs-Fichtenberg. In diesem
Umfeld sei es wichtiger denn je, über psychische WiderFast jede zweite neue Frühverrentung hierzulande ist psy- standskraft zu verfügen oder diese zu entwickeln, führte
chisch bedingt, viele Arbeitnehmer müssen ihre berufliche die Psychologische Psychotherapeutin aus.
Tätigkeit aufgrund einer psychischen Erkrankung unterbrechen oder aufgeben. Die Frage, ob das Thema Relevanz Die Resilienz sei ein junges Forschungsfeld, so Birgit
habe, hätten die zahlreichen Besucher des Forums bereits Albs-Fichtenberg, im Kern gehe es um einen Dreiklang aus
beantwortet, bemerkte Markus Leineweber, Hausoberer des Stressresistenz, schnelle Regeneration und rasche RekonfiBrüderkrankenhauses, gleich zu Beginn mit einem Blick in guration; letzteres bezeichnet die Fähigkeit der Menschen,
den Albertus-Magnus-Saal. Derart groß war der Andrang, nicht mehr veränderbare Umstände zu akzeptieren und
dass sämtliche Workshops sofort ausgebucht waren und sich entsprechend anzupassen, also auf die Situation einzustellen. Zwei Faktoren haben besondere Bedeutung für
nicht alle Zuhörer einen Sitzplatz fanden.
M
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„Psychische
Widerstandskraft lässt sich erlernen“
Großer Andrang beim Forum Psychologie im Brüderkrankenhaus Trier
Text Marcus Stölb | Foto Willy Speicher
die Resilienz: Die Erwartung der Selbstwirksamkeit und der
Grad an sozialer Unterstützung. Mit Selbstwirksamkeit ist das
meist im Zuge von Lebenserfahrung gewonnene Grundgefühl
gemeint, schwierige Situation meistern zu können. „Es geht um
den Glauben an sich und die eigenen Ressourcen“, erläuterte
Birgit Albs-Fichtenberg und betonte zugleich: Selbstüberschätzung ist mit Selbstwirksamkeit nicht gemeint!
keit“, erklärte er. Ziel einer jeden ernsthaften Therapie müsse
die Veränderung der individuellen Haltung und Bewertung
sein, erklärte der Gastreferent: „Was zerbricht, ist ein irriges
Selbstbild, das der Betroffene selbst häufig am hartnäckigsten
verteidigt.“ Allebrand zitierte in diesem Zusammenhang auch
Bert Brecht: „Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch
erkennen, dass A falsch war.“
Zwar gebe es von Natur aus robustere Naturen und spielten
genetische Faktoren sowie Prägungen im Kindheits- und
Jugendalter eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung der
eigenen Resilienz, doch „psychische Widerstandskraft lässt
sich auch erlernen.“ Birgit Albs-Fichtenberg
appellierte, sich die eigene Verantwortung
bewusst zu machen und für sich selbst
ein „optimales Stressniveau“ zu ermitteln.
Verhaltensweisen wie gesunde Ernährung,
Bewegung und guter Schlaf könnten Stress
entgegenwirken. Schon das Smartphone
auszuschalten und so vom beruflichen
Stand-By- in den Off-Modus zu wechseln,
sei eine wichtige Maßnahme.
Schwierige Lebenssituationen bewältigen
Burnout und Life-Balance
Wie wichtig psychische Widerstandskraft in schwierigen Lebenssituationen ist, erläuterte Dr. Sabine Schumacher-Bittner
vom Fachpsychologischen Zentrum. In ihrem Vortrag „Leben mit körperlichen Erkrankungen – was
man für sich selbst tun kann“, zeigte sie
Möglichkeiten auf, emotionale Stabilität
auch in Ausnahmesituation zu erhalten
oder wiederzugewinnen. Die Überzeugung,
selbst etwas bewirken zu können, stärke die
Selbstheilungskräfte. „Nach einem Trauma
gesund bleiben“ lautete das Thema von Dr.
Doris Naumann. 85 Prozent der Menschen,
die Opfer eines Verkehrsunfalls wurden,
blieben psychisch gesund oder fänden wieder zu psychischer Stabilität, bezifferte die
Psychologische Psychotherapeutin. Es gehe
darum, „Kontrolle wiederherzustellen und
(Bert Brecht)
aus der Opferrolle rauszukommen.“
Wer A sagt,
muss nicht B
sagen. Er kann
auch erkennen,
dass A falsch
war.
Wege zur „Life-Balance“ zeigte Gastredner Raimund Allebrand auf. Der Publizist, Kommunikationsberater und Inhaber
einer Praxis für Beratung, Coaching und
Psychotherapie (HPG) in Bonn lehnt die
geläufige Trennung von Beruf und Freizeit, wie sie dem Begriff
„Work-Life-Balance“ zugrunde liegt, ab. Die Frage, welchen
Stellenwert der Beruf im Leben einnimmt, müsse jeder für
sich selbst beantworten. Gefahr drohe aber, wenn Menschen
sich ausschließlich über ihren Beruf definierten, warnte Allebrand. Deshalb sei es wichtig, auch andere Möglichkeiten für
Selbstwert-Erfahrungen zu erhalten oder zu schaffen. Hinter
einem „Burnout“ stehe der „Selbstverlust innerer Wirklich-
Soziale Aktivität und Integration sind auch
ein wichtiger Schutzfaktor gegen Erkrankungen wie Depression oder Demenz, erklärte Bianca Lopez. Zugleich machte
sie deutlich, dass Prävention bei Erkrankungen wie Demenz
sehr früh ansetzen kann und sollte. So gelten kardiovaskuläre
Erkrankungen wie Bluthochdruck als Risikofaktoren. Mit einer
gesünderen Ernährung und mehr Bewegung lasse sich somit
nicht nur diese Leiden bekämpfen, sondern auch einer eventuellen Erkrankung an Demenz vorbeugen, so Bianca Lopez.
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MEDIZIN · PFLEGE · THERAPIE
Von Kopf bis Fuß informiert
Gefragte Experten boten Patienten
und Angehörigen umfassende Informationen
Text | Marcus Stölb
Der Darm gilt als Quelle unterschiedlichster Beschwerden.
So leiden hierzulande etwa 300.000 Menschen an chronischentzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn
oder Colitis ulcerosa. Trotz jahrzehntelanger Forschung ist die
Ursache beider Leiden noch unklar, eine Heilung nach wie vor
nicht in Sicht. Um die Betroffenen in ihrer Selbstpflegekompetenz zu stärken, boten die Abteilungen für Innere Medizin
I unter Leitung von Professor Dr. Christian Kölbel sowie
Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie (Chefarzt Professor
Dr. Detlef Ockert) am 10. Oktober 2015 gemeinsam mit dem
Patienten-Informationszentrum (PIZ) eine Veranstaltung an.
In Vorträgen wurde Patienten und Angehörigen Wissen im
Umgang mit der Erkrankung vermittelt. Auffällig viele junge
Menschen nutzten das Angebot, was einmal mehr zeigt, dass
auch und gerade sie von diesen Erkrankungen betroffen
sind.
Um das künstliche Kniegelenk drehte sich alles am 29. Oktober
in einem Vortrag von Professor Dr. Thomas Hopf, Chefarzt
der Abteilung für Orthopädie des Brüderkrankenhauses. Das
Kniegelenk ist eines der am stärksten belasteten Gelenke des
Körpers. Es unterliegt daher mit fortschreitendem Lebensalter
oft einem zunehmenden Gelenkverschleiß. Auf Schmerzen bei
längeren Belastungen folgen bisweilen quälende Dauer- und
Ruheschmerzen. In diesem Stadium führt nur die Implantation eines künstlichen Kniegelenkes zur Beschwerdefreiheit. Während die früheren Endoprothesen häufig einen
eingeschränkten Funktionsbereich hatten, stehen heute für
Im Beratungsgespräch mit Gudrun Adler vom PIZ
konnten Fragen hilfreich geklärt werden.
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hörrohr | 01/2016
jeden Verschleißgrad und die unterschiedlichsten anatomischen Verhältnisse passgenaue Implantate zur Verfügung.
Damit könne nahezu die Leistungsfähigkeit eines gesunden
Gelenkes erreicht werden, so Hopf.
Am 21. November lud das PIZ unter der Leitung von Kirsten
Kolling zu einem „Tag für pflegende Angehörige“ ein. In
Vorträgen, Workshops und einem Markt der Möglichkeiten
wurden Betroffene darüber informiert, welche Hilfen und
Unterstützungsangebote es zur Entlastung pflegender Angehöriger gibt. Häusliche Pflegesituationen stellen oftmals sowohl
körperliche, seelische als auch finanzielle Herausforderungen
dar. Die Veranstaltung bot betroffenen Angehörigen ein breites
Angebot an Anregungen und Hilfestellungen, gerade was ihre
eigene Gesundheit anbelangt. Der Aspekt der Selbstfürsorge
und Achtsamkeit ist nicht zu unterschätzen.
Ausblick
22. Juni
Patientenforum des
Moselzentrums für Kontinenz Trier
Informationsveranstaltung
für Patienten und Interessierte
„Herz in Gefahr“ lautete der Titel einer Veranstaltung am 28.
November im Brüderkrankenhaus. Im Fokus standen die
koronare Herzkrankheit und der Herzinfarkt. Rund 170
Besucher nutzten das Angebot, das Dr. med. Eugen Hauptmann,
Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin III im Rahmen der
bundesweiten Herzwochen der Deutschen Herzstiftung organisiert hatte. Neun Referenten informierten über Risikofaktoren,
Therapiemöglichkeiten, das Verhalten in Akutsituationen
und die chirurgische Behandlung der koronaren Herzkrankheit (KHK), die die Vorläuferkrankheit des Herzinfarkts und
häufigste Herzerkrankung darstellt. Viele lebensbedrohliche
Verläufe der KHK ließen sich durch rechtzeitige Erkennung
und Behandlung vermeiden, doch zahlreichen Betroffenen
sei nicht bewusst, dass ihr Lebensstil und die sich daraus
entwickelnden Risikokrankheiten wie Bluthochdruck und
Diabetes verantwortlich für die Entstehung der Erkrankung
sind, weiß Hauptmann.
Nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte man jene Schmerzen,
denen sich Professor Dr. Thomas Hopf am 26. Januar dieses
Jahres in einem Vortrag widmete. Schulterschmerzen finden
sich in jedem Lebensalter, ihre Ursachen liegen in Überlastungen,
schwierigen anatomischen Verhältnissen und, was allerdings
relativ selten vorkommt, auch in Verschleiß. Aufgrund der
komplexen Bauweise der Schulter ist es nur durch eine sehr
diffizile körperliche Untersuchung und gegebenenfalls weitere
Zusatzuntersuchungen möglich, die genaue Ursache heraus
zu finden. Chefarzt Hopf informierte unter anderen zu den
Themen Schultersteife, Kalkschulter, Impingement-Syndrom,
Sehnenerkrankungen und Schultergelenksverschleiß.
Dr. med. Karl Eugen
Hauptmann mit den
Experten der Veranstaltung
"Herz in Gefahr": v.l.n.r.:
Holger Jungandreas
vom Herzsportverein –
Gesundheitspark Trier,
PD Dr. med. Michael
Lauterbach (BKT), Prof. Dr.
med. Bernd Krönig vom
Verein für Herzsport und
Bewegungstherapie Trier,
Dr. med. Karl Eugen
Hauptmann, Dr. Alexandros
Paraforos, Dr. med. Thomas
Gehrig, Dr. med. Bruno
Sontag und Dr. med. Michael
Lindner (alle BKT) sowie Dr.
med. Lars-Christian Harland
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MEDIZIN · PFLEGE · THERAPIE
Je früher die Diagnose, desto größer
die Chancen
Jeden Tag erhalten in Deutschland
mehr als 1300 Menschen die Diagnose Krebs. Während viele der Betroffenen durchaus gute Aussichten
auf Heilung haben, endet für nicht
wenige die Erkrankung tödlich. Welche Möglichkeiten die Chirurgie
bei der Tumortherapie bietet und wie
man mit Zufallsbefunden umgehen
sollte, waren zwei der Themen der
Patienten-Informationsveranstaltung
„Aktiv gegen Krebs“ am 20. Februar
im Brüderkrankenhaus.
„Aktiv gegen Krebs“:
Experten informierten über
Herausforderungen für
Patienten und Angehörige
Es ist eine Diagnose, die für jeden Betroffenen und auch dessen Angehörige einen tiefen Einschnitt bedeutet: Krebs. Die
Patienten sind nicht allein auf eine bestmögliche medizinische
Versorgung angewiesen, sondern benötigen häufig auch soziale
und psychologische Unterstützung, sagt Oberärztin Monika
Lankeshofer-Loch. Gleich zum Auftakt der Veranstaltung
unterstrich die stellvertretende Leiterin des Onkologischen
Zentrums am Brüderkrankenhaus auch die immense Bedeutung von Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen, von denen
an diesem Vormittag auch einige vor Ort vertreten waren.
Welche Möglichkeiten die Chirurgie bei Tumorerkrankungen
bietet, machte Professor Dr. Detlef Ockert deutlich. Der Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie unternahm
eine kurze Zeitreise und erklärte anschaulich, wie es zu einer
Tumorerkrankung kommt. Bereits im 17. Jahrhundert vor
Christus gab es Krebsoperationen, doch noch bis weit ins 19.
Jahrhundert habe man ohne Narkose operiert, berichtete er.
Ockert ging auch intensiv auf die Ängste von Patienten vor
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hörrohr | 01/2016
einer Operation ein. Manche scheuten diese, weil sie fürchteten,
nicht mehr aus der Narkose aufzuwachen. Laut Ockert liegt das
Risiko, dass es bei einer Narkose zu Komplikationen kommt,
jedoch in etwa bei dem einer Flugreise. Zudem stünden dem
geringen Risiko auch die oftmals sehr großen Chancen gegenüber, durch einen chirurgischen Eingriff die Krebserkrankung
zu heilen oder zumindest einen wesentlichen Beitrag zur
Heilung und ein Mehr an Lebensqualität zu leisten.
Entscheidend für die Erfolgsaussichten der Chirurgie ist, ob
der Tumor noch lokal begrenzt ist, also keine Metastasen
gebildet hat. Ziel ist es dann, den Krebs restlos zu entfernen.
„Wir Chirurgen arbeiten radikal, das heißt, wir gehen an die
Wurzel“, betonte Ockert. Gerade bei einem Tumor wie dem
Darmkrebs lassen sich insbesondere in einem frühen Stadium
der Erkrankung große therapeutische Erfolge erzielen, zumal
der medizinische Fortschritt dank Verfahren wie der Schlüsselloch-Chirurgie erheblich schonendere Eingriffe zulasse als
noch vor einigen Jahrzehnten, erklärte Ockert.
„Kontrolliertes Zuwarten“ als Option?
Nicht bei jedem Patienten ist eine OP notwendig. „Der kleine
Nierentumor – operieren oder nicht operieren?“ lautete das
Thema von Oberarzt Dr. Jürgen Keil. Der Leiter des Uroonkologischen Zentrums erläuterte, wann auch ein „kontrolliertes
Zuwarten“ eine Option sein kann. So bei älteren Patienten mit
ausgeprägten Begleiterkrankungen, denen die Belastung eines
Eingriffs erspart wird, ohne sie hierbei einem besonderen
Risiko auszusetzen. Bei jüngeren und gesunden Patienten sei
ein kontrolliertes Zuwarten dagegen wenig ratsam, unterstrich
Keil, hier werde in aller Regel operiert. Maßgeblich für die
Entscheidung für oder gegen eine OP sei auch die Frage, ob
von einem aggressiven Wachstum des Tumors ausgegangen
werden müsse und ob der Betroffene bereit sei, sich regelmäßigen Verlaufskontrollen zu unterziehen. Keil verwies zudem
auf die psychische Komponente: „Man trägt den Tumor in sich
und hofft, dass er nicht aus dem Ruder läuft.“ Diese mentale
Belastung und Angst wollten oder könnten manche der Patienten nicht über einen längeren Zeitraum tragen.
Die Frage, ob unmittelbarer Handlungsbedarf besteht, spielt
auch bei Zufallsbefunden eine zentrale Rolle. Bei einem von
140 Patienten, die eine MRT-Aufnahme des Kopfes aus anderen
Gründen vornehmen lassen, findet sich ein gut- oder bösartiger Hirntumor. „Zufallsbefunde beeinflussen das Leben der
Betroffenen direkt und stellen ihr Leben erst einmal auf den
Kopf“, erklärte Oberarzt Dr. Marcus Mehlitz. Der stellvertretende
Leiter des Hirntumorzentrums am Brüderkrankenhaus gab
gleichwohl auch zu bedenken, dass eine Vielzahl dieser Befunde
nicht operiert werden muss, auch weil zunächst unklar ist, ob
diese tatsächlich eine Gefahr bergen. Deshalb komme es auf eine
schnelle qualifizierte Beurteilung an. Mehlitz warnte zugleich
davor, unter Druck zu entscheiden. Nötig sei vielmehr eine
„informierte Entscheidung“ nach weiteren Untersuchungen
und Gesprächen mit den Ärzten. Nur in sehr seltenen Fällen
sei eine sofortige Therapie vonnöten, so Mehlitz.
hier entscheidend darauf an, ob der Tumor in einem möglichst
frühen Stadium diagnostiziert wurde. Zudem stelle sich auch
die Frage, ob der Patient operationsfähig sei, so Meinardus
weiter. Generell lasse sich sagen, dass der Lungenkrebs sehr
häufig sei und oft zu spät erkannt werde, so die ernüchternde
Feststellung des Mediziners.
Auf die persönlichen und sozialen Bedürfnisse der Patienten
gingen zum Abschluss der Veranstaltung Reinhard Boesten,
Leiter der Abteilung für Soziale Beratung und Betreuung,
sowie die Pflegewissenschaftlerin und Leiterin des Patienten-Informationszentrums (PIZ), Kirsten Kolling ein. Dank
größerer Überlebenswahrscheinlichkeit kommt es für viele
Betroffene darauf an, ihr „Leben mit dem Krebs“ zu organisieren und zu gestalten. Die Vielzahl an Leistungen, welche
die Sozialversicherungen bieten, sei für die meisten jedoch
kaum mehr überschaubar, weiß Boesten, der das Beispiel
Krankengeld anführte. Das wird bis zu 78 Wochen von den
Krankenkassen gezahlt. Die Betroffenen erhielten binnen
zehn Wochen eine Aufforderung, einen Antrag auf eine Reha
zu stellen. Reagierten sie auf diese Aufforderung nicht, werde
den Patienten dies unter Umständen als fehlende Mitwirkung
ausgelegt, warnte Boesten und appellierte, diese Frist unbedingt
einzuhalten. Wie seine Abteilung versteht sich auch das PIZ
als Lotse durch eine Angebotsvielfalt, auf die Menschen angewiesen sind, die sich in vielerlei Hinsicht in einer persönlichen
Ausnahmesituation befinden.
Eine große Bandbreite an Informationen erhielten Patienten vom Expertenteam der Veranstaltung: Dr. med. Marcus Mehlitz, Kirsten Kolling,
Dr. med. Jürgen Keil, Monika Lankeshofer-Loch, Reinhard Boesten,
Dr. med. Simon Meinardus und Prof. Dr. med. Detlef Ockert
Dass die Heilungschancen bei einem Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium sehr gering sind, machte Dr. Simon
Meinardus von der Abteilung für Herz- und Thoraxchirurgie
deutlich. Dieser Tumor stellt die häufigste Krebstodesursache
bei Männern dar, und auch immer mehr Frauen erkranken
an Lungenkrebs. Laut Meinardus verspricht ein chirurgischer
Eingriff nur bei rund fünf Prozent der Patienten, die an einem
kleinzelligen Lungentumor erkrankt sind, Erfolge. Lediglich
bei diesen Betroffenen wurde der Krebs in einem derart frühen
Stadium entdeckt, dass es sich noch um eine sehr begrenzte
Erkrankung handelte. Beim nichtkleinzelligen Lungenkrebs
könne die Chirurgie mehr ausrichten, doch komme es auch
Text Marcus Stölb | Fotos Willy Speicher
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MEDIZIN · PFLEGE · THERAPIE
„Zeigt her Eure Füße“
Text Sandra Derber | Fotos Kristina Kattler
Brüderkrankenhaus Trier beteiligte sich an orthopädischer Vorsorgeaktion für Grundschulkinder
Wir Deutschen sitzen viel zu lange. Erwachsene bis zu
9 Stunden täglich und auch Kinder sitzen wochentags
neben der Schule bis zu vier Stunden zusätzlich. Sei
es vor dem Fernseher, der Spiel-Konsole oder dem
Computer. Sportliche Aktivitäten werden immer mehr
vernachlässigt. Nicht einmal die Hälfte der Kinder bewegen sich mindestens eine Stunde lang, wie von der
Weltgesundheitsorganisation empfohlen. Mangelnde
Bewegung wirkt sich negativ auf den Fett- und Blutzuckerstoffwechsel aus und sorgt insbesondere bei
Kindern für zahlreiche Probleme des Bewegungsapparates.
Hier setzt der BVOU, Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie e. V., mit der bundesweiten Aufklärungsaktion
Orthofit ein deutliches Zeichen. Ziel der Aktion, an der sich
auch die Abteilung für Orthopädie des Krankenhauses der
Barmherzigen Brüder Trier beteiligte, ist es, für ausreichend
Bewegung und optimale Fußgesundheit bei den Kleinsten
unsere Gesellschaft zu werben.
So besuchte am 25. November 2015 Dr. med. Arne-Björn Jäger, Oberarzt der Abteilung für Orthopädie am Brüderkrankenhaus, die Ausonius Grundschule in Trier. Dort zeigten
sich die Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten
Klasse begeistert von den unterhaltsamen und lehrreichen
Übungen. Unter dem Motto “Zeigt her Eure Füße” erfuhren
die Kinder auf spielerische Art, wie wichtig Füße für ihren
Körper sind. Unter Aufsicht des Orthopäden absolvierten
sie z.B. einen Fußparcours, bei dem fühlen, balancieren und
hüpfen auf dem Programm stand. „In einer interaktiven
Lernatmosphäre werden die Kinder für die Bedeutung ihrer
Füße als Fundament des Körpers sensibilisiert. Muskulatur
und Gangbild sind im Kindesalter noch nicht vollständig
entwickelt und müssen regelmäßig trainiert werden, um Haltungsschäden vorzubeugen“, so Dr. med. Arne-Björn Jäger.
Als Belohnung für die gute Mitarbeit gab es zum Abschluss
den eigenen Fußabdruck zum Mit-Nach-Hause-Nehmen.
Das Engagement von Dr. med. Arne-Björn Jäger und des
BVOU e.V. ist besonders wichtig, denn allzu häufig lässt sich
feststellen, dass Kinder selbst einfache Übungen wie Rückwärtslaufen oder Stehen auf einem Bein nicht mehr beherrschen. Füße erreichen in der Regel im Alter von 12-14 Jahren
ihre endgültige Form, somit können sie zu einem früheren
Zeitpunkt noch geformt und trainiert werden. Werden diese
nicht rechtzeitig behandelt, lassen sich die Folgeschäden für
den gesamten Halte- und Bewegungsapparat im weiteren
Lebensverlauf nur erahnen.
Mehr Info: www.aktion-orthofit.de
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hörrohr | 01/2016
Was können meine
Zehen? Schreibübungen
mit dem Fuß
Dr. med. Jäger erklärt anhand
eines Models den Aufbau des Fußes:
Zehen, Mittelfuß und Rückfuß
Seit 2012 treffen sich regelmäßig Mitarbeiter aus
der Pflege, welche die Wittener Werkzeuge ins
Krankenhaus hineintragen und leben. Die Arbeit
dieser Gruppe ist für die Implementierung der
Wittener Werkzeuge in der Pflege außerordentlich
wichtig. Dem Engagement der Mitglieder ist es zu
verdanken, dass der Geist der Wittener Werkzeuge gelebt und in die tägliche Arbeit mit einfließen kann. Diese sog. Kümmerer sind zugleich
Ansprechpartner für Fragen rund um die Wittener
Werkzeuge (v.l.n.r.): Hedi Schuh (PD), Ingrid
Willems (1A), Rüdiger Brandt (3A,1B,3C), Sabrina
Dußa (K3), Margot Räsch (4D), Ines Hackenberger
(Fachstelle Alter Mensch), Maria Lex (PIZ), Sabine
Dellinger (1E), Anke Kampmann (K1) und Rita
Marx (Krankenpflegeschule). Anm.: Auf dem Bild
fehlen: Astrid Franke (Praxisanleiterin), Rudi Anglade (4B), Wilma Atzor (1B), Susanne Schommer
(2A) und Christiane Schmitt (3E1/2, K1).
Wittener Werkzeuge
Beratung als Teil der Pflege verstehen
Text | Maria Lex
Seit 2012 werden im Krankenhaus
der Barmherzigen Brüder Trier im
Rahmen eines Pilotprojektes Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Beratungs- und Kommunikationsmodell
der Wittener Werkzeuge geschult.
Für die vorbildliche Umsetzung des
Projektes und Anwendung der Wittener Werkzeuge wurde das Brüderkrankenhaus Trier im Mai 2015 als
Referenzklinik durch die Begründer
des Modells Pflegewissenschaftlerin
Prof. Dr. Angelika Abt-Zegelin und
Dipl. Psych. Günter Bamberger ausgezeichnet.
Maria Lex, welche bei der Umsetzung
der Wittener Werkzeuge im Brüderkrankenhaus beteiligt ist, bringt den
Nutzen für die Patienten auf den Punkt:
„Im Pflegealltag bleibt häufig wenig Zeit
für Beratung und Gespräche mit den
Patienten. Dabei kann gerade eine gezielte Kommunikation mit dem Patienten, diesen in seiner aktuellen Situation
stärken und so zur Genesung beitragen.
Diesem Ansatz, dem sogenannten Patient Care folgen die „Wittener Werkzeu-
ge“, die Gespräche als Pflegehandlungen
begreifen. Mittels eines Beratungs- und
Kommunikationsmodells werden dabei
den Pflegenden Werkzeuge für eine erfolgreiche Kommunikation an die Hand
geben.“
Dabei ist es wichtig neben der Beziehung zum Patienten auch die Beziehung zu sich selbst und seinen Kollegen
im Blick zu behalten. „Gerade die Beziehung zu sich selbst wird jedoch häufig
vernachlässigt. Auch dort sollen Werkzeuge wie Selbstachtung, Selbststärkung, Intuition und Selbstermutigung
helfen, sich kraftvoller und gestärkt zu
fühlen (Self Care). Dies gilt in gleicher
Weise für die Kommunikation im Team
(Team Care)“, erläutert Maria Lex den
vielschichtigen Ansatz des Kommunikationsmodells.
Dabei ist es unwesentlich bei der Vielzahl an Werkzeugen alle vollkommen
zu beherrschen und ständig einzusetzen. Vielmehr gehe es darum, das eigene „Lieblingswerkzeug“ zu finden und
mit diesem in Bezug auf den Patienten,
sich selbst und dem Team zu arbeiten.
Wittener
Werkzeuge erlernen
Im Brüderkrankenhaus Trier können sich
Mitarbeiter im Rahmen einer Schulung
mit den Wittener Werkezeugen vertraut
machen.
Getreu dem Motto „Der Mensch selbst ist
die beste Medizin für den Menschen“ (alte
chinesische Weisheit) steht die Beratung mit
all ihren Facetten im Fokus. Dabei steht der
sogenannte Beratungsstern, in welchem die
Werkzeuge dargestellt werden, im Vordergrund, erzählt Sabrina Dußa, die bereits zu
den Wittener Werkzeugen geschult wurde.
Dabei werden die Werkzeuge Achtsamkeit,
Intuition und Selbststärkung vertieft.
Nächster Termin:
8. September 2016
Weitere Informationen:
· im Intranet unter
Pflege/Wittener Werkzeuge
· unter www.wittener-werkzeuge.de
· per E-Mail an [email protected]
hörrohr | 01/2016
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MEDIZIN · PFLEGE · THERAPIE
Qualitätsmanagement
des Brüderkrankenhauses Trier
bis 2019 bestätigt
Vierte Rezertifizierung des Krankenhauses nach pCC / KTQ® erfolgreich abgeschlossen
Im Jahr 2004 gehörte das Krankenhaus der
Barmherzigen Brüder Trier zu den ersten in
Deutschland, die nach proCum Cert (pCC)
und KTQ® zertifiziert wurden. Seitdem finden regelmäßig Re-Zertifizierungen statt.
Im Januar 2016 verlieh die proCum Cert
GmbH Zertifizierungsgesellschaft und die
Kooperation für Transparenz und Qualität
im Gesundheitswesen GmbH das pCC/
KTQ® -Zertifikat bereits zum fünften Mal
an das Brüderkrankenhaus Trier.
Bei der Visitation im Dezember 2015
wurden alle Abteilungen und die vom
Krankenhaus erbrachten Dienstleistungen
bewertet. Prüfkriterien waren dabei die
Patienten- und Mitarbeiterorientierung,
Sicherheit im Krankenhaus, Informationswesen, Krankenhausführung, Qualitätsmanagement, Seelsorge im kirchlichen
Krankenhaus, Verantwortung gegenüber
der Gesellschaft und Trägerverantwortung.
Im Rahmen des Abschlussgespräches stellte das Visitorenteam die hohe Mitarbeiterorientierung des Brüderkrankenhauses
heraus. Ein hohes Engagement und eine
hohe Identifikation der Mitarbeiter mit
dem Haus seien durchgängig feststellbar.
Zu den Stärken in diesem Bereich gehören
etablierte Maßnahmen im Gesundheitsmanagement und zur Vereinbarkeit von
Familie und Beruf. Im Hygienemanagement sind für jeden Stations- und Funktionsbereich Pflegekräfte für hygienische
Aufgaben bestellt, die regelmäßig geschult
werden. Das Krankenhaus nimmt am nationalen Reanimationsregister teil. Weitere
Stärken sind das Strategieplanungsinstrument der Balanced Score Card, die
Patientenberatung durch ein hauseigenes Patienten-Informationszentrum als
auch die christlichen Werte. Ein solides
Fundament sei zudem die hochwertige
medizinisch technische Ausstattung.
„Das Qualitätsmanagement hat in unserem
Haus eine lange Tradition und wird ständig
weiterentwickelt, um Behandlungsprozesse zu optimieren und die umfassende
ganzheitliche Behandlung und Pflege
der uns anvertrauten Menschen zu gewährleisten“, machte Hausoberer Markus
Leineweber deutlich und dankte sowohl
den an der erfolgreichen Rezertifizierung
beteiligten Mitarbeitern als auch den Mitarbeitern, die tagtäglich durch ihren Dienst
die Grundlage für die Bewertung seitens
der Visitoren schaffen.
Text | Sandra Derber
Brüderkrankenhaus Trier
zählt zu Deutschlands
besten Krankenhäusern und Kliniken
Viertbestes Krankenhaus in
Rheinland-Pfalz
Bereits zum vierten Mal in Folge wird das
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder
Trier in der Focus-Gesundheit Klinikliste
2016 auf Platz 4 der besten Kliniken des
Landes Rheinland-Pfalz geführt. Darüber
hinaus zählt das Krankenhaus in den
Fachbereichen Kardiologie und Urologie
(Prostatakarzinom) auch national zu den
Top-Fachkliniken.
22
hörrohr | 01/2016
Neurologische Tagesklinik
am Brüderkrankenhaus
Trier eröffnet
Die Ergebnisse berücksichtigen nach
Angaben von Focus unter anderem
Daten zu Fallzahlen, Behandlungsergebnissen und Komplikationsquoten, technischen Ausstattungen,
Anzahl betreuender Ärzte und Qualifikation der Pflegefachkräfte. Für
die Wahl des besten Krankenhauses
der Region wird grundsätzlich ein
möglichst breites medizinisches Angebot honoriert.
Für die aktuelle Klinikliste wurden
bundesweit mehr als 15.000 niedergelassene Haus- und Fachärzte
sowie die Chefärzte aller befragten
Fachkliniken/Abteilungen befragt,
welche Krankenhäuser sie empfehlen würden. Die niedergelassenen
Ärzte gaben zudem Einschätzungen zur fachlichen Kompetenz der
Klinikärzte, zum Leistungsangebot
und zu den Diagnose- sowie Therapiemöglichkeiten einer Klinik
ab. Darüber hinaus berichteten die
Mediziner über Erfahrungen ihrer
Patienten hinsichtlich der medizinischen und pflegerischen Versorgung.
Nur bei überdurchschnittlich häufigen Empfehlungen kam eine stationäre Einrichtung in die engere Auswahl für die Focus-Liste. Zusätzlich
flossen detaillierte Auswertungen
der „strukturierten Qualitätsberichte“ und die Ergebnisse einer Umfrage
unter den einzelnen Abteilungen
sowie einer breit angelegten Patientenumfrage der Techniker Krankenkasse in die Focus-Empfehlung
ein. Außerdem wurden Angaben zu
Qualitätsmanagement, Patientensicherheit, Hygienemaßnahmen und
Zufriedenheit der Patienten und
Mitarbeiter abgefragt und in die
Gesamtbewertung einberechnet.
Anfang Januar wurde im Krankenhaus
der Barmherzigen Brüder Trier der Betrieb
der neuen Neurologischen Tagesklinik
aufgenommen. Damit erweitert die Abteilung für Neurologie, Neurophysiologie
und Neurologische Frührehabilitation
ihr Leistungsspektrum um ein teilstationäres Angebot mit fünf Plätzen, welches
dem wachsenden Bedarf im Fachbereich
Neurologie Rechnung trägt.
Besonders Patienten mit Multipler Sklerose, akuten Schwindelerkrankungen sowie Kopfschmerzen profitieren von dem
neuen Versorgungsangebot. So können
beispielsweise MS-Patienten mit Kortisoninfusionen oder Kopfschmerzpatienten mit Infusionstherapien als auch mit
nicht-medikamentösen Therapiemaßnahmen tagesklinisch betreut werden.
Die Behandlung der Patienten erfolgt in
einem von einer Fachärztin geleiteten
interprofessionellen Team, das täglich
die Maßnahmen und Fortschritte jedes
Patienten gemeinsam bespricht. Die Diagnostik der Tagesklinik umfasst dieselben
Möglichkeiten wie bei einer stationären
Behandlung.
„In der Tagesklinik werden Patienten betreut, die von ihrem Gesundheitszustand
her ausreichend fit und mobil sind, so
dass ein vollstationärer Krankenhausaufenthalt vermieden werden kann, aber
eine rein ambulante Versorgung aufgrund einer hohen Behandlungs- und
Diagnostikdichte nicht ausreichend ist“,
erläutert Prof. Dr. med. Matthias Maschke,
Chefarzt der Abteilung für Neurologie,
Neurophysiologie und Neurologische
Frührehabilitation.
Text | Sandra Derber
Text | Sandra Derber
hörrohr | 01/2016
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3. Nacht der offenen
Kirchen sammelt
1.100 € für Flüchtlingshilfe
im Bistum Trier
24
hörrohr | 01/2016
ETHIK · SPIRITUALITÄT · SEELSORGE · SOZIALES
Stephanie Nickels freut sich über
die von Initiator Markus Leineweber (l.) und
Assistent Michael Molitor (r.) übergebene
Spende für die Flüchtlingshilfe im Bistum Trier,
welche bei der 3. Nacht der offenen Kirchen
zusammengekommen war.
Am Abend des 27. Novembers lockte
ein vielfältiges Angebot aus Musik,
Wort und Gebet rund 200 Besucher
in die Kapellen und Kirche des Ordens und des Krankenhauses der
Barmherzigen Brüder Trier. Die gesammelten Spenden kommen dem
willkommens-netz.de – der Flüchtlingshilfe im Bistum Trier zugute.
„Im Brüderkrankenhaus gibt es über die
medizinisch-pflegerischen Betreuung hinaus eine große Bereitschaft, den Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, auf
vielfältige Weise zu helfen: so kommt es
neben privaten Sachspenden immer wieder zu Benefizaktionen, mit deren Erlös
wir bereits in der Flüchtlingshilfe tätige,
kompetente und seriöse Institutionen
und Verbände unterstützten. Aus diesen
Gründen haben wir uns entschlossen,
die Spenden der diesjährigen Nacht der
offenen Kirchen dem willkommens-netz.
de – der Flüchtlingshilfe im Bistum Trier
zugutekommen zu lassen“, so Markus
Leineweber, Hausoberer des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier und
Initiator der Nacht der offenen Kirchen.
Umso mehr freut sich Markus Leineweber
darüber, dass auch die Besucher der Nacht
der offenen Kirchen gerne bereit waren
den Spendenzweck zu unterstützen.
In zwei Kapellen und einer Kirche wurde
den Besuchern eine abwechslungsreiche
Mischung aus Musik, Wort und Gebet
geboten. Während in der Augustinuskapelle der Ökumenische Gebetskreis Trier
Gebete und Gesänge aus Taizé anbot,
wurde die Maria-Hilf Kapelle zum persönlichen Gebet genutzt. Die Gelegenheit
die eigenen Sorgen, Ängste und Anliegen
auf Zettel in einer Art „Klagemauer“ zu
hinterlassen, fand großen Anklang bei
den Besuchern. Zeitgleich erklangen in der
Kloster- und Krankenhauskirche durch
die Trierer Sängerknaben Werke von Felix
Mendelssohn Bartholdy, Anton Bruckner,
Moritz Hauptmann, Giovanni Pierluigi da
Palestrina, Johann Sebastian Bach, Audrey
Snyser und Wolfgang Amadeus Mozart.
Von 21 bis 22 Uhr erfüllten die Gebete der
Dichter, gesprochen durch Mons. Stephan
Wahl, den Raum der Kirche. Umrahmt von
Fabian Küppers Werken auf der Handpan
entstand eine zugleich nachdenkliche als
auch geborgene Atmosphäre.
Im Anschluss eröffnete Josef Still mit Nicolaus Bruhns Praeludium das Orgelkonzert.
Darauf folgend erfüllten die von Andreas
Warler zusammengestellten Renaissancetänze des 16. Jahrhunderts den Raum
der erst kürzlich renovierten Kloster- und
Krankenhauskirche erfüllen. Mozarts Andante F-Dur – Ein Orgelstück für eine Uhr
KV 616, ein Auszug aus Louis-Nicolas
Clérambaults Suite du premier ton sowie
Gabriel Faurés Pavane in der Orgelbearbeitung von Martin Setchell bereiteten
auf das musikalische Finale des Abends
vor. Mit Johann Sebastian Bachs Toccata
und Fuge d-Moll BWV 565 schloss das
Konzert.
Wer bei dem prall gefüllten Programm einen Moment verschnaufen wollte, konnte
sich bei Tee und Gebäck im Lesezimmer
niederlassen. Beim Abschlussgottesdienst
in der Kloster- und Krankenhauskirche
rückte Mons. Helmut Gammel das heilige
Jahr der Barmherzigkeit in den Fokus.
Zugleich forderte er alle auf, durch das
Üben in Barmherzigkeit die Welt, wie
Papst Franziskus es sagte, „weniger kalt
und viel gerechter“ zu machen.
Text Kristina Kattler | Fotos Axel Kohlhaas, Kristina Kattler
hörrohr | 01/2016
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ETHIK · SPIRITUALITÄT · SEELSORGE · SOZIALES
Wanderexerzitien
Auf den Wegen der Region nach Himmerod
Sich Zeit nehmen für Begegnung, Natur, Bewegung, Meditation und für Gespräche
unter Kolleginnen und Kollegen – unter diesem Motto stand das Angebot der Wanderexerzitien,
zu dem die Seelsorge unter der Mitwirkung der Physiotherapie über das Bildungsinstitut eingeladen hatte.
18 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen zusammen mit 3 Begleiterinnen an
den Wanderexerzitien nach Himmerod
teil. Die Gruppe traf sich bereits im Vorfeld
zum Kennenlernen und um die Rahmenbedingungen zu klären. Da eine Tagesstrecke zwischen 17 und 20 km geplant war,
sollten die Teilnehmer im Wandern geübt
sein. Das Gepäck wurde von Herrn Weins,
dem Ehemann einer der Organisatorinnen
nach Himmerod transportiert, so dass wir
nur unseren Wanderrucksack mit auf den
Weg nehmen mussten. Das war natürlich
eine große Erleichterung. Da ich immer
schon gerne einmal Wanderexerzitien
machen wollte, war ich sehr gespannt, was
mich ich in den kommenden drei Tagen
erwarten würde.
Donnerstagsmorgens, am 17. September
2015 ging es dann auf den „WEG“. Nach
einer kurzen Bahnfahrt nach Wittlich
starteten wir mit einem spirituellen Im-
26
hörrohr | 01/2016
puls zur ersten Wanderetappe. Das Wetter
spielte leider nicht so mit, und es regnete
leicht. Aber das hielt uns nicht ab, frohen
Mutes die erste Etappe von Wittlich nach
Himmerod in Angriff zu nehmen, etwa
18 km. Die drei Organisatorinnen Maria
Cannivé-Fresacher, Carmen Weins und
Christine Gindorf hatten sich sehr gut vorbereitet, und unser Wanderführer Andreas
Okfen führte uns immer sicher zum Ziel.
Während der Strecke gab es immer wieder
Pausen mit kleinen Impulsen zum Nachdenken und Auszeiten, in denen wir die
Wegstrecke im Schweigen zurückgelegt
haben – mit unseren Gedanken und in
Achtsamkeit mit der Natur. Insgesamt
hatten wir genügend Zeit für Gespräche,
was die Gruppe sichtlich zusammengeschweißt hat. Bemerkenswert war, dass
jeder der Teilnehmer auf den Anderen
geachtet hat. Man hat sich bei schwierigen
Kletterstellen gegenseitig geholfen und
keiner blieb zurück. Zu Mittag wurden
wir von Herrn Weins an einem Treffpunkt
mit einem leckeren Imbiss versorgt. Gegen
17.00 Uhr kamen wir dann in Himmerod
an. Nach einem gemeinsamen Abendessen
im Kloster hat die Gruppe mit Entspannungsübungen und einer Tagesreflexion
den ersten Tag beendet. Am zweiten Tag
ging es nach Morgenlob und Frühstück
wieder auf die Strecke. Diesmal wanderten
wir auf dem Eifelsteig von Manderscheid
bis Himmerod. Vorbei an schöner Landschaft, Ausblicken wie z.B. auf die Burg
Manderscheid, und an Flüssen entlang,
gingen wir eine Tagesstrecke von ca. 20 km.
Auch an diesem Tag regnete es zeitweise.
Trotzdem hatten wir einen tollen Tag mit
Impulsen, Gesprächen und Eindrücken in
der Auseinandersetzung mit uns und der
Natur. Nach dem gemeinsamen Essen in
der Klostergaststätte endete der Tag mit
Meditation, Fußmassage und Reflexion
des Erlebten.
Prävention von sexuellen Übergriffen
und anderen Formen von Gewalt
Rolle und Aufgaben der Ombudspersonen
Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) und
die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK)
haben den Trägern von Einrichtungen des
Gesundheits- und Sozialwesens den Auftrag gegeben, wirksame Schutzkonzepte zu
entwickeln, damit alle Menschen, die ihnen
anvertraut sind, sich geborgen und sicher
fühlen können und bestmöglich vor Gewalt
und sexuellen Übergriffen geschützt sind.
Text | Gudrun Adler
Samstags hieß es dann Abschied
nehmen von Himmerod. Nach
Verladung des Gepäcks ging die
letzte Wanderstrecke nach Großlittgen (ca. 7 km), von wo wir mit
Bus und Bahn die Heimfahrt nach
Trier antraten.
Mein Resümee der drei Tage: Es
war für mich eine ganz neue Erfahrung, mit einer so großen Gruppe
auf Wanderschaft zu gehen. Die
sehr guten, zum Teil sehr persönlichen Gespräche, die spirituellen
Impulse und Angebote und der
Zusammenhalt in der Gruppe sind
eine tolle Bereicherung gewesen.
Man kann dieses Angebot jedem
weiter empfehlen.
Die BBT-Gruppe hat an der Erstellung
einer praktischen Empfehlung des Caritasverbandes für die Diözese Trier e.V.
zur Prävention von sexuellen Übergriffen und anderen Formen von Gewalt im
Krankenhaus mitgewirkt. Als Ergänzung
dazu hat sie eine Verfahrensanweisung für
ihre eigenen Einrichtungen veröffentlicht.
Beide Broschüren, die auch im Intranet
abrufbar sind, konkretisieren den Auftrag
von DBK und DOK und beschreiben unterschiedliche Bestandteile eines Schutzkonzepts im Rahmen der Präventionsarbeit.
Eine wesentliche Rolle kommt dabei den
Vertrauenspersonen, auch Ombudsperso-
nen genannt, zu. Sie wurden in den Einrichtungen der BBT-Gruppe von den einzelnen
Direktorien benannt und sollen neben der
externen unabhängigen Ansprechperson
den Patienten, Bewohnern, Klienten sowie
den Mitarbeitenden zur Verfügung stehen,
wenn sie übergriffiges Verhalten oder Gewalt erfahren oder wahrnehmen.
Gleichzeitig sollen die Ombudspersonen in
den Einrichtungen die Präventionsarbeit
unterstützen und dieses Thema präsent
halten. Eine Kultur der Achtsamkeit zu
entwickeln ist hier ein „Sekundärgewinn“
in der Präventionsarbeit. Um diese Aufgabe
erfüllen zu können, wurden sie in einer
sehr intensiven, mehrtägigen Schulung
auf ihre Rolle und zukünftige Arbeit vorbereitet.
Wenn sie Beratung oder Unterstützung
benötigen, wenden Sie sich bitte an die
Ombudsperson Ihrer Wahl oder natürlich
auch gerne direkt an den externen Beauftragten. Ihr Anliegen wird von jeder Person
absolut vertraulich behandelt.
Als Ombudspersonen für das Krankenhaus der Bramherzigen Brüder Trier,
für das Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier sowie für das
Seniorenzentrum St. Josefsheim Alf wurden vom Direktorium ernannt:
Rüdiger Brandt
Telefon 0651208-982385
[email protected]
Als externer
Beauftragter ist
Rechtsanwalt Ingo Ley
für die Einrichtungen
zuständig:
Petra Nievelstein
Telefon 0651208-1280
[email protected]
PhilippsLaw®
Rechtsanwälte
Kaiserstraße 22/Kaiserplatz
60311 Frankfurt am Main
Tel. 069 9551-3075
Fax 069 9551-3099
Mobil 0177 3221653
E-Mail: [email protected]
hörrohr | 01/2016
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ETHIK · SPIRITUALITÄT · SEELSORGE · SOZIALES
Start ins
Jubiläumsjahr
Menschen am Rande rücken in den Mittelpunkt
Mit der sogenannten Chrisammesse, der Messe im
Trierer Dom, in der jeweils am Mittwoch vor dem
Gründonnerstag die Heiligen Öle (u.a. das Chrisam)
zur Sakramentenspendung im Bistum geweiht
werden, startete der Caritasverband im Bistum Trier
in das Jubiläumsjahr seines 100-jährigen Bestehens.
Da die Chrisammesse dieses Jahr auf den Gründungstag des
Diözesan-Caritasverbandes am 23. März 1916 fiel, war ein
besonderer Beginn des Festjahres gegeben: „Die in der Messe
geweihten Öle haben eine heilende Wirkung, und hier ist eine
enge Verbindung zum Auftrag der Caritas, heilend zu sein und
zu helfen“, so der Vorsitzende des Diözesan-Caritasverbandes,
Prälat Franz Josef Gebert.
Im Bistum Trier gestalten die örtlichen Caritasverbände, Fachverbände, Träger und caritativen Einrichtungen an vielen Orten
das 100-Jahr-Jubiläum unter dem Motto „MenschenMit
Menschen“ mit: Es gibt Veranstaltungen, spirituelle Impulse,
Ausstellungen und weitere Angebote. Dabei soll vor allem Begegnung von Haupt- und Ehrenamtlichen sowie Menschen, die
mit der Caritas in Verbindung stehen, ermöglicht werden - und
es geht darum, auf soziale Notlagen aufmerksam zu machen.
Der Diözesan-Caritasverband Trier setzt mit einer Reihe von
Veranstaltungen Akzente. So gab es im Rahmen der Heilig-Rock-Tage im April zum Beispiel „Stadtrundgänge auf
den Spuren der Barmherzigkeit“ oder einen gemeinsam mit
dem Bistum Trier veranstalteten Begegnungstag von und mit
Menschen mit Behinderung.
28
hörrohr | 01/2016
Text | Gaby Jacquemoth
„Winterreise“ und Kampagne
Im Mai richtet die Caritas gemeinsam mit der Aktion Arbeit
des Bistums den Fokus auf Langzeitarbeitslose: Am 24. Mai
startet in Koblenz die Kampagne „Stell mich an nicht AUS“.
Am 8. September lädt die Arbeitsgemeinschaft der vier Diözesan-Caritasverbände in Rheinland-Pfalz, Mainz, Limburg,
Trier und Speyer, zur Fachtagung „Barmherzigkeit und Gerechtigkeit“ ein. Am 23. Oktober bietet die Caritas ein Konzert an:
Die „Trierer Winterreise“ in der Liebfrauenkirche bringt die
Musik von Franz Schubert in Verbindung zu Menschen am
Rande, die ihre eigene Geschichte erzählen. Ein Festakt, bei
dem unter anderem die Preisträger des Elisabethpreises 2016
ausgezeichnet werden, wird das Festjahr abschließen. Mitfeiern
werden der Präsident des Deutschen Caritasverbandes, Prälat
Dr. Peter Neher, und Bischof Dr. Stephan Ackermann.
Weitere Informationen:
Das Programm ist auf der Caritas-Jubiläumshomepage zu finden:
www.100.caritas-trier.de
Auferstehung ist unser Glaube,
Wiedersehen unsere Hoffnung,
Gedenken unsere Liebe. Augustinus
Hintergrund
Die verbandliche Caritas
Tief betroffen trauern wir um unseren verstorbenen Mitarbeiter
Als Wesenszüge der Katholischen Kirche gehören neben der Feier
der Liturgie, die Verkündigung des Wortes sowie der konkrete
Dienst am Menschen. Letzteres in Anbindung an das Doppelgebot
Jesu seinen Nächsten wie sich selbst zu lieben.
Günter Loch
Die Umsetzung dieses Gebotes der Nächstenliebe vollzieht sich im
persönlichen Engagement jedes Einzelnen aber auch in der Gemeinschaft von Gleichgesinnten, die sich gemeinsam hauptamtlich
oder ehrenamtlich auf den Weg machen, anderen zu helfen. Ein
Unterfangen, bei dem in der Vergangenheit sehr schnell deutlich
wurde, dass es auch institutioneller und organisatorischer Rahmenbedingungen bedarf, um entsprechende Hilfsangebote entwickeln
und nachhaltig aufrecht erhalten zu können. Nicht als Ersatz für
das persönliche Engagement, sondern als weitere wichtige und
notwendige Ergänzung hat sich die Verbandsstruktur der Caritas
entwickelt, sozusagen als karitativ tätiger und institutionalisierter
Arm der Kirche im Kontext der örtlichen pastoralen Seelsorgearbeit.
Konstitutiv für die verbandliche Caritas ist die enge Verzahnung
zwischen Ehrenamt und Hauptamt. In Deutschland organisiert sich
die Caritas auf örtlicher, diözesaner und nationaler Ebene. Neben
der Organisation und dem Management konkreter Hilfsangebote
und -einrichtungen übernehmen die Verbandsebenen auch politische und gesellschaftliche Verantwortung im Gesundheits- und
Wohlfahrtsbereich und sind damit ein wichtiges Sprachrohr auf
politischer Ebene für die Anliegen kirchlicher Einrichtungen und der
Menschen, die in ihnen arbeiten.
(Nähere Infos unter: www.caritas.de)
Schon vor der Gründung der verbandlichen Caritas sind gerade in
der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Reihe karitativ ausgerichteter
Ordensgemeinschaften entstanden, die sich mit den von ihnen
gegründeten Sozialeinrichtungen ebenfalls als Teil der Kirche
der Umsetzung des Gebotes der Nächstenliebe verschrieben
haben und mit der verbandlichen Caritas im Dialog stehen. So
auch die Gemeinschaft der Barmherzigen Brüder von Maria-Hilf.
Nahe liegend, dass die Einrichtungen der BBT-Gruppe Mitglied
im Caritasverband sind und sich dort engagieren – im Sinne der
gemeinsamen Sache: den Menschen Hilfe zukommen zu lassen,
die unsere Nächsten sind und denen wir zum Nächsten werden.
Markus Leineweber
Leiter der Abteilung EDV im Brüderkrankenhaus Trier
Am Samstag, 27. Febr. 2016, hatte uns die traurige Nachricht
vom plötzlichen Tode Günter Lochs erreicht und tief erschüttert.
Der Tod hat ihn im Alter von 53 Jahren mitten aus dem Leben
gerissen: aus dem Leben seiner Familie, Freunde, Kollegen und
unserer Dienstgemeinschaft – unfassbar, unbegreiflich und tief
traurig.
Seit 1989 war Günter Loch in unserem Hause tätig. Durch seinen Dienst als Mitarbeiter, später als Leiter der EDV-Abteilung,
war er bis zuletzt immer wieder herausgefordert, mit seinem
Team unser Haus und die stets neuen und einschneidenden
Veränderungen gerade im EDV-Bereich mit zu gestalten. Eine
Arbeit, deren Komplexität und Bedeutung wir als Außenstehende kaum erahnen können. Herr Günter Loch hat sich dieser
Arbeit ganz und gar mit großem Engagement gewidmet und
sich im hohen Maße mit dem Brüderkrankenhaus identifiziert.
Wir sind Herrn Loch dankbar für all das, was er in seinen fast
30 Dienstjahren geleistet hat. Als Mensch und Mitarbeiter wird
er uns fehlen.
Als Christen leben wir aus dem Glauben an die Auferstehung.
So dürfen wir für seine Familie und alle Trauernden beten, dass
sie aus diesem Glauben Kraft schöpfen können.
Wir beten auch für Günter Loch, dass Gott ihn in seiner
Barmherzigkeit aufnehmen wird. In aufrichtiger Anteilnahme
gedenken wir seiner und aller, die um ihn trauern, insbesondere
seiner Familie, Freunde und Kollegen.
Für die Kongregation
der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf
Br. Peter Berg · Generaloberer
Für das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier
Markus Leineweber · Hausoberer
Christian Weiskopf · Kaufm. Direktor
Aloys Adler · Pflegedirektor
Prof. Dr. Dietmar A. Neisius · Ärztlicher Direktor
Josef Willems · Personalleiter
Petra Nievelstein · Vorsitzende MAV
Daniel Theisen · Stv. Leiter EDV
hörrohr | 01/2016
29
LEBENDIGE DIENSTGEMEINSCHAFT
Rückspiegel
2015
Rückblick
auf Feste, Feiern, Ausflüge
und weitere Aktivitäten des
Seniorenzentrums der
Barmherzigen Brüder Trier
in Bildern
1
2
4
6
Fotos | Seniorenzentrum der Barmherzigen Brüder Trier
30
hörrohr | 01/2016
3
Januar
· Begrüßung des Neuen Jahres mit Operettenmelodien
· Neujahrsempfang mit Angehörigen
· Besuch der Sternsinger
Februar
· Weiberfastnacht mit der Pfarrei Liebfrauen
· Valentinstagsfeier auf den einzelnen Wohnbereichen
März
· Feier zum Frühlingsanfang im Café Klatsch
· Malen auf den Wohnbereichen
· Patronatsfest Wohnbereich St. Johannes
April
· Ostereierfärben 1
· Marionettentheater Grünholz, gesponsert vom Förderverein
· Verabschiedung von Christel Kaup-Gois 4
Mai
· Maifest mit Aufstellen des Maibaumes 3
· Maiandachten auf den Wohnbereichen
· Gedenkgottesdienst für verstorbene Bewohner
· Muttertags- und Vatertagsfeier, jeweils im Café Klatsch 2
Juni
· Erdbeerwoche im Café Klatsch
· Peter-Friedhofen-Fest im Café Klatsch
· Patronatsfest Wohnbereich St. Antonius
6
3
7
Juli
· Sommerfest 5
· Besuch des Moselfestes Zurlawen
· Chorfestival 2015 mit Konzerten für Bewohner und
Angehörigen
August
· Ausflug in die Stadt zum Thema Stadtgeschichte und
7
historische Plätze
· Patronatsfest Wohnbereich St. Maria
September
· Ausflug zum Seligen Peter Friedhofen
· Seniorenkino
· Besuch der Kita St. Monika
Oktober
· Oktoberfest gesponsert vom Förderverein
November
· St. Martinsfeier im Café Klatsch
· Gedenkgottesdienst für verstorbene Angehörige
Dezember
· Nikolausmarkt
· Weihnachtsfeier
5
hörrohr | 01/2016
31
LEBENDIGE DIENSTGEMEINSCHAFT
Rückspiegel
2015
Seniorenzentrum St. Josefsheim Alf
Feste, Feiern, Ausflüge und weitere
Aktivitäten – ein Rückblick in Bildern
3
4
6
32
hörrohr | 01/2016
1
Januar
· Besuch der Sternsinger
· Neujahrskonzert mit Mandolinenclub „Mosella Reil“
Februar
· Fastnachtsfeier mit Heimbewohnern und Gästen
März
· Festlicher Gottesdienst am Fest des Hl. Josef, Schutzpatron des
Hauses, mitgestaltet vom Hauschor
April
· Osterfestgottesdienst
Mai
· Eröffnung des Maimonates: Schmücken des Maialtars, Begrüßung
der Maienkönigin mit Marienliedern und Maibowle zum Mittagessen
· Tägliche Maiandacht in der Hauskapelle, jeden Mittwoch Andacht
am Bildstock am Marienufer
· Einsegnung des Geländes um den Marienbildstock 1 2
5
Juni
· Gestaltung des Blütenteppichs für das Fronleichnamsfest im Foyer 3
· Grillen auf dem Gartengelände 4
· Schifffahrt auf der Mosel mit 400 Zeller Senioren
· Meditative Musik mit Gitarren, Flöte und Gesang in der Hauskapelle
· Teilnahme an der Mitarbeiter-Wallfahrt nach Trier
Juli
· Sommerfest 5
· Mitarbeiterausflug
August
· Grillen auf dem Gartengelände
· Segnung unseres behindertengerechten Fahrzeuges 6
September
· Wallfahrt zum Marienbildstock
· Mitarbeiterausflug
Oktober
· Erntedankfest
November
· Gedenkgottesdienst für unsere verstorbenen Heimbewohner
· St. Martinsfeier – „Jeder kann St. Martin sein“
· Basteln von Weihnachtsgestecken
Dezember
· Dia-Vortrag über Rom
· Nikolausfeier
· Adventfeier der Mitarbeiter
· Weihnachtsbesuch des Bürgermeisters der Stadt Zell
· Weihnachtssingen mit dem Männergesangverein Lyra
· Einstimmung auf den Hl. Abend durch die „Bremmer
Stadtmusikanten“, Blasmusik, gemeinsames Weihnachtssingen
· Silvesterandacht
2
Fotos | Seniorenzentrum St. Josefsheim Alf
hörrohr | 01/2016
33
LEBENDIGE DIENSTGEMEINSCHAFT
Neue Ordensschwestern in Alf
feierlich begrüßt
Am 17. Februar 2016 konnte im Seniorenzentrum St. Josefsheim Alf ein besonderes und in
unseren Zeiten seltenes Fest begangen werden: die Errichtung eines neuen Schwesternkonventes
Normalerweise werden heute, wie Pastor
Diederichs in seiner Begrüßung zu Beginn
des Festgottesdienstes in der vollbesetzten
Hauskapelle des St. Josefsheims meinte, Ordenshäuser geschlossen und Ordensgemeinschaften aufgelöst. In Alf
könne jedoch mit der Errichtung eines
neuen Schwesternkonvents diesem Trend
entgegengewirkt werden. In der festlichen
Messe, der Pastor Diederichs zusammen
mit den Ordenspriestern P. Matthias
Brenken O. Carm, P. Michael Prasad
Antonysamy MSFS und P. Roman Fries
SAC vorstand, konnten schließlich drei
Schwestern der indischen Kongregation
der Sisters of Charity offiziell begrüßt
werden, die seit Ende letzten Jahres im
Seniorenzentrum in Alf leben und dort
in der Pflege arbeiten.
Die Erlaubnis zur Konventerrichtung wurde von Bischof Dr. Stephan Ackermann
bereits in einem Schreiben vom 6. Januar
2016 erteilt, welches der Hausobere des
Seniorenzentrums, Markus Leineweber, zu
Beginn des Gottesdienstes verlas. Bischof
Dr. Ackermann freue sich, dass sich nun
neben dem bereits in Dillingen bestehenden Konvent der Sisters of Charity
ein weiterer im Bistum Trier niederlasse.
Die drei indischen Schwestern, Sr.
Sunitha, Sr. Cecil und Sr. Lisha, sind
nicht neu in Deutschland. Sie lebten und
arbeiteten zuletzt viele Jahre in Wuppertal
am St. Petruskrankenhaus und freuen
sich nun auf ihre neue Aufgabe im St.
Josefsheim in Alf. Freilich bedeutet der
Umzug von einer großen Stadt in das
dörfliche Alf für sie zunächst eine große
Umstellung. Inzwischen haben sie sich
aber etwas eingelebt und genießen das
etwas weniger hektische Leben in Alf.
Die noch junge Ordensgemeinschaft der
Sisters of Charity wurde 1944 von Augustine John Ukken im indischen Thrissur
34
hörrohr | 01/2016
als Schwestern der Nächstenliebe gegründet. Von 1966 ab nannten sie sich
Barmherzige Schwestern von Franz von
Assisi bis sie sich 1991 wieder für ihren
ursprünglichen Namen entschieden. Die
Gemeinschaft päpstlichen Rechts ist seit
ihrer Gründung mit drei Schwestern stark
angewachsen und sieht ihre Berufung
gerade im Dienst der Nächstenliebe in
Krankenhäusern, Schulen, Waisenhäusern und Seniorenheimen. Längst ist die
Gemeinschaft nicht mehr nur in Indien
vertreten, sondern leistet schon viele
Jahre auch in Deutschland und Italien
wertvolle Dienste.
Zum festlichen Ereignis in Alf waren
eigens der Generalobere der Barmherzigen Brüder, Bruder Peter Berg, aus
Trier gekommen. Das Seniorenzentrum
in Alf steht seit 2012 unter der Trägerschaft der Barmherzigen Brüder Trier.
In seinem Grußwort betonte er, dass es
den Brüdern wichtig sei, dass in ihren
Einrichtungen die Ordenstradition weiter
gehe und Ordensleben durch die Präsenz
verschiedener Ordensgemeinschaften erfahren werden könne. Mit den indischen
Schwestern finde das, was unter den
Marienschwestern, Sr. Edelborg und Sr.
Ulrika, schon vor vielen Jahren an guter
Arbeit im Seniorenheim begonnen wurde,
Verstärkung und Fortsetzung.
Neben dem Direktorium des Seniorenzentrums, bestehend aus dem Hausoberen
Markus Leineweber und dem Kaufmännischen Direktor Christian Weiskopf, nahmen an der Feier auch von der Geschäftsführung der BBT-Gruppe in Koblenz, Dr.
Peter Rethmann, der Bürgermeister von
Alf, Peter Mittler, die Ordensreferentin
des Bistums Trier, Sr. Gerhild Sewenig
und die Caritasdirektorin vom Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V., Katy
Schug, teil.
Sichtlich gerührt dankte die Oberin des
neuen Konvents, Sr. Sunitha, allen, die
zum Fest der Konventerrichtung gekommen waren. Einen besonderen Dank
richtete sie an die Marienschwestern,
durch die sie gerade am Anfang ihrer
Zeit in Alf viel Unterstützung erfahren
haben, aber auch allen Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen für die gute Aufnahme
im Seniorenheim.
Text | Stephan Schwab
Jahresversammlung der
schwerbehinderten Mitarbeitenden
Text | Siegfried Steffen
Mehr als 30 Teilnehmer waren der Einladung der Schwerbehindertenvertretung (SBV) gefolgt und besuchten am 5. November
2015 die Jahresversammlung der schwerbehinderten Mitarbeiter
Die Einladung war per Post erfolgt,
darüber hinaus wurden Einladungen
an die Führungskräfte und Abteilungen
geschickt mit der Bitte um Aushang in
der Abteilung, damit auch nicht gemeldete schwerbehinderte Mitarbeiter
erreicht werden konnten. Wir haben
die Vorgesetzten darum gebeten, den
schwerbehinderten Mitarbeitern die
Teilnahme an der Jahresversammlung
zu ermöglichen. Die Teilnahme ist nach
SGB IX Arbeitszeit. Für den öffentlichen Teil der Versammlung waren auch
gleichgestellte Mitarbeiter eingeladen.
Zwei Gebärdendolmetscher standen
für unsere taubstumme Mitarbeiterin
zur Verfügung.
An der Sitzung nahmen auf Einladung
der SBV auch der stellvertretende Hausobere Stephan Schwab, die MAV-Vorsitzende Petra Nievelstein, Frank Fischer
vom Integrationsamt Trier und Renate
Fries, Referentin bei der Deutschen
Rentenversicherung teil.
Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung
trug Siegfried Steffen den Rechenschaftsbericht der SBV vor. Dieser ist
auch im Intranet auf den Seiten der SBV
eingestellt. Dort findet man auch das
Protokoll der letzten Jahresversammlung sowie das ABC zu Schwerbehinderung und Beruf.
Siegfried Steffen bedankte sich bei seinen Stellvertreterinnen, die ihn in seiner
Arbeit unterstützen. Da dieses Amt ein
Ehrenamt ist und es keine Freistellung
dafür gibt, ist es nicht immer einfach,
alle anfallenden Arbeiten neben der Regelarbeit zu verrichten. Trotzdem macht
es den Vertretern der SBV Freude, in
diesem Bereich tätig zu sein und etwas
zu bewegen. Mit der MAV pflegt die SBV
eine gute Zusammenarbeit und konnte
auch hier schon einiges bewegen. Dafür
bedankte sich Siegfried Steffen herzlich
bei Petra Nievelstein. Eine Regelkommunikation mit dem Hausoberen und
der Personalabteilung findet ebenfalls
statt. Die Integrationsvereinbarung
wurde überarbeitet. Die Teilnahme an
den MAV-Sitzungen, den Treffen der
Gesamt-SBV und den Klausurtagungen
der MAV gehören zum Tätigkeitsfeld
der SBV. Das Angebot einer zweimal
im Monat stattfindenden Sprechstunde
wird beibehalten. Informationen hierzu
geben der Aushang im Schaukasten der
MAV und die Seiten der SBV im Intranet.
Mitte letzten Jahres wurden die schwerbehinderten Mitarbeiter in einer Fragebogenaktion angeschrieben. Unter
anderem wurden Wunschthemen für
die Jahresversammlung abgefragt. Aus
dieser Aktion heraus wurden „Die Rente
mit 63“ und „Erwerbsminderung bei
Schwerbehinderung“ für die Jahresversammlung im öffentlichen Teil zum
Thema gemacht. Dazu referierte Renate
Fries von der Deutschen Rentenversi-
cherung. Die Teilnehmer stellten viele
Fragen und es kam zu einem regen
Austausch mit der Referentin. Zusammenfassend lässt sich ableiten, dass die
Rente für jeden Menschen individuell
ist. Die Berechnung ist derart vielfältig,
dass jeder die Möglichkeit nutzen sollte,
bei der Deutschen Rentenversicherung
einen Beratungstermin zu vereinbaren.
Der neue stellvertretende Hausobere
Stephan Schwab stellte sich den Anwesenden vor. Er bedankte sich für
die Einladung und freut sich über Begegnungen im Haus, durch die er die
Mitarbeiter kennen lernt. Herr Schwab
entschuldigte den Hausoberen Markus
Leineweber, der an der Sitzung nicht
teilnehmen konnte und übermittelte
Grüße von ihm.
Im Anschluss daran hatte jeder die
Möglichkeit, Fragen an Frank Fischer
vom Integrationsfachdienst (IFD) zu
richten. Auch hier kam ein reger Austausch zustande.
Wir freuen uns, Ihnen weiterhin helfen zu können: Das Team der SBV
Siegfried Steffen
Vertrauensperson
Tel. 1707
Isabelle Kohl
1. Stv. Vertrauensperson
Tel. 1921
Jutta Hartert
2. Stv. Vertrauensperson
Tel. 1344
„Eine Zeit, in der einem viel genommen wird, ist eine Zeit, in der einem heimlich
viel gegeben wird.“ (Hans Kruppa)
Wir bedanken uns für das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird und bitten darum, weiterhin
mit uns in Kontakt zu bleiben, persönlich, telefonisch oder per E-Mail. Auf Ihre Anregungen zu
unserer Arbeit sind wir angewiesen und nehmen diese gerne entgegennehmen. So freuen wir uns
über Themenvorschläge für die Jahresversammlung 2016, die am 10. November stattfinden wird.
hörrohr | 01/2016
35
LEBENDIGE DIENSTGEMEINSCHAFT
Neue Mitarbeiter im Brüderkrankenhaus
Jennifer Akpuogu
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Mirjam Breuer
Station 1D1
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Kim Luisa Fassian
Dialyse
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Sven Hildebrandt
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Jacqueline Kochann
Zentral-OP
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Johannes Apel
Zentrum für Notaufnahme
Gesundheits- und
Krankenpfleger
Julia Breunig
Zentrum für Radiologie,
Neuroradiologie ,
Sonographie und
Nuklearmedizin
MTRA
Isabelle Feider
Zentrum für
Notaufnahme
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Felix Hoffmann
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Maurice Philipp Kohl
Station 3B
Gesundheits- und
Krankenpfleger
Ralf Holzwarth
Medizincontrolling
Med. Dokumentations­
assistent
Julia Kolf
Station K III
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Saskia Idems
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Rebecca Koop
Kita St. Monika
Erzieherin
Andrei-Catalin Artenie
Küche
Küchenhilfe
Oleg Asmus
Küche
Koch
Sandy Bahner-Schmidt
Station 3E
Stationshilfe
Aleksandra Bajer
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Sahra Anna Bebelaar
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Kerstin Bender
Endoskopie
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Julia Berens
Zentral-OP
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Dr. med. Kim Biermann
Zentrum für Radiologie,
Neuroradiologie, Sonographie und Nuklearmedizin
Medizinischer Sektionsleiter
Beatrice Bildstein
Zentrale Reinigung
Raumpflegerin
Martin Birkel
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Alexander Borresch
Station 2E
Gesundheits- und
Krankenpfleger
36
IV. Quartal 2015
hörrohr | 01/2016
Hülya Celik
Küche
Küchenhilfe
Carolin Feilen
Dialyse
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Antonios Chalapas
Innere Medizin III
Assistenzarzt in
Weiterbildung
Svantje Fellbrich
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Aniko Czako
Küche
Küchenhilfe
Rosa Figueiredo
de Miranda
Küche
Küchenhilfe
Dominique Degering
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Katja Denisenko
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Anna Fischer
Station 1D1
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Ramona Jaeckels
Neurolgie, Neurophysiologie und neurologische
Frühreha­bilitation
Arzthelferin
Christine Jaeger
Fachpsychologisches
Zentrum
Arzthelferin
Evelyn Koster
Innere Medizin III
Arzthelferin
Johannes Kraemer
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Albina Krieziv
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Cäcilia Fleischer
Zentrale Reinigung
Raumpflegerin
Laura Jakobs
Station 3B
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Sarah Gehlen
Innere Medizin II
Arzthelferin
Julian Jesuiter
Station 3D
Vorschüler/Helfer
Christian Durey
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Dorothee Gesellchen
Station 2D
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Alexandra Jost
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Yannick Eeden
Unfall- und Wieder­
herstellungschirurgie
Assistenzarzt in
Weiterbildung
Cedric Goergen
Augenheilkunde
Assistenzarzt in
Weiterbildung
Elodie Kirsch
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Lioba Engemann
Kita St. Martin
Kinderpflegerin
Njomeza Haxhijaj
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Michelle Klein
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Hannah-Sophie Meier
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Viktoria Fait
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Viktoria Herzog
Station 1E1
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Anna Koch
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Julia Mersdorf
Station 3E
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Kevin Doerr
Innere Medizin III
Gesundheits- und
Krankenpfleger
Piotr Kwiczak
Bettenzentrale
Mitarbeiter
Hannah Lehne
Urologie
Assistenzärztin in
Weiterbildung
Mario Maes
Bewachung
Mitarbeiter
Karin Malina
Station 2E
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Begrüßungstag
für neue Mitarbeiter
im Januar 2016
Annemarie Minden
Zentrale Reinigung
Raumpflegerin
Marlies Reinisch
Zentrale Reinigung
Raumpflegerin
Kristin Mitscher
Medico
Krankengymnastin
Alexander Sarabev
Bettenzentrale
Wirtschaftskraft
Thomas Mueller
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Hannah Schaefer
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Alexander Schmitz
Station 2A
Gesundheits- und
Krankenpfleger
Sophia Nisius
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Nina Nolfo-Freeman
Fachpsychologisches Zentrum
Diplom-Psychologin
Janine Schneider
Station 4D
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Marieta Peneva
Zentrale Reinigung
Raumpflegerin
Silke Schreiber
Zentrale Reinigung
Raumpflegerin
Nicolo Rampazzo
Augenheilkunde
Praktikant
Melissa Schuetz
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Vanessa Rausch
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Stephan Schwab
Verwaltung
Stv. Hausoberer
Anna Schwartz
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Katrin Schwind
Station 3E
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Volker Surges
Anästhesie und
Intensivmedizin
Assistenzarzt in
Weiterbildung
Matthias Thiel
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Daniel Skorjanec
Station 2B
Gesundheits- und
Krankenpfleger
Leonie Thommes
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Maria Spang
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Laura Toensmann
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschüler
Selina Stein
St. Johann EG Isoliersation
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Leonard Weins
Zentrum für Notaufnahme
Gesundheits- und
Krankenpfleger
Hannah Wilhelmi
St. Johann II
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Vanessa Wilke
Krankenpflegeschule
Gesundheits- und
Krankenpflegeschülerin
Nathalie Wolter
Unfall- und Wieder­
herstellungschirurgie
Arzthelferin
Labinota Zylfijaj
Station 5B
Krankenpflegehelferin
Dr. med. Anastasia
Zywien
Augenheilkunde
Assistenzärztin in
Weiterbildung
Wir gratulieren
Dr. med. Annemarie Goldbecker
Dr. med. Annemarie Goldbecker, Fachärztin für Neurologie, ist am 1.12.2015 zur Funktionsoberärztin in der
Abteilung für Neurologie, Neurophysiologie und
neurologische Frührehabilitation ernannt worden.
Dr. med. Gabriele Werle
Neue Mitarbeiter im
Seniorenzentrum Trier
IV. Quartal 2015
Michael Guenther
Wohnbereich III
St. Johannes
Gesundheits- und
Kranken­pfleger
Laura Kerr
Wohnbereich I St. Antonius
Altenpflegerin
Monika Konate
Wohnbereich I
St. Antonius
Pflegehelferin
Paula Wirz
Brüderstation
Gesundheits- und
Krankenpflegerin
Dr. med. Gabriele Werle, Fachärztin für Neurologie, ist am
1.12.2015 zur Funktionsoberärztin in der Abteilung
für Neurologie, Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation ernannt worden.
Sven von Ahn
Sven von Ahn, Facharzt für Urologie, ist am 1.1.2016
zum Oberarzt in der Abteilung für Urologie ernannt
worden.
Andreas Hau
Andreas Hau, Facharzt für Anästhesie, ist am 1.1.2016
zum Oberarzt in der Abteilung für Anästhesie und
Intensivmedizin ernannt worden.
hörrohr | 01/2016
37
LEBENDIGE DIENSTGEMEINSCHAFT
Nachwuchs
Brüderkrankenhaus
Carola u. Stefan Braun
* Tochter Emma
bis zum 02.02.2016
Petra u. Kim Radner
* Sohn Jakob
Johannes u. Anna Lena Weis
* Tochter Emma Linnea
Jan Friedrich Krahn u.
Stefanie Meyer
* Sohn Jonah Leonard
Nils Butte u. Sonja Nielsen
* Tochter Isabell Frieda
Kristina u. Sascha Struwe
* Tochter Malu
Nadja Jäckels u. Oliver
Bender
* Tochter Anna Helena
Pavol Vnenecak u. Julila
Vnencakova
* Sohn Filip
Gilles Klein u. Rachel Wagner
* Sohn Louis
Björn u. Jessica Reicherz
* Sohn Matthias
Kerstin u. Timo Essig
* Töchter Marlene u. Lilly
Frank Steffen u. Anne Lang
* Sohn Julian Alexander
Verena Franzen-Gorges u.
Daniel Franzen
* Tochter Lara
Kathrin u. Manuel Hubo
* Sohn Noah Matthias
Stephanie u. Andreas Martin
* Tochter Lena Hildegard
Simone u. Matthias
Kreusch
* Tochter Hannah
Katharina u. Stefan Bodem
* Tochter Lena
Sonja u. Markus Maurer
* Sohn Lukas Anton
Jubilare Brüderkrankenhaus
38
David Emerson u. Andrea
Fürmaier
* Tochter Nora Zoella
Anne u. Tobias Schmidt
* Tochter Johanna
Malene
Verena u. Matthias Stemper
* Tochter Greta Anna
Nelly u. Markus Mavany
* Sohn Charlie
Stefanie u. Markus
Follmann
* Tochter Cora
Stephanie u. Rainer
Jüngling
* Sohn Ferdinand
Rainer
Tina u. Michael Rohr
* Tochter Hanna
Jutta Feltes u. Timo
Schwolen
* Sohn Aaron
Ursel u. Ralf Schenden
* Tochter Ida
Alexander u. Maria Kurz
* Tochter Elisabeth
Maike Jost u. Thomas Staudt
* Sohn Finn
Monika u. Oliver Werhan
* Tochter Svea
Anastasia
Jana u. Rudolf Ebert
* Sohn Jakob
Vanessa u. Andreas Berg
* Sohn Toni
Corinna u. Daniel Kiemes
* Tochter Mara Sophie
Benjamin Rump u.
Katharina Sturges
* Sohn Charlie
Marina u. Jörg Opfer
* Tochter Leni
Agnes u. Martin Moser
* Sohn Severin Robert
Melanie u. Nikolaus Wirtz
* Sohn Max Wilhelm
Julia u. Timo Bach
* Tochter Lea Sophie
Patrick u. Melanie Jost
* Tochter Sophia
Charlotte
Christopher u. Christine
Becker
* Sohn Matthias
Sascha u. Tina Krames
* Sohn Ben
Seniorenzentrum
Trier
Maria-Alina u.
Florian-Adrian Bonciu
* Tochter Maya
Mikaela Adriana
IV. Quartal 2015
10-jähriges
Jubiläum
Julia Hegner
Station KII
25-jähriges
Jubiläum
Elke Spoo
KfH Bitburg
Marina Arzer
Station 1D2
Svenja Homann
Station 5D
Liane Alf
KfH Bitburg
Markus Steuer
Station 1E2
Valerie Barthen
KfH Trier
Natascha Lofy
Station 2B
Beate Bracker
Station 1B
30-jähriges
Jubiläum
Dr. med. Edith Betz
Neurologie, Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation
Philipp Schneider
Station 1E1
Elke Dewald
Zentral-OP
Hermann Biebel
Medico II
Jacqueline Vies
Stationäre Dialyse
Susanne Duex
St. Johann II
Andrea Hau
OP-Anästhesie
Kathrin Biewen
Station 1B
Hildegard Weinacht
Wäscherei
Elisabeth Edlinger
Station 3D
Gertrud Lichter-Schwahn
Station 2 E
Carola Braun
Station 2E
20-jähriges
Jubiläum
Vera Follmann
Station 2E
Manfred Ritter
Zentral-OP
Dr. med. Annika Broehl
Neurologie, Neurophysiologie und neurologische Frührehabilitation
Martina Ackermann
Zentrale Reinigung
Karina Hellert
Innere Medizin III
40-jähriges
Jubiläum
Werner Goldau
Technische Leitung
Jutta Kaden
Station 2E
Angela Feid
Station 1A
Carmen Dußa
Zentrum für Notaufnahme
Daniela Thurau
Station 2A
Natascha Klassen
Station 2B
Brigitte Haep
OP-Anästhesie
Doerte Eurich
Zentrale Reinigung
Annemarie Traut
Station 3B
Renate Scherer
Kita St. Monika
Bärbel Heins
Medico I
hörrohr | 01/2016
Simone Mich u.
Sebastian Roos
* Sohn Luc
Seniorenzentrum
Trier
10-jähriges
Jubiläum
Ruth Haupenthal
Wohnbereich II St. Maria
Seniorenzentrum
Alf
10-jähriges
Jubiläum
Sigrid Bremm
Soziale Betreuung
20-jähriges
Jubiläum
Kornelia Bauer
Wohnbereich 1
Jubilare
des Jahres
2015 im Brüderkrankenhaus
40-jähriges Jubiläum
30-jähriges Jubiläum
25-jähriges Jubiläum
20-jähriges Jubiläum
10-jähriges Jubiläum
hörrohr | 01/2016
39
BILDUNG
Erfolgreiche Rezertifizierung der
Physiotherapieschule am Brüderkrankenhaus
Im April 2015 wurde die Physiotherapieschule am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier bereits zum dritten Mal rezertifiziert. Seit 2006 ist die
Physiotherapieschule des Brüderkrankenhauses Mitglied im Interessenverband zur Sicherung der Qualität der Physiotherapieausbildung (ISQ). Mit dem
Ergebnis sind die Mitarbeiter der Physiotherapieschule sehr zufrieden, denn
von 252 möglichen Punkten konnten
238 Punkte erzielt werden. Die Punktzahl des vergangenen Audits 2012 konnte
somit um 8 Punkte gesteigert werden.
Die Übergabe des Zertifikats erfolgte im Rahmen der Feierlichkeiten der
Examensfeier im vergangenen Herbst.
Markus Leineweber würdigte insbesondere die Arbeit der Lehrkräfte und Praxisanleiter und überreichte der Schulleiterin Monika Serwas das Zertifikat.
Aufgabe des ISQ ist es, Kriterien für eine
qualitativ hochwertige Ausbildung festzulegen und sie stetig weiter zu entwickeln.
Das Qualitätssiegel des ISQ soll Transparenz herstellen und eine Vergleichbarkeit
von Schulen ermöglichen. Oberstes Ziel
ist es, den Ausbildungsstandard an allen
Schulen für Physiotherapie auf einem
hohen Niveau anzusiedeln. Das Zertifikat
steht demnach für hohe Ausbildungsstandards und dient der Professionalisierung
des Berufsstandes. Von den insgesamt ca.
300 Physiotherapieschulen in Deutschland sind derzeit lediglich 34 zertifiziert.
Text Monika Serwas
Markus Leineweber,
Hausoberer
Monika Serwas,
Schulleiterin
Michael Ernsdorf,
Leiter Bildungsinstitut
(von li.)
Zertifizierung zum OP-Manager
Der Verband für OP-Management (VOPM)
hat Dr. med. Michael Bieber am 28.
November 2015 als einem von neun Teilnehmern des ersten Zertifizierungsverfahren zum „VOPM-zertifizierten OP-Manager“ an der Universitätsmedizin Göttingen
nach erfolgreicher Evaluation das Zertifikat
zum OP-Manager (VOPM) verliehen und
40
hörrohr | 01/2016
bestätigt die Expertise in den Kenntnissen,
Fähigkeiten und Fertigkeiten im modernen
OP-Management. Besondere Prüfungsschwerpunkte waren dabei: Allgemeines
OP-Management, Finanzmanagement,
Personalmanagement, Projektmanagement, Qualitätsmanagement, Medizincontrolling, Hygiene, Marketing und Recht.
Foto: Bernhard Veit
Examen des
Praxisanleiterkurses 2015
Am 04.12.2015 haben insgesamt 14
Teilnehmerinnen und Teilnehmer die
Weiterbildung zur Praxisanleitung
im Gesundheitswesen und in der Altenpflege erfolgreich abgeschlossen.
Der Weiterbildungskurs setzte sich aus
8 Teilnehmern aus dem Brüderkrankenhaus Trier und 6 Teilnehmern aus
externen Kranken- und Pflegeeinrichtungen der Region zusammen.
Die berufsbegleitende Weiterbildung
erstreckte sich über den Zeitraum von
Mai bis Dezember 2015 und beinhaltete
230 Theoriestunden, in den Bereichen
Sozialwissenschaften, Gesundheits- und
Pflegewissenschaften und Rechtswissenschaft.
Wir gratulieren den Absolveteninnen und Absolventen herzlichst und
wünschen den neuen Praxisanleitern
viel Freude in ihrer neuen Berufsrolle.
Teilnehmer aus dem
Krankenhaus und Seniorenzentrum der Barmherzigen
Brüder Trier
Christina Bier (ZfN)
Jens Holtmeier (3E1)
Marietta Klar (Seniorenzentrum Trier)
Antonia Lellig (5D)
Lisa Linkels (3D)
Maximilian Machemer (St. Johann EG)
Yvonne Surges (1D1)
Elisabeth Zimmer (Frühreha)
Besuch aus
Indonesien
Eine Delegation aus Indonesien, die zu
Gast bei der Industrie- und Handelskammer Trier war, informierte sich
bei ihrem Besuch im Brüderkrankenhaus Trier am 8. Oktober 2015 über
dessen Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
hörrohr | 01/2016
41
BILDUNG
Praktische Übung am Arm-Venen-Punktionsmodell
Wie werde ich Gesundheitsund Krankenpfleger/in?
Tag der offenen Tür
in der Gesundheits- und
Krankenpflegeschule
Am Donnerstag, 21. Januar 2016
lud die Gesundheits- und Krankenpflegeschule des Bildungsinstituts
am Krankenhaus der Barmherzigen
Brüder Trier zahlreiche Besucher zu
einem Tag der offenen Tür ein.
Unter dem Motto „Pflegeberufe: Mehr
Apps als du denkst!“ durchliefen die interessierten Jugendlichen mehrere Stationen
rund um Arbeitsfelder, Berufsaussichten
und Weiterbildungsmöglichkeiten in der
Pflege. Dabei stand der direkte Kontakt
zu den Auszubildenden im Fokus. An
den jeweiligen Stationen vermittelten
die Schüler und Schülerinnen den interessierten Besuchern ihr Wissen über
Reanimation, Körperbau, Injektionen,
42
hörrohr | 01/2016
Hebetechniken und vieles mehr. Das
vermittelte Wissen konnte so gleich in
Kleingruppen an Modellen ausprobiert
werden.
„In kaum einem Beruf ist der Kontakt von
Mensch zu Mensch so eng, wie im Beruf
der Gesundheits- und Krankenpflege.
Berufliche Ausbildung, Fort- und Weiterbildung und die Möglichkeit, Pflege an
Hochschulen zu studieren, bieten Pflegenden viele Zukunftschancen und attraktive
Arbeitsplätze“, fast Andreas Okfen, Leiter
der Gesundheits- und Krankenpflegeschule die Bandbreite der beruflichen
Entwicklungsmöglichkeiten zusammen.
Die Ausbildung zum/zur Gesundheitsund Krankenpfleger/in dauert insgesamt drei Jahre. Sie umfasst 2.500
Stunden praktische Ausbildung in
verschiedenen stationären und ambulanten Fachgebieten sowie 2.100
Stunden theoretischer und praktischer
Unterricht. Die Ausbildung wird mit
dem staatlich anerkannten Examen in
der Gesundheits- und Krankenpflege,
verbunden mit der Fachhochschulreife
für Rheinland-Pfalz, abgeschlossen.
Neue Ausbildungsgänge starten jeweils zum 1. April und 1. Oktober.
Bewerber müssen als Zugangsvoraussetzung einen Sekundarabschluss I
oder einen Hauptschulabschluss mit
einer erfolgreich abgeschlossenen
mindestens zweijährigen Ausbildung
oder eine abgeschlossene Ausbildung
in der Krankenpflegehilfe bzw. Altenhilfe mitbringen. Voraussetzung ist
auch die gesundheitliche Eignung
sowie Interesse und Freude am Umgang mit Menschen.
Mehr Info: Telefon 0651 208-1401
Text | Foto Kristina Kattler
Tag der offenen Tür
in der Physiotherapieschule
des Brüderkrankenhauses
Text | Foto Kristina Kattler
Mitte Dezember richtete die Physiotherapieschule am Brüderkrankenhaus Trier zum sechsten Mal
ihren Tag der offenen Tür aus, zu
dem jährlich zahlreiche Interessierte kommen, wie Monika Serwas,
Leiterin der Physiotherapieschule zu
berichten wusste. „An diesem Tag
können die Besucher nicht nur die
Lehrer sondern auch die Schüler zur
Ausbildung und den Berufsaussichten in der Physiotherapie befragen.
So erhalten die Interessenten alle
Informationen aus erster Hand.“
näher brachte und zugleich die Vielschichtigkeit des Berufes zeigte. Neben
einem spielerischen Eignungstest, der
bei den verschiedenen Stationen nicht
nur auf Körpergefühl sondern auch auf
Teamfähigkeit setzte, fand parallel dazu
ein Workshop zum gesunden Sitzen statt.
Wie sich der Beruf des Physiotherapeuten
von benachbarten Berufsfeldern abgrenzt,
zeigte ein von den Physiotherapieschülern gedrehter Film deutlich.
Physiotherapeuten und Physiotherapeutinnen arbeiten in allen medizinischen
Fachgebieten: Chirurgie, Orthopädie,
Innere Medizin, Neurologie, Gynäkologie und Pädiatrie. Und so steht den
Absolventen der Physiotherapieschule
des Brüderkrankenhauses am Ende nicht
nur das Arbeitsfeld im Krankenhaus offen. Ebenso kommen Physiotherapeuten
in Reha- und Kurkliniken, erweiterten
ambulanten Physiotherapiezentren,
Frühförderungs- und Behinderteneinrichtungen sowie privaten Praxen
zum Einsatz.
Übung zur Teamfährigkeit
Wie werde ich Physiotherapeut/in?
Die Ausbildung zum Physiotherapeuten dauert insgesamt drei Jahre. Sie
gliedert sich in zwei Jahre theoretischen und praktischen Unterricht
sowie ein Jahr klinische Ausbildung
am Patienten. Auszubildende müssen
mindestens 16 Jahre alt sein und
mittlere Reife oder Abitur haben.
Die Einsätze in den unterschiedlichen
klinischen Bereichen können alle am
Standort Trier absolviert werden, der
größte Teil davon im Brüderkrankenhaus. Die praktischen Einsätze in den
Fachgebieten Gynäkologie und Pädiatrie finden im Klinikum Mutterhaus
der Borromäerinnen statt.
Die Physiotherapieschule bietet in
Kooperation mit der Hochschule Trier
und der Katholischen Hochschule
Mainz zwei duale Studienangebote
an. Die Studierenden können ausbildungsbegleitend mit dem Studium
beginnen und schließen nach einer
zweiten Vollzeitstudienphase mit dem
Bachelor of Science ab. Dadurch wird
die Ausbildung der akademischen
Ausbildung in den übrigen EU-Ländern gleichgestellt. Dies ermöglicht
den Absolventen einen Zugang zum
europäischen Arbeitsmarkt.
Mehr Info: www.bk-trier.de oder
Telefon 0651 2709211
„Wir bieten unseren Schülern auch die
Möglichkeiten eines dualen Studiums in
Kooperation mit der Hochschule Trier
und der Katholischen Hochschule Mainz
an. Da die Studiengänge frühestens ein
halbes Jahr nach Ausbildungsbeginn
starten, haben die Schüler in Ruhe die
Möglichkeit zu wählen, ob und wenn
ja welches Studienangebot für sie das
Richtige ist“, berichtete Monika Serwas
im Rahmen der Vorstellung der Studienmöglichkeiten.
Neben Vorträgen gab es am Tag der offenen Tür für die Interessierten ein mit
den Kursen entwickeltes Programm,
welches Ihnen die Ausbildung ein Stück
hörrohr | 01/2016
43
BILDUNG
Aktuelle Trends
in Diagnostik und Therapie
Ärztliche Fortbildungen boten wieder reichhaltiges Spektrum an Themen
Das Brüderkrankenhaus bietet seinen Patienten eine erstklassige Diagnostik und bestmögliche Therapie auf jeweils
aktuellstem Stand der medizinischen Forschung. Damit
unsere Ärzte und auch niedergelassene Mediziner sowie
Kollegen anderer Kliniken am fortschreitenden Wissen
teilhaben, richtete unser Haus in den vergangenen Monaten
wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen zu unterschiedlichen Themen aus. Das eigene Wissen vertiefen und mit
neuen Erkenntnissen und Erfahrungen erweitern, lautete
die Devise.
Das Angebot ist längst ein fester Programmpunkt im Jahreskalender der Herzspezialisten: Zum zehnten Mal richtete die
Kardiologie des Brüderkrankenhauses am 7. Oktober 2015 seinen
„Rhythmologischen Workshop“ aus. Im Mittelpunkt der
Veranstaltung stand ein "Rhythmologischer Jahresrückblick“,
den Privatdozent Dr. Frederik Voss gab. Dem schloss sich das
Format „Rhythmologische Fälle aus der Praxis“ an, bei der Dr.
Sven Kathöfer an die Runde der Teilnehmer immer wieder die
Frage richtete: „Wie hätten Sie entschieden?“
Auf den neuesten Stand der Erkenntnisse brachte am 14.
Oktober ein „Update Lipidtherapie“. Auf Einladung der
Abteilung für Innere Medizin II informierten Experten wie
Chefarzt Professor Dr. Stefan Weiner über den Stand der
Forschung. Während Professor Dr. Ulrich Laufs vom Universitätsklinikum des Saarlandes über „Evidenzbasierte Strategien zur Lipid-Senkung“ sprach, widmete sich Dr. Albrecht
Wagner vom Trierer KfH-Nierenzentrum der Therapie genetischer Fettstoffwechselstörungen. Dr. Eric Kösters Vortrag
befasste sich mit dem Lipoprotein (a) als „verkanntem kardiovaskulärem Risikofaktor“, derweil Weiner abschließend
zur Therapie der Dyslipidämie und Niereninsuffizienz referierte.
Für eine bewusst begrenzte Anzahl von Medizinern drehte sich
am 6. und 7. November alles um das Thema „Qualifizierte Botulinumtoxintherapie“. Die Begrenzung der Teilnehmerzahl
ermöglichte den Teilnehmern einen intensiven Austausch mit
© fotolia; psdesign1
44
hörrohr | 01/2016
den Referenten, so Professor Dr. Matthias Maschke, Chefarzt der
Neurologie und Neurophysiologie des Brüderkrankenhauses.
Gemeinsam mit Oberärztin Dr. Inge Weimar sowie Dr. Andrej
Wolf, Oberarzt der Augenheilkunde, bestritt Maschke das Programm dieses Basiskurses, der als ein Baustein zur Erlangung
des Zertifikats „Qualifizierte Botulinumtoxintherapie“ der
Deutschen Gesellschaft für Neurologie dient.
Zu einem Vortrag des Leiters der Koloproktologie am Universitätsklinikum Würzburg. Dr. Joachim Reibetanz, hatte am
11. November das Moselzentrum für Kontinenz eingeladen.
Zentrumsleiterin Dr. Silvia Salm, Oberärztin der Urologie im
Brüderkrankenhaus, hatte Reibetanz für einen Vortrag zum
Thema „Low Anteriror Resection Syndrom“ gewinnen
können.
Um die aktuellen ERC-Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation 2015 ging es am 12. November in einem Vortrag
von Dr. Carsten Lott, stellvertretender Oberarzt der Klinik für
Anästhesiologie der Universitätsmedizin Mainz. Lotts Referat
fand im Rahmen einer notfallmedizinischen Fortbildung
statt, zu der Privatdozent Dr. Fabian Spöhr, Chefarzt der
Anästhesie und Intensivmedizin des Brüderkrankenhauses
eingeladen hatte.
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Ein Diskussionsforum für Therapieformen der modernen Nicht weniger als acht Vorträge listete das Programm des
Rhythmologie bot Privatdozent Dr. Frederik Voss mit einem „Trierer Symposiums Rheumatologie“ auf, das am 30. Januar
„Round Table“ am 26. Januar. Während Oberarzt Dr. Sven bereits zum neunten Male im Brüderkrankenhaus stattfand.
Kathöfer über „Aktuelle ICD-Indikationen“ sprach, befasste Für die Fortbildungsveranstaltung hatte Chefarzt Professor Dr.
sich Professor Dr. Alexander Bauer vom Diakonie-Klinikum Stefan Weiner wieder renommierte Experten verschiedener
Schwäbisch-Hall mit der „LifeVest in der Akutklinik“. Über Kliniken gewinnen können. Im Mittelpunkt des Symposiums
„Die LifeVest in der Reha-Klinik“ sprach Dr. Clemens Drobig, standen Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen
früherer Oberarzt am Brüderkrankenhaus und heute Che- im praktischen Alltag.
farzt der MEDIAN Klinik Moselhöhe in Bernkastel-Kues.
Text | Marcus Stölb
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HALTEPUNKT
Täglich begegnen mir Menschen
auf unseren Straßen,
in Häusern, Büros, Werkstätten.
Und immer wieder vertiefe ich mich
in das Geheimnis des Lebens,
das sich auf unzählige Arten im Menschen
erneuert.
Ich glaube an deinen Geist,
der still in den Tiefen unserer Seelen lebt,
im Herzen dieser unserer Welt
und in all unserem Sein.
Ich glaube an deinen Geist,
der unsere Unfreiheit befreit,
der unseren Unglauben in Glauben verwandelt,
allen unseren Leiden einen sicheren Schutz gibt,
in einen neuen Himmel und eine neue Erde
verwandelt.
Herr, dein Geist schwebt über uns
und deine Sonne wird sich über unseren
Hoffnungen nicht verfinstern,
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weder können unsere Nächte
die Kraft deines Tages besiegen,
noch können unsere Herzen verschlossen
bleiben.
Dein Geist schreitet
auf unseren gewundenen Pfaden,
er ruft uns und erlöst uns
von unseren täglichen Entfremdungen,
leise flüstert er uns durch den Schimmer der
Sterne,
er lächelt aus jedem Kinderauge,
durch die kleinen Freuden unserer Erden-Tage,
durch die Begegnung eines Bekannten,
die Treue eines Freundes.
O Gott du bist immer mit uns, für uns, in uns.
Auch wenn wir dich nennen
Namenloser,
Unbekannter.
Du bist und wirst immer um uns sein.
Nimm deinen Geist nicht von uns.
Verfasser: Unbekannter Theologe, Europa, aus
Drutmar Cremer, Sing mir das Lied meiner Erde, Würzburg 1978
Gekürzt von Marita Cannivé-Fresacher
Foto: Kanzelhut in der Kloster- und Krankenhauskirche, AnonYmus
KUNST UND KULTUR
„Unterwegs“ mit Christian Gödert
Aquarellmaler aus Wasserliesch stellte im Brüderkrankenhaus aus
Sabine Hirschler ist überzeugt, dass Christian Gödert ein Zitat
Goethes verinnerlicht haben muss: „Die beste Bildung findet
ein Mensch auf Reisen.“ Gödert reist viel und häufig, und so
lautete der Titel seiner Ausstellung im vergangenen Oktober
und November denn auch schlicht „Unterwegs“. Es war bereits
das zweite Mal, dass er im Brüderkrankenhaus eine Auswahl
seiner Werke zeigte.
Nachdem Walter Oberbillig die Vernissage eröffnet hatte,
führte Sabine Hirschler, eine gute Bekannte Göderts, in dessen
Leben und Schaffen ein. Der 54 Jahre alte und an der Obermosel wohnende Künstler setzt sich seit 1997 intensiv mit der
technisch sehr anspruchsvollen Aquarellmalerei auseinander.
Das Aquarellieren gilt als eine Art Königsdisziplin, weil sie zu
den schwersten Maltechniken überhaupt gehört und keine
Fehler verzeiht. Anders als bei Öl- und Acrylmalerei lässt sich
bei einem Aquarell nicht mit deckenden Farben korrigieren;
was einmal auf dem Papier ist, bleibt!
Für ein gutes Aquarell ist vor allen Dingen die Farbe Weiß sehr
wichtig. Das Papierweiß an manchen Stellen am Bild erzeugt
besondere Leuchtkraft und Kontraste. Mitunter greift der Maler
zum Schluss zur weißen Tusche, flüssigen Acrylfarbe-Stiften und
auch Sprays. Auf seinen vielen Malreisen hat sich Gödert von
Natur und Landschaften inspirieren lassen und sein Können
stetig weiterentwickelt. „Malen lernt man nur durch Malen“,
lautet die schlichte Devise des Künstlers.
Ehe er beginnt zu malen, hat Gödert bereits eine Bildidee und
einen Bildaufbau vor Augen. So entsteht aus schwimmendem
Papier in mehreren Farben ein großformatiges farbenfrohes
und atmosphärisches Aquarell. Seine vielen, gezielt gesetzten
Kleckse, Spritzer und Linien, die das Bild abrunden und ihm
zusätzliche Tiefe verleihen sollen, sind für das Werk Göderts
charakteristisch. Häufig bringt er mit Pipette oder Pinsel Farben
aufs Papier, um diese dann wenig später mit einer wassergefüllten Sprühflasche nahezu komplett wieder zu entfernen.
Seine Motive spiegeln auch Stimmungen wider: Licht, Wasser
und Menschen bestimmen Göderts schöpferischen Prozess.
Text | Hildegard Schmidt
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KUNST UND KULTUR
Von Mozart bis Rachmaninow
Texte dieser Seite | Hildegard Schmidt
Gesangverein Trier-Pallien gastierte in der Klosterkirche
Er kann auf eine beachtliche Geschichte zurückblicken, der
Gesangverein Trier-Pallien 1876 e.V. Als reiner Männerchor
gegründet, erweiterte der Verein sich anlässlich seines 100-jährigen Bestehens zu einem gemischten Chor. Seither geben die
Sängerinnen und Sänger weltliche und kirchliche Konzerte, a
cappella oder mit instrumentaler Unterstützung.
Im vergangenen Oktober gastierten die Palliener auf Einladung des Kunst- und Kulturvereins in der Krankenhaus-
Mit Zeichen Spuren
hinterlassen
Bildermacher Hans Heser stellte eine
Auswahl seiner Kollektionen vor
Er sei kein Künstler, sondern ein „Bildermacher“, sagt Hans
Heser über sich und sein Werk. Er sei auch niemand, der als ein
Vorreiter seiner Zunft tauge, ergänzt er. Hesers Bilderreihen, von
ihm „Kollektionen“ genannt, sind das Ergebnis einer Monotypie in der Spielart der Frottage, einer alten Drucktechnik, die
einst Max Ernst für die Bildende Kunst entdeckte. So entstehen
Strukturen und Zeichen, die ein symbolisches Inventar seiner
Arbeiten bilden. Ein Druck der Frottage ist für Heser so etwas
wie der erste Eindruck in seiner entstehenden Bildwelt und
gleichzeitig auch sein Prinzip.
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und Klosterkirche des Brüderkrankenhauses. Mit dabei: das
Instrumentalensemble Camerata Musica Saarburg.
Gemeinsam boten Sänger und Instrumentalisten ein Kirchenkonzert mit Chor- und Kammermusik. Programm und
musikalische Qualität konnten sich sehen und vor allem
hören lassen: Zur Aufführung kamen Werke von Mozart,
Felix Mendelssohn-Bartholdy, Händel, Arcangelo Corelli,
Sergej Rachmaninow und anderen.
Im Dezember und Januar präsentierte Heser eine Auswahl
seines Schaffens im Ausstellungsflur des Brüderkrankenhauses. Der Vorsitzende des Kunst- und Kulturvereins, Michael
Molitor, stellte den Bildermacher vor: Hans Heser stammt aus
Menningen, wo der 65-Jährige auch heute noch lebt. Nach
seinem Abitur studierte er in Koblenz und arbeitete anschließend als Lehrer für Bildende Kunst. Weiterbildungen bei den
Professoren Helmut Stephan Diedrich und Hans Altmeier sowie
bei Albrecht Klauer sind Teil seiner Laufbahn.
Die von ihm geschaffenen Kollektionen greifen auf Szenarien
fragmentierter Bildzeichen samt Strukturen und Texturen zu.
Heser betreibt Spurensuche als Selbstzweck, um in Verbindung
mit aleatorischen Verfahren ästhetische Zeichenkomplexe dingfest zu machen. „Es müssen nicht immer die großen Leitfragen
des Lebens im Bild sein, oft genügen die kleinen spielerischen
Begegnungen, die Auge und Gemüt gehörig beschäftigen“,
erklärt der Bildermacher.
Im Brüderkrankenhaus präsentierte er einen Ausschnitt seiner
Kollektionen, darunter auch Werke aus Ton. Heser spielt mit
Zeichen und nimmt so den Betrachter auf eine Gedankenreise
mit. Auch das eigene Innere des Bildermachers ist zu erahnen.
Die Werke können beim Betrachter Emotionen und Assoziationen hervorrufen, dieser kann so die einzigartige Qualität eines
„Spurensuchers“ erleben. Spuren-Wirrwarr oder bildgelegte
Imagination – diese Frage stand über Wochen im Raum. Doch
allein im Vorbeigehen durch den Ausstellungsflur ließ sich keine
befriedigende Antwort finden – etwas Zeit musste mitbringen,
wer sich mit Heser auf Spurensuche begeben wollte.
Lichtmalerei
und Sichtweisen
Franz-Josef Justen und René Fuchs
stellten Fotografien aus
Kunst ist keine Wissenschaft. Kunst ist wie Musik – ein Weg
zur Kommunikation. Ohne Kreativität und Können ist sie
nicht vorstellbar. Im vergangenen Jahr, bei einer Ausstellung
im luxemburgischen Echternach, schlossen Franz-Josef Justen und René Fuchs Bekanntschaft. Wenige Monate später
bestritten sie gemeinsam eine Ausstellung im Trierer Brüderkrankenhaus und zeigten Fotografien auf Aludibond (Justen)
und Leinwand (Fuchs).
Der im Jahr 1961 in Trier geborene Künstler Justen gewinnt
seine Inspirationen aus der Natur oder der Architektur. Die Bilder
reflektieren seine Sichtweise, beeinflusst durch die Umgebung
und das Licht vor Ort. Durch die angewandte HDR-Technik
(High Dynamic Range) erhalten seine Fotos einen besonderen
Charakter. Ein HDR Foto ist ein digitales Hochkontrastbild, das
große Helligkeitsunterschiede detailreich wiedergibt. Individuelle ausdrucksstarke Fotografien mit intensiven Farben sind
das Ergebnis. Die Ausstellung zeigte Motive aus der Region,
gezeigt wurden aber auch HDR-Panoramafotos.
René Fuchs‘ Vorliebe gilt der Naturfotografie. Gleich vor der
Haustür bietet ihm die abwechslungsreiche Landschaft der
„Kleinen Luxemburger Schweiz“ sowie des „Felsenlandes
Südeifel“ mit ihrer vielfältigen Fauna und Flora und den zahlreichen Wasserläufen eine Fülle von möglichen Motiven. Sein
Geburtsort Echternach, in einer Talmulde am Grenzfluss Sauer
gelegen, ist ein weiterer Schwerpunkt seiner fotografischen
Tätigkeit. Die im Brüderkrankenhaus ausgestellten Fotodrucke
auf hochwertiger Künstlerleinwand zeigten einen Querschnitt
durch diese Motivvielfalt.
Verschiedenste Aufnahmetechniken kommen bei Fuchs zum
Einsatz. So auch die Lichtmalerei (Light Painting-LP), bei der das
Motiv in der Dunkelheit mit einer Taschenlampe so angestrahlt
wird, dass die Lichtquelle im späteren Bild nicht sichtbar ist.
Auf diese Weise entstehen Fotografien mit ungewöhnlichen
Lichtstimmungen.
Text | Hildegard Schmidt
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VERANSTALTUNGS-TIPP
Termine
St. Bernhards-Kirmes
21. August 2016 · Beginn: 10:00 Uhr
Ein Erlebnis
für die ganze Familie
Erleben · Wohlfühlen · Genießen
In diesem Jahr feiert der Schönfelderhof
am 21. August in Zemmer seine
traditionelle St. Bernhards-Kirmes.
Ein abwechslungsreiches Programm für
jedes Alter wird wieder für einige schöne
Stunden sorgen. Besuchen Sie uns !
Die Mitarbeiter des Brüderkrankenhauses
Trier sind recht herzlich zum Besuch der
St. Bernhards-Kirmes eigeladen.
Barmherzige Brüder Schönfelderhof
54313 Zemmer
Telefon 06580 912-0
www.bb-schoenfelderhof.de
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3. Juni
Gebete und Gesänge aus Taizé
4. Juni
Spotlight Neurologie
8. Juni 6. Pflegekongress
10. Juni
Vernissage: Viktoria Prischedko
11. Juni
Trierer Wirbelsäulentag
15. Juni
Post AAN-Symposium
22. Juni
Patientenforum des
Moselzentrums für Kontinenz
23. Juni
Peter-Friedhofen-Fest
1. Juli
Begrüßungstag
8. – 9. Juli
13. Hospizlauf
5. August
Vernissage: Adolf Steines
3. September
Konzer Sommerkonzert
8. September
Schulung: Wittener Werkzeuge
23. September
Gebete und Gesänge aus Taizé
GESUNDHEIT UND SPORT
sagen Sie
uns Ihre Meinung
13. Hospiz-Lauf Trier
Wir laufen für den guten Zweck
K3/Stroke Unit
Ich kann mich nur bei den Teams der Stroke
Unit und K3 bedanken! Ich bin sehr zufrieden
und hatte nie das Gefühl einfach nur eine
Nummer zu sein. Jeder Wunsch/Hilfe wurde
sehr professionell erledigt und die Ärzte sind
sehr kompetent und erklären die Probleme
sehr gut. Weiter so!
Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
im Oktober 2006 wurde das erste Hospizhaus für die Region Trier eröffnet.
Hier wird kranken Menschen ein würdevoller letzter Lebensabschnitt
ermöglicht. Seit dem Jahr 2004 wird jährlich der Hospiz-Spendenlauf
durchgeführt. Durch die stetig wachsende Teilnehmerzahl und die einmalige Atmosphäre hat sich dieser Lauf zu einem ganz besonderen Ereignis
für die Teilnehmer und Helfer entwickelt.
Notaufnahme/Kardiologie
Wenn Nachts um 00.30 Uhr bei einem Infarkt
die Notaufnahme perfekt funktioniert, die
Ärzte zur Erstbehandlung blitzschnell agieren
und so sicher handeln, dass du auch keine
Sekunde einen Anflug von Angst verspürst
und diese Menschen fast 4 Stunden über
einen sogenannten großen Katheter dich
behandeln und am Leben erhalten, dann ist
das was richtig Großes! Wenn du dann auf
der Intensivstation liegst und ständig umsorgt
wirst und du ein Piepsen in den Geräten,
die dich überwachen, hörst und sofort vier
Mediziner an deinem Bett stehen, weißt du,
dass es besser gar nicht sein kann! Als ich
dann gen Mittag des darauf folgenden Tages
das erste Essen bekam, stand eine Schwester
bei mir am Bett und fragte mich ob es mir
schmeckt? Das konnte ich nur bejahen, es
war wirklich sehr schmackhaft! Und sie
meinte dann scherzhaft: „Jetzt noch ein
Weinchen und die Welt wäre in Ordnung!“
Darauf sagte ich, das ich es mit dem Alkohol
nicht so habe, aber ich meinen geliebten
Espresso doch sehr vermisse! Zwei Minuten
später, stand Sie dann verschmitzt lächelnd an
meinem Bett und reichte mir einen Espresso
mit den Worten "ist heute genehmigt!" In
dem Moment hatte ich tatsächlich Tränen
in den Augen, denn so was Nettes passiert
einem wirklich nicht alle Tage. Einen
herzlichen Dank an dieser Stelle an Schwester
Tanja! Aber auch ein ganz großes Dankeschön
an das ganze Team eures Hauses! Ich habe
mich noch nie so sicher aufgehoben gefühlt
wie bei euch im Krankenhaus! Ob Intensiv-,
Wachstation oder dann auf meinem Zimmer!
Bei all der schweren Arbeit die ihr täglich
leistet, immer noch Freundlichkeit und
gute Laune aus zu strahlen , ist schon was
Besonderes. Ich bin jedenfalls „begeistert“!
Am 8. und 9. Juli 2016 findet der 13. Spendenlauf für das Trierer Hospizhaus statt. Alle interessierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind
herzlich eingeladen, die gute Sache zu unterstützen und an diesem Ereignis
teilzunehmen – als Läufer, Inlineskater oder Radfahrer.
Auch Familienangehörige sind herzlich willkommen.
Weitere Informationen zum Lauf und das digitale Anmeldeformular
finden Sie im Intranet auf der Seite des
Koblenz
Gesundheitsmanagements.
Ihre Fragen zu diesem Lauf beantworten
wir sehr gerne.
Mit sportlichen Grüßen
Hedi Schuh
Telefon -1218
Jörg Engel
Telefon -2318
Trier
Gesund bleiben
im Gesundheitssystem
Angebote aus dem Bereich Gesundheitsmanagement
Im Rahmen des Gesundheitsmanagements gibt es für alle Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter eine breite Palette an Kursen und Aktivitäten.
In Kürze finden beispielsweise folgende Angebote statt:
• Faszientraining
• Kräuterwanderung
• Fortlaufend ist der Einstieg
in den Kurs West-Coast-Swing möglich
Weitere Kursangebote und die jeweiligen Starttermine finden Sie im
Intranet auf den Seiten des Gesundheitsmanagements.
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Fachärzte für Orthopädie,
Unfallchirurgie und Chirurgie (Proktologie)
Im Bereich Chirurgie des
Medizinische Versorgungszentrums der Barmherzigen Brüder Trier
für Kardiologie, Chirurgie und Neurochirurgie gGmbH
in der Konstantinstraße 8-10 sind
Dr. med. Peter Werle als Facharzt für Chirurgie, Proktologie und
Frank Breuer als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie tätig.
Das Behandlungsspektrum umfasst Leistungen der gesamten ambulanten Orthopädie/Unfallchirurgie
und der Allgemeinchirurgie und Proktologie sowie die qualifizierte fachärztliche Nachbehandlung
nach Operationen. Zur apparativen Diagnostik wird eine strahlenoptimierte digitale Röntgenanlage
sowie ein hochauflösendes Ultraschallgerät verwendet.
Zwecks Terminvereinbarung wenden Sie sich bitte an:
Medizinisches Versorgungszentrum der Barmherzigen Brüder Trier
für Kardiologie, Chirurgie und Neurochirurgie gGmbH,
Konstantinstraße 8-10, 54290 Trier, Telefon 0651 975440
Dr. med. Peter Werle
Facharzt für Chirurgie, Proktologie
Frank Breuer
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Sprechstundenzeiten:
Montag, Dienstag, Donnerstag: 8:00 – 17:00 Uhr · Mittwoch: 8:00 – 13:00 Uhr · Freitag: 8:00 – 15:00 Uhr
Die BBT-Gruppe ist mit 30 Einrichtungen des Gesundheits- und
Sozialwesens, über 9.500 Mitarbeitenden und ca. 800 Auszubildenden
einer der großen Träger von Krankenhäusern und Sozialeinrichtungen
der Katholischen Kirche in Deutschland.