Ober-Seemen Exposé

PRIVATVERKAUF
(ohne Maklergebühr)
Ehemalige Synagoge Ober-Seemen
Exposé: Das besondere Haus
Das Gebäude hat 3 Etagen und eine
ausgebaute Dachspitze (Empore). Die
Wohnfläche beträgt ca. 365 m². Das
Grundstück hat 578 m². Es gibt 4
Parkplätze.
Verkauf: Gewerbe oder Wohnen
Lage: 63688 Gedern/Ober-Seemen
Objektbeschreibung: Ehemalige
Synagoge in Ober-Seemen.
Seit 1982 als Seminar- und
Tagungshaus genutzt.
PREIS: 298.000,- €
Es handelt sich um einen alten Basaltund Sandsteinbau, dessen äußeres
Erscheinungsbild im ursprünglichen
Zustand erhalten ist und unter
Denkmalschutz steht. Das Gebäude
hat teilweise bis zu 60 cm dicke
Wände. Es ist teilunterkellert. Innen
wurde das Haus in den 80er Jahren
umgebaut und vollständig saniert.
Letzte Renovierung 2007.
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EXPOSÉ:
Das besondere Haus - Ehemalige Synagoge Ober-Seemen
Im Parterre befinden sich folgende
Räume: Eingangsbereich und Flur ca.
10,90 m²
• Raum ca. 84,30 m² mit
Fußbodenheizung und Kamin,
teilweise bleiverglaste Fenster
• Raum ca. 17,30 m²
• 2 Toiletten und 2 Duschen
insgesamt ca. 11,20 m²
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EXPOSÉ:
Das besondere Haus - Ehemalige Synagoge Ober-Seemen
Im 1. Obergeschoss befinden sich:
• Eine abgeschlossene Wohnung
mit insgesamt 101,80 m². Sie
besteht aus:
o Wohnbereich ca. 51,50
m² mit Kaminofen,
massive Holzbalkendecke mit einer
Raumhöhe von 2,75 m
o Küche ca. 13,20 m²
o Schlafraum ca. 18,60 m²
o Flur ca. 10,20 m²
o Bad ca. 8,30 m² mit
Dusche, Badewanne,
Doppelwaschbecken,
WC
• Separater Raum (Gästezimmer)
ca. 17,20 m² mit Duschbad ca.
4,6 m²
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EXPOSÉ:
Das besondere Haus - Ehemalige Synagoge Ober-Seemen
Im 2. Obergeschoss (Dachgeschoss) befinden sich:
• Raum (Seminarraum) ca. 55,60 m² mit
• Empore/Spitzboden (ca.25 m², keine
durchgängige Standhöhe)
• Raum (Essraum) ca. 19,90 m²
• Raum (Schlafraum) ca. 14,50 m²
• Raum (Schlafraum) ca. 8,50 m²
• Küche ca. 7,80 m²
• Flur ca. 9,90 m²
Alle Räume im Dachgeschoss haben leichte Dachschrägen.
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EXPOSÉ:
Das besondere Haus - Ehemalige Synagoge Ober-Seemen
Der Keller besteht aus:
• Vorraum ca. 8,50 m²
• Heizungskeller ca. 8,60 m² mit der Ölheizung (Viessmann Vitola 200, Bj 1992,
Typ Interzero 2012), dem Warmwasserspeicher (Viessmann VertiCell-Bivalent
2/2, es gibt eine Solarzelle zur Warmwasserunterstützung)
• Raum mit ca. 16 m²
• Abstellraum mit ca. 3 m².
Der Kellerboden ist gefliest. Die Mikwe (das jüdische rituelle Tauchbad) besteht nicht
mehr.
Im Hofeingang gibt es einen großen,
geschützten Sitzbereich.
Zum Anwesen gehört
ein gemauertes
Gartenhaus mit ca.
19,50 m². Es kann mit
einem dänischen
Kaminofen beheizt
werden. Gefliester
Boden.
Im Garten gibt es einen
weiteren Freisitz und
einen kleinen Teich.
Der Garten ist von einer
Hecke umgeben
Der Parkplatz bietet
Platz für 4 PKW und ist
mit einer Pergola
überdacht.
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EXPOSÉ:
Das besondere Haus - Ehemalige Synagoge Ober-Seemen
Damals und Heute
Die Historie des Hauses
Ober-Seemen gehörte bis zum Jahre 1806 zum Gebiet von Stolberg Rossla.
Einzelne Juden haben bereits im 17. Jahrhundert dort gelebt, eine größere jüdische
Siedlung in Ober-Seemen existierte etwa 200 Jahre. 1830 gab es in Ober-Seemen
141 jüdische Gemeindemitglieder. Die Juden von Ober-Seemen waren zu 2/3
Kaufleute, die übrigen Viehhändler und Handwerker.
Im Jahre 1875 bestand in Ober-Seemen eine israelitische Elementarschule. Der
Lehrer J. Rothschild unterrichtete damals 21 jüdische Kinder. 1910 zählte die
Gemeinde etwa 16,1920 etwa 20 schulpflichtige Kinder.
Die Zahl der Gemeindemitglieder ging bereits in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts durch Wegzug bzw. Auswanderung stark zurück und es wurde im
Jahre 1888 festgestellt, dass die Gemeinde kein Geld für den Neubau einer
Synagoge habe, die alte aber zu klein sei. Erst im Jahre 1899 konnte ein Neubau in
Angriff genommen werden, nachdem Leopold Zimmermann aus New York einen
Betrag von insgesamt 20.000 Reichsmark zur Verfügung gestellt hatte. Der Restbetrag von 5.000 Reichsmark wurde vom Wohltätigkeitsverein Ober-Seemen bezahlt.
Die Einweihung der neu errichteten Synagoge fand vom 9.- 11. August 1901 statt.
Von den um 1933 etwa 20 jüdischen Familien sind die jüngeren Mitglieder zum
größten Teil ausgewandert und zwar nach den USA, Südafrika und Palästina/Israel.
Die Angehörigen von sechs jüdischen Familien sind überwiegend während der
Deportation bzw. im Konzentrationslager umgekommen. Nach November 1938 war
nur noch die Familie Schuster in Ober-Seemen zurückgeblieben (8 Personen,
darunter 5 Jugendliche). Auch diese Familie wurde umgebracht.
Anfang 1938 beschloss der damalige Gemeindevorstand gezwungenermaßen die
Auflösung der Gemeinde und den Verkauf der Synagoge an die Ortsgemeinde OberSeemen. In der so genannten "Reichskristallnacht"(Progromnacht) wurde das Haus
äußerlich
nur
leicht
beschädigt,
allerdings
wurden
alle
sakralen
Einrichtungsgegenstände zerstört oder demontiert.
Im zweiten Weltkrieg waren vor allem osteuropäische Kriegsgefangene, die bei den
Bauern arbeiten mussten, in dem Haus untergebracht. Nach Kriegsende wurde es für
verschiedene Zwecke genutzt: Zeitweise residierte der Bürgermeister von OberSeemen in der Synagoge. Ein Teil der älteren Ober-Seemener ging in den 50er
Jahren in der Synagoge zur Schule. Sie wurde aber auch als Lagerhaus für einen
Lebensmittelladen genutzt und eine Lederwarenfabrik hatte dort einmal eine kleine
Produktionsstätte.
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EXPOSÉ:
Das besondere Haus - Ehemalige Synagoge Ober-Seemen
Die Synagoge ist seit 1978 in Privatbesitz und wurde im Laufe der Zeit von Grund auf
restauriert und unter Denkmalschutz gestellt.
Seit Mitte der 80er Jahre wird das Gebäude als Psychotherapeutisches Institut sowie
Seminar- und Tagungshaus genutzt.
Die Umgebung
Die ehemalige Synagoge liegt im Dorf Ober-Seemen, das zur Stadt Gedern gehört.
Gedern am See ist ein anerkannter Luftkurort und liegt auf der Sonnenseite des
Naturparks "Hoher Vogelsberg". Die Umgebung lädt zum Wandern, Joggen und zu
ausgedehnten Spaziergängen ein. Als Aktivitäten bieten sich im Sommer auf
mehreren Seen Schwimmen, Surfen und im Winter Schlittschuhlaufen an. Der
Gederner See wurde in den letzten Jahren zu einem Freizeit- und Erholungsgebiet
ausgebaut. Knapp 10 km entfernt liegt das Ski-Zentrum des Vogelsberges, die
Herchenhainer Höhe.
Der Ort Ober-Seemen hat ca. 1.500 Einwohner. Im Ort finden Sie einen
Lebensmittelladen, eine Bäckerei, einen Metzger sowie einige Handwerksbetriebe.
Es gibt einen Kindergarten und eine Grundschule.
In der Hauptgemeinde Gedern (4 km entfernt) finden Sie alle Geschäfte des
täglichen Bedarfs: Mehrere Bäckereien, Fleischer, Supermärkte (Edeka, Lidl, Aldi,
Rewe), (Eis-)Cafés, Apotheken, Bau- und Gartencenter, Tankstelle, Ärzte, Zahnärzte
und Heilpraktiker, Schlossberg-Klinik (internistische und onkologische Abteilung sowie eine
Arztpraxis für Orthopäde, Chirotherapie und Sportmedizin und eine Praxis für Krankengymnastik und
Massage),
Hallenschwimmbad,
Gaststätten und kleine Kneipen.
Gesamtschule,
Altenheime,
Textilgeschäfte,
Das Gederner Schloss mit Hotelerie und Gastronomie, eine Seifensiederei und ein
kleines Museum sind oft besuchte Ausflugsziele. Der Vulkanradweg, der auf der
alten Eisenbahnstrecke von Stockheim bis Lauterbach führt, ist Teil eines guten
Fahrradnetzes durch den Vogelsberg und führt an vielen Sehenswürdigkeiten vorbei.
In Ober-Seemen kann man direkt in den Vulkanradweg einsteigen.
Die Stadt Büdingen (22 km) mit ihrer mittelalterlichen Altstadt und Glauburg mit dem
2011 eröffneten Keltenmuseum sind weitere Highlights der Region. Auch die
bekannte Fachwerkstadt Lauterbach und das historische Alsfeld mit dem
nahegelegenen Schloss Romrod sind weitere Ausflugsziele.
Die Anbindung an Autobahnen ist gegeben durch die Zufahrten Wächtersbach (ca.
24 km, A 66), Altenstadt (ca. 29 km, A45) und Alsfeld (ca. 49 km, A5).
Weitere Informationen: Werner Gross Bismarckstraße 98 63065 Offenbach
Tel. 069-82369636 oder Handy G. Böhmer 0151 41245333
oder per e-mail: [email protected]