BERGBAUVOKABULAR in der Übersicht

BERGBAUVOKABULAR
in der Übersicht
Abbau
Abfall
Abraum
Absaufen
abtragen
Abwerfen
abwerfen
Ader
Alter Mann
anfahren
Aufbereitung
auffahren
auflassen
Aufwältigung
Ausbeute
Ausbeutezahlung
Ausbiss
ausfahren
Beraubestange
Grubenhohlraum, in dem das zu gewinnende Material (z.B. Erz) abgebaut wird, auch
die bergbauliche Gewinnung selbst wird als Abbau bezeichnet.
Bezeichnung von Materialien, deren Erzgehalt "abfällt".
Nebengestein, welches beim Abbau mit anfällt, aber nicht weiter genutzt wird.
Volllaufen von Grubenbauen mit Wasser nach Ausfall der Wasserhaltung bzw. bei
erhöhtem Zulauf infolge von Hochwasser oder starken Niederschlägen.
1. Wasser ableiten z. B. in eine Wasserseige
2. Haldenmaterial abtransportieren - eine Halde abtragen
Außerbetriebsetzen oder Nichtinbetriebnahme vorgesehener neuer Grubenbaue.
Ein Grubenbau wird abgeworfen, d. h. er wird nicht mehr benötigt und deshalb
abgesperrt oder verwahrt.
Schmaler Gang.
Nicht mehr genutzter Grubenteil.
Beim Vortrieb werden wasserführende Gangspalten bzw. sonstige Grubenbaue und
Hohlräume angetroffen.
Trennung der geförderten Erze in erzhaltige und erzfreie Anteile.
Einen Grubenbau bergmännisch herstellen, im Altbergbau mit Hammer und Schlägel,
in der Neuzeit durch Bohren und Sprengen.
Einen nicht mehr benötigten Grubenbau abwerfen - der Betrieb in der Grube wird
eingestellt (aufgelassen).
Wieder Begehbar- bzw. Befahrbarmachen von alten, aufgelassenen Grubenbauen.
Überschuss der Gruben nach Rückzahlung der Zubußen und des Verlages.
Erfolgte meist quartalsweise an die Gewerke entsprechend ihren Kuxanteilen.
Gangspalte an der Tagesoberfläche.
Der Bergmann verlässt seine untertägige Arbeitsstelle und fährt aus der Grube aus.
Brechstange, die aus einem 2 - 3 m langen Aluminiumrohr mit einer auswechselbaren
Spitze aus Stahl besteht
Berggeschrey
Gerücht oder Nachricht vom aufkommenden Bergbau
Befreiung von Feudalabgaben an den Grundherren und dadurch Anlocken von
Bergleuten
Bergschaden
durch Zusammenbrechen von Grubenbauen entstehender Schaden an der
Erdoberfläche in Form von Senkung oder Einbrüchen
Bewettern
Belüften der Grubenbaue
Blende
alte bergmännische Bezeichnung für die Grubenlampe des Bergmannes - auch
Geleucht genannt
außerdem Name für sulfidisches Material
durchörtern
mit einem Querschlag einen angetroffenen Erzgang quer durchfahren - mit einer
Streckenauffahrung in einen Grubenbau durchschlägig werden und auf der
gegenüberliegenden Seite fortsetzen
Eigenlöhner
inhabergeführte Betriebe, in denen maximal ein Hilfsarbeiter, in der Regel nur die
eigene Familie mitarbeitete
einfahren
Der Bergmann fährt in die Grube ein: Er begibt sich an seine untertägige Arbeitsstelle
einfallen
Winkel und Richtungsangabe für die Erstreckung eines Ganges nach der Teufe,
rechtwinklig zum Streichen gemessen.
Eisen
Ältestes bergmännisches Werkzeug - kurzer Spitzmeißel, der auswechselbar an
einem kurzen Stiel befestigt ist.
Mit Schlägel und Eisen wurde das Gestein Stück um Stück herausgehauen.
Erzengel
Frauen, die in den Aufbereitungsbetrieben die Erze sortierten.
Erzgang
Mit Mineralien ausgefüllte Gangspalte.
Erzmutter
Gestein, in dem Erz entsteht.
fahren
Jede Ortsveränderung von Bergleuten in der Grube, auch das Gehen zu Fuß.
Fahrt
Fahrweg
Bergmannsleiter zum Umstieg von einer Etage (Sohle) zur nächsten
Teil eines horizontalen, geneigten oder seigeren Grubenbaues, der speziell zum
Fahren von Bergleuten vorgesehen ist.
Firste
Obere Begrenzung eines Grubenbaues, das "Dach" oder die "Decke".
Flachriß
Teil des Grubenrisswerkes - Projektionsebene ist die Ebene einer geneigten
Gangspalte.
Begriff aus dem Altbergbau. Das erste Fördergefäß war ein Korb am Seil, später ein
stabiler Kübel oder eine Tonne. Der Begriff hat sich bis in die Neuzeit erhalten.
Förderkorb
Fördern
Jegliche Art von Ortsveränderung des gewonnenen Erzes, Gesteins und Materials im
Grubenbetrieb in horizontaler und vertikaler Richtung - ursprünglich "zu Tage fördern".
Fraueneis
Freiverbau
Gips
Kostendeckender Grubenbetrieb.
Frosch
Fuchslöcher
Grubenlampe
Unsachgemäße Grabungen
Füller
Füllort
Gangspalte
Er "füllte" das durch den Hauer gewonnene Material in Förderkörbe zum Abtransport.
Erweiterter Raum am Abgang einer Strecke am Schacht. Hier wurde ursprünglich das
Fördergut in den Förderkorb gefüllt. In der heutigen Zeit erfolgt im Füllort die Übergabe
der Förderwagen in das Fördergestell.
Mit Mineralien gefüllter tektonischer Riss unterschiedlicher Länge und Mächtigkeit.
Gangstrecke
In der horizontalten Erstreckung eines Ganges aufgefahrene Strecke.
Gediegen
Das reine Vorkommen von Elementen.
Gefluder
U-förmige Holzrinne zum Ableiten von Wasser über nach unten durchlässige
Grubenbaue, um ein Versickern des Wassers zu vermeiden.
Geleucht
Grubenlampe, Blende
Gequäle
Im seitlichen Stoß eines Grubenbaues mit Schlägel und Eisen ausgearbeitete Rinne
zum Ableiten von zusetzendem Wasser, z. B. aus dem Bereich der Schachtröhre in
die Wasserseige einer abgehenden Strecke.
Geschiebe
Durch tektonische Bewegung losgelöste und fortgeschobene Minerale und Gesteine.
Gesenk
Geneigter, schachtähnlicher Grubenbau, der unter anderem im Einfallen eines
Ganges geteuft wird.
Gezähe
Arbeitswerkzeuge eines Bergmannes
Gezeugstrecke
Auch Sohle - Bezeichnung für alle Grubenbaue in einem Niveau einer Grube, auf dem
Fördergut dem Schacht zugeführt werden kann.
Göpel
Fördermaschine, von Zugtieren, Menschen oder einem Wasserrad angetrieben.
Grubenbau
Durch bergmännische Arbeit geschaffener Hohlraum im Gebirge.
Grubenrisswerk
Kartographische Aufnahme aller Grubenbaue, in dem für die jeweiligen Zwecke
erforderlichen Maßstab, vorrangig 1:1000 und 1:2000
verschiedene Darstellungsformen: Grund-, Seiger- und Flachriss.
Grundriss
Teil des Grubenrisswerkes, Projektionsebene ist die Horizontale.
Grundstrecke
Untere Begrenzung eines Abbaublockes
Haldenfuß
Geländeoberfläche, auf der die Halde aufliegt
hängen
Bergmännischer Begriff für nach unten lassen, nachlassen, hinablassen
Gegenteil: aufholen
Hangendes
Das einen mit mehr oder weniger Neigung im Gebirge eingebetteten Gang
umgebende Nebengestein heißt auf der Oberseite des Ganges das "Hangende", auf
der Unterseite das "Liegende".
Hängezug
Markscheiderische Geräte für einfache Messungen mit begrenzter Genauigkeit,
bestehend aus: Kompass in kardanischer Aufhängung, Gradbogen mit Lotpendel,
Klemme, Richtschnur und Messband.
Hauer
Er "haute" mit Schlägel und Eisen das Gestein Stück um Stück aus dem Berg.
Haufwerk
Bergmännisch gelöstes, herausgehauenes oder gesprengtes Gestein oder Erz
Hunt
Huthaus
Förderwagen auf Schienen
Gebäude, in dem sich die Bergleute vor und nach der Schicht versammelten, das
gemeinsame Schichtgebet in der Betstube verrichtete und die Grubenbeamten und
Steiger ihr Büro hatten. Im Huthaus wurden auch Gezähe und Material aufbewahrt
und bei Bedarf ausgegeben.
Bergbeamter des Hüttenwesens, der für den ordnungsgemäßen Betrieb der Hütten
verantwortlich war.
Hüttenraiter
Keilhaue
Bergmännisches Gezähe, Spitzhacke
Kluft
Feine, kaum geöffnete Fuge, die das Gestein mehr oder weniger ebenflächig
durchsetzt. Die Kluft gehört zum sekundären Gesteinsgroßgefüge, Kluftflächen sind
mitunter mit tonigen Zersetzungsprodukten des angrenzenden Gesteins gefüllt.
Kopfstrecke
Obere Begrenzung eines Abbaublockes
Kübel
Neben dem Förderkorb eines der ältesten Fördergefäße im Schacht, das noch heute
beim Schachtteufen verwendet wird.
Kux
Anteil am Eigentum bzw. Vermögen einer durch mehrere Gewerke betriebene Grube.
Der Besitz von Kuxen schließt die Pflicht zur Zahlung von Zubuße ein.
Leitbaum
Auch Spurlatte genannt. Vorwiegend hölzerne Führungsschienen im Schacht, meist
paarig angeordnet, in denen das Fördergestell geführt wird.
Letten
Sammelbezeichnung für unreine Tone und tonige Kluftbeläge.
Bei einem höheren Lettenanteil neigt das Haufwerk zum Zusammenbacken und
rutscht schlecht.
Liegendes
Das einen mit mehr oder weniger Neigung im Gebirge eingebetteten Gang
umgebende Nebengestein heißt auf der Unterseite des Ganges das "Liegende", auf
der Oberseite das "Hangende".
Lösen von Wasser
Das in der Grube erschrotene Wasser muss durch Pumpen einem natürlichen
Wasserlauf, der Vorflut, zugeführt werden.
Blechrohr großen Durchmessers zur Bewetterung von Arbeitsorten, die nicht im
durchgehenden Wetterstrom liegen.
Luttenleitung
Markscheider
Vermessungstechniker des Bergbaus
Er hat die Stunde gehangen und mit dem Grad die Steigung bzw. Neigung des Berges
vermessen.
Mundloch
Tagesausgang eines Stollens
Nachriss
Ein vorhandener Grubenbau wird durch Abtun entsprechend angesetzter
Sprengbohrlöcher vergrößert, nachgerissen.
Nest
Orstbrust
Kleines Mineralvorkommen.
Vorderste Begrenzung eines Vortriebes, auch "Stoß" genannt.
Planie
Aus Versatz hergestellte Arbeitsebene im Abbau. Der Versatz wird planiert, es wird
eine Planie hergestellt.
Planie abziehen
Nach dem Laden und Fördern des Erzes im Abbau befindet sich noch
durchgerieseltes Feingestein in der obersten Schicht der Planie. Diese Schicht muss
abgezogen und als Erz mit abgefördert werden.
Planieverluste
Auch bei sorgfältigem Planieabziehen lässt sich nicht vermeiden, dass noch geringe
Rest Feinerz in der Planie verbleiben und im Versatz verloren gehen.
Pochwerk
Kunstgezeug zum Zerkleinern (Brechen) von Erzen.
Querschlag
Im Nebengestein, parallel zu einer Lagerstätte, einem Gang aufgefahrene Strecke
Der Querschlag zählt zur Ausrichtung einer Grube.
rauben
In einem Grubenbau eingebautes Material, Ausbauholz, Schienen, Rohre, Lutten usw.
zur weiteren Verwendung oder zur Verschrottung zurückgewinnen. Der betreffende
Grubenbau wird dann abgeworfen.
Richtstrecke
Im Nebengestein, parallel zu einer Lagerstätte, einem Gang aufgefahrene Strecke
Die Richtstrecke gehöhrt zur Ausrichtung einer Grube.
Rolle
im Versatz eines Abbaues ausgesparter oder im Nebengestein in Schachtnähe
aufgefahrener nahezu vertikaler Grubenbau, in dem unter Nutzung der Schwerkraft
Haufwerk zu einer tieferen Sohle gefördert wird.
Rösche
Fortsetzung des Kunstgrabens mit einer Art Stollen mit oberem und unterem
Mundloch, um z. B. einen Bergrücken auf kurzem Weg zu durchörtern (siehe
Aufschlagrösche).
Salband
Trennfläche, mehr oder minder gut ausgebildet, zwischen Gang und Hangendem und
zwischen Gang und Liegendem.
Sau
Schachtteufen
Flache Grube.
Auffahren eines Grubenbaues seiger oder im Einfallen eines Ganges geneigt nach
unten ("nach der Teufe").
Schlägel
Mit dem Eisen ältestes bergmännisches Werkzeug - kurzer Handhammer (ca. 1,5 kg
schwer), auch Fäustel oder Handfäustel, im Gegensatz zu Großfäustel, Bello oder
Vorschlaghammer.
Schüttungsfaktor
Beim Sprengen von Gestein nimmt das Haufwerk mehr Raum ein als ursprünglich im
festen Gebirge. Diese Volumenvergrößerung wird durch den Schüttungsfaktor
berücksichtigt.
Schwebe
Zwischen zwei in geringem Abstand angeordneten Grubenbauen verbleibender
Streifen festen Gesteins, in der Regel etwa 2 - 3 Meter stark.
Schweif
Mineralhaltige Schicht tritt an die Oberfläche.
seiger (auch: saiger)
senkrecht, lotrecht
Auch geneigte Überhauen, Schächte und Steigorte zählen zu den seigeren
Grubenbauen.
Seigerriss
Teil des bergmännischen Risswerkes - Projektionsebene ist eine senkrecht zur
Grundrissebene stehende Ebene, parallel zum Streichen des Ganges.
Seilfahrt
In einem Fördergestell in einer Schachtförderanlage fahren.
Sohle
Alle Grubenbaue in einem Niveau einer Grube (siehe auch Gezeugstrecke).
Steigort
In der Regel zwischen zwei Sohlen im Streichen eines Ganges mit einer Steigung von
55 - 60° aufgefahrener Grubenbau. Das Steigort verb indet Grundstrecke und
Kopfstrecke eines Abbaues.
Stichquerschlag
Kurzer Querschlag aus einer Richtung heraus bis zum parallel zur Richtstrecke
verlaufenden Gang zu dessen Untersuchung.
Stoß
Strecke
Vertikale Verbindung eines Grubenbaues
Die in Auffahrungsrichtung liegende Begrenzung wird auch "Ortsbrust" genannt.
horizontal aufgefahrener Grubenbau meist größerer Länge
Streichen
Richtungsangabe für die horizontale Erstreckung eines Ganges.
Sumpf
Dient zur Sammlung der zusetzenden Wässer, befindet sich in Schachtnähe unterhalb
der tiefsten Sohle.
sümpfen
Mit Wasser gefüllte Grubenbaue oder eine "abgesoffene" Grube entwässern, wieder
befahrbar machen, aufwältigen.
taub
Keine nutzbaren Minerale enthaltend.
Teufe
Bezeichnung für den Arbeitsort beim Teufen.
Die Teufe einer Grube unter der Erdoberfläche (im Einfallen gemessen = flache Teufe,
lotrecht gemessen = seigere Teufe).
tonnlägig
schräg geneigt
Ein im Einfallen geteufter Grubenbau ist tonnlägig. Früher glitt die Fördertonne auf
dem Liegenden des tonnlägigen Schachtes.
Tragewerk
In einer wasserableitenden Strecke eingezogene Querhölzer, auf die Laufpfosten
aufgelegt sind.
Rostig wird die Grubenschiene, wenn der Hunt nicht drüber läuft.
Faltig wird des Bergmann's Miene, wenn er ab und zu nicht säuft.
Trinkspruch
PROST!
Überhauen
Auffahrung, senkrecht oder nach oben durch Hauen über Kopf hergestellt. Im Gang
wird Überhau rechtwinklig zum Streichen des Ganges aufgefahren.
Verlag
Vorschusszahlung z. B. aus der Gnadengroschenkasse oder durch den Verleger.
Versatz
Nicht mineralhaltiges, taubes Haufwerk zum Verfüllen eines Hohlraumes.
verwahren
Einen Grubenbau durch bauliche Maßnahmen so absperren und ggf. verfüllen oder
versetzen, dass ein Betreten nicht mehr möglich ist.
vorrichten
Eine Lagerstätte zum Abbau vorbereiten.
Vortrieb
Auffahren einer Strecke
Wasserhaltung
Alle Maßnahmen zum Fassen und Ableiten der in der Grube zusetzenden Wässer.
Wasserlösungsstollen Die in der Grube erschrotenen und mit Wasserhaltung gehobenen Wässer werden
über den Wasserlösungsstollen in die Vorflut abgeleitet.
Wassersteige
In Strecken ausgeschlagene oder auch mit eingelegten Halbschalen befestigtes
Gerinne zum Ableiten des erschrotenen Wassers zum Pumpensumpf.
Wetter
Wetterzufuhr
Klima unter Tage
- dient der Belüftung/ Luftzufuhr unter Tage
- hier wird die Luft nach unter Tage eingeblasen
Gestein ist durch Klüfte in seiner Festigkeit beeinträchtigt, dadurch Neigung zum
Nachbrechen von Gesteinsstücken, -schalen und -platten.
zerklüftet