Verteiler: KandidatInnen für das Abgeordnetenhaus Bzbm-KandidatInnen Landesvorstand WahlkampfleiterInnen in den Kreisen WahlkampfleiterInnen der KandidatInnen MitarbeiterInnen des SPD LV Berlin Ausgabe Nr. 22 | 23. Mai 2016 NUTZUNG VON SOZIALEN NETZWERKEN Ansprechpartner im Kurt-Schumacher-Haus: Tim Kaufmann E-Mail: [email protected] Telefon: 030 4692-142 Die sozialen Netzwerke sind eine wichtige Plattform für die politische Kommunikation. Vielfach ersetzen sie die klassischen Medien wie etwa Zeitungen, Radio oder TV. Wir als Partei stehen, gerade im Wahlkampf, vor der Herausforderung, diese Medien effektiv zu nutzen und unsere Botschaften breit zu kommunizieren. Facebook, Twitter, Instagram, Snapchat und so weiter, die bespielbaren Kanäle sind kaum zu überblicken. Ein gutes Auftreten in den sozialen Netzwerken ist arbeitsintensiv, sodass die Aussage „Viel hilft viel“ für diesen Bereich eine Falsche ist. Die Kandidatinnen und Kandidaten müssen sich überlegen, auf welchen Plattformen sie wie und mit welchen Empfängern kommunizieren wollen. Unsere Erfahrung zeigt, dass jenseits von Facebook und Twitter eine aktive Nutzung der sozialen Medien kaum Mehrwert in der Reichweite der Botschaft erzeugt. Dabei stellt Twitter, anders als Facebook, ein professionelles Medium dar, welches eher von Journalisten und Journalistinnen, Bloggern und Politikern genutzt wird, um in kurzen Sätzen zu kommunizieren. Eine breite Information von Bürgerinnen und Bürger durch eine Beitragsreichweite kann durch Twitter kaum erreicht werden. Für die Information und Kommunikation von und mit Bürgerinnen und Bürger hat sich Facebook etabliert. Zum Erreichen einer hohen Beitragsreichweite (= Menschen die den Beitrag sehen können) oder bei der Gestaltung der Beiträge sind jedoch ein paar Grundregeln zu beachten. 1. Richtige Uhrzeit wählen. Schon die Frage wann ich einen Beitrag platziere, entscheidet über die mögliche Beitragsreichweite. Dabei gilt es, sich in einen „normalen“ Tagesablauf hineinzuversetzen. Nachts um 3 wird der Beitrag weniger Beachtung finden als während des Tages. Erfahrungsgemäß sind folgende Zeiten am besten geeignet: • Morgens gegen 8 Uhr (viele Menschen schalten ihren Computer dann an oder schauen auf dem Weg zur Arbeit auf ihr Smartphone), die Zeiten sind am Wochenende eine bis zwei Stunden später • Abends gegen 18/19 Uhr SPD Landesverband Berlin | www.spd.berlin 2. Wo ist der Mehrwert? Es ist kein Geheimnis, dass die User eine Politikerseite liken oder einem Menschen folgen, weil sie sich davon einen Informationsvorteil erhoffen. Hintergrundinformationen oder etwa Bilder „hinter den Kulissen“ sind deswegen ein guter Weg, um Fans zu erreichen. Informationen, die jeder kennt und die für jeden frei verfügbar sind, stellen keinen Anreiz dar, sich mit der Person oder der Seite zu befassen. 3. Dialog statt Monolog. Kommunikation bedeutet Austausch. Bei Facebook geht es darum Menschen, miteinander zu verbinden und eine Plattform für den privaten, aber auch politischen Austausch zur Verfügung stellen. Deswegen sollte man zuhören und die interessierten Bürgerinnen und Bürger auch ernst nehmen. Fragen, Anliegen und Beschwerden helfen dabei, nicht nur die eigene Arbeit und Kommunikation zu verbessern, sondern auch eine Bindung zu ermöglichen. Deshalb gilt es auf Nachrichten zu antworten und Kommentare unter Beiträgen nicht unbeantwortet stehen zu lassen. 4. Nicht übertreiben mit dem Posten. Regelmäßige Posts über die politische Arbeit sind immer gern gesehen. Hier sollte man jedoch darauf achten, es nicht zu übertreiben. Mehr als vier Posts am Tag werden schnell als Spam wahrgenommen und die Nutzer sozialer Netzwerke sind in den meisten Fällen nicht zimperlich. Der Unlike-Button bei Seiten ist schnell gedrückt und eine zweite Chance bekommt man in der Regel leider nicht. Ähnliches gilt bei persönlichen Seiten, man ist schnell als „Freund“ entfernt und hat dann keinen Zugang mehr zu den Personen. 5. Beiträge nicht zu lang werden lassen. Die Erfahrung und Studien zeigen, dass überlange Beiträge bei der Menge an Informationen schneller überlesen werden. Deshalb sollte die Botschaft kurz und prägnant formuliert sein. Das Verlinken von weiteren Informationen auf der Webseite, einem Foto, einem Video oder andere mediale Inhalte können außerdem hilfreich sein. Dies erhöht zudem die Aufmerksamkeit. 6. Seite oder persönliches Profil? Diese Frage haben sich bestimmt schon viele Politikerinnen und Politiker gestellt. Letzten Endes geht es um die Abwägung zwischen der Frage, ob eine höhere Beitragsreichweite generiert werden kann und dem zusätzlichen Aufwand für diese Seite. Denn es muss klar sein, dass der Inhalt von dieser Seite einen anderen Informationsgehalt haben muss, als das private Profil, um ein Anreiz zum „liken“ darzustellen. Dies bedeutet nicht zuletzt einen höheren Arbeitsaufwand. Die Gefahr bei dem Betreiben einer solchen Seite ist, dass letztlich die eigenen Mitglieder beschäftigt werden und dass keine Botschaft aus der Seite nach außen dringt. Es gilt dabei: Die Facebook-Seite ist kein Rechenschaftsbericht. Für Infos rund über die Nutzung von Seiten als Politikerinnen und Politiker findet ihr hier: https://netzpolitik.org/wp-upload/136204668-Facebook-Fuer-Politiker-Download.pdf Seite [2] 7. Gute Bilder/ Gute Bildsprache Unscharf, zu bunt oder schlicht aus dem falschen Winkel. Oft genug sieht man in den sozialen Netzwerken Bilder, die nicht ansprechend für die Betrachter sind. Dabei muss klar sein, dass gerade bei den Bildern die Ästhetik zählt. Wenn wir unsere Kandidatinnen und Kandidaten in Szene setzen, ist darauf zu achten, dass tendenziell von oben fotografiert wird und der Kandidat bzw. die Kandidatin dem Fotograf zugewandt steht. Bei Wahlkampfaktionen sind wir aktiv, kreativ und gehen auf Bürgerinnen und Bürger zu, dies sollten auch unsere Bilder in den Netzwerken wiederspiegeln. Mit Programmen wie Instagram, Snapseed oder den vorinstallierten Bildbearbeitungsprogrammen auf den Smartphones lassen sich die Bilder für die sozialen Netzwerke noch verbessern. 8. Twitter Twitter ist ein Shortmessage Programm. Große Analysen zur Gesamtsituation sind meist länger als 140 Zeichen. Dennoch kann Twitter ein gutes Mittel sein, um mit Journalistinnen und Journalisten, Bloggern oder anderen Politikerinnen und Politiker zu kommunizieren. Gerade bei Großveranstaltungen hat sich Twitter durch das Benutzen von #Hashtags als solides Mittel der Diskussion etabliert. Wer sich dafür entscheidet Twitter während des Wahlkampfes zu nutzen, muss am Ball bleiben. Twitter ist schneller als andere soziale Netzwerke. Um Diskussionen mitzugestalten, muss man aktiv sein, sich einschalten und seine Gedanken auf ein bis zwei kurze Sätze reduzieren können. Seite [3]
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