Lesekompetenz - Martin-Luther

Schwerpunkt : Lesekompetenz
Lesen ist der Schlüssel zur Welt, ein Schlüssel, der viele unterschiedliche Türen
öffnen kann. Lesen ist wichtig zum Wissenserwerb und zur Wissenserweiterung.
Wir brauchen diese Basisqualifikation zur Beschaffung aller Arten von
Informationen zu Themen, aber auch zur Orientierung innerhalb der täglichen
Alltagsbewältigung. Lesen kann kreative Prozesse anregen und unsere
sprachlichen Fähigkeiten erweitern. Gerade auch für die neueren Medien,
Computer und Internet ist eine hohe Lesekompetenz eine wichtige
Voraussetzung. Wer liest, kann sich in Handlungen und Gefühle anderer
Menschen hineinversetzen und damit seine eigenen Gefühle wahrnehmen und
verarbeiten. Und natürlich: Lesen macht Spaß und kann uns in völlig
unterschiedliche Welten versinken lassen.
Das sind einige der Gründe, warum uns der Auf- und Ausbau der Lesefähigkeit
unserer Kinder besonders am Herzen liegt.
Deshalb haben wir uns im Bereich der Lesekompetenz und Lesemotivation
folgende Ziele gesetzt:
¡Wir möchten allen Kindern im Unterricht und darüber hinaus ermöglichen,
eine hohe Lesekompetenz zu erwerben.
¡Dazu gehört ganz besonders, die Lesemotivation unserer Schüler zu wecken
und zu erhalten.
¡Wir wollen „Lesen als grenzenloses Abenteuer der Kindheit“ ( so Astrid
Lindgren) den Kindern erfahrbar machen.
¡Wir wollen in unserer Schule Raum und Atmosphäre schaffen, damit sie von
den Kindern als „Ort des Lesens“ angenommen wird.
Das Lernen lebt auch von der Vielfalt der Angebote.
Deshalb haben wir an unserer Schule in den letzten Jahren
ein Netzwerk von inner- und außerschulischen Fördermaßnahmen geschaffen.
Dabei hatten wir das Glück, vielseitige Unterstützung und auch Anregungen von
außerschulischen Stellen zu bekommen. Dafür sind wir sehr dankbar.
So spiegelt sich dieser Schwerpunkt in unserem Unterricht und in unserem
Schulleben wider:
Wenn die Kinder in unsere Schule kommen, sind ihre sprachlichen Fähigkeiten
und auch ihre Buchstabenkenntnisse sehr unterschiedlich. Deshalb setzen wir im
Leselernprozess von Anfang an differenzierte Lesematerialien und Methoden
ein. Durch den Einsatz von Anlautbildern (z.B. in Form eines Anlautlineals)
stehen den Kindern vom ersten Schultag an alle Laute und Buchstaben zur
Verfügung. Für Kinder, die bereits gute Buchstabenkenntnisse mitbringen, gibt
es genauso wie für Kinder, die erst wenige oder gar keine Buchstaben kennen
differenzierte Lesematerialien, wie z.B. Leselernspiele in verschiedenen
Ausführungen und differenzierte Leseheftchen wie z.B. die „Lies mal – Hefte“.
Der Leselernprozess wird außerdem in einigen ersten Klassen von
„Lesemüttern/Vätern“ unterstützt. Nach Absprachen mit den Klassenlehrern
üben diese Eltern mit Kleingruppen das Erlesen. Diese Art der Förderung hat
sich sehr bewährt; besonders für zurückhaltende Kinder ist das Lernen in einer
kleinen Gruppe wichtig und effektiv.
Sehr
beliebt
ist
auch
das
Lesenüben
mit
den
Patenklassen.
In diesen Stunden können zunächst die Großen (Schüler der Klassen 4) den
Kleinen etwas vorlesen; nach und nach lesen aber auch die Kleinen den Paten
etwas vor. Für beide Klassenstufen ist das sowohl vom sozialen als auch vom
lerntechnischen Standpunkt aus betrachtet ein Gewinn.
Schon seit einigen Jahren unterstützen uns in diesem Lernprozess
Mitarbeiterinnen der evangelischen Gemeinde. Die Idee wurde in der
Gemeindebücherei entwickelt und ist aus unserem Schulleben nicht mehr
wegzudenken. Immer dienstags kommt eine Klassenstufe unserer Schule in den
Genuss, von mehreren Lesepaten(in Gruppen) im Schulgebäude und/oder im
Gemeindehaus „ein Stück Literatur“ vorgelesen zu bekommen und sich damit
auseinander zu setzen. Wir sind diesen Mitarbeitern sehr dankbar für die gute
Idee und für ihr Engagement. Auf diese Art wird den Kindern in entspannter
Atmosphäre der Zugang zu ganz unterschiedlichen Literaturarten ermöglicht
und ihre Lesemotivation gestärkt.
Ein weiteres Angebot der evangelischen Bücherei, das gerne von den Kindern,
aber auch von den Lehrern angenommen wird, ist der monatliche Ausleihtag.
An diesem Tag (immer freitags) öffnet die Bücherei nur für unsere Schüler ihre
Türen zur Ausleihe von Büchern. Die Mitarbeiterinnen beraten die Kinder und
weisen sie auf bestimmte altersgerechte Bücher hin. Für das erste Schuljahr
bieten sie außerdem einen Kennenlern- und Einführungstag in ihrer Bücherei
an.
Da die Gemeindebücherei direkt neben unserer Schule liegt, bleibt nach der
Ausleihe in vielen Klassen auch noch Raum für eine anschließende, entspannte
Lesezeit.
Die Kinder suchen sich entweder im Klassenraum oder in Nebenräumen eine für
sie gemütliche Lesenische. Einige Kinder lesen für sich allein, andere betrachten
gemeinsam Sachbücher und wieder andere lesen sich gegenseitig etwas vor.
Seit den Herbstferien gibt es ein weiteres Angebot der evangelischen Bücherei.
Für Kinder, für die eine zusätzliche besondere Förderung im Leseprozess wichtig
ist, kommen zu abgesprochenen Zeiten (direkt im Anschluss an den Unterricht)
so genannte Lesementoren, die mit jeweils einem Kind das Lesen üben. Bei
dieser Eins-zu-Eins-Betreuung besteht die Möglichkeit, ganz speziell auf die
Fähigkeiten und Schwierigkeiten des einzelnen Kindes einzugehen. Die ersten
Stunden haben bereits stattgefunden und bisher war die Rückmeldung sehr
positiv.
Nicht nur in der Bücherei sondern auch in der Schule stehen den Kindern viele
Bücher zur Verfügung.
Jede Klasse besitzt eine Klassenbücherei, die sowohl im Unterricht benutzt
werden kann, aus der aber auch Bücher ausgeliehen werden können. In einigen
Klassen werden diese Büchereien kontinuierlich durch Buchspenden von Eltern
unserer Schüler erweitert. So bringen Kinder an ihrem Geburtstag ein Buch für
ihre Klassenbücherei mit.
In allen Klassen wird den Kindern vorgelesen, um ihnen die Freude am Lesen zu
erhalten. In einigen Klassen findet auch eine Lesenacht im Klassenraum statt;
das ist für die Kinder natürlich ein besonders schönes Erlebnis.
Sehr beliebt im Deutschunterricht sind Klassenlektüren. Pro Schuljahr wird im
Unterricht mindestens eine Lektüre bearbeitet. Oft wird dazu ein
Lesebegleitheft geführt, in dem die Kinder sich mit dem Inhalt des Buches
auseinandersetzen. Der Förderverein der Schule finanziert die Anschaffung
dieser Bücher.
Weil Leser Schreiber brauchen und umgekehrt Schreiber Leser, verfassen
unsere Schüler schon ab Klasse 1 eigene Texte zu unterschiedlichen Anlässen
und diese Werke hängen für die anderen Klassen zum Lesen als Plakate aus oder
liegen in Form von selbstgebundenen Büchern in den Klassen oder Fluren .
Auch im Kunstunterricht kommen Bücher zum Tragen. Hier bilden
unterschiedliche Kinderbücher die Grundlage für kreative Schaffensprozesse.
Im Rahmen einer Projektwoche
„Von Bücherwürmern und Leseratten“
beschäftigte sich die ganze Schule mit verschiedenen Arten der
Literaturerschließung. Unter anderem gab es an zwei Tagen auch eine Lesung
einer „echten“ Autorin. Auch in den Jahren davor fanden schon Autorenlesungen
an unserer Schule statt, bei denen die Kinder die Möglichkeit erhielten, Fragen
zu der Arbeit eines Schriftstellers zu stellen.
Die Martin-Luther-Schule nimmt auch teil an dem Leseprojekt „Antolin“.
Dieses Projekt ermöglicht es den Kindern, am Computer ihr Wissen zu bekannten
Kinderbüchern zu zeigen. Unsere Schule wird bei diesem Projekt von der
Coesfelder Stadtbücherei und von der Sparkasse unterstützt.