Ein kleines Haus für Lidias Familie Sicherheit und

KINDERGARTEN NOJE
ANNAS BACKSTUBE
NEPAL
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KINDERBETREUUNG OHNE SPIELZEUG
Report
SCHWEIZ:
Diaconia Internationale Hilfe, Christliches Hilfswerk
Feldstrasse 9, CH-5712 Beinwil am See
Tel.: 062 771 05 50, Fax: 062 771 45 03
E-Mail: [email protected]
HILFE FÜR BÄCKERIN
NACH DEM BEBEN
Internationale Hilfe
DEUTSCHLAND:
Diaconia Internationale Hilfe e.V., Christliches Hilfswerk
Schönberger Weg 1, D-79713 Bad Säckingen
Tel.: 07761 553 29 73, Fax: 07761 553 78 18
E-Mail: [email protected]
Ausgabe Nr. 06, Juni 2016, erscheint monatlich
www.diaconia.org, www.mydiaconia.org
Ein kleines Haus für Lidias Familie
Das Grundstück ist schon da, nur das Baumaterial fehlt noch
Das Wasser muss mühsam in Plastikbehältern und per Pferdekarren zum Haus auf
dem Hügel transportiert werden. Wann der
nächste Karren sich auf den Weg macht, ist
ungewiss. Also spart Lidia das Wasser ein,
so gut sie kann.
Lidia und ihr Mann Florin (26) haben
drei Töchter: Andrada (5), Mirabela (3) und
Raluca (2). Ein viertes Kind ist unterwegs.
Die Familie lebt bei Florins Eltern in einem
winzigen Raum. Die Grosseltern, Maria (55)
und Ion (65), haben ihrem Sohn und seiner
Familie ein Obdach gegeben, als diese nicht
wussten, wohin. Das Haus verfügt über
zwei kleine Räume: In einem leben die
Gross-eltern, im anderen Florins Familie.
„Alles ist sehr eng. Zumal mein Vater unter
psychischen Problemen leidet, die sich zunehmend verstärken. Er bräuchte dringend
das zweite Zimmer, um sich zurückziehen
zu können. Es wäre auch besser für meine
Mutter, wenn er ein eigenes Zimmer hätte“,
sagt Florin.
Maria und Ion haben Florin ein Stück
Land geschenkt, auf dem er ein Haus bauen könnte. Doch der 26-Jährige hat nur zwei
Jahre die Schule besucht. Als Ungelernter
findet man in dieser Gegend keine Arbeit.
Die Familie lebt in Dumbravita – ohne direkte Nachbarn. Eine arme, dünn besiedelte
Gegend. Auch Lidia hat keine Arbeit. Und
deshalb hat die Familie auch nicht das Geld,
um die nötigen Baumaterialen für den Hausbau zu kaufen. So bleibt das Grundstück unbebaut, und die bedrückende Enge besteht
Die Lebensbedingungen sind hart, im blauen Fass geht das Wasser schon wieder zur Neige.
weiter. Die Wände des Raums, den Florin
und seine Familie bewohnen, sind schwarz
vom Russ, der aus dem alten Ofen kommt.
„Ich denke nicht, dass das gesund für die
Kinder ist, denn sie atmen den Russ ja auch
ein“, macht sich Mutter Lidia Sorgen.
Es wird Zeit, dass sich etwas ändert – vor
allem, wenn jetzt bald das Baby geboren
wird. Wir möchten die Familie mit Baumaterial unterstützen, damit Florin ein kleines
Haus mit genügend Platz errichten kann.
Ausserdem möchten wir noch dafür sorgen,
dass die Familie einen Brunnen auf ihrem
Grundstück errichten kann, damit immer genügend Wasser für alle da ist. Für Ihre Spende danken wir Ihnen herzlich.
Projekt Nr. 3204
„Kleines Haus für Lidia und Florin”
Die älteste Tochter Andrada.
Lidia versucht, gegen den Schmutz anzukämpfen.
Sicherheit und Frieden für
Matei und Elena
Nach gescheitertem Mordversuch floh die 28-jährige Ionela
vor ihrem Ehemann
Rumänien – Die dicken Mützen verdecken die zarten Gesichter fast völlig. Traurige Augen schauen unter ihnen hervor
und erzählen stumm eine Geschichte von
Gewalt und Schrecken. Nur langsam erholen sich Matei (5) und Elena (4), zu tief
sitzt der Schrecken über das Erlebte in den
kleinen Kinderseelen.
Die beiden sind die Kinder von Ionela und
Mihai. Überstürzt musste die 28-Jährige vor
ihrem gewalttätigen Ehemann fliehen. Ihre
älteren Kinder Paraschiva (7) und Ionut (6)
musste sie zurücklassen. „Ich hoffe, es geht
ihnen gut. Ich mache mir grosse Sorgen“, bekennt sie leise.
Ionela ist die Drittälteste von neun Geschwistern. Als sie zehn Jahre alt war, starb
ihr Vater, und ihre Mutter verliess die Kinder.
Sie wuchsen bei ihren Grosseltern auf.
Mit 19 traf Ionela Mihai. Sie verliebten
sich, heirateten, und die junge Frau zog zu
ihren Schwiegereltern. Nach der Geburt des
ersten gemeinsamen Kindes, Paraschiva,
begann Mihai zu trinken und seine Frau zu
schlagen. Er wurde immer brutaler. „Ich erinnere mich noch gut, wie ich mich unter dem
Bett versteckt habe, damit er mich nicht findet und schlägt“, erzählt Ionela. Auch seine
Kinder verschonte der aggressive Vater nicht.
Immer wieder zeugten blaue Flecken und
Verletzungen von seiner mangelnden Selbstkontrolle.
Eines Tages wollte Ionela mit Elena eine
Nachbarin besuchen gehen. Der betrunkene
Mihai dachte, sie wolle ihn verlassen, ergriff
sie auf offener Strasse und zerrte sie in den
Wald. Dort befestigte er einen Strick an einem Ast und legte Ionela die Schlinge um
den Hals. Die kleine Elena sass derweil wei-
Matei (5) und Elena (4) sind völlig eingeschüchtert und unterernährt.
Fotos: David Dugeniuk
Rumänien – Sie kämpft gegen den
überall vorhandenen Schmutz an. Kleidungsstücke flattern im Wind. Lidia (23)
möchte, dass ihre Töchter sauber und ordentlich gekleidet sind. Doch die Lebensumstände der Familie lassen das kaum zu.
Holz. Doch die Kinder sind unterernährt, und
das Haus ist kalt und klamm. Wir möchten die
Familie mit Essen, Kleidung, Gemüse, einem
Ofen und Feuerholz unterstützen. Ausserdem
möchten wir Ionela ermöglichen, sich und die
Kinder in Dumbravita anzumelden, damit sie
das Kindergeld bekommt. Bitte helfen Sie dieser traumatisierten Familie durch Gaben und
Gebete, dass sie zur Ruhe kommt und Nachrichten von den älteren Kindern erhält. Vielen
Dank.
Fotos: David Dugeniuk
nend alleine auf der Strasse, was die Nachbarn
bemerkten und die Polizei riefen. Ionela konnte entkommen. Mihai erhielt nur eine Geldstrafe. Gewarnt durch das Erlebte, lief Ionela nach
Hause, packte Matei und Elena und fuhr ohne
weitere Habseligkeiten mit dem Bus zu ihrer
Schwester nach Dumbravita. Dort lebt sie seitdem im Haus eines freundlichen Nachbarn, der
die Familie kostenfrei wohnen lässt. Wie lange
er dies noch tut, ist jedoch ungewiss. Ionela
besitzt keine Schulbildung und findet daher in
der ohnehin armen Region keine Arbeit. Da sie
und die Kinder noch an ihrem alten Wohnort
gemeldet sind, bezieht Mihai auch das Kindergeld für Matei und Elena. Nachbarn helfen
Ionela manchmal und bringen ihr Essen oder
Projekt Nr. 3205
„Familienhilfe Ionela Capverde”
Ionela floh mit zwei ihrer vier Kinder vor ihrem
gewalttätigen Ehemann.
Ana Maria möchte leben
HAFTVERKÜRZUNG
DURCH „WISSENSCHAFT“
Nur eine komplizierte Operation kann die Zwölfjährige noch retten
Rumänien – Erinnern Sie sich noch an
Ana Maria? Vor etwa einem Jahr haben
wir Sie gebeten, dem Mädchen ein neues
Korsett und Krankengymnastik zu ermöglichen. Denn die Zwölfjährige leidet
an einer ernsthaften Erkrankung des Rückens: einer Buckelbildung (Kyphose) bei
gleichzeitiger seitlicher Verkrümmung
(Skoliose) der Wirbelsäule. Korsett und
Krankengymnastik haben gute Dienste
geleistet, doch jetzt schlägt der Arzt erneut Alarm.
teuer.“ Dazu kommt, dass der Orthopäde
zwar über die nötige Qualifikation für diese
Operation verfügt, aber das Krankenhaus die
speziellen Schrauben, Klammern und Haken
nicht zur Verfügung stellen kann. Diese müssen für den Eingriff extra gekauft werden.
Nach der Operation besteht zwar das Risiko
einer Lähmung, doch die Alternative ohne
Operation ist bedeutend schlimmer. Keiner
kann absehen, welche gravierenden Schäden
an den Organen auftreten könnten oder ob
Ana-Maria gar sterben würde.
Wir möchten die Kosten von 5 500 Franken (5 000 Euro) gerne übernehmen, um Ana
Marias Leben zu retten und ihren Traum,
später Polizistin zu werden, möglich werden
zu lassen. Bitte geben Sie durch Ihre Spende
diesem Mädchen die Chance, zu überleben.
Projekt Nr. 3206
„Rückenoperation Ana Maria”
Fotos: David Dugeniuk
Noch immer möchte Ana Maria gerne Polizistin werden. Aber ihr Traum ist in weite Ferne gerückt. Denn der behandelnde
Orthopäde, mit einer Zusatzausbildung in
Kinderheilkunde, hat eine erschreckende
Entdeckung gemacht: Die Wirbelsäule des
Mädchens drückt zunehmend auf ihre inneren Organe. Ein neues Korsett, so der Spezialist, kann hier nicht mehr helfen. Eine Operation ist dringend erforderlich. Und zwar
schnell, ehe es zu ernsten Schäden an den
Organen kommt.
„Wir sind so dankbar für die Hilfe, die
wir von Diaconia und den vielen fremden
Menschen bekommen haben“, sagt Mutter
Ileana. „Ich würde nicht erneut um Hilfe bitten, wenn nicht das Leben meiner Tochter in
Gefahr wäre.“ Noch immer kümmert sich
der Vater von Ana Maria und ihren fünf Geschwistern nicht um seine Kinder. „Er lebt
mit seiner neuen Frau und schaut nicht zurück. Nicht einmal zu Ana Marias Geburtstag im März hat er sie angerufen und ihr gratuliert“, erzählt die Mutter.
Mutter Ileana ist Analphabetin, aber ihre
Kinder gehen zur Schule und sind gute Schüler. Ileana geht putzen, um wenigstens etwas
Geld zu verdienen. Das reicht aber kaum fürs
tägliche Brot. Die dringend benötigte Operation in Bukarest ist für die alleinerziehende
Mutter unbezahlbar.
„Die Operation ist risikoreich und kompliziert. Deswegen ist sie auch besonders
Das neue Korsett hat gute Dienste geleistet, es
reicht aber nicht mehr aus.
Ionela muss für ihre sechs Kinder alleine sorgen. Ana Maria ist die Älteste.
Ermutigung für Nepal
Leiter in dieser schweren Zeit, und lassen Sie
sie wissen, dass sie nicht alleine sind. Ihre
Spenden kommen Hilfebedürftigen zugute,
ungeachtet welcher Religion sie angehören.
Und bitte beten Sie für dieses Land und die
dort lebenden Menschen. Unsere Glaubensgeschwister brauchen uns.
Nach dem Beben versuchen die Menschen, Normalität in ihr Leben zu bekommen
Das Lächeln auf Man Bahadurs Gesicht
erscheint müde, fast ein wenig traurig. Er,
der für rund 15 Kinder in Dhading verantwortlich ist und ihnen, neben Nahrung und
einem Schlafplatz, Liebe, Geborgenheit und
die christlichen Werte vermittelt, sorgt sich.
„Liebe Geschwister“, schrieb er, „die Situation im Land hat sich verändert. Es bestehen Bestrebungen, Nepal wieder zu einem
hinduistischen Staat zu machen. Niemand
darf sich von seiner ursprünglichen Religion
mehr abwenden und sich dem Christentum
zuwenden. Es gibt jedoch auch Politiker, die
das anders sehen. Sie sprechen sich dafür
aus, jedem die Entscheidung persönlich zu
überlassen und rufen dazu auf, sich anderen
Religionen gegenüber respektvoll zu verhalten.“ Sowohl er als auch alle anderen Leiter
der christlich geführten Waisenhäuser halten
sich an diese Vorgabe. Sie respektieren und
helfen Menschen, egal welcher Religion sie
angehören. Sie leben ihren Glauben und halten sich an das vom Kirchenvater Augustinus
geprägte Wort: „Wir predigen Christus auf
jede Art und Weise – und wenn nötig auch
durch Worte.“ Auch von Dolma, Leiterin eines der christlich geführten Waisenhäuser in
Pokhara, hören wir Ähnliches. „Wir hatten
Weihnachtskarten gestaltet. Als die Polizei
kam und unser Haus nach christlichem Ma-
Hausaufgaben sind wichtig und werden gemeinsam erledigt.
terial durchsuchte, nahm sie alle Karten mit.
Keine einzige blieb uns erhalten. Wir dürfen
auch keine Bibeln mehr im Haus aufbewahren. Obwohl wir die schriftliche Erlaubnis
der Angehörigen eingeholt hatten, die Kinder mit dem christlichen Glauben vertraut
machen zu dürfen, wurden uns alle weiteren
Zusammenkünfte untersagt.“
Mit dieser Grundeinstellung, Menschen
Gutes zu tun und zu helfen, wo sie Leid sehen, gehen sie mit den ihnen anvertrauten
Kindern und Jugendlichen um, sowie mit allen, die bei ihnen Hilfe suchen. Auch für einige Behinderte, die in Nepal keinen leichten
Stand haben, finden sie Möglichkeiten der
Beschäftigung, damit diese und ihre Familien wieder ein Auskommen haben und ihre
Würde behalten.
Bitte unterstützen Sie diese christlichen
Heute wird unter freiem Himmel gegessen.
Projekt Nr. 3207
„Nepalhilfe”
KINDERSKLAVEN
AUS NEPAL
Fotos: Man Bahadur
Nepal – Die Situation für Christen im
Land hat sich rapide verändert. Was in
2008 wie ein Befreiungsschlag gedeutet
wurde, die Säkularisierung des Landes,
entwickelt sich nun Stück um Stück zurück und lässt kaum mehr Raum für persönliche oder religiöse Freiheit.
Per Dringlichkeitsverordnung setzte das rumänische Parlament Anfang März bis September ein Gesetz ausser Kraft, dass es
Gefängnisinsassen bisher erlaubt hatte, für
wissenschaftliche Publikationen eine Haftverkürzung zu erhalten. Das Gesetz als solches
existierte seit 2006, jedoch wurde es nur selten
in Anspruch genommen, da die Zeit der Haftverkürzung nicht klar und die Hürden für eine
Veröffentlichung hoch waren. Im Jahr 2013
wurde das Gesetz entsprechend ergänzt. Pro
Publikation konnten sich die Häftlinge 30 Tage
Haft ersparen. Diese Aussicht liess die Zahl
der Veröffentlichungen sprunghaft ansteigen.
2014 wurden 89 Arbeiten veröffentlicht, 2015
waren es bereits 337. Was eigentlich als Besserungsprojekt für gewöhnliche Kriminelle
gedacht war, machten sich vor allem diejenigen zunutze, die auch im Gefängnis noch
über genügend Geld und Einfluss verfügten
– namentlich wegen Korruption verurteilte
Politiker und Geschäftsleute. Sie kauften sich
Ghostwriter, die ihnen die Arbeiten schrieben,
Universitätslehrkräfte, die die oft wenig wissenschaftlichen Ergüsse genehmigten, sowie
Verleger, die sie druckten. Der Rekordhalter
unter den Vielschreibern ist der Politiker, Medienmogul und frühere Devisenbeschaffer
des Diktators Ceausescu, Dan Voiculescu.
Der seit August 2014 wegen Geldwäsche und
Betrugs einsitzende Voiculescu veröffentlichte innerhalb weniger Monate zehn Werke, die
ihm 300 Tage Haftverkürzung einbrachten.
Andere waren ähnlich fleissig. Die Antikorruptionsbehörde hat inzwischen Ermittlungen
eingeleitet. Ob das Gesetz jedoch, wie vom
Justizministerium gefordert, ganz abgeschafft
wird, ist noch nicht sicher, da noch weiteren
Mitgliedern des rumänischen Parlaments Gefängnis droht.
Britische Behörden gehen Hinweisen nach,
die den Verdacht erhärten, dass nepalesische
Kinder und Jugendliche als Haussklaven
nach Grossbritannien verkauft werden. Es
handelt sich um Kinder, die nach dem Erdbeben, zum Teil ohne Eltern, im Norden Indiens Zuflucht gesucht hatten. Ein Reporter
der Boulevard-Zeitung „The Sun“ hatte sich
als britisch-indischer Interessent ausgegeben
und war in Indien auf einen Menschenhändler
gestossen, der ihm nepalesische Jungen als
besonders gute Arbeitskräfte im Haushalt anpries und erklärte, er habe schon viele dieser
Kinder nach Grossbritannien verkauft, ohne
dass die „Besitzer“ je erwischt worden seien.
Der Preis für ein Kind soll bei umgerechnet
rund 7 200 Franken (6 600 Euro) liegen.
Das Problem der Haussklaven in Grossbritannien ist nicht neu. Täter und Opfer sind in der
Regel Migranten aus afrikanischen oder asiatischen Ländern, die in Parallelgesellschaften
leben, weshalb es schwer ist, die Opfer zu finden und ihnen zu helfen.
Sauberes Wasser für die Bewohner von Navur
Dorf in der Grenzregion wird bestimmt von der täglichen Sorge ums Trinkwasser
Armenien – Es ist noch nicht lange her,
da erschienen die Nachrichten über den
wieder aufgeflammten Konflikt zwischen
Aserbaidschan und Armenien in Berg Karabach auch in unseren Medien. Doch so
richtig ruhig war es entlang der Grenze
nie. Davon können auch die Bewohner des
Dorfes Navur erzählen. Viele Menschen
wurden in den letzten Jahren verwundet
oder getötet. Doch diese Menschen haben
noch ein weiteres Problem.
Wasser ist ein wichtiges Thema. Die meisten Dorfbewohner haben weder Gas noch
fliessendes Wasser in ihren Häusern. Einen
Holz-Ofen besitzt fast jede Familie. Das Was-
ser jedoch beziehen die Bewohner aus dem
Dorfbach. Ob Winter oder Sommer, Kälte
oder Hitze, sie alle gehen mehrmals täglich
zum Schöpfen. Wasser wird gebraucht: zum
Kochen, zur Körperpflege, zum Putzen, zum
Wäschewaschen und als Trinkwasser. In der
Region sind die Winter lang und sehr kalt.
Der Gang zum Dorfbach ist dann besonders
beschwerlich.
Dieses Problem ist überall gegenwärtig. So
auch bei Armanusch und ihren drei Kindern.
Die Familie lebt nur von der kleinen Behindertenrente von Vater Garnik und einer geringen Sozialhilfe. Sie ist sehr arm. Und die
tägliche Sorge ums Wasser setzt den Familienmitgliedern zusätzlich zu. Oder auch bei
den Rentnern Sudarik und Wolodia, die bei
der Familie ihres Sohnes leben: Schwiegertochter Susanna hat Schilddrüsenprobleme,
der jüngste der drei Enkel, Wladimir (13), ist
herzkrank. „Es fällt es uns schwer, die tägliche Ration Wasser zusammenzutragen“,
bekennt Sudarik. Und vor dem Haus von
Meruschan Kalantarjan sieht man ebenfalls
grosse Eimer und Kanister stehen. Wasser ist
einfach das vorherrschende Thema in Navur.
Gemeindeleiter Aram Nigojan macht sich
grosse Sorgen. Vor ein paar Jahren hatte man versucht, das Problem zu lösen und
eine Wasserleitung ins Dorf zu legen. Aber
das Geld reichte nicht aus. Aram Nigojan
hätte zwar einen Lösungsvorschlag, besitzt
jedoch nicht die Finanzen, um ihn umzusetzen: Das Wasser des Baches fliesst Tag und
Nacht, die Dorfbewohner benötigen es aber
nur am Tag. Würde man das Wasser in der
Nacht sammeln, gäbe es genug, um es am
Tag abzuschöpfen. Ein Wasserreservoir
fürs Dorf müsste 90 Kubikmeter Volumen
fassen. Während der Nacht würde es gefüllt
und während des Tages in die Häuser geleitet werden können. Dieses Projekt möchten
wir gerne unterstützen. Es kostet rund 17 500
Franken (15 900 Euro) und würde den Familien sehr viel Lebensqualität geben. Bitte helfen Sie mit. Jede Spende zählt und macht für
die vielen Familien in Navur einen grossen
Unterschied. Vielen Dank!
Projekt Nr. 3208
„Wasserversorgung Navur”
Auf dem Ofen im Wohnraum von Sudariks und Wolodias Familie wird das Wasser erhitzt.
Aus diesem Bach holen die Bewohner von Navur ihr Trinkwasser.
Alle müssen beim Wasserholen mit anpacken.
Fotos: Baru Jambazian
Beim Händewaschen sind die Kinder von Armanusch ganz sparsam mit dem kostbaren Nass.
Eine kleine „Backstube“ für Anna
Vermieter holte Backofen ab und nahm Familie Grundlage zur Selbstständigkeit
FÜR ARMENIEN
Im Dezember 2015 beschloss die EU-Kommission ein 30 Millionen Euro (32.7 Millionen
Franken) teures Programm der Europäischen
Union zur Unterstützung der Wirtschaft und
Zivilgesellschaft in Armenien.
15 Millionen Euro fliessen in die Aktion „Bessere Qualifikation für bessere Arbeitsstellen“,
die darauf abzielt, Menschen für die passenden Arbeitsstellen zu qualifizieren. Einen
Schwerpunkt dabei bilden Arbeitsstellen im
landwirtschaftlichen Bereich.
10 Millionen Euro unterstützen ein Reformprogramm der staatlichen Finanzverwaltung.
Hierbei geht es unter anderem um die Bekämpfung der Korruption, indem Transparenz, Effizienz und Rechenschaftspflicht im
Bereich der öffentlichen Ausgaben gestärkt
werden sollen.
5 Millionen Euro sind dazu gedacht, gesellschaftliche Organisation zu stärken. Sie sollen in die Lage versetzt werden, sich effektiv
an gesellschaftlichen und politischen Prozessen zu beteiligen und so letztlich den demokratischen Prozess im Land voranzubringen.
Armenien / BAZ – „Als der Vermieter
den Backofen abholte, ist eine Welt für
mich zusammengebrochen“, berichtet
Anna. Die Handlung des Wohnungseigentümers brachte Anna, ihren Mann
und ihre vierjährige Tochter in finanzielle Bedrängnis. Denn Annas Mann kann
von seinem Lohn als Taxifahrer kaum die
Miete bezahlen.
„Als wir 1999 in die Wohnung einzogen,
war der Backofen bereits eingebaut. Am
Anfang war er für mich nicht besonders
wichtig. Aber seitdem ich selbstständig
als Bäckerin arbeite, stellt er für mich die
Grundausstattung für meine Arbeit dar, die
uns ernährt“, erzählt Anna. 2015 schloss die
gelernte Lebensmitteltechnologin ihre Bäcker- und Konditorenausbildung im Berufsausbildungszentrum BAZ erfolgreich ab.
„Ich habe in dem einen Jahr im BAZ mehr
Wissen vermittelt bekommen, als während
meines gesamten Studiums am College.“
Schon während der Ausbildung konnte
Anna kleinere Aufträge annehmen und dadurch das Familieneinkommen aufbessern.
Alles schien gut. „Und ohne Vorwarnung
tauchte plötzlich der Vermieter auf und holte
den Backofen ab. Ich bin immer noch fassungslos.“ Um ihre Aufträge nicht zu verlieren, benutzt Anna hin und wieder den
Backofen ihres Nachbarn Hakob, der ebenfalls ehemaliger BAZ-Absolvent ist und als
Bäcker nun seine Familie unterstützt. Aber
es ist Anna peinlich, immer wieder danach
zu fragen und Hakob Unannehmlichkeiten
zu bereiten.
Ein Unternehmen, sei es gross oder in den
eigenen vier Wänden betrieben, benötigt
das richtige Material und Handwerkszeug.
Das ist die Überzeugung des BAZ. Eine gut
ausgestattete „Backstube“ eröffnet Anna die
Möglichkeit, dauerhaft in ihrem erlernten
Beruf zu arbeiten und ein gutes Einkommen
zu erzielen, das sie für den täglichen Bedarf
der Familie dringend benötigt. Deswegen
ist es für uns wichtig, Anna einen eigenen
Ofen zur Verfügung zu stellen. Ihre Familie
kann sich eine solche Investition aus eigener Kraft nicht leisten. Anna benötigt zudem
ein Profi-Handrührgerät sowie weitere Arbeitsutensilien. Für die Einrichtung von Annas „Backstube“ benötigen wir rund 2 400
Franken (2 180 Euro). Durch diese wäre ein
gutes Fundament für die Zukunft der kleinen Familie gelegt. Bitte geben Sie Anna die
Chance auf ein sicheres Einkommen durch
selbstständige Arbeit. Herzlichen Dank.
Projekt Nr. 3209
„Backstube für Anna”
Anna hat in ihrer Ausbildung im BAZ viel gelernt
und ist bereit, beruflich durchzustarten.
Stolz und glücklich hielt Anna 2015 ihr
Abschlussdiplom in Händen.
Fotos: Sargis Svaryan
EU-UNTERSTÜTZUNG
Ein Kindergarten für die Kleinsten
Möbel, Tafel, Bücher und Malblöcke sowie
Stifte und Kreiden gekauft und der Boden
isoliert werden. Auch einen Holz-Ofen und
Feuerholz möchten wir den Kindern bringen. Insgesamt benötigen wir für die Renovierung und Einrichtung des Kindergartens
rund 3 000 Franken (2 700 Euro), um ihn
zu einem fröhlichen, kindgerechten Lernort
zu gestalten, an dem die kleinen Dorfbewohner wichtige Weichen für ihre Zukunft
gestellt bekommen. Bitte helfen Sie uns, in
den Räumlichkeiten der lokalen Schule einen Kindergarten einzurichten, in dem die
Kinder sicher und geborgen ihre Kindheit
geniessen und ihrem Lerndrang nachgeben
können. Herzlichen Dank.
In Noje findet die Kinderbetreuung in einem kahlen Raum ohne Spielzeug statt
20 Kinder besuchen den Kindergarten, der
sich in einem Raum der lokalen Schule im
Dorf Noje, im Distrikt Kruje, befindet, einer sehr armen Gegend, in der niemand den
Kindergarten finanziell unterstützen kann.
Ein Raum ohne Heizung, mit zugigen, alten
Fenstern und maroden Türen. Es gibt weder
einen Teppich noch Regale, Stühle oder Tische. Der grüne Filz schützt nur wenig vor
der Kälte des Steinfussbodens. Die wenigen
Spielzeuge und Kreidestücke hat die Erzieherin von ihrem schmalen Gehalt selbst gekauft. „Es ist nicht viel, was ich erübrigen
kann, aber ich kann das nicht mit ansehen“,
sagt sie traurig.
Generationen sind in dieser Umgebung
aufgewachsen, doch die engagierte Pädagogin will sich nicht zufriedengeben: „Die
Kinder haben etwas besseres verdient.“
Wenn der Schulleiter verlässlich wüsste,
dass jemand in den Kindergarten investiert,
würde er den Kindern und ihrer Erzieherin
einen grösseren Raum zur Verfügung stel-
Die Kinder von Noje werden in einem kahlen Raum betreut, der den Namen Kindergarten nicht verdient.
len. Doch bisher hat sich niemand darum
gekümmert. „Ich habe auch die Regierungsstellen mehrfach angeschrieben und sie um
Hilfe gebeten. Aber auch von da kommt
nichts“, berichtet die Erzieherin.
Bei unserem Besuch haben wir Spielzeug
mitgebracht und wurden durch strahlende Kinderaugen belohnt. Zunächst trauten
sich die Kinder nicht zum Tisch, auf dem
das Spielzeug lag. Doch dann griffen sie
beherzt zu und spielten mit grosser Freude. Wir haben uns derzeit einen Überblick
verschafft, was dringend benötigt wird, damit der Kindergarten in Noje seinen Namen
auch wirklich verdient. Die Fenster und
Türen müssen erneuert werden, Regale und
Projekt Nr. 3210
„Renovierung Kindergarten Noje”
Zuerst haben sich die Kinder nicht getraut, mit den mitgebrachten Spielzeugen zu spielen.
Vertrauen wagen lernen
mich kommt es nicht an. Aber jetzt weiss
ich, dass ich wichtig bin – für Menschen und
für Gott. Und das macht mich glücklich.“
Geben Sie durch eine Spende auch in diesem Jahr einem Kind die Möglichkeit, am
Camp teilzunehmen. Die Saat, die durch diese Zeit in die Kinderherzen gesät wird, hat
Ewigkeitsbestand. Jesus sagt in Matthäus
25,40 „Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ Bitte
begleiten Sie diese Kinder durch ihre Gebete
und ermöglichen Sie ihnen, bleibende Veränderung zu erleben. Herzlichen Dank.
Seit 1993 findet jährlich das Sommercamp „Pilgrim“ in Moskau statt
Russland – Zum 24. Mal findet im Juli
das Sommercamp „Pilgrim“ in Oparino,
in der Region Moskau, statt. Dankbar
schauen Galina Dzhuzenova und ihre Mitarbeiter auf die vielen Möglichkeiten zurück, in denen sie Kindern Wegweisung,
Glauben und Selbstbewusstsein vermitteln konnten.
„Als ich sah, wie sehr sich mein Sohn
durch die Teilnahme am Camp verändert
hatte, konnte ich wieder an Gott glauben.
Er hat uns nicht vergessen, er ist mir durch
die positive Veränderung meines Sohnes neu
begegnet“, bekennt eine Mutter von sieben
Kindern strahlend. Sie kam zu Galina Dzhuzenova und bat um materielle Hilfe, da sie
nicht mehr weiter wusste. Zu schwer lag die
Last des Alltags auf ihren Schultern.
Zusätzlich zur Nothilfe bekam sie die
Möglichkeit, eines ihrer Kinder kostenlos
mit zum Sommercamp zu schicken, das bald
darauf stattfand. So schickte sie den Sohn,
mit dem sie die grössten Probleme hatte.
Nach drei Wochen kam er zurück nach Hause. Seine positive Veränderung hinterliess
die Mutter sprachlos und zutiefst dankbar.
Jedes Camp steht unter einem bestimmten
Motto. Im vergangenen Jahr lautete es „Ich
möchte glauben und vertrauen“, in diesem
Jahr „Gott ist Liebe“. Jeden Morgen werden
die Kinder angeleitet, miteinander die Bibel
zu lesen, sich auszutauschen und füreinander
zu beten. Für viele Kinder ist es das erste
Mal, dass sie mit dem Glauben in Kontakt
kommen oder feststellen, dass jemand echtes Interesse an ihnen und ihren Sorgen und
Problemen hat. Während des Tages können
Fotos: Andi Mumxhiu
Albanien – „Es waren schon so viele
hier und haben uns Hilfe versprochen. Sie
haben Fotos gemacht, mit uns gesprochen
– und wir haben nie wieder etwas von
ihnen gehört.“ In der Stimme der Erzieherin ist Enttäuschung und Resignation
zu hören. Es fehlt in diesem vergessenen
Kindergarten wirklich an allem.
die Teilnehmer ihre Fähigkeiten und Talente entdecken und weiterentwickeln. Dies
geschieht durch sportliche Aktivitäten und
Kreativ-Workshops. Am Abend schliessen
die rund 100 Kinder den Tag durch einen gemeinsamen Austausch ab.
Am vergangenen Camp nahmen 74 Kinder
und 28 Teenager teil. Davon kamen viele aus
grossen Familien oder Familien mit nur einem Elternteil. Auch Waisen waren darunter,
die keine Familie haben.
Ein grosses Highlight für alle Kinder ist
stets das gemeinsame Essen. „So gut und in
so fröhlicher Atmosphäre habe ich noch nie
gegessen“, strahlt ein Zwölfjähriger, als er
danach gefragt wurde, was ihm gut gefallen
hat. Eine 15-Jährige fügt nach kurzem Überlegen hinzu: „Es hat mich noch nie jemand
so ernst genommen. Ich dachte bisher, auf
Projekt Nr. 3211
„Sommercamp Pilgrim 2016”
ARMENIEN-REISE 2016
Die nächste Gruppenreise nach
Armenien findet vom
Wie eine grosse Familie nehmen die Kinder am
Wohlergehen der anderen teil.
Daumen hoch für das Sommercamp.
Spielerisch werden Fähigkeiten erkundet und
ausgebaut.
Fotos: Galina Dzhuzhenova
22.- 30. Juli 2016 statt.
Interessierte Diaconia-Freunde
können das „Dorf der Hoffnung“ in
Jerewan besuchen, das DiaconiaBerufsausbildungszentrum besichtigen und an einem Treffen mit den
Patenkindern teilnehmen.
Bestellen Sie das Reiseprogramm!
Ihr Reisebegleiter ist Kurt Wenger,
Hauptstrasse 20
CH-5013 Niedergösgen
Telefon: 062 849 93 90
Fax:
062 849 93 92
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Neue Website: www.mydiaconia.org • Rumänisch: www.diaconia.info • Diaconia auf Facebook: https://www.facebook.com/diaconia.org • Twitter: https:// twitter.com/diaconiade
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Präsident: Hans-Rudolf Hintermann
Vizepräsident: Christian Sartorius
Aktuarin: Ursula Schibli
Allgemeine Spenden: Postkonto 50-9977-4
IBAN: CH74 0900 0000 5000 9977 4
Geschäftsführung:
Geschäftsführer: Hans-Rudolf Hintermann
Stv. Geschäftsführerin: Ursula Schibli
Einsatzländer: Christian Sartorius
Berater: Kurt Wenger
Diaconia Internationale Hilfe hat den Ehrenkodex
unterzeichnet und wird auf die Einhaltung der
Kriterien jährlich überprüft.
Patenschaften: Postkonto 50-6114-9
IBAN: CH05 0900 0000 5000 6114 9
Freiwilliger Abonnementsbetrag jährlich Fr. 12.-
Herausgeber:
DIACONIA Internationale Hilfe e.V.
Christliches Hilfswerk
Schönberger Weg 1, D-79713 Bad Säckingen
Vorsitzender: Hans-Rudolf Hintermann
Stellvertretende Vorsitzende: Michaela Kuhlmann
Geschäftsleitung: Michaela Kuhlmann
Gehen für ein Projekt mehr Spenden als benötigt ein, werden
diese für ähnliche Zwecke eingesetzt.
Unter der Nr. VR 630730 eingetragen im Vereinsregister
beim Amtsgericht Freiburg i. Br.
Kontrollstelle: UTA Treuhand AG
CH-5737 Menziken
Freiwilliger Abonnementsbetrag jährlich Euro 10,-
Druck: Druckerei Kasimir Meyer AG, CH-5610 Wohlen
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Allgemeinkonto:
DE10 6845 2290 0077 0321 59
BIC: SKHRDE6W
Patenschaftskonto:
DE85 6845 2290 0077 0321 67
BIC: SKHRDE6W
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diese für ähnliche Zwecke eingesetzt.
Redaktion: Diaconia Internationale Hilfe
Layout «Diaconia-Report»: Joe Karakashian
06/16
Herausgeber:
„Diaconia Internationale Hilfe / Der Ostkurier“
Feldstrasse 9, CH-5712 Beinwil am See