Artikel Kirchgemeinde - Kirchgemeinde Köniz

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www.kg-koeniz.ch | Juni 2016
KIRCHGEMEINDE KÖNIZ
Zu dieser Nummer
Gottesbilder von Kindern
«Die Seele führt das Leben mit dir»
GLAUBENSBILDER VON KINDERN / Reformiert. befragte Kinder zwischen 4 und
8 Jahren an einer Basisstufe in der Gemeinde Köniz. Samuel*, Iris*, Anna, Elodie* und Josephine
geben uns erstaunliche Einblicke in ihren Glauben und ihre Vorstellung von Gott.
An was glaubt ihr?
Elodie: An Gott und die Natur. Die Natur
hilft mit, dass die Pflanzen schön wachsen.
Samuel: Ich glaube, dass nichts da ist.
Einfach nur Menschen.
Iris: Ich glaube an einen Götti.
Josephine: Gott hat graue Haare, einen
langen Bart, ein weisses Hemd und einen
Stock. Es ist ein Mann.
Warum glaubt ihr an Gott? Hattet ihr
Erlebnisse mit Gott?
Elodie: Einmal war ich im Bad. Das Toilet-
Kinder äussern sich in dieser Nummer zu Gott,
Tod und Seele. Ahnen Kinder vielleicht mehr
als wir zu wissen meinen? Wir haben Zitate,
Interviews, Bilder und Veranstaltungsberichte
zu dieser Frage geschrieben. Lassen Sie sich
von Kindern anregen!
Für reformiert.-Köniz: Alfred Arm
Kontakt: [email protected]
EDITORIAL
Josephine: Wenn die Leute arm sind, oder
jemand verletzt ist, hilft Gott ihnen, dass
sie mehr Sachen haben oder dass es ihnen wieder besser geht. Ich habe das noch
nie gebraucht, weil ich bis jetzt glücklich
war. Wenn man glücklich ist, dann schaut
Jesus zu einem.
Ruth-Lisa Roder
Katechetin und Sozialdiakonin
in Niederscherli
Mit Kindern
philosophieren!
Wäre etwas anders wenn es Gott
nicht gäbe?
Anna: Dann gäbe es keine Bibel. Das wäre
schade, weil man keine spannenden Geschichten mehr erzählen könnte.
Josephine: Ich habe verschiedene
Schutzengel. Wenn es diese alle nicht
gäbe, dann hätte man niemanden mehr,
der einem beschützt.
Gibt es überhaupt Gott? Was mache
ich, wenn ich tot bin? Kommt mein
Büsi auch in den Himmel? Gibt es
Engel? Warum gibt es Krieg?
Was passiert nach dem Tod?
Samuel: Dann liegt man im Grab und
bewegt sich nicht mehr. Einschlafen für
immer und ewig. Und irgendwann geht «Der Sinn des Lebens ist, die Welt zu entdecken.» Anna, 6-jährig.
auch die Welt unter. Es ist nicht so, dass
ich persönlich daran glaube, aber es ist im Himmel oder der Hölle stirbt, kommt man gut ist und Sachen macht, die man
man wieder auf die Welt. Bei den Tieren ist gerne macht.
halt einfach so.
Iris: Wenn wir draussen sterben, kann uns es genau gleich, sie haben einen eigenen
Wie stellt ihr euch die «Seele» vor?
Himmel.
ein Wolf fressen.
Elodie: Die Seele ist im Körper. Vielleicht
Elodie: Die Bösen kommen in die Hölle
etwas wie eine Ader oder ein Gefühl. Vielund die Lieben in den Himmel. Gott ent- Was ist der Sinn des Lebens?
scheidet das, vielleicht hat er ein Notiz- Anna: Dass man die Welt entdecken kann. leicht hat man hat die Seele, damit man
Elodie: Gott nicht immer die gleichen Gefühle hat.
buch. Es kann
wäre es lang- Josephine: Eine Seele ist ein Geist in deisein, dass man ein
weilig alleine. nem Inneren. Dieser Geist führt das Leben
zweites Leben beFrüher gab es mit dir und kann dich auch ein wenig
kommt. Vielleicht
nur Dinosau- beschützen. Gott hat uns diesen Geist
werde ich später
rier. Da hat geschickt. Wenn er uns nicht helfen kann,
mal ein Junge J o s e p h i n e , 8 - j ä h r i g
Gott vielleicht dann kann uns die Seele helfen.
sein.
Fotos Zeichnungen und Text:
Josephine: Im Himmel kann man machen gedacht: Lassen wir mal ein Sandsturm
Melvin Hasler
was man möchte, einfach nichts Böses. In runter, dann sind sie tot und dann mache
der Hölle kann man auch machen was ich die Menschen.
man möchte, aber nur Böses. Wenn man Josephine: Der Sinn des Lebens ist, dass * Namen geändert
«Eine Seele ist ein Geist
in deinem Inneren.»
Zeichnung von Josephine, 8-jährig.
tenpapier war fertig und der Schieber
klemmte. Dann habe ich gebetet und der
Schieber hat nicht mehr geklemmt.
Wow, interessante Sichtweise!
WIE KINDER GOTT SEHEN / «Dass Gott fliegen kann, steht für manche Kinder
ausser Frage», sagt Katechet Marc Bloesch. Ein Gespräch über Gottesbilder von Kindern.
Interview: Meret Hasler
Marc Bloesch: Sie sind Katechet und
koordinieren die Berufsgruppe der
Katecheten in der Kirchgemeinde. Wie
haben Sie sich Gott vorgestellt, als Sie
ein Kind waren?
Ein Gottesbild ist ein Mix: Etwas Individuelles
mischt sich mit Impulsen von Aussen. Ich
selbst glaubte als Kind an etwas,das grösser
ist als ich. Das vermengte sich dann mit Begriffen aus meinem Elternhaus wie Gerechtigkeit und Liebe. Im Verlauf meines Lebens
veränderte sich mein Gottesbild stetig.
Soll man denn überhaupt ein Bild
von Gott haben?
Wir Menschen denken sehr bildlich und
gegenständlich. Deshalb brauchen viele
auch ein Bild von Gott. Doch ein solches ist
schwer fassbar. Und wenn man glaubt,
genau zu wissen, wie Gott ist, kann das gefährlich sein. Vermutlich ist es besser, ihn
zu spüren und ihn nicht zu stark fixieren zu
wollen. Letztlich hat für mich ein Mensch
dann ein gutes Gottesbild, wenn er damit
glücklich ist und es für sein ganzes Menschsein gesund und wohl ist.
Wie zeigen Sie Ihr Verständnis von Gott
in der kirchliche Unterweisung KUW?
Ich bringe mich als Person mit meinen eigenen Vorstellungen in die KUW ein. Die Kinder sehen etwas von meinem Glauben und
können sich selber entscheiden:
Sagt mir das zu? Doch noch lieber
frage ich nach den Sichtweisen der
Kinder. Denn ein gesundes Gottesbild entsteht nur von Innen und
nicht, indem es von Aussen übergestülpt wird.
Marc Bloesch: «Ein gesundes Gottesbild entsteht
Welchen Bezug zu Gott und dem nur von Innen.»
Glauben haben die Kinder, die zu
zum Ausdruck, dass sie damit nicht verIhnen in die KUW kommen?
Jedes Kind, wie jeder Mensch, hat einen traut sind, vieles ist neu für sie. Bei anderen
Glauben. Seine Ausprägungen sind sehr Kindern merkt man, dass sie religiös geverschieden. Häufig arbeite ich mit den prägt sind. Diese bringen einiges an theoJüngeren mit Geschichten, die wie Bilder logischem Wissen und auch klassische
des Lebens sind.Darauf reagieren die meis- Vorstellungen von Gott mit.
ten Kinder stark. Dabei kommt manchmal
Fortsetzung auf der letzten Seite
Dies sind Fragen, die Primarschulkinder beschäftigen. Ich höre sie als Katechetin oder Sozialdiakonin von meinen
Schülerinnen und Schülern, ich habe
«Nur wer erwachsen wird und
Kind bleibt, ist ein Mensch.»
Erich Kästner
sie auch als Mutter gehört, als meine
Söhne noch jünger waren. Solche Fragen fordern mich heraus. Sie fordern
mich auf, die Gedanken und Vorstellungen, aber auch ihre Ängste und Wünsche wahrzunehmen, indem ich auf die
Kinderfragen höre und sie nicht im Getümmel des Alltages überhöre. Solche
philosophischen und bisweilen höchst
theologischen Fragen tauchen oft ganz
unverhofft auf. Dabei ist es wichtig,
den Kindern, eigenen oder fremden,
grösste Aufmerksamkeit schenken.
Kinderfragen zeigen, was sie beschäftigt: Wovor sie Angst haben, was sie
freut, wie sie sich Gott und die Welt
vorstellen. Die Fragen der Kinder sind
ein wertvoller Schatz, den es zu bewahren gilt, indem ich behutsam damit
umgehe und zum Beispiel eine Gegenfrage stelle: «Wie stellst du dir Gott
vor? Welche Farbe passt zu Gott?» So
können wir gemeinsam zum Reichtum
dieser Fragen vorstossen.
In den Kinderfragen sind die grossen
Themen der Menschheit enthalten: Die
Existenz von Gott und Engeln, Himmel,
Leben nach dem Tod, Krieg… Lasst uns
mit Kindern philosophieren! Ein letztes
Beispiel: Auf dem Weg zur Waldweihnachtsfeier zupfte mich plötzlich ein
Junge am Ärmel: «Schau mal, an diesem Busch hat es bereits Knospen!»
Durch diese Bemerkung holte mich
der Bub ins Hier und Jetzt. Er öffnete
mir die Augen für ein kleines Wunder:
Knospen im Winter! Mit den Augen der
Kinder staunen. Lasst es uns tun!
Ruth-Lisa Roder
I N H A LT
GLANZLICHTER JUNI
Für alle!
Liebefeld, Köniz, Wabern
Diverse Orte
Kirchgemeindeversammlung
Gottesdienste
ganz speziell!
Thema Flüchtlinge
Die Jahresrechnung 2015, Renovationen an Pfarrhaus und Kirche Köniz
und das Projekt neue Strukturen sind
wichtige Themen. 15. Juni, 20 Uhr,
Murrihuus Schliern. nächste Seite
Überraschend: Ballett-Gottesdienst
im Liebefeld (19.6.). Bewährt: Gottesdienst im Schlosshof Köniz (26.6.).
Auch für Kinder: Tiere in der Bibel in
Wabern (12.6.).
Seiten 14–16
Was passiert in Flüchtlingsunterkünften der Gemeinde Köniz? Berichte aus 1. Hand am 20.6., 19.30,
Thomaskirche. Musik zum Flüchtlingssonntag im Kulturgarten Spiegel am 19.6.
Seiten 14 + 16
Zusatzinfos zu reformiert.-Köniz:
www.kg-koeniz.ch
Kirchgemeindeversammlung
Liebefeld – Tastendialoge
Schliern – Männer und Frauen
Köniz – Senioren-Gymnastik
Spiegel – Gemeindewanderung
Wabern – Zyklus Prophet Elia
Niederscherli – Konfirmationen
Oberwangen – Goldrausch!
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