Dies Zeitung - Universität Bonn

dies zeitung dies zeitung
Auf einen Blick
GANZTÄGIG
11 UHR AUF EINEN BLICK
Hörsaal II
09.00 - 19.00 Uhr
Vortragsprogramm der Arbeitsstelle
Internationales Kolleg
DIES und DAS Forum wissenschaftlicher
Nachwuchs: WATER MATTERS
Akademisches Kunstmuseum,
Am Hofgarten 21
Prof. Dr. Christiane Vorster
Antikenkopie und Antikenzeichnung in
der Renaissance
Hörsaal IV
10.00 - 17.00 Uhr
Vortragstag der Doktorandinnen und
Doktoranden der Bonn International
Graduate School – Oriental and Asian
Studies (BIGS-OAS)
Aula und Hörsaal VI
11.00 - 16.00 Uhr
Dezernat Internationales
7. Auslandsstudienmesse
„Blickwechsel
– Studium und Praktikum im Ausland“
Bonn-Aachen International Center for
Information Technology (BIT),
Dahlmannstr. 2
10.00 - 17.00 Uhr
3. Computer Science Conference for
University of Bonn Students (CSCUBS)
Universitätsmuseum, Regina-Pacis-Weg 1
11.00 - 17.00 Uhr
Dr. Thomas Becker
Das Universitätsmuseum Bonn –
Das Schaufenster der Wissenschaft –
zeigt seine Dauerausstellung und die
aktuelle Wechselausstellung "Argelanders Erben"
9 UHR AUF EINEN BLICK
Hörsaal I
Verleihung des Facharbeitspreises
Religion
10 UHR AUF EINEN BLICK
Hörsaal V
Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister
Das Gewissen – wie verantwortbar ist
eine gebräuchliche moralische Chiffre?
Hörsaal VII
Priv.-Doz. Dr. Tim U. Krohne
Laser in der Augenheilkunde –
Hochauflösende Untersuchungen und
präzise Operationen mit Licht
Hörsaal IX
Prof. Dr. A.-M. Bonnet
Das ‚Portrait’ im Zeitalter des ‚Selfies’
Hörsaal VIII
Prof. Dr. Dittmar Dahlmann
Russland im Ersten Weltkrieg: Von der
Brusilov-Offensive Mitte 1916 bis zum
Vorabend der Februarrevolution
Hörsaal I
Prof. Dr. Tobias Dyckerhoff
Singularitäten als nichtkommutative Räume
Hörsaal XVII (10.00 - 10.30 Uhr)
Prof. Dr. Dorothea Bartels
Wie können Pflanzen trotz Wassermangel
überleben?
Arithmeum, Lennéstraße 2
Führung durch die Sammlung der Rechenmaschinen "rechnen einst und heute"
Schlosskirche
Prof. Dr. Stefan Beyerle
Der Gott der ganzen Bibel, alttestamentliches Recht und der Pentateuch:
Horst Seebass als Alttestamentler und
Theologe
Hörsaal VII
Dr. Wiebke Dralle
Schieloperationen – nur etwas für Kinder?
Hörsaal VIII
Prof. Dr. Caja Thimm
Digitale Partizipation –
Das Netz als Arena des Politischen?
Hörsaal V
Dr. Thomas Christian Bächle
Big Data – Mythos der Allwissenheit,
Instrument der Macht
Hörsaal IX
Prof. Dr. Christine Schirrmacher
Konfliktraum Naher Osten und "Islamischer Staat": Konfrontation mit dem
Westen oder sunnitisch-schiitischer
Konflikt?
Hörsaal I
Dr. Marianne Engeser
Moderne bildgebende Verfahren: Ein
Massenspektrometer als Mikroskop
Hörsaal XVII (11.00 - 11.30 Uhr)
Prof. Dr. Andreas Meyer
Pflanzenstress sichtbar machen:
Neue Wege zu gesunden Pflanzen
Hörsaal XVII (11.30 - 12.00 Uhr)
Prof. Dr. Peter Dörmann
Lipid-Vitamine aus Pflanzen:
Essentielle Komponenten der menschlichen Ernährung
12 UHR AUF EINEN BLICK
Flur der Katholisch-Theologischen
Fakultät
Ellen Geiser
Ausstellung:
Das Stöhnen der Erde hören
Hörsaal VII
Dr. Philipp Herrmann
Gentherapie, Stammzellen und Biologicals
– Moderne Behandlungsansätze in der
Augenheilkunde
Hörsaal IX
Prof. Dr. Rudolf Stichweh
Warum gibt es Fremde in menschlichen
Gesellschaften?
Hörsaal I
Dr. Carole T. Gee
Lebende Fossilien
Hörsaal XVII (10.30 - 11.00 Uhr)
Prof. Dr. Florian Grundler
Neue Ansätze zur Bekämpfung von
Nematoden im Zuckerrübenanbau
Hörsaal V
Prof. Dr. Rainer Kaenders
Schnecke im Sofa beim Umzug mit Stern
Hörsaal III
Prof. Dr. Franziska Geiser
Vortrag: Sinnkrise bei der Arbeit –
Signale deuten und reagieren
Hörsaal XVII (12.00 - 12.30 Uhr)
Prof. Dr. Heiko Schoof
Bioinformatik in der Genomanalyse für
gesunde und geschmackvolle Tomaten
Hörsaal III
Tom Diesbrock
Wie Sie sich die innere Freiheit nehmen,
berufliche Perspektiven zu entwickeln
14 Uhr AUF EINEN BLICK
Hörsaal VII
Dr. Matthias Maetschke
Wettbewerbsgefahr für den inländischen
Rübenzucker!
Die Herstellung von Saccharin als
'disruptive technology', die Sammlungspolitik und das Süßstoffgesetz von 1902.
Collegium Albertinum,
Adenauerallee 19
Prof. Dr. Sabine Schrenk,
Prof. Dr. Konrad Vössing
Führung durch das Bonn der römischen
und frühchristlichen Zeit
Hörsaal III
Prof. Dr. Hannes Haberl
Culture Meets Surgery –
Kulturelle Implikationen medizinischer
Praxis in der Kinderneurochirurgie
Goldfuß-Museum, Steinmann-Institut für
Paläontologie, Nussallee 8
Ivette Weitz
Jurassic Park mitten in Bonn? –
Die Pionierarbeit von Georg A. Goldfuß
Hörsaal V
Dr. Hendrik Kohlhof
Stellenwert Gelenkerhaltende
Operationen an Hüfte und Knie:
Wann, Warum und Was
Hörsaal VII
Prof. Dr. Hartmut Vatter
Hirneigene Tumore(Gliome):
Symptome, Behandlung und persönliches
Erleben aus Sicht einer Betroffenen und
eines Experten
Hörsaal IX
Dr. Peiling Cui
Humor in China und Deutschland
Hörsaal III
Prof. Dr. Martin Aust
Zeitgeschichte Russlands seit 1991
Hörsaal I
Prof. Dr. Oliver Johannes Gruß
Zellteilung ohne Zellen: Molekulare
Analyse der Vererbung im Reagenzglas
Hörsaal VIII
Markus Kügle, Jana Zündel
Der Mythos des Binge-Watchings
Hörsaal IX
Dr. Heinz-Lothar Barth
De origine et natura dignitatis humanae
(Vortrag in lateinischer Sprache)
Hörsaal I
Prof. Dr. Stefan Kratsch
Theoretische Informatik:
Informatik ohne Computer?
17 UHR AUF EINEN BLICK
15 UHR AUF EINEN BLICK
Hörsaal V
Dr. Maximillian Friedrich
Stellenwert Hüft- und Knieendoprothetik:
Wann, Warum und Was...
Akademisches Kunstmuseum,
Am Hofgarten 21
Prof. Dr. Frank Rumscheid
Der samischen Hera gefällt das,
dachte ...arches
Hörsaal III
Jeannine Bischoff, Ulrike Gonzales
Das Runde und das Eckige:
Nomadisches Wohnen in der Mongolei
und in Tibet
Arithmeum, Lennéstraße 2
Führung zur aktuellen Kunstausstellung
"Poesie mit Zirkel und Lineal"
Hörsaal I
Prof. Dr. Ira Neitzel
Optimal gesteuert –
Numerische Analysis für Optimierungsprobleme mit partiellen Differentialgleichungen
Hörsaal VII
Priv.-Doz. Dr. Oliver Dewald,
Prof. Dr. Johannes Breuer
Hand in Hand von kleinen zu großen
Herzen
Hörsaal III
Hon.-Prof. Dr. Arnulf Krause
Wikingerinnen!
Hörsaal IX
Prof. Dr. Theo Kobusch
Wer bist Du? Was hast Du getan?
Neues zum Personenbegriff
Hörsaal I
Prof. Dr. Bernhard Ketzer
Quarks und Gluonen –
die exotische Welt der Hadronen
16 UHR AUF EINEN BLICK
Arithmeum, Lennéstraße 2
Führung durch das Schaudepot
"Frühe Computer und PCs"
Mineralogisches Museum,
Steinmann-Institut,
Poppelsdorfer Schloss
Dr. Anne Zacke
Führung durch das Mineralogische
Museum
So gewöhnlich – ungewöhnlich
Hörsaal VII
Dr. Silke Trömel
Die nahtlose Vorhersage konvektiven
Niederschlags (Seamless Prediction)
FAZ-Café (bis 18.30 Uhr)
Lesung von Bestsellerautor
Tom Diesbrock
Ihr Pferd ist tot? Steigen Sie ab!
18 UHR AUF EINEN BLICK
Hörsaal VI
Prof. Dr. Angela Schottenhammer
Die Reise des Eunuchen Yang Liangyao
(736 - 806) nach Baghdad im Jahr 785:
Eine sino-arabische Mächteallianz im
Kampf gegen die Tibeter?
19 UHR AUF EINEN BLICK
Institut français Bonn,
Adenauerallee 35
Filmvorführung:
Pas son genre
dies zeitung
dies academicus 25. Mai 2016
Herzlich Willkommen an der Universität Bonn!
Der dies academicus in diesem Sommersemester bietet wie gewohnt eine Vielfalt von Veranstaltungen, Ausstellungen, Führungen und Vorträgen: So wird zum Beispiel die ‚Belastbarkeit‘ des Gewissens als moralische Kategorie diskutiert und evaluiert, oder es werden modernste Behandlungsansätze, Laser, Gentherapie, Stammzellen und Biologicals in der
Augenheilkunde vorgestellt. Aktuelle politische Fragen, etwa Big Data als Mythos der Allwissenheit und Instrument der Macht, die Konzeptualisierung des „Fremden“ in menschlichen Gesellschaften, oder der Konfliktraum Naher Osten und „Islamischer Staat“ im Spannungsfeld von Konfrontation mit dem Westen und sunnitisch-schiitischer, wahhabitischer
Konflikte um Herrschaft und Macht, stehen genauso im Mittelpunkt von Vorträgen wie etwa die Reise des Eunuchen Yang Liangyao (736-806) nach Bagdad im Jahre 785 oder die
Zeitgeschichte Russlands seit 1991.
Die Universität Bonn zeigt sich auch im Sommer 2016 als lebendige, international und interdisziplinär ausgerichtete Forschungsuniversität, die sich zudem in vielfältigster Weise
in die aktuellen öffentlichen Diskurse einschaltet, ohne dabei die unabdingbare Basis ihrer Aussagemöglichkeiten, weitausgreifende, theoretisch gegründete, national- und international vernetzte Einzel- oder Verbundforschung zu marginalisieren, wie exemplarisch die Einzelvorträge aus der Bonn International Graduate School – Oriental and Asian Studies,
der Molekularbiographie zum Rahmenthema „Wie trägt die Molekularbiologie zu einer nachhaltigen Landwirtschaft bei?“, oder das Forum des wissenschaftlichen Nachwuchses
zum Thema „Water Matters“ verdeutlichen können.
Führungen und Ausstellungen
Akademisches Kunstmuseum, Am Hofgarten 21
11.15 Uhr
Prof. Dr. Christiane Vorster (Klassische Archäologie)
Antikenkopie und Antikenzeichnung in der Renaissance
Antikennachbildungen des 16. Jahrhunderts bereiten der
Forschung ungleich größere Probleme als solche späterer
Epochen, vor allem Werke aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts werden mitunter bis heute für antik gehalten. Hier
gilt es technische und formale Eigenheiten zu untersuchen
und vor allem auch Fragen nach Verständnis und Funktion
zu klären.
Antikenzeichnungen bieten hierfür
eine unentbehrliche Hilfe. Vor allem
ein bislang noch kaum beachtetes
Zeichnungskonvolut aus den Antiquitatum Romanorum Libri des
spanischen Antiquars Alphonsus
Ciacconius (1530 - 1599) wirft
durch seine Kommentare zu Fundorten, Sammlern und Benennungen ein neues Licht auf die Bedeutung der Antiken und ihrer Kopien
im späteren 16. Jahrhundert.
15.15 Uhr
Prof. Dr. Frank Rumscheid (Klassische Archäologie)
Der samischen Hera gefällt das, dachte ...arches
Die sog. Geneleos-Gruppe, eines der wichtigsten Monumente der archaisch-griechischen Kunstgeschichte, ist erst
seit Anfang des Jahres im Akademischen Kunstmuseum
weitgehend vollständig rekonstruiert zu sehen. Inschriften
nennen uns die Namen des Bildhauers Geneleos und der
Mitglieder der sechsköpfigen Kernfamilie, die er in Form
lebensgroßer Marmorstatuen darstellte. Auftraggeber war
der Familienvater, der das fast 6 m lange Monument im
mittleren 6. Jh. v. Chr. in das Heiligtum der Göttin Hera auf
Samos weihte. Da die Gruppe die einzige ist, die aus dieser
frühen Zeit mitsamt vollständiger Basis erhalten ist, läßt
sich hieran ausnahmsweise studieren, wie man vier Haupttypen archaischer Skulptur (sitzende Frau, Kuros, Kore,
liegender Mann) kombinieren konnte. In der Veranstaltung
am Dies academicus wird
über die Auffindungsgeschichte berichtet, die
Rekonstruktion der Gruppe begründet und anhand
von Vergleichen gezeigt,
wo die Statuentypen ihren Platz in der rasanten
Entwicklung archaischer
Kunst haben. Außerdem
wird es darum gehen, wo die Gruppe im Heiligtum stand und
warum ein solch kostspieliges Votiv dort aufgestellt wurde.
Universitätsmuseum, Regina-Pacis-Weg 1
Freier Eintritt in das Universitätsmuseum und kostenlose
Führungen durch die Ausstellung um 12.00 Uhr, 14.00 Uhr
und 16.00 Uhr, geöffnet von 11.00 - 17.00 Uhr
11.00 - 17.00 Uhr
Dr. Thomas Becker (Archiv, Universitätsmuseum)
Das Universitätsmuseum Bonn – Das Schaufenster der
Wissenschaft – zeigt seine Dauerausstellung und die
aktuelle Wechselausstellung
„Argelanders Erben“
Das Universitätsmuseum Bonn öffnet am Dies Academicus seine Pforten und begrüßt alle Besucher bei
freiem Eintritt von zu einem interessanten Rundgang durch die spannende Geschichte der Universität.
Die Arbeitsgemeinschaft Universitätsmuseen stellt mit einem
Infotisch im Arkadenhof die sehr
vielfältigen Museen der Bonner
Hochschule vor.
Arithmeum, Lennéstraße 2
11.00 Uhr
Führung durch die Sammlung der Rechenmaschinen
„rechnen einst und heute“
Das Arithmeum beherbergt die weltweit umfassendste
Sammlung mechanischer Rechenmaschinen. In der Ausstellung des Arithmeums sind die Highlights dieser faszinierenden Entwicklung zu sehen. Nicht nur ihre Geschichte,
sondern auch ihre Funktion wird in der Führung vermittelt.
15.00 Uhr
Führung zur aktuellen Kunstausstellung „Poesie mit Zirkel und
Lineal“
Mit Zirkel und Lineal entstehen
mathematisch fest definier te
geometrische Formen. Künstler
bedienen sich dieser Formen
und rücken sie durch Farbe und
Komposition in neue optische
Zusammenhänge. Dadurch wird
die Form in geometrisch-konstruktiven Werken zur Metapher
und entfaltet eine poetische Wirkung, die den Betrachter
ebenso zum Analysieren wie auch zum Träumen verleitet.
16.00 Uhr
Führung durch das Schaudepot „Frühe Computer und PCs“
Das neue Schaudepot des Arithmeums zeigt über Lochkartenzähl- und Sortiermaschinen, Minicomputer, erste Tischrechner
und frühe PCs den Weg von der Mechanik zur Mikroelektronik
und demonstriert in Funktion und mit originaler Software den
Weg von den ersten Computern bis hin zum heutigen Rechner.
Das Arithmeum hat am Dies Academicus freien Eintritt.
Goldfuß-Museum, Steinmann-Institut für
Paläontologie, Nussallee 8
14.00 - 14.45 Uhr
Ivette Weitz
Jurassic Park mitten in Bonn?
– Die Pionierarbeit von Georg A. Goldfuß
Mit seiner fast 200-jährigen Geschichte reicht das Museum
im Steinmann-Institut der Universität Bonn, das nach seinem
Begründer Georg A. Goldfuß benannt ist, bis an die Anfänge
der Universität zurück und zeigt Fossilien aller erdgeschichtlichen Epochen aus der ganzen Welt.
Jener Gründungsprofessor beschäftigte sich in seiner Pionierarbeit unter anderem mit der Lebendrekonstruktion eines herausragenden Fossils, dem Langschwanz-Flugsaurier Scaphognathus.
Die Faszination für dieses besondere Fossil legte somit den
Grundstein für unsere modernen Rekonstruktionen in Bild
und Film. Erfahren auch Sie im Goldfuß-Museum näheres zur
Person G.A. Goldfuß, den Besonderheiten des Flugsauriers
und wie die Universität Bonn durch dieses Exponat zur Wiege
für großes Hollywoodkino wurde.
Flur der Katholisch-Theologischen-Fakultät,
An der Schlosskirche 2-4
12.00 Uhr
Ellen Geiser
Ausstellung: Das Stöhnen der Erde hören
Die Menschheit zerstört ihr gemeinsames Haus, darauf weist
Papst Franzikus in seiner Enzyklika „Laudato Si‘“ eindrücklich
hin. Der Abbau von Braunkohle im Rheinischen Revier ist ein
Beispiel für die Ausbeutung des Planeten und die Zerstörung der
Natur. Der Glaube der Christ*innen an die Schöpfung der Welt
durch Gott bringt auch eine Verantwortung mit sich. Was bedeutet es hier und heute, diese Verantwortung zu übernehmen?
Hinweis: Die Führungen und Ausstellungen werden auf der folgenden Seite
fortgeführt.
5
sämtliche Veranstaltungen fallen an diesem Tag aus
sämtliche Veranstaltungen fallen an diesem Tag aus
dies zeitung dies zeitung
Medizin
Führungen und Ausstellungen
Mineralogisches Museum, Steinmann-Institut
Poppelsdorfer Schloss
16.15 Uhr
Dr. Anne Zacke
Führung durch das Mineralogische Museum
So gewöhnlich – ungewöhnlich
Es gibt die schönen, auffälligen, seltenen Minerale, sehr
wertvoll, die Hingucker jeder Ausstellung. Aber es gibt da
auch die anderen, die unscheinbaren Minerale. Die nicht
mit bunten Farben brillieren, uns aber tagtäglich
begleiten. Die in Brötchen
und Zahnpasta stecken
oder im Porzellan unseres Geschirrs. Diesen so
gewöhnlichen und doch
so ungewöhnlichen Mineralen widmen wir eine
Sonderführung durch das
Evangelisch-THEOLOGISCHE
Fakultät
11.15 Uhr, Schlosskirche
Prof. Dr. Stefan Beyerle
(Gastredner, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)
Der Gott der ganzen Bibel, alttestamentliches Recht und der
Pentateuch: Horst Seebass als Alttestamentler und Theologe
Am 12. April 2015 verstarb Dr. Horst Seebass, der als Professor
für Altes Testament an der Evangelisch-Theologischen Fakultät
der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn von 1989
bis 1999 wirkte. Als national und international hoch angesehener
Exeget und Theologe wirkte er weit über die Grenzen seiner alma
mater hinaus. Seine Forschungsinteressen deckten die großen
theologischen Themen der alttestamentlichen Exegese ab und
sparten kaum einen Bereich der alttestamentlichen Literatur
aus. So befasste sich Horst Seebass in seiner Studie zu den
Herrscherverheißungen im Alten Testament mit prophetischen
Texten, widmete sich in seinen beiden großen Kommentaren zur
Genesis und zum Buch Numeri der Pentateuch-Interpretation
und exegesierte in Veröffentlichungen über Josua und zur frühen Königszeit die alttestamentliche Geschichtsüberlieferung.
Ihr einendes Band fanden die breit gefächerten Interessen in
der hermeneutischen Reflexion über eine beide Testamente der
Bibel verbindende Theologie. Letztere bietet auch den Rahmen
für die akademische Würdigung des verstorbenen Gelehrten.
Katholisch-Theologische
Fakultät
10.15 Uhr, Hörsaal V
Prof. Dr. Dr. Jochen Sautermeister (Moraltheologie)
Das Gewissen – wie verantwortbar ist eine gebräuchliche
moralische Chiffre?
Vielfach beschworen und zur Rechtfertigung persönlicher
Entscheidungen und Handlungen herangezogen, wird die
Rede vom Gewissen von Anderen argwöhnisch beäugt und als
Ausdruck subjektiver Willkür und Beliebigkeit diskreditiert.
Aus theologisch-ethischer Perspektive wird der Frage nachgegangen, wie man heute noch die Rede vom Gewissen
verantworten kann, welche moralische Bedeutung das Gewissensphänomen hat und was darunter zu verstehen ist.
Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät
16.15 Uhr, Hörsaal VII
Dr. Matthias Maetschke (Antrittsvorlesung)
Wettbewerbsgefahr für den inländischen Rübenzucker!
Die Herstellung von Saccharin als ‚disruptive technology‘,
die Sammlungspolitik und das Süßstoffgesetz von 1902.
Es klingt wie ein Stück aus dem Kuriositätenkabinett der Geschichte: Mit Gesetz vom 7. Juli 1902 verbietet das Deutsche
Reich chemisch hergestellten Süßstoff. Tatsächlich eröffnet
dieses Gesetz einen spannenden Blick auf Wirtschaft, Politik
und Recht im wilhelminischen Kaiserreich. Es geht um den
Konflikt zwischen Industrie und Landwirtschaft, die schwierige Suche nach einem Kompromiss durch die Sammlungspolitik und die junge aggressive Süßstoff-Industrie, die in
einem „Kuhhandel“ der Zuckerrübe geopfert wird.
2
Mineralogische Museum der Universität Bonn im Rahmen
des Dies Academicus.
Das Museum hat am Dies Academicus freien Eintritt und
ist regulär geöffnet.
zelner Objekte. Wir beginnen um 14.00 Uhr vor dem Collegium Albertinum und enden ca. 16 Uhr am Bonner Münster.
Die Teilnehmerzahl sollte 25 Personen nicht überschreiten.
Institut français Bonn, Adenauerallee 35
14.00 Uhr
Prof. Dr. Sabine Schrenk (Christliche Archäologie)
Prof. Dr. Konrad Vössing (Alte Geschichte)
Führung durch das Bonn der römischen und frühchristlichen Zeit
19.00 Uhr
Filmvorführung: Pas son genre (F/2013) 112 Min. Drama.
Regie: Lucas Belvaux
Mit Emilie Dequenne und Loïc Corbery
OmenglU, der Eintritt ist frei.
Im Anschluss gibt es einen kleinen Umtrunk und Gelegenheit zum Austausch.
Die römische und frühchristliche Geschichte Bonns – vom
Dorf der germanischen Ubier über den römischen Legionsstandort bis zur Stiftskirche St. Cassius und Florentius unter
dem heutigen Münster – liegt weitgehend im Boden verborgen, im Straßenverlauf und in der Topographie ist sie aber
zu erkennen. Die Führung ist deshalb mehr ein (Spazier-)
Gang durch die Geschichte, weniger eine Betrachtung ein-
Der Film erzählt die komplizierte Liebesgeschichte zwischen
dem Pariser Philosophielehrer Clément und der angehenden
Frisörin Jennifer. Clément wurde nach Arras abberufen, wo er
zunächst versucht, möglichst wenig Tage pro Woche zu sein.
Dann fängt er an, mit der alleinerziehenden Jennifer auszugehen. Aber eine Beziehung zwischen zwei Menschen so unterschiedlicher Milieus birgt selbstverständlich Konfliktpotential.
Collegium Albertinum, Adenauerallee 19
Jedes Jahr wird bei etwa 10 von 100 000 Personen ein
sogenanntes Gliom neu diagnostiziert. Es handelt sich
dabei um einen hirneigenen Tumor, also um eine Krebsart
die aus dem Gehirngewebe selbst entsteht. Obwohl diese
Tumore nie oder nur selten Metastasen bilden schränken
sie Lebensqualität und -erwartung der Betroffenen dramatisch ein. Durch die wissenschaftlichen Fortschritte,
die Behandlung an Zentren und die optimale Kombination
aus modernen Operationsverfahren, Strahlen- und Chemotherapie hat sich die Situation der Patienten innerhalb der
letzten Jahre deutlich verbessert. Trotzdem lassen sich
die Tumore bisher nicht heilen und die Behandlung stellt
sowohl für Patienten als auch für deren Ärzte einen individuellen Kampf für Lebenszeit mit hoher Lebensqualität dar.
In dem Vortrag werden die aktuellen Entwicklungen der
Gliombehandlung an dem Beispiel einer Patientin darge-
stellt, die selbst die persönliche Sicht ihres Behandlungsverlaufs darstellen möchte und die mit der Perspektive des
Arztes und der vorliegenden Daten verglichen werden soll.
15.15 Uhr, Hörsaal VII
Priv.-Doz. Dr. Oliver Dewald (Herzchirurgie) und
Prof. Dr. Johannes Breuer (Kinderkardiologie)
Hand in Hand von kleinen zu großen Herzen
Angeborene Herzfehler gehören nicht nur in die Kindermedizin, sondern begleiten betroffene Menschen lebenslang.
Am Kinderherzzentrum Bonn behandeln wir Patienten mit
angeborenen Herzfehlern von der Geburt bis ins fortgeschrittene Erwachsenenalter. In enger Zusammenarbeit
zwischen Kinderkardiologen und Kinderherzchirurgen entwickeln wir individuelle Therapiekonzepte. Wir verwenden
ein breites Spektrum von einfachen bis komplexen Interventionen, Operationen oder Hybrid-Eingriffen, die unter
Beteiligung von anderen Fachdisziplinen vorgenommen
werden um unseren Patienten die bestmögliche Versorgung
anbieten zu können.
HS VII
Vortragsreihe der Universitäts-Augenklinik Bonn
10.15 Uhr, Hörsaal VII
Priv.-Doz. Dr. Tim U. Krohne (Augenheilkunde)
Laser in der Augenheilkunde –
Hochauflösende Untersuchungen und präzise Operationen mit Licht
In kaum einem anderen Gebiet der Medizin wird die
Lasertechnologie so intensiv und vielfältig eingesetzt
wie in der Augenheilkunde. Die Anwendungsgebiete
erstrecken sich dabei von bildgebenden Untersuchungsverfahren bis hin zur Behandlung verschiedener Augenerkrankungen. An Beispielen aus der klinischen Praxis werden sowohl etablierte Laserverfahren
als auch aktuelle Neuentwicklungen vorgestellt und
erläutert.
11.15 Uhr, Hörsaal VII
Dr. Wiebke Dralle (Orthoptik und Neuroophthalmologie)
Schieloperationen – nur etwas für Kinder?
Schielen (Strabismus) kann je nach Ausprägung eine
starke Sehbehinderung bedeuten: Verschmelzen die
Seheindrücke beider Augen normalerweise zu einem
Bild (Fusion) und ermöglichen uns räumliches Sehen,
kann dies bei größerer Abweichung der beiden Sehachsen voneinander vom Gehirn nicht mehr geleistet
werden und es entstehen Doppelbilder. Schielen ist
mit einer Häufigkeit von 6% in Mitteleuropa dabei kein
seltenes Problem. Das latente Schielen (Heterophorie) tritt insgesamt am häufigsten auf, zeigt jedoch
nur selten Beschwerden, z.B. wenn die Fusion bei
Müdigkeit oder Stress nicht aufrechterhalten werden
kann. Ein manifestes Begleitschielen (Strabismus con-
Kritische Situationen am Anfang des Lebens sind nicht
nur für die betroffenen kleinen Patienten eine Herausforderung.
Am Beispiel der Diskussion um pränatale Chirurgie und
der Praxis der operativen Korrektur von Schädelfehlbildungen wird gezeigt welche fachlichen und gesellschaftlichen
Spannungsfelder sich in der Auseinandersetzung mit frühen operativen Eingriffen für Eltern und Chirurgen auftun.
Die Vorlesung bezieht sich auf die am ersten Januar 2016
angetretene Professur für pädiatrische Neurochirurgie.
16.15 Uhr, Hörsaal V
Dr. Hendrik Kohlhof (Orthopädie und Unfallchirurgie)
Stellenwert Gelenkerhaltende Operationen an Hüfte und
Knie: Wann, Warum und Was...
17.15 Uhr, Hörsaal V
Dr. Maximillian Friedrich (Orthopädie und Unfallchirurgie)
Stellenwert Hüft- und Knieendoprothetik: Wann, Warum
und Was...
Zunehmende Freizeitaktivitäten und Überbelastungen im Alltag führen zu einer zunehmenden Belastung der Gelenke. In
Folge dessen ist die Anzahl von frühzeitigen Knorpelschäden
und Arthrose auch bei jungen Patienten in den letzten Jahren
deutlich angestiegen. Die Versorgung solcher Schäden ist
komplex und in der modernen Orthopädie stehen zahlreiche
Möglichkeiten zur Verfügung diese Knorpelschäden konservativ, aber auch operativ zu therapieren. Ausschlaggebend
für den Erfolg der Therapie ist die Berücksichtigung aller
die Knorpelschäden verursachenden Faktoren, die in das
Behandlungskonzept mit einbezogen werden müssen.
Die Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie der Universitätsklinik Bonn hat sich u.a. auf diese gelenkerhaltenden
Eingriffe spezialisiert und stellt im Rahmen dieses Vortrages
die verschieden Möglichkeiten der Therapieformen vor.
Die symptomatische Gelenkarthrose gehört zu den heutigen
Volkskrankheiten der westlichen Industrienationen. Zunehmende Implantationszahlen bestätigen diesen Trend, auch
wenn in der Presse diese Tatsache zu zahlreichen Kritiken
führt. Bei steigenden Leidensdruck aufgrund von Schmerzen
und Bewegungseinschränkung und damit verbundener sinkender Lebensqualität kann die Implantation eines künstlichen
Gelenkes indiziert sein, um eine individuelle Verbesserung des
Patienten zu erzielen. Im Rahmen dieses Vortrages werden
die Gründe für die Implantation von künstlichen Gelenken,
die Möglichkeiten der unterschiedlichen Implantate und die
zu erwartenden postoperativen Ergebnisse vorgestellt und
diskutiert.
Philosophische Fakultät
Bonn International Graduate School – Oriental and Asian Studies (BIGS-OAS)
Vortragstag der Doktorandinnen und Doktoranden
Medizin
14.15 Uhr, Hörsaal VII
Prof. Dr. Hartmut Vatter (Neurochirurgie)
Hirneigene Tumore (Gliome):
Symptome, Behandlung und persönliches Erleben aus
Sicht einer Betroffenen und eines Experten
16.15 Uhr, Hörsaal III
Prof. Dr. Hannes Haberl (Neurochirurgie/Antrittsvorlesung)
Culture Meets Surgery –
Kulturelle Implikationen medizinischer Praxis in der
Kinderneurochirurgie
comitans) entwickelt sich überwiegend vor Abschluss
des 2. Lebensjahres (70%) und bedarf dringend der
Behandlung, denn wenn der Schielbeginn vor dem
5. Lebensjahr liegt, entwickeln 60% der Kinder unbehandelt eine Amblyopie (Schwachsichtigkeit). Es
gibt jedoch auch Schielformen, die erst im Erwachsenenalter auftreten. Je nach Ursache gibt es deshalb
unterschiedliche Therapieansätze und -möglichkeiten
wie Brillenanpassung, Okklusionstherapie, den Einsatz von Prismen oder eben eine Schieloperation,
die auch bei Erwachsenen neben der Reduktion des
Schielwinkels eine Verbesserung des Binokularsehens
möglich macht.
12.15 Uhr, Hörsaal VII
Dr. Philipp Herrmann (Augenheilkunde)
Gentherapie, Stammzellen und Biologicals –
Moderne Behandlungsansätze in der Augenheilkunde
Neue molekulargenetische Behandlungsansätze haben
in den letzten Dekaden zu ungeahnten Veränderungen
in der Medizin geführt. Zum Teil sind diese Ansätze
noch experimentell, zum Teil sind sie schon zur klinischen Routine geworden und haben das Leben von
Millionen von Patienten verändert. Die Augenheilkunde
bietet hier wie kein anderes Fach die Möglichkeit der
Visualisierung von Therapieeffekten. Zudem ist das
Auge aufgrund seiner Struktur und Lokalisation einer
Therapie gut zugänglich. Im Vortrag werden die Grundkonzepte moderner Therapien erläutert und anhand
klinischer Beispiele besprochen.
sämtliche Veranstaltungen fallen an diesem Tag aus
10.00 - 17.00 Uhr, Hörsaal IV
BIGS-OAS Deutschsprachiges Panel von 10.00 - 14.00 Uhr
10.00 Uhr
Julia Linder (Vergleichende Religionswissenschaft)
Der Buddhismus, eine theistische Religion? Zu innovativen Reaktionen einer Minderheit auf die religionspolitischen Vorgaben in Indonesien.
Der Buddhismus hat in Indonesien einen schwierigen
Prozess bis zu seiner staatlichen Anerkennung als Religion (Agama) durchlaufen. Die Positionierung in der
religiösen Landschaft Indonesiens erfolgte dabei vor dem
Hintergrund politischer Umwälzungen, einer geforderten
Pancasila-Konformität und den Bedingungen des Religionsministeriums. Auch der Buddhismus muss, wie alle
anderen Religionen in Indonesien, einen „Gott“ vorweisen.
Die Protagonisten des Buddhismus haben innovativ auf
diese Umstände reagiert. So entwickelte sich aus einer
religionspolitischen Notwendigkeit eine facettenreiche
Eigendynamik. Am Ende konfliktbehafteter Aushandlungsprozesse steht nun die Frage, ob es sich bei der ‚Agama
Buddha (di) Indonesia’ um den ‚Buddhismus in Indonesien’ oder um einen ‚Indonesischen Buddhismus’ handelt.
10.30 Uhr
Andrea Höing (Südostasienwissenschaften)
Warum brennt Borneo? Die Komplexität von Waldbränden
in Indonesien
Im Jahr 2015 stand Indonesien im Fokus internationaler
Medien. Aufgrund verheerender Waldbrände, die über
2,5 Millionen Hektar Wald zerstörten, wurden ca. 1,8
Gigatonnen CO2 freigesetzt. Die ökonomischen Verluste
überschritten die des Tsunamis im Jahr 2002. Mindestens
22 Todesfälle und geschätzte 500.000 Fälle von Atemwegserkrankungen sind auf die Brände zurückzuführen.
– Aber wer ist schuld? Bei dieser Frage scheiden sich die
Meinungen. Fest steht, dass die Waldbrände überwiegend
anthropogen sind und stark mit dem Landnutzungswandel
der letzten Jahrzehnte zusammenhängen. Torfmoorwälder wurden großflächig trockengelegt, häufig im Namen
von „Entwicklung“. Meine Dissertation beschäftigt sich
mit Faktoren, die Waldbrände begünstigen. Wie nehmen
Bewohner betroffener Gebiete die Brände wahr? Wie hat
sich die Nutzung von Feuer im Laufe der Jahre verändert?
Welche Interessen und politischen Defizite stehen hinter
dieser Krise?
11.00 Uhr
Christine Hottenrott (Südostasienwissenschaften)
Der Coffee Shop: Mikrokosmos der multi-ethnischen
Gesellschaft Malaysias?
Wir verbinden den Besuch eines Cafés mit einer guten Tasse
Kaffee und Gemütlichkeit. Der traditionelle Coffee Shop (Kopitiam) ist fester Bestandteil des Stadtbildes von George Town
auf der Insel Penang. Er ist mehr als ein Ort des Konsums.
In der multi-ethnischen Gesellschaft ist der Kopitiam Ort
der Begegnung und der Interaktion. Er gilt als kosmopolitischer öffentlicher Raum, in dem Angehörige aller Ethnien
zusammenkommen und gemeinsam essen. In seiner Struktur und Funktion unterscheidet er sich deutlich von den
modernen Cafés der Stadt. Woher stammt das kosmopolitische Bild des Kopitiam und welche Vorstellungen verbinden
die Einwohner George Towns heute mit dem Coffee Shop?
Welche Bedeutung haben Orte des gemeinsamen Essens
allgemein in multi-ethnischen Gesellschaften?
11.30 Uhr
Lisanne Riedel (Islamwissenschaft)
Leben im Apartmentblock – Bauplan für eine Türkei der
Zukunft?
Die Türkei unterliegt einer massiven Urbanisierung. Allein die Einwohnerzahl Istanbuls hat sich seit den frühen
1980er Jahren verfünffacht und liegt heute bei ca. 15
Millionen. Für die neue, urbane Türkei wird viel gebaut. Ein
proklamiertes Ziel der staatlichen Wohnungsbaubehörde
„TOKI“ ist u.a. die Schaffung erschwinglichen Wohnraums
durch großflächige Apartmentkomplexe für die unteren
Einkommensschichten der türkischen Bevölkerung. Doch
das Engagement und die sozialen Projekte der Behörde
sind höchst umstritten. Der Mangel an sozialwissenschaftlicher Forschung, die sich mit den Sichtweisen und
Alltagserfahrungen der Bewohner beschäftigt, ist dabei
evident. Deshalb widme ich mich in meinem Dissertationsprojekt am Beispiel Istanbuls der Frage, ob und wenn
ja für wen das Leben im Apartmentblock das Versprechen
nach Sicherheit, Modernität und gesundem Leben erfüllt.
12.00 Uhr
Thorsten Kerp (Japanologie)
Zwischen Koketterie und Heroismus. Männlichkeitsbilder
im Japan des frühen 19. Jh.
Die aufstrebende Bürgerkultur der Kriegermetropole Edo
suchte Ende der frühen Neuzeit nach subversiven Instrumenten des Widerstandes gegenüber den Restriktionen
der Militärherrscher. Im Kampf um Boden innerhalb der
sozialen und kulturellen Räume fand dieser Ausdruck in
den identitätsstiftenden Idealen des virilen Mannes und
des ehrbaren Banditen – ersteres im unverbindlich erotischen Spiel mit den Prostituierten der Vergnügungsviertel
entstanden, letzteres in Gruppen wie den tätowierten
Feuerwehrmännern forciert. Diese Männlichkeitsbilder
zwischen heterosozial erotischem Spiel und homosozialem Männerbund prägten das Bild des zivilen Mannes
und fungierten als Werkzeug des Self-Empowerment in
Antwort auf die den Bürgern verwehrten Privilegien der
Kriegeridentität.
12.30 Uhr
Kai Enzweiler (Kulturwissenschaft)
Was haben Köln und Peking gemeinsam? Moralische
Panik im Pekinger Sommer 2012
Als moralische Panik bezeichnet man ein Phänomen, bei
dem eine soziale Gruppe aufgrund ihres Verhaltens von
der breiten Öffentlichkeit als Gefahr für die moralische
Ordnung der Gesellschaft gekennzeichnet wird. Das Ausmaß einer moralischen Panik ist temporär begrenzt und
von schwankender Intensität. Im Sommer 2012 wurde
von der Regierung Pekings eine Bewegung gegen illegale
Ausländer initiiert. Ich stelle im Vortrag exemplarisch einen
Aspekt meiner Forschung vor, welcher der Frage nachgeht,
wie in Peking die Fiktion einer zukünftigen Gefahr vor dem
Hintergrund existentieller Bedrohungen zu einer affektuellen Wirkung führen konnte. Abschließend wird gefragt,
welche Parallelen möglicherweise zu den Vorfällen in Köln
gezogen werden können.
13.00 Uhr
Li Jie (Sinologie)
Kooperationen zwischen Li Hongzhang und Krupp
(1870 - 1901)
Li Hongzhang (1823 - 1901) war einer der mächtigsten
Staatsmänner der späten Qing-Dynastie (1840 - 1911)
und einer der wichtigsten Persönlichkeiten im Modernisierungsprozess Chinas. Krupp war eine deutsche
Familiendynastie im Industriebereich des 19. und 20.
Jahrhunderts; die Firma Krupp war zeitweise das größte
Unternehmen Europas. Seit 1870 gab es eine Zusammenarbeit zwischen Li und Krupp in den Bereichen Wirtschaft, Militär, Bildung, Technik und Wissenschaft. Meine
Forschung und der Vortrag widmen sich u.a. folgenden
Fragen: Wie sahen die Kooperationen konkret aus? Welche Rolle spielte die Zusammenarbeit mit Krupp für die
Modernisierung Chinas?
13.30 Uhr
Teresa Raffelsberger (Tibetologie)
Zentrum oder Peripherie:
Herrschaft zwischen gedachter und realer Ordnung
im Königreich von Ladakh (16. - 19. Jh.)
Das im heutigen indischen Bundesstaat Jammu und
Kaschmir gelegene Ladakh gehört sowohl ethnisch als
auch linguistisch zum tibetischen Kulturraum, nahm
jedoch politisch eine von Zentraltibet weitgehend unabhängige Entwicklung. Im Fokus des Dissertationsprojekts
steht das Herrschaftssystem des ladakhischen Königreiches, welches sich nicht nur in vielen Punkten von der
hierokratischen Herrschaft des Dalai Lama unterschied,
sondern auch immer wieder mit Konzepten nicht-buddhistischer Kulturen in Kontakt kam. Im Laufe der Geschichte führte dies zu einer Reihe ernsthafter Konflikte,
welche die Herrscher Ladakhs mit einem Spannungsfeld
verschiedenster sozialer, kultureller und politischer Aspekte konfrontierten. Die Relationen von Zentrum und
Peripherie stellen sich vor diesem Hintergrund immer
wieder neu dar und hatten nicht selten eine Divergenz
der theoretischen und praktischen Herrschaftsausübung
zur Folge.
sämtliche Veranstaltungen fallen an diesem Tag aus
3
dies zeitung dies zeitung
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Philosophische Fakultät
Bonn International Graduate School – Oriental and Asian Studies (BIGS-OAS)
Vortragstag der Doktorandinnen und Doktoranden
10.00 - 17.00 Uhr, Hörsaal IV
BIGS-OAS Englischsprachiges Panel von 14.00 - 17.00 Uhr
14.00 Uhr
Maryam Aras (Islamic Studies)
Singing for the System –
the Politics of madh in the Islamic Republic of Iran
15.00 Uhr
Düzgün Arlsantas (Islamic Studies)
Clientelism and Islam: The Emergence of the Dominant
Party System in Turkey
16.00 Uhr
Dorothée Kreuzer (Islamic Studies)
Not that simple.
Looking for the Cairo Bustan (Herat 1489)
Since the 16th century the ritual singing of madh has
been a popular alternation in Iranian religious culture.
The elegiac songs about the Shiite martyr Hoseyn aim to
induce emotionality in the audience: crying, breast-beating, ecstasy. Standing at the bottom of the Shia hierarchy, the maddāhān singers used to be performers. Only
in the course of the Islamic Revolution, the role of the
maddāhān as agitators started to loom. Today, they are
religious popstars, attracting huge audiences and shaping
the state-loyal attitude of Iran’s political offspring. This
presentation will trace the rise of the maddāhān from
their agitational functions during the 1970s to their contributions to the “culture of holy defence” in the Iran/Iraq
War until their culmination as a major cultural pillar of
post-revolutionary Iran.
My project aims to theorise the emergence of the dominant
party system in Turkey under the Justice and Development
Party (AKP) government from 2002 to 2015. The dominant
party system emerges when a party wins at least three
consecutive elections with more than a 10-percent margin.
I argue that the AKP has won elections primarily due to
the manipulation of the cleavages along religious lines
and the expansion of the clientelistic network within the
neoliberal transformation. My arguments will be based on
fieldwork in one of the poorest and most densely populated districts of Istanbul, Bağcılar. Lastly, the means of
acquiring and sustaining political rule of the AKP will be
analysed in comparison to similar cases.
The study of Persian painting is predicated on the idea that
lavishly decorated books from Central Asia are movable
picture galleries. By looking closely at one of the highlights
of this production, both the ramifications of previous art
historical scholarship have to be examined as well as an
alternative approach is suggested. The Cairo Bustan was
produced for the library of the last Timurid ruler, Sultan
Hussain; the calligraphy was finished in 1488/9 in Herat.
At least in the case of this edition the hypothesis is that the
sophisticated decoration is less ornament than pro-scriptive, critically framing a text that had been in circulation
for 200 years, the Bustan of Sa’di of Shiraz. The focus on
figurative depictions occludes the understanding of the
conditions of possibility of this book production within the
configuration of power at the time: a Chagatay-speaking military elite perfectly literate in Persian ruling with and over
an ethnically and linguistically variegated local population.
14.30 Uhr
Leila Ahmadi (Islamic Studies)
The forms and motives of practicing religious rituals in
Qajar Iran (1794-1925)
The Qajar period (1794-1925) is one of the most outstanding eras of Iranian history in regards to practicing
religious rituals and customs. Kings were considered as
the earthly representatives of God and were the primary
executives of these rituals. The ʿulamāʾ (religious scholars)
tended to accept the validity of the kings as long as they
maintained and protected Islam. As a result, religious
customs in the Qajar period gained symbolic strength
and in many cases official sponsorship, that led to the
distinctive practices of rituals such as ta’ziya or rawżaḵāni
(religious theatre or song narration respectively). Religious
rites are represented in a great range of sources extant
from the Qajar era, namely travelogues and memoirs.
Studying these sources will shed light on the way these
customs were practiced in the Qajar era and also on the
meanings and beliefs which were related to them.
10.15 Uhr, Hörsaal IX
Prof. Dr. A.-M. Bonnet (Kunstgeschichte)
Das ‚Portrait’ im Zeitalter des ‚Selfies’
Das Portrait gehört zu einer der ältesten und markantesten
Bildgattungen abendländischer Kunstgeschichte, das sich
jedoch mit der Erfindung der Photographie und dem Wandel der visuellen Welten immer wieder neu definiert. Was
bedeutet es heute ‚noch’ im Zeitalter der Digitalisierung der
Bilder und der Allgegenwart des Sehens/Beobachtens und
Gesehen-Werdens in der Welt der Diktatur des Smartphones ?
Haben sich nur die Bilder oder auch die Selbstwahrnehmung
bzw. der soziale Habitus verändert?
10.15 Uhr, Hörsaal VIII
Prof. Dr. Dittmar Dahlmann (Osteuropäische Geschichte)
Russland im Ersten Weltkrieg: Von der Brusilov-Offensive
Mitte 1916 bis zum Vorabend der Februarrevolution
Anfang Juni 1916 begann die russische Armee unter der
Führung von General Aleksj A. Brusilov ihre letzte große Offensive an der Südwestfront, die zunächst außerordentlich
erfolgreich war und bis zum September 1916 zu großen
Gebietsgewinnen für Russland führte, zugleich aber auch
hohe Verluste mit sich brachte. Schließlich brach General
Brusilov aufgrund dieser hohen Verluste die Offensive am
20. September 1916 ab. Im Mittelpunkt des Vortrages soll
jedoch nicht so sehr der militärische Aspekt stehen, sondern
die Auswirkung auf die Armee und die Entwicklung im Russischen Reich bis zur Februarrevolution 1917.
11.15 Uhr, Hörsaal VIII
Prof. Dr. Caja Thimm (Medienwissenschaft)
Digitale Partizipation- Das Netz als Arena des Politischen?
Das Internet und insbesondere die Sozialen Medien wie
Facebook, Twitter und Co. haben in den letzten Jahren die
Kommunikation von Politik, Wirtschaft und Medien massiv
verändert. Konsumierten potentielle Wähler/innen bis vor
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15.30 Uhr
Eva Maria Seidel (Asian and Islamic Art History)
Recalling the past of a collection –
The collection Werner Schulemann in the Museum of
East Asian Art, Cologne.
In 1976, as part of the inheritance of the pharmacologist Prof. Werner Schulemann, the Museum of East
Asian Art in Cologne received a collection of approx. 270
art and ritual objects, including 30 Tibetan scroll paintings. Schulemann collected mainly Tibetan Buddhist
art from Tibet, China or Mongolia. Due to the museum’s
focus on East Asian art, Werner Schulemann’s collection enjoyed little scientific interest. One exhibition in
1974/75 and a publication about the bronzes were the
first and last scientific projects regarding Schulemann’s
collection. Only a few pieces of information on the origin
or provenance have been preserved. Within my research
I try to reconstruct the formation of his collection by
tracing back the path of the objects and analyzing his
collecting behavior.
kurzem lediglich Botschaften und war es ihnen daher nur in
begrenztem Maße möglich, sich selbst zu Wort zu melden,
so hat das Social Web diese Situation nahezu ins Gegenteil
verkehrt – Bürgerinnen und Bürger stellen heute ganz direkte
Anforderungen an die Politik. Diese Option zur digitalen Partizipation wurde meist euphorisch kommentiert. Heute lassen
die NSA-Affäre und die zunehmende Macht der digitalen
Konzerne jedoch vermehrt Zweifel an der Realisierung digitaler Demokratiestrukturen aufkommen. Der Vortrag bietet
einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen und zeigt
an verschiedenen Beispielen auf, mit welchen Optionen und
Herausforderungen die „digitalen Citoyens“ konfrontiert sind.
11.15 Uhr, Hörsaal V
Dr. Thomas Christian Bächle (Medienwissenschaft)
Big Data – Mythos der Allwissenheit, Instrument der Macht
Unsere privaten Beziehungen, wie und was wir miteinander
kommunizieren, unser Verhalten, unsere Gesundheit oder
die Erfahrungen, Erlebnisse und Stimmungen, die wir in
sozialen Medien veröffentlichen – alles das wird Teil von Big
Data, einer Aggregation gigantischer Datenmengen, die zum
Synonym geworden ist für einen durch Menschen nicht mehr
fassbaren Wissensbestand. Die schiere Unendlichkeit der zu
sammelnden und zu messenden Daten verspricht eine vollständige Abbildung der Welt in digitalen Analyseinstrumenten
und erscheint dabei mit einer eigentümlichen Allwissenheit
ausgestattet – Big Data weiß mehr über mich, als ich selbst
zu wissen vermag, und dieses Allwissende verheißt auch die
Erlösung von sozialen, politischen oder gesundheitlichen
Problemen.
Doch dieses Bild von Big Data als einem allsehenden Auge ist
irreführend, denn seine Aussagekraft wird häufig überschätzt.
Der Glaube daran – so die zentrale These – kaschiert vielmehr die eigentliche Bedeutung des in Big Data hergestellten
kulturellen Wissens, dessen Autorität vor allem in seiner
Deutungsmacht über Identitäten, soziale Zugehörigkeiten
16.30 Uhr
Ding Ruizhong (Chinese Studies / Sinology)
Integration between Catholicism and Confucianism by
Wang Zheng (1571-1644) in Late Ming Dynasty of China
During the late Ming and early Qing dynasties, there
was a profound confrontation between Catholicism and
Confucianism in the history of China. Meanwhile a group
of Confucians studied Western culture and knowledge,
gradually from curiosity to be baptized into Catholicism.
These Confucians were generally known as Confucian-Catholics. One of them was Wang Zheng; he together with
missionaries made great contributions to science. At last
he martyred for the Ming dynasty at the age of 74. Traditional research focused on his contributions to science, but
less on the integration of Confucianism and Catholicism.
The pursuit of Wang Zheng’s faith was atypical and unique
in the late Ming. My aim is to find the contradictions in
Wang Zheng’s life story and faith.
oder Prognosen über das Zukünftige liegt. Der Verdacht liegt
nahe, dass Big Data der letzte Schritt war in die digitale
Kontrollgesellschaft einer effektiven Selbstregierung.
11.15 Uhr, Hörsaal IX
Prof. Dr. Christine Schirrmacher (Islamwissenschaft)
Konfliktraum Naher Osten und „Islamischer Staat“: Konfrontation mit dem Westen oder sunnitisch-schiitischer Konflikt?
Die Umbrüche des „Arabischen Frühlings“ ab 2010 weckten
in der MENA-Region zunächst große Hoffnungen auf eine
Erweiterung eingeschränkter Menschen-, Frauen- und Freiheitsrechte sowie auf eine Demokratisierung der politischen
Systeme. Während die bekannten Autokratien vielerorts
erneut Fuß fassen konnten, wurden in Syrien und Irak die
etablierten Systeme durch Kriege, Aufstände und schließlich
durch das Wirken des „Islamischen Staates“ beseitigt. Was
sind die Wurzeln des Konflikts? Ein apokalyptischer Kampf
gegen den Westen? Ein Konkurrieren sunnitischer, schiitischer
und wahhabitischer Konzepte um Herrschaft und Macht?
12.15 Uhr, Hörsaal IX
Prof. Dr. Rudolf Stichweh (Forum Internationale Wissenschaft)
Warum gibt es Fremde in menschlichen Gesellschaften?
Es geht in dem Vortrag um die Universalität des Fremden
in der Evolution menschlicher Gesellschaften. Er skizziert
die Lebensformen und die Gruppenbildungen menschlicher
Gesellschaften seit der Herausbildung des Homo Sapiens.
Für alle Gruppen von Menschen waren diejenigen, die keine
Mitglieder der Gruppe waren, „Fremde“. Aber: diese Gruppenzusammenhänge der Menschen, das ist eine Besonderheit
der Spezies, können Fremde in sich aufnehmen. Aus dieser
Dualität – der Universalität des Fremden und der prinzipiellen Möglichkeit der Integration von Fremden – ergeben
sich Spezifika der soziokulturellen Evolution. Vor diesem
Hintergrund arbeitet der Vortrag in historischer Perspektive
sämtliche Veranstaltungen fallen an diesem Tag aus
die sechs dominanten Muster des Umgangs mit Fremden in
komplexen Gesellschaften der letzten Jahrtausende heraus:
das kognitive Nichterkennen des Fremden; die klassische
Welt der Adoption oder Tötung; die Entstehung des Gaststatus; die Besetzbarkeit von Statuslücken in geschichteten
Gesellschaften; die Binarität des modernen Nationalstaats;
die Indifferenz gegenüber Fremden in der großen Stadt und
der Weltgesellschaft der Gegenwart. Der Vortrag schließt
mit einer Bemerkung zur Produktion von Fremdheit in der
Flüchtlingssituation unserer Tage.
14.15 Uhr, Hörsaal IX
Dr. Peiling Cui
(Abteilung für Sinologie, Arbeitsbereich Chinesisch)
Humor in China und Deutschland
Gibt es überhaupt chinesischen oder deutschen Humor? Anhand einer Studie zu ca. 1200 chinesischen und deutschen
schriftlich verbreiteten Witzen werden hier die Ähnlichkeiten
und die Unterschiede zwischen den Witzen der beiden Länder
dargestellt. Es wird auch auf die Übersetzbarkeit der chinesischen Witze ins Deutsche eingegangen. Dieser Vortrag setzt
sich zum Ziel, die Zuhörer auf die Unterschiede zwischen der
chinesischen und der deutschen Humorkultur aufmerksam
zu machen, damit eine tiefere Einsicht in die Mentalität der
beiden Länder erworben wird. Denn wie Goethe behauptet hat:
„Durch nichts bezeichnen die Menschen mehr ihren Charakter
als durch das, was sie lächerlich finden“ (Goethe 1809/2008).
14.15 Uhr, Hörsaal III
Prof. Dr. Martin Aust (Osteuropäische Geschichte)
Zeitgeschichte Russlands seit 1991
Auf das Ende der Sowjetunion 1991 reagierte die Wissenschaft mit einer Aufgabenteilung. Die Politikwissenschaft
untersuchte die Transformation vom Kommunismus zu
neuen Staaten und Gesellschaften. Die Geschichtswissenschaft weitete ihr Themenfeld auf die ganze Sowjetperiode
von 1917 bis 1991 aus. Seitdem ist ein Viertel Jahrhundert vergangen. Politik und Medien Deutschlands und des
Westens formulieren historische Analogien, um vor allem
Russlands Ukrainepolitik der letzten Jahre zu beschreiben.
Am häufigsten ist vom Imperialismus des 19. Jahrhunderts
und dem Kalten Krieg die Rede. Der Vortrag hinterfragt diese
Analogien und beschreibt aktuelle zeitgeschichtliche Fragen
an Russland seit 1991.
15.15 Uhr, Hörsaal III
Hon.-Prof. Dr. Arnulf Krause (Skandinavistik)
Wikingerinnen!
In Ausstellungen und TV-Serien zum allzeit beliebten
Thema „Wikinger“ stehen üblicherweise deren männliche
Vertreter im Mittelpunkt. Was aber ist mit den skandinavischen Frauen des frühen Mittelalters? Standen sie den
Männern bei Überfällen und Plünderungen zur Seite?
Unternahmen sie selbst Wikingfahrten, um mit reicher
Beute zurückzukehren? Der Vortrag begibt sich auf ihre
Spuren und bietet einen Einblick in die aktuelle Wikingerinnen-Forschung.
15.15 Uhr, Hörsaal IX
Prof. Dr. Theo Kobusch (Philosophie des Mittelalters)
Wer bist Du? Was hast Du getan? Neues zum Personenbegriff
Der Personbegriff, der in der Philosophiegeschichte quasi
von Jahrhundert zu Jahrhundert immer wichtiger wurde und
heutzutage in der Philosophie einen zentralen Platz einnimmt,
spielte in verschiedenen Kontexten und bei Autoren aller Epochen eine Rolle, so im Theaterwesen, in der Theologie, in der
Grammatik, bei Boethius, Thomas, überhaupt im Mittelalter,
bei Kant, Hegel und vielen anderen.
Was bisher noch nicht bekannt ist, ist die Tatsache, dass
die Ursprungsbedeutung des Begriffs „Person“, nach der
sie, erstmals für den ganzen Menschen stehend, – vor dem
römischen Recht! – von der „Sache“ zu unterscheiden ist,
einer vergessenen, vernachlässigten, übersehenen rhetorischen Tradition zu verdanken ist. Die Vorlesung ruft diese
Tatsache in Erinnerung.
16.15 Uhr, Hörsaal VIII
Markus Kügle, Jana Zündel (Medienwissenschaft)
Der Mythos des Binge-Watchings
Die Fernsehserie will keine Fernsehserie mehr sein. Streaming-basierte Distributions- und Produktionskanäle wie
Netflix oder Amazon Instant Video legen mittlerweile Rezepti
onsformen nahe, welche dem episodischen Konzept scheinbar
markant zuwiderlaufen: binge watching und burning through
stellen das Konzept von Serialität im Narrativen wie im Dispositiven auf die Probe. So rückt denn auch die aktuelle
Serienforschung zunehmend vom ‚Televisiven‘ ab und arbeitet
an einer ‚smarten‘, vom TV-Dispositiv abgelösten Definition
der Serie. Die ‚neuen‘ ‚Serien‘ sind allerdings nicht mehr (nur)
im Fernsehen zu finden. Datenträger mit Mehrwert wie die
DVD-Box sowie streaming-basierte Angebote wie Netflix oder
Amazon Instant Video lösen sie aus ihrem ursprünglichen
Dispositiv, dem Fernsehprogramm mit seinen fixen Sendeplätzen, heraus und machen sie anderweitig – wenn auch
noch lange nicht universell oder gar barrierefrei – verfügbar.
Die neuen Distributionskanäle ermöglichen und bedingen
Rezeptionsformen, die, bei Lichte betrachtet, dem eigentlich
vorgesehenen episodalen Konzept entgegenstehen.
16.15 Uhr, Hörsaal IX
Dr. Heinz-Lothar Barth (Griechische und Lateinische Philologie)
De origine et natura dignitatis humanae
(Vortrag in lateinischer Sprache)
Art. 1 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland lautet: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie
zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Dieser Artikel steht unter der „Ewigkeitsgarantie“ des Art. 79, 3 GG. Heute kann man hingegen
in wissenschaftlichen Beiträgen lesen: „Die Würde des
Menschen ist antastbar.“ Erstaunliche Veränderungen
zeigen sich auch im Kommentar von Matthias Herdegen
gegenüber der alten Fassung von Günther Dürig. Wo hat
die Idee der Menschenwürde ihren Ursprung? Worauf
beruht sie? Wie konnte es zu solchen Veränderungen
kommen? Diesen Fragen soll im Vortrag nachgegangen
werden. Er wird in – leicht verständlicher – lateinischer
Sprache gehalten.
17.15 Uhr, Hörsaal III
Jeannine Bischoff (Tibetstudien) /Ulrike Gonzales (Mongolistik)
Das Runde und das Eckige:
Nomadisches Wohnen in der Mongolei und in Tibet
Wie wohnen nomadische Viehzüchter in Tibet und der
Mongolei? In ihrem Vortrag stellen Jeannine Bischoff und
Ulrike Gonzales nomadische Wohnformen in Tibet und
der Mongolei vor. Was haben das tibetische Zelt und die
mongolische Jurte gemeinsam, wodurch unterscheiden
sie sich? Neben verwendeten Materialien, Herstellung und
Aufbau der Behausungen werden die Einrichtung und das
Alltagsleben in Zelt und Jurte erläutert. Die Vortragenden
werden insbesondere die soziale und rituelle Raumaufteilung und ihre kosmologische Bedeutung aufzeigen und
vergleichen. Doch auch gesellschaftlicher Wandel und
Modernisierungsprozesse lassen sich an den Veränderungen in den mobilen Haushalten ablesen – auch Fernseher
und Stereoanlagen finden ihren Platz in Zelt und Jurte.
18.15 Uhr, Hörsaal VI
Prof. Dr. Angela Schottenhammer (Sinologie)
Die Reise des Eunuchen Yang Liangyao (736 - 806) nach
Baghdad im Jahr 785: Eine sino-arabische Mächteallianz
im Kampf gegen die Tibeter?
Laut Information auf einer Grabstele, die in der Nähe
der tangzeitlichen Hauptstadt Chang’an gefunden wurde, entsandten der chinesische Kaiser Dezong 德宗 (reg.
780 - 805) und sein enger Berater, Li Mi李泌 (722 - 789),
den Eunuchen und Palastbeamten Yang Liang¬yao 楊良
瑤 (736 - 806) in einem geheimen Auftrag an den Hof der
‘Abbāsiden-Kalifen (750 - 1258; Heiyi dashi 黑衣大食) nach
Baghdād. Wie sich aus der Analyse einer Steleninschrift
und des historischen Kontextes erschließen lässt, bestand
Yangs Mission offenbar vor allem darin, die Araber in einer
heiklen Angelegenheit – den Auseinandersetzungen der
Chinesen mit den Tibetern – um militärische Unterstützung
zu ersuchen.
Der Vortrag diskutiert die historischen Hintergründe dieser
Gesandtschaft sowie die Frage, weshalb eine so wichtige
Gesandtschaft in der sonstigen Historiographie unerwähnt
bleibt. Die untersuchte Inschrift legt den Schluss nahe,
dass nicht der mingzeitliche muslimische Eunuch Zheng
He鄭和 (1371 - ca. 1433) die erste offizielle Reise in die
„Westlichen Meere“ unternahm, sondern bereits 620 Jahr
früher ein Eunuch in kaiserlichem Auftrag den Indischen
Ozean überquerte.
10.15 Uhr, Hörsaal I
Prof. Dr. Tobias Dyckerhoff (Mathematik / Antrittsvorlesung)
Singularitäten als nichtkommutative Räume
Lässt sich eine gegebene natürliche Zahl als Produkt zweier
kleinerer Zahlen schreiben? Kann man ein Polynom als Produkt
zweier Polynome kleineren Grades darstellen? Für Fragen wie
diese interessierte man sich schon im antiken Griechenland.
Eine vergleichsweise seltsam erscheinende Frage ist, ob sich
ein Polynom f in nichttrivialer Weise als Produkt von Matrizen
A und B schreiben lässt, so dass AB und BA die Skalarmatrix f
I ergeben. Wie sich herausstellt, steht die Existenz solcher Matrixfaktorisierungen von f in engem Zusammenhang mit den Singularitäten der Nullstellenmenge von f. Die moderne Perspektive
ist, alle Matrixfaktorisierungen eines Polynoms in eine Kategorie
zu organisieren, um diese mit Methoden der nichtkommutativen
Geometrie zu untersuchen. In diesem Kontext ergibt sich ein
faszinierendes Zusammenspiel von recht unterschiedlichen mathematischen Gebieten. Das Ziel meines Vortrags ist, in möglichst
allgemein-verständlicher Weise, einen kleinen Einblick zu geben.
11.15 Uhr, Hörsaal I
Dr. Marianne Engeser (Organische Chemie / Antrittsvorlesung)
Moderne bildgebende Verfahren: Ein Massenspektrometer
als Mikroskop
Massenspektrometrie ist eine sehr empfindliche Analysemethode, mit der eine Vielzahl von Substanzen nachgewiesen
werden kann – ob natürlichen Ursprungs oder künstlich hergestellt, ob bekannt oder noch unbekannt, Reinsubstanz oder
Gemisch. Früher musste dazu stets ein kleiner Teil der Probe
verdampft werden, heute gibt es unterschiedlichste Möglichkeiten, um Massenspektren zu messen. Insbesondere gibt es
ortsaufgelöste Varianten, mit denen eine flache Probe in kleinen Schritten abgerastert werden kann. Es entstehen Bilder,
für die jeder Bildpunkt aus einem Massenspektrum besteht,
das die an diesem Ort vorhandenen Moleküle entlarvt. So kann
beispielsweise an Gewebeschnitten gezeigt werden, wo genau
sich zugeführte Wirkstoffe sammeln oder an welchen Stellen
im Gewebe sich welche neu gebildeten Produkte befinden
– eine wunderbares Werkzeug für unterschiedlichste Fragestellungen aus der Medizin und Biologie bis hin zur Geologie.
12.15 Uhr, Hörsaal I
Dr. Carole T. Gee (Paläontologie / Antrittsvorlesung)
Lebende Fossilien
Weil der Begriff „lebendes Fossil“ so anschaulich ist, scheint
seine Bedeutung intuitiv klar zu sein: ein lebendes Fossil ist
ein Tier oder eine Pflanze, die heute noch lebt, jedoch einen
langen Fossilbericht hat. Aber wie lang und wie weit in die Vergangenheit muss dieser Fossilbericht reichen? Gilt der Begriff
nur für Arten, oder trifft er auch für umfassendere Gruppen wie
Familien oder Ordnungen zu? Klassische Beispiele für lebende
Fossilien sind der Quastenflosser Latimeria, der Kopffüßer
Nautilus, der Ginkgobaum und der Pfeilschwanzkrebs. In der
Vorlesung wird die Entwicklung des Konzeptes des „lebenden
Fossils“ betrachtet, von historischen Definitionen über das
morphologische Artkonzept in der Paläontologie bis zum heutigen Verständnis aus Sicht der Evolutionsbiologie. Innerhalb
dieses Rahmens wird der Begriff anhand von Fallbeispielen,
u.a. Cycadeen und Arthropoden, diskutiert.
14.15 Uhr, Hörsaal I
Prof. Dr. Oliver Johannes Gruß (Genetik / Antrittsvorlesung)
Zellteilung ohne Zellen: Molekulare Analyse der Vererbung
im Reagenzglas
Die korrekte Teilung des Erbmaterials zwischen zwei Zellen
legt die Grundlage für Fortpflanzung und Entwicklung aller
Lebewesen. Fehler in der Zellteilung führen zu Infertilität,
Entwicklungsstörungen oder Krebs. Trotz großer Fortschritte
im Bereich der Zellbiologie bleiben viele Mechanismen in
diesem hoch komplexen Prozess unverstanden. So kennen
wir beispielsweise immer noch nicht alle Faktoren, die den
Teilungsapparat aufbauen, der die Chromosomen während
der Zellteilung trennt. Um diese Prozesse besser zu verstehen
vollziehen wir die Teilung von Chromosomen im Reagenzglas
nach, analysieren also Zellteilung ohne intakte Zellen. Diese
in vitro Experimente ermöglichen Einblicke in die molekularen Mechanismen der Chromosomentrennung, die auch mit
modernsten Methoden in lebenden Zellen nicht möglich sind.
15.15 Uhr, Hörsaal I
Prof. Dr. Bernhard Ketzer
(Experimentalphysik, Hadronenphysik / Antrittsvorlesung)
Quarks und Gluonen – die exotische Welt der Hadronen
Mehr als 90% der Masse des sichtbaren Universums wird
durch die starke Wechselwirkung zwischen Quarks und Gluonen, den Bausteinen von Protonen, Neutronen und anderen
sog. Hadronen, generiert. Das im Jahr 2012 am CERN entdeckte Higgs-Boson spielt dabei nur eine vergleichbar geringe
sämtliche Veranstaltungen fallen an diesem Tag aus
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dies zeitung dies zeitung
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Rolle. Die Wechselwirkung dieser fundamentalen Bausteine ist
jedoch völlig anders als z.B. die elektromagnetische Wechselwirkung zwischen Elektronen und Protonen. Quarks scheinen
sich bei kleinen Abständen wie freie Teilchen zu verhalten,
bei großen Abständen jedoch umgeben sie sich mit einer
immer wachsenden Wolke aus Gluonen und weiteren Quarks,
so dass wir letztlich nie isolierte Quarks beobachten können.
Untersuchungen des Anregungsspektrums von Hadronen
sollen nun dabei helfen, die starke Wechselwirkung besser
zu verstehen, genau wie die präzise Vermessung des Anregungsspektrums von Atomen vor fast 70 Jahren letztlich dazu
führte, die elektromagnetische Wechselwirkung zu verstehen.
Dazu führen wir Experimente mit komplexen Detektoren an
Teilchenbeschleunigern durch. Weil wir jedoch die einzelnen
Quarks und Gluonen nicht direkt beobachten können, sind
ausgeklügelte Methoden zur Datenanalyse erforderlich. Die
Vorlesung behandelt einige der überraschenden Ergebnisse
dieser Experimente und Analysen.
16.15 Uhr, Hörsaal I
Prof. Dr. Stefan Kratsch
(Theoretische Informatik / Antrittsvorlesung)
Theoretische Informatik: Informatik ohne Computer?
Im Unterschied zu den meisten anderen Gebieten der Informatik geht es in der theoretischen Informatik nicht vorwiegend um Computertechnik oder Programme. Vielmehr
entstehen hier die Grundlagen für viele der anderen Gebiete.
Im Teilgebiet Algorithmen und Komplexität etwa, in dem auch
Prof. Kratsch forscht, möchte man möglichst genau feststellen wie schnell bzw. wie exakt sich ein gegebenes Problem
lösen lässt. Dabei ist man meist an beweisbaren Ergebnissen
interessiert, wodurch eine recht mathematisch-abstrakte
Sicht nötig wird. Trotzdem lassen sich viele Aspekte dieser
Forschungsrichtung recht gut durch bekannte Beispielprobleme beleuchten.
17.15 Uhr, Hörsaal I
Prof. Dr. Ira Neitzel
(Numerische Analysis / Antrittsvorlesung)
Optimal gesteuert – Numerische Analysis für Optimierungsprobleme mit partiellen Differentialgleichungen
In vielen Anwendungsproblemen aus Naturwissenschaft,
Technik, Medizin oder Wirtschaftswissenschaften können die
zugrundeliegenden Prozesse mit Hilfe partieller Differentialgleichungen beschrieben werden. Oft stellt sich die Frage,
wie man diese Prozesse mit Hilfe bestimmter Stellgrößen,
sogenannter Steuerungen, in gewisser Weise optimal beeinflussen kann. Die mathematische Formulierung solcher
Sachverhalte führt auf Optimalsteuerungsprobleme mit
partiellen Differential-gleichungen.
In diesem Vortrag beschäftigen wir uns mit Fragestellungen,
die im Zusammenhang mit der numerischen Approximation
dieser Probleme mittels finiter Elemente von Interesse sind.
Besonderes Augenmerk liegt auf Problemen mit zusätzlichen
punktweisen Ungleichungsnebenbedingungen.
17.15 Uhr, Hörsaal VII
Dr. Silke Trömel (Meteorologie / Antrittsvorlesung)
Die nahtlose Vorhersage konvektiven Niederschlags
(Seamless Prediction)
Für die Vorhersage des Niederschlags in den nächsten Stunden liefern beobachtungsbasierte Projektionen (Nowcasting)
von Radarmessungen noch immer eine bessere Vorhersagegüte als die numerische Wettervorhersage (NWV). Dies resultiert
vor allem aus den Unsicherheiten in den Anfangsbedingungen.
Die Qualität der radarbasierten Vorhersage fällt jedoch schnell
ab, und für längere Vorhersagehorizonte ist eine realistische
Beschreibung der physikalischen Prozesse in den Modellen
für eine vertrauenswürdige Vorhersage notwendig. Insbesondere der Übergangsbereich von 1-3 Stunden wird derzeit
weder vom Nowcasting noch von der NWV mit ausreichender
Qualität abgedeckt. Wege in Richtung einer durchgehend
befriedigenden Vorhersagegüte über den gesamten Zeithorizont von Stunden bis Tagen, d.h. einer nahtlosen Vorhersage,
werden diskutiert.
Fakultätsübergreifend
Landwirtschaftliche Fakultät
Vortragsreihe
Wie trägt die Molekularbiologie zu einer nachhaltigen Landwirtschaft bei?
Die Molekularbiologie befasst sich mit der Struktur, Biosynthese, Funktion und Interaktion von DNA, RNA und
Proteinen und bildet damit die Basis der Lebenswissenschaften. Ziel der Landwirtschaft ist eine effiziente, ressourcen- und umweltschonende Produktion von hochwertigen Nahrungs- und Futtermitteln und nachwachsenden
Rohstoffen. In den letzten Jahrzehnten hat die Molekularbiologie rasant an Bedeutung für die landwirtschaftliche
Forschung gewonnen und zunehmend auch Eingang in die Praxis gefunden. Besonders deutlich wird dies bei
der Züchtung von Pflanzen und Tieren. Immer mehr werden dort Erkenntnisse aus der molekularbiologischen
Grundlagenforschung für die Entwicklung neuer Linien angewandt. An der Universität Bonn befassen sich eine
Reihe von Arbeitsgruppen aus den Pflanzenwissenschaften mit wichtigen landwirtschaftlichen Fragestellungen
und versuchen, mit Hilfe molekularbiologischer Methoden Lösungen zu entwickeln. In der Veranstaltung werden
Beispiele aus laufenden Forschungsarbeiten vorgestellt, die einen Einblick in den aktuellen Stand der Forschung,
die Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen der Molekularbiologie aufzeigen. Gerne beantworten die Referenten
im Anschluss an die Vorträge auch Ihre Fragen.
10.00 - 10.30 Uhr, Hörsaal XVII
Prof. Dr. Dorothea Bartels
(Biochemie und Physiologie der Pflanzen)
Wie können Pflanzen trotz Wassermangel überleben?
Trockenheit, Versalzung der Böden oder extreme Temperaturen führen zu Ernteeinbußen von durchschnittlich 50 bis
80 % weltweit, wobei Wassermangel ein Hauptfaktor ist.
Aus diesem Grund bemüht sich die Biotechnologie, ergänzend zu den Anstrengungen der konventionellen Pflanzenzüchtung, Wege aufzuzeigen, die helfen können, Wasser in
der Landwirtschaft besser zu nutzen. Es werden Beispiele
dafür gezeigt, welche Besonderheiten einige Pflanzen in
der Evolution entwickelt haben, um trotz Wassermangels
zu überleben. Das Verständnis der molekularen Grundlagen dieser Überlebungsstrategien bietet neue Ansätze,
Trockenstress tolerante Pflanzen zu erzeugen.
10.30 - 11.00 Uhr, Hörsaal XVII
Prof. Dr. Florian Grundler (Molecular Phytomedicine)
Neue Ansätze zur Bekämpfung von Nematoden im
Zuckerrübenanbau
Nematoden sind mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die
auf der Erde allgegenwärtig zahlreiche ökologische Nischen
besetzen. Etliche unter ihnen sind Parasiten von Tier und
Mensch, aber auch von Pflanzen. Nur einige wenige haben
sich durch ihre Lebensweise zu wichtigen Problemschädlingen in der Landwirtschaft entwickelt, die nur sehr schwer
bekämpfbar sind. In NRW ist vor allem der Zuckerrübenanbau
betroffen. Ein Weg zur Bekämpfung führt über die natürliche
Abwehr der Pflanze. Die genaue Kenntnis von Abwehrfaktoren
schafft die Grundlage dafür, Pflanzen mit stärkerer Abwehr
zu finden. Umgekehrt lassen sich mit Hilfe molekularbiologischer Verfahren Faktoren in der Pflanze finden, die notwendig
sind, um die Entwicklung der Nematoden zu fördern. Mit
der Kenntnis des genetischen Hintergrundes dieser Anfälligkeitsfaktoren lassen sich in Züchtungsprogrammen gezielt
Pflanzen selektieren, die weniger anfällig sind. Mit der Kombination beider Ansätze entstehen Pflanzen, die nachhaltig
widerstandsfähig gegenüber Nematoden sind.
11.00 - 11.30 Uhr, Hörsaal XVII
Prof. Dr. Andreas Meyer (Chemical Signalling)
Pflanzenstress sichtbar machen:
Neue Wege zu gesunden Pflanzen.
Die überlebenssichernde Reaktion von Pflanzen auf abiotischen oder biotischen Stress erfordert die Wahrnehmung
des Stresses mit anschließender Signalleitung und geeigneter Dekodierung der Information.
Der Vortrag behandelt die Verwendung genetisch codierter
Biosensoren zur Sichtbarmachung früher physiologischer
Veränderungen mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung als Ansatzpunkt für ein besseres Verständnis der
Pflanze.
11.30 - 12.00 Uhr, Hörsaal XVII
Prof. Dr. Peter Dörmann (Pflanzenwissenschaft)
Lipid-Vitamine aus Pflanzen: Essentielle Komponenten
der menschlichen Ernährung
Vitamine sind essentielle Bestandteile der menschlichen Ernährung. Die Vitamine E (Tocopherol), K (Phyllochinon), F (essentielle Fettsäuren) und Provitamin A
(beta-Carotin) zählen zu den fettlöslichen (Lipid)-Vitaminen und werden aus pflanzlichen Ölen oder anderen
pflanzlichen Produkten aufgenommen. In den letzten
Jahren wurden große Fortschritte in der Erforschung der
Synthese der Lipid-Vitamine in Pflanzen gemacht. Diese
Fortschritte ermöglichen nun die zielgerichtete Verbesserung der Qualität von Nutzpflanzen. Nutzpflanzen mit
verbesserten Inhaltsstoffen sind von großer Bedeutung
für die Ernährung der Bevölkerung in vielen Ländern
Afrikas und Asiens.
12.00 - 12.30 Uhr, Hörsaal XVII
Prof. Dr. Heiko Schoof (Crop Bioinformatics)
Bioinformatik in der Genomanalyse für gesunde
und geschmackvolle Tomaten
Was macht die Tomate süß, nahrhaft und robust? Auf
der Suche nach Antworten wurde in einem internationalen Projekt das Tomatengenom sequenziert, sowie die
nah verwandte Kartoffel. Dahinter standen die Fragen:
Wie kann ein gemeinsamer Satz Gene zu so einer Vielfalt morphologisch und ökologisch unterschiedlicher
Organismen führen? Wie kann ein tieferes Verständnis
der genetischen Grundlagen pflanzlicher Diversität
genutzt werden, um die Bedürfnisse der Gesellschaft
umweltverträglich und nachhaltig zu befriedigen?
Die bioinformatische Analyse der Genomsequenzen
ermöglicht einerseits Einblicke in die evolutionäre
Entwicklung, andererseits ist sie entscheidend für die
Analyse und Nutzbarmachung natürlicher Vielfalt in
einer Sammlung von 7000 Tomatenarten. Im Laufe der
industriellen Züchtung sind Gene und Eigenschaften
verloren gegangen, die für Produzenten, Verarbeiter
und Verbraucher nützlich sind und heute wieder aus
wilden Arten und historischen Sorten identifiziert werden können.
12.15 Uhr, Hörsaal V
Prof. Dr. Rainer Kaenders (Mathematik und ihre Didaktik)
Schnecke im Sofa beim Umzug mit Stern
Das Sofaproblem ist seit 50 Jahren ein offenes Problem der
Mathematik mit einer faszienierend einfachen und originellen
Fragestellung, die als Grundlage des ‚macht mathe‘ Schülerwettbewerbs Mathematik B-Tag im Jahr 2015 gedient hat.
Der Vortrag ist eine eigene Variation auf das Sofaproblem,
bei der wir über Aspekte der Geschichte klassischer Kurven
zu einem neuen Sofadesign gelangen und sich am Ende des
Vortrags der Titel erschließt.
6
DIES und DAS
Forum wissenschaftlicher Nachwuchs: WATER MATTERS
Hörsaal XVII, Regina-Pacis-Weg 5
sämtliche Veranstaltungen fallen an diesem Tag aus
Arbeitsstelle
Internationales
Kolleg
Hörsaal II
Das Forum wissenschaftlicher Nachwuchs bietet jüngeren
Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen die Möglichkeit, ihre Forschungen, Ideen und Ergebnisse einem
größeren Publikum vorzustellen. In Anlehnung an das
diesjährige Thema des Wissenschaftsjahrs, Meere und
Ozeane, geben zehn Bonner Nachwuchswissenschaftler/
innen unter dem Thema WATER MATTERS Einblicke in ihre
Dissertations- und anderen Forschungsprojekte.
Der Abendvortrag des Biologen Chris Bowler, Mitglied der
internationalen Forschergruppe Tara Oceans Expedition
(Paris) beschließt die Veranstaltung.
Betreuer und Betreuerinnen der vortragenden Doktoranden und Doktorandinnen:
Prof. Dr. Julia Hegewald (Asiatische und Islamische
Kunstgeschichte), Prof. Dr. Karina Kellermann (Mediävistische Germanistik), Prof. Dr. Thomas Kistemann
(GeoHealth Centre/UKB), Prof. Dr. Jürgen Kusche (Geodäsie und Geoinformation), Dr. Vera Schüssel (Zoologie), Prof. Dr. Stefan Talmon (Rechtswissenschaft).
Organisation:
Juniorprofessor Dr. Uwe Küchler (Fachdidaktik Englisch),
Priv.-Doz. Dr. Hedwig Pompe (Arbeitsstelle Internationales Kolleg), Dr. Kai Sicks (Dez. 7/BGZ), Prof. Dr. Annette
Scheersoi (Fachdidaktik Biologie).
Programm
(Bitte beachten Sie: Abweichend vom üblichen Zeitschema
folgen in einer Sektion zwei Vorträge aufeinander; die Diskussion schließt sich daran an.)
09.00 - 09.15 Uhr Begrüßung und Einführung
09.15 - 10.45 Uhr Sektion I: Von Verlusten und Gewinnen
Dr. rer. nat. Sandra-Esther Brunnabend
(Institut für Geodäsie und Geoinformation)
Wie veränderte sich der Meeresspiegel in den letzten
Jahrzehnten?
Der Meeresspiegel hat sich in den letzten Jahrzehnten
regional wesentlich stärker verändert als im globalen
Mittel. In den meisten Regionen der Erde konnte ein
Anstieg beobachtet werden. In einigen Regionen ist der
Meeresspiegel aber auch gefallen, z.B. an der Westküste Nordamerikas. Die Ursachen für die Änderungen
liegen unter anderem in der Ozeanerwärmung, dem
Massenverlust von Gletschern und Eisschilden und
Variationen in der Ozeanzirkulation. Daher werden moderne satellitengestützte Technologien entwickelt, um
die Veränderungen des Meeresspiegels zu beobachten.
Mein Vortrag beschreibt die verschiedenen Methoden
zur Bestimmung der verschiedenen Beiträge der Meeresspiegeländerungen und gibt einen Überblick über
die globalen und regionalen Änderungen der letzten
Jahrzehnte.
Kristina Schönfeldt (Institut für Völkerrecht)
Schifffahrt in der Arktis –
Das Völkerrecht als Vermittler zwischen ökonomischem
Potenzial und ökologischem Risiko
Die Klimaerwärmung zeigt sich nirgendwo so deutlich
wie in der Arktis, deren Eisflächen kontinuierlich abschmelzen. Die nunmehr leichter zu befahrenden arktischen Seestraßen – Nordwestpassage und Nördlicher
Seeweg – gewinnen sowohl für die Handelsschifffahrt
zwischen Asien, Europa und Nordamerika als auch für
den Kreuzfahrt-Tourismus und die Versorgung der arktischen Bevölkerung zunehmend an Bedeutung. Wegen der
schifffahrtsbedingten Risiken für das sensible Ökosystem der Arktis ist diese Entwicklung Fluch und Segen
zugleich. Unter Berücksichtigung zwischenstaatlicher
Konflikte, welche die Durchsetzung umweltschützender
Strukturen erschweren, und aktueller Entwicklungen, wie
der Verabschiedung des internationalen Polar Code, der
erstmals rechtsverbindliche Vorgaben zum Schiffsverkehr
in arktischen Gewässern aufstellt, möchte ich erörtern, ob
und – wenn ja – wie das Völkerrecht den Konflikt zwischen
ökonomischen und ökologischen Interessen in der Arktis
auflösen kann.
11.15 - 12.45 Uhr Sektion II: Von Wasser und Gesundheit
16.15 - 17.45 Uhr Sektion IV: Von Jägern und Gejagten
Dipl.-Geogr. Carmen Anthonj, Dipl.-Geogr. Sophie-Bo Heinkel,
Dipl.-Geogr. Christian Timm, Stephan Luther, MA (Institut
für Hygiene und Öffentliche Gesundheit/GeoHealth Centre)
Forschungsschwerpunkte am GeoHealth Centre
Matthias J. Annweiler (Institut für Völkerrecht)
Die Bewirtschaftung der genetischen Ressourcen
des Meeresbodens jenseits der Grenzen nationaler
Hoheitsgewalt
Als interdisziplinäres Fach aus Geographie, Medizin, Public
Health und Mikrobiologie wendet die Medizinische Geographie geographische Konzepte, Theorien und Methoden auf
(umwelt)medizinische Fragestellungen an. Am GeoHealth
Centre des Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit werden insbesondere Strukturen und Belastungen der
Wasserver- und -entsorgung, hygienisch-geoökologische
Risiken, die Gesundheitsversorgung sowie gesundheitsfördernde Aspekte im Raum erforscht. Anhand aktueller
Arbeiten zu Wasser und Gesundheit wird ein Blick auf
die Vielfalt der Medizinischen Geographie geworfen.
Oberflächengewässer in Deutschland sind einem zunehmenden Nutzungsdruck als Rohwasserquelle für Trinkwasser, als Vorfluter für abwassertechnische Anlagen sowie
für die Freizeitgestaltung, z.B als Badeort, ausgesetzt.
In diversen Projekten werden die resultierenden gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung hinsichtlich ihrer
Quantifizierung, Bewertung sowie notwendiger Präventionsmaßnahmen und Risikokommunikation bearbeitet.
Auch auf dem afrikanischen Kontinent beeinflussen Oberflächengewässer die menschliche Gesundheit. Dort bilden
sog. Wetlands (Sumpfgebiete, Überflutungsflächen etc.)
die Lebensgrundlage für Millionen von Menschen. Neben
der Bereitstellung von Wasser und Nahrung bestehen auch
hier gesundheitliche Risiken, z.B. durch wasserbürtige
Infektionen. Aber sie haben auch Bedeutung für das mentale Wohlbefinden. An Beispielen aus Kenia und Uganda
werden diese Zusammenhänge verdeutlicht.
Auf dem Meeresboden, an sog. „Hydrothermalquellen“,
befinden sich lebende Mikroorganismen. Diese haben sich
an die dortigen extremen Umweltbedingungen angepasst
und besondere genetische Eigenschaften entwickelt.
In der Staatengemeinschaft besteht Uneinigkeit darüber,
wer zu Abbau und Nutzung dieser genetischen Ressourcen
befugt ist. Das Völkerrecht bietet dazu hauptsächlich zwei
Ansätze: Während das Prinzip der Freiheit der Hohen See
jedem Staat nach dem Grundsatz „wer zuerst kommt,
mahlt zuerst“ Zugang zu den Ressourcen gewährt, gebietet das Prinzip vom gemeinsamen Erbe der Menschheit
stattdessen eine gerechte Aufteilung der Nutzungsvorteile
unter allen Mitliedern der Staatengemeinschaft. Diese
fundamentale Frage wird wohl nicht von den bestehenden
völkerrechtlichen Verträgen erfasst. Möglicherweise hat
sich jedoch durch die Rechtsüberzeugung der Staaten
und eine entsprechende Staatenpraxis eine Regel des
Völkergewohnheitsrechts etablieren können.
14.15 - 15.45 Uhr Sektion III: Von Prophezeiungen und
Praktiken
Marco Heiles, M.A. (Mediävistische Germanistik)
„Ydromancia, die gätt mit dem wasser zu˚“. Die Hydromantie in Johannes Hartliebs ‚Buch aller verbotenen
Kunst‘ von 1456
Obwohl die Hydromantie in allen einschlägigen Magiedefinitionen des Mittelalters erwähnt wird, erfährt man
weder bei Isidor von Sevilla, noch bei Hugo von St. Viktor,
Thomas von Aquin oder einem der anderen lateinischen
Autoren, was man sich darunter eigentlich vorzustellen
hat. Viel mehr, als dass die Hydromantie die Weissagung
aus dem Wasser sei, weiß niemand zu berichten. Obwohl
das Verbot der Hydromantie über Jahrhunderte ständig
wiederholt wird, scheint niemand eine konkrete rituelle
Praxis mit diesem Begriff zu verbinden.
Eine Ausnahme stellt der Leibarzt der Herzöge von Bayern-München Johannes Hartlieb dar. In seinem 1456
im diplomatischen Dienst geschriebenem ‚Buch aller
verbotenen Kunst‘ zeichnet er ein detailreiches Bild der
magischen Künste inklusive der Hydromantie. Was versteht
Johannes Hartlieb unter Hydromantie und warum füllt der
den leeren Begriff mit neuer Bedeutung?
Amna Gillani, M.A. (Asiatische und Islamische Kunstgeschichte)
Water and Climate Modification in Mughal Architecture:
A Case Study of Lahore, Pakistan
Within Mughal architectural settings (1526-1857 CE), referring to paradisiacal symbolism for water is widespread.
The concept of chahār bāgh in conjunction with the „gardens underneath which rivers flow“ are some of the most
prevalent interpretation of water, with a focus on Mughal
gardens. Although the symbolic aspect is also appropriate
to an extent, recent field research shows that water was
used primarily for climate modification rather than creating
visually pleasing surroundings or symbolizing paradise,
especially in the „non-garden“ context. One less-known
case was identified as the floor cooling system in Shāh Burj
quadrangle of Lahore Fort. Intersecting terracotta pipes
with running water were lined up beneath the courtyard
floor and the provision of water chutes in each room in the
lower story residential quarters are all interconnected to
create a larger framework of climate modification.
Dipl.-Biol. Theodora Fuß (Zoologie/Vergl. Neurobiologie)
Optische Illusionen – Täuschungsmanöver unter Wasser
Seit Peter Benchley‘s Bestseller „Der Weiße Hai“ gibt es
den Mythos des gefährlichen Killerhais, der als Superprädator bei der Jagd gnadenlos und unbesiegbar seine Beute
heimtückisch attackiert. Trotz zunehmenden Interesses
an der Erforschung der Haie, ihrer komplexen Biologie,
Bewegungsmustern, sozialen Gefügen und perfekt adaptierten sensorischen Systemen ist unser Wissen über das
Verhaltensrepertoire vieler Arten sehr unvollständig. Bei
der Jagd, der Verstecksuche, beim Erkennen von Freund
und Feind sind sie auf ihre ausgeprägten kognitiven Fähigkeiten angewiesen, verschiedenste Formen visuell zu
diskriminieren und in Kategorien einordnen zu können.
Dabei scheint es für Haie ähnlich wie für Knochenfische,
Vögel, Säugetiere oder manche Wirbellose wie Octopusse
oder Krebse unwichtig, ob es sich um vollständige oder
teils verdeckte Objekte oder optische Täuschungen handelt. Letztere dienen bei vielen Tieren zu Land und zu
Wasser der Tarnung vor Prädatoren oder spielen bei der
Partnerwahl eine wichtige Rolle.
18.15 Uhr Abendvortrag
Chris Bowler and the Tara Oceans Consortium (Institut
de Biologie de l’Ecole Normale Supérieure, Paris, Ecology
and Evolutionary Biology Section)
Tara Oceans: Eco-Systems Biology at Planetary Scale
The ocean is the largest ecosystem on Earth and yet we
know very little about it. This is particularly true for the
plankton that drift within. Although these organisms are at
least as important for the Earth system as the forests on
land, most of them are invisible to the naked eye and thus
are largely uncharacterized, even though they form the base
of marine food webs. To increase our understanding of this
underexplored world, a multidisciplinary consortium, Tara
Oceans, was formed around the 110-ft research schooner
Tara, which sampled plankton at more than 210 sites
and multiple depth layers in all the major oceanic regions
during expeditions from 2009-2013. The talk will describe
the first foundational resources from the project (based on
a first data freeze from 579 samples at 75 stations) and
their initial analyses, illustrating several aspects of the
Tara Oceans’ eco-systems biology approach. The project
provides unique resources for several scientific disciplines,
capturing biodiversity of a wide range of organisms that
are rarely studied together, exploring interactions between
them and integrating them with environmental conditions
to further our understanding of life in the ocean and beyond
in the context of ongoing climate changes.
Weitere Information zu der Veranstaltung finden Sie auf
der Homepage der Arbeitsstelle Internationales Kolleg
www.interkolleg.uni-bonn.de
sämtliche Veranstaltungen fallen an diesem Tag aus
7
dies zeitung dies zeitung
3. computer science conference
for university of Bonn students
(cscuBs)
ab 10.00 uhr
Vom Aufsteigen und umsatteln
10.00 - 17.00 uhr,
Bonn-Aachen international center for
information technology (Bit),
dahlmannstr. 2
– Wege zur beruflichen (neu-) Orientierung
7. Auslands-
Es werden vorwiegend Master und Promotionsstudenten ihre Forschungsergebnisse präsentieren. Interessant für ein breites Publikum
sind vor allem die Vorträge der zwei eingeladenen Hauptredner, u.a. Prof. Dr. Erhard Rahm
(Universität Leipzig).
studienmesse
Für weitere Informationen verweisen wir auf
unsere Webseite
http://cscubs.cs.uni-bonn.de/2016/.
Die Vorträge sind überwiegend in englischer
Sprache.
Veränderungen gehören im beruflichen wie auch im privaten Umfeld zur
Lebenswirklichkeit. Nicht immer fällt es uns leicht, sie anzugehen und
unsere Ziele umzusetzen.
Am Mittwoch, den 25.05.2016 laden wir Sie ins Hauptgebäude der
Universität Bonn ein, um sich im Rahmen unserer Veranstaltung über
Wege zur beruflichen (Neu-) Orientierung zu informieren.
Zielgruppe
Mitarbeiter und Studierende der Universität Bonn
sowie alle Interessierten
kosten
Die Teilnahme an allen Veranstaltungen ist kostenfrei
und ohne Anmeldung möglich.
09.00 uhr, Hörsaal i
Verleihung des facharbeitspreises religion
Blickwechsel
– studium und Praktikum im Ausland
Veranstaltet durch das Dezernat Internationales
11.00 - 16.00 uhr, Hörsaal Vi, Aula
Studierende und Studieninteressierte können sich auf der Auslandsstudienmesse rund um das
Thema Studium und Praktikum im Ausland informieren. An Infoständen beraten Vertreter der
Universität Bonn, wie z.B. die ERASMUS-FachkoordinatorInnen und das Dezernat Internationales,
sowie zahlreiche externe Organisationen, z.B. das ASA-Programm, der Deutsche Akademische
Austauschdienst (DAAD), Eurodesk, College Contact und viele mehr!
Veranstalter:
Beratung von Studierenden für Studierende bieten die Stände der international ausgerichteten Studierendenorganisationen wie z.B. BIMUN/SINUB e.V., sowie die Länderstände, die über mögliche
Zielländer und –regionen informieren.
im rondell
In diesem Jahr liegt der Fokus des begleitenden Vortragsprogramms auf Lateinamerika! Welche
vielfältigen Möglichkeiten gibt es, in Lateinamerika ein Studium oder Praktikum zu planen? Wie
finanziere ich das Ganze und welche kulturellen Aspekte sind spannend?
• dies und dAs forum wissenschaftlicher nachwuchs
Career Center
www.careercenter.uni-bonn.de
Healthy Campus Bonn
www.healthy-campus.uni-bonn.de
Die Personalentwicklung der Universität Bonn
bietet sowohl Wissenschaftler/innen als auch
Mitarbeiter/innen aus Technik und Verwaltung ein
breites Beratungs- und Seminarangebot.
Das Career Center der Universität Bonn unterstützt
Studierende und Absolventen bei Fragen zur Berufsorientierung und zum Berufseinstieg.
Die Gesundheitsinitiative Healthy Campus Bonn unter
stützt Beschäftigte und Studierende durch ein breites
Angebot an Information, Beratung und Veranstaltungen
rund um das Thema Gesundheit.
Neben Informationsständen und Vorträgen, werden die SiegerInnen des diesjährigen Fotowettbewerbs
„Blickwechsel – Neue Perspektiven“ ausgezeichnet. Außerdem wird es eine Capoeira Vorführung
geben!
11.00 uhr, Aula
Prof. Dr. Conermann, Prorektor Internationales
eröffnung der Messe
Programm
Beratung zu:
• Berufseinstieg
• Karrieretipps
• Work Life Balance
10.00 - 10.45 uhr, Hörsaal iii
Prof. Dr. Franziska Geiser, Direktorin der Klinik und
Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Bonn
sinnkrise bei der Arbeit –signale deuten und reagieren
17.15 - 18.30 uhr, fAZ-café
Lesung von Bestsellerautor Tom Diesbrock
ihr Pferd ist tot? steigen sie ab!
Was uns hemmt und was uns hilft, Veränderungswünsche aktiv und erfolgreich umzusetzen.
12.15 - 13.00 uhr, Hörsaal iii
Tom Diesbrock, Autor und Coach, Hamburg
Wie sie sich die innere freiheit nehmen, berufliche
Perspektiven zu entwickeln
11.30 - 12.00 uhr, Hörsaal Vi
Susanne Maraizu, Dezernat Internationales
Mit dem direktaustausch der uni Bonn nach lateinamerika
12.00 - 12.30 uhr, Hörsaal Vi
Gäste der Pontifícia Universidade Católica do Rio Grande do Sul (PUCRS)
studieren in Porto Alegre, Brasilien
12.30 - 13.00 uhr, Hörsaal Vi
Astrid Prange de Oliveira, ehemalige Brasilien-Korrespondentin der taz
und Lateinamerika-Autorin der Deutschen Welle
Jenseits von samba und fußball: Auslandaufenthalt in Brasilien
13.00 - 13.30 uhr, Hörsaal Vi
Dr. Sybille Tinapp, Referat Stipendien/Lateinamerika
stipendienprogramme des dAAd
Kontakt für die Veranstaltung
13.30 uhr, Aula
Casa de Bamba – Zentrum für brasilianische Kultur e.V
capoeira Vorführung
Susanne Brandt
Universität Bonn / Dezernat 10
Personalentwicklung & Karriere
Walter-Flex-Str. 3, 53113 Bonn
Tel.: 0228 / 73 49 51
Email: [email protected]
8
informationsstände
healthy campus
bonn
Personalentwicklung
www.personalentwicklung.uni-bonn.de
10.00 - 14-00 uhr, rondell
Personalentwicklung, Career Center,
Healthy Campus Bonn
Anlässlich des Dies Academicus werden die beiden theologischen Fakultäten der Universität zum 12. Mal den
Facharbeitspreis Religion verleihen.
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter:
www.personalentwicklung.uni-bonn.de
SÄMTLICHE VERANSTALTUNGEN FALLEN AN DIESEM TAG AUS
14.00 uhr, Aula
siegerehrung fotowettbewerb,
„Blickwechsel – neue Perspektiven“
Ein detailliertes Programm
sowie die Liste der Aussteller
finden Sie unter:
www.auslandsstudienmesse.
uni-bonn.de
Bitte beachten Sie auch unsere
Flyer und Aushänge!
• studium universale
• Personalentwicklung, career center, Healthy
campus Bonn (siehe Ausführliches Programm Seite 8)
• nils sommer und dr. Philipp lingohr (Klinik und
Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäß
chirurgie, SkillsLab Bonn)
Minimal-invasive chirurgie –
einführung in die technik und Hands-on übungen
Heutzutage werden viele Operationen vom Leistenbruch bis hin zu großen Eingriffen am Verdauungstrakt in minimal-invasiver Technik (sog.
Schlüsselloch-Chirurgie) durchgeführt. Vorteile
dieser Technik sind u.a. kleinere Schnitte, geringere Schmerzen und eine raschere Erholung nach
der OP. Im Vergleich zu offenen Operationen wird
allerdings ein angepasstes Instrumentarium benötigt. Ferner stellen die endoskopische Kamerasicht
sowie eine veränderte haptische Wahrnehmung
eine Schwierigkeit beim Erlernen dieser Operationstechnik dar.
Im Rahmen eines Hands-on-Workshops stellen wir
Ihnen die verwendete Technik vor. Im Anschluss
können Sie sich an unserem Simulator ausprobieren und Ihr Geschick in einzelnen Übungen mit
echten Instrumenten unter Beweis stellen.
im Arkadenhof
• Bonner Aktionskreis von cAre deutschlandluxemburg e.V.
• initiative für flüchtlinge Bonn (iff)
• ecampus | elearning services
• Arbeitsgemeinschaft universitätsmuseen
SÄMTLICHE VERANSTALTUNGEN FALLEN AN DIESEM TAG AUS
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