Online-Shops in Wolken Jenaer Wirtschaftsinformatiker starten neue

URL: http://www.uni-jena.de/Forschungsmeldungen/FM160525_Cloud.pdf
Online-Shops in Wolken
Jenaer Wirtschaftsinformatiker starten neue Kooperation mit der
Intershop Communications AG
Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
Individualisierungsmöglichkeiten sind das Ziel der Online-Shop-Technik, die in eine sogenannte
Cloud transferiert wird und durch die Kooperation von FSU und Intershop umgesetzt werden soll.
Die Fußball-Europameisterschaft steht kurz bevor und das hat auf nicht wenige Online-Shops etwa
die gleiche Wirkung, wie die umsatzstarke Weihnachtszeit. Doch vor welche
informationstechnischen Herausforderungen das gerade mittelständige Unternehmen und deren
IT-Bereiche stellt, ist kaum vorstellbar. Während Online-Shop-Riesen über Hochleistungsrechner
und eigene Shop-Technik verfügen, nutzen kleinere Unternehmen für ihren elektronischen Handel
standardisierte Modelle. Dazwischen liegt eine große Kundengruppe, die weder mit den zu 100
Prozent standardisierten Systemen arbeiten möchte, noch die Kapazität hat, wie ein
Großunternehmen online zu agieren. Bisher konnten sich diese Kunden bei entsprechenden
Anbietern leistungsstarke Rechner zur Umsetzung ihres Web-Shops mieten. Doch die Nachfrage
nach schnelleren und einfacheren Lösungen ist in den letzten Jahren gestiegen. "Es gibt in der
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Branche schon länger Überlegungen, E-Commerce-Systeme in eine Cloud zu transferieren", sagt
Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Johannes Ruhland von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Das sogenannte "Cloud Computing" (Rechnerwolke) bezeichnet die Ausführung von Programmen,
die nicht mehr auf einem lokalen Rechner installiert sind, sondern auf einem anderen Rechner, der
aus der Ferne z. B. über das Internet abgerufen wird. An einer solchen Alternative zum bisherigen
Mietmodell arbeitet die Intershop Communications AG Jena nun zusammen mit dem Lehrstuhl für
Wirtschaftsinformatik der FSU.
Maßgeschneidert für Käufer und Verkäufer
Die Zusammenarbeit ist eine Fortsetzung der bereits bestehenden Kooperation im Bereich
E-Commerce (elektronischer Handel) zur Entwicklung personalisierter Online-Shops für
Geschäftskunden. So soll es auch um die im Vergleich zu Privatkunden sehr komplexen
Bedürfnisse von Geschäftskunden - Online-Shops mit Produktbesprechungen, Kundenmeinungen
und Kaufempfehlungen - gehen. Ergebnis wird ein maßgeschneidertes Internetangebot für die
einzelnen Geschäftskunden sein.
Solche Individualisierungsmöglichkeiten sind Ziel der Shop-Technik, die in eine Cloud transferiert
wird und durch die Kooperation von FSU und Intershop umgesetzt wird. "Der Kunde ist in der
Gestaltung und Umsetzung seines Shops einfach freier als bei den schon vorliegenden
standardisierten Systemen, die über eine Cloud abgerufen werden können. Das hat beispielsweise
Vorteile für das saisonale Geschäft", so Prof. Ruhland.
Kundenakzeptanz bisher unerforscht
Aufgabe der Wirtschaftsinformatiker der Universität Jena ist es nun, gesicherte Erkenntnisse über
die bisher noch gänzlich unerforschte Kundenakzeptanz der neuen Modelle zu sammeln. Denn nur
weil ein E-Commerce-System technisch funktioniert, muss es nicht auch auf die Akzeptanz der
Nutzer stoßen. Dafür tragen die Mitarbeiter um Johannes Ruhland u. a. Daten über
Kundenbedürfnisse, Angebot und Nachfrage sowie Preise zusammen. "Wir liefern eine
wissenschaftliche Erhebung, auf deren Grundlage Geschäftsmodelle herangezogen werden
können und Marktexperimente durch unseren Kooperationspartner durchgeführt werden können",
so der Lehrstuhlinhaber für Wirtschaftsinformatik und ergänzt "die wissenschaftliche Begleitung bei
der Entwicklung eines solchen Projektes ist eine sehr schöne Aufgabe für die Jenaer
Wirtschaftsinformatiker." Auch Dr. Jochen Wiechen, Vorstandsvorsitzender der Intershop
Communications AG, freut sich über die fortgeführte Zusammenarbeit mit den
Wirtschaftsinformatikern der FSU Jena: "Intershop engagiert sich derzeit verstärkt im Bereich
Cloud Commerce, da wir hier mit erheblichen Wachstumspotenzialen rechnen. Mit den
gemeinsamen Forschungsbemühungen ergänzen wir die noch geringen Erfahrungswerte in
diesem jungen Segment um wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse und können so für den Markt
das passende Portfolio entwickeln."
Kontakt:
Prof. Dr. Johannes Ruhland
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Carl-Zeiß-Straße 3, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 943310
E-Mail: [email protected]
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