neuer index für schlaganfall-risiko - Stiftung Deutsche Schlaganfall

NEUER INDEX FÜR SCHLAGANFALL-RISIKO
Berliner Studie zur Sekundärprävention
Neurologen der Charité Berlin haben interessante Erkenntnisse
für die Sekundärprävention nach Schlaganfall gewonnen. Mit
einer relativ neuen und aufwändigen Methode der
Blutruckmessung lässt sich der so genannte
Knöchel-Arm-Index (Ankle-Brachial-Index, ABI) erstellen.
Offensichtlich gibt er Aufschluss darüber, wer besonders von
einem wiederholten Schlaganfall gefährdet ist.
Die Berliner Ärzte werteten elf Studien mit insgesamt 5374
Patienten aus, die einen Schlaganfall erlitten hatten. Sie
entdeckten einen eindeutigen Zusammenhang: Patienten mit
einem niedrigen ABI erlitten häufiger ein Schlaganfall-Rezidiv
und verstarben daran auch früher. Was ist der ABI? Bei der
Normale Blutdruckmessungen sind wichtig,
Ermittlung des ABI werden am liegenden Patienten vier
geben aber keinen konkreten Aufschluss über
Messungen durchgeführt. Gemessen wird der systolische
den Gefäßstatus, anders als der ABI.
Blutdruck („oberer" Wert) an beiden Oberarmen und beiden
Unterschenkeln an den Knöcheln. Anschließend teilt man Armwert durch Beinwert. Der so ermittelte
Quotient ist der ABI. Werte über 1 sind normal, unterhalb von 0,9 liegt eine periphere arterielle
Verschlusskrankheit (PAVK, Arteriosklerose der Beine) vor.
Ganz offensichtlich ist der ABI aber nicht nur ein guter Index für die Gefäßgesundheit der Beine.
Zumindest für Schlaganfall-Patienten lässt sich nach der Analyse der Berliner Neurologen festhalten:
wer erkennbare Durchblutungsstörungen in den Beinen hat, dessen Gefäße sind insgesamt geschädigt.
Er hat demnach ein hohes Risiko für einen wiederholten Schlaganfall „Diese Methode könnte sich dafür
eigenen, in der Sekundärprävention die besonders gefährdeten Patienten zu identifizieren", sagt Dr.
Bettina Begerow, Präventionsexpertin der Deutschen Schlaganfall-Hilfe.
Neben dem ABI lässt sich mit dieser Methode auch die Pulswellengeschwindigkeit messen. Sie ist ein
Indikator für die Gefäßsteifigkeit und gibt damit ebenfalls Aufschluss über den Grad der Schädigung von
Gefäßen, zum Beispiel durch Diabetes, zu hohe Cholesterinwerte oder Rauchen.
(Stroke 2016; 47:317-22)
Letzte Aktualisierung: 26. Mai 2016
Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
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