Salutogenese und ärztliche Praxis Ottomar Bahrs, Göttingen Einleitung Die Veranstaltung wird seit dem WS 2004/05 als Wahlpflichtfach im klinischen Abschnitt für Medizinstudenten angeboten und bietet Gelegenheit, das Salutogenese-Konzept kritisch zu diskutieren und Umsetzungsmöglichkeiten an Beispielen aus der ärztlichen Praxis zu prüfen. Ausgehend von videodokumentierten Sprechstundengesprächen sowie ergänzender biographischer Interviews mit Patienten und Ärzten wird in Gruppendiskussionen herausgearbeitet, wie sich lebensgeschichtlich jene Strukturen ausbilden, die ihren Ausdruck in riskantem bzw. gesundheitsförderlichem Verhalten finden. Das Seminar führt zugleich ein in qualitative Erhebungs- und Auswertungsmethoden. Das empirische Material entstammt dem Forschungsprojekt „Salutogenetische Orientierung in der hausärztlichen Praxis“ (2002-2006). Methoden • Impulsreferate zur Einführung in die thematischen Schwerpunkte • themenzentrierte Diskussion videodokumentierter Konsultationen („Videoseminar“) • Analyse der biographischen Kontextuierungen des jeweiligen Gesundheits- und Krankheitsverständnisses der Interakteure (Genogrammanalyse; Interaktionsanalyse nach dem Verfahren der strukturalen Hermeneutik) • Analyse der strukturellen Voraussetzungen für eine gesundheitsförderliche Praxis. Ergebnisse Das Seminar wird seit dem WS 2004/05 als einwöchige Blockveranstaltung durchgeführt. Die Teilnahmekontinuität ist hoch. Die Verbindung zwischen Theorie und Praxis wird sehr geschätzt und die diskutierten Themen als sehr anregend und erkenntnisreich bewertet. Die Evaluation der Veranstaltung war ausgesprochen positiv. Weitere Informationen und Literaturhinweise unter www.gesundheitsfoerdernde-praxen.de Keywords: Salutogenese, Videoanalyse, qualitative Erhebungsmethoden Dr. Ottomar Bahrs, Abteilung Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Universität Göttingen, Waldweg 37, 37073 Göttingen; Tel.: 0551-39-8195; email: [email protected]
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