DasErste.de Wir – Ihr – Sie SONNTAG 5. JUNI 2016 20:15 Uhr Titel-Tatort.indd 1 18.03.16 16:19 Rundfunk BerlinBerlin-Brandenburg PRESSEINFORMATION Presse & Information Masurenallee 8 - 14 | 14057 Berlin Tel. +49/30/97 99 3-12 100 Fax +49/30/97 99 3-12 109 [email protected] www.rbb-online.de 20. April 2016 Tatort: Wir - Ihr - Sie Fernsehfilm, Deutschland 2016 Drehbuch: Dagmar Gabler Regie: Torsten C. Fischer Mit Meret Becker, Mark Waschke, Valerie Koch, Emma Drogunova, Cosima Henman, Valeria Eisenbart, Thomas Heinze, Steffen Münster, Carolyn Genzkow, Aleksandar Tesla, Tim Kalkhof, Béla Gabor Lenz u. v. a. Sendetermin: Sonntag, 5. 5. Juni 2016, 20.15 Uhr Uhr im Ersten Ersten „Wir – Ihr - Sie“ ist eine Produktion der ZIEGLER FILM (Produzentin: Tanja Ziegler) im Auftrag des Rundfunk Berlin-Brandenburg für Das Erste. Inhaltsverzeichnis Seite Inhalt 2-3 Was bisher geschah … 3-4 Besetzung 5 Stab 6 Hauptdarsteller, ihre Rollen, Statements 7 - 12 Das Team 13 Nina Rubins Familie 13 Weitere Figuren 14 - 16 Statements zum Film 16 Autorin Dagmar Gabler: Biografie und Interview 17 - 21 Regisseur Torsten C. Fischer 22 Filme und Erstausstrahlungstermine 23 1 Pressekontakte und Bildnachweis 23 INHALT Ihr dritter Fall führt Nina Rubin (Meret Meret Becker) Becker und Robert Karow (Mark Mark Waschke) Waschke zum Tatort eines grausamen Mordes im Parkhaus eines Shoppingcenters. Katharina Werner, Mutter eines Sohnes, stirbt dort, nachdem ein Jeep sie brutal überfährt. Die Überwachungskameras zeigen einen Wagen mit getönten Scheiben, aber Fahrer und Tathergang sind nicht zu erkennen. Ins Visier der Ermittlungen gerät die Halterin des Jeeps, Birgit Hahne (Valerie Valerie Koch). Koch Früher war sie mit Katharina befreundet, doch dann haben die Nachbarinnen unterschiedliche Wege eingeschlagen. Ein Interesse scheinen sie jedoch bis zuletzt geteilt zu haben – und zwar das an Katharinas Ehemann Carsten Werner (Steffen Steffen Münster). Münster Trotz eines möglichen Motivs beteuert Birgit Hahne hartnäckig ihre Unschuld. Anhand der Videoüberwachung des Parkhauses stoßen Rubin und Karow außerdem auf drei Mädchen, die sich dort zur Tatzeit aufgehalten haben: Louisa (Cosima Cosima Henman), Emma Drogunova) Henman Paula (Emma Drogunova und Charlotte (Valeria Valeria Eisenbart), isenbart Schulkameradinnen von Katharina Werners Sohn Ben (B Béla Gabor Lenz). Lenz Die drei waren am Tattag im Shoppingcenter, um „Party“ zu machen, da Charlotte Geburtstag hatte. Mit dem Mord im Parkhaus konfrontiert, reagiert das pubertierende Mädchen-Trio vollkommen gleichgültig. Viel wichtiger als alles andere ist ihnen ihr Smartphone, mit dem sie Tag und Nacht beschäftigt sind. Nina Rubin und Robert Karow müssen sich mit empathielosen Jugendlichen und überforderten Eltern herumschlagen und stoßen bei ihren Ermittlungen auf eine Mauer des Schweigens. Als sie versuchen, diese zu durchbrechen, ernten sie von den Teenagern nur Hohn und Spott. Besonders Nina Rubin gerät angesichts derlei Kaltschnäuzigkeit an den Rand ihrer Selbstbeherrschung. „Wir – Ihr - Sie“ ist eine Produktion der ZIEGLER FILM (Produzentin: Tanja Ziegler) im Auftrag des Rundfunk Berlin-Brandenburg für Das Erste. Mehr im Internet unter DasErste.de/Tatort. 2 Honorarfreie Pressefotos stehen unter www.ard-foto.de zur Verfügung. Sendung verpasst? Sie können das Video zum Film nach Ausstrahlung sieben Tage lang auf www.Tatort.de und in der Das Erste Mediathek unter www.DasErste.de/Mediathek abrufen. Was bisher geschah … Die rbb Tatorte mit Rubin und Karow erzählen parallel zum eigentlichen Krimifall eine zweite Geschichte. Kommissar Robert Karow versucht aufzuklären, wie sein früherer Partner GREGOR MAIHACK wirklich starb. Was in den Tatorten „Das Muli“ (EA: 22.3.2015) und „Ätzend“ (EA: 15.11.2015) bisher geschah: Karow eilt ein zweifelhafter Ruf voraus, als er vom Drogendezernat in die Mordkommission zu Nina Rubin versetzt wird. Maihack, sein Partner im Drogendezernat, hatte sich Undercover in den Drogenclan um die berüchtigten Hakari und Andi Berger eingeschleust. Karow führte ihn. Eines Tages wurde Maihack tot in der Spree gefunden. Nina hat ein Verhältnis mit ihrem jüngeren Kollegen Jahn von der Sitte. Für Nina ist es nur eine spontane und flüchtige Affäre. Sie bittet Jahn, ihr Karows Personalakte zu besorgen. Ninas Mann Viktor trennt sich von ihr. Er packt zwei Taschen und zieht mit dem älteren Sohn Tolja (16) aus. Ninas jüngerer Sohn Kaleb (13) verteidigt seine Mutter gegenüber dem Bruder und bleibt bei Nina. Er setzt sich in den Kopf, wieder zum Unterricht für seine Bar-Mizwa zu gehen. Mit der Feier hofft er, seine Eltern wieder zusammen zu bringen. Nina vertieft sich in den Fall „Maihack“, liest Akten und stößt auf eine Ungereimtheit: Gregor Maihack wurde angeblich in der Spree gefunden, tatsächlich jedoch wurde er erschossen und der Obduktionsbericht gefälscht. Die Tat muss im Plänterwald geschehen sein, den auch Karow öfter besucht. Ein weiterer Mann aus der Drogenszene wird erschossen. Es ist Mutlu Erdem, den Karow von seinen Ermittlungen im Drogendezernat kannte. Nina sucht den verwahrlosten, ehemaligen Vergnügungspark im Plänterwald auf und schaut sich dort um. Zufällig findet sie in einer alten Dinosaurierfigur eine Pistolenkugel, die sie Karow überreicht. 3 Karow lässt die Kugel untersuchen. Sie könnte aus derselben Waffe stammen, mit der auch sein Partner Gregor erschossen wurde. Dann erhält Karow aus Erdems Nachlass ein Video, auf dem Erdem behauptet, es existiere ein Handyfilm, der die Tat im Plänterwald zeigt. Erdem fordert für seine Frau und die beiden Töchter Polizeischutz, im Gegenzug soll Karow den Handyfilm bekommen. Karow besucht eine Bar und nimmt einen attraktiven jungen Mann zu sich in die Wohnung. Nachdem es einen anonymen Hinweis gab, ordnet der Staatsanwalt eine Wohnungsdurchsuchung bei Karow an. Nina Rubin nimmt sie am nächsten Morgen mit ihren Kollegen vor. Eine Waffe wird gefunden, mit der auch Gregor Maihack erschossen wurde. Karow wird verhaftet und bittet Nina eindringlich, Erdems Handyfilm zu finden. Um den Zuschauerinnen und Zuschauern den „Anschluss“ zu erleichtern, wiederholt Das Erste am Freitag, 3. Juni 2016 um 22.15 Uhr die vorangehende Berliner „Tatort“„Tatort“-Folge „Ätzend“. Anschließend wird der Film für sieben Tage in der ARD Mediathek zu sehen sein (Abruf täglich ab 20.15 Uhr). 4 BESETZUNG Nina Rubin Meret Becker Robert Karow Mark Waschke Birgit Hahne Valerie Koch Louisa Müller Cosima Henman Charlotte Buske Valeria Eisenbart Paula Emma Drogunova Zink Thorwald Müller Thomas Heinze Carsten Werner Steffen Münster Ben Werner Béla Gabor Lenz Mark Steinke Tim Kalkhof Anna Feil Carolyn Genzkow Dr. Viktor Rubin Aleksandar Tesla Kaleb Rubin Louie Betton u. v. a. 5 STAB Drehbuch: Dagmar Gabler Regie: Torsten C. Fischer Kamera: Konstantin Kröning Szenenbild: Frank Polosek Kostüm: Anne-Gret Oehme Schnitt: Antje Zynga Ton: Michael Junge Casting: Anja Dihrberg Casting Produktionsleitung: Susanne Bergmann Jörgen Radach (rbb) Herstellungsleitung: Norbert Ranft (Ziegler Film) Torsten Klein (rbb) Produzentin: Tanja Ziegler Redaktion: Josephine Schröder-Zebralla Drehzeit und -orte: 13. Oktober bis 19. November 2015 Berlin Prenzlauer Berg, Mitte, Schöneberg, Potsdamer Platz, Wilmersdorf 6 HAUPTDARSTELLER, IHRE ROLLEN UND STATEMENTS Meret Becker ist Kriminalhauptkommissarin Nina Rubin Nina wurde im Berliner Arbeiterbezirk Wedding geboren. Als sie neun Jahre alt ist, stirbt die Mutter. Ihr Vater flüchtet sich in Arbeit und beginnt im Boxclub SV Astoria, in dem er seit Jahren boxt, ehrenamtlich Jugendliche zu trainieren. So wird für Nina und ihre beiden jüngeren Brüder der Boxclub mit seinen starken Männern, dem Trainingsbereich und den Umkleiden zum zweiten „Kinderzimmer“. Nina lebte bis vor kurzem mit ihrem Mann Viktor und den beiden Kindern Kaleb (13) und Tolja (16) in Kreuzberg. Sie liebt das Berliner Nachtleben. Sie geht in Clubs und lebt sich beim Tanzen aus – mehr als nur ein temperamentvoller Ausgleich für ihre anstrengende Arbeit im Morddezernat, es ist auch die Sehnsucht nach maximaler Intensität. Doch für Viktor wurde das zu viel. Er zog aus der gemeinsamen Wohnung aus. Tolja ist stinksauer auf seine Mutter. Er gibt ihr die Schuld an der Trennung und zieht zu seinem Vater, während Kaleb bei seiner Mutter bleibt. Nina leidet sehr unter den angespannten Familienverhältnissen und den ständigen Anschuldigungen ihres Mannes. Meret Becker über ihre Rolle Am Anfang versucht man, eine Rolle so eng wie möglich zu fassen und plötzlich entspannt sich das ein bisschen und wird durchlässiger und weiter. Man muss aufpassen, dass man sie nicht anfängt zu verwässern oder schwammig zu machen. Ihr noch mehr Nuancen in verschiedene Richtungen zu geben, ist spannend. Meret Becker über Berlin Menschen sind nicht schwarz-weiß, sie haben Facetten. Das steht für diese Stadt, die sehr atmet wie facettenreich das Leben ist. Wie kaum eine andere Stadt ist sie zusammengewürfelt aus Epochen, aus Menschen 7 verschiedenster Herkunft. Jeder Bezirk ist eine kleine Insel. Es gibt so viele Welten, die aufeinanderprallen, und so sind auch die Menschen. Meret Becker Becker, cker 1969 in Bremen geboren ist eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin und kam im Alter von vier Jahren nach Berlin. Seit 2015 spielt sie die „Tatort“-Kommissarin Nina Rubin. Neben der Schauspielerei verfolgt sie eine weitere große Leidenschaft: die Musik. 2014 brachte sie ihr eigenes Album namens „Deins & Done“ auf den Markt. Weitere Informationen: www.players.de/actresses/Meret-Becker/182/vita oder www.meretbecker.de Eine Auswahl der Film- und Fernsehfilme • Fremde, liebe Fremde (1991) • Kleine Haie (1992) • Die Sieger (1994) • Das Versprechen (1995) • Painted Angels (1996) • Rossini (1997) • Comedian Harmonists (1997) • Pünktchen und Anton (1998) • Der Vulkan (1998) • Il furto del tesoro (2000) • Urlaub vom Leben (2005) • Munich (2005) • Komm näher (2006) • Meine schöne Bescherung (2007) • Boxhagener Platz (2010) • Die Lehrerin (2011) • Quellen des Lebens (2011) • Fliegende Fische müssen ins Meer (2011) • Feuchtgebiete (2013) • Tatort: In der Tiefe der Zeit (2014) • Lügen und andere Wahrheiten (2014) • Tatort: Das Muli (2015) • Tatort: Ätzend (2015) 8 Eine Auswahl der Auszeichnungen • Grimme-Preis 1991 als Beste Nachwuchsdarstellerin in „Fremde, liebe Fremde“ • Bayerischer Filmpreis 1993 für die tragenden Rollen in „Das Versprechen“ und „Die Sieger“ • Deutscher Filmpreis 1997 für „Comedian Harmonists“ • Goldene Kamera 1997 für „Comedian Harmonists“ • Max-Ophüls-Preis 2004 für die Filmmusik von Pipermint … Das Leben, möglicherweise • Bundesverdienstkreuz 2012 für besonderes künstlerisches und gesellschaftliches Engagement Eine Auswahl der Musik • Album DEINS & DONE (2014) • schrieb sieben Lieder für den Musikfilm "Seven Deaths of a Bird" (2014) • unter anderem mit Ars Vitalis, Nina Hagen und Max Raabe aufgetreten • Gastsängerin bei den Einstürzenden Neubauten, BAP und Sportfreunde Stiller • Gesangsrolle in „Pierrot Lunaire“ in der Berliner Philharmonie klassischen Schönberg unter der Leitung des Stardirigenten Kent Nagano • Zusammenarbeit mit den Tanz-Theater-Ensembles Pina Bausch und Jean-Claude Gallotta 9 Mark Waschke ist Kriminalhauptkommissar Robert Karow Robert besitzt ein ausgeprägtes visuelles Gedächtnis, das andere erstaunt und ihm in seiner Arbeit Erkenntnisse liefert, die selbst Kollegen verblüffen. Er verfügt über eine hohe Abstraktionsfähigkeit und ein brillant logisches, beängstigend schnelles Denkvermögen. Anders als Nina interessieren ihn nicht Einzelschicksale, sondern große Zusammenhänge. Er hat einen ausgeprägten Sinn für Ironie und absurden Humor, aber auch einen melancholischen Wesenszug. Der ist gepaart mit der Fähigkeit, schwer vertrauen zu können. Robert lebt allein. Er genießt seine Freiheiten und lässt nichts anbrennen – dabei ist er auch Männern gegenüber nicht abgeneigt. Er wurde in Berlin-Pankow geboren, kommt aus einem bürgerlichen Elternhaus, sein Vater ist Gynäkologe am Städtischen Krankenhaus Pankow. Nach einem sehr guten Abitur beginnt Robert an der Humboldt-Universität Jura zu studieren. Doch er bricht sein Studium ab und geht zur Polizei. Ein Schritt, den seine Eltern nicht nachvollziehen können. Seine Polizeikarriere als Kommissar im Drogendezernat hätte sie versöhnt – wenn es nicht im Rahmen eines Polizei-Einsatzes zu einem traumatischen Ereignis gekommen wäre: Roberts Partner wird erschossen. Die Umstände bleiben rätselhaft und dann finden seine Kollegen auch noch die gesuchte Schusswaffe bei ihm. Karow setzt alles daran, den Fall endlich aufzuklären und den wahren Täter zu finden. Mark Waschke über seine Rolle Karow ist nichts Fixes, wenn er in die Fälle geworfen wird, sondern er entwickelt sich mit jeder Episode weiter und zeigt andere Facetten von sich. Das macht ihn aus und macht ihn auch schwer zu greifen. Er ist weder gut noch böse, weder positiv noch negativ. Das sind alles Kategorien, die beim Machen für mich keine Rolle spielen. Es geht darum, dass man nachvollziehen kann, warum sich jemand so verhält. Und dann kann er die schlimmsten Sachen machen, man geht mit ihm mit. 10 Mark Waschke über Berlin Im dritten Fall löst sich das ein, was wir am Anfang sagten: Wir erzählen Geschichten über die Stadt. Die Stadt ist Hauptdarsteller und wir stehen mit daneben, aber eigentlich geht es um die Widersprüche in der Stadt, und man nutzt das Geschichtenerzählen, um die Porösität und den pulsierenden Wahnsinn dieser Stadt zu erzählen. Und das macht Spaß. Mark Waschke, Waschke, 1972 in Wattenscheid geboren, studierte in Berlin an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Danach gehörte er zum Ensemble der Schaubühne Berlin. Mark Waschke spielte unter anderem am Deutschen Theater Berlin, am Deutschen Schauspielhaus Hamburg und an der Schaubühne am Lehniner Platz. Seit 2015 ist er als „Tatort“-Kommissar Robert Karow im Einsatz. Weitere Informationen: www.hoestermann.de/de/ensemble/actor8474.html Auswahl Theater-Engagements • Der Kirschgarten (2008) • Und Lena (2009) • Kleine Füchse (2014) • Unter Eis (2014) • Bella Figura (2015) Auswahl der Film- und Fernsehfilme • KDD - Kriminaldauerdienst (2005) • Ein spätes Mädchen (2007) • Entführt (2008) • Die Buddenbrooks (2008) • Unter dir die Stadt (2009) • Habermann (2010) • Der Brand (2011) • Freilaufende Männer (2011) • Fenster zum Sommer (2011) • Und dennoch lieben wir (2012) • Barbara (2012, Silberner Bär für Beste Regie) • Schilf - Alles, was denkbar ist, existiert (2012) 11 • Zum Geburtstag (2013) • & Me (2013) • Tatort: Willkommen in Hamburg (2013) • Unsere Mütter, unsere Väter (2013) • Vor dem Krieg (2014) • Es ist alles in Ordnung (2014) • Die Seelen im Feuer (2014) • Tatort: Das Muli (2015) • Tatort: Ätzend (2015) • Tatort: Fegefeuer (2016) Auszeichnungen • Bester Hauptdarsteller in der Kategorie Fernsehspiel beim RomaFictionFest 2009 für „Die Buddenbrooks“ • Bayerischer Filmpreis 2010 als Bester Darsteller in „Habermann“ • Franz Hofer Preis 2012 vom Filmhaus Saarbrücken • Deutscher Fernsehpreis 2013 Für das Ensemble in „Unsere Mütter, unsere Väter“ • Deutscher Schauspielerpreis 2013 als beste Nebenrolle in „Der Brand“ 12 DAS TEAM Tim Kalkhof ist Assistent Mark Steinke Mark klärt für Karow und Rubin alle technischen Fragen und verliert dabei nicht seinen Humor. Carolyn Genzkow ist Hospitantin Anna Feil Die ehrgeizige junge Kollegin will später mal unbedingt in der Mordkommission arbeiten. NINA RUBINS FAMILIE Aleksandar Tesla ist Dr. Viktor Rubin Viktor stammt aus Russland und arbeitet als Facharzt an der Charité. Er und seine Frau haben ein Abkommen, sich gegenseitige Freiheiten zu lassen. Dennoch fällt es Viktor schwer, Ninas „Kapriolen“ zu akzeptieren – schließlich zieht er aus dem gemeinsamen Haushalt aus. Louie Betton ist Kaleb Rubin (13) Kaleb lebt weiterhin bei seiner Mutter. Die Trennung seiner Eltern macht ihn allerdings sehr traurig. Er entschließt sich, wieder regelmäßig am Religionsunterricht teilzunehmen und ein Bar-Mizwa zu werden. Ob er damit die Familie wieder zusammenbringen kann? 13 WEITERE FIGUREN Valerie Koch ist Birgit Hahne Birgit Hahne (40) arbeitet in der Kiezkneipe „Wehmut“ und verkauft gelegentlich unter der Hand Drogen. Obwohl sie als Alleinstehende viel zu tun hat, versucht sie, ihren Söhnen Rick und Alex eine gute Mutter zu sein. Die Tatsache, dass ihre Freundin Katharina Werner mit ihrem Jeep überfahren wurde, macht sie fassungslos. Nur kann leider niemand bezeugen, dass sie zur Tatzeit in der Kiezkneipe war. Steffen Münster ist Carsten Werner Früher feierten Carsten und Katharina Werner oft mit Birgit Hahne. Seit dem Tod seiner Frau sind der Architekt und sein 16-jähriger Sohn Ben völlig verstört. Carsten ist Mitte 40. Er hatte vorher eine Liaison mit Birgit Hahne, nun begegnet er ihr auffällig kühl. Den Ermittlern gegenüber sagt er kein Wort über diese Beziehung und verschweigt auch, dass er bei Birgit gelegentlich Drogen gekauft hat. Thomas Heinze ist Thorwald Müller Rechtsanwalt Müller ist beruflich erfolgreich. Seine Tochter Louisa lebt seit zwei Jahren bei ihm. Sie bestreitet heftig, etwas mit dem Unfall zu tun zu haben und gibt ihrem Vater doch immer wieder Anlass, daran zu zweifeln. Müller liebt sie, aber weiß nicht wirklich, womit die 15-Jährige ihre Zeit verbringt. Die Eltern von Paula und Charlotte sind in ähnlicher Lage. Der Anwalt schlägt ihnen einen Deal vor, den er nicht machen dürfte ... 14 Cosima Henman ist Louisa Müller Louisa (15) legt viel Wert auf ihr Äußeres. Ihre Hände sind manikürt, sie ist gut gestylt, hat genug Geld für neue Outfits und keine schlechten Schulnoten. Sie ist schon recht selbständig, aber nicht wirklich greifbar. Selbst ihrem Vater begegnet sie reserviert. Nichts ist wichtiger als ihre Freundinnen und ihr unentbehrliches Handy. Emma Drogunova Drogunova ist Paula Zink Paula (14) ist Einzelkind und wohnt bei ihrer alleinerziehenden Mutter. In deren Frisörladen hilft sie samstags aus. Paula trägt dieselben Freundschaftsbändchen wie ihre beiden besten Freundinnen, Louisa und Charlotte. Im Trio ist sie die Jüngste und Kleinste, jedoch die mit der größten Klappe. Paula chattet ständig und sucht Action. Mit ihren Frechheiten provoziert sie Nina Rubin bis aufs Blut. Valeria Eisenbart ist Charlotte Buske Charlotte (16) wohnt bei ihren Eltern, die eine Fahrschule betreiben. Sie wirkt phlegmatisch, aber der Eindruck täuscht. Ihren Eltern hat sie schon reichlich Kummer gemacht: Sie kam nach einem Komasaufen ins Krankenhaus und in die Psychiatrie, hat die Schule geschmissen. In sozialen Netzwerken präsentiert sich Charlotte mal in krassen Outfits, mal vernachlässigt. Béla Lenz ist Ben Werner Ben (16) kennt Louisa und Paula flüchtig aus seiner Schule. Er leidet sehr unter dem Verlust seiner Mutter und vermutet, dass die drei Mädchen etwas mit ihrem Tod zu tun haben. Sie waren am fraglichen Tag in der Tiefgarage des Einkaufscenters. Doch immer, wenn er sie zur Rede stellen will, weisen sie ihn zurück. 15 Schließlich überwindet er sich und arbeitet mit der Polizei zusammen. Dafür nimmt er emotional viel auf sich. STATEMENTS ZUM FILM Valeria Eisenbart Eisenbart über ihre Rolle Charlotte: Ich spiele die 16-jährige Charlotte Buske. Ihre besten Freundinnen sind Luisa und Paula. Sie kommt aus sehr schwierigen familiären Verhältnissen und verbringt kaum Zeit zu Hause. Charlotte ist sehr in sich gekehrt. Sie zeigt ihre Gefühle und Bedenken nicht gerne nach außen. Jedoch ist sie die Gefühlvollste unter den drei Freundinnen. Dazu ist sie auch sehr naiv und denkt nicht über ihre Taten und ihr Handeln nach. Cosima Henman über ihre Rolle Louisa: Louisa ist ein Mädchen aus wohlhabendem Hause und die Anführerin in ihrer Dreier-Clique. Sie ist ein typischer Teenager, dessen Lebensinhalt aus sozialen Netzwerken besteht. Als Einzelkind ist sie die kleine Prinzessin ihres Vaters, was sie schamlos ausnutzt. Im Verlauf der Handlung wird deutlich, dass hinter ihrer unschuldigen Fassade ein egoistisches und auch skrupelloses Mädchen steckt. Emma Drogunova über ihre Rolle Paula: Paula: Paula ist ein Mensch mit einem großen Herzen, der viel Mut hat, aber in seinen jungen Jahren auch schon sehr viel erleben musste. Das hat sie abgehärtet – sie hat sich einen Panzer aus Arroganz und Dreistigkeit zugelegt. Paula ist aber auch ein sehr loyaler Mensch - sie liebt ihre Freunde und ihre Familie, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Ich wünsche mir für Paula, dass sie öfter in den Arm genommen wird und ein paar nette Worte zu hören bekommt. 16 DIE DREHBUCHAUTORIN DAGMAR GABLER Dagmar Gabler, 1966 in Regensburg geboren, absolvierte nach ihrem Abitur eine SchauspielAusbildung in Ulm und beendete diese mit dem Diplom. Nach Theater-Engagements in Amsterdam und Hamburg folgte 1992 ihr Umzug nach Berlin. Hier spielte und produzierte sie einige Stücke am freien Theater. Nach „einem halben Studium“ der Kulturwissenschaften und Amerikanistik wechselte sie dann an die Drehbuchakademie der DFFB. Dort machte sie im Jahr 2000 ihr Diplom. Der Kurzfilm FUCK THE PIGS nach Dagmar Gablers Drehbuch gewann den Murnau-Kurzfilmpreis 2002. Ihr Debüt gelang ihr mit dem Drehbuch für den Langfilm MITFAHRER – JEDE BEGEGNUNG IST EINE CHANCE (2003), welches sie zusammen mit den Co-Autoren Khyana El-Bitar und Robert Löhr verfasste. Der Film wurde bei der Berlinale als Eröffnungsfilm der Reihe Perspektive Deutsches Kino präsentiert und 2004 mit dem Studio Hamburg Nachwuchspreis sowie dem Aubagne Screenwriter Award ausgezeichnet. Das Drama CLOSE, welches sie mit dem Regisseur Marcus Lenz schrieb, gewann 2005 den new berlin film award in der Kategorie Bester Spielfilm. Seitdem ist Dagmar Gabler als Autorin für Kino- und TV-Filme tätig und schreibt u. a. Drehbücher für den „Tatort“. INTERVIEW MIT DAGMAR GABLER Warum trägt der „Tatort“ Tatort“ den Titel „Wir – Ihr - Sie“? Mein Mann berichtet, ich sei nachts hochgeschreckt und hätte mit Geisterstimme gesagt: „ WIR – IHR - SIE“! Spaß beiseite: Tatsächlich war dieser Titel wie der „Tatort“-Stoff selbst plötzlich einfach da. Beim darüber nachdenken gefiel mir dann, dass diese drei sehr häufigen, wichtigen und kurzen Worte Identität und Abgrenzung zugleich definieren. Inhaltlich passte das zu den drei Teenager-Mädchen im Fokus der Geschichte, die ein starkes Gefühl von WIR gegen Euch (also IHR) empfinden – und SIE sollen sie nicht 17 stören. Gleichzeitig erzählt die Wort-Reihung eine Entwicklung, eine Distanz entsteht und wird gesteigert: WIR ist sehr nah, IHR weiter weg und SIE sind fremd. Außerdem ist der Titel ein irritierender Stopper, der mich als Zuschauer neugierig machen würde und das Publikum direkt anspricht: „Tatort: Wir...“ - also auch Provokation. Und zuletzt Verwirrspiel: Wer ist hier WIR? Wer IHR? Und wer SIE? Wer ist schuld? Am Tod dieser Frau? An unseren Kindern? Nie hätte ich gedacht, dass dieser Arbeitstitel „durchkommt“. Umso mehr freue ich mich über die Entscheidung des Senders. Im neuen Berliner „Tatort“ Tatort“ geht es um ein jugendliches MädchenMädchen-Trio, welches nach einer Shoppingtour in ein fremdes Auto einbricht und die Mutter eines Mitschülers überfährt. Was hat Sie auf die Idee zu dieser Geschichte gebracht und beruht der Fall womöglich auf einer wahren Begebenheit? Als Drehbuchautorin bin ich Dramatikerin, d.h. ich verdichte und erweitere, was ich wahrnehme und empfinde. Dazu gehört zu allererst Eigenbeobachtung. Ich – aber nicht nur ich - reagiere in der Öffentlichkeit öfter genervt von anderen. Die Stadt wird dichter, krasser ... Jeder hat immer mehr auf der Agenda, offensives Verhalten im Verkehr nimmt zu, auf den Straßen, in U- und S-Bahnen – und besonders, wenn Menschen in Gruppen unterwegs sind. Ich beobachte mehr Gleichgültigkeit, mehr gestresstes Verhalten bis hin zu Aggression, Enthemmung, Verrohung. Als Autofahrerin weiß ich außerdem, wie einfach im Affekt ein Auto zur Waffe werden kann. Krasse Teenies kennt, glaube ich, jeder, der mit offenen Augen durchs Leben geht, aber eine wahre Begebenheit liegt nicht zugrunde. NACH dem Dreh ging jedoch ein ähnlicher Vorfall mit drei 14-jährigen Mädchen durch die Medien, die mit einem gekidnappten Auto einen Unfall mit Todesfolge verursacht haben und dann einen Täter erfunden haben, um der Strafe zu entgehen. Die Mädchen versuchen die Tat zu vertuschen und lügen alle eiskalt an. Woher kommen ihr empathieloses Verhalten und ihr fehlendes Schuldbewusstsein hinsichtlich des Mordes? Schuld wird erst mal nicht empfunden, sie wird verdrängt oder steigt erst ins Bewusstsein auf, als die Mädchen tatsächlich mit dem Schmerz, den sie verursacht haben, konfrontiert werden. Vorher lassen sie die Tat abprallen, so wie man einen nicht willkommenen Anrufer wegdrückt: Was sollen sie sich 18 davon ihr Leben versauen lassen, dumm gelaufen, schon zu spät ... Die sind eher narzisstisch unterwegs. Das liegt nicht nur an ihrem pubertären Zustand, ich beobachte eine generelle Entwicklung dahin. Immer mehr Menschen scheinen immer mehr mit sich und ihrem Smartphone beschäftigt zu sein und stumpfen für ihre unmittelbare Umwelt ab. Obwohl alle drei Mädchen aus sehr unterschiedlichen Elternhäusern kommen, ist ihr Verhältnis Verhältnis zu den Eltern doch ähnlich: nämlich bei allen gleich schlecht. Was ist da schiefgelaufen? Auch die Eltern sind ziemlich beschäftigt – will doch keiner mehr ewig zurückstecken wegen der Kids. Und in einem bestimmten Alter sind die halt meistens auch schwierig. Zwei der Mädchen sind Einzelkinder und ihre Elternparteien alleinerziehend. Und Charlottes Eltern haben Stress mit ihrer Fahrschulen-Existenz. Charlotte ist schon seit zwei Jahren schwierig, ihre Mutter stumpft weiter ab und ist immer frustrierter von ihrer Tochter. Deren „Versagen“ und Krassheit überfordert sie – die Mutter weiß sich nicht mehr zu helfen, holt sich aber auch keine Hilfe. Hätte der Fall anders enden können, wenn die Mädchen ein vertrauensvolleres Verhältnis zu ihren Eltern gehabt gehabt hätten? Und was hätten die Eltern anders machen können/sollen? Es braucht ein ganzes Dorf um ein Kind zu erziehen, sagt man. Und wenn aus Kindern Verbrecher werden, fragt sich doch fast jeder, was WIR gesamtgesellschaftlich falsch machen. Natürlich sind auch die Eltern in der Verantwortung. Ein vertrauensvolles Verhältnis ist jedoch nicht alles, man muss seine Kinder kennen und ihnen nicht blind vertrauen, ihnen Zeit und Wärme schenken und genug soziale Kompetenz vermitteln, damit sie nicht einfach Leute aus dem Weg räumen, die sie nerven. Und auch Mitgefühl kann man lernen. Ich habe manchmal auch den Eindruck, dass Werte verloren gehen. Die Mehrheit erzieht ihre Kinder (teils aus verständlichen Gründen) nicht mehr religiös, liefert aber für dabei verlorengehende gemeinschaftliche Erfahrungen, Rituale und Werte keinen wirklichen Ersatz jenseits des Karriere- und Konsum–Werte-Kanons. Und bei den Eltern klingelt auch ständig das Handy, sie haben wenig Zeit für ihre Kinder und deren Sinnsuche, sind oft selbst in komplizierten Phasen, Großeltern sind nicht mehr in der Nähe, etc.... Dazu kommt, dass Konfrontation mit Schmerz oder den Grausamkeiten des Lebens oft vermieden werden – Kids müssen für 19 ihre Fehler oft nicht die Konsequenzen spüren oder gar tragen. Auch ist im Smartphone-Zeitalter für Eltern der Zugang zu den außerfamiliären Netzwerken der Kinder schwieriger als früher, als noch alle Telefonate über eine Familien-Leitung liefen oder man gemeinsam vor einem Fernseher saß und nicht jeder vor seinem Display. Absurd, weil ja eigentlich die Kinder für die Eltern per Handy nun jederzeit erreichbar sind. Aber Erreichbarkeit und Vernetzung sind nicht gleich Nähe. Nach der Tat kommunizieren die Mädchen Tag und Nacht über ihre Smartphones weiter. In den Medien werden die heutigen Jugendlichen auch oft als „Generation Smartphone“ bezeichnet. Welchen Einfluss haben Smartphones und die sozialen Medien auf die Jugend – und auf die Gesellschaft insgesamt? Wir haben eine zusätzliche Seins- und Identitäts-Währung. Jeder ist fast konstant doppelt und dreifach gefordert: In der „dinglichen“ Welt und gleichzeitig in den „virtuellen“ Welten. Jeder ist beinah immer verfügbar und checkt ständig, was online Sache ist. Das kostet sehr viel mehr Energie, als wenn man sich auf nur eine Welt konzentriert oder mal ganz „abschaltet“. So ein „Multi-Tasking“ ist anstrengend. Die Aufmerksamkeit und Energie dafür fehlt woanders und das führt zu Defiziten. Soziale Medien fordern ein „Sich preisgeben“ und fördern die Publizierung eines meist geschönten „optimierten“ Selbsts. Und die ständige Kommentierung und Bewertung von allem und jedem verstärkt diese Ich-Bezogenheit – u.a. auch auf Kosten von wirklicher Lust, Interesse und echter Teilnahme am Anderen. Wie können Eltern das digitale digitale Nutzungsverhalten ihrer Kinder sinnvoll beeinflussen oder gar einen kritischen Umgang damit bewirken? Bei sich anfangen und das Ding auch mal selbst wegpacken. Ich habe genauso wenig Verständnis für Eltern, die am Esstisch mit ihren Kindern ihr Smartphone neben sich liegen haben, von den Kindern aber verlangen, dass sie das nicht tun, wie für Eltern, die gar nicht kontrollieren und froh sind, wenn sie ihre Ruhe haben und selber chatten oder zocken können. Ich muss immer lachen, wenn ich höre, dass Eltern ihren 13-Jährigen nicht mehr erlauben, nach 23.00 Uhr noch online zu sein. Wow, wa? SCHON um 23.00 Uhr Router aus? Wie wäre es mal mit ganzen Tagen oder Wochen? Da höre ich schon den Aufschrei: Realitätsfern! Die muss ja keine Kinder mehr erziehen und kann leicht reden! Idiotisches Social-Media-Bashing! usw. In dem Zusammenhang möchte ich auf einen Vortrag der Soziologin Sherry 20 Turkle „Connected but alone“ verweisen, der im Netz (!) zu finden ist. Diesen kurzen Bericht von Gefahren seelischer Verkümmerung im digitalen Zeitalter findet, glaube ich, jeder aufschlussreich. Wie nutzen Sie persönlich die sozialen Medien/Smartphones und wie stark beeinflusst das Ihr Leben? Ich bin seit Ende der 80er PC- und Anfang der 90er Handy-Nutzerin und kenne die Vor- und Nachteile und Eigendynamiken und versuche mich nicht vereinnahmen und hysterisieren zu lassen. Aber nützliche Apps weiß ich zu schätzen und habe das Web meistens griffbereit. Ich habe einen MailAccount und eine Webseite, recherchiere u. a. online, nutze Twitter passiv, wenn auch eher um „nicht den Anschluss zu verlieren“. Aber das war’s: keine Chats, kein Instagram o. ä. Und nach ein paar Jahren Facebook bin ich wieder „ausgetreten“. Ich gehöre nicht zu den Leuten, die ihr Smartphone anlassen in Meetings oder Verabredungen. Dass das inzwischen normal ist, ärgert mich jedes Mal aufs Neue, und wenn ich mich selber auf der Straße aufs Smartphone starrend erwische, könnte ich kotzen. Ich freu mich immer, wenn ich es zu Hause vergesse. In „Wir – Ihr Ihr – Sie“ handeln beide Kommissare gesetzeswidrig. Zum einen betäubt Robert Karow einen Mann mit K.O.K.O.-Tropfen und hält ihn fest, da er ihn mit dem Mord an seinem Kollegen in Verbindung bringt. In einer anderen Szene rutscht Nina Rubin die Hand gegen eines der der Mädchen aus. In beiden Fällen geht es um die Aufklärung eines Mordes. Heiligt der Zweck in diesem Fall die Mittel? Karow wurde von dem K.O.-Tropfen-Mann vorher richtig „böse gefickt“ und Nina wurde extrem provoziert. Nicht nur die drei Teenager reagieren also unangemessen unkontrolliert - und beinahe verroht - auf „Stress“, sondern auch die Elterngeneration. Natürlich heiligt der Zweck die Mittel nicht. Das Gemeine im Leben ist allerdings, dass auch solche Mittel manchmal den Zweck erfüllen - auch ohne Heiligung. Ist nicht korrekt, kommt aber in den besten Kripo-Kreisen vor hab ich mir sagen lassen. 21 DER REGISSEUR TORSTEN C. FISCHER Torsten C. Fischer, Fischer 1963 in Marl geboren, ist ein deutscher Regisseur und Drehbuchautor. Bevor er 1989 sein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin begann, studierte er Kunstgeschichte, Philosophie und Theaterwissenschaften. Vor seinem Abschluss erfolgte 1991/1992 sein Regiedebüt mit dem Film DIE FLIEGENDEN KINDER, wofür er auch das Drehbuch verfasste. Dieser Film wurde 1992 mit dem MaxOphüls-Preis für die beste Bildgestaltung ausgezeichnet. Seither inszenierte Torsten C. Fischer mehrere anspruchsvolle Fernsehfilme und verschiedene Serien, u. a. DOPPELTER EINSATZ, mit der er 2000 erstmals den Deutschen Fernsehpreis für die Beste Regie gewann. 2003 erhielt er für DER ANWALT UND SEIN GAST dann zum zweiten Mal den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste Regie. Im Jahr 2007 gelang dem Regisseur dann mit der Romanverfilmung DER LIEBESWUNSCH das Kinodebüt. Für seine Filmbiografie über Romy Schneider ROMY (2009) wurde er 2010 auf dem Internationalen Fernsehfilmfestival Shanghai mit der Silbernen Magnolie für die beste Regie ausgezeichnet. In den Jahren 2005 bis 2011 übernahm er die Regie für sieben „Tatort“-Produktionen. Mit dem „TATORT“: DER FALL REINHARDT (Buch: Dagmar Gabler) gelang ihm 2014 ein herausragender Erfolg. 22 FILME UND ERSTAUSSTRAHLUNGSTERMINE ERSTAUSSTRAHLUNGSTERMINE TATORT MIT MERET BECKER UND MARK WASCHKE 1. Das Muli 22.03.2015 2. Ätzend 15.11.2015 3. Wir – Ihr – Sie 05.06.2016 Pressekontakte rbb Presse & Information Claudia Korte Telefon: (030) 97 99 3-12 106 E-Mail: [email protected] Grabner|Beeck|Kommunikation GbR Christiane Beeck Telefon: (030) 30 30 63 0 E-Mail: [email protected] Bildnachweis: Bildnachweis: rbb/Frédéric Batier S. 7: rbb/Joachim Gern S. 10: rbb/Gundula Krause S. 17: rbb/AK Schaffner 23
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