Wir – Ihr – Sie - Presse

DasErste.de
Wir – Ihr – Sie
SONNTAG 5. JUNI 2016 20:15 Uhr
Titel-Tatort.indd 1
18.03.16 16:19
Rundfunk BerlinBerlin-Brandenburg
PRESSEINFORMATION
Presse & Information
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20. April 2016
Tatort: Wir - Ihr - Sie
Fernsehfilm, Deutschland 2016
Drehbuch: Dagmar Gabler
Regie: Torsten C. Fischer
Mit Meret Becker, Mark Waschke, Valerie Koch,
Emma Drogunova, Cosima Henman, Valeria Eisenbart,
Thomas Heinze, Steffen Münster, Carolyn Genzkow, Aleksandar Tesla,
Tim Kalkhof, Béla Gabor Lenz u. v. a.
Sendetermin: Sonntag, 5.
5. Juni 2016, 20.15 Uhr
Uhr im Ersten
Ersten
„Wir – Ihr - Sie“ ist eine Produktion der ZIEGLER FILM (Produzentin: Tanja
Ziegler) im Auftrag des Rundfunk Berlin-Brandenburg für Das Erste.
Inhaltsverzeichnis
Seite
Inhalt
2-3
Was bisher geschah …
3-4
Besetzung
5
Stab
6
Hauptdarsteller, ihre Rollen, Statements
7 - 12
Das Team
13
Nina Rubins Familie
13
Weitere Figuren
14 - 16
Statements zum Film
16
Autorin Dagmar Gabler: Biografie und Interview
17 - 21
Regisseur Torsten C. Fischer
22
Filme und Erstausstrahlungstermine
23
1
Pressekontakte und Bildnachweis
23
INHALT
Ihr dritter Fall führt Nina Rubin (Meret
Meret Becker)
Becker und Robert Karow
(Mark
Mark Waschke)
Waschke zum Tatort eines grausamen Mordes im Parkhaus eines
Shoppingcenters. Katharina Werner, Mutter eines Sohnes, stirbt dort,
nachdem ein Jeep sie brutal überfährt. Die Überwachungskameras zeigen
einen Wagen mit getönten Scheiben, aber Fahrer und Tathergang sind nicht
zu erkennen.
Ins Visier der Ermittlungen gerät die Halterin des Jeeps, Birgit Hahne
(Valerie
Valerie Koch).
Koch Früher war sie mit Katharina befreundet, doch dann haben die
Nachbarinnen unterschiedliche Wege eingeschlagen. Ein Interesse scheinen
sie jedoch bis zuletzt geteilt zu haben – und zwar das an Katharinas Ehemann
Carsten Werner (Steffen
Steffen Münster).
Münster Trotz eines möglichen Motivs beteuert
Birgit Hahne hartnäckig ihre Unschuld.
Anhand der Videoüberwachung des Parkhauses stoßen Rubin und Karow
außerdem auf drei Mädchen, die sich dort zur Tatzeit aufgehalten haben:
Louisa (Cosima
Cosima Henman),
Emma Drogunova)
Henman Paula (Emma
Drogunova und Charlotte
(Valeria
Valeria Eisenbart),
isenbart Schulkameradinnen von Katharina Werners Sohn Ben
(B
Béla Gabor Lenz).
Lenz Die drei waren am Tattag im Shoppingcenter, um „Party“
zu machen, da Charlotte Geburtstag hatte. Mit dem Mord im Parkhaus
konfrontiert, reagiert das pubertierende Mädchen-Trio vollkommen
gleichgültig. Viel wichtiger als alles andere ist ihnen ihr Smartphone, mit
dem sie Tag und Nacht beschäftigt sind.
Nina Rubin und Robert Karow müssen sich mit empathielosen Jugendlichen
und überforderten Eltern herumschlagen und stoßen bei ihren Ermittlungen
auf eine Mauer des Schweigens. Als sie versuchen, diese zu durchbrechen,
ernten sie von den Teenagern nur Hohn und Spott. Besonders Nina Rubin
gerät angesichts derlei Kaltschnäuzigkeit an den Rand ihrer
Selbstbeherrschung.
„Wir – Ihr - Sie“ ist eine Produktion der ZIEGLER FILM (Produzentin: Tanja
Ziegler) im Auftrag des Rundfunk Berlin-Brandenburg für Das Erste.
Mehr im Internet unter DasErste.de/Tatort.
2
Honorarfreie Pressefotos stehen unter www.ard-foto.de zur Verfügung.
Sendung verpasst? Sie können das Video zum Film nach Ausstrahlung sieben
Tage lang auf www.Tatort.de und in der Das Erste Mediathek unter
www.DasErste.de/Mediathek abrufen.
Was bisher geschah …
Die rbb Tatorte mit Rubin und Karow erzählen parallel zum eigentlichen
Krimifall eine zweite Geschichte. Kommissar Robert Karow versucht
aufzuklären, wie sein früherer Partner GREGOR MAIHACK wirklich starb. Was
in den Tatorten „Das Muli“ (EA: 22.3.2015) und „Ätzend“ (EA: 15.11.2015) bisher
geschah:
Karow eilt ein zweifelhafter Ruf voraus, als er vom Drogendezernat in die
Mordkommission zu Nina Rubin versetzt wird. Maihack, sein Partner im
Drogendezernat, hatte sich Undercover in den Drogenclan um die
berüchtigten Hakari und Andi Berger eingeschleust. Karow führte ihn. Eines
Tages wurde Maihack tot in der Spree gefunden.
Nina hat ein Verhältnis mit ihrem jüngeren Kollegen Jahn von der Sitte. Für
Nina ist es nur eine spontane und flüchtige Affäre. Sie bittet Jahn, ihr Karows
Personalakte zu besorgen.
Ninas Mann Viktor trennt sich von ihr. Er packt zwei Taschen und zieht mit
dem älteren Sohn Tolja (16) aus.
Ninas jüngerer Sohn Kaleb (13) verteidigt seine Mutter gegenüber dem
Bruder und bleibt bei Nina. Er setzt sich in den Kopf, wieder zum Unterricht
für seine Bar-Mizwa zu gehen. Mit der Feier hofft er, seine Eltern wieder
zusammen zu bringen.
Nina vertieft sich in den Fall „Maihack“, liest Akten und stößt auf eine
Ungereimtheit: Gregor Maihack wurde angeblich in der Spree gefunden,
tatsächlich jedoch wurde er erschossen und der Obduktionsbericht gefälscht.
Die Tat muss im Plänterwald geschehen sein, den auch Karow öfter besucht.
Ein weiterer Mann aus der Drogenszene wird erschossen. Es ist Mutlu Erdem,
den Karow von seinen Ermittlungen im Drogendezernat kannte. Nina sucht
den verwahrlosten, ehemaligen Vergnügungspark im Plänterwald auf und
schaut sich dort um. Zufällig findet sie in einer alten Dinosaurierfigur eine
Pistolenkugel, die sie Karow überreicht.
3
Karow lässt die Kugel untersuchen. Sie könnte aus derselben Waffe
stammen, mit der auch sein Partner Gregor erschossen wurde. Dann erhält
Karow aus Erdems Nachlass ein Video, auf dem Erdem behauptet, es existiere
ein Handyfilm, der die Tat im Plänterwald zeigt. Erdem fordert für seine Frau
und die beiden Töchter Polizeischutz, im Gegenzug soll Karow den Handyfilm
bekommen.
Karow besucht eine Bar und nimmt einen attraktiven jungen Mann zu sich in
die Wohnung. Nachdem es einen anonymen Hinweis gab, ordnet der
Staatsanwalt eine Wohnungsdurchsuchung bei Karow an. Nina Rubin nimmt
sie am nächsten Morgen mit ihren Kollegen vor. Eine Waffe wird gefunden,
mit der auch Gregor Maihack erschossen wurde. Karow wird verhaftet und
bittet Nina eindringlich, Erdems Handyfilm zu finden.
Um den Zuschauerinnen und Zuschauern den „Anschluss“ zu erleichtern,
wiederholt Das Erste am Freitag, 3. Juni 2016 um 22.15 Uhr die vorangehende
Berliner „Tatort“„Tatort“-Folge „Ätzend“. Anschließend wird der Film für sieben Tage
in der ARD Mediathek zu sehen sein (Abruf täglich ab 20.15 Uhr).
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BESETZUNG
Nina Rubin
Meret Becker
Robert Karow
Mark Waschke
Birgit Hahne
Valerie Koch
Louisa Müller
Cosima Henman
Charlotte Buske
Valeria Eisenbart
Paula
Emma Drogunova
Zink
Thorwald Müller
Thomas Heinze
Carsten Werner
Steffen Münster
Ben Werner
Béla Gabor Lenz
Mark Steinke
Tim Kalkhof
Anna Feil
Carolyn Genzkow
Dr. Viktor Rubin
Aleksandar Tesla
Kaleb Rubin
Louie Betton
u. v. a.
5
STAB
Drehbuch:
Dagmar Gabler
Regie:
Torsten C. Fischer
Kamera:
Konstantin Kröning
Szenenbild:
Frank Polosek
Kostüm:
Anne-Gret Oehme
Schnitt:
Antje Zynga
Ton:
Michael Junge
Casting:
Anja Dihrberg Casting
Produktionsleitung:
Susanne Bergmann
Jörgen Radach (rbb)
Herstellungsleitung:
Norbert Ranft (Ziegler Film)
Torsten Klein (rbb)
Produzentin:
Tanja Ziegler
Redaktion:
Josephine Schröder-Zebralla
Drehzeit und -orte:
13. Oktober bis 19. November 2015
Berlin Prenzlauer Berg, Mitte,
Schöneberg, Potsdamer Platz,
Wilmersdorf
6
HAUPTDARSTELLER, IHRE ROLLEN UND STATEMENTS
Meret Becker ist
Kriminalhauptkommissarin Nina Rubin
Nina wurde im Berliner Arbeiterbezirk Wedding
geboren. Als sie neun Jahre alt ist, stirbt die Mutter. Ihr
Vater flüchtet sich in Arbeit und beginnt im Boxclub
SV Astoria, in dem er seit Jahren boxt, ehrenamtlich
Jugendliche zu trainieren. So wird für Nina und ihre
beiden jüngeren Brüder der Boxclub mit seinen
starken Männern, dem Trainingsbereich und den Umkleiden zum zweiten
„Kinderzimmer“.
Nina lebte bis vor kurzem mit ihrem Mann Viktor und den beiden Kindern
Kaleb (13) und Tolja (16) in Kreuzberg. Sie liebt das Berliner Nachtleben. Sie
geht in Clubs und lebt sich beim Tanzen aus – mehr als nur ein
temperamentvoller Ausgleich für ihre anstrengende Arbeit im
Morddezernat, es ist auch die Sehnsucht nach maximaler Intensität. Doch
für Viktor wurde das zu viel. Er zog aus der gemeinsamen Wohnung aus.
Tolja ist stinksauer auf seine Mutter. Er gibt ihr die Schuld an der Trennung
und zieht zu seinem Vater, während Kaleb bei seiner Mutter bleibt. Nina
leidet sehr unter den angespannten Familienverhältnissen und den
ständigen Anschuldigungen ihres Mannes.
Meret Becker über ihre Rolle
Am Anfang versucht man, eine Rolle so eng wie möglich zu fassen und
plötzlich entspannt sich das ein bisschen und wird durchlässiger und weiter.
Man muss aufpassen, dass man sie nicht anfängt zu verwässern oder
schwammig zu machen. Ihr noch mehr Nuancen in verschiedene Richtungen
zu geben, ist spannend.
Meret Becker über Berlin
Menschen sind nicht schwarz-weiß, sie haben Facetten. Das steht für diese
Stadt, die sehr atmet wie facettenreich das Leben ist. Wie kaum eine andere
Stadt ist sie zusammengewürfelt aus Epochen, aus Menschen
7
verschiedenster Herkunft. Jeder Bezirk ist eine kleine Insel. Es gibt so viele
Welten, die aufeinanderprallen, und so sind auch die Menschen.
Meret Becker
Becker,
cker 1969 in Bremen geboren ist eine deutsche Theater- und
Filmschauspielerin und kam im Alter von vier Jahren nach Berlin. Seit 2015
spielt sie die „Tatort“-Kommissarin Nina Rubin. Neben der Schauspielerei
verfolgt sie eine weitere große Leidenschaft: die Musik. 2014 brachte sie ihr
eigenes Album namens „Deins & Done“ auf den Markt.
Weitere Informationen:
www.players.de/actresses/Meret-Becker/182/vita
oder www.meretbecker.de
Eine Auswahl der Film- und Fernsehfilme
•
Fremde, liebe Fremde (1991)
•
Kleine Haie (1992)
•
Die Sieger (1994)
•
Das Versprechen (1995)
•
Painted Angels (1996)
•
Rossini (1997)
•
Comedian Harmonists (1997)
•
Pünktchen und Anton (1998)
•
Der Vulkan (1998)
•
Il furto del tesoro (2000)
•
Urlaub vom Leben (2005)
•
Munich (2005)
•
Komm näher (2006)
•
Meine schöne Bescherung (2007)
•
Boxhagener Platz (2010)
•
Die Lehrerin (2011)
•
Quellen des Lebens (2011)
•
Fliegende Fische müssen ins Meer (2011)
•
Feuchtgebiete (2013)
•
Tatort: In der Tiefe der Zeit (2014)
•
Lügen und andere Wahrheiten (2014)
•
Tatort: Das Muli (2015)
•
Tatort: Ätzend (2015)
8
Eine Auswahl der Auszeichnungen
•
Grimme-Preis 1991 als Beste Nachwuchsdarstellerin in „Fremde, liebe
Fremde“
•
Bayerischer Filmpreis 1993 für die tragenden Rollen in „Das
Versprechen“ und „Die Sieger“
•
Deutscher Filmpreis 1997 für „Comedian Harmonists“
•
Goldene Kamera 1997 für „Comedian Harmonists“
•
Max-Ophüls-Preis 2004 für die Filmmusik von Pipermint … Das Leben,
möglicherweise
•
Bundesverdienstkreuz 2012 für besonderes künstlerisches und
gesellschaftliches Engagement
Eine Auswahl der Musik
•
Album DEINS & DONE (2014)
•
schrieb sieben Lieder für den Musikfilm "Seven Deaths of a Bird" (2014)
•
unter anderem mit Ars Vitalis, Nina Hagen und Max Raabe aufgetreten
•
Gastsängerin bei den Einstürzenden Neubauten, BAP und Sportfreunde
Stiller
•
Gesangsrolle in „Pierrot Lunaire“ in der Berliner Philharmonie
klassischen Schönberg unter der Leitung des Stardirigenten Kent
Nagano
•
Zusammenarbeit mit den Tanz-Theater-Ensembles Pina Bausch und
Jean-Claude Gallotta
9
Mark Waschke ist
Kriminalhauptkommissar Robert Karow
Robert besitzt ein ausgeprägtes visuelles Gedächtnis,
das andere erstaunt und ihm in seiner Arbeit
Erkenntnisse liefert, die selbst Kollegen verblüffen. Er
verfügt über eine hohe Abstraktionsfähigkeit und ein
brillant logisches, beängstigend schnelles
Denkvermögen. Anders als Nina interessieren ihn
nicht Einzelschicksale, sondern große Zusammenhänge. Er hat einen
ausgeprägten Sinn für Ironie und absurden Humor, aber auch einen
melancholischen Wesenszug. Der ist gepaart mit der Fähigkeit, schwer
vertrauen zu können. Robert lebt allein. Er genießt seine Freiheiten und lässt
nichts anbrennen – dabei ist er auch Männern gegenüber nicht abgeneigt. Er
wurde in Berlin-Pankow geboren, kommt aus einem bürgerlichen
Elternhaus, sein Vater ist Gynäkologe am Städtischen Krankenhaus Pankow.
Nach einem sehr guten Abitur beginnt Robert an der Humboldt-Universität
Jura zu studieren. Doch er bricht sein Studium ab und geht zur Polizei. Ein
Schritt, den seine Eltern nicht nachvollziehen können. Seine Polizeikarriere
als Kommissar im Drogendezernat hätte sie versöhnt – wenn es nicht im
Rahmen eines Polizei-Einsatzes zu einem traumatischen Ereignis gekommen
wäre: Roberts Partner wird erschossen. Die Umstände bleiben rätselhaft und
dann finden seine Kollegen auch noch die gesuchte Schusswaffe bei ihm.
Karow setzt alles daran, den Fall endlich aufzuklären und den wahren Täter
zu finden.
Mark Waschke über seine Rolle
Karow ist nichts Fixes, wenn er in die Fälle geworfen wird, sondern er
entwickelt sich mit jeder Episode weiter und zeigt andere Facetten von sich.
Das macht ihn aus und macht ihn auch schwer zu greifen. Er ist weder gut
noch böse, weder positiv noch negativ. Das sind alles Kategorien, die beim
Machen für mich keine Rolle spielen. Es geht darum, dass man
nachvollziehen kann, warum sich jemand so verhält. Und dann kann er die
schlimmsten Sachen machen, man geht mit ihm mit.
10
Mark Waschke über Berlin
Im dritten Fall löst sich das ein, was wir am Anfang sagten: Wir erzählen
Geschichten über die Stadt. Die Stadt ist Hauptdarsteller und wir stehen mit
daneben, aber eigentlich geht es um die Widersprüche in der Stadt, und man
nutzt das Geschichtenerzählen, um die Porösität und den pulsierenden
Wahnsinn dieser Stadt zu erzählen. Und das macht Spaß.
Mark Waschke,
Waschke, 1972 in Wattenscheid geboren, studierte in Berlin an der
Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Danach gehörte er zum
Ensemble der Schaubühne Berlin. Mark Waschke spielte unter anderem am
Deutschen Theater Berlin, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und an
der Schaubühne am Lehniner Platz. Seit 2015 ist er als „Tatort“-Kommissar
Robert Karow im Einsatz.
Weitere Informationen:
www.hoestermann.de/de/ensemble/actor8474.html
Auswahl Theater-Engagements
•
Der Kirschgarten (2008)
•
Und Lena (2009)
•
Kleine Füchse (2014)
•
Unter Eis (2014)
•
Bella Figura (2015)
Auswahl der Film- und Fernsehfilme
•
KDD - Kriminaldauerdienst (2005)
•
Ein spätes Mädchen (2007)
•
Entführt (2008)
•
Die Buddenbrooks (2008)
•
Unter dir die Stadt (2009)
•
Habermann (2010)
•
Der Brand (2011)
•
Freilaufende Männer (2011)
•
Fenster zum Sommer (2011)
•
Und dennoch lieben wir (2012)
•
Barbara (2012, Silberner Bär für Beste Regie)
•
Schilf - Alles, was denkbar ist, existiert (2012)
11
•
Zum Geburtstag (2013)
•
& Me (2013)
•
Tatort: Willkommen in Hamburg (2013)
•
Unsere Mütter, unsere Väter (2013)
•
Vor dem Krieg (2014)
•
Es ist alles in Ordnung (2014)
•
Die Seelen im Feuer (2014)
•
Tatort: Das Muli (2015)
•
Tatort: Ätzend (2015)
•
Tatort: Fegefeuer (2016)
Auszeichnungen
•
Bester Hauptdarsteller in der Kategorie Fernsehspiel beim
RomaFictionFest 2009 für „Die Buddenbrooks“
•
Bayerischer Filmpreis 2010 als Bester Darsteller in „Habermann“
•
Franz Hofer Preis 2012 vom Filmhaus Saarbrücken
•
Deutscher Fernsehpreis 2013 Für das Ensemble in „Unsere Mütter,
unsere Väter“
•
Deutscher Schauspielerpreis 2013 als beste Nebenrolle in „Der Brand“
12
DAS TEAM
Tim Kalkhof ist Assistent Mark Steinke
Mark klärt für Karow und Rubin alle technischen
Fragen und verliert dabei nicht seinen Humor.
Carolyn Genzkow ist Hospitantin Anna Feil
Die ehrgeizige junge Kollegin will später mal
unbedingt in der Mordkommission arbeiten.
NINA RUBINS FAMILIE
Aleksandar Tesla ist Dr. Viktor Rubin
Viktor stammt aus Russland und arbeitet als Facharzt
an der Charité. Er und seine Frau haben ein
Abkommen, sich gegenseitige Freiheiten zu lassen.
Dennoch fällt es Viktor schwer, Ninas „Kapriolen“ zu
akzeptieren – schließlich zieht er aus dem
gemeinsamen Haushalt aus.
Louie Betton ist Kaleb Rubin (13)
Kaleb lebt weiterhin bei seiner Mutter. Die Trennung
seiner Eltern macht ihn allerdings sehr traurig. Er
entschließt sich, wieder regelmäßig am
Religionsunterricht teilzunehmen und ein Bar-Mizwa
zu werden. Ob er damit die Familie wieder
zusammenbringen kann?
13
WEITERE FIGUREN
Valerie Koch ist Birgit Hahne
Birgit Hahne (40) arbeitet in der Kiezkneipe „Wehmut“
und verkauft gelegentlich unter der Hand Drogen.
Obwohl sie als Alleinstehende viel zu tun hat, versucht
sie, ihren Söhnen Rick und Alex eine gute Mutter zu
sein. Die Tatsache, dass ihre Freundin Katharina
Werner mit ihrem Jeep überfahren wurde, macht sie
fassungslos. Nur kann leider niemand bezeugen, dass
sie zur Tatzeit in der Kiezkneipe war.
Steffen Münster ist Carsten Werner
Früher feierten Carsten und Katharina Werner oft mit
Birgit Hahne. Seit dem Tod seiner Frau sind der
Architekt und sein 16-jähriger Sohn Ben völlig verstört.
Carsten ist Mitte 40. Er hatte vorher eine Liaison mit
Birgit Hahne, nun begegnet er ihr auffällig kühl. Den
Ermittlern gegenüber sagt er kein Wort über diese
Beziehung und verschweigt auch, dass er bei Birgit
gelegentlich Drogen gekauft hat.
Thomas Heinze ist Thorwald Müller
Rechtsanwalt Müller ist beruflich erfolgreich. Seine
Tochter Louisa lebt seit zwei Jahren bei ihm. Sie
bestreitet heftig, etwas mit dem Unfall zu tun zu
haben und gibt ihrem Vater doch immer wieder Anlass,
daran zu zweifeln. Müller liebt sie, aber weiß nicht
wirklich, womit die 15-Jährige ihre Zeit verbringt. Die
Eltern von Paula und Charlotte sind in ähnlicher Lage.
Der Anwalt schlägt ihnen einen Deal vor, den er nicht machen dürfte ...
14
Cosima Henman ist Louisa Müller
Louisa (15) legt viel Wert auf ihr Äußeres. Ihre Hände
sind manikürt, sie ist gut gestylt, hat genug Geld für
neue Outfits und keine schlechten Schulnoten. Sie ist
schon recht selbständig, aber nicht wirklich greifbar.
Selbst ihrem Vater begegnet sie reserviert. Nichts ist
wichtiger als ihre Freundinnen und ihr unentbehrliches
Handy.
Emma Drogunova
Drogunova ist Paula Zink
Paula (14) ist Einzelkind und wohnt bei ihrer
alleinerziehenden Mutter. In deren Frisörladen hilft sie
samstags aus. Paula trägt dieselben
Freundschaftsbändchen wie ihre beiden besten
Freundinnen, Louisa und Charlotte. Im Trio ist sie die
Jüngste und Kleinste, jedoch die mit der größten
Klappe. Paula chattet ständig und sucht Action. Mit
ihren Frechheiten provoziert sie Nina Rubin bis aufs Blut.
Valeria Eisenbart ist Charlotte Buske
Charlotte (16) wohnt bei ihren Eltern, die eine
Fahrschule betreiben. Sie wirkt phlegmatisch, aber der
Eindruck täuscht. Ihren Eltern hat sie schon reichlich
Kummer gemacht: Sie kam nach einem Komasaufen
ins Krankenhaus und in die Psychiatrie, hat die Schule
geschmissen. In sozialen Netzwerken präsentiert sich
Charlotte mal in krassen Outfits, mal vernachlässigt.
Béla Lenz ist Ben Werner
Ben (16) kennt Louisa und Paula flüchtig aus seiner
Schule. Er leidet sehr unter dem Verlust seiner Mutter
und vermutet, dass die drei Mädchen etwas mit ihrem
Tod zu tun haben. Sie waren am fraglichen Tag in der
Tiefgarage des Einkaufscenters. Doch immer, wenn er
sie zur Rede stellen will, weisen sie ihn zurück.
15
Schließlich überwindet er sich und arbeitet mit der Polizei zusammen. Dafür
nimmt er emotional viel auf sich.
STATEMENTS ZUM FILM
Valeria Eisenbart
Eisenbart über ihre Rolle Charlotte:
Ich spiele die 16-jährige Charlotte Buske. Ihre besten Freundinnen sind Luisa
und Paula. Sie kommt aus sehr schwierigen familiären Verhältnissen und
verbringt kaum Zeit zu Hause. Charlotte ist sehr in sich gekehrt. Sie zeigt ihre
Gefühle und Bedenken nicht gerne nach außen. Jedoch ist sie die
Gefühlvollste unter den drei Freundinnen. Dazu ist sie auch sehr naiv und
denkt nicht über ihre Taten und ihr Handeln nach.
Cosima Henman über ihre Rolle Louisa:
Louisa ist ein Mädchen aus wohlhabendem Hause und die Anführerin in ihrer
Dreier-Clique. Sie ist ein typischer Teenager, dessen Lebensinhalt aus sozialen
Netzwerken besteht. Als Einzelkind ist sie die kleine Prinzessin ihres Vaters,
was sie schamlos ausnutzt. Im Verlauf der Handlung wird deutlich, dass
hinter ihrer unschuldigen Fassade ein egoistisches und auch skrupelloses
Mädchen steckt.
Emma Drogunova über ihre Rolle Paula:
Paula:
Paula ist ein Mensch mit einem großen Herzen, der viel Mut hat, aber in
seinen jungen Jahren auch schon sehr viel erleben musste. Das hat sie
abgehärtet – sie hat sich einen Panzer aus Arroganz und Dreistigkeit
zugelegt. Paula ist aber auch ein sehr loyaler Mensch - sie liebt ihre Freunde
und ihre Familie, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Ich wünsche mir
für Paula, dass sie öfter in den Arm genommen wird und ein paar nette
Worte zu hören bekommt.
16
DIE DREHBUCHAUTORIN
DAGMAR GABLER
Dagmar Gabler, 1966 in Regensburg geboren,
absolvierte nach ihrem Abitur eine SchauspielAusbildung in Ulm und beendete diese mit dem
Diplom. Nach Theater-Engagements in Amsterdam
und Hamburg folgte 1992 ihr Umzug nach Berlin. Hier
spielte und produzierte sie einige Stücke am freien
Theater. Nach „einem halben Studium“ der
Kulturwissenschaften und Amerikanistik wechselte sie
dann an die Drehbuchakademie der DFFB. Dort machte
sie im Jahr 2000 ihr Diplom.
Der Kurzfilm FUCK THE PIGS nach Dagmar Gablers Drehbuch gewann den
Murnau-Kurzfilmpreis 2002. Ihr Debüt gelang ihr mit dem Drehbuch für den
Langfilm MITFAHRER – JEDE BEGEGNUNG IST EINE CHANCE (2003), welches
sie zusammen mit den Co-Autoren Khyana El-Bitar und Robert Löhr verfasste.
Der Film wurde bei der Berlinale als Eröffnungsfilm der Reihe Perspektive
Deutsches Kino präsentiert und 2004 mit dem Studio Hamburg
Nachwuchspreis sowie dem Aubagne Screenwriter Award ausgezeichnet.
Das Drama CLOSE, welches sie mit dem Regisseur Marcus Lenz schrieb,
gewann 2005 den new berlin film award in der Kategorie Bester Spielfilm.
Seitdem ist Dagmar Gabler als Autorin für Kino- und TV-Filme tätig und
schreibt u. a. Drehbücher für den „Tatort“.
INTERVIEW MIT DAGMAR GABLER
Warum trägt der „Tatort“
Tatort“ den Titel „Wir – Ihr - Sie“?
Mein Mann berichtet, ich sei nachts hochgeschreckt und hätte mit
Geisterstimme gesagt: „ WIR – IHR - SIE“! Spaß beiseite: Tatsächlich war
dieser Titel wie der „Tatort“-Stoff selbst plötzlich einfach da. Beim darüber
nachdenken gefiel mir dann, dass diese drei sehr häufigen, wichtigen und
kurzen Worte Identität und Abgrenzung zugleich definieren. Inhaltlich passte
das zu den drei Teenager-Mädchen im Fokus der Geschichte, die ein starkes
Gefühl von WIR gegen Euch (also IHR) empfinden – und SIE sollen sie nicht
17
stören. Gleichzeitig erzählt die Wort-Reihung eine Entwicklung, eine Distanz
entsteht und wird gesteigert: WIR ist sehr nah, IHR weiter weg und SIE sind
fremd. Außerdem ist der Titel ein irritierender Stopper, der mich als
Zuschauer neugierig machen würde und das Publikum direkt anspricht:
„Tatort: Wir...“ - also auch Provokation. Und zuletzt Verwirrspiel: Wer ist hier
WIR? Wer IHR? Und wer SIE? Wer ist schuld? Am Tod dieser Frau? An unseren
Kindern? Nie hätte ich gedacht, dass dieser Arbeitstitel „durchkommt“. Umso
mehr freue ich mich über die Entscheidung des Senders.
Im neuen Berliner „Tatort“
Tatort“ geht es um ein jugendliches MädchenMädchen-Trio,
welches nach einer Shoppingtour in ein fremdes Auto einbricht und die
Mutter eines Mitschülers überfährt. Was hat Sie auf die Idee zu dieser
Geschichte gebracht und beruht der Fall womöglich auf einer wahren
Begebenheit?
Als Drehbuchautorin bin ich Dramatikerin, d.h. ich verdichte und erweitere,
was ich wahrnehme und empfinde. Dazu gehört zu allererst
Eigenbeobachtung. Ich – aber nicht nur ich - reagiere in der Öffentlichkeit
öfter genervt von anderen. Die Stadt wird dichter, krasser ... Jeder hat immer
mehr auf der Agenda, offensives Verhalten im Verkehr nimmt zu, auf den
Straßen, in U- und S-Bahnen – und besonders, wenn Menschen in Gruppen
unterwegs sind. Ich beobachte mehr Gleichgültigkeit, mehr gestresstes
Verhalten bis hin zu Aggression, Enthemmung, Verrohung. Als Autofahrerin
weiß ich außerdem, wie einfach im Affekt ein Auto zur Waffe werden kann.
Krasse Teenies kennt, glaube ich, jeder, der mit offenen Augen durchs Leben
geht, aber eine wahre Begebenheit liegt nicht zugrunde. NACH dem Dreh
ging jedoch ein ähnlicher Vorfall mit drei 14-jährigen Mädchen durch die
Medien, die mit einem gekidnappten Auto einen Unfall mit Todesfolge
verursacht haben und dann einen Täter erfunden haben, um der Strafe zu
entgehen.
Die Mädchen versuchen die Tat zu vertuschen und lügen alle eiskalt an.
Woher kommen ihr empathieloses Verhalten und ihr fehlendes
Schuldbewusstsein hinsichtlich des Mordes?
Schuld wird erst mal nicht empfunden, sie wird verdrängt oder steigt erst ins
Bewusstsein auf, als die Mädchen tatsächlich mit dem Schmerz, den sie
verursacht haben, konfrontiert werden. Vorher lassen sie die Tat abprallen, so
wie man einen nicht willkommenen Anrufer wegdrückt: Was sollen sie sich
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davon ihr Leben versauen lassen, dumm gelaufen, schon zu spät ... Die sind
eher narzisstisch unterwegs. Das liegt nicht nur an ihrem pubertären
Zustand, ich beobachte eine generelle Entwicklung dahin. Immer mehr
Menschen scheinen immer mehr mit sich und ihrem Smartphone beschäftigt
zu sein und stumpfen für ihre unmittelbare Umwelt ab.
Obwohl alle drei Mädchen aus sehr unterschiedlichen
Elternhäusern kommen, ist ihr Verhältnis
Verhältnis zu den Eltern doch ähnlich: nämlich
bei allen gleich schlecht. Was ist da schiefgelaufen?
Auch die Eltern sind ziemlich beschäftigt – will doch keiner mehr ewig
zurückstecken wegen der Kids. Und in einem bestimmten Alter sind die halt
meistens auch schwierig. Zwei der Mädchen sind Einzelkinder und ihre
Elternparteien alleinerziehend. Und Charlottes Eltern haben Stress mit ihrer
Fahrschulen-Existenz. Charlotte ist schon seit zwei Jahren schwierig, ihre
Mutter stumpft weiter ab und ist immer frustrierter von ihrer
Tochter. Deren „Versagen“ und Krassheit überfordert sie – die Mutter weiß
sich nicht mehr zu helfen, holt sich aber auch keine Hilfe.
Hätte der Fall anders enden können, wenn die Mädchen ein
vertrauensvolleres Verhältnis zu ihren Eltern gehabt
gehabt hätten? Und was hätten
die Eltern anders machen können/sollen?
Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen, sagt man. Und wenn aus
Kindern Verbrecher werden, fragt sich doch fast jeder, was WIR
gesamtgesellschaftlich falsch machen. Natürlich sind auch die Eltern in der
Verantwortung. Ein vertrauensvolles Verhältnis ist jedoch nicht alles, man
muss seine Kinder kennen und ihnen nicht blind vertrauen, ihnen Zeit und
Wärme schenken und genug soziale Kompetenz vermitteln, damit sie nicht
einfach Leute aus dem Weg räumen, die sie nerven. Und auch Mitgefühl
kann man lernen. Ich habe manchmal auch den Eindruck, dass Werte
verloren gehen. Die Mehrheit erzieht ihre Kinder (teils aus verständlichen
Gründen) nicht mehr religiös, liefert aber für dabei verlorengehende
gemeinschaftliche Erfahrungen, Rituale und Werte keinen wirklichen Ersatz
jenseits des Karriere- und Konsum–Werte-Kanons. Und bei den Eltern klingelt
auch ständig das Handy, sie haben wenig Zeit für ihre Kinder und deren
Sinnsuche, sind oft selbst in komplizierten Phasen, Großeltern sind
nicht mehr in der Nähe, etc.... Dazu kommt, dass Konfrontation mit Schmerz
oder den Grausamkeiten des Lebens oft vermieden werden – Kids müssen für
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ihre Fehler oft nicht die Konsequenzen spüren oder gar tragen. Auch ist im
Smartphone-Zeitalter für Eltern der Zugang zu den außerfamiliären
Netzwerken der Kinder schwieriger als früher, als noch alle Telefonate über
eine Familien-Leitung liefen oder man gemeinsam vor einem Fernseher saß
und nicht jeder vor seinem Display. Absurd, weil ja eigentlich die Kinder für
die Eltern per Handy nun jederzeit erreichbar sind. Aber Erreichbarkeit und
Vernetzung sind nicht gleich Nähe.
Nach der Tat kommunizieren die Mädchen Tag und Nacht über ihre
Smartphones weiter. In den Medien werden die heutigen Jugendlichen auch
oft als „Generation Smartphone“ bezeichnet. Welchen Einfluss haben
Smartphones und die sozialen Medien auf die Jugend – und auf die
Gesellschaft insgesamt?
Wir haben eine zusätzliche Seins- und Identitäts-Währung. Jeder ist fast
konstant doppelt und dreifach gefordert: In der „dinglichen“ Welt und
gleichzeitig in den „virtuellen“ Welten. Jeder ist beinah immer verfügbar und
checkt ständig, was online Sache ist. Das kostet sehr viel mehr Energie, als
wenn man sich auf nur eine Welt konzentriert oder mal ganz „abschaltet“. So
ein „Multi-Tasking“ ist anstrengend. Die Aufmerksamkeit und Energie dafür
fehlt woanders und das führt zu Defiziten. Soziale Medien fordern ein „Sich
preisgeben“ und fördern die Publizierung eines meist geschönten
„optimierten“ Selbsts. Und die ständige Kommentierung und Bewertung von
allem und jedem verstärkt diese Ich-Bezogenheit – u.a. auch auf Kosten von
wirklicher Lust, Interesse und echter Teilnahme am Anderen.
Wie können Eltern das digitale
digitale Nutzungsverhalten ihrer Kinder sinnvoll
beeinflussen oder gar einen kritischen Umgang damit bewirken?
Bei sich anfangen und das Ding auch mal selbst wegpacken. Ich habe
genauso wenig Verständnis für Eltern, die am Esstisch mit ihren Kindern ihr
Smartphone neben sich liegen haben, von den Kindern aber verlangen, dass
sie das nicht tun, wie für Eltern, die gar nicht kontrollieren und froh sind,
wenn sie ihre Ruhe haben und selber chatten oder zocken können.
Ich muss immer lachen, wenn ich höre, dass Eltern ihren 13-Jährigen nicht
mehr erlauben, nach 23.00 Uhr noch online zu sein. Wow, wa? SCHON um
23.00 Uhr Router aus? Wie wäre es mal mit ganzen Tagen oder Wochen? Da
höre ich schon den Aufschrei: Realitätsfern! Die muss ja keine Kinder mehr
erziehen und kann leicht reden! Idiotisches Social-Media-Bashing! usw. In
dem Zusammenhang möchte ich auf einen Vortrag der Soziologin Sherry
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Turkle „Connected but alone“ verweisen, der im Netz (!) zu finden ist. Diesen
kurzen Bericht von Gefahren seelischer Verkümmerung im digitalen Zeitalter
findet, glaube ich, jeder aufschlussreich.
Wie nutzen Sie persönlich die sozialen Medien/Smartphones und wie stark
beeinflusst das Ihr Leben?
Ich bin seit Ende der 80er PC- und Anfang der 90er Handy-Nutzerin und
kenne die Vor- und Nachteile und Eigendynamiken und versuche mich nicht
vereinnahmen und hysterisieren zu lassen. Aber nützliche Apps weiß ich zu
schätzen und habe das Web meistens griffbereit. Ich habe einen MailAccount und eine Webseite, recherchiere u. a. online, nutze Twitter passiv,
wenn auch eher um „nicht den Anschluss zu verlieren“. Aber das war’s: keine
Chats, kein Instagram o. ä. Und nach ein paar Jahren Facebook bin ich wieder
„ausgetreten“. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die ihr Smartphone anlassen
in Meetings oder Verabredungen. Dass das inzwischen normal ist, ärgert
mich jedes Mal aufs Neue, und wenn ich mich selber auf der Straße aufs
Smartphone starrend erwische, könnte ich kotzen. Ich freu mich immer,
wenn ich es zu Hause vergesse.
In „Wir – Ihr
Ihr – Sie“ handeln beide Kommissare gesetzeswidrig. Zum einen
betäubt Robert Karow einen Mann mit K.O.K.O.-Tropfen und hält ihn fest, da er
ihn mit dem Mord an seinem Kollegen in Verbindung bringt. In einer anderen
Szene rutscht Nina Rubin die Hand gegen eines der
der Mädchen aus. In beiden
Fällen geht es um die Aufklärung eines Mordes. Heiligt der Zweck in diesem
Fall die Mittel?
Karow wurde von dem K.O.-Tropfen-Mann vorher richtig „böse gefickt“ und
Nina wurde extrem provoziert. Nicht nur die drei Teenager reagieren also
unangemessen unkontrolliert - und beinahe verroht - auf „Stress“, sondern
auch die Elterngeneration. Natürlich heiligt der Zweck die Mittel nicht. Das
Gemeine im Leben ist allerdings, dass auch solche Mittel manchmal den
Zweck erfüllen - auch ohne Heiligung. Ist nicht korrekt, kommt aber in den
besten Kripo-Kreisen vor hab ich mir sagen lassen.
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DER REGISSEUR
TORSTEN C. FISCHER
Torsten C. Fischer,
Fischer 1963 in Marl geboren, ist ein
deutscher Regisseur und Drehbuchautor. Bevor er 1989
sein Studium an der Deutschen Film- und
Fernsehakademie Berlin begann, studierte er
Kunstgeschichte, Philosophie und
Theaterwissenschaften. Vor seinem Abschluss erfolgte
1991/1992 sein Regiedebüt mit dem Film DIE
FLIEGENDEN KINDER, wofür er auch das Drehbuch
verfasste. Dieser Film wurde 1992 mit dem MaxOphüls-Preis für die beste Bildgestaltung ausgezeichnet.
Seither inszenierte Torsten C. Fischer mehrere anspruchsvolle Fernsehfilme
und verschiedene Serien, u. a. DOPPELTER EINSATZ, mit der er 2000 erstmals
den Deutschen Fernsehpreis für die Beste Regie gewann. 2003 erhielt er für
DER ANWALT UND SEIN GAST dann zum zweiten Mal den Deutschen
Filmpreis in der Kategorie Beste Regie. Im Jahr 2007 gelang dem Regisseur
dann mit der Romanverfilmung DER LIEBESWUNSCH das Kinodebüt. Für
seine Filmbiografie über Romy Schneider ROMY (2009) wurde er 2010 auf
dem Internationalen Fernsehfilmfestival Shanghai mit der Silbernen
Magnolie für die beste Regie ausgezeichnet. In den Jahren 2005 bis 2011
übernahm er die Regie für sieben „Tatort“-Produktionen. Mit dem „TATORT“:
DER FALL REINHARDT (Buch: Dagmar Gabler) gelang ihm 2014 ein
herausragender Erfolg.
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FILME UND ERSTAUSSTRAHLUNGSTERMINE
ERSTAUSSTRAHLUNGSTERMINE
TATORT MIT MERET BECKER UND MARK WASCHKE
1.
Das Muli
22.03.2015
2. Ätzend
15.11.2015
3. Wir – Ihr – Sie
05.06.2016
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