20m Empfaenger

HF&RADIO
20-Meter-Empfänger
Dreifach-Super mit Direktkonversion
Von Gert Baars ([email protected])
Dieser SSB/CW-Empfänger für das populäre 20-Meter-Amateurband
weist einige interessante Eigenschaften auf. Er ist als Dreifachsuper mit
variabler ZF-Bandbreite und einfachem Abgleich ausgelegt. Ein überlegtes
Platinenlayout erleichtert den Nachbau.
HF&RADIO
14,000 ...14,350 MHz
14,000 ...14,350 MHz
21,4 MHz
455 kHz
500 ... 3200 Hz
VOL
B
VFO
TUNE
LO
LO
S
7,4 ... 7,05 MHz
20,945 MHz
452,6 kHz
GAIN
010097 - 12
Bild 1. Das Blockschaltbild des Empfängers. Drei Oszillatoren und drei Mischer deuten darauf hin, dass es sich um einen DreifachSuperhet-Empfänger handelt.
Bei den Überlegungen für einen gut
reproduzierbaren 20-m-SSB-Empfänger standen neben guten Empfangseigenschaften auch Bauteilerhältlichkeit und Kosten im Vordergrund.
Ein SSB-Filter für 50 kam daher von
vorneherein nicht in Frage. Außerdem sollte der Empfänger auch ohne
Oszilloskop und Frequenzzähler
abzugleichen sein. Der hier beschriebene Entwurf erfüllt diese Forderungen und verfügt über ein gutes
Preis/Leistungs-Verhältnis. Die wichtigsten Daten in Kürze:
– Empfangsbereich 14...14,350 MHz
(20-m-Band)
– Geeignet für SSB, CW, RTTY, Fax
und SSTV
– 3-fach-Superhet
– Empfindlichkeit ca. 0,5 µV
– Bandbreite einstellbar zwischen
0,1...2,8 kHz
– Verstärkungsregelumfang 45 dB
– Spiegelfrequenzunterdrückung
>65 dB
– Nf-Leistung max. 0,5 W an 8 Ω
– Aufgenommene Leistung
max. 1,5 W
Auch an die Antenne werden keine
besonderen Anforderungen gestellt.
Da eine Spannungsregelung auf der
Platine bereits vorhanden ist, genügt
für die Stromversorgung ein einfaches, unstabilisiertes Steckernetzteil.
Blockschaltbild
Anhand des Blockschaltbilds (Bild 1)
ist das Konzept des Empfängers
schnell erklärt:
Das Eingangssignal im Bereich von
14,000...14,350 MHz passiert zuerst
ein Hochpassfilter und wird dann
verstärkt. Anschließend sorgt ein
Bandpassfilter für die Unterdrückung
der Spiegelfrequenzen und anderer
störender Komponenten. Dem
anschließenden ersten Mischer wird
das Signal eines VFOs zugeführt, mit
dem die Abstimmung des Empfängers erfolgt.
Im Interesse der Stabilität sollte die
VFO-Frequenz nicht zu hoch
gewählt werden. Deshalb beträgt
die erste Zwischenfrequenz (ZF)
21,4 MHz und der VFO-Bereich
7,4...7,05 MHz. Ein weiterer Vorteil
der hohen Zwischenfrequenz ist der
große Abstand zu den Spiegelfrequenzen, die jetzt bei 28,8...28,45
MHz liegen – und damit weit genug
von der Eingangsfrequenz entfernt,
um sie mit einem nicht besonders
aufwendigen Eingangsfilter eliminieren zu können.
Auf den ersten Mischer folgt ein
21,4-MHz-Bandfilter, das in erster
Linie die Aufgabe hat, Spiegelfrequenzen zu unterdrücken, die beim
Heruntermischen auf 455 kHz im
zweiten Mischer stören können.
Diese Spiegelfrequenzen liegen bei 20,945 –
0,455 = 20,490 MHz und werden vom
steilflankigen Bandfilter weitgehend unterdrückt.
Wie schon erwähnt, beträgt die ZF hinter
dem zweiten Mischer 455 kHz. Das Einfachste wäre es jetzt, einen 455-kHz-ZF-Verstärker mit nachfolgendem Produktdetektor zu
verwenden. Leider haben die gut und preiswert erhältlichen 455-kHz-Filter für unsere
Anforderungen eine etwas zu große Bandbreite, auch wenn (wie hier geschehen) zwei
davon hintereinander geschaltet werden. Aus
diesem Grund wurde hier folgender Weg
beschritten: Das 455-kHz-Signal wird mit
einem auf fast die gleiche Frequenz abgestimmten Oszillator (LO) in einem dritten
Mischer direkt auf NF heruntergemischt, so
dass die Bandbreite des Empfängers durch
die Bandbreite des NF-Verstärkers bestimmt
wird. So kann man mit einem einstellbaren
NF-Filter auf einfache Weise die Bandbreite
des Empfängers der jeweiligen Betriebsart
anpassen.
Das direkte Heruntermischen der ZF auf NF
wird auch als ‘direct conversion’ bezeichnet.
Der Nachteil dabei ist, dass Spiegelfrequenzen in nur 3 kHz Abstand liegen. Dieser
Umstand wird meist in Kauf genommen. In
unserem Fall ist aber das zwischen dem
zweiten und dem dritten Mischer liegende
455-kHz-Filter schmal genug, um diese Spiegelfrequenzen zu unterdrücken. Eine weitere
Verbesserung ergibt sich, wenn man die LOFrequenz etwas tiefer als üblich legt. Die
Überlegung dabei ist folgende:
HF&RADIO
Die –3-dB-Punkte des 455-kHz-Filters liegen
bei 453 kHz und 456,4 kHz. Die LO-Frequenz
liegt direkt unter dem Empfangssignal und
die Spiegelfrequenz noch einmal um den glei-
chen Betrag tiefer. Der Trick besteht
nun darin, die tiefste Frequenz des
Empfangssignals mit der unteren
Eckfrequenz des Bandfilters zusam-
menfallen zu lassen. Dadurch wird
der Abstand zwischen der niedrigsten Durchlassfrequenz und der
Spiegelfrequenz am größten und
+7V
C13
C10
TR1
94ANS30466N
1
5
A1
100n
C3
100n
C12
C8
8
2
100n
1n
1n
3
2
5
OUTB
INB
4
1
150k
C6
INA
2
FL1
OUTA
TR2
2p2
T1
5
D
G2
C1
4
1
6
7
INA
S
BF981
OSC
OSC
3
1
1k2
5 1
6
5
R5
1k2
2
3
4
2
3
4
C16
3
1n
4
R3
100Ω
R1
1M
4
OUTA
1
C9
100n
C4
C5
C7
10n
68p
68p
C11
C14
4p7
1n
22p
3
94ANS30466N
X1
C15
L2
68p
1µH2
+7V
J310
IC3
LP2950CZ-5.0
20.945MHz
R10
4k7
C19
3p3
R6
D
100n
T2
G
S
R8
P1
G1
D
L3
D2
R9
C21
1k8
G2
40p
5µH6
R11
3
SENSE SHDWN
C24
22n
LP2951CN
5
ERR
C23
7
FDBCK
R12
470µ
16V
C22
56p
KV1235
2
C25
27p
C46
1
IC4
S
J310
D1
R7
8
1N4001
C20
C18
33p
50k
10T
TUNE
VTAP
D7
G
560k
S
6
D
4k7
BF981
+7V
K1
18k
C17
+9...12V
*
18k
+7V
10µ
16V
3k9
C2
Fl3
SFR455J
2
G1
40p
L1
R4
NE612
OSC
OSC
Fl2
SFR455J
IC2
NE612
7
5
OUTB
INB
GS21G15A
IC1
R2
5µH6
8
4
100n
BAT82
+7V
+9...12V
R13
R16
1k
4k7
C27
330Ω
R18
100n
C34
100n
P3
R17
T3
INA
OUTA
G1
OSC
OSC
C28
C29
10n
470p
6
4
C30
*
C32
12p
22n
R14
GAIN
5k
8
100n
C35
C36
22µ
16V
22n
IC6
MAX7400
COM
3
D3
R20
KV1235
100n
50k
log
220n
R22
25k
FS
D
T4
D6
G
M1
+
R21
S
C45
1M
P6
LS1
C43
8Ω
1W
010097 - 11
BS170
2k2
5k
P4
AGC
S-Meter
NULL
220µ
4
VOLUME
CSB455E
+7V
P5
2
5
LM386N3
R19
C40
C44
8
7
1µ
6
6
IC7
C41
OS
1
3
5
CLK
C39
10n
R15
C33
OUT
IN
1
C42
100n
SHDN
2
P2
FL4
7
C37
100n
S
BF981
AGC
3
330p
C26
10n
100n
5V1
4
NE612
7
D
100Ω
1
G2
C31
C38
4k7
5
IC5
330k
OUTB
INB
68k
2
D4
5k
B
47k
8
BS170
0,1 ... 0,25mA
D5
2x
BAT85
10µ
D
S
G
Bild 2. Die Schaltung bleibt durch eine effektive Kombination von ICs und diskreten Stufen relativ einfach.
* siehe Text
HF&RADIO
ebenso die Unterdrückung der Spiegelfrequenz. Um das zu erreichen,
muss die LO-Frequenz daher 453
kHz – 400 Hz = 452,6 kHz betragen.
Die Spiegelfrequenz hat dann einen
Abstand von mindestens 800 Hz
von der Bandfilter-Eckfrequenz und
wird daher maximal unterdrückt.
Im Blockschaltbild folgt auf den dritten Mischer der NF-Teil des Empfängers. Auch in diesem Teil ist
genauso wie am Empfängereingang
ein geregelter Verstärker zu finden.
Es folgt das Tiefpassfilter, das letztendlich für die Bandbreite des Empfängers bestimmend ist. Die Eckfrequenz ist zwischen 500 Hz und 3200
Hz einstellbar, so dass die Bandbreite des Empfängers nach Abzug
der zuvor genannten Filter-Untergrenze von 400 Hz zwischen etwa
100 Hz und 2,8 kHz eingestellt werden kann. Bei diesem Filter handelt
es sich um ein sehr steilflankiges Filter 8er-Ordnung, das bei einer Frequenz von 1,25 x Eckfrequenz bereits
über 40 dB Unterdrückung liefert.
Bleiben bei der Erklärung des Blockschaltbilds nur noch die NF-Endstufe
und die AGC-Regelung übrig. Letztere regelt die Verstärkerstufen am
Empfänger-Eingang und am Eingang des NF-Teils, so dass die Lautstärke auch bei schwankender HFSignalstärke relativ konstant bleibt.
Die geregelte Eingangsstufe trägt
natürlich auch zu einem guten Großsignalverhalten bei.
VFO-Stabilität
Für einen SSB-Empfänger ist ein stabiler VFO eine Notwendigkeit. In
der Praxis hat sich gezeigt, dass der
hier verwendete Colpitts-Oszillator
nach ungefähr 31/2 Minuten warmgelaufen ist und danach um nicht
mehr als 25 Hz pro 5 Minuten wegläuft. Das ist für SSB- und CW-Empfang ohne ständiges Nachstimmen
ausreichend.
Für die Beurteilung der Frequenzstabilität des VFOs sollte man nach
der Fertigstellung der Platine ein
paar Stunden warten. Eine weiter
gehende Beurteilung ist nach einigen Betriebsstunden möglich.
Um das Erreichen der optimalen Stabilität zu beschleunigen, kann man
die Platine einem künstlichen Alterungsprozess durch TemperaturWechselbäder unterziehen. Dazu
legt man die luftdicht verpackte Platine ein paar Stunden ins Gefrierfach
des Kühlschranks, lässt sie dann
(immer noch verpackt, um Feuchtigkeitsniederschlag zu vermeiden)
wieder etwa eine Stunde auf Raumtemperatur kommen, um sie
anschließend einige Zeit bei erhöhter Temperatur zum Beispiel auf
einem warmen Heizkörper zu lagern.
Nach wiederum einer Stunde bei
Zimmertemperatur geht es wieder
ins Gefrierfach. Nach drei derartigen
Temperaturzyklen sind mechanische
Spannungen beseitigt und damit die
Voraussetzungen für optimale Stabilität gegeben.
HF-Teil
Der gesamte Schaltplan ist in Bild 2
zu sehen. Der größte Teil davon dient
der Verarbeitung des HF-Signals, die
im Wesentlichen schon anhand des
Blockschaltbilds beschrieben wurde.
Allerdings geht es im Schaltplan um
die praktische Ausführung mit einzelnen Komponenten. So besteht das
Eingangsfilter aus C1 und L1. Es
dient nicht nur der Vorselektion, sondern auch der Abstimmung der
Antenne. Als Eingangsverstärker
wird (beinahe könnte man sagen, wie
üblich) ein Dual-Gate-MOSFET (T1)
verwendet, der viel verstärkt und
wenig rauscht. Mit einer (Regel-)
Gleichspannung am zweiten Gate
wird die Verstärkung in einem
Bereich von gut 20 dB geregelt. Dieses Gate ist daher über R2 mit der
AGC-Schaltung verbunden, die die
Regelspannung erzeugt.
Das nachfolgende Bandfilter ist kritisch gekoppelt und besteht aus Tr1,
Tr2, C5...C7. Es weist über einen
Bereich von 500 kHz eine ziemlich
flache Durchlasskurve auf und
ermöglicht eine Unterdrückung von
65 dB im Spiegelfrequenzbereich von
28,800...28,450 kHz.
Als erster Mischer wird ein NE612
verwendet, (IC1), der in dieser
Beschaltung auch mit 17 dB zur Verstärkung beiträgt. Der VFO ist als
Colpitts-Oszillator mit dem FET J310
(T2) aufgebaut. Die Abstimmung des
Oszillators übernimmt die Kapazitätsdiode D1, wobei die eigentliche
manuelle Abstimmung durch Einstellung der Abstimmspannung mit
Hilfe eines 10-Gang-Potentiometers
(P1) erfolgt, das von einem eigenen
Low-drop-Spannungsregler (IC3) mit stabilen
5 V versorgt wird.
Das Ausgangssignal des ersten Mischers
gelangt über ein keramisches 21,4-MHz-Filter (FL1) zum zweiten Mischer, der ebenfalls
mit einem NE612 (IC2) bestückt ist und für
die Umsetzung auf 455 kHz sorgt. Dabei wird
als ‘local oscillator’ (LO) der interne Oszillator des ICs verwendet, der mit einem Oberton-Quarz als frequenzbestimmendes Element arbeitet.
Am Mischer-Ausgang treten zwei Ausgangssignale auf: Sowohl die Summe als auch die
Differenz zwischen Eingangssignal (21,4
MHz) und LO-Frequenz (20,945 MHz). Da wir
nur an der Differenz (455 kHz) interessiert
sind, liegt am Mischerausgang ein keramisches 455-kHz-Bandfilter, das aus den beiden
hintereinander geschalteten Keramikfiltern
vom Typ SFR455J (FL2 und FL3) besteht und
eine Bandbreite von etwa 3,4 kHz aufweist.
Auch der dritte Mischer ist wieder ein NE612
(IC5), dessen interner Oszillator mit Hilfe des
keramischen Resonators FL4 auf ungefähr
452,6 kHz abgestimmt ist.
NF-Teil
Am Ausgang von IC5 liegt das NF-Signal an.
C32 filtert HF-Reste aus. Die erste NF-Verstärkerstufe verwendet wieder einen BF981
(T3), dessen Verstärkung über das zweite
Gate gesteuert wird. Zur manuellen Einstellung der Verstärkung der beiden Transistorstufen mit T1 und T3 ist das Potentiometer P2
vorgesehen, gleichzeitig wird die Verstärkung
in Abhängigkeit von der Amplitude des HFSignals auch automatisch geregelt. Diese
Regelspannung wird durch die AGC-Schaltung mit T4 durch Gleichrichtung mit D5 und
D6 aus dem NF-Signal am Ausgang von IC6
abgeleitet. Bei SSB-Empfang ist es allerdings
am besten, die Verstärkung mit P2 möglichst
niedrig einzustellen, um Störungen und Rauschen zu reduzieren.
Auf die NF-Verstärkungsregelung folgt eines
der wichtigsten Bauteile des Empfängers:
Das einstellbare Tiefpassfilter mit dem
MAX7400 (IC6). Dieses integrierte elliptische
Filter 8er-Ordnung arbeitet nach dem Prinzip
der geschalteten Kondensatoren. Die Eckfrequenz (und damit die Bandbreite des Empfängers) ändert sich mit der Kapazität an Pin
8 des ICs. Durch Verwendung der Kapazitätsdiode D3 kann die Eckfrequenz mit dem
Potentiometer P3 bequem zwischen 100 Hz
und 2800 Hz so eingestellt werden, wie es für
die jeweilige Betriebsart erforderlich ist.
Bleiben noch die S-Meter-Schaltung und die
NF-Endstufe.
Das S-Meter (M1) ist nichts anderes als die
Anzeige der AGC-Spannung durch ein
HF&RADIO
mit P4 kann man sogar für “digitale”
Betriebsarten (Fax, RTTY und CW)
das serielle Port eines PCs direkt
ansteuern. Zur Dekodierung auf dem
PC gibt es bewährte Programme wie
JVFAX und HAMCOMM.
Stromversorgung
Je nach NF-Ausgangsleistung
beträgt die Stromaufnahme des
Empfängers 30...150 mA bei einer
Betriebsspannung von 9 V. Da mit
IC4 bereits eine Spannungsregelung
auf der Platine vorhanden ist, reicht
zur Stromversorgung ein unstabilisiertes Steckernetzteil mit einer
C31
R14
C37
T3
IC3
C26
H4
P3
R7
P1
R2
L1
IC4
C24
LS1
C43
R20
D4
R1
R3
C25
R11
C42
C41
C17
C33
P2
C38
1-790010
010097-1
D7
C32
C1
ROTKELE )C(
C23
IC6
C40
C2
C44
H3
IC5
R17
R15
C39
TR1
R9
D3
C3
R12
C36
C46
A
T1
IC7
C35
T2
C20
R8
FL4
C18
C4
C22
R18
C34
R16
R13
FL2
C30
C27
L2
C19
FL3
C28 C29
C14
D1
R6
R5
D6
C16
TR2
R19
X1
C11 C21
L3
P5
H2
C7
C10
C13 C15
P6
C9
D2
H1
R4
IC2
R21
C6 C5
IC1
R10
FL1
D5
Das Wichtigste für den erfolgreichen
Nachbau ist natürlich die Platine,
C8
C12
R22
C45
Bauhinweise
T
- M1 +
T4
Gleichspannung von 9 bis 12 V aus–
auch in der kleinsten Ausführung
mit 300 mA Belastbarkeit. Eine solche Netzteilschaltung besteht nur
aus einem 9-V-Trafo, einem Brückengleichrichter und einem Elko von 470
µF/25 V oder 1000 µF/25 V. Allerdings lohnt sich der Selbstbau kaum,
und ein Steckernetzteil hat immer
den Vorteil, dass die elektrische
Sicherheit durch die einschlägigen
Vorschriften gewährleistet ist.
T
Drehspulinstrument. Die Anzeige reagiert bei
Signalen ab ein paar µV, so dass ganz schwache Signale und vor allem Rauschen nicht
angezeigt werden. Vollausschlag wird bei
Eingangssignalen ab etwa 200 µV erreicht.
Für den Abgleich von Nullpunkt und Vollausschlag sind die beiden Trimmpotentiometer
P5 und P6 vorgesehen.
Die NF-Endstufe verwendet den LM386N3,
der maximal immerhin 700 mW Ausgangsleistung liefert. Das IC kann direkt mit der
unstabilisierten Spannung des Steckernetzteils versorgt werden, da es eine relativ hohe
Brummunterdrückung von 50 dB aufweist.
Anstelle des 8-Ω-Lautsprechers lässt sich
natürlich auch ein Kopfhörer anschließen. Bei
entsprechender Einstellung der Lautstärke
P4
K1
010097-1
(C) ELEKTOR
Bild 3. Layout und Bestückungsplan der einseitigen Platine, die keine besonderen Anforderungen beim Bestücken stellt.
HF&RADIO
Bild 4. Die betriebsfertige Musterplatine. Das MOSFETs T1 und T3 werden auf der Platinenunterseite (Kupferseite) bestückt.
deren Layout und Bestückungsplan
in Bild 3 zu sehen sind. Alle im
Schaltplan angegebenen Bauteile
inklusive Potentiometer und Netz-
Stückliste
Widerstände:
R1,R21 = 1 M
R2 = 150 k
R3,R15 = 100 Ω
R4,R5 = 1k2
R6,R11 = 18 k
R7 = 1k8
R8 = 560 k
R9,R10,R13,R19 = 4k7
R12 = 3k9
R14 = 68 k
R16 = 1 k
R17 = 330 k
R18 = 330 Ω
R20 = 47 k
R22 = 2k2
P1 = 50 k Potentiometer, 10-Gang
P2,P3 = 5 k lin. Potentiometer
P4 = 50 k Potentiometer
P5 = 5 k Trimmpotentiometer
P6 = 25 k Trimmpotentiometer
Kondensatoren:
C1,C46 = 40 p Trimmkondensator
C2,C3,C10,C13,C17,C22,C27,C33,C34,
teilanschluss befinden sich auf dieser Platine. Mit nur vier Drahtbrücken ist es gelungen, eine doppelseitige Platine zu vermeiden. Die
C37,C38,C40,C42 = 100 n
C4,C26,C31,C39 = 10 n
C5,C7,C15 = 68 p
C6 = 2p2
C8,C9,C12,C14 = 1 n
C11 = 4p7
C16 = 22 p
C18 = 33 p
C19 = 3p3 *
C20 = 27 p
C21 = 56 p
C23 = 10 µ/16 V stehend
C24,C32,C36 = 22 n
C25 = 470 µ/16 V stehend
C28 = 330 p
C29 = 470 p
C30 = 12 p
C35 = 22 µ/16 V stehend
C41 = 1 µ/16 V stehend
C43 = 220 n
C44 = 220 µ/16 V stehend
C45 = 10 µ/16 V stehend
Halbleiter:
D1,D3 = KV1235 (1 V/500pF, 8 V/25 pF)
D2 = nicht bestückt
D4 = 5V1/400 mW
Anschlusspunkte für die “externen” Komponenten (Antenne, Lautsprecher und Drehspulinstrument) sind im Bestückungsaufdruck deutlich angegeben. Die Potentiometer
D5,D6 = BAT85
D7 = 1N4001
IC1,IC2,IC5 = NE612 oder SA612AN
IC3 = LP2950CZ-5.0 (eventuell 78L05)
IC4 = LP2951CN
IC6 = MAX7400
IC7 = LM386N3
T1,T3 = BF981
T2 = J310
T4 = BS170
Außerdem:
FL1 = GS21G15A oder GS21G15B
FL4 = CSB455E
Fl2,Fl3 = SFR455J
L1,L3 = 5µH6
L2 = 1µH2
LS1 = 8 Ω/1 W
M1 = 0,1 ... 0,25 mA Drehspulinstrument
Tr1,Tr2 = 94AES30466N oder
94ANS30466N
X1 = Quarz 20,945 MHz
(Parallelresonanz, 3. Oberton, 2x20 p)
K1 = Netzteilbuchse für Platinenmontage
Platine EPS 010097-1 (Platine und LayoutDownload siehe Serviceseiten in der
Heftmitte und Website www.elektor.de)
HF&RADIO
müssen natürlich nicht unbedingt direkt in
die Platine gelötet werden, man kann sie
auch mit kurzen Drahtstücken anschließen.
Allerdings sollte man für das Lautstärkepoti
P4 dann abgeschirmtes NF-Kabel verwenden.
Dank der Auslegung der Platine ergibt sich
eine für eine HF-Schaltung sehr hohe Nachbausicherheit. Zu beachten ist, dass das
Quarzgehäuse (X1) mit einem kurzen Drahtstück an Masse gelegt werden muss und
dass die beiden MOSFETs T1 und T3 an der
Platinenunterseite (Lötseite) montiert werden. Eine Besonderheit ist noch die Diode D2,
die auf der Platine zwar vorhanden ist, aber
nicht bestückt zu werden braucht. Es hat sich
nämlich in der Praxis gezeigt, dass der Oszillator ohne diese Diode stabiler arbeitet.
Die bestückte Musterplatine ist in Bild 4 zu
sehen. Obwohl für HF-Schaltungen ein
Metallgehäuse wegen der abschirmenden
Wirkung im Prinzip besser ist, lässt sich dieser Empfänger auch sehr gut in einem Kunststoffgehäuse betreiben.
Abgleich
Es wird vorerst noch keine Antenne angeschlossen. Die Lautstärke etwas aufdrehen
und das Abstimmpotentiometer vom niedrigsten Stand 7,5 Umdrehungen nach rechts drehen. Jetzt den VFO-Trimmer C46, beginnend
vom Minimum-Stand so weit aufdrehen, bis
ein Pfeifton hörbar wird.
Als Nächstes werden die Kerne von Tr1 und Tr2
abgeglichen. Dazu eine nicht zu lange Antenne
(1-2 m) anschließen und den Eingangstrimmer
C1 auf maximale Kapazität einstellen. Die
Kerne von Tr1 und Tr2 ganz eindrehen und
dann wieder eine ganze Umdrehung zurückdrehen. Dann die beiden Kerne wechselseitig
auf maximales Rauschen im Lautsprecher
abgleichen. Anschließend wird auch noch C1
auf maximales Rauschen abgeglichen.
Abschließend ist das S-Meter bei nicht angeschlossener Antenne abzugleichen. P6 stellt
man etwa in die Mitte und gleicht dann mit
P5 den Nullpunkt des Drehspulinstruments
ab. Danach wird der Drain-Anschluss von T4
vorübergehend an Masse gelegt und
P6 auf Vollausschlag des Drehspulinstruments abgeglichen. Der DrainKurzschluss von T4 ist nun wieder
aufzuheben. Falls erforderlich, den
Nullpunktbgleich mit P5 noch einmal
wiederholen.
Bleiben noch einige Optionen, die
nicht direkt zum Abgleich gehören.
Wie auch im Schaltplan zu sehen ist,
wurde auf der Platine parallel zu C18
noch eine Position für einen zusätzlichen Kondensator C19 vorgesehen,
der normalerweise nicht bestückt
wird. Wer aber über einen Frequenzzähler oder HF-Generator verfügt,
der hat die Möglichkeit, mit einem
eingemessenen Wert für C19 den
Abstimmbereich des Empfängers
bei Bedarf anzupassen. Ähnliches
gilt auch für den parallel zu FL4
geschalteten Kondensator C30. Dieser kann nämlich verwendet werden, um bei einer Streuung der Resonanzfrequenz des CSB455E die Frequenz des 452,6-kHz-Oszillators
anzupassen. Wenn der Empfänger
hörbar zu wenig Tieftonwiedergabe
aufweist, kann man für den Kondensator C30 einen etwas kleinen Wert
verwenden.
Bedienung
Wie schon erwähnt, benötigt der
VFO etwas Aufwärmzeit, bis sich
die gewünschte Stabilität einstellt.
Fürs Erste stellt man Bandbreite (P3)
und Verstärkung (P2) auf Maximum.
Wird nun mit P1 auf einen Sender
abgestimmt, muss als Erstes die
Tonhöhenlage richtig eingestellt
werden. Dazu am besten zuerst die
Verstärkung mit P2 so weit reduzieren, dass das Signal gerade noch gut
zu hören ist und dann die Abstimmung mit dem 10-Gang-Poti P1
genau nachjustieren.
Als Nächstes kann man die Bandbreite mit P3 so weit verringern,
dass das Tonsignal einerseits noch
akzeptabel klingt und andererseits
Rauschen und Störungen (QRM) so
weit wie möglich verringert werden.
Bei Morsesendungen (CW) kann die
Bandbreite sehr weitgehend reduziert werden. So ist zum Beispiel bei
einer Morse-Tonhöhe von 700 Hz
eine Bandbreite von 300 Hz noch
ausreichend. Wenn man genügend
Erfahrungswerte gesammelt hat,
kann man die für die verschiedenen
Betriebsarten optimalen Einstellungen des Bandbreitepotis P3 entsprechend markieren.
Antenne
Die Signale im 20-Meter-Band sind
manchmal so stark, dass sich schon
bei 10 cm Antennenlänge ein
brauchbarer Empfang ergibt. Für
den Hausgebrauch ist eine Antennenlänge von etwa zwei Meter gut
ausreichend. Im europäischen
Bereich gibt es damit bei den tagsüber und gegen Abend häufig sehr
guten Empfangsverhältnissen recht
hohe Signalstärken.
Für maximale Empfangsleistung
kann man die Antennenlänge auch
bis auf 10 Meter zur Langdrahtantenne ausdehnen. Eine so lange
Antenne bedeutet natürlich auch
einen hohen Störsignalpegel, so dass
die AGC auch ohne Nutzsignal
schon ansprechen kann. Bei derart
langer Antenne empfiehlt sich die
Verwendung eines einstellbaren
Abschwächers am Antenneneingang (Spannungsteiler oder Poti).
Zu beachten ist natürlich, dass bei
jeder Änderung der Antennenlänge
auch der Antennentrimmer C1 neu
abgeglichen werden muss.
(010097-1e)
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