Presse - Metzgerei Kress

Unverzichtbar für Frankens Brotzeit
Hausmacher Stadtwurst: Herzhafte Regionalspezialität gibt’s in der Metzgerei Kress auch als „Weiße“
Uttenreuth (buc) – Franken ist ein
Wurstparadies. Eine regionale
Spezialität, die in der Metropolregion Nürnberg auf keiner
Brotzeitplatte fehlen darf, ist die
Hausmacher Stadtwurst. Diese
ländlich-herzhafte Brühwurst ist
einfach herzustellen und gekühlt
gut eine Woche haltbar. Allerdings: „Je frischer, desto besser“,
betont Metzgermeister Holger
Bock (38) aus Uttenreuth.
Mindestens zweimal pro Woche
wird in der Metzgerei Kress
Hausmacher Stadtwurst produziert, bei Bedarf – z.B. auf Bestellung von Feuerwehr oder Vereinen für Feiern – auch öfter. Für
das Brät (ca. ein Drittel der Füllung) kuttern der Juniorchef und
sein Vater Herbert Kress (57)
zwei Drittel Schweinefleisch aus
Schulter und Bauch sowie ein
Drittel Rindfleisch zu feiner
Konsistenz, ähnlich einem Aufschnittbrät. Üblich wäre reines
Schweinebrät, beide Metzger bevorzugen aber den „runderen“
Geschmack durch den Rindfleischanteil. Aus diesem Grund
schütten sie auch nicht mit Wasser, sondern traditionell mit
Kesselbrühe auf.
Für die Einlage (zwei Drittel der
Füllung) wird Schweineschulter
mit 5 mm Körnung grob gewolft.
Stolz auf ihr gutes Produkt: Herbert Kress, Marga Kress und Holger
Bock (v.r.) mit Hausmacher Stadtwürsten im Ring. Fotos: Buchmann
Als Würzung dienen neben Pfeffer und Nitritpökelsalz Koriander, Paprika, Muskat, Ingwer und
Majoran. Letzterer sorgt laut
Herbert Kress wie bei der Nürnberger Bratwurst für die typisch
fränkische Note.
Brät und Einlage werden gut gemischt und dürfen dann eine
Nacht durchziehen. Das bringt
eine optimale Bindung. Am nächsten Morgen noch einmal vermengen und in weite Schweinedärme füllen. Im seit 1895 bestehenden Familienbetrieb Kress
verwendet man dafür Kaliber
40/42 und bindet die Hausmacher Stadtwurst zu Ringen von
400 bis 600 Gramm.
Rind- und Schweinefleisch sowie Gewürze wie Salz, Pfeffer und Majoran verwendet die Metzgerei Kress für ihre Hausmacher Stadtwurst.
Diese werden anschließend zwei
Stunden lang geräuchert und erhalten so ihre appetitliche Farbe
und besondere Geschmacksnote. Anschließend landen sie 40
Minuten bei 80 Grad im Brühkessel. Für alle,
die kein Räucheraroma mögen, stellt das
WurstküchenDuo auch eine
„Weiße Stadtwurst“ her –
mit selbem Inhalt, aber ohne
zusätzliche Veredelung im Räucherofen.
lich auch die „Einfache Stadtwurst“, die deutschlandweit als
Lyoner oder Fleischwurst bekannt ist. „In Franken mag man
aber lieber die grobe, herzhafte
Variante – gerade zur Biergartenzeit“, verrät die erfahrene
Fachverkäuferin. Aber vor allem
die aus vielen Bundesländern ins
Erlanger Umland gezogenen
Neubürger suchten halt „ihre“
feine Version. Beliebt sind Kress’
Hausmacherspezialitäten auch
bei ehemaligen Uttenreuthern.
So verschickt die Metzgerei, die
nebenbei Partyservice, Catering,
Mittagsmenüs und Lieferservice
anbietet, Stadtwurst & Co. sogar
nach Hamburg, München oder
Magdeburg, Man setzt dabei auf
Über-Nacht-Transport: „Nachmittags kurz vor 5 das Paket auf
die Post, und am nächsten Morgen wird es geliefert.“
Betriebsinhaber Herbert Kress,
der seine Meisterprüfung 1981 in
Augsburg absolvierte, empfiehlt
die Hausmacher Stadtwurst al-
Neben Wienern und Leberkäse: Hausmacher (hinten) und Einfache Stadtwurst in der Theke.
Ihre Hausmacher Stadtwurst füllen sie außer
in Därme auch in 200-g-Konservendosen und -Gläser ab. Diese
gehen für 2,40 Euro über den
Tresen. Die Wurst selbst kostet
im Ladengeschäft an der Esperstraße 13, in dem Chefin Marga
Kress (58) die Regie führt, 11,80
Euro/kg. Eigenherstellung wird
hier groß geschrieben: Der Mitgliedsbetrieb der Fleischer-Innung Erlangen mit gerade mal
drei Mitarbeitern lässt noch
selbst im Erlanger Schlachthof
schlachten und stellt gut 60 fränkische Fleisch- und Wurstwaren
her; nur einige italienische Salamis kauft man zu. In der prall gefüllten Kühltheke gibt es natür-
len Kollegen als „sehr einfach
herzustellen“; von ihrem Ursprungsort Nürnberg verbreite
sie sich unter Metzgern und
Kunden Stück für Stück weiter.
Holger Bock, als Augsburger
Meisterschul-Absolvent des Jahres 2011 die fünfte Metzger-Generation im Hause, lobt vor allem ihre vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten: als Vesperwurst neben Presssack, Pfefferbeißern und Obatztem, als Snack
mit Senf aufs Brötchen, aufgeschnitten mit Zwiebeln als
Wurstsalat, mit Essig und Öl als
„Stadtwurst mit Musik“ oder sogar als warmes Gericht mit
Kraut als Beilage.