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22. Mai 2016
Leserservice 08 00/222 42 24 02 · www.der-sonntag.de
Jeden Sonntag
370.000 mal
im Briefkasten.
Der Sonntag
am Hochrhein
Im Alleingang
Erasmus-Hype in Basel
SC II steigt ab
Der Sponsoring-Vertrag zwischen den Bad Säckinger Stadtwerken und dem Gloria-Theater
wurdevon Stadtwerke-Geschäftsführer Siegfried
Pflügerverlängert. Seinen Aufsichtsrat hat er daSEITE 2
bei außenvor gelassen.
Ab 1514 lebte der große Renaissance-Humanist
Erasmusvon Rotterdam mehrere Jahre in Basel.
Hierwurdevor 500 Jahren dasvon ihm editierte
Neue Testament gedruckt. Viele Ausstellungen
SEITE 3
widmen sich nun dem Gelehrten.
Dievon Martin Schweizer (Foto)
trainierte SC-Reserve ist nach einem 0:0 in Bahlingen aus der
Regionalliga in die Oberliga abSEITE 10
gestiegen.
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Hundert Prozent werden nie erreicht
Polizeipräsident Bernhard Rotzinger will, dass mehr POLIZISTEN in die Region beordert werden, weil die Kriminalitätszahlen hoch sind
Die grün-schwarze Koalition will in fünf Jahren
1 5 00 neue Stellen bei der
Polizei schaffen. Die sollen
aber nach einem anderen
Schlüssel verteilt werden,
fordert Polizeipräsident
Bernhard Rotzinger. Und
er hätte gern mehr Geld,
um seinen Leuten die
135 000 Mehrstunden ausbezahlen zu können, die sie
angehäuft haben.
KATHRIN GANTER
„Wir haben im Grenzbereich eine
deutlich höhere Arbeitsbelastung“, sagt der Freiburger Polizeipräsident Bernhard Rotzinger. „In Freiburg ist sie höher als
in Stuttgart, Mannheim oder
Karlsruhe.“ Die Stellenverteilung erfolgt aber zu drei Vierteln
nach räumlichen Kriterien und
nur zu einem Viertel nach der
Belastung. Das benachteiligt das
Freiburger Polizeipräsidium, zu
dem neben der Stadt Freiburg
die Landkreise Emmendingen,
Breisgau-Hochschwarzwald,
Lörrach und Waldshut gehören.
„Die jetzigen Verteilungsparameter decken die tatsächliche
Belastung nicht mehr ab. Wir
hätten gern eine gerechtere Verteilung, bei der als Grundlage
stärker als bisher die Arbeitslast
dient“, sagt Rotzinger. Er sieht
nun die Chance, das zu ändern.
Für die Verteilung der 1 500
neuen Stellen, die der grünschwarze Koalitionsvertrag vorsieht, müssten die Parameter
neu ermittelt werden: zum einen mit einer Grundausstattung, mit der vor allem im ländlichen Raum die Einsatzfähigkeit gesichert werden soll, sowie
mit einer Verteilung nach der
Häufigkeitszahl, der Zahl der bekannt gewordenen Straftaten je
100 000 Einwohnern. Das Präsidium Freiburg hat hinter Stuttgart mit 7 502 die zweithöchste
im Land.
Um einen neuen Personalschlüssel zu erreichen – gegen
den es aus anderen Präsidien Widerstand geben wird –, braucht
es ein breites politisches Engagement. Rotzinger wirbt offensiv
für sein Anliegen in Parteien und
in Gremien, zum Beispiel jüngst
im Lörracher Kreistag, wo er aufgrund der hohen Kriminalitätsbelastung durch die Grenzlage
und eine hohe Zahl von Einbrüchen auf offene Ohren stieß. Der
Lörracher Grünen-Abgeordnete
Josha Frei teilt mit, er habe Innenminister Thomas Strobl
(CDU) in einem Brief zur Ausarbeitung eines gerechteren Personalberechnungsschlüssels aufgefordert. Für das Thema müsse,
beginnend in den Kommunen,
ein Bewusstsein geschaffen werden, damit sich die Region positionieren könnte, sagt Patrick
Rapp, der CDU-Abgeordnete des
Wahlkreises Breisgau.
Nach jahrelangem Sparkurs
werden wieder mehr Polizisten
eingestellt: 1 100 in diesem und
jeweils 1 400 in den Jahren 2017
und 2018. Bis sie ausgebildet
sind, vergehen zweieinhalb Jahre
für den mittleren oder drei Jahre
und neun Monate für den gehobenen Dienst. Diese Neueinstellungen reichen gerade, um die
Pensionsabgänge zu besetzen,
sagt Rotzinger: „Wenn in den Jahren 2019 bis 2021 auch wieder
1400 Polizisten neu eingestellt
werden, würde das 900 zusätzliche Stellen bedingen. Damit
bleibt ein Deltavon 600 Stellen –
die hätten wir gerne gleich.“ Rotzinger meint damit auch Angestellte und Beamte wie IT-Fachkräfte, Techniker und Ermitt-
Die Arbeitsbelastung der Polizei in Freiburg ist höher als in Stuttgart, Mannheim oder Karlsruhe. Deshalb fordert Polizeipräsident Bernhard
FOTO: PATRICK SEEGER
Rotzinger eine andere Verteilung.
lungsassistenten: „Sie könnten
die Polizisten gut entlasten und
damit Hauptkommissare für die
Straße und die Ermittlungen
freisetzen.“ Der Lörracher SPDLandtagsabgeordnete Rainer Stickelberger hält das für eine gute
Idee, weist aber darauf hin, dass
es schwer werde, mit den im öffentlichen Dienst bezahlten Gehältern Spezialisten vom freien
Markt abzuwerben.
Neubesetzungen gibt es immer zum 1. März und zum 1. September jeden Jahres. Dann steigt
der Besetzungsstand auf rund 87
Prozent an und bis zur nächsten
Neubesetzung durch Abgänge
auf rund 80 Prozent. Hundert
Prozent werden nie erreicht:
Können Polizisten wegen Krankheit, Schwangerschaft, Elternzeit, Abbeordnung oder Fortbildungen ihren Dienst nicht tun,
müssen das die Kollegen kompensieren. Das und die kontinuierlich hohe Arbeitsbelastung
führt dazu, dass Rotzingers Leute aktuell 135 000 Mehrstunden
vor sich herschieben. Diese abzubauen, sei kaum möglich, sagt
der Polizeipräsident. Und mit
den 190 000 Euro, die der Etat
für die Ausbezahlung vorsieht,
ließen sich gerade einmal sechs
Prozent ausbezahlen. Mehr Geld
wäre hilfreich, sagt Rotzinger.
„Wir streben an, den Überstundenberg bei der Polizei abzubauen“, heißt es im Koalitionsvertrag
– wird aber nicht näher definiert.
Eigentlich sei die Ausbezahlung
die Ausnahme, sagt Rainer Stickelberger, aber: „Hier ist die
neue Finanzministerin gefragt.“
Die, Edith Sitzmann (Grüne) aus
Freiburg, war für eine Stellungnahme in dieser Woche nicht zu
erreichen. Patrick Rapp sagt, er
sei grundsätzlich für eine Ausbezahlung, man müsse im Haushalt aber den finanziellen Spielraum dazu schaffen. Stickelberger schlägt vor, dass ein Teil der
Einsätze – kommerzielle Großereignisse wie Fußballspiele – bezahlt werden sollte.
In Bremen versucht man das,
liegt aber aktuell noch im
Rechtsstreit mit der Deutschen
Fußball Liga. „Wenn das zulässig
ist, geht die Diskussion auch bei
uns los“, sagt Stickelberger. Rapp
hält von dieser Idee nichts. Er
sagt, es sei schwer, eine Grenze
zu ziehen, was bezahlt werden
müsse, und sieht die Polizei als
„öffentlichen Dienstleister“. Zudem investierten Vereine wie der
SC Freiburg schon viel Geld in Sicherheit – da müsse man sie
nicht noch zusätzlich belasten.
Grenzen der Agrarwende
Bauernverband BLHV und Agrarministerium sind Vorschläge des SACHVERSTÄNDIGENRATS zu pauschal
arwende? Der Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung legt in seinem umfassenden, 450 Seiten starken
Gutachten diesen Schluss nahe:
zu viel Pestizide, zu großer Flächenverbrauch – Deutschland
tut in der Landwirtschaft zu wenig gegen den Klimawandel. Die
Verantwortung für einen Kurswechsel sehen die Wissenschaftler in der Politik. Der Badische
Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) warnt vor einer verkürzten Darstellung der Gutachterergebnisse.
Das Ministerium für Ländlichen Raum (MLR) in Stuttgart,
das seit einer Woche wieder von
der CDU geführt wird, sieht viele
Schritte zum Klimaschutz be-
reits umgesetzt. Diese gelte es
jetzt weiterzuentwickeln. Allerdings gebe es eine natürliche
Grenze. Es dürfe nicht vergessen
werden, dass es die vorrangige
Aufgabe der Landwirtschaft sei,
die Menschen mit Nahrungsmitteln zu versorgen.
Maßnahmen gegen zu intensive Bewirtschaftung von Feldern und für verantwortungsbewusste Tierhaltung gibt es laut
MLR seit Jahrzehnten. Das Ministerium nennt das von der EU geförderte Programm zum Schutz
der natürlichen Lebensgrundlagen (Fakt, früher Meka): Für höheren Aufwand und Ertragsverzicht erhalten Landwirte Ausgleichszahlungen. Die Landschaftspflegerichtlinie und die
Förderung des ökologischen
Landbaus gehe in dieselbe Richtung. Regionale und ökologische
Produkte werden entsprechend
ausgezeichnet. Der Verbraucher
kann somit über Produktionsweise und Transportwege mitentscheiden.
Massentierhaltung, fügt das Ministerium hinzu, gebe es in Baden-Württemberg „strukturbedingt nicht“: 58
Prozent der Betriebe sind Nebenund Zuerwerbsbetriebe. Familienbetriebe sind der Standard.
„In Deutschland gibt es die unterschiedlichsten Agrarstrukturen“, betont auch Benjamin Fiebig, Hauptgeschäftsführer des
BLHV. Auch wenn das Gutachten
des Sachverständigenrates unabhängig sei, werde in der Öf-
der Schritt nicht weit, dass auf
den Bauern noch einmal draufgehauen wird.“ Beispiel Pflanzenschutzmittel. Der Sachverständigenrat empfiehlt eine
Schulung im Umgang mit Pestiziden. Doch in Baden-Württemberg gibt es etwas Vergleichbares
längst: Wer beruflich mit Pflanzenschutz hantiert, benötigt einen Sachkundenachweis und
muss zudem alle drei Jahre sein
Wissen auffrischen. Das Bild,
dass ein Landwirt großzügig mit
Chemie umgeht, weist Fiebig zuAuch „billiger“ hat seinen Preis:
rück: „Pflanzenschutz ist teuer,
Landschaften veröden, Tiere wer- den setzen Bauern nur sparsam
FOTO: DS ein.“ Der technische Fortschritt
den gequält.
wie der Einsatz von Düsen, befentlichkeit die Problematik ver- grenze zudem die Pestizidmenkürzt dargestellt. „Und dann ist ge. Eine Abgabe auf Pflanzen-
schutz lehnt auch das MLR ab:
Das würde zu Wettbewerbsverzerrungen zuungunsten der heimischen Landwirtschaft führen.
Fiebig sperrt sich nicht gegen
Änderungen im Naturschutz,
doch er macht klar: „Wir suchen
den Dialog zum Naturschutz –
wir sind aber nicht die Erfüllungsgehilfen.“ Und er erinnert
daran, dass die Landwirtschaft
beim Umwelt- und Klimaschutz
auch schon ausgebremst wurde:
Bei der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes 2014
wurde die Förderung der Biomasse massiv zusammengestrichen. Die grundlastfähige Biomasse war bis dahin eine attraktive Nebeneinnahmequelle für
KLAUS RIEXINGER
Landwirte.
2 AUS DER REGION
Der Sonntag · 22. Mai 2016
KURZ GEFASST
BAD SÄCKINGEN
sieht vor, dass die Tourismus
GmbH 2016 rund 1,8 Millionen
Euro von den Stadtwerken
überwiesen bekommt. Tourismus-Geschäftsführer Stefan
Wie die Badische Zeitung diese Thomas sagte zur BZ, er rechne
Woche berichtete, machen der mit nur 1,4 Millionen Euro. Laut
Bad Säckinger Tourismus
Wirtschaftsplan der Tourismus
GmBH sinkende Einnahmen
GmbH steht am Ende des Jahres
ihres Tochterunternehmens,
ein Minus von rund 642 000
der Stadtwerke Bad Säckingen, Euro unter dem Strich – diese
zu schaffen. Das Konstrukt,
Tendenz setzt sich in den komdass das städtische Unternehmenden Jahren fort.
men auf die Überschüsse seiner Das Energieversorgungsun„Tochter“, der Stadtwerke, anternehmen hat laut BZ mit singewiesen ist, geht zurück auf
kenden Erträgen zu kämpfen,
Bürgermeister Günther Nufer. dazu komme eine Forderung
Der ließ sich den Kniff einfalaus der jüngsten Betriebsprülen, um zu sparen: Finanzieren fung, die aus der Stadtkasse
die Stadtwerke mit ihren Gehabe ausgeglichen werden
winnen die Tourismus GmbH, müssen. Auch für die Tourismüssen diese nicht versteuert
mus GmbH springe die Stadt
werden. Möglich ist das durch
Bad Säckingen mit einem Dareinen sogenannten Gewinnlehen über 600 000 Euro in
abführungsvertrag. Der Wirtdie Bresche, damit der laufende
DS
schaftsplan der Stadtwerke
Betrieb fortgesetzt wird.
Stadtwerke und
Tochterfirma in Geldnot
Wenn nahezu alle Veranstaltungen ausverkauft sind, wie es die Betreiber des Gloria-Theaters, Alexander Dieterle und Jochen Frank Schmidt
in der vergangenen Woche mitteilten, ist dann das Gloria wirklich noch auf Zuschüsse aus öffentlicher Hand angewiesen? FOTO: ROSWITHA FREY
Im Alleingang
KURZ GEFASST
ABRISS
Bye, bye, Haus am Schöpfebach
Mitte Juni rollen im Bad Säckinger Kurgebiet
die Abbruchbagger an, dann wird die ehemalige Eggbergklinik Geschichte sein. Unter
der Regie des Immobilienunternehmers
Gerhard Faller soll dort bis Ende diesen
Jahres ein Senioren- und Gesundheitszentrum gebaut werden. Am 11. Juni soll in der
ehemaligen Klinik im Rahmen eines Tags
der offenen Türen die Möglichkeit zum
Abschied gegeben werden. Zudem, so heißt
es in der gemeinsamen Mitteilung Fallers und des vorherigen
Besitzers, dem Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz, werden
an diesem Tag die Pläne vorgestellt. Faller hatte dem Gesundheitsverbund, dem Rechtsnachfolger des Klinikverbundes
Hegau-Bodensee-Hochrhein, das Gebäude abgekauft und
es übergangsweise an den Landkreis Waldshut vermietet, der
die ehemalige Klinik als Flüchtlingsunterkunft nutzte. Die
dort untergebrachten 200 syrischen Flüchtlinge werden bis
Ende des Monats in die neue Unterkunft am Gettnauer Boden
DS
einziehen.
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Ohne Transparenz: SPONSORING-VERTRAG zwischen Gloria und Stadtwerken verlängert
Das Bad Säckinger Gloria
Theater brummt. Noch immer wird das gewinnträchtige Unternehmen von den
Bad Säckinger Stadtwerken
gesponsert. So will es der
Geschäftsführer Siegfried
Pflüger, der den Vertrag mit
dem Musical -Theater verlängerte. Seinen Aufsichtsrat hat er dabei außen vor
gelassen.
NINA LIPP
Anfang 2014 sorgte der Sponsoring-Vertrag zwischen dem Musicaltheater und den Bad Säckinger Stadtwerken für Aufregung.
SPD-Stadtrat und stellvertretender Bürgermeister Frank van
Veen hatte öffentlich die Frage
gestellt: Ist es notwendig, dass
die privaten Betreiber des Gloria-Theaters, einem schon zum
damaligen Zeitpunkt Gewinne
erzielenden Unternehmen, von
den Stadtwerken subventioniert
werden? Die Stadtwerke sind
schließlich ein städtisches Unternehmen in öffentlicher Hand.
Van Veen machte damals deut-
25. 5.–29. 5.
26. 5.–29. 5.
26. 5.–29. 5.
26. 5.–30. 5.
Badeferien in Italien
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11. 6.–12. 6.
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13. 6.–18. 6.
16. 6.–19. 6.
18. 6.–19. 6.
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18. 6.–23. 6.
21. 6.–26. 6.
22. 6.–26. 6.
23. 6.–26. 6.
23. 6.– 3. 7.
24. 6.–26. 6.
24. 6.–29. 6.
25. 6.–26. 6.
29. 6.–10. 7.
30. 6.– 3. 7.
2. 7.– 3. 7.
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lich: Auch er hält das Gloria für
eine Bereicherung der kulturellen Landschaft am Hochrhein,
und auch die Anschubfinanzierung nach der Übernahme des
Theaters, das 2006 kurz vor dem
Abriss stand, hält er für gerechtfertigt. Doch längst hatte sich
das „Gloria“ am Markt etabliert,
und das hat sich bis heute nicht
geändert. Der Laden brummt: In
der vergangenen Woche haben
die Betreiber Jochen Frank
Schmidt und Alexander Dieterle
mitgeteilt, die Saison 2015/16 sei
mit 25 000 Besuchern erfolgreich zu Ende gegangen, die Gesamtauslastung der Live-Veranstaltungen betrage 95 Prozent.
Viele Male sei das „Ausverkauft“Schild an die Türklinke gehängt
worden, so die beiden Macher
stolz.
–
Am Aufsichtsrat vorbei
gesponsert
–
Die Kritik von van Veen bestand
darin, dass sich die beiden nicht
in ihre Bücher schauen lassen
wollen. „Über Beträge erteilen
wir keine Auskunft“, heißt es dort
auch heute noch. Dass Kultureinrichtungen städtische Zu-
schüsse erhalten, ist keine Seltenheit – im Gegenzug müssen
sie dann aber über die erhaltenen Mittel Rechenschaft abgeben. Auf eine solche Vereinbarung aber haben weder der Kulturausschuss noch der Gemeinderat der Stadt bestanden.
Rechtlich gibt es daher keine
Handhabe, wenn Schmidt und
Dieterle – auf ihre Geschäftsgeheimnisse verweisend – weiter
schweigen. Diese respektierend,
gab auch Pflüger den Betrag nie
preis und machte sich so indirekt zum Komplizen der Geheimniskrämerei.
Zum Jahreswechsel 2014/2015
lief der Sponsoring-Vertrag aus.
Aller Kritik zum Trotz wurde er
verlängert. Und zwar von Pflüger, im Alleingang. Den Stadtwerke-Aufsichtsrat, so heißt es
hinter vorgehaltener Hand, habe
Pflüger in seine Entscheidung
nicht miteinbezogen. Wie aber
kann es sein, dass Pflüger munter am Aufsichtsrat vorbei sponsert? Schließlich ist es ureigenste
Aufgabe des Gremiums, die ordnungsgemäße Arbeit des städtischen Unternehmens zu überwachen. Die Antwort gibt der
Aufsichtsratsvorsitzende
der
Stadtwerke, Bad Säckingens Bürgermeister Alexander Guhl, der
das Gerücht bestätigt.
–
Selbst van Veen bezieht
keine Stellung mehr
–
Es sei rechtens, dass Pflüger die
Entscheidung alleine getroffen
habe. Dass er dabei nicht auf die
Zustimmung des Aufsichtsrates
angewiesen war, zeige doch, dass
es sich um keine „wahnwitzige
Summe“ handeln könne. Wenn
es nach ihm ginge, so Guhl, wäre
der Betrag, den die Stadtwerke
regelmäßig auf das Konto der
Gloria-Macher
überweisen,
längst öffentlich gemacht worden. Wenn die Gloria-Macher
das aber nicht wollen, seien ihm
und Pflüger die Hände gebunden. Die Summe habe sich, das
versichert Guhl, „deutlich reduziert“. Die Mauer des Schweigens
setzt sich fort, will man wissen,
was Frank van Veen, einst größter Kritiker des Sponsorings, zu
der Sache meint. Der aber steht
für eine Stellungnahme in dieser
Sache nicht zur Verfügung – van
Veen ist mittlerweile selbst Mitglied des Aufsichtsrats der Bad
Säckinger Stadtwerke.
WAR NOCH WAS?
Die Woche vom 16. bis 21. Mai
Dienstag
Warum nur beobachtet dieser
Mann dort unsere Wohnung? Es
könnte ein potenzieller Dieb
sein, der das Objekt seiner Begierde auf mögliche Schwachstellen ins Visier nimmt. Es kann
aber auch ein Beamter der KRIMINALPRÄVENTION sein, der
zwar das Gleiche tut, allerdings
mit anderer Absicht. Die Polizei
teilt mit, dass sie damit auf die
zunehmenden Wohnungseinbrüche der letzten Wochen reagiert. Entdeckt der Beamte Einbruchsmöglichkeiten,
informiert er die Bewohner, persönlich oder per Benachrichtigung.
Mittwoch
Am Bad Säckinger Grenzübergang zur Schweiz tropft eine
Flüssigkeit aus einem Lkw. Die
Meldung „Gefahrgutunfall am
Zoll“ ruft die Wehren der Region
auf den Plan, die den ORTHOAMEISENSÄURETRIMETHYLESTER, so heißt die leicht entzündliche Flüssigkeit, neutralisieren und entsorgen. Wer die lo-
IN FLAGRANTI – der ist aber kein
Einbrecher, sondern vergnügt
sich mit der Haushälterin. Der
Polizei erzählt die Frau später,
sie habe den Mann kurz zuvor
kennengelernt und ins Haus geholt, dort sei man sich sofort nähergekommen. „Die dabei erzeugten Geräusche beeinflussten die nächtliche Stille negativ
und schreckten die anderen
Hausbewohner auf“, erklärt die
Polizei.
Was tun gegen die andauernde Sperrung der Albtalstrecke? Zu einer
gut besuchten Infoveranstaltung zum Thema haben am Mittwoch die
Bürgermeister der betroffenen Gemeinden und das Landratsamt geFOTO: MARTIN KÖPFER
laden.
gopädische
Herausforderung
sucht, spricht den Namen der
Substanz mit Korken im Mund.
Zur Tiefensteiner Brücke sind
mehr als 600 Menschen gekommen, um ein Zeichen für den ERHALT DER L 154 zwischen Görwihl-Tiefenstein und AlbbruckHohenfels zu setzen. Die historische Straße gilt als wichtige
Verkehrsanbindung von Albbruck nach St. Blasien und ist we-
gen drohender Felsstürze seit einem Jahr gesperrt. Eine Sanierung droht an den Kosten zu
scheitern.
Donnerstag
Mitten in der Nacht schlägt ein
Hausbesitzer in Weil am Rhein
Alarm, weil er einen Einbrecher
im Haus vermutet. Tatsächlich
erwischt die Polizei einen Mann
Samstag
In Basel steigt der MARSCH GEGEN MONSANTO, den Umweltaktivisten aus der Region organisiert haben. Protestiert wird gegen den US-amerikanischen Agrokonzern
Monsanto,
der
gentechnisch verändertes Saatgut und Pestizide produziert,
auch das umstrittene Pflanzengift Glyphosat. In der Kritik steht
die weltweite Macht des Konzerns. Die Demonstranten fordern eine giftfreie Landwirtschaft. Der Marsch richtet sich
deshalb auch gegen das AgrarNIL
unternehmen Syngenta.
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 22. Mai 2016
Erasmus von Rotterdam (die Malerei stammt von Hans Holbein dem
Jüngeren) wohnte mehrere Jahre auch in Freiburg, zuerst im „Haus
zum Walfisch“ in der heutigen Franziskanerstraße. Hier hat heute die
FOTOS: ZVG
Sparkasse Freiburg ihren Sitz.
Erasmus-Hype
am Rheinknie
Basel gedenkt in diesem Sommer des großen HUMANISTEN
„Du bist für mich jener
Geliebte, mit dem ich geplaudert
haben muss, damit
ich schlafen kann.“
Huldrych Zwingli, in einem Brief
an Erasmus von Rotterdam
aus dem Jahr 1516
TONI NACHBAR
D
ie tiefe Abneigung gegen
das Klosterleben war ein
Grund dafür, dass Erasmus von Rotterdam ab Sommer
1514 Basler wurde. Nachdem der
katholische Priester und Augustiner-Chorherr die Jahre zuvor
halb Europa durchreist und viele
interessante Zeitgenossen, wie
beispielsweise Thomas Morus,
kennengelernt hatte, fürchtete
er nichts mehr als die Rückkehr
in die Enge einer holländischen
Abtei, wo die drohenden unendlichen und zahlreichen „Frömmigkeitsübungen“ ihn körperlich und seelisch peinigen würden. Ein anderes Motiv, sich am
Rheinknie niederzulassen, war
die Aufgeschlossenheit des damals 50-jährigen großen Gelehrten für ein Metier, das sich heute
Grafikdesign nennt. In Basel hatte der zu jener Zeit noch recht
unbekannte Verleger Johann
Froben bereits einige Schriften
Erasmus’ gedruckt, die Typographie des Hauses verzückte den
Autor regelrecht.
Weil also Erasmus auf keinen
Fall in seine Heimat und zu seinen geistlichen Brüdern, den Augustiner-Chorherren in Steyn
bei Gouda, zurückkehren wollte,
kam er noch leichter mit Froben
ins Geschäft: Denn hier sollte er
nun die von ihm in zäher Arbeit
editierte und kommentierte
Neufassung des Neuen Testa-
ments sowie die Briefe des Kirchenlehrers Hieronymus veröffentlichen. Für die Entwicklung
der Buchdruckerei in Basel gilt
die Zusammenarbeit zwischen
Erasmus und Froben als entscheidender Markstein.
So gesehen ist es wenig verwunderlich, dass diesen Sommer ein Erasmus-Hype die Stadt
beherrscht. Gleich vier Ausstellungen widmen sich derzeit und
in den nächsten Monaten dem
Leben und Werk des Renaissance-Humanisten sowie seinem Wirken in Basel.
Hier ist Erasmus in der Nacht
vom 11. auf den 12. Juli 1536 angeblich mit dem Ausspruch „Lieve God“ auf den Lippen gestorben. Der reformatorische Furor,
der damals Basel längst ergriffen
hatte, verbat pompöse Beerdigungen, dennoch ließ es sich die
Stadt nicht nehmen, den „katholisch-altgläubigen“ Erasmus feierlich im Münster zu bestatten.
500 Jahre später soll nun der
Basler Stolz, eine solche historische Koryphäe in der eigenen Zitadelle beherbergt zu haben, in
großem Stil zur Schau getragen
werden: Mit modernster Technik ausgestattet und unterstützt
vom Schweizer Radio und Fernsehen werden in den nächsten
Wochen Erasmus-Interessierte
sowie Touristen auf einen „Urban Erasmus Trail“ durch die City geschickt.
Ein dem Gelehrten gewidmeter „skulpturaler Pavillon“ soll
sich rheinabwärts von Basel
über Köln nach Rotterdam bewegen. Auf dem Floß widmen sich
Talkrunden dem Einfluss des
Humanismus auf die Aufklärung. Sogar einen viel beachteten Typographie-Wettbewerb,
mit dem Ziel, heute noch einmal
einen „humanistischen SchriftTypus“ zu entwerfen, hat das
Historische Museum Basel veranstaltet.
FAKTEN
AUSSTELLUNGEN zu Erasmus
von Rotterdam in Basel:
MUSEUM FÜR GESCHICHTE,
Barfüsserplatz: „Erasmus’ Leben und Werk“ bis 25. September, Dienstag bis Sonntag 10-17
Uhr (außer am 1. August), Eintritt 15/10/5 CHF
BASLER MÜNSTER: „Das bessere Bild Christi. Die Ausgabe
des Neuen Testaments von
1516“, 24. Juni bis 12. November,
Vernissage: Donnerstag, 23.
Juni, Montag bis Freitag 10-17
Uhr, Samstag 10-16 Uhr, Sonnund Feiertage 11.30-17 Uhr
PHARMAZIE-HISTORISCHES
MUSEUM der Universität Basel, Totengässlein 3: „Setting
Erasmus. Zu Besuch in der
Druckerwerkstatt Johannes
Frobens“, 5. Juli bis 25. September, Dienstag bis Freitag 1018 Uhr, Samstag 10- 17 Uhr
KUNSTMUSEUM BASEL, St.
Alban-Graben 16: „Archäologie
des Heils. Das Christusbild im
15. und 16. Jahrhundert“, 10.
September 2016 bis 8. Januar
2017, Dienstag bis Sonntag,
10 bis 18, Donnerstag bis 20
TN
Uhr
A
ls Erasmus in Basel sesshaft wurde, war er schon
ein Star seiner Zeit. Seine
Schriften waren bekannt, die bis
heute wohl meistgelesene „Lob
der Torheit“ schon veröffentlicht. Darin hatte er Kirche und
Theologie, Politik und Fürsten
sowie Menschlich-Allzumenschliches ironisiert und sich den Ruf
erworben, für eine dringende Reform der Kirche Propaganda zu
machen. Den zu Beginn des 16.
Jahrhunderts real existierenden
Katholizismus fand er unerträglich, an der Unduldsamkeit der
scholastisch geprägten Theologie rieb er sich ebenso wund wie
am Prunk des höheren Klerus
oder an der dem christlichen
Kern weit entfernten liturgischen Praxis seiner Zeit.
Lebendig beschreibt die Historikerin und Erasmus-Kennerin
Christine Christ-von Wedel, wie
der Niederländer vor allem die
ersten Basler Jahre verbrachte.
Erasmus, der sehr darunter litt,
der uneheliche Sohn eines katholischen Priesters und einer
Arzttochter zu sein, war ein Bonvivant, der elegante Kleider und
gutes Essen – auch während der
Fastenzeit – liebte. Zu seinem
Freundeskreis zählte die lokale
Elite: der Jurist Bonifacius Amerbach, der Philologe Beatus Rhenanus, der Theologe Ludwig Bär,
der universell gebildete Heinrich
Glarean, die künftigen Reformatoren Johannes Oekolampad
und Wolfgang Capito.
beliebten Methode des Erasmus
gehört haben, einen Sachverhalt
immer von beiden Seiten zu beleuchten, in ihrem großen Erasmus-Porträt ist der Gelehrte für
Christ-von Wedel der Mann des
„Sowohl-als-auch“. Bezeichnend
ist diese Anekdote: Ein Zeitgenosse Erasmus’ berichtet, der
Maler Hans Holbein hätte mal
eine Skizze angefertigt, auf der
der verträumte Humanist auf
dem Basler Markt versehentlich
in einen Eierkorb tritt. Doch
nicht theologische Spekulationen hätten ihn abgelenkt, sondern die romantischen Gefühle
für eine für ihn viel zu junge
Frau. Dem über 50-jährigen
Erasmus hatten Freunde dies
immerhin zugetraut ...
In die Basler Zeit fällt für Erasmus jedoch auch die Reformation. Auf seine hier gedruckte Ausgabe des Neuen Testaments haben sich die Reformatoren gestützt, Martin Luther verwendete sie zur Übersetzung seiner Bibel.
Dass Erasmus selbst zu den
Wegbereitern der Reformation
gehörte, ist unumstritten: Die
Kirche konnte aus seiner Sicht
nicht mehr in dem verharren,
was sie war. Mit so manchem Reformator stand Erasmus in direktem Briefverkehr, in zahlreichen Briefen nahm er Stellung
zu theologischen und kirchenpolitischen Fragen seiner Zeit.
Doch Luther sowie seine
Schweizer Freunde Zwingli und
Oekolampad gingen ihm viel zu
weit. Eine Kirchenspaltung war
Ein Romantiker hinter
das Letzte, was Erasmus wollte,
dem Gelehrten?
–
die Auswüchse der Reformation,
Am Tisch des Erasmus wurde die er noch miterlebte, waren
freimütig diskutiert, jede Mei- ihm ein Gräuel. In ihrem jüngst
nung toleriert. Es soll sogar zur erschienenen Erasmus-Porträt
–
wirft Christine Christ-von Wedel
die Frage auf, ob er nicht letztendlich aus Feigheit der Sache
der Reformation nicht bis zum
Ende gefolgt sei. Eine Verdammung durch die Kirche habe er
schließlich ebenso gefürchtet
wie die politische Verfolgung.
Obwohl die Historikerin nachweisen kann, dass der eitle Gelehrte sich nicht immer mannhaft gegenüber verfolgten Mitstreitern verhalten hat, ist Erasmus’ Ablehnung Luthers sowie
der Kirchenspaltung nicht mit
ängstlichem Opportunismus erklärbar. Die Intoleranz der Reformatoren vertrug sich nicht mit
dem pazifistischen Weltbild eines großen europäischen Verfechters der Duldsamkeit – auch
gegenüber der Irrlehre.
Als sich in Basel die Reformatoren und die weltliche Macht
verbündeten, um dem alten
kirchlichen Glauben den Garaus
zu machen, Bilderstürme durch
die Gotteshäuser fegten und Sittengesetze sogar die Kleiderordnung festlegten, war die Luft für
Erasmus zu dünn geworden. Er
entschloss sich, ins katholischhabsburgische Freiburg überzusiedeln, wo er zuerst im „Haus
zum Walfisch“ in der heutigen
Franziskanerstraße zunehmend
kränklich und verbittert den Verlauf der Dinge verfolgte.
Angeblich wollten die Basler
eine Flucht ihres prominenten
Mitbürgers nicht auf sich sitzen
lassen – Erasmus wurde offiziell
verabschiedet. Dabei soll er ausgerufen haben: „Nun ade mein
liebes Basel, langer Jahre beste
Bleibe. Freude wünsch ich Dir,
nur frohe Gäste. Wie Erasmus einer war.“ Ein Jahr vor seinem Tod
kehrte er nach Basel zurück.
4 AUS DER REGION
GESICHT DER WOCHE
DER FAN AUS LIVERPOOL
I
Roter Spuk in Südbaden
© www.kaiserdesign.net
n hiesigen Gefilden sieht
Rheinfelden, wo eine Gruppe
man ihn eigentlich nie, vernachts von der Polizei nach
lässt er sein heimisches ReHause verfrachtet werden
vier in Richtung Deutschland,
musste, weil sie ihre Untertrifft man ihn
kunft nicht mehr
eher in München
finden konnte.
oder Dortmund
Und schließlich
an. Gut, vor nicht
durften die Beallzu langer Zeit
wohner von Weil
sah man ihn auch
am Rhein und
in Augsburg.
Lörrach beobachDoch diese Woten, wie sich imche plötzlich:
mer mehr der roSichtungen allerten singenden
orten im DreilänWesen versamdereck. Dienstagmelten, um sich
nachts beispielszu Fuß auf in
weise im „Litfass“ In der Region gesehen: der Richtung Basel zu
Fan vom FC Liverpool.
in Freiburgs
machen. Dort
FOTO: HANNES SCHUSTER
Moltkestraße. Da
fanden sie
tauchte er auf,
schließlich zumit zahlreichen Artgenossen
sammen, rund 30 000 an der
im Schlepptau, ziemlich fröhZahl.
lich dabei und, umvorsichtig zu Am Donnerstag war der Spuk
sein, nicht gerade nüchtern.
wieder vorbei. Für einen Abend
Oder ohne Zurückhaltung gehatte die Region ein wenig teilsagt: sturzbetrunken. Um nach haben dürfen daran, dass Basel
der Order einer Runde Bier das als Ausrichter des Europazu tun, was er im Rudel am
League-Finales am Mittwoch
liebsten macht: singen. „To sup- Nabel der europäischen Fußport a team that plays in red, a ballwelt war und viele Fans des
team that we all know, a team
FC Liverpool in Deutschland
that we called Liverpool, to glo- Unterkunft gesucht hatten.
ry we will go“. Oder natürlich:
Weil in Basel die Hotels voll wa„You never walk alone“.
ren und wohl auch, weil dort alBegegnungen dieser Art gab es les das Doppelte kostet. Auch
diese Woche auch in anderen
das Bier. Zwar hat Liverpool das
Teilen Südbadens. In Lörrach
Finale verloren; was die Präsenz
beispielsweise, wo zwei Dutanging, haben die Fans von der
zend der vorzugsweise in Rot
Anfield Road allerdings gewonGekleideten am Mittwochvornen. An Fangruppen aus Sevilla
mittag im „Wilden Mann“ beim kann sich hier keiner erinnern.
JENS KITZLER
Feiern gesehen wurden. In
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Der Sonntag · 22. Mai 2016
„Sichtungen gibt es ständig“
Nun belegen Fotos erstmals die Rückkehr des WOLFS nach Baden-Württemberg
Der Wolf ist zurück im Land:
Zum ersten Mal seit 150
Jahren gibt es den Nachweis
eines lebenden Wolfes in
freier Natur. Ein Autofahrer
hat das Tier auf der Baar
gesehen und Fotos gemacht. Wolfsexperten aus
ganz Deutschland sind sich
sicher, dass es sich um einen
Wolf und nicht um einen
Hund handelt.
GABRIELE HENNICKE
Als einen Riesenzufall bezeichnet Wildbiologe Micha Herdtfelder von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt
(FVA) den Nachweis eines lebenden Wolfes auf der Baar. Bis Freitagmittag zählte die FVA drei
Sichtungen des Tieres, davon
zwei an derselben Stelle. Das ist
eine kleine Sensation: „Es ist absolut unwahrscheinlich, einen
Wolf in der gleichen Region erneut zu sehen“, sagt Herdtfelder.
Wölfe seien sehr mobil. In einer
Region etablierte Tiere hätten
sehr große Streifgebiete von etwa 250 und mehr Quadratkilometern, daher sei es nicht möglich, sie gezielt aufzusuchen.
Ob der auf der Baar zufällig
von einem Autofahrer entdeckte
Wolf die Region bereits als Revier
begreift oder sie längst wieder
verlassen hat, weiß man bisher
nicht. Von einem Revier würde
man erst sprechen, wenn über
einen Zeitraum von sechs Monaten sichere Nachweise – etwa
Haare, Speichel oder Blut – des
Tieres mit dem wissenschaftlichen Namen Canis lupus vorhanden wären. „Dann würden
wir Fotofallen aufstellen, um
mehr Informationen zu bekommen. Wo genau, das würden wir
mit den Jägern in der Region absprechen“, sagt Herdtfelder.
Der Wildbiologe koordiniert
in der FVA das Luchs- und das
Wolfsmonitoring, die systematische Erfassung und Beobachtung der in Deutschland lange
als ausgestorben geltenden
Wildtiere. „Jede Woche gehen
Meldungen über angebliche
Sichtungen von Wölfen ein, das
ist nichts Besonderes. Wir sind
geübt, mit diesen Meldungen
umzugehen“, sagt er.
Schon lange bereitet man sich
in Baden-Württemberg auf die
Rückkehr des Wolfes vor. Gemeinsam mit der Naturschutzverwaltung, Vertretern der Naturschutzverbände, der Landwirtschaft und der Jäger hat das
Landwirtschaftsministerium einen Handlungsleitfaden entwi-
Der Wolf in freier Natur, aufgenommen auf der Baar-Hochfläche. „Wahrscheinlich ist er verletzt, er humpelt
FOTO: PRIVAT/FVA/DPA
nämlich ein bisschen“, sagt Wolfsexperte Micha Herdtfelder.
ckelt, der Zuständigkeiten, Kommunikationswege und Vorgehensweise beschreibt. Auch die
Schadensregulierung, falls ein
Wolf ein Schaf reißt, ist geregelt.
Ohne Foto kann die Identität
eines Wolfes in der Regel nicht sicher festgestellt werden. Meist
werden Hunde für Wölfe gehalten, ist doch der Hund die domestizierte Form des Wolfs. Auf
der Baar jedoch konnte der Beobachter viele Fotos und einige
kleine Videos vom Wolf machen,
als er mit seinem Auto zufällig
auf einem Feldweg unterwegs
war. Die Fotos gab er ans zuständige Landratsamt weiter, das die
FVA informierte. „In diesem Fall
waren wir uns schnell sehr sicher, dass es sich um einen Wolf
handelt“, sagt Herdtfelder, „trotzdem ist es sehr wichtig, dass diese Feststellung von anderen
Wolfsexperten mit viel Erfahrung bestätigt wird.“ Die Bestätigung durch das Lupus-Institut
für Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland ließ aber
nicht lange auf sich warten.
–
Typische Merkmale
–
Es gibt kein einzelnes Merkmal,
das den Wolf eindeutig identifizierbar machen würde. Erst die
Gesamtschau aller charakteristischen Zeichen wie Gesichtsmaske, dreieckige und abgerundete
Ohren, dunkler Rückensattel, gerader Rücken, dunkle Schwanzspitze und Hochbeinigkeit führt
nach Aussage von Herdtfelder
zum Nachweis der Identität.
Wölfe streifen gerne durch
den Wald, laufen aber auch – wie
auf der Baar – übers freie Feld.
Das sei ein normales Verhalten,
Ein Wolf im Zoo in Schwerin beim Verspeisen eines Stücks Fleisch. Gut
erkennbar sind seine dreieckigen und abgerundete Ohren. FOTO: DPA
so der Experte. „Auf den Videos
konnte man sehen, dass sich der
Wolf hinlegt, aufsteht und weiterläuft, sich wieder hinlegt.
Wahrscheinlich ist der Wolf verletzt, er humpelt nämlich ein
bisschen, sein Gangbild ist nicht
rund. Vielleicht hatte er Kontakt
mit einem Auto. Tiere kommen
meist gut mit kleineren Verletzungen klar“, beschreibt der Experte seine Beobachtungen.
Natürlich haben Herdtfelder
und seine Kollegen von der FVA
den Ort der Sichtung aufgesucht
und nach Spuren und genetischem Material wie Haaren oder
Kot, der sogenannten Losung,
Ausschau gehalten. Bisher ohne
Erfolg. Ob der Wolf aus dem Alpenraum oder aus den östlichen
Gebieten in Deutschland oder
Polen zugewandert ist,weiß man
nicht. Vermutlich handelt es sich
um ein männliches Jungtier, das
mit dem Erreichen der Geschlechtsreife sein Rudel verlassen hat und nun ein eigenes Territorium sucht.
Ein Besendern, wie im vergangenen Jahr bei Luchs Friedl, ist
bei einem Wolf kaum möglich
und auch nicht geplant. „Einen
Wolf, der nicht territorial ist, den
kriegt man nicht“, sagt Micha
Herdtfelder auf die Frage nach
dem Versehen des Wolfes mit einem Peilsender. Der Wildbiologe
selbst hatte noch kein Glück: Er
hat bislang keinen Wolf in der
freien Natur gesehen, und das,
obwohl er sich bereits mehrfach
in Wolfsregionen im Norden
und Osten Deutschlands, in Slowenien, Italien, der Schweiz und
Frankreich aufgehalten hat.
Nord-Süd-Verbindung und Parkplätze
Die FLURNEUORDNUNG des Dinkelbergs schreitet voran – Zuschüsse von EU, Land und Bund bewilligt
Die Flurneuordnung auf dem
Dinkelberg, die seit 2005 läuft,
ist wieder einen Schritt vorangekommen. Der darin enthaltene
Wege- und Gewässerplan wurde
im April 2016 genehmigt, jetzt
folgte die Freigabe der Zuschüsse für die erste Tranche der Flurneuordnung. Die Kosten der
Umsetzung des langwierigen
Verfahrens belaufen sich insgesamt auf 2,3 Millionen Euro, die
Bewilligung über Zuschüsse von
1,3 Millionen von EU, Bund und
Land haben nun Wehrs Bürgermeister Michael Thater, Landrat
Martin Kistler, Vertreter der Teilnehmergesellschaft sowie Projektverantwortliche im Stuttgarter Ministerium für Ländlichen
Raum in Empfang genommen.
Die Zuschüsse decken 80 Prozent der Gesamtkosten ab, den
Rest müssen die Grundstückseigentümer zahlen, wobei die
Stadt Wehr die Hälfte übernehmen will. Von der Flurneuordnung, so Landrat Martin Kistler
laut Mitteilung in Stuttgart,
„profitieren nicht nur die Landwirte, sondern auch Grundstückseigentümer, schützenswerte Tier- und Pflanzenarten
und Erholungssuchende.“
Die Ausgangslage: Das Gebiet
der Flurbereinigung Wehr auf
dem Dinkelberg am südwestlichen Rand des Südschwarzwalds hat eine Fläche von knapp
800 Hektar, auf der sich rund
2 000 Grundstückseigentümer
rund 3 300 Grundstücke teilen –
diese kleinteiligen und zersplitterten Grundstücke sollen im
Laufe des Verfahrens neu geordnet werden – aber erst, nachdem
der Wegeplan umgesetzt wurde.
Das Problem, das den wenigen
noch auf dem Dinkelberg verbliebenen Landwirten zu schaffen macht: Dort gibt es keine
durchgängige Nord-Süd-Verbindung, was es den Bauern schwer
macht, ihre sowieso schon stark
parzellierten Flächen anzufahren, oft müssen sie Umwege
über das Tal in Kauf nehmen. Andere Wege sollen an die heutigen
Standards angepasst werden.
Laut Michael Thater, Bürger-
meister der Stadt Wehr, ist es in
einem „nicht immer ganz einfachen Planungsprozess gelungen,
Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen.“ Denn das ist
der Dinkelberg auch: Naherholungsgebiet und erhaltenswerte,
wertvolle Kulturlandschaft.
Auch das wird die Landwirte
freuen: Im Rahmen der Flurbereinigung sollen Parkplätze für
die zahlreichen Ausflügler angelegt werden. Dass die Besucher
des Dinkelbergs ihre Autos bislang auf Wiesen und Wegen parken, ist nicht nur den Landwirten ein Dorn im Auge. Zu den
Maßnahmen gehört auch, dass
ein Streuobstlehrpfad angelegt
NIL
werden soll.
AUS DER REGION 5
Der Sonntag · 22. Mai 2016
„Machen eigene Gesetze“
ANDREAS SUTER
von der Schweizer Nationalen Taxiunion fordert ein Verbot von Uber
Am Dienstag machten Taxifahrer in Basel, Zürich
Genf und Lausanne mit einem Hupkonzert ihrem Unmut über die FahrdienstApp Uber Luft. Initiiert wurde die Aktion von der Nationalen Taxiunion der
Schweiz und der Gewerkschaft Unia.
Herr Suter, Sie
sind Taxihalter in
Basel, Mitglied
der Nationalen
Taxiunion, Vorstand der Basler
Unia-Taxigruppe
und haben die
Aktion am
Dienstag mitorganisiert. Um
provokativ zu
fragen: Was haben Sie denn gegen Uber? Konkurrenz belebt
doch das Geschäft.
Von der Realität
bestätigt worden
Danke für den relativ sachlichen
Bericht über den ehemaligen
Bürgermeister und CDUler Harald Kraus, der in die AfD eingetreten ist. Ihr Autor meint, der
AfD würden solche „Überläufer“
helfen, „das Image der braunen
Schmuddelkinder abzustreifen“.
Das ist vielleicht nicht verkehrt,
viel mehr aber hilft da die politische Realität: Positionen, für die
die AfD noch vor Wochen und
Monaten als nazihaft dargestellt
Nach der Mittleren Reife:
„An den Pranger gestellt“
Bei den Taxifahrern in Schweizer Städten sorgt die Fahrdienst-App Uber für Unmut. Taxihalter
FOTOS: GRAMESPACHER/ZVG
und Gewerkschafter Andreas Suter (kleines Bild) fordert ein Verbot.
hauptet, dass Taxifahrten in der
Schweiz schlichtweg zu teuer
seien. Wäre denn eine Preissenkung ein Mittel, um auf Uber
zu reagieren?
Eine Verbilligung wäre nicht der
richtige Schritt, vielmehr geht es
uns um eine Sensibilisierung.
Die Kosten für ein Taxi werden
häufig mit Billigairlines verglichen. Wenn jemand etwa mit Easyjet für 60 Schweizer Franken
von Basel nach London fliegt
und dann für die Fahrt zum Flughafen 40 Franken zahlt, sagt sich
derjenige, dass da etwas nicht
stimmen kann. Aber wir sind sozusagen ein Privatjet, bei uns
zahlt der Kunde auch dafür, dass
wir – anders übrigens als Uber –
Fahrzeuge zur Verfügung haben
und er weiß: Wenn ich morgens
um 5 Uhr ein Taxi brauche, ist
auch eines da. Der Fahrgast hat
für uns Priorität. Bei Uber hingegen kommt ein Fahrzeug, wenn
gerade eines verfügbar ist, ansonsten hat der Kunde eben Pech
gehabt.
ternehmen, aber man muss als
potenzieller Nutzer auch sehen,
zu welchem Preis das getan wird.
Wie war denn die Resonanz auf
die Demonstration am Dienstag?
Mir liegen noch nicht alle Zahlen
vor, aber es haben sich in Basel
120 von 450 Taxifahrern beteiligt. Das ist sehr gut, wenn man
bedenkt, dass viele Kollegen
auch Nachtschicht fahren und
dann tagsüber nicht noch demonstrieren können. Am 29. Februar hatten wir in Bern eine landesweite Demonstration, dort
haben sich 850 Taxifahrer beteiligt. Der Rückhalt ist auf jeden
Fall da, es könnten sich aber gerne noch mehr Fahrer beteiligen.
Sind weitere Aktionen geplant?
Wir wollen zunächst sehen, wie
die Behörden reagieren und ob
etwas gegen Uber getan wird.
Wir planen, bei Bedarf einmal im
Monat eine solche Demonstration zu veranstalten. Die Aktion
Aber der Preis ist doch dennoch
am Dienstag war auch eine Charein Argument.
meoffensive, da viele der Fahrer
mit Blumen und roten Bändeln
Es ist eine Tatsache, dass Uber am Wagen mitfuhren.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
für eine Fahrt bis zu 50 Prozent
ADRIAN STEINECK
weniger verlangt als ein Taxiun-
der Artikel zurück. Es ist ein
nicht zu unterschätzendes Forum, das Der Sonntag der AfD da
bietet. Harmlos nett kommt der
Bericht daher von einem sympathisch beschriebenen „gut vernetzten“ Ex-Bürgermeister, der
nach langjähriger CDU-Mitgliedschaft ausgetreten ist und eine
neue Heimat in der AfD finden
möchte. Ich wünsche mir aber
Menschen in der Politik, die einen differenzierten Blick auf die
Dinge, sprich: auch für das GeHARALD NOTH, VOGTSBURG meinwohl haben. Wenn ich das
Parteiprogramm der AfD lese,
finde ich all das nicht – im GeZu harmloser Blick auf genteil: Mit solchen Ideen entdie AfD und ihre Politik fernen wir uns von einer toleranten und sozialen Gesellschaft.
Ziemlich fassungslos lässt mich Ich finde es schockierend und
wurde, sind heute herrschende
Politik. So versucht die österreichische Regierung aus Sozialdemokraten und ÖVP, die Grenze
am Brenner zu sichern und fährt
Wasserwerfer und Polizeitruppen gegen linksextreme Grenzverletzer auf. Und Merkel und
Gabriel akzeptieren mit großer
Erleichterung die Schließung
der Balkanroute. Durch Länder
wie Ungarn, die man noch vor
Monaten als halbe Schurkenstaaten dargestellt hat.
in Baden-Württemberg
Herr van Veen, zwei Helfer, die Ihren Verein bei
der Betreuung der Flüchtlinge in der Bad Säckinger Gemeinschaftsunterkunft unterstützen,
haben die Presse dorthin eingeladen, um auf
„Missstände“ aufmerksam zu machen. Der
Vorwurf: Die Flüchtlinge gehen schlecht mit
den Einrichtungsgegenständen um, indem
sie sie verdrecken lassen – und das, obwohl
täglich ein Reinigungsdienst in die Unterkunft
kommt. Wie ist das zu erklären?
Zunächst weise ich darauf hin, dass die beiden gemeinten
Personen unabhängig vom Verein Refugees Integrated (RI)
aktiv sind. Das Zusammenleben von 250 Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Kontinenten läuft nicht immer
spannungsfrei ab. Besonders problematisch ist die Nutzung
von Gemeinschaftsräumen wie der Küche. Das trifft doch
aber nicht nur auf Asylbewerber zu. Auch bei uns werden
öffentliche Plätze wie die Badmatte als Müllabladeplätze
missbraucht. Der schlechte Umgang mit Allgemeingut ist
kein flüchtlingspezifisches Problem.
Wie schätzen Sie das Vorgehen ein und ist die Anklage der beiden
berechtigt?
Ich halte das Vorgehen für schändlich, da die wohlfeile Präsentation der Missstände aus dem Kontext gerissen ist und
damit lediglich Futter für verbreitete Vorurteile produziert
und Ressentiments genährt werden. Im Übrigen: Wie ist das
Eindringen der beiden in den Privatbereich der Asylbewerber
und die Missachtung des Hausrechts des Landratsamtes zu
bewerten? Wären wir begeistert, wenn fremde Personen unsere
Küchen kontrollieren würden und uns an den Pranger stellten?
Das Vorgehen diente lediglich der Selbstdarstellung. Niemandem
wurde geholfen: Nicht den Asylbewerbern, die in der Mehrzahl
mit der Situation auch nicht glücklich sind, nicht den Helfern,
die sich nun auch noch mit zusätzlichen Vorurteilen herumschlagen müssen, nicht dem Landratsamt, das mit der Organisation der Situation ohnehin ausgelastet ist.
Muss man die Situation hinnehmen, oder was schlagen Sie vor?
Die Aufgabe, die sich Refugees Integrated gestellt hat und die
wir seit über einem Jahr mit großem Engagement erfüllen,
besteht in dem Dreiklang: Sprache, Arbeit und Wohnen. Das
bedeutet für uns Integration.
Die beiden werfen die Frage nach der Integrationsfähigkeit der
Bewohner der Langfuhren auf. Was entgegnen Sie?
sehr besorgniserregend, dass
Der Sonntag mit diesem Artikel
dazu beiträgt, dass sich die AfD
weiter etablieren kann, und das
auch noch ausgerechnet am historischen Gedenktag, 8. Mai,
dem Tag der Befreiung, an dem
vor 71 Jahren der sehnlichste
Wunsch lautete: „Nie wieder Faschismus!“und: „Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und
der Freiheit ist unser Ziel!“
SUSANNE HEUSER, FREIBURG
> LESERBRIEFE können wir nur
abdrucken, wenn sie mit vollem
Namen und mit Wohnort unterzeichnet sind. Kürzungen behalten
wir uns vor. Sie erreichen uns unter
„Leserservice & Kontakt“ auf
www.der-sonntag.de.
Samstag, 04. Juni 2016, 11–15 Uhr:
MEDIEN TAG DER OFFENEN
PRODUKT SCHULE +INFOTAG
GRAFIK
DESIGN
Akademie für Kommunikation
Juristische Unterstützung aus Freiburg
Die Stadtverwaltung Bad Säckingen lädt am Mittwoch, 25.
Mai, um 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung zum
Pumpspeicherwerk Atdorf. Anwesend sein werden Vertreter
der Freiburger Kanzlei Sparwasser und Heilshorn, die über
die rechtlichen Möglichkeiten im Planfeststellungsverfahren
Pumpspeicherwerk Atdorf Auskunft verteilen. Bad Säckingen,
Rickenbach und Herrischried haben das Anwaltsbüro beauftragt,
DS
damit die Interessen ihrer Gemeinden gewahrt werden.
NACHGEFRAGT
LESERMEINUNG
Zum Artikel „Nicht mehr meine
Partei“ in der Ausgabe vom 8. Mai:
PSW ATDORF
FRANK VAN VEEN, REFUGEES INTEGRATED
geschieht es, dass man
die Uber-App dennoch
nutzen kann und Uber
dann eben die Bußen
für seine Fahrer bezahlt. Wir aber
sind der Meinung: Solange etwas
Illegales angeboten wird, muss
der Anbieter komplett vom
Zunächst einmal betrachten wir Markt. Gegen solche Missstände
Uber nicht als Konkurrenz, denn würde ich mich auch wehren,
ein Konkurrent wäre jemand, wenn ich kein Taxifahrer wäre.
der unter gleichen Bedingungen
in den Markt einzusteigen verWie finanziert sich denn Uber
sucht. Aber das gilt für Uber
überhaupt?
nicht, denn da diese als App und
nicht als Firma auftritt, zahlt sie Uber versteht sich als Vermittin der Schweiz keine Mehrwert- lungsplattform und finanziert
steuer und keine Körperschafts- sich über horrende Provisionen.
steuer. Hinzu kommt, dass wir Aber man muss einfach sehen,
Richtlinien haben, wer jeman- dass die Uber-Fahrer im Prinzip
den transportieren darf, aber schwarz arbeiten und auch nicht
Uber hält sich nicht an diese versichert sind. Wenn ich krank
Richtlinien und macht seine ei- werde, habe ich dafür einbezahlt
genen Gesetze.
und bin abgesichert, aber wenn
ein Uber-Fahrer krank wird, lebt
Sie beziehen sich hier auf Uberer auf Kosten der Allgemeinheit.
Pop, eine Dienstleistung, die Privatpersonen mit ihrem PKW an
Bekommen Sie denn als TaxiFahrzeugsuchende vermittelt.
fahrer auch die Meinung von
In Deutschland wurde dieses
Fahrgästen zu hören?
Angebot mittlerweile eingestellt.
Wie ist die Situation in der
Ja. Manche durchschauen das
Schweiz?
System von Uber und nutzen
diese App nicht.
In den Städten Genf und Lausanne ist Uber-Pop mittlerweile
Liest man Kommentare im Inverboten. Aber als Folge dessen
ternet, wird hingegen oft be-
AFD
KURZ GEFASST
Lernen Sie die Räumlichkeiten der Akademie für Kommunikation
Freiburg in der Kaiser-Joseph-Straße kennen und informieren
Sie sich über die Inhalte und Strukturen, Zielsetzungen und Chancen
der Ausbildung in den Berufskollegs für PRODUKT-DESIGN und
TECHNISCHE DOKUMENTATION. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Sehr gerne können Sie auch ein persönliches Beratungsgespräch
unter Tel: 0761/156 48 03-0 mit uns vereinbaren.
Kaiser-Joseph-Straße 168 | 79098 Freiburg | Tel: 0761/1564803-0 | www.akademie-bw.de
Wenn die Frage der Integrationsfähigkeit an der deutschen
Putzverordnung gemessen werden soll, dann entspricht das
nicht annähernd meinem Verständnis von Integration und
DAS GESPRÄCH
auch nicht dem der RI- Mitglieder.
FÜHRTE NINA LIPP
BEILAGEN
Teile der heutigen Ausgabe unserer Zeitung enthalten Beilagen
der Firmen Aldi Süd, Thomas Philipps, Penny und Villringer
GmbH.
6 MENSCHEN UND MÄRKTE
Der Sonntag · 22. Mai 2016
Eine Frage des Preises
BÖRSE REGIONAL
Energiedienst 1
Kurs heute
(EUR)
Vorwoche
(EUR)
Änderung
(in Prozent)
52-Wochen
Hoch
52-Wochen
Tief
19,70
20,28
-2,86%
27,76
19,70
Laufenburg
Micronas
6,62
6,87
-3,64%
6,98
3,50
104,10
108,05
-3,66%
162,95
91,50
75,05
73,30
2,39%
103,20
67,00
Freiburg
Sto
Stühlingen
Novartis 2
Basel
Peugeot S. A.
13,14
13,69
-4,02%
19,71
11,60
247,10
245,10
0,82%
283,90
229,90
396,00
394,50
0,38%
435,20
288,50
Mulhouse
Roche GS 2
Basel
Syngenta 2
Basel
Alle Werte Xetra. Ausnahmen: 1Berlin, 2Zürich (in CHF) − Stand KW 20
STO
SIGRUN REHM
Bauzulieferer steigert Umsatz
Der Stühlinger Bauzulieferer Sto hat seinen Umsatz im ersten
Quartal um 4,2 Prozent auf 214,9 Millionen Euro gesteigert.
Bereinigt um Wechselkurseffekte und Zukäufe belief sich das
Wachstum auf 2,1 Prozent. Für 2016 rechnet Sto mit einem
DS
Umsatzplus von 5 Prozent auf 1,277 Milliarden Euro.
Badenova behauptet
sich im Wettbewerb
Der GEWINN 2015 ist nur leicht zurückgegangen
Der regionale Energieversorger
Badenova hat 2015 knapp eine
Million Euro weniger verdient
als im Vorjahr. Der Bilanzgewinn
ging von 51,5 auf 50,6 Millionen
Euro
zurück.
Doch damit sei
das Ergebnis im
Unterschied zu
vielen anderen
Energieunternehmen nahezu
stabil geblieben,
betont Badenova.
So hat der badenwürttembergische Wettbewerber EnBW im
vergangenen Jahr nur durch
Wertpapierverkäufe die Rückkehr in die Gewinnzone geschafft. Die Energiekonzerne
RWE und Eon schreiben Verluste,
Eon muss mit einem Defizit von
sieben Milliarden Euro sogar den
höchsten Verlust in der Unternehmensgeschichte
hinnehmen. Zu schaffen machen den
Konzernen vor allem die Tiefpreise im Stromgroßhandel. Badenova-Finanzvorstand
Maik
Im Streit um das Herbizid GLYPHOSAT sind Südbadens Bauern so uneins wie die Politik
Soll der Unkrautvernichter
Glyphosat weiter eingesetzt
werden? Diese Woche haben die EU-Staaten ihre Entscheidung erneut vertagt.
Die Regierungen sind sich
so uneins wie Bauern und
Wissenschaftler. Dabei wird
klar, dass der Streit auf die
Grundsatzfrage verweist,
wie wir künftig leben wollen – und was es kosten darf.
Wassmer sagt, dass der Wettbewerb höchste Flexibilität und ein
ständiges Überprüfen der Abläufe erfordere. Dennoch sei es gelungen, beim Strom- und Gasverkauf neue Gewerbekunden zu
gewinnen. Badenova hat 2015 60,9
Millionen Euro in
die Infrastruktur
und erneuerbare
Energien wie Windkraftprojekte investiert.Der Unternehmensgewinn
wird an 96 Gesellschafterkommunen zwischen Hochrhein
und Nordschwarzwald ausgeschüttet – sowie an das Stadtwerkekonsortium Thüga AG. Thüga
mit Sitz in München ist mit einem Anteil von 45,2 Prozent
größter Badenova-Gesellschafter vor der Stadt Freiburg (32,8
Prozent). Badenova weist darauf
hin, dass Freiburg mit dem Badenova-Gewinn die Defizite aus
dem öffentlichen Nahverkehr
DS/RIX
der VAG ausgleicht.
„Der Einsatz von Glyphosat ist
eine bodenschonende Alternative zur Vorbereitung auf die Aussaat und zur Unkrautbekämpfung auf dem Acker“, erklärt Padraig Elsner, Pressesprecher des
Bauernverbands BLHV in Baden.
„Roundup“ & Co. ersparten den
Bauern das Pflügen und damit
viel Zeit, Sprit und Arbeitskraft.
Denn damit Getreide, Raps und
Reben, Obstbäume und Beerensträucher gut und gleichmäßig
gedeihen, muss der Boden um
sie herum freivon Konkurrenten
sein. „Bei fachgerechter Anwendung halte ich den Einsatz von
Glyphosat für vertretbar“, sagt
auch Peter Ackermann, Landwirtschaftsamtsleiter im Kreis
Emmendingen. Als Vorteile nennen beide den Schutz des Erdreichs vor Erosionen. „Glyphosat
wirkt sehr nachhaltig, die Flächen bleiben lange von Unkräutern frei“, sagt Ackermann.
Umweltschützer und Bioanbauverbände sehen eben darin
ein untrügliches Zeichen für die
Gefährlichkeit des Mittels. Unzählige Organismen im Erdreich
und den Gewässern, Wildpflanzen am Feldrand, Insekten, Vögel, Frösche und nicht zuletzt
das Wasser – sie alle würden erheblich belastet. „Die biologische Vielfalt nimmt mit dem
Einsatz von Glyphosat ab“, warnt
der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Außerdem stehe
das Herbizid im Verdacht, beim
Menschen Krebs auszulösen.
Auf diese Frage hat sich die Debatte innerhalb der EU inzwischen zugespitzt. Hatte das Bundesinstitut für Risikobewertung
Umweltaktivisten des BUND beim Protest gegen den Einsatz des PflanFOTO: DPA
zenschutzmittels vor dem Bundestag in Berlin.
(BfR), das Glyphosat im Auftrag
der Europäischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit
(Efsa)
untersuchte, die Substanz als
„wahrscheinlich nicht krebserregend“ eingestuft, so kam die Internationale Krebsforschungsagentur (IARC), die zur Weltgesundheitsorganisation (WHO)
gehört, zum Schluss, dass das
Mittel „wahrscheinlich krebserregend“ sei. Als nun eine weitere
Untersuchung der Arbeitsgruppe „Joint Meeting on Pesticide
Residues“ (JMPR), die ebenfalls
zur WHO gehört, doch Entwarnung gab, war die Verwirrung so
groß, dass die EU-Staaten diese
Woche ihre Entscheidung über
die weitere Zulassung vertagten.
Gegner und Befürworter eines
Verbots werfen sich Intransparenz, mangelnde Unabhängigkeit und fragwürdige Untersuchungsmethoden vor.
„Die Debatte, ob Glyphosat
krebserregend ist oder nicht, ist
ein Nebenkriegsschauplatz und
ein Ablenkungsmanöver – was
der Industrie zupasskommt“,
sagt Friedbert Schill, BiolandBauer in March-Buchheim seit
1980 und Kreisverbandsvorsitzender des BLHV in Freiburg.
„Glyphosat braucht im Grunde
kein Mensch“, meint Schill, „aber
es ist die logische Folge unseres
Umgangs mit Natur und Landwirtschaft – keine Wertschätzung und Kostendruck.“ Die Verwendung dieses weltweit am
häufigsten eingesetzten Herbizids tue ihm „in der Seele weh“.
Wie viele Bauern in Südbaden
das Mittel einsetzen, weiß man
nicht. Da Glyphosat vor allem in
großen, stark rationalisierten Betrieben verwendet wird und die
hiesigen Höfe mit durchschnittlich 35 Hektar sehr klein sind,
gehe er davon aus, dass weniger
Flächen als im Bundesdurchschnitt damit behandelt werden,
sagt BLHV-Sprecher Elsner. Er
verweist auf den offiziellen Bericht über die „Unkrauttagung“
im Februar in Braunschweig, in
dem es heißt, dass auf 22,2 Prozent der deutschen Flächen im
Stoppelfeld-Zustand und auf 12,7
Prozent der Flächen vor der Saat
Glyphosat gespritzt werde. Die
Anwendung unmittelbar vor der
Ernte sei nur in Ausnahmefällen
erlaubt und spiele mit knapp 5
Prozent eine geringe Rolle. Elsner ist sich mit Landwirtschaftsamtschef Ackermann einig: Für
die Bauern sei die Anwendung
des Herbizids stets eine bewusste Abwägung. Bei Hobbygärtnern ist Ackermann jedoch skeptisch: „Da habe ich die Befürchtung, dass viele ihr ,Roundup’
unsachgemäß anwenden.“
Davon ist auch Raphael Mainiero überzeugt. Der Biologe an
der Hochschule für Agrar-, Forst
und Lebensmittelwissenschaften in der Schweiz und Vizevorsitzender beim BUND Lörrach
kritisiert die Platzierung des Unkrautvernichters direkt an der
Kasse im Baumarkt und erinnert
an das in Europa geltende Vorsorgeprinzip: „Eine anstandslose Verlängerung der Zulassung
würde erhebliche Zweifel an der
Vertrauenswürdigkeit der politischen Entscheidungen aufkommen lassen.“ Doch wie Biobauer
Schill macht er sich keine Illusionen, dass nach einem Glyphosat-Verbot eben ein anderes Herbizid auf den Markt käme.
„Natürlich würde dadurch
nicht die ganze Landwirtschaft
plötzlich bio“, sagt Schill. Die Debatte habe ihm aber gezeigt: „Wir
sind keine Minderheit im BLHV
mehr, es bewegt sich etwas.“
Mainiero berichtet von seinem
Vortrag im Lörracher Nellie Nashorn im April: Ein Rebbauer im
Publikum habe danach erklärt,
dass er freiwillig auf Glyphosat
verzichten werde, auch wenn es
mehr Arbeit bedeute. „Wir wünschen uns, dass Verbraucher
endlich bereit sind, den Preis zu
zahlen, der für nachhaltig produzierte Lebensmittel notwendig ist“, sagt Mainiero.
Abwarten und Milch trinken
Abwarten, umstellen oder gleich ganz aufhören? Milchbauern wie Hannes Eckert befinden sich in einer schwierigen Lage
75 Milchkühe hat Landwirtschaftsmeister Hannes Eckert in
seinem Stall nahe bei Endingen.
Er weiß nicht, wie es weitergeht.
„Ich gehöre einer aussterbenden
Art an.“ Mit dieser Art meint
Hannes Eckert die Milchbauern
in der Rheinebene.
Eckert betreibt mit seiner Familie einen Aussiedlerhof bei
Endingen am Kaiserstuhl. In den
50er Jahren sind seine Großeltern aus Forchheim hierhergezogen. Wie sie sind zahlreiche
Landwirte aus Endingen und
den kleineren Gemeinden in der
Gegend in Höfe in der Fläche
ausgesiedelt worden. Es entstanden die Weingartenhöfe, Petershöfe oder eben die Wilhelmshöfe, zu denen Eckerts Hof gehört.
Eckert ist 43, hat den Hof 2003
von seinen Eltern übernommen
und bewirtschaftet ihn mit seiner Frau und dem Azubi. Auch
die vier Kinder müssen etwas
Hand anlegen. „Die Höfe um uns
herum haben mit den gleichen
Voraussetzungen angefangen“,
sagt Eckert. In den Wilhelmshöfen hält außer ihm keiner mehr
Milchvieh. Ein Milchbauer in der
Nähe hat angesichts der Milchkrise seine Ausbaupläne aufgegeben. Im ganzen Kreis Emmendingen hat in der Rheinebene
kaum einer überlebt.
Die Milchviehhaltung zieht
sich zurück auf die Schwarzwaldberge mit ihren noch großen Wiesen. „Man weiß nicht, wo
die Reise hingeht“, sagt Eckert
nachdenklich zur Zukunft der
Milchwirtschaft und der seines
Hofes. Eckert gehört dem Bund
Deutscher
Milchviehhalter
(BDM) an.
–
Auch der Schlachtpreis
ist unter Druck
–
Manche BDM-Bauern haben die
Molkerei gewechselt, um bessere
Preise für ihre Milch zu bekommen. Die Familie Eckert ist der
Schwarzwaldmilch treu geblieben. „Ich bin nicht der Ultrakämpfer“, meint Eckert. Es ärgert
ihn aber schon, dass der BDM
stiefmütterlich von der hohen
Politik behandelt wird. „Ich muss
jetzt erst einmal die vier Cent
verdauen.“ Seine Molkerei hat
ihm angekündigt, als Grund-
was du im
Rucksack hast“,
erklärt Eckert
zu den Chancen, eine Durststrecke durchzuhalten. Der
Stall, den er
1995
gebaut
hat, ist abgeschrieben. „Mit
30 Cent könnte
ich eine Weile
überleben“, so
Eckert. Er hofft,
dass die Politik
einen Weg findet, damit der
Milchpreis wie„Milchviehhaltung muss man schon sehr gerne machen.“ Landwirtschaftsmeister Han- der steigt, oder
FOTO: HABERER ein anderer fines Eckert aus Endingen.
nanzieller Auspreis für seine Milch nur noch 26 seiner Milch setzt er in der Käl- gleich für die Milchbauern geCent zu zahlen. Bisher waren es bermast ein.
funden wird. Er kann sich noch
30 Cent und ein, zwei Cent AufDas Jungvieh verkauft er über an die Milchkrise 2009 erinnern,
schlag für die Qualität. „Für mich den Zuchtverband, der das Mast- als die Bauern streikten. Etwas
mit einer jährlichen Milchpro- vieh meist in den Mittelmeer- Geld in die Hand nehmen oder
duktion von 500 000 Litern raum, teils bis nach Nordafrika, warten, bis vielen, gerade kleiheißt das 20 000 Euro weniger verschickt. Auch manche Metz- nen Milchbauern die Luft ausfür die gleiche Arbeit“, bilanziert gerei in seiner Gegend versorgt geht. Das sind für ihn die AlterEckert. Ein wenig kann er den er. Aber auch der Schlachtpreis nativen. Für die Familie lautet
Preisdruck ausgleichen. Ein Teil ist unter Druck. „Es ist eine Frage, die Frage, wie tief sie in den Ruck-
sack greifen möchte, um die
Durststrecke zu überleben. „Wir
leben in der Hoffnung, dass es
wieder besser wird“, sagt Eckert.
Er entscheidet in seinem Betrieb
auch immer für die kommenden Jahre. Das wirtschaftliche Ergebnis, wenn er seine Tiere jetzt
besamen lässt, bekommt er in
drei Jahren und danach.
–
Die Umstellung auf Bio
dauert zwei Jahre
–
„Milchviehhaltung muss man
schon sehr gerne machen“, sagt
Eckert zu seiner Motivation, die
Krise zu überleben. Das ganze
Jahr, Tag für Tag, müssen er und
seine Familie für die Kühe da
sein. „Manche nennen mich
auch Kuhflüsterer“, merkt Eckert
an. Zurzeit wüsste er auch nicht,
welche Alternative er zur Milchviehhaltung hätte. Er bewirtschaftet ebenso viel Wiesen wie
Äcker. Vielleicht auf Bio umsteigen? Das dauere zwei Jahre, sagt
der Landwirt. Und auch bei Bio
wisse man nicht, wie lange der
Verbraucher Interesse daran haHAB
be.
NACHRICHTEN 7
Der Sonntag · 22. Mai 2016
Neue Vorwürfe gegen Türkei
Das heutige Treffen der KANZLERIN mit Staatschef Erdogan könnte heikel werden
Berlin/Brüssel (dpa). Vor der
Türkei-Reise von Kanzlerin
Angela Merkel hat Pro Asyl
dem Land schwere Menschenrechtsverletzungen
vorgeworfen und eine sofortige Aussetzung des EUFlüchtlingspaktes gefordert. Laut Spiegel verweigert
die Türkei gut ausgebildeten Flüchtlingen die Weiterreise nach Europa.
Merkel will an diesem Sonntag
zu einem Kurzbesuch in die Türkei reisen, um an einem UN-Nothilfegipfel in Istanbul teilzunehmen. Am Montag ist zudem ein
Treffen mit Präsident Recep
Tayyip Erdogan geplant. Thema
dürfte neben der Flüchtlingskrise auch der Streit um Visumfreiheit für Türken sein. Für Unruhe
in Berlin und Brüssel sorgt zudem der Beschluss des Parlaments in Ankara, die Immunität
vor allem von Abgeordneten der
prokurdischen Oppositionspartei HDP aufzuheben.
Der Flüchtlingspakt der EU
mit der Regierung in Ankara –
den Merkel maßgeblich vorangetrieben hat – sieht vor, dass
Flüchtlinge, die aus der Türkei
auf griechische Inseln übersetzen, zurückgeschickt werden.
Für jeden syrischen Flüchtling
Was Merkel am Montag wohl mit Erdogan bespricht?
soll ein anderer Syrer legal und
direkt aus der Türkei in die Europäische Union einreisen.
Laut Spiegel verweigert Ankara gut ausgebildeten Flüchtlingen aus Syrien aber die Ausreise.
Stattdessen schicke die Türkei
viele „schwere medizinische Fälle oder Flüchtlinge mit sehr
niedriger Bildung“. Beim Brüsseler Treffen der EU-Innenminister am Freitag hatte bereits der
luxemburgische Minister Jean
Asselborn berichtet, dass die
Türkei Akademikern Ausreisegenehmigungen verweigere.
Pro-Asyl-Mitarbeiter waren in
den vergangenen Wochen sowohl in der Türkei als auch in
FOTO: DPA
Griechenland unterwegs, um
sich ein Bild von der Umsetzung
des Flüchtlingspaktes zu machen. „Die Kanzlerin hat die
Menschenrechte von Flüchtlingen geopfert für diesen Deal“,
sagte Geschäftsführer Günter
Burkhardt. „Die Erfahrungen der
vergangenen Wochen übertreffen unsere schlimmsten Befürchtungen.“ In der Türkei, aber
auch in Griechenland würden
Flüchtlinge systematisch entrechtet. Burkhardt beklagte, in
Griechenland werde die Schutzbedürftigkeit von Flüchtlingen
nicht wirklich geprüft. Individuelle Fluchtgründe und persönliche Umstände würden zum Teil
schlicht ignoriert. In der Türkei
würden viele Flüchtlinge dann
wieder in Haftanstalten gesteckt, sagte Burkhardt. Mehrere
Betroffene hätten berichtet, dass
sie dort zur „freiwilligen“ Ausreise in ihre Heimat gezwungen
worden seien – mit der Drohung,
dass sie andernfalls monatelang
in Haft bleiben müssten. „Wenn
es so weitergeht mit diesem
Deal, dann wird das individuelle
Recht auf Asyl in ganz Europa
ausgehebelt“, mahnte er. „Dann
gibt es kein individuelles Asylrecht mehr, sondern nur noch
die Aufnahme weniger ausgesuchter Flüchtlinge“, kritisierte
Burkhardt.
FDP-Chef Christian Lindner
warnte Merkel vor Zugeständnissen an die türkische Staatsführung. „Die Kanzlerin muss
Erdogan die klare Botschaft
überbringen, dass sein Gebaren
absolut inakzeptabel ist.“
Der Nothilfegipfel der Vereinten Nationen beginnt am Montag. Bei dem Treffen gehe es um
eine bessere Vernetzung der verschiedenen Akteure, sagte Merkel am Samstag in ihrer Videobotschaft. Am Sonntagabend
will sie sich mit Vertretern der
türkischen Zivilgesellschaft treffen. Ob Mitglieder der HDP, andere kurdische Organisationen
oder regierungskritische Journalisten dabei sein werden, war zuletzt offen.
KURZ GEFASST
FLUGZEUGUNGLÜCK
GRIECHENLAND
Rechtspopulist gegen Grünen: Großes internationales Interesse an ÖSTERREICHS Präsidentenwahl
WIEN (DPA). Begleitet von großem internationalen Interesse
wählt Österreich an diesem
Sonntag einen neuen Bundespräsidenten. Der 45-jährige Norbert Hofer von der rechten FPÖ
geht als Favorit in die Stichwahl.
Sein Gegenkandidat ist der 72jährige Alexander Van der Bellen, der von den Grünen unterstützt wird. Sollte Hofer gewinnen und in die Wiener Hofburg
einziehen, wäre er das erste europäische Staatsoberhaupt aus
den Reihen der Rechtspopulisten.
Erste Prognosen und Hochrechnungen gibt es nach Schlie-
ßung der Wahllokale um 17 Uhr.
Sollte es ein knappes Rennen
werden, könnte das Ergebnis erst
am späten Montagnachmittag
feststehen. Das Innenministerium geht davon aus, dass rund
zehn Prozent der 6,4 Millionen
Wahlberechtigten per Briefwahl
abstimmen. Diese Stimmen
werden erst am Montag ausgezählt. Mehr als 100 ausländische
Medienvertreter haben sich akkreditiert, um über die Wahl zu
berichten.
Aus Sicht des österreichischen
Parteienforschers Peter Filzmaier ist der Wahlausgang völlig offen, obwohl Hofer die erste Ab-
stimmungsrunde überraschend
deutlich gewonnen habe. Die
Hoffnung des Grünen-Kandidaten Van der Bellen beruhe auf
den über zwei Millionen Wählern, die im ersten Wahlgang zu
Hause geblieben seien, sagte
Filzmaier im Deutschlandradio
Kultur. Der Grund für den Aufschwung der Rechtspopulisten
liege vor allem in der Unzufriedenheit der Menschen mit der
Politik der großen Koalition aus
sozialdemokratischer SPÖ und
konservativer ÖVP. Im Fall eines
Wahlsieges des FPÖ-Kandidaten
erwarten Experten ein raueres
gesellschaftliches Klima. Die Lis-
te der Tabu-Themen im öffentlichen Diskurs, zum Beispiel auch
in der Ausländerfrage, werde
dann wohl kleiner.
Generell würde ein Sieg Hofers die innenpolitische Situation, das gewohnte Machtgefüge
mit dem Präsidenten als eher ruhendem Pol in Österreich völlig
verändern. „Hofer wäre ein offensiver Akteur, da er auch entsprechende Erwartungshaltungen bei seinen Anhängern geweckt hat.“ Das gelte auch für das
Verhältnis zur EU. Hofer, dessen
FPÖ äußerst europakritisch ist,
werde dieses Thema vorantreiben, ist sich der Experte sicher.
Immer weniger Flüchtlinge
Die Zahl der Migranten, die aus der Türkei nach Griechenland
kommen, bleibt im Vergleich zu den vergangenen Monaten
niedrig. In den vergangenen 24 Stunden setzten 110 Menschen
aus der Türkei über. Dies teilte der Stab für die Flüchtlingskrise
am Samstag in Athen mit. Am Vortag waren es nur zwei
Menschen. Im Februar setzten nach Angaben des UN-FlüchtDPA
lingshilfswerks täglich etwa 2 000 Menschen über.
WINDKRAFT
Widerstand gegen Gabriels Pläne
Die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD)
für drastische Einschnitte bei der Förderung von Windkraftanlagen stoßen nach einem Bericht der Welt am Sonntag in
mehreren Bundesländern weiter auf Kritik. Diese wehren sich
demnach dagegen, die Einspeisevergütung für Windkraft an
Land ab 2017 um 7,5 Prozent zu senken, wie es der Entwurf
AFP
des Bundeswirtschaftsministeriums vorsehe.
LAND
Oettinger prognostiziertVerluste der Grünen
Baden-Württembergs früherer Ministerpräsident Günther
Oettinger (CDU) sieht für die Union gute Chancen, in fünf
Jahren wieder stärkste Partei im Land zu werden. „Wenn Winfried
Kretschmann einmal in Ruhestand geht, dann werden die
Grünen in Baden-Württemberg in ihre alte Größenordnung
zurückfallen, irgendwo zwischen 15, 18 oder 20 Prozent. Die
werden stark bleiben. Aber der Kult Kretschmann ist dann
weg“, sagte der heutige EU-Kommissar dem SWR. Die Landes-CDU
DPA
müsse zum Team werden, um die Grünen abzulösen.
SAINT-TROPEZ
„Ausgang völlig offen“
Rauchalarm vor Absturz
Das ägyptische Militär hat erste Aufnahmen von Trümmern
der abgestürzten Egyptair-Maschine veröffentlicht. Die am
Samstag herausgegebenen Fotos zeigen Wrackteile des Flugzeugs,
Sitze und Schwimmwesten sowie persönliche Gegenstände.
Der Flug MS804 war in der Nacht zum Donnerstag mit 66
Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo über
dem Mittelmeer abgestürzt. Die französische Luftfahrtbehörde
bestätigte, dass es kurz vor dem Unglück Rauchalarm an Bord
DPA
gab. Die Unglücksursache ist aber bislang unbekannt.
80-Jähriger erschießt Polizisten
Ein 80 Jahre alter Amokläufer hat am Samstag in Frankreich
einen Polizisten der Spezialtruppe GIGN erschossen. Die Einheit
war zu dem Haus in Gassin südlich von Saint-Tropez am
Mittelmeer gerufen worden, nachdem der Mann mit einem
Gewehr auf seine Frau geschossen und sie dabei leicht verletzt
hatte. Bei dem Einsatz schoss der Mann dann auf zwei Beamte,
als sie sich dem Haus näherten. Ein Gendarm wurde dabei
tödlich getroffen. Der 80-Jährige zündete anschließend das
Haus an und richtete die Waffe gegen sich selbst. Dabei wurde
DPA
er schwer verletzt.
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Rheinfelden
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oft sonnig und warm. Höchstwerte zwischen 22
und 28 Grad. Schwacher bis mäßiger, in Schauernähe böiger Wind aus südlichen Richtungen.
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DEUTSCHLANDWETTER
Eine Front sorgt für einen Wetterumschwung
in Südbaden. Der Sonntag beginnt teils mit
Sonnenschein. Im Laufe des Vormittags gibt
es immer mehr Wolken und später ziehen von
Westen her Schauer und lokale Gewitter auf. Es
ist schwül bei Temperaturen um 24 Grad. Dazu
weht schwacher bis mäßiger, in Schauer- und
Gewitternähe auffrischender Wind. Die neue
Woche beginnt regnerisch und deutlich kühler.
Auch am Dienstag halten sich noch viele Wolken.
22°
9°
24°
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Bad Krozingen
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Feuerwehr/Rettungsdienst:
112
Krankentransporte:
DRK 07761/1 92 22
Ärztlicher Bereitschaftsdienst:
116 117
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/0022833 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Frauenhaus:
0 77 51/35 53
Giftnotruf:
0761/19240
Notfallpraxis Bad Säckingen:
9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr
0 7761/9 33 72 22
Notfalldienst Wehr:
11 bis 12 und 18 bis 18.30 Uhr
Tel. 0 18 05/19 29 24 30
Telefonseelsorge:
08 00/1 11 01 11
8 NACHRICHTEN · EXTRA
Der Sonntag · 22. Mai 2016
KnapperVerteidigungsetat
BUNDESWEHR
Berlin (AFP). Der Bundeswehr
fehlen einem Bericht der Bild zufolge Milliarden für neue Ausrüstung. Obwohl der Verteidigungsetat um 1,7 Milliarden Euro
aufgestockt werden solle, müsse
die Bundeswehr vorläufig auf
zusätzliche Kampfpanzer vom
Typ Leopard 2 und auf ein neues
Taktisches Luftverteidigungssystem (TLVS) verzichten.
Die Bild-Zeitung berief sich
auf ein vertrauliches Verhandlungspapier der Haushälter im
Bundesverteidigungsministerium. Der Verteidigungsetat ist
demnach so knapp bemessen,
dass kaum mehr in neue Ausrüstung für die Truppe investiert
werden könne und nicht einmal
genug Geld für den laufenden
Betrieb vorhanden sei. „Die
fehlen angeblich Milliarden für neue Ausrüstung – Ministerium dementiert
Trendwende Rüstungsinvestitionen wird damit zunächst aufgegeben“, zitierte das Blatt aus
dem Schreiben.
Auch die beim Nato-Gipfel in
Wales vor zwei Jahren vereinbarten Ziele, zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in den Verteidigungsetat und 20 Prozent des
Etats in Rüstung zu stecken, würden verfehlt, warnen Experten.
Der Anteil der Verteidigungsausgaben am Bruttoinlandsprodukt
sinke ab 2018 unter den Stand
von Wales. Der 20-Prozent-Anteil für Rüstungsinvestitionen
werde nicht vor 2020 erreicht –
es sei denn, der Etat werde bis
2020 um insgesamt sieben Milliarden Euro stärker aufgestockt
als bisher vorgesehen.
Aus dem Verteidigungsminis-
Geht der Bundeswehr das Geld für neue Panzer aus?
terium gab es für ein solches Papier keine Bestätigung. Ein Sprecher verwies auf den Eckwertebeschluss der Regierung zum
Haushalt 2017, mit dem bereits
eine „moderate Erhöhung der
FOTO: DPA
Mittel“ erreicht worden sei. So
solle der Verteidigungsetat im
kommenden Jahr um 1,7 Milliarden Euro auf dann 36,6 Milliarden Euro wachsen. Bis 2020 sei
in der mittelfristigen Finanzpla-
nung verglichen mit 2016 eine
Erhöhung um insgesamt 10,2
Milliarden Euro vorgesehen.
„Wir wissen, dass das eine
Trendwende ist“, sagte der Sprecher dazu weiter. Allerdings
müsse sich diese in den kommenden Jahren verstetigen. Zu
den konkreten Projekten hieß es
aus dem Wehretat, für das kommende Jahr sei für den Leopard 2
ein zweistelliger und für TLVS ein
dreistelliger Betrag eingeplant.
Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU)
schloss unterdessen trotz der
nun wieder beabsichtigten personellen Verstärkung der Bundeswehr eine Rückkehr zur
Wehrpflicht aus. „Wir müssten
dann gigantische Zahlen von
jungen Menschen ausbilden, auf
die wir gar nicht mehr eingestellt sind“, sagte von der Leyen
dem Focus. Zudem wären darunter dann „viele, die nicht mit
dem Herzen bei der Sache sind“.
Von der Leyen wies auch darauf hin, dass Wehrpflichtige
mögliche Rekrutierungsprobleme nicht lösen könnten. Zwar
brauche die Bundeswehr mehr
Personal, „aber in erster Linie
hochmotivierte und qualifizierte Spezialisten“. Diese könnten
erfolgreicher rekrutiert werden,
„indem wir uns als attraktiver
und moderner Arbeitgeber aufstellen“. Ohnehin sei die Bewerberlage gut, sagte die Ministerin.
Pro Jahr meldeten sich etwa
60 000 Bewerber für die militärische und 40 000 Bewerber für
die zivile Seite der Bundeswehr.
EXTRA: CITYFEST RHEINFELDEN
Lebendige Innenstadt
Vier Tage lädt Rheinfelden zu seinem CITYFEST mit verkaufsoffenem Sonntag
Der Gewerbeverein Rheinfelden
und die Firma Süma Maier laden
von Fronleichnam, Donnerstag,
26. Mai, bis einschließlich Sonntag, 29. Mai, zur inzwischen elften Auflage des Cityfests in
Rheinfelden ein. Geboten wird
ein buntes Markttreiben mit
zahlreichen Marktständen, einem Gastronomieangebot sowie einer Vielzahl an Fahrgeschäften für alle Generationen.
Höhepunkt und Abschluss des
Rheinfelder Cityfests ist der verkaufsoffene Sonntag am 29. Mai,
an dem von 13 bis 18 Uhr die Türen der Innenstadtgeschäfte offen sind. Zudem beteiligen sich
die Gewerbetreibenden mit Sonderaktionen. „So gut wie alle In-
nenstadtgeschäfte einschließlich des Hochrheincenters machen beim Sonntagsverkauf mit.
Das Parkhaus Hieber in der KarlFürstenberg-Straße ist deshalb
extra den ganzen Sonntag für
die Besucher geöffnet“, sagt
Frank Sattler, Gewerbevereinsvorsitzender Handel.
Wenn es auch wegen der
Gema-Forderungen diesmal ohne Musik gehen muss, schwärmt
Dieter Maier von Süma Maier:
„Ein Besuch beim Cityfest lohnt
sich allemal. In der ganzen Innenstadt wird etwas geboten,
überall ist gestuhlt, Rheinfelden
ist mit Marktständen ausgebucht, es gibt eine schöne Kirmes, und die Rheinfelder Ge-
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schäfte unterstützen das Cityfest, sie sind in den Startlöchern
für den Sonntagsverkauf.“
Das Angebot reicht vom
Kunsthandwerk über Textilien,
Haushaltsartikeln
bis
zu
Schmuck und Accessoires. Hinzu kommt ein kulinarisches Angebot wie zum Beispiel Antipasti
aus dem Süden, Weine und Sekte, wobei viele Angebote aus eigener Herstellung von den
Markttreibenden sind.
Auch die Innenstadtgastronomie sorgt für das leibliche Wohl
der Gäste. Von Bratwürsten und
Steaks über Burger bis hin zu
Crêpes werden die Gaumen verwöhnt, Cocktailstände mit Longdrinks und Bowle versüßen das
Beim Angebot der Marktbeschicker des Rheinfelder Cityfests dürfte so manchem Besucher das Wasser im
Munde zusammenlaufen.
PETRA WUNDERLE
Angebot. Die Citykirmes setzt
sich von der Schießbude über
Kinderkarussells bis hin zu zwei
neuen Hochfahrgeschäften zusammen und verwandelt das
Stadtzentrum vier Tage lang in
ein Lichtermeer mit Spaß, Ner-
venkitzel und Unterhaltung für
die ganze Familie.
Der Wochenmarkt am Samstagvormittag wird wie gewohnt
während des Cityfests in die Hebelstraße verlegt. Ebenfalls in
der Hebelstraße findet dann tags
darauf ein Cityflohmarkt mit
PMÜ
rund 30 Ständen statt.
> Cityfest: Do, 26. Mai, 13–23 Uhr;
Fr, 27. Mai, 14 –23 Uhr; Sa, 28. Mai,
11 –23 Uhr, So, 29. Mai, 11 –20
Uhr, verkaufsoffen 13–18 Uhr.
Wir räumen nur 3 Tage !
Freitag, 27. 05. 2016
9.00 bis 19.00 Uhr
Samstag, 28. 05. 2016
9.00 bis 18.00 Uhr
Sonntag, 29. 05. 2016
13.00 bis 18.00 Uhr
Verkaufsoffener Sonntag
29. Mai 2016, von 13.00 bis 18.00 Uhr
Nollingerstr. 2–6 · 79618 Rheinfelden · Telefon 0 76 23 / 72 09-0
11. Cityfest
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Der Sonntag
Sport
Besser als das Original
Am Mittwoch startet das Bildrausch
Filmfest Basel. Gezeigtwird ein bunter Reigen aktuellen und klassischen
Filmschaffens. Mit dem Filmkaraoke
gibt es eine Weltpremiere. SEITE 20
22.Mai2016
Verheimlichter Rippenbruch
MARIO GÖTZE
Der 23 Jahre alte Nationalspieler fehlte gestern überraschend
im Berliner Olympiastadion
beim Abschlusstraining des FC
Bayern München für den prickelnden Saisonabschluss gegen
Borussia Dortmund.
„Das ist sehr schade für Mario“,
kommentierte Bayern-Kollege
Jérôme Boateng, aber jede
Mannschaft müsse mit Verletzungen leben. Die gemeinsame
EM-Mission mit Götze sehe er
aber „nicht in Gefahr“.
Unbemerkt von der Öffentlichkeit hatte Götzevor einer Woche beim Münchner 3:1 im letzten Bundesligaspiel gegen Hannover 96 einen Rippenbruch erlitten, wie Trainer Pep Guardiola
bestätigte. Eine weitere Rippe sei
angebrochen, teilten die Bayern
in Berlin mit.
Der Nationalspieler konnte
gegen Hannover trotz der Blessur 90 Minuten durchspielen. Er
war mit zwei Toren sogar der entscheidende Mann auf dem Spielfeld gewesen. Es war Götzes persönliche Empfehlung an Trainer
Guardiola für einen Einsatz im
Pokalfinale gegen seinen ExClub.
Götze sei in der Endspielwoche intensiv behandelt worden,
teilte der FC Bayern mit. Die Trainingseinheiten des deutschen
Meisters für das Endspiel hatte
Guardiola jeweils im Geheimen
abgehalten. Der Offensivspieler
war am Donnerstag auch mit
seinem Team nach Berlin gereist. Vor dem Abschlusstraining
sei die Entscheidung gefallen,
dass ein Einsatz des Weltmeisters gegen Dortmund nicht
möglich sei. Götze müsse nun
nach Vereinsangaben zehn bis 14
Tage pausieren.
Diese Nachricht ist nicht nur
es aber noch drei Wochen. Zeit
zur Genesung, aber verlorene
Zeit, um sich in Topform für das
Turnier zu bringen.
Womöglich war das bedeutungslose Heimspiel gegen Hannover nun sogar der letzte Götze-Auftritt im Bayern-Trikot.
Denn ein vorzeitiger Abschied
vom deutschen Rekordmeister
ein Jahr vor Ablauf seines Vierjahresvertrages 2017 steht weiter
im Raum. Selbst Löw hat Götze
gerade erst einen Arbeitsplatzwechsel öffentlich nahegelegt.
Keine Zeit
„Ganz allgemein sage ich:
für Top-Form?
–
Manchmal kann ein Wechsel
Bis zum ersten EM-Spiel der weitere Kräfte freisetzen, ein
deutschen Mannschaft am 12. Ju- neues Umfeld, neue Herausforni in Lille gegen die Ukraine sind derungen, neue Reize“, sagte der
schlecht für den Nationalspieler,
sondern auch für Joachim Löw,
der im lange verletzten Kapitän
Bastian Schweinsteiger schon
ein großes EM-Sorgenkind hat.
Drei Tage nach dem Pokalfinale
startet der Bundestrainer mit
dem erweiterten EM-Kader ins
Trainingslager. Den größten Teil
der Vorbereitung in der Schweiz
wird Götze nun nicht aktiv mit
der Mannschaft bestreiten können.
–
Bundestrainer der Süddeutschen
Zeitung (Freitag) in einem Interview. „Was Mario braucht, ist Vertrauen. Er braucht einen Trainer,
der ihn unbedingt in seiner
Mannschaft haben will“, erläuterte Löw. Das sei aber nicht als
Kritik an Guardiola gemeint, bei
dem Götze in drei gemeinsamen
Jahren nur selten in großen Spielen zum Zuge kam. Löw ist als
Götze-Förderer bekannt: Im
WM-Finale 2014 wechselte er
den später umjubelten SiegtorDPA
schützen ein.
> DAS
DFB-POKALFINALE zwischen Bayern München und Borussia Dortmund war bei Redaktionsschluss noch nicht beendet
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STANDPUNKT
D
Hat allen Grund, nachdenklich zu sein: Nationalspieler Mario Götze von Bayern München laboriert derzeit
FOTO: DPA
an einem Rippenbruch.
Leserbrief im INTERNET schreiben:
LÖWS VORLÄUFIGER KADER FÜR DIE EM IN FRANKREICH
droht eine nicht optimale Vorbereitung auf die Europameisterschaft
Ein Rippenbruch brachte
Mario Götze um das große
DFB-Pokalfinale und verhindert zudem eine optimale Vorbereitung des
Weltmeisters auf die Fußball-Europameisterschaft
in Frankreich.
Ihre Meinung
interessiert uns!
DasWerk eines
moderaten Reformers
ie eine oder
Fehler gemacht werandere Überden können. Da sei
raschung hathöchstens die Frage
te Bundestrainer
erlaubt, wann die
Joachim Löw ja
konstant starken
schon im Vorfeld der
Leistungen von TiNominierung seines
mo Horn einmal in
EM-Kaders angeden NationalmannOTTO
kündigt. Es dürfen
schaftskader fühSCHNEKENBURGER ren. Immer noch
sich nun ein paar
junge Spieler freuherrscht in der
en, die sich während der laudeutschen Spitze nicht gerade
fenden Spielzeit mit sehr star- ein Gedränge auf den Außenken Eindrücken auch regelverteidigerpositionen. Hier
recht aufgedrängt haben, zukonnte der Ex-Freiburger Matmal etwa im defensiven
thias Ginter zwischendurch
Mittelfeld des Teams Verletstarke Eindrücke nicht bestäzungen von Stammkräften
tigen und blieb nicht ganz
Engpässe entstehen ließen.
unerwartet außen vor. Eher
Der Dortmunder Mittelfelddiskutabel scheint, ob Löw
spieler Julian Weigl gehört zu
etwa an Stelle von Sebastian
ihnen, der sich in dieser Saison Rudy nicht noch Marcel
mit großer Selbstverständlich- Schmelzer eine Chance hätte
keit zum Leistungsträger der
geben können. Wieder einmal
Borussen entwickelte. Sowie
finden sich auf der Nominieder ebenfalls im defensiven
rungsliste Spieler, deren MeMittelfeld oder in der Innenriten vornehmlich in der Ververteidigung einsetzbare Josgangenheit liegen, wie etwa
hua Kimmich, der beim FC
Lukas Podolski oder der lange
Bayern schon mit dem einen
Zeit formschwache André
oder anderen Einsatz auf
Schürrle, an deren Stelle auch
höchstem internationalen Ni- ein Kevin Volland hätte stehen
veau Erfahrungen sammeln
können. An solchen Nominiekonnte. Und der Leverkusener rungen, heißt es, drückte sich
Julian Brandt, der insbesondie Geduld und Loyalität des
dere im letzten SaisonBundestrainers mit einzelnen
abschnitt regelrecht exploSpielern aus. Vielleicht ja auch
dierte. Mit Leroy Sane, der be- sein Gespür für das Gesamtreits einen Länderspieleinsatz gefüge eines Kaders, der auch
aufweist, hat Löw zudem nun abseits des Spielfeldes funknoch einen Spieler im Kader,
tionieren muss. So scheint
der mit seiner Unberechendieser Kader das Werk eines
barkeit und Schnelligkeit für
moderaten Reformers zu sein.
die besonderen Momente sor- Eine allzu revolutionäre Umgen kann.
gestaltung des Kaders war bei
Im Tor gibt es in Deutschland
einem Team, das als Weltmeistraditionell ein solches Überter nach Frankreich reist, aber
angebot, dass eigentlich keine auch nicht zu erwarten.
Jeden Sonntag
370.000 mal
im Briefkasten.
Alles gegeben und doch verloren
Der südbadische SC SAND unterliegt dem VfL Wolfsburg im DFB-Pokalfinale der Frauen mit 1:2 (1:1)
Viel hat nicht gefehlt, und die
südbadischen Fußballerinnen
des SC Sand hätten für eine der
größten Sensationen in der 36jährigen Geschichte des DFB-Pokals der Frauen gesorgt. Doch
am Ende setzte sich der deutsche
Vizemeister,
Vorjahressieger
und Top-Klub VfL Wolfsburg
knapp mit 2:1 (1:1) im Finale von
Köln durch.
Aber ganz gleich, wie die Partie
enden sollte: Alexander Fischinger, der Trainer des Ortenauer
Erstligisten Sand, hatte in ihr
schon im Vorfeld „das größte
Spiel meines Lebens“ gesehen.
Unzählige Male stand der bekennende FC-Köln-Fan bereits auf
der Tribüne des Stadions in
Müngersdorf, aber noch nie hatte er den Rasen der Arena betre-
ten. Und schon gar nicht stand er
so sehr im Mittelpunkt wie an
diesem Samstag, als sein Überraschungsteam unter den Augen
von Bundespräsident Joachim
Gauck, 16 500 Zuschauern und
ein paar Millionen Fernseh-Fans
gegen Wolfsburg das Finale im
Pokalwettbewerb des Deutschen
Fußball-Bundes bestreiten durfte. „Für den Verein ist es natürlich der bedeutendste Tag der
Geschichte“, erklärte Fischinger
vor dem Spiel: „Wir wollen diese
ganz große Bühne nutzen, um
uns bestens zu präsentieren.“
Das gelang. Gleich vier ehemalige Fußballerinnen des Erstligisten SC Freiburg standen in Fischingers Startelf: Kristina Kober, Chioma Igwe, Julia Zirnstein
und Claire Savin. Sein Gegen-
Ihr Tor reichte nicht: Sands Torschützin Damnjanovic. FOTO: DPA
über Ralf Kellermann, der Welttrainer des Jahres 2014, konnte
auf seine mit ehemaligen und
aktuellen Nationalspielerinnen
reich besetzte Elf vertrauen, darunter Nationaltorhüterin Almuth Schult und Alexandra
Popp, die den DFB-Pokal nun
schon zum fünften Mal in ihrer
Karriere gewann.
Nur sieben Minuten dauerte
es, bis SC-Torhüterin Kristina Kober zum ersten Mal hinter sich
greifen musste. Zsanett Jakabfi
hatte sich an der Mittellinie den
Ball geholt, dann umkurvte sie
scheinbar mühelos drei Ortenauerinnen nacheinander – und
schob geradezu locker an Kober
vorbei aus acht Metern zum 1:0
für Wolfsburg ein. Die Herzen
der meisten Fans im Rhein-Energie-Stadion hatten allerdings die
Frauen aus Sand auf ihrer Seite,
und die ihres neu gegründeten
lautstarken Fanklubs sowieso.
Die Übermacht des zweimaligen
Champions-League-Siegers auf
dem Rasen schien auch nur anfangs erdrückend zu sein. Denn
der Sportclub aus Willstätt hatte
nicht vor, sich so schnell geschlagen zu geben. 27. Spielminute,
Chioma Igwe erobert den Ball,
passt zu Jovana Damnjanovic,
und die lässt Nationaltorhüterin
Schult keine Chance – schon
stand es 1:1 und alles war wieder
offen. Aufregung gab es dann erneut unmittelbar vor der Halbzeit, als wiederum Damnjanovic
im gegnerischen Strafraum klar
zu Fall gebracht wurde, Schiedsrichterin Angelika Söder aber
partout keinen Elfmeter geben
wollte.
Packend ging es weiter. Sand
wirkte nun noch aggressiver, das
Team gab alles, erspielte sich
Chance um Chance, und in den
Köpfen der Wolfsburgerinnen
schien schon das Champions-
League-Finale nächsten Donnerstag gegen den französischen
Serienmeister Olympique Lyon
im Vordergrund zu stehen. Doch
nach und nach fing Wolfsburg
sich wieder, während die Kräfte
der Ortenauerinnen schwanden.
In der 80. Minute war es wiederum VfL-Frau Zsanett Jakabfi, die
unhaltbar für Kober zum 2:1 erhöhte. Am Ende war der SC Sand
einfach platt und nicht mehr in
der Lage, das Tempo mitzugehen. Viel hatte nicht gefehlt zur
Sensation. Fischinger konnte die
Arena erhobenen Hauptes verlassen – und damit auch seinen
Klub. Der 52-Jährige will sich ab
sofort wieder auf die Leitung seiner Fußballschule in Umkirch
konzentrieren.
ANDREAS STREPENICK
10 SPORT
Der Sonntag · 22. Mai 2016
Neue und alte Gesichter
Der SC FREIBURG holt Onur Bulut aus Bochum – Banovic kommt für die Reserve
Die Saison 2015/16 ist für
den SC Freiburg passé. Doch
die Verantwortlichen des
Erstliga-Aufsteigers sind
voll damit beschäftigt, die
nächste Spielzeit zu planen.
In Onur Bulut vom VfL Bochum steht der nächste
Neuzugang bereits fest.
TONI NACHBAR
Bis in die letzte Juni-Woche dürfen die Sportclub-Profis ihren
Urlaub genießen. Dann stehen
Leistungs-Tests auf dem Programm, am Montag, 4. Juli, ist offizieller Trainingsauftakt an der
Schwarzwaldstraße. Bis zum 23.
Juli werden Petersen und Co. in
Freiburg trainieren und nicht
weniger als fünf Testspiele gegen
Amateure bestreiten. Gleich drei
Mal werden sie in der Ortenau
gegen Regionalauswahlen antreten: in Ottersweier am 7. Juli, 17
Uhr; in Kippenheim am 12. Juli,
Überraschender Rücktritt in Bahlingen: Trainer Milorad Pilipovic ver18.30 Uhr und in OberschopfFOTO: DIREVI heim am 15. Juli, 18 Uhr.
abschiedet sich vom Kaiserstuhl.
Am Sonntag, den 10. Juli, 16.30
Uhr, darf der SC March im Wald- Soll in der kommenden Saison für den SC Freiburg Druck am rechten Flügel entfachen: Onur Bulut (blaues
FOTO: SCHÖN
stadion in Neuershausen die SC- Trikot), hier noch für den VfL Bochum und gegen den Freiburger Amir Falahen am Ball.
Profis begrüßen, am 22. Juli, 17
Uhr, gastiert die Streich-Elf hoch Bahlingen (6. /7. August) geplant. wert: 1,2 Millionen Euro) hat der ver Fußballerlaufbahn an sich
im Schwarzwald beim SV Zim- Nach der Saisoneröffnung im Sportclub nun den zweiten binden würde. Offen aber ist dermern. Das traditionelle Trai- Schwarzwaldstadion (13. August) nichtablösefreien Transfer des zeit, wann dies der Fall sein
ningslager im österreichischen wird es für den Sportclub ernst: Sommers getätigt. Die Vollzugs- könnte, denn der MittelfeldspieSC FREIBURG II nach 0:0 gegen den BSC abgestiegen Schruns steigt vom 23. bis 30 Juli, Zwischen dem 19. und 22. August meldung des dritten aber lässt ler möchte anscheinend zumindanach ist ein Testspiel in Ra- wird die 1. Hauptrunde im DFB- auf sich warten: Die Verhandlun- dest noch eine Saison als Profi
Der Bahlinger SC behält im Ab- Nach der Pause wirkten die Gäs- vensburg (31. Juli) sowie die Teil- Pokal ausgespielt, die Bundesli- gen mit dem erst 19-jährigen dranhängen.
stiegskampf der Regionalliga te zunächst agiler, entwickelten nahme am Kaiserstuhl-Cup in ga-Saison wird am 26. August er- türkischen
Geärgert hat sich SportdirekInnenverteidiger
den letzten Strohhalm in der mehr Zug zum Tor. Doch als Faöffnet.
Caglar Söyüncü vom Zweitligis- tor Saier über Meldungen in loHand. Mit einem torlosen Un- lahen (54.) und Kath (74.) zwei guMit von der Partie ist dann im ten Altinordu Izmir sind zwar kalen Medien, wonach der Sportentschieden am letzten Spieltag te Möglichkeiten liegen ließen,
SC-Dress auch der bisherige Bo- weit gediehen, doch laut Saier ist club am Nürnberger Stürmer
gegen den SC Freiburg II behaup- hatte der eingewechselte Rico
chumer Onur Bulut. Der 22-jäh- eine
Vertragsunterzeichnung Guido Burgstaller interessiert
ten die Bahlinger den 14. Tabel- Wehrle auf der Gegenseite die
rige rechte offensive Mittelfeld- noch lange nicht unter Dach und sei, sowie der VfL Wolfsburg seilenplatz, der nur im Falle des Bahlinger Führung auf dem Fuß.
spieler unterschrieb diese Wo- Fach. Sicher ist: Der Sportclub ne Fühler nach dem SC-Torhüter
Aufstiegs von Meister Waldhof Sein Heber über Klandt prallte
che einen Vertrag in Freiburg. hat auf seiner Prioritätenliste bei Alexander Schwolow ausgeMannheim und des Zweiten SV jedoch vom Pfosten wieder ins
Wie gewohnt, hüllt sich der Neuzugängen einen Innenver- streckt hätte:.„Das hat nur zu unElversberg zum Ligaverbleib Feld zurück (77.).
Sportclub in puncto Vertrags- teidiger, einen Rechtsverteidiger nötigen Telefonaten mit beiden
reicht. Die Freiburger Reserve
dauer und Ablösesumme in sowie einen zentralen Mittel- Vereinen geführt.“
Am Ende war Freiburg bei
steigt als 15. in die Oberliga ab. Chancen für Rodas Steeg (81.,
Gegen alle Gerüchte kann sich
Schweigen, auf transfermarkt.de feldspieler ganz oben stehen.
Überraschend gab BSC-Trainer 85.), Falahen (88.) und Kleinder Sportclub aber nicht wehren:
wird der Marktwert des NeuzuMilorad Pilipovic bei der Presse- dienst (94.) dem Siegtreffer näGestern lancierte die Bild-Zeigangs auf rund 700 000 Euro Mujdza vor
konferenz seinen Rücktritt be- her. „Wir waren in der ersten
tung die Nachricht, nun sei bei
geschätzt.
dem Abschied
kannt.
Mitaufsteiger RB Leipzig SchwoZur Verpflichtung Buluts sag- –
Halbzeit einen Tick zu passiv,
Scheitert der Bahlinger SC auf doch ich kann den Jungs heute
te SC-Sportdirektor Jochen Saier: In puncto rechter Abwehrseite low im Gespräch.
der Zielgeraden der Saison an keinen Vorwurf machen“, sagte
Als Fakt meldet die Bild-Zei„Onur hat in Bochum eine gute deutet sich der Abgang des bosseiner Elfmeterschwäche? Die- Gästetrainer Martin Schweizer
Entwicklung hinter sich, er ist nischen Nationalspielers Men- tung zudem, dass der SC Freiser Eindruck drängte sich zur und fügte an: „Den Abstieg, der
einsatz- und lauffreudig, ver- sur Mujdza aus Freiburg immer burg II in der kommenden SaiPause im Kaiserstuhlstadion nun eingetreten ist, haben wir an
richtet auch in der Defensive ei- mehr an. Saier: „Es geht nun dar- son einen prominenten Heimauf. Bryan Gaul hatte in der 22. anderer Stelle verloren.“
ne gute Arbeit. Wir sind über- um, dass Mensur das für ihn Pas- kehrer und Neuzugang begrüßt:
Minute mit einem seichten
zeugt, dass er in seiner sportli- sende findet.“ Eine Hängepartie Der inzwischen 35-jährige kroaPilipovic trauerte der vergebeSchuss auf die Handschuhe von nen Elfmeterchance hinterher
chen Entwicklung noch längst ist auch der Fall Julian Schuster. tische Mittelfeldspieler soll für
SC-Keeper Patric Klandt, der die („Ein 1:0 hätte Pirmasens in Nenicht an seinem Limit angekom- Von guten Gesprächen spricht die kommenden zwei Jahre die
Saier. Kein Geheimnis ist, dass SC-Reserve verstärken. Zuletzt
richtige Ecke ahnte, den dritten ckarelz vielleicht nervös ge- Trug schon zwischen 2007 und
men ist.“
Strafstoß in Serie für die Bahlin- macht“), doch am Ende war der 2011 das SC-Trikot: MittelfeldspieNach Manuel Gulde (Innen- der Verein seinen langjährigen spielte Banovic für den Drittliger vergeben. Bereits beim 1:3 direkte Klassenerhalt über Platz ler Ivica Banovic. FOTO: HEUBERGER verteidiger, geschätzter Markt- Kapitän auch nach dessen akti- gisten Hallescher FC.
Ende Mai gegen den FC Hom- 13 nicht mehr zu erreichen: Der
burg hatten Erich Sautner und zuvor punktgleiche FK PirmaDennis Bührer vom ominösen sens erledigte seinen Job bei AbFUSSBALL
FUSSBALL
Punkt aus nicht getroffen.
steiger Neckarelz mit 4:1.
Der vergebene Elfer entpuppBei der abschließenden Preste sich vor der Bahlinger Saison- sekonferenz hätte man eine Regionalliga
Verbandsliga
Bezirksliga
Landesliga
rekordkulisse von 4390 Zu- Stecknadel auf den Boden fallen
5:0
schauern zunächst als Wirkungs- hören, als Pilipovic trotz laufen- Waldh. Mannheim - Saar Saarbrücken
Rielasingen-Arl. - SC Lahr
3:1
FC Wallbach - SV Buch
2:2 SF Elzach-Yach - SV Weil
6:4
2:1
treffer für die Kaiserstühler. Aus- den Vertrags seinen Rücktritt be- 1899 Hoffenh. II - SV Elversberg
3:0
SV Herten - SV BW Murg
3:2 SV Laufenburg - VfR Hausen
3:2
SV Eintr. Trier - SV Spielberg
2:1 Offenburger FV - SV Endingen
gerechnet der Ex-Bahlinger kannt gab: „Wir haben hier zwei
Spvgg. Neckarelz - FK Pirmasens
1:4 VfB Bühl - SV Linx
3:7
SV Weil II - RW Weilheim
5:0 Lörrach-Bromb. - SV Au-Wittnau
3:2
Fabian Schleusener hätte die Ver- Jahre überragenden Fußball ge- FC Walldorf - VfR Worms
0:1
unsicherung der Gastgeber zur boten, das war mein letztes Spiel Kaiserslautern II - TSV Steinbach
0:1
SV Niederhof - SV Jestetten
heute FC Denzlingen - FS RW Stegen
4:0
0:0 FC Singen - Spvgg. F.A.L.
Freiburger Führung nutzen kön- als Bahlinger Trainer“, sagte er. Bahlinger SC - SC Freiburg II
0:0 Solvay Freiburg - FC Bad Dürrheim
FC Wittlingen - Steinen-Höllstein
heute Frbg.-St. Georg. - FC Emmendingen
2:0
1:0
nen. Doch der Angreifer, der für Die Entscheidung aufzuhören, FC Saarbrücken - Kick. Offenbach
3:0
FC Zell - FC Wehr
heute Efringen-Kirch. - FSV Rheinfelden
3:0
4:1
1:0 FC Auggen - FC Radolfzell
den bereits in den Urlaub ent- sei in den letzten Wochen immer FC Homburg - Hessen Kassel
FC 08 Tiengen - VfB Waldshut
heute SV Biengen - SC Wyhl
FC Bötzingen - SV Bühlertal
2:0
2:7
schwundenen Julian Schuster in stärker geworden. Die Gründe
1. Waldh. Mannheim 34 22 7 5 64:19 73
die Kapitänsrolle schlüpfte, ließ er trotz Nachfragens offen.
FC Erzingen - Lörrach-Bromb. II
heute FC Schönau - FV Herbolzheim
SV Waldkirch - SV Kuppenheim
2:4
3:1
2. SV Elversberg
34 22 6 6 69:28 72
MATTHIAS KAUFHOLD
scheiterte erst an BSC-Schluss3. 1899 Hoffenh. II 34 20 6 8 77:39 66
mann Dennis Müller (23.) und
4. Kick. Offenbach
34 19 7 8 67:49 64
1. Offenburger FV
30 23 4 3 89:24 73
1. SV Weil II
28 20 2 6 80:42 62
1. FC Denzlingen
30 23 2 5 88:26 71
zielte dann freistehend nach ei- BAHLINGEN: Müller - Nopper, 5. SV Eintr. Trier
34 19 6 9 62:33 63
2. Rielasingen-Arl.
30 20 5 5 58:30 65
2. FC Zell
27 18 3 6 75:40 57
2. Frbg.-St. Georg.
30 20 2 8 49:36 62
nem Ballverlust von Walter Buhovac, Adam, Waldraff - Hä- 6. FC Homburg
3. SV Linx
30 17 5 8 73:52 56
3. FC 08 Tiengen
27 17 2 8 77:44 53
3. SV Weil
30 19 3 8 72:44 60
34 17 8 9 59:42 59
ringer (90. Konyit), Klein, Bührer 7. FC Saarbrücken 34 15 9 10 48:36 54 4. SV Kuppenheim 30 17 4 9 73:58 55
Adam neben das Gehäuse (35.).
4. Lörrach-Bromb. II 27 15 5 7 56:41 50
4. Lörrach-Bromb.
30 16 7 7 62:46 55
Die Bedeutung des südbadi- - Ilhan (70. Wehrle), Gaul, Göp- 8. Hessen Kassel
5. FC Auggen
30 15 6 9 62:38 51
5. FC Wehr
27 14 7 6 50:32 49
5. VfR Hausen
30 15 5 10 51:39 50
34 14 11 9 42:32 53
34 15 3 16 54:54 48
6. SC Lahr
30 14 5 11 53:45 47
6. FC Wallbach
27 13 6 8 49:37 45
6. SF Elzach-Yach
30 14 7 9 52:44 49
schen Derbys als allerletzte Aus- pert (80. Sautner). FREIBURG: 9. VfR Worms
30 14 4 12 72:68 46
7. SV Buch
28 11 8 9 51:47 41
7. FS RW Stegen
30 14 2 14 46:44 44
fahrt zum möglichen Nichtab- Klandt - Dorn, Grupp, Föhren- 10. Kaiserslautern II 34 10 13 11 47:42 43 7. SV Endingen
34 12 6 16 46:53 42
8. SV Waldkirch
30 13 4 13 56:62 43
8. SV Jestetten
27 10 8 9 57:54 38
8. SV Au-Wittnau
30 13 4 13 51:49 43
stieg lastete bleischwer auf den bach, Faller - Kath, Hingerl (86. 11. FC Walldorf
9. FC Bad Dürrheim 30 10 6 14 41:46 36
9. RW Weilheim
28 10 7 11 59:52 37
9. SC Wyhl
30 13 2 15 56:58 41
34 11 9 14 36:56 42
Schultern der Akteure. Kampf Lang), Weiss (67. Hofgärtner) - Fa- 12. TSV Steinbach
34 11 6 17 43:43 39 10. SV Bühlertal
30 9 7 14 39:52 34
10. VfB Waldshut
27 10 7 10 40:54 37 10. SV Laufenburg
30 11 6 13 58:63 39
war Trumpf, allzu oft rieb man lahen, Kleindienst, Schleusener 13. FK Pirmasens
30 8 9 13 43:44 33
11. SV Herten
28 9 8 11 50:63 35 11. FC Emmendingen 30 10 7 13 54:48 37
14. Bahlinger SC
34 9 10 15 45:58 37 11. Solvay Freiburg
sich in Zweikämpfen auf, sodass (61. Rodas Steeg). SCHIEDSRICH- 15. SC Freiburg II
34 9 7 18 50:60 34 12. FC Bötzingen
30 9 4 17 33:74 31
12. FC Erzingen
27 9 5 13 53:51 32 12. FV Herbolzheim 30 10 6 14 43:52 36
das spielerische Niveau litt. Die TER: Günsch (Marburg). ZU- 16. SV Spielberg
30 8 4 18 35:57 28
13. FC Wittlingen
27 8 7 12 45:54 31 13. FSV Rheinfelden 30 9 5 16 39:49 32
34 7 5 22 28:70 26 13. FC Radolfzell
Nervosität war bis in den Bauch SCHAUER: 4390. BES. VOR- 17. Spvgg. Neckarelz 34 6 8 20 32:76 26 14. Spvgg. F.A.L.
30 8 4 18 42:66 28
14. Steinen-Höllstein 27 5 6 16 24:58 21 14. Efringen-Kirch.
30 9 1 20 43:74 28
der Stadiongaststätte Ponderosa KOMMNIS: Klandt pariert Foul- 18. Saar Saarbrücken 34 2 5 27 21 :100 15. VfB Bühl
30 8 4 18 48:82 28
15. SV BW Murg
27 5 5 17 36:58 20 15. FC Schönau
30 8 1 21 33:75 25
11
16. FC Singen
30 8 3 19 49:68 27
16. SV Niederhof
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Auf einem steinigen Acker kommt
ein Spargel ans Licht. Aber dannwird
erdochviolett?Genau,unddassoller
auch. Eingeweihte schwören auf
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Spargel ohne Folie.
22.Mai2016
NEUE TONTRÄGER
PRIMAL SCREAM
Eine neue Schachtel Zitat-Pop
M
So sah filmische Rebellion in den 1960er Jahren aus: Die Münchner Gruppe brachte billig und rasch gedrehte, freche und unkonventionelle
Filme auf die Leinwand. Links „48 Stunden bis Acapulco“ (1967) von Klaus Lemke, rechts eine Szene aus „Detektive“ (1969) von Rudolf Thome.
In diesem Film spielen unter anderem Iris Berben und Uschi Obermaier erste Hauptrollen.
Auf und neben der Leinwand
Das sechste BILDRAUSCH FILMFEST BASEL reicht von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart
In der kommenden Woche
findet zum sechsten Mal
das Bildrausch Filmfest Basel statt. Ein bunter Reigen
aktuellen und klassischen
Filmschaffens wird dort gezeigt – und mit dem Filmkaraoke eine Weltpremiere.
ADRIAN STEINECK
Das Programm des Festivals, das
vom 25. bis 29. Mai stattfindet
und in dessen Mittelpunkt wieder der Wettbewerb „Cutting Edge“ steht, bietet ein Spektrum
von Filmen der sogenannten
Münchner Gruppe, die in den
Jahren 1966 bis 1969 mit frechen, billig gedrehten Filmen für
Aufsehen sorgte, bis zu aktuellen Noch ist der Kinosaal leer. Während des Bildrausch Filmfestes hoffen
Streifen wie den Werken des Ira- die Festivaldirektoren Beat Schneider und Nicole Reinhard aber auf
FOTOS: STADTKINO BASEL (ZVG) / STEINECK
zahlreiche Besucher.
ners Mani Haghighi.
FILMKARAOKE
Ein Paar steht sich gegenüber
und blickt einander tief in die
Augen. Dann fallen die Sätze
„We’ll always have Paris“ und
„Here’s looking at you, Kid“. Keine Frage: Es handelt sich um die
archetypisch gewordene Abschiedsszene aus „Casablanca“
(1943). Aber die Protagonisten
sind nicht Ingrid Bergman und
Humphrey Bogart, sondern zwei
Fans des berühmten Kinomelodrams. Und sie stehen auch
nicht im Regen auf einem Flugfeld, sondern auf dem Basler
Theaterplatz.
Geht es nach dem Willen der
Festivaldirektoren Nicole Reinhard und Beat Schneider, werden
sich am Freitag, 27. Mai, ab 22.15
Uhr während des Bildrausch
Filmfests Basel genau solche Szenen abspielen. In Zusammenarbeit mit dem Theater Basel, dem
Basler Sinfonieorchester, MediaTon und dem Nachhaltigkeitsfestival Eco.Fest kann in diesem
Jahr mit dem Filmkaraoke eine
Aktion angeboten werden, die
bereits 2012 für das zweite Bildrausch Filmfest angedacht war,
aber aufgrund der Vorarbeiten
nun erstmals umgesetzt werden
kann. „Wer immer schon einmal
dachte, er spiele besser als Tom
Cruise oder er empfinde das, was
in einer bestimmten Filmszene
gesagt wird, immer schon als unpassend, hat nun die Möglichkeit, es anders zu machen“, beschreibt Nicole Reinhard das
Konzept. Ausgewählt werden
kann aus 32 Filmclips, die markante Szenen aus Filmen wie
„Down by Law“ (1986) oder „Magnolia“ (1999) zeigen und im Internet vorab angeschaut werden
können. Am Abend werden zwei
Musiker des Sinfonieorchesters
Basel für einen Klangteppich
sorgen, und der Schauspieler
Mario Fuchs wird moderieren
und zum Abschluss anhand der
Lautstärke des Beifalls den Sieger küren.
MÜNCHNER REBELLEN
Unter dem Titel „Springtime in
Munich“ widmet sich Bildrausch
in diesem Jahr der sogenannten
Münchner Gruppe, einem Zusammenschluss junger Filmemacher wie Klaus Lemke, Rudolf
Thome und – damals ungewöhnlich genug – der Regisseurin May Spils („Zur Sache, Schätzchen“, 1969). Diese jungen Regisseure erklärten ähnlich den Filmemachern der Nouvelle Vague,
dass Papas Kino tot sei, und sie
filmten mit dem Geld, das sie
hatten oder notdürftig auftreiben konnten, skurrile, häufig
vom amerikanischen Genrekino
geprägte Geschichten. „Die Besucher erwartet hier vor allem
Spaß, super Drehbücher, lässige
Sprüche und viel Zeitgefühl“,
sagt Nicole Reinhard. Filme wie
Klaus Lemkes „48 Stunden bis
Acapulco“ (1967) oder „Detektive“ (1969) von Rudolf Thome ließen sich bisweilen nur auftreiben, weil einer der damals Aktiven – viele von ihnen werden in
Basel zu Gast sein – noch eine
Zelluloidkopie in seinem Keller
hatte.
Nicht alle Aspekte in den Filmen der Münchner Gruppe sind
gleichermaßen gut gealtert. Nicole Reinhard verweist etwa auf
das Frauenbild: „Die coolen jungen Männer bestimmten, wo es
langgeht, und die Frauen hatten
nichts zu melden.“ In der Tat wirken die Werke hier im Vergleich
zu anderen Filmen dieser Zeit
wie dem französischen Skandalfilm „Belle de Jour“ (1967) des
spanischen Regisseurs Luis
Buñuel, in dem eine Frau ihre
erotischen Fantasien selbstbestimmt auslebt, rührend antiquiert. Aber vielleicht trägt gerade diese Patina auf einzelnen Teilen der Filme der Münchner
Gruppe noch zum Vergnügen
bei, das diese Streifen in ihrer
Unbeschwertheit vermitteln.
13 FILME, 12 LÄNDER
Wer es aktueller mag, der wird
beim Wettbewerb „Cutting Edge“
fündig. 13 Filme aus zwölf Ländern laufen dort über die Leinwand. Dabei stehen Regiedebütanten wie Rachel Lang mit ihrem in Belgien und Frankreich
entstandenen Film „Baden, Baden“, der nichts mit der gleichnamigen Stadt zu tun hat, gleichberechtigt neben arrivierten Filmemachern wie dem Polen Jerzy
Skolimovski und seinem futuristischen Thriller „11 Minutes“.
„Bei der Auswahl treiben uns
vor allem Offenheit und Neugier
an“, sagt Beat Schneider zu den
Wettbewerbsbeiträgen, von denen viele erstmals in der Schweiz
zu sehen sind. „Es geht auch darum, dass wir Filme zeigen, die
noch keinen Schweizer Verleih
haben, also nicht eine Woche
später in jedem Kino zu sehen
sind“, ergänzt er. Mit der derzeitigen Größe des Festivals sind Beat
Schneider wie Nicole Reinhard
zufrieden. „Es gibt noch etwas
Luft nach oben, aber wir möchten auch keine 300 Filme zeigen“, sagt Nicole Reinhard.
it „Screamadelica“ gelang der schottischen
Band Primal Scream
1991 die perfekte Symbiose zwischen Indiemusik, Dub, House,
Acid und Rock,
ein Meilenstein, der laut
dem britischen
Magazin New
Musical Express
die Musik für
immer veränderte und die
Band an die
Spitze der damaligen RaveBewegung katapultierte. In den folgenden
Jahren änderte die Band Besetzungen und Stilrichtungen wie
ein Chamäleon die Farbe. Was
Kritiker zu dem schönen Vergleich animierte, dass ein Primal-Scream-Album wie eine
wild durchgeschüttelte, in der
Sonne geschmolzene Schachtel
Pralinen sei: Man weiß nie genau, wie das Ganze schmeckt.
Die Konstante blieb Sänger
Bobby Gillespie. Der meinte
neulich in einem Interview
über seine Musik: „Wir sind Pop.
Zitat-Pop, denn Pop ist die
Kunst der Aneignung von fremdem Material. Wir alle haben als
Jugendliche Top-40-Radio gehört – Pop-Musik und schwarze, amerikanische Soul-Musik.
Die Regeln, wie Songs zu sein
haben, sitzen fest in unserem
Unterbewusstsein ...“
Alles also schon mal da gewesen, und in diesem Sinne treten
Primal Scream auf ihrem aktuellen Album „Chaosmosis“ mal
als Depeche Mode auf und zelebrieren in „Feeling like a Demon Again“
und „100 % or
Nothing“großartigen SynthiePop. Oder sie zitieren ihre
ManchesterDrogenkumpel,
die Happy
Mondays, in
„Trippin for
Love“ mit einem lustigen RaveKlavier und hedonistischem
Rumgeböllere. „I Can Change“
sieht sie in zuckersüßem Gewand und dem Sound der New
Yorker Indietronicer MGMT.
„Where the Light Gets in“ ist ein
einwandfreier New-Order-Klon
mit wunderbar stoisch treibendem Bass und „Golden Rope“
mit seinem „Brown Sugar“-Gitarrenriff bestätigt, dass Herr
Gillespie neben seinen Vorlieben für Krautrockbands wie
Can auch immer die Rolling
Stones mochte. Ausfälle? Gibt
es auch, aber für eine Band, die
seit 1984 besteht, ist das Album
trotz der Stilmixe außerordentlich homogen.
CARMELO POLICICCHIO
> PRIMAL SCREAM, Chaosmosis, Igintion/ Indigo
PROGRAMM
BILDRAUSCH FILMFEST BASEL 25. bis 29. Mai im Stadt-
kino Basel, Klostergasse 5,
im Kult.Kino Atelier, Theaterstraße 7, und bei Balzer
Projects, Wallstraße 10. Eröffnung am Mittwoch, 25.
Mai, um 17.45 Uhr im Stadtkino Basel mit „Le Fils de
Joseph“ von Eugène Green.
FILMKARAOKE am Freitag,
27. Mai, ab 22.15 Uhr auf dem
Theaterplatz (bei Regen im
Stadtkino). ANMELDUNG bis
Dienstag, 24. Mai, unter [email protected].
Die Preisverleihung nach
dem FILMWETTBEWERB
wird am Sonntag, 29. Mai,
um 20 Uhr im Stadtkino vorgenommen, im Anschluss
läuft um 21 Uhr der Siegerfilm. Weitere Informationen:
www.bildrausch-basel.ch
Tickets:
om
www.stimmen.c
Premiumsponsoren:
12 KULTUR IN DER REGION
Von Strom
und Strömungen
Noch diese Woche: SAM LEWITT in der Kunsthalle Basel
Im Obergeschoss der Kunsthalle Zusammenarbeit mit dem CCA
Basel zeigt der 1981 in Los Ange- Wattis Institut für Zeitgenössiles geborene Sam Lewitt seine sche Kunst in San Francisco enterste Einzelausstellung in Euro- wickelte Konzept auch auf den
pa: „More Heat Than Light“ Skandal manipulierter Volkswa(„Mehr Wärme als Licht“) heißen genmotoren hinweist.
die Installationen, die den RäuDass diese „Vom Licht zur Wärmen das Licht nehmen und et- me“- Kunst überall funktioniere,
was mehr Wärme geben.
ob in einer Airbnb-MietwohDazu lässt Sam Lewitt den nung in New York, dem Institut
elektrischen Stromfluss der für Contemporary Art in San
Räumlichkeiten in schwarzen Francisco und jetzt in der KunstStromkabeln von der Decke hän- halle Basel, entspricht der Intengen und jeweils ein Kabel in eine tion des in New York arbeitenden
hauchdünne flexible Bahn mün- Künstlers, der meint, dass ein
den. Das ganze Konvolut gleicht „Kunstwerk überall dazugehöBodenläufern, die mit Kupfer- ren“ kann. Potenzielle Käufer
drähten, die unregelmäßige Mä- müssen sich jedoch bewusst
ander bilden, versehen sind. Drei sein, dass mit diesem hier beMal werden die teppichartigen reits Störungen in den elektriBänder über Motorblöcke von schen Systemen ausgelöst wurANDREA-SILVIA VÉGH
Volkswagen geführt. Tempera- den.
turanzeigen künden von 60 bis
70 Grad, auf die sich die Kupfer- > SAM LEWITT „More Heat Than
bänder ähnlich wie bei einer Light“, Kunsthalle Basel, SteinenHeizdecke erwärmen. Und Besu- berg 7, Dienstag, Mittwoch und
cher treiben die Grade mit der ei- Freitag 11 bis 18 Uhr, Donnerstag
genen Körperwärme, die durch bis 20.30, Samstag und Sonntag
entsprechende Sensoren ermit- bis 17 Uhr. Bis 29 Mai.
telt wird, in die Höhe.
Die dem Minimalismus nahestehenden Objekte wollen
viel erzählen: vom
Geldfluß des Kapitals, der Währung
(„currency“)
und
Strom und Strömung („current“).
Und sie weisen auf
die Notwendigkeit
des
Austausches
hin, der Grundvoraussetzung
für
den Fluss oder
Strom des Kapitals
ist. Klingen da nicht
Erinnerungen an
die
marxistische
Philosophie an, wie
es im amerikanischen Kunstmagazin Frieze zum Anliegen von Sam Lewitt heißt? Da ist es Hinweis auf den VW-Skandal: sich erwärmendann nur folgerich- der Kupferläufer über einem Motorblock aus
FOTO: VÉGH
tig, dass das 2015 in Wolfsburg.
Der Sonntag · 22. Mai 2016
Das Riesen-End-Spektakel
Mit ELYSIUM verabschiedet sich Ruth Widmer drei Jahre lang von der Theaterfalle
Nach 30 Jahren Theaterfalle
nimmt die Basler Theatermacherin Ruth Widmer ihren Abschied – und wie! Mit
einem Stück, das an fünf
Orte führt und sich über
drei Jahre erstreckt.
RENÉ ZIPPERLEN
Ein bisschen Größenwahn zum
Abschied darf sein, nach 30 Jahren. Wobei: Eigentlich geht es
um die Größe des Geschenks,
das Ruth Widmer hier macht,
sich und ihrem langjährigen Publikum. Unerhört ist es in jedem
Fall: Ein Stück, das sich über drei
Jahre zieht, es spielt in den Bergen, in der Einkaufsstraße, in einer alten Villa, vor Gericht. Und
natürlich geht es bei „Elysium“
ums Ganze. Die Vertreibung aus
dem Paradies, den Kampf um
Wahrheit und Anerkennung, um
Verführung,
Geborgenheit,
Selbstwerdung. Und das in begehbaren
Live-Performances,
die jeder anders erleben kann.
Ruth Widmer ist mit ihrer
„Theaterfalle“ eine der umtriebigsten und prägendsten Theatermacherinnen Basels. Wie
auch nicht, nach 30 Jahren? Das
Konzept des „Theater Für alle“ –
woraus die „Falle“ wurde: Ein
Theater, das Themen diskutiert,
Laien und Profis zusammenbringt, offene, interaktive Spielformen sucht – und gebucht
werden kann von Schulen, Einrichtungen und Betrieben. So finanziert sich die Einrichtung
mit Auftragsarbeiten, aber auch
projektbezogener Förderung.
„Ich könnte das noch machen,
bis ich umfalle“, sagt Widmer mit
einer ordentlichen Prise Selbstironie, „aber ich habe mir hier eigene goldene Fesseln angelegt
und möchte wieder frei sein.
Auch für andere Projekte.“
Nun gibt es aber erst einmal
den großen Abschied mit Elysium, der noch einmal alle Techniken zeigen soll, die sich das Theaterfallen-Team erarbeitet hat.
Den Anfang macht im Juni
Theatermacherin Widmer: „Wir haben viele Themen als Erste aufgegriffen, das wurde uns manchmal zum Verhängnis.“FOTO: ZIMMERMANN
SONGLINES an einem mythischen Ort, der Wasserfallen,
hoch oben über Reigoldswil bei
Olten. Hier erwartet die Zuschauer in neun Vorstellungen,
von denen keine gleich sein wird,
ein „musikalisch-visuelles Spektakel“. Mit dabei ist der Weiler
Oboist Hansjürgen Wäldele als
musikalischer Direktor des Gesamtprojekts – auch sein Bruder
Andreas vom Bait-Jaffe-Klezmer-Orchester spielt mit, neben
vielen Laien. Widmer hat einen
Stationenparcours entworfen,
der Möglichkeiten bieten will,
sich verführen zu lassen – und
„Erkenntnisgelegenheiten“ bieten soll. Den Weg wählt jeder Zuschauer selbst, eben so, wie sehr
er sich selbst einbringen möchte. Der Weg führt auf eine Wiese,
auf der die Vertreibung aus dem
Paradies gespielt wird. Adam,
der hier im Fokus steht, muss das
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN
IHR HOROSKOP VOM 22. BIS 28. MAI
WIDDER
Liebe: Ein harmloser Flirt kann
einige Störungen heraufbeschwören. Beruf: Jemand
könnte Ihnen einen sehr wertvollen Hinweis geben. Allgemein: Nutzen Sie die gute Stimmung für anstehende Gespräche.
STIER
Liebe: Viel Freude bei gemeinsamen Unternehmungen in
der Freizeit. Beruf: Hüten Sie
sich davor, in der Gerüchteküche mitzumischen. Allgemein: Es findet sich jemand, der Ihnen aus der Klemme hilft.
ZWILLINGE
Liebe: Es wäre verkehrt, jetzt zu
viel Entschlossenheit zu zeigen. Beruf: Was andere von einer Sache halten, darf Ihnen egal sein. Allgemein: Gehen Sie behutsam vor, wenn
Sie Veränderungen planen.
KREBS
Liebe: Sie müssen mehr Wert
auf eine ehrliche Partnerschaft
legen. Beruf: Geben Sie unkonventionellen Lösungsansätzen eine
Chance. Allgemein: Sie sind innerlich stabil und ausgeglichen wie selten.
LÖWE
Liebe: Ein Ereignis lässt Ihnen
das Herz um einiges höherschlagen! Beruf: Ein interessantes Arbeitsgebiet könnte sich bald
auftun. Allgemein: Es kann sich lohnen,
endlich einmal Grenzen zu setzen.
JUNGFRAU
Liebe: Um eine offene Aussprache scheinen Sie nicht herumzukommen. Beruf: Konzentrationsmangel. Kleine Fehler schleichen
sich ein. Allgemein: Ihre Vorschläge und
Ideen werden von allen angenommen.
WAAGE
Liebe: Singles kämpfen noch
mit ihren Gefühlen. Es bleibt
unruhig. Beruf: Im Kollegenkreis verlangt man kluges Vorgehen von
Ihnen. Allgemein: Mit Bauchentscheidungen treffen Sie voll ins Schwarze.
SCHÜTZE
Liebe: Begeistern Sie Ihren
Partner mit fantasievollen Geschenken. Beruf: Eine Aussprache mit Chef und Kollegen steht Ihnen
bevor. Allgemein: Riskieren Sie für einen
Gewinn keinen unnötigen Ärger.
STEINBOCK
Liebe: Sie denken momentan
viel häufiger über Ihre Beziehung nach. Beruf: Sie haben
reichlich Handlungsfreiheit. Nutzen Sie
diese. Allgemein: Ihre Befürchtungen
sind überwiegend nicht eingetreten.
Bootswettkampf
zwei
RheinZuflüsse
Stoffrolle
FISCHE
Liebe: Ein Herzenserlebnis
dürfte noch einige Nachwirkungen haben. Beruf: Ein Beratungsgespräch sorgt für gute berufliche
Impulse. Allgemein: An Tagen wie diesen
können Wünsche in Erfüllung gehen.
Abk.:
Nordwest
Nadelbaum
Abk.:
vergleiche
Stück
für drei
Instrumente
Pferdefolge
im Ziel
Metallfaden
Ruhm,
Ehre
(lat.)
Ball mit
Unterschnitt
(Tennis)
1
Hindernis
beim
Rennen
angenommen,
dass
Kreuzspinne
bei „Biene Maja“
nicht
diese
oder
jene
rückwärtig,
am Ende
Ausruf
des Erstaunens
Einfriedung Nutzland
Heilmittel,
Medizin
Abk.:
Compact
Disc
Abk.:
limited
Einfahrt,
Eingang
könnte Ihr idealer
Werbeplatz sein –
attraktiv und mit hohem Aufmerksamkeitswert.
Sie erreichen uns unter
Telefon 0 77 61/9 21 90.
Wir beraten Sie gerne!
spanischer
Ausruf
in der
Höhe
Gutschrift
10
Knochengerüst
8
3
4
5
6
7
plastisches
Brustbild
9
4
Abk.:
Rundfunk
poetisch:
darüber
Psyche
kurz für
CD oder
DVD
ohnehin
2
6
5
Sinnesorgan
®
Babyspeise
9
Stimmenlärm,
Lamento
Abk.:
angeblich
griech.
Weichkäse
Lufttrübung
8
Maßeinheit
der elektr. Krümel
Spannung
Verbindungsstelle,
Furche
Gebrüll
Wassersportart
Kurzform
von
Assistent
11
niederländ.
Name
der Rur
Altwaren,
Kram
2
Füllung
Der Sonntag
7
Behörde
Abk.:
post
mortem
Dieser Platz...
Abk.:
Sankt
Sicherungsstift
„Mutter
der
Armen“
† 1997
3
schott.
Millionenstadt
1
vorderster
Teil des
Schiffes
Männerbekleidung
WASSERMANN
Liebe: Die Beziehung lebt wieder einmal von kleinen Achtsamkeiten. Beruf: Eine innere
Hemmung erschwert Ihr zielstrebiges
Handeln. Allgemein: Eine neue Verpflichtung muss von Ihnen erfüllt werden.
> ELYSIUM „Vier Episoden – ein
Prozess“ (2016-2018). Beginn am
19. August, Frühbucher bekommen saftigen Rabatt. Tickets und
weitere Infos im Internet unter
www.theaterfalle.ch
KREUZWORTRÄTSEL
Opernfigur bei HauptGershwin schlagader
† 1937
SKORPION
Liebe: Einige Wünsche rücken
nun langsam wieder mehr in
den Fokus. Beruf: Hüten Sie
sich davor, einem Gerücht Glauben zu
schenken. Allgemein: Je kniffeliger die
Aufgaben, desto größer Ihr Ehrgeiz.
Leben in Eigenverantwortung
lernen – die Zuschauer helfen
ihm dabei. Auch für spezielles
Essen ist an dem Spätnachmittag gesorgt. Und wer früh bucht,
kann für 55 Franken ab Basel auf
den Berg fahren, speisen und ungewöhnliches Theater erleben.
Im September startet NIMMERLAND – nicht ganz zufällig
an Peter Pans Rückzugs- und Verweigerungsort angelehnt. Die
Zuschauer gehen auf Schnitzeljagd durch Basel, an Orte, die
man sonst kaum begehen würde, Orte, die sich in den kommenden Jahren vehement verändern werden. Die Zuschauer
sind dabei Gruppen, die Adam
helfen sollen, wieder ins Paradies zurückzufinden.
Nach der Wiederaufnahme im
Frühjahr startet dann 2017 der
dritte Teil, I-THINK, zuerst in Basel, dann in Liestal und vielleicht
noch an anderen Orten. Hier
steht Eva im Fokus, die ihr Leben
nur noch über Apps wahrnimmt. Die Zuschauer erleben
den Anfang aus Schaufenstern
an der Freien Straße. Schließlich
wird wie in Kubricks „2001 –
Odyssee im Weltraum“ die App
die Kontrolle übernehmen – und
zur Bedrohung werden. Die Zuschauer müssen Eva helfen, ihre
Intuition wiederzufinden und
eigene Entscheidungen zu treffen. Und zu erkennen, welche
Folgen diese haben. Es geht dabei auch um Konsumentscheidungen, aber nicht nur.
Nach der Sommertour folgt
Teil vier, DELIKAT. Widmer
schwebt hier eine Künstlervilla
als Spielort vor. Dort übernimmt
die paradiesische Schlange – allerdings positiv gewandelt (wie
anders, wenn man wie Widmer
einmal mit einem drei Meter
langen Königspython gelebt
hat?): Sie ist ein Medium der Verführung und der Sehnsucht. Jeder Zuschauer soll hier eigene
Geschichten erleben und eigene
Verführungen angeboten bekommen.
2018 folgt als Epilog der PROZESS am Strafgericht, wo Widmer als Laienrichterin tätig ist.
Adam und Eva sind angeklagt,
schließlich haben sie vom verbotenen Apfel gekostet. Als Zeugin
tritt auf: die Schlange. Doch
nicht alles, was sie berichtet, ist
wahr. Schließlich ziehen die Zuschauer in Gruppen durch die
Stadt, die einen suchen die
Schlange, die anderen unterstützen sie. Auch der Apfel, ein roter
Faden durch alle fünf Produktionen, wird hier eine wichtige Rolle
spielen, bis in einem „RiesenEndspektakel“, die vier ersten
Abende zusammengeführt werden. Am Ende steht, ganz klassisch, die Katharsis.
10
11
s1813-860
Lösung vom vergangenen Sonntag:
KILOMETER
DREI GÄNGE 13
Der Sonntag · 22. Mai 2016
Der Farbe bekennt
NACHSCHLAG
WEINWEGE AM OBERRHEIN
SPARGEL , der ohne Folie gezogen wird, ist eine Rarität, die Eingeweihte schätzen
D
Die Spitzen sind violett, einige schon grün – so sollte
Spargel nicht aussehen.
Handelsklasse II heißt das
Verdikt für einen Spargel,
der nicht nach Norm gediehen ist. So einer hat heute
keine Chance auf dem deutschen Markt. Doch Eingeweihte wissen: Er schmeckt
besser als der weiße Spargel,
kräftiger. Und Ältere sagen:
genau wie früher.
STEPHAN ELSEMANN
Hier in der Region wird Spargel
ohne Folie nur noch jenseits der
Grenze im Elsass angebaut, etwa
auf dem Hof der Familie Gutleben in Widensolen, einige Kilometer hinter Breisach gelegen.
Die Gutlebens bauen hier seit
mehr als 50 Jahren Spargel an,
und es spricht einiges dafür, dass
sie die letzten sind. Dominique
Gutleben, Köchin im „Rebstock“
in Oberbergen, etablierte den
Spargel ihrer Familie in ihrer
Restaurantküche, und auch in
der Sterneküche des „Schwarzen
Adler“ gegenüber, in der ihr
Mann Anibal Strubinger am
Herd steht, kann man diesen
Spargel genießen.
Neben zwei Hektar mit Spargeln kultivieren die Brüder Didier und Raphaël Gutleben in Widensolen vor allem Tomaten
und kümmern sich nach dem
Spargelstechen um ihren großen Reitstall mit mehr als 50
Pferden. Die Pferde liefern in Nebentätigkeit hochwertigen Dünger für den Gemüsebau, wie ein
eindrucksvoller Misthaufen auf
dem Gelände beweist.
Didier Gutleben käme niemals auf die Idee, mit Folie zu arbeiten. „Zu viel Arbeit“, sagt er.
„Ich würde drei Leute zum Aufdecken und Abdecken brauchen,
und noch einmal drei Leute zum
Auf dem steinigen Acker der Gutlebens darf der Spargel kurz ans Licht, bevor er gestochen wird. Dadurch
FOTO: SEL
bekommt er Farbe und wird erst violett, dann grün.
Stechen.“ Saisonarbeiter kann er
sich nicht leisten. So geht er
selbst frühmorgens aufs Feld,
zusammen mit seinem Bruder
Raphaël. Die sandigen Spargelfelder der Familie Gutleben bieten die Voraussetzungen für folienfreien Anbau. Bei einer Regenperiode kann das Wasser besser
abfließen, und die vielen faustgroßen Steine helfen, die Wärme
zu speichern. Sobald der Spargel
sich durchgearbeitet hat und
zwei, drei Zentimeter aus dem
Boden schaut, bekommt er Farbe
und wird gestochen. Die Stangen
entwickeln eine erstaunliche Dynamik in ihrer Wachstumsphase: Vier Zentimeter schießt der
Spargel locker am Tag.
Auch in Deutschland gab es
mal einen Spargelanbau ohne
Folien und ohne Abwertung des
violetten Spargels als zweitklassig. „Bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts“, weiß Gemüsebauberater Josef Klapwijk vom
Landwirtschaftsamt BreisgauHochschwarzwald. Der Spargel-
anbau war noch kein Massenphänomen und beschränkte
sich auch im Badischen auf wenige Stellen mit sandigen Böden.
Heute wäre ein Spargelanbau
ohne Folie diesseits der Grenze
undenkbar. Denn die hochwertigen, aber weichen Löß- und
Lehmböden in der Rheinebene
verdichten sich nach einer Regenperiode derart, dass man
nicht mehr stechen kann.
Antonia Gugel aus Mengen
am Tuniberg ist seit 40 Jahren
im Spargelanbau tätig. Auch sie
erinnert sich an die Zeiten vor
der Folie, an die harte Arbeit, an
die launischen Ernteerträge –
und eben auch an den intensiveren Geschmack. Doch heute garantiert die Optik den Verkaufserfolg. „Sobald sich nur ein bisschen Violett an den Köpfen
zeigt, schrecken die Kunden zurück“, sagt Gugel. Handelsklasse
II bedeutet das, sie müsste weit
unter Marktpreis verkaufen.
So sorgen die Folien dafür,
dass der Spargel seine vornehme
Blässe behält und der Anbau rentabel bleibt. Sie schützen vor den
Launen des Wetters. Sie schützen auch vor Schädlingen wie
der Bohnenfliege, die ihre Eier
auf den Acker fallen lässt. Und
sie erlauben früheres Ernten, indem sie helfen, Wärme zu speichern, die für das Wachstum so
wichtig ist. Wer aber einmal das
„Spiel der zarten Bitternoten“
des violetten Spargels erleben
möchte: In der Küche gibt er sich
ganz handzahm und ist genauso
zu behandeln wie der weiße
Spargel, sagt Anibal Strubinger.
Der Tipp vom Sternekoch: Etwas
Salz und Zucker ins Kochwasser
und einen Stich Butter dazu, den
Spargel ins kochende Wasser geben, Hitze weg, und nur noch
sanft sieden lassen oder den
Herd gar ausschalten.
> HOFVERKAUF
und Gasthaus:
Écurie du Moulin, Earl Gutleben, 1
rue de 1ère RCA, 68320 Widensolen,
Frankreich,
Telefon
00 33/7 79 82 36 11.
Best of Kaiserstuhl in einerTour
Ausflugstipp: Eine kurzweilige WANDERUNG führt zu Obstbäumen, Weinterrassen und Ausblicken
Wer „Kaiserstuhl“ hört, denkt an
Bienenfresser, Smaragdeidechsen, Gottesanbeterinnen und an
Wald und Wiesen, blühende
Obstbäume und Hohlgassen
und natürlich an Wein, der oft
genug auf Terrassen wächst. Und
man denkt an die schöne Aussicht, je nach Standort nach
Frankreich oder auf den
Schwarzwald.
Eine gute Wanderung beginnt
am Bahlinger Eck (Schelinger
Höhe) genannten Pass zwischen
Bahlingen und Schelingen. Da
man sich auf 434 Meter Höhe befindet, halten sich die Steigungen bis auf Weiteres in Grenzen.
Von hier führt der Weg (gelbe
Raute) zum Vogelsang-Pass, zunächst durch einen imposanten
Buchenwald, dann wie auf einer
grünen Welle von einem baumlosen Buckel zum nächsten immer mit dem Totenkopf als Orientierungshilfe. By the way ist
der Blick frei nach Westen. Vor
den Öhmdsmatten kommt man
an einer Obstanlage vorbei mit
Schutzhütte und Hock. Der breite Weg wird zum schmalen Pfad,
jetzt ist man auf dem Neunlindenpfad, der das Mittelgebirge
durchschneidet.
Unterwegs liegt die Stelle, an
der anno 1950 der Freiburger
Geograf Nikolaus Creutzburg Panoramafotos knipste. Die Landschaft hat sich etwas verändert,
Auf der Wanderung durch den Kaiserstuhl reiht sich ein Idyll an das
FOTO: PC
andere. Dazwischen gibt es herrliche Aussichten.
wo früher Obstbäume allein und
in Gruppen standen, sind jetzt
Weinterrassen. Laut Tafel-Info
tummeln sich auf den Wiesen
Gottesanbeterinnen. Das Nahziel Vogelsang-Pass (372 Meter)
ist auch eine Passstraße – also
Augen auf beim Queren. Jetzt
wechselt die Aussicht, von hier
schaut man auf den Schwarzwald. Der Weg wird zum Wanderund Weinlehrpfad Bötzingen,
und bevor es in einen Buchenwald geht, gibt es Kunst in Form
einer steinernen „Wanderer“Skulptur. Der Weg in Richtung
Neunlindenturm und Oberber-
gen (gelbe Raute) wirkt durch
den gleichmäßigen Wald sehr
beschaulich und meditativ. Wem
es nach Aufstieg ist: Von hier
führt eine Alternativroute über
den Neunlindenturm.
Ab dem Honigbuck (412 Meter) geht es talwärts in einen
Hohlweg und von dort auf die
Weinterrassen. Eine Ruhebank
am Wegesrand hat man vorsorglich mit einem Brett begrenzt,
dahinter fällt der Abhang zig Meter in die Tiefe. Man erreicht die
Straße (Achtung Raser!) und
kommt an einen Wanderpark
mit Sitzbänken genug, um ein
Massenpicknick zu veranstalten.
Links oder rechts? Rechts geht es
nach Alt-Vogtsburg und von dort
über den Badberg nach Schelingen. Links ist es beschaulicher,
und wer noch die Smaragdeidechsen sehen will sowie Streuobstwiesen und Bächle, ist jetzt
richtig. An einem Bauwagen
wächst Lavendel, und man kann
sich gut vorstellen, wie das im
Hochsommer duftet. Am Ortseingang Oberbergen hat jemand
seinen Holzhaufen mit einem
Warnschild „Vorsicht Schlangen“
versehen.
Oberbergen ist gut für eine
Rast, hier gibt es etwa die VogelStrauße im Ruländerweg, bekannt für Flammkuchen und
Schäufele mit Kartoffelsalat und
eigenen Wein. Jetzt befindet
man sich schon auf dem Rückweg, der am Weinberg entlang
über Schelingen das Tal hoch
führt und zum Schluss arg den
Buckel hochgeht. Das treibt den
Schweiß auf die Stirn, aber diese
wunderbare Aussicht versöhnt.
Die letzte Etappe überrascht mit
einem ganz anderen Biotop: einem verwilderten Wald.
PASCAL CAMES
> DIE
WANDERUNG ist elf Kilometer lang: Bahlinger Eck – Vogelsang-Pass – Öhmdsmatten – Parkplatz Mondhalde – Oberbergen –
Schelingen – Bahlinger Eck.
Durch die Reben
rei malerische Weinwanderpfade, die sich zu einem langen Fernwanderweg verbinden, führen von
Süden nach Norden durch die
Region: das Markgräfler Wiiwegli, der Breisgauer Weinweg
und der Ortenauer Weinpfad. Auf
ihnen lässt der
Forstwissenschaftler Peter
Gürth eine Fülle
an kurzweiligen
Tagestouren spielen, die er erst als
Serie in der Badischen Zeitung
und nun als Buch
im Rombach-Verlag veröffentlicht
hat. Gürth (Jahrgang 1934) kennt die Natur, hat
er doch lange Jahre die Staatlichen Forstämter Wolfach, Müllheim und Freiburg geleitet und
als Professor für Waldbau an
der Universität Freiburg gelehrt. Die vom Schwarzwaldverein markierten Touren durchqueren Reben und Wälder, Wiesen und Dörfer, führen zu Kapellen, Burgen, Türmen und
laden zu gemütlicher Einkehr
und schönen Aussichtspunkten. Zwischen den Wanderungen, die meist um die 20 Kilometer lang sind und somit etwas Zeit erfordern, werden die
drei Weinbauregionen mit ihren typischen Rebsorten Gutedel, Spätburgunder und Riesling (Klingelberger) vorgestellt.
Außerdem gibt es Geschichten
wie die über die Alti Häx vo Binze, das Freiburger
Schwabentor
oder den Hinkelstein bei Ortenberg. Die stimmungsvollen Fotos hat Gürths
Frau Christine
beigesteuert. Die
im Buch enthaltenen Wegskizzen allerdings,
das merkt der Autor an, können eine gute Wanderkarte nicht ersetzen. Am Freitag,
17. Juni, laden Peter Gürth und
Winzer Andreas Vögele nun zu
einer Buchvorstellung mit Rebführung, Bildvortrag und Gutedelprobe ein. Start und Ziel ist
das Winzerhaus Sankt Georg,
Wendlingerstraße 23, FreiburgSIR
St. Georgen.
> PETER GÜTH: Weinwege am
Oberrhein, Rombach-Verlag, 189
Seiten, 15,90 Euro. ANMELDUNG
zur Buchvorstellung „Wandern
und Wein“ bis 10. Juni unter Telefon 07 61/45 00 21 36 oder [email protected]. Die
Teilnahme ist kostenfrei.
QUERBEET
BASEL
Muschelessen mit den Gastronauten
Sie sind Forscher in kulinarischen Gefilden und Künstler der
Küche und überzeugt, dass jeder ein Gastronaut sein kann:
Die Internationale Gastronautische Gesellschaft mit Sitz in
Basel lädt am Samstag, 11. Juni, 20 Uhr, zum Muschelessen.
Aber darf man im Juni Muscheln essen? Das Gerücht, sie sollten
nur in Monaten mit R im Namen verzehrt werden, müsse aus
der Welt verschwinden, meinen die Gastronauten. Schließlich
bringe die schwankende Nachfrage die Muschelzüchter in
Not. „Tu etwas gegen diese Ungerechtigkeit und iss Muscheln
im Sommer“, lautet daher die Devise. Den Ort des Geschehens
erfahren die Teilnehmer erst um 12 Uhr am 11. Juni per E-Mail.
Teilnahme 39 Franken, Getränke nicht enthalten. Anmeldung
DS
unter [email protected]
Iristage in Hecklingen
RUND 600 VERSCHIEDENE SORTEN in Gelb und Violett, Weiß und
Rosa umfasst die Iris-Sammlung des renommierten SchwertlilienExperten Helmut Karrer im Schaugarten Schott-Land in KenzingenHecklingen, der heute, 22. Mai, von 11 bis 17 Uhr zu den Iristagen
einlädt. Die Blumen im Garten auf der Großmatt 3 beim Sportplatz
stehen derzeit in voller Blüte. Die Gäste können flanieren, auf romantischen Sitzplätzen entspannen und neben den Schwertlilien verschiedene Bambusarten sowie einheimische oder exotische Gehölze besichtigen. Das Schott-Land-Team sorgt für die Bewirtung mit Kaffee,
FOTO: ZVG
Kuchen und Flammenkuchen.
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Die Preise in den Ländern der Eurozone fallen wegen des niedrigen Ölpreises erst
r
n
alb
ng
Mermhber
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ang
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BRÜSSEL (AFP/dpa/bür). Wegen des
Ölpreisverfalls sind die Lebenshaltungskosten in der Eurozone erstmals
seit mehr als fünf Jahren zurückgegangen. Wie das Statistikamt Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte, verringerten sich die Verbraucherpreise in
der Währungsunion um 0,2 Prozent.
In Deutschland gab es demnach allerdings noch keinen Preisrückgang. Die Inflationsrate lag laut Statistischem Bundesamt aber nur noch bei 0,2 Prozent und damit dem tiefsten Wert seit fünf Jahren.
Die Gefahr einer für die Gesamtwirtschaft gefährlichen Deflation sieht der
Präsident der Deutschen Bundesbank,
Jens Weidmann, so oder so noch nicht:
„Eine für einige Monate unter null liegende Inflationsrate stellt für mich noch keine Deflation dar.“ Ein solcher Preisverfall
liege erst dann vor, wenn es zu einer sich
selbst verstärkenden Abwärtsspirale aus
negativen Inflationsraten, Rückgängen
der Wirtschaftsleistung und Lohnsenkungen auf breiter Front komme.
Der jetzt von Eurostat festgestellte
Preisrückgang in den Ländern der EuronA
Absturz
zone ist zunächst allein auf den
des Rohölpreises zurückzuführen. Hingeerninflation — also die Rate
gen stieg die Kerninflation
ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel — sogar leicht auf 0,8 Prozent.
Dennoch dürften die sinkenden
sink nden Preise
sinke
in der Eurozone den Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi,
darin bestärken, rasch
asch mit neuerlichen
Eingriffen am Finanzmarkt die Gefahr einer Deflation abzuwehren. Die EZB
erbraucher in der Hoffwarnt davor, dass Verbraucher
nung auf noch weiter sinkende Preise Anschaffungen zurückstellen könnten.
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zentpunkte.“
Ja zum BZ-Jubiläums-Angebot
Hiermit bestelle ich die Badische Zeitung 7 Wochen zum Jubiläums-Preis von nur 29,40 e
(70 Cent pro Ausgabe). Die Lieferung endet automatisch, ich gehe keine längere Verpflichtung ein.
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Badischen Zeitung gewesen. Als Dankeschön wähle ich:
Schwarzwald AG – der mittelständische Motor der südbadischen Wirtschaft (Beila
Wieder ein
führerloses
Schiff gerettet
Baden ist immer gut
Ja, ich möchte BZ Digital Premium im o. g. Aktions-Zeitraum für nur 1 c nutzen
(nur in Verbindung mit einer Abo-Bestellung möglich).
Fallende Preis
ROM/BERLIN (dpa). Zum zweiten Mal
innerhalb weniger Tage hat Italiens Küstenwache im Mittelmeer einen führerlosen Frachter mit hunderten Flüchtlingen
in Sicherheit gebracht. Die unter der Flagge Sierra Leones fahrende Ezadeen mit etwa 450 Migranten an Bord sollte in den
Hafen der kalabrischen Stadt Corigliano
Calabro geschleppt werden. Mitte der
Woche hatten die Behörden den Frachter
Blue Sky M mit knapp 800 Menschen an
Bord auf hoher See gestoppt und an Land
begleitet. Das neue Phänomen der „Geisterschiffe“, die ohne Besatzung, aber vollgepfercht mit Flüchtlingen ihrem Schicksal überlassen werden, zeige einen „neuen Grad der Grausamkeit“, stellte die EUGrenzschutzagentur Frontex fest. Dass
Schleuser nun statt kleiner Boote ältere
Handelsschiffe mit besserer Seetauglichkeit einsetzten, sei ein Versuch, ihr kriminelles Geschäft auch im Winter zu betreiben. Die Gewinnspannen seien enorm.
Aber sitzen die Schwaben bald auff dem
em Trockenen? / Von Stefan Hupk
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Die Welt der
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Smartphone, Internet und Computer
gehören für Kinder zum Alltag. Ein
Lebenshaltung wird billiger
Die Preise in den Ländern der Eurozone fallen wegen des niedrigen Ölpreises erstmals seit 2009
BRÜSSEL (AFP/dpa/bür). Wegen des
Ölpreisverfalls sind die Lebenshal-
5-c-Spende an „Kinder helfen Kindern e. V.“
TAGESSP
Frischer Glanz für Blaue Brücke
Flüchtlinge im Mittelmeer
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