Puls Die Zeitung des Liechtensteinischen Landesspitals | Mai 2016 | Nr 57 Ausbau der Chirurgie am Liechtensteinischen Landesspital Seite 4 +Echte Kooperations partnerschaft LLS/KSGR Seite 2 +eHealth-Plattform in Liechtenstein Seite 3 +Checkliste «Sichere Chirurgie» Seite 6 Echte Partnerschaft durch Kooperation Kooperationsfelder Für die Kooperationsfeldplanung werden intensive Gespräche geführt, um sinnvolle Kooperationsfelder zu eruieren. Essentiell ist die Erarbeitung von optimal aufeinander abgestimmten Prozessen, damit sich schnelle Erfolge durch eingespielte und effiziente Abläufe ergeben. Somit konnten in der Anfangsphase durch konkrete Projekte in den Bereichen Infektiologie, Pathologie, Intensivstation sowie Onkologie erfolgreiche Kooperationsfelder etabliert werden. Einen Meilenstein stellte dabei die OnkologieSprechstunde am Landesspital dar. Als aussergewöhnlich kann sicher auch die Kooperation im Bereich Stroke Unit bezeichnet werden. Hierbei leistet der stellvertretende Chefarzt Innere Medizin des LLS, Dr. med. Martin Liesch, einen Konsiliardienst für fachliche Mitbetreuung der Stroke Unit inkl. klinische Visiten am KSGR. Innerhalb von zwei Jahren wurden zwölf Kooperationsfelder mit dem KSGR umgesetzt. Diese enge Partnerschaft zeigt sich mittlerweile auch in der Ausbildung von Assistenzärztinnen und -ärzten sowie im Ausleihen von Personal, wenn sich Engpässe ergeben. Organisation und Zukunft Das mehrstufige Betriebsmodell am Landesspital sieht vor, dass bestimmte Leistungen in einer ersten Stufe im Eigenbetrieb erbracht werden. Sofern medizinische Leistungen nicht selbst erbracht werden können, soll es in einer weiteren Stufe im Rahmen der vertikalen Kooperation möglich sein, dass ein Spezialist aus dem KSGR diese am LLS erbringt. In einer weiteren Stufe sollen komplexe Behandlungen mit teuren 2 Puls Mai 2016 | Nr 57 Foto: Ursula Meisser Mitte 2014 unterzeichneten die Spitzen des Liechtensteinischen Landesspitals (LLS) und des Kantonsspitals Graubünden (KSGR) den Vertrag über eine vertikale Kooperation. Diese Partnerschaft auf Augenhöhe wurde durch die gegenseitige Einsitznahme in die strategischen Führungsgremien stark vertieft. Die Kooperationsverantwortlichen Martin Kalberer, Leitung Unternehmensentwicklung LLS (links), und Marcus Caduff, Leiter Unternehmensentwicklung KSGR. Apparaturen und dem Erfordernis eines Zentrumspezialisten direkt im KSGR erfolgen. Für die aktive Betreuung der Kooperationsfelder, das Eruieren von zukünftigen Kooperationsfeldern und die Sicherstellung von effizienten Prozessen und Informationswegen übernehmen die Leiter Unternehmensentwicklung des Landesspitals und des KSGR die Kooperationsverantwortung. Für das Jahr 2016 sind bereits einige Kooperationsfelder wieder in der Planungs- und Initiierungsphase. Ein starker Fokus wird auch auf betriebswirtschaftliche Dienstleistungen gerichtet. Hierbei können starke Syner- gienutzungspotenziale in sogenannten «Shared Services», sprich Konsolidierung und Zentralisierung von Dienstleistungsprozessen, genutzt werden. Die Kooperation mit dem KSGR ist eine Erfolgsgeschichte, die der Aussage des Stiftungsratspräsidenten des Liechtensteinischen Landesspitals, Michael Ritter, bei der Kooperationsvertragsunterzeichnung gerecht wird: «Kooperation ist das zentrale Element der neuen Spitalkonzeption und Schlüssel zum Erfolg jedes Spitals.» · Martin Kalberer Leitung Unternehmensentwicklung am Liechtensteinischen Landesspital eHealth-Plattform Einheitlicher Zugang zu Gesundheitsdaten Heute sind Informationen über Patienten an verschiedenen Orten hinterlegt, sei es beim Patienten selber, bei Ärzten, im Spital oder im Labor. Dies kann vielfach zu Diagnosefehlern und Doppelspurigkeiten in der Behandlung führen. Der Verein eHealth Liechtenstein will eine Plattform schaffen, welche Patienten den einheitlichen Zugang zu ihren Gesundheitsdaten ermöglicht und die Leistungserbringer vernetzt. Aufgrund der wachsenden Bedeutung der Kommunikations- und Informationstechnologien im Gesundheitswesen wurde in der Schweiz bereits 2007 die sogenannte eHealth-Strategie gegründet und wie auf EU-Ebene die Einführung elektronischer Patientendossiers beschlossen. In der Folge fanden sich verschiedene Spitäler zu eHealthGemeinschaften zusammen, die sich in Form von Trägervereinen organisiert haben. 2012 genehmigte auch die Regierung in Liechtenstein die eHealth-Strategie Liechtenstein, welche sich stark an der Strategie der Schweiz orientiert, und betraute eine Arbeitsgruppe mit deren Umsetzung. Ende 2014 wurde klar, dass der Verein eHealth Liechtenstein in privater Trägerschaft fungieren soll, das Land Liechtenstein sich jedoch finanziell am Projekt beteiligt. Gründung des Vereins eHealth Liechtenstein im Dezember 2015 Im Dezember 2015 wurde auf Initiative des Liechtensteinischen Landesspitals und des Labormedizinischen Zentrums Dr. Risch (LMZ) in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Gesundheit der Verein eHealth Liechtenstein gegründet. Im Projektteam sind zudem die Liechtensteinische Ärztekammer sowie eine Gruppe von Ärzten engagiert. Neben den Trägern LMZ und LLS finanzieren Vereinsmitglieder und das Land Liechtenstein das Projekt mit. Der Trägerverein ist verantwortlich für den Aufbau und Betrieb der eHealth-Plattform und die schrittweise Erstellung des elektronischen Patientendossiers. Präsident des Vereins ist Christian Wolf, Vizepräsident Daniel Derungs (Landesspital), darüber hinaus gehören Dr. Gert Risch (LMZ) und Dr. Norbert Hilty (Vertreter der Ärzteschaft) dem Vorstand an. Die Geschäfts- erkannt sowie reduziert. Insbesondere für das Zu- und Überweisungsmanagement zwischen Ärzten und Spitälern ist dies ein grosser Vorteil, der schlussendlich den Patienten zugutekommt. Dabei geht es darum, die Prozesse und Informationsflüsse in Bezug auf die Behandlung der Patienten einfacher und effizienter zu gestalten. Vernetzung für mehr Patientensicherheit stelle des Vereins eHealth Liechtenstein befindet sich im Landesspital. Mehr Qualität im Gesundheitswesen Über die eHealth-Plattform ist es künftig noch besser möglich, zeitnahe Diagnosen zu stellen und entsprechend an die richtigen Spezialisten verweisen zu können. Zudem werden unnötige Doppelspurigkeiten minimiert und medikamentöse Unverträglichkeiten schneller Die Plattform eHealth Liechtenstein will alle am Behandlungsprozess Beteiligten wie z.B. Spital, Labor, Ärzte, Apotheken oder Pflegeheime in Liechtenstein in enger Anbindung an angrenzende Regionen vernetzen. Durch die Prozessoptimierung und die daraus folgende Effizienzsteigerung wird zudem eine bessere Versorgungsqualität und Patientensicherheit angestrebt. Auf Initiative des Landesspitals wird auch das Kantonsspital Graubünden (KSGR) in das Projekt eingebunden. In Graubünden wurde Anfang 2016 unter der Führung des KSGR mit dem Verein eHealth Südost ebenfalls ein entsprechender Trägerverein mit dem Ziel gegründet, die eHealth-Strategie Schweiz umzusetzen und sich über die Kantonsgrenzen hinaus zu verbinden. · Puls Mai 2016 | Nr 57 3 Ausbau der Chirurgie am Liechtensteinischen Landesspital Im Gespräch mit DDr. Walther Tabarelli, Chefarzt Chirurgie am Liechtensteinischen Landesspital. Die Chirurgie wird am Liechtensteinischen Landesspital als zweites wichtiges Standbein aufgebaut. Dazu konnte Sie das LLS mit Antritt am 1. Februar 2016 gewinnen. Was waren Ihre bisherigen Schwerpunkte und wie gehen Sie den Aufbau Chirurgie an? DDr. Walther Tabarelli: Die Innere Medizin hat am Liechtensteinischen Landesspital stark an Fallzahlen zugelegt. Im Jahr 2015 konnte gar eine Steigerung von 8% verzeichnet werden. Bedauerlicherweise hat die Chirurgie, nicht zuletzt durch den Wegfall der Geburtshilfe, eine deutliche Fallzahleneinbusse hinnehmen müssen. Aus diesem Grund wurde erstmals in der Geschichte des Landesspitals ein Hybridsystem installiert, bei dem frei schaffende Belegärzte, neben einem fix angestellten Chefarzt, tätig sind. Die Weichen wurden bereits 2014 vom Stiftungsrat gestellt, 2015 begann dann die Rekrutierung. Das Ziel dieser Konstellation soll sein, verloren gegangene Fälle wieder zurückzugewinnen. Die Anfangsphase war gekennzeichnet von der Eingliederung von Standarddokumenten wie Arztbriefen, OPBerichten und Ambulanzberichten in unser Patientendokumentationssystem. Ausserdem war es notwendig, standardisierte OP-Aufklärungsbögen anzuschaffen, was über eine kostengünstige, hocheffiziente Onlinelösung gelungen ist. Es entfallen somit die Kosten und platzkonsumierende Lagerung von OP-Aufklärungsbögen. Das heisst, dass heute jeder Spitalarzt von jedem PC-Terminal sowohl auf diese Bögen, als auch auf die Krankenakte, die OP-Berichte und etwaige Laborda- 4 Puls Mai 2016 | Nr 57 DDr. Walther Tabarelli, Chefarzt Chirurgie am Liechtensteinischen Landesspital ten des Patienten Zugriff hat. Mein Hauptaugenmerk liegt auf der schnellstmöglichen Versorgung von akuten chirurgischen Patienten mit Erkrankungen wie zum Beispiel Blinddarmentzündung, akute Gallenblasenentzündung oder Abszessen. Zurzeit absolviere ich gerade meine Antrittsbesuche bei unseren Zuweisern, den Fachärzten und Hausärzten im Land. Ich bin hauptsächlich daran interessiert, wie man die Zusammenarbeit verbessern und den Informationsaustausch intensivieren kann. Dabei sind unser unbürokratisches und rasches Handeln in den Vordergrund zu stellen. Ein weiterer Schwerpunkt wurde mit der Etablierung von Pflege- und OP-Standards für die laparoskopische (Schlüsselloch) Chirurgie gesetzt. Daher hoffen wir sehr bald in die Herniamed-Studie, eine international operierenden Qualitätssicherungsgruppe, die sich ausschliesslich mit der Bruchchirurgie befasst, eingeschlossen werden zu können, um unsere Erfolge in diesem Sektor auch zu belegen. Auch im Bereich der Proktologie haben wir erfolgreich die ersten Operationen durchgeführt. Wie wichtig ist eine qualitativ hochstehende Chirurgie für ein Spital wie das Landesspital in Vaduz? Prinzipiell sind wir dem Leistungsauftrag verpflichtet. Als Spital der Grundversorgung ist es daher notwen- dig, neben der Inneren Medizin auch die Chirurgie als zweites Standbein anzubieten. In diesem Zusammenhang ist Qualität und Patientensicherheit unser oberstes Ziel. Die Patienten mit ihren Krankheiten und Sorgen müssen im Zentrum unseres Fokus stehen. Wir nehmen auch die Ängste unserer Patienten sehr ernst, da ein Aufenthalt im Spital eine absolute Ausnahmesituation für sie darstellt. Im Gegensatz dazu sind das medizinische Personal und die Ärzte die Krankenhausumgebung gewöhnt, welche somit Alltag ist. Diese Diskrepanz im Auge zu behalten, sehen wir auch als unsere Aufgabe. Beim Zusammenwirken mit dem Zentrumspital KSGR ergeben sich für Liechtenstein sicherlich etliche Vorteile? Bei meinen Antrittsbesuchen am Kantonsspital Graubünden durfte ich kompetente und hilfsbereite Kollegen treffen, die das Liechtensteinische Landesspital als Partner «auf Augenhöhe» betrachten. Das KSGR hat sich als zuverlässiger vertikaler Kooperationspartner schon mehrfach bewiesen. Auch in meiner jetzt erst kurzen aktiven Zeit am Landesspital durfte ich die unkomplizierte und hocheffektive Art im Umgang mit zu transferierenden Patienten kennen und schätzen lernen. Das Kantonsspital verfügt über ein breites, qualitativ hochstehendes Angebot aus so gut wie allen Bereichen der modernen Chirurgie. Grosse Operationen oder Eingriffe, die unsere Kapazität überschreiten oder postoperativ eine Intensivstation benötigen, werden wir vorerst hier in Liechtenstein nicht anbieten können. Gerade aus diesem Grund ist uns diese Zusammenarbeit so wichtig. Welche konkreten Massnahmen haben Sie bisher getroffen und bereits umgesetzt? Ein Rückblick auf die vergangenen 100 Tage? Nachdem die Projektgruppe «Umsetzung Chirurgie» ins Leben gerufen wurde, arbeiten wir mit Hochdruck daran, unseren gefassten Projektplan in die Tat umzusetzen. Bereits seit dem zweiten Monat meines Dienstantrittes bin ich fixer Bestandteil des chirurgischen Dienstrades. Es kam dadurch einerseits zu einer deutlichen Entlastung der Belegärzte, die bei uns chirurgischen Notfalldienst versehen, andererseits haben sich durch das schnelle und unbürokratische Behandeln von Patienten einige Hausärzte als potenzielle Zuweiser herausgestellt. Diesbezüglich wurden bereits die ersten Antrittsbesuche bei unseren Fach- und Hausärzten im Fürstentum Liechtenstein absolviert. In den folgenden Monaten werden noch zahlreiche weitere Besuche für ein persönliches Kennenlernen folgen. Da für die niedergelassenen Ärzte in Liechtenstein bis jetzt nicht ersichtlich war, was unser Leistungsspektrum abdeckt, haben wir schnellstmöglich unsere Homepage aktualisiert und unser operatives sowie konservatives Angebot publik gemacht. Ein ganz wesentlicher Bestandteil dieses Angebots ist die Stärkung der modernen laparoskopischen (Schlüsselloch) Chirurgie mit der Erarbeitung von OPund Pflegestandards. Als Qualitätssicherungsmassnahme werden nun alle unsere laparoskopischen Eingriffe als Video festgehalten, die zentrale Abspeicherung der zum Teil recht grossen Dateien auf unseren Hausservern stellt jedoch noch eine technische Herausforderung dar. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Administration und Dokumentation in unserer elektronischen Krankenakte. Durch die ausgezeichnete interdisziplinäre Zusammenarbeit mit unserem Chefarzt der Inneren Medizin, PD Dr. Horber, ist diese Implementierung sehr rasch und gut gelungen. Auch die Erfassung von Blockleistungen für das zukünftige Verrechnungssystem Tarmed wurde bereits in die Wege geleitet, genauso wie die Planung von Umbaumassnahmen für die chirurgischen Sprechstunden im ersten Stock in den ehemaligen Räumlichkeiten der Gebärstation. Geben Sie uns einen Ausblick? Welches Potenzial sehen Sie beim Liechtensteinischen Landesspital im Bereich Chirurgie für die Zukunft? Ich sehe das LLS als Vertrauensspital der liechtensteinischen Bevölkerung. Trotz der Konkurrenz der umliegenden Spitäler werden wir es möglich machen, sowohl elektive, aber vor allem auch Notfalleingriffe, schnellstmöglich durchzuführen. Die Hauptaufgabe wird sein, Personal zu rekrutieren, das die Qualität einer optimalen Patientenversorgung über 24 Stunden, 7 Tage die Woche gewährleisten kann. Dazu gehört auch der Aufbau einer Traumatologie/ Orthopädie sowie eines Anästhesiehausdienstes. Die Weichen für die Zukunft für ein starkes und effizientes Liechtensteinisches Landesspital sind gestellt. · Dr. med. et scient. med. Walther Tabarelli Spezial-Mediziner in: Facharzt für Allgemeinchirurgie, Additivfacharzt für Gefässchirurgie, Notarztdiplom, Hernienchirurgie, Endoskopie, Proktologie Doktorarbeit zum Thema: «Infektiologische Komplikationen nach Herz- und Lungentransplantationen» Postdocarbeit zum Thema: «Infectious Complications after Surgical Interventions and Long Term Complications Following 54 Consecutive Lung Transplants» Wohnort: Nendeln, Schaaner Bürger Jahrgang: 1971 Zivilstand/Kinder: Seit 2005 verheiratet mit Dr. med. Dominique Tabarelli, Vater von 4 Söhnen Maximilian (7), Leonhard (6), Andreas und Florian (jeweils 7 Monate) Hobbies: Familie, Reisen, Lesen, Radfahren, Skifahren Puls Mai 2016 | Nr 57 5 Einführung «Checkliste Sichere Chirurgie» Optimierung der Sicherheit und Qualität Zur Vermeidung von Komplikationen im Operationsbereich stellt die Einführung der «Checkliste Sichere Chirurgie» am Landesspital einen weiteren Meilenstein zur Verbesserung der Sicherheitskultur dar und kommt den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation nach. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Sicherheitscheckliste Chirurgie veröffentlicht, um Komplikationen und Todesfälle im Zusammenhang mit chirurgischen Eingriffen zu verringern. Bei den meisten Patienten werden die meisten Dinge meistens richtig durchgeführt Die Realität ist, dass die meisten Dinge bei den meisten Patienten meistens richtig durchgeführt werden. Um Schäden vermeiden zu können, müssen aber alle Dinge bei allen Patienten immer richtig durchgeführt werden. Wo Menschen arbeiten, passieren auch Fehler. Davor sind selbst bestens ausgebildete und motivierte Fachleute nicht gefeit. Vor allem Verwechslungen des Patienten, der zu operierenden Seite oder des Eingriffs, Übersehen von Allergien, nicht nüchterne Patienten oder vergessene Fremdkörper sind eigentlich ein Tabu – doch sie können auch in hoch entwickelten Gesundheitssystemen vorkommen. Wie wird die Sicherheit «garantiert»? Die Sicherheit für die Patienten fängt nicht erst im Operationssaal an, sondern schon auf der Abteilung als Ort des Vorbereitungsprozesses. Im Rahmen des Eintrittsgesprächs werden mittels der präoperativen Checkliste und unter aktivem Einbezug des Patienten die Patientenidentität, die Eingriffsart und der Eingriffsort abgefragt und – wenn nötig – die zu operierende Seite markiert. In erster Linie handelt es sich bei der «Checkliste Sichere Chirurgie» um die Standardisierung von Behandlungsab- 6 Puls Mai 2016 | Nr 57 läufen, die die Sicherheit des Patienten massgeblich positiv beeinflusst. Die Checkliste bietet eine Auflistung bzw. ein Verzeichnis zur Überprüfung und Beurteilung eines Sachverhalts. Mit anderen Worten gewährleisten Checklisten das systemische Abarbeiten komplexer Sachlagen und dienen als «sichere» Gedankenstütze. Es geht um ein bewusstes Durchgehen von Sicherheitsstufen. Höchste Priorität kommt zudem einer strukturierten Teamkommunikation zu. Beim Team Time Out z. B. hören alle Teammitglieder zu und sind am Gespräch gemäss ihrer Rolle/Funktion sowie dem strukturellen Ablauf beteiligt. Daraus ist ersichtlich, dass das «Vier Augen Prinzip» durchgängig gewährleistet ist. Was ebenfalls gefördert wird, ist das sogenannte «Speak up». Das bedeutet, dass sich jeder einzelne Mitarbeiter – ungeachtet der hierarchischen Strukturen – getraut und auch dazu ermuntert wird, auf Fehler oder Missverständnisse hinzuweisen. Ebenfalls wichtig ist, dass Informationen aktiv bestätigt bzw. wiederholt werden, was im Fachjargon «Closed Loop Communication» genannt wird. Erfolgreiche Implementierung der «Checkliste Sichere Chirurgie» Monica von Toggenburg, Bereichsleitung Pflege & MTT, hebt hervor, dass mit der Implementierung der «Checkliste Sichere Chirurgie» das Sicherheitsbewusstsein nachweislich gestärkt sowie die hierarchieunabhängige und offene Teamkommunikation gefördert wurde. «Die Projektgruppe sowie alle Mitarbeitenden, die bei der Einführung sowie Umsetzung der ‹Checkliste Sichere Chirurgie› unterstützt haben, verdienen ein grosses Kompliment und ein herzliches Dankeschön.» · Projektgruppe «Checkliste Sichere Chirurgie» Katja Möhle, Leitung MTT, Auftraggeberin & Überprüfung Silvia Kerhart, Leitung Anästhesiepflege & Projektleitung Bernt Lauterer, Abteilungsleiter Chirurgie Janny Lendi, Dipl. Pflegefachfrau OP/ZSVA Profis am Werk Spitaltechnik funktioniert auf hohem Niveau Das fünf Mann/Frau starke Team der Spitaltechnik kümmert sich um die gesamte Spitalinfrastruktur und stellt so den täglichen Betrieb sicher. In erster Linie ist die Technik-Crew für den Unterhalt der Gebäude und technischen Anlagen verantwortlich. Die Hauptverantwortung obliegt der stellvertretenden Spitaldirektorin Sabine Wille-Frei. Die Spitaltechnik beinhaltet unter anderem die Wartung von Heizungs-, Lüftungs-, Klima-, und Elektroanlagen inklusive Telefon und TV, Sanitäreinrichtungen und Wasserversorgung sowie gewisse Bereiche in der Medizintechnik: zentrale Sauerstoff-, Vacuum- und Druckluftversorgung. «Die Bedürfnisse der Abteilungen sind in stetem Wandel. Bei unseren knappen Platzverhältnissen sind es nicht immer einfache Aufgaben», erklärt Egon Ospelt, Leiter Spitaltechnik im Landesspital. Aktuelle Projekte betreffen die Sanierung Lift, Patientenzimmer, Ausgüsse, Ersatz Rauchmelder und Umbau der Patientenduschen. Weitere Aufgaben beziehen sich auf den Brandschutz, die Zutrittskontrolle sowie Pflege der Aussenanlagen, für die eine Gärtnerin verantwortlich ist. Mitarbeiter mit Erfahrung und ausgezeichnetem Know-how Die Mitarbeiter verfügen über langjäh- Das Team des Technischen Dienstes am Liechtensteinischen Landesspital: v. l. Andrea Rhiner, Lars Schad, Egon Ospelt (Leiter Spitaltechnik), Clemens Beyle und Stefan Berlinger. rige Erfahrung und ein umfassendes Know-how, speziell was die technischen Anlagen angeht. «Wenn es Probleme gibt, sind wir die erste Anlaufstelle», erklärt Egon Ospelt. «In gewissen Fällen ziehen wir jedoch Fachpersonen hinzu. Das ist die Basis für eine Dienstleistung auf hohem Niveau.» Besonders stolz ist das Team darauf, dass in den letzten fünf Jahren die Anzahl Störun- gen markant abgenommen hat. Darüber hinaus besteht ein 24-Stunden-Bereitschaftsdienst, der für dringende Fälle und Transportdienste erreichbar ist. Im Störungsfall in der Nacht und am Wochenende ist innerhalb von 30 Minuten ein Mitarbeiter im Hause. Allgemeine Aufträge an die Spitaltechnik werden in einem Meldeportal erfasst und möglichst innert Tagesfrist erledigt. · Innovation aus dem Bereich Pflege des LLS Richard Wäger, Lernender Fachmann Gesundheit, hat zur Ermittlung der Restmenge in Trinkflaschen den «Trinkometer» erfunden. Mittels des an die Flaschenform angepassten Messstabes lässt sich die genaue Restmenge in der Trinkflasche eruieren. Dies ist insbesondere für Flüssigkeitsbilanzen in der Patientenbetreuung von grosser Wichtigkeit. Die Erfindung ist eine Erleichterung für die Pflegenden und wird in Produktion gegeben. Herzlichen Dank für das Mitdenken und Engagement! Puls Mai 2016 | Nr 57 7 Jubiläen [8Fragen] an Geraldine Wachter Die Spitalleitung gratuliert den folgenden Dienstjubilarinnen und –jubilaren ganz herzlich für die langjährige Treue sowie den engagierten Einsatz in ihren verantwortungsvollen Aufgabenbereichen. 30 Jahre /// Mai 2016 Maria Sprenger Anästhesie/Aufwachraum 5 Jahre /// April 2016 Majlinda Malaj-Sulejmani Notfall/Ambulation Claudia Schwinte-Frommelt Information Elke Vogt Radiologie /MRI/CT) Maria Sprenger Anna Aliesch Puls-Wettbewerb-Siegerin Beim Wettbewerb des FebruarPuls 2016 ging Frau Anna Liesch, ehemalige LLS-Mitarbeiterin in Pension, als glückliche Siegerin hervor. Die Antwort auf die Frage – «Was bedeutet der aus dem Griechischen stammende Begriff ‹Physiotherapie› sinngemäss – lautete: «Das Behandeln von körperlichen Beschwerden.» Beruf: dipl. Pflegeexpertin Notfall Funktion: dipl. Pflegeexpertin Notfall Am Landesspital seit: Mai 2014 Wohnort: Eschen Sternzeichen: Krebs Ihre früheren Funktionen vor dem Eintritt in das Landesspital? • Ausbildung dipl. Pflegefachfrau DN II in Chur • 2,5 Jahre dipl. Pflegefachfrau DN II in Grabs auf einer chirurgischen Station • 4 Jahre mit 2 Jahren Ausbildung zur Pflegeexpertin Notfall in Walenstadt auf der Notfallstation • 2 Jahre dipl. Pflegeexpertin in Grabs auf dem Notfall Ihre Hobbies: Guggamusik Was mögen Sie? Ehrliche Personen Die Stv. Spitaldirektorin Sabine Frei-Wille (links im Bild) gratulierte und überreichte Anna Aliesch als Wettbewerbssiegerin ein Gourmet-Essenspaket. PULS Wettbewerb n mit dem erfolgreiche Kooperatio Das LLS praktiziert eine r wurden lde sfe ion Akt le vie n. Wie Kantonsspital Graubünde t? etz ges mit dem KSGR schon um ten an das wor t mit Ihren Kontak tda Senden Sie die richtige Ant kretariat, sse tion irek tald Spi al, spit Liechtensteinische Landes ista Chr an ail E-M per r uz ode Heiligkreuz 25, 9490 Vad .li. Unter allen ital ssp nde @la sler .kes Kessler, christa tigen Ant wor t, welche bis Einsendungen mit der rich losen wir ein Gourmet ver 17. Juni 2016 eintref fen, Essenspaket. Viel Glück! Impressum Herausgeber: Liechtensteinisches Landesspital, Heiligkreuz 25, 9490 Vaduz /// Verantwortlich für den Inhalt: Sabine Frei-Wille, Stv. Spitaldirektorin /// Layout/ Satz: Medienbuero Oehri & Kaiser AG /// Fotos: Liechtensteinisches Landesspital /// Druck: Matt Druck AG /// Auflage: 380 Exemplare /// Ausgabe: Mai 2016 Was mögen Sie nicht? Schoggi Ihr Lebensmotto? Lebe deine Träume Ein Ziel in Ihrem Leben ist? Träume verwirklichen Was imponiert Ihnen am Liechtensteinischen Landesspital? Das familiäre Flair Mein Beruf ist für mich…. ...abwechslungsreich
© Copyright 2025 ExpyDoc