Fachberatung Rucksäcke

Beratung von Rucksäcken
Rucksäcke sind einer der wichtigsten Outdoorausrüstungsgegenstände.
Aber: Einen Rucksack für alles gibt es nicht!
Im Markt hat sich eine Einteilung der Rucksäcke nach Einsatzbereich etabliert.
In der Praxis wird man aber mit einem Rucksack dennoch ein breiteres Spektrum abdecken können.
Durch Anpassungsfeatures wie z.B. Volumenverringerung durch Kompressionsgurte oder
Volumenerweiterung durch Seitentaschen oder ausziehbare Deckel erweitert man dessen
Einsatzgebiet. Mit einem Multifunktionsrucksack lässt es sich auch Wandern und mit einem
Wanderrucksack auch Rad fahren. Aber eben immer etwas weniger perfekt.
Wir müssen vom Kunden wissen, wofür er den Rucksack hauptsächlich einsetzen will Bedarfsabklärung W-Fragen! Insbesondere müssen wir unser Sortiment voll im Griff haben…
Wir teilen Rucksäcke folgendermaßen ein:
DAYPACKS
Einsatzbereich:
Allrounder für den täglichen Gebrauch in Uni, Schule, Beruf und Freizeit
Typische Kennzeichen
Volumen ca. 5 - 10 L
Leicht oder ungepolsterter Rücken und Träger mit geringer Belüftungsmöglichkeiten
DAYPACKS oder Tagesrucksäcke sind die perfekten Allrounder für Freizeit, Uni, Schule, Beruf. Je nach
Modell und Ausstattung bieten sie Platz für Dinge des täglichen Gebrauchs bis hin zu Organizer, extra
gepolsterten Fächern fürs Multimedia-Equipment wie Notebook, Handy, Musicplayer und Co. Für
längere Wander- und Bike-Touren sind Daypacks nur bedingt geeignet, da die Tragesysteme in der
Regel nicht so aufwändig konstruiert sind, wie das bei den jeweiligen Spezialisten ihres Fachs der Fall
ist. Will heißen: Leicht oder ungepolsterter Rücken und Träger mit wenig Belüftungsmöglichkeiten,
statt stabilem Netz- bzw. Körperkontaktrücken; kein bzw. ein einfacher ungepolsterter Hüftgurt zur
zusätzlichen Laststabilisierung. Dafür glänzen die robusten, praktischen Begleiter mit geringem
Gewicht und "inneren" Werten.
Nice to have:
Fächer für Multimedia-Equipment, Notebook, Handy, Musicplayer etc.
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/1
Multifunktionsrucksäcke
Einsatzbereich:
Freizeit/Alltag, Radsport, kurze Wanderungen, schnelle Outdoorsportarten mit leichtem Gepäck
Typische Kennzeichen
Volumen ca. 15-30L
Körperkontaktrücken mit Ventilationskanälen
Leicht und flexibel
1-2 Kammerpacksack, frontal über RV zu beladen ( Frontlader)
Rucksäcke dieser Kategorie sind Alleskönner, vielseitig einsetzbar. Oft aufgrund vieler praktischer
Features und toller Designs im Alltag eingesetzt, spielen diese Rucksäcke ihr Können erst so richtig
aus, wenn es zur Sache geht. Multifunktionsrucksäcke sind leicht und flexibel und bewegen sich
volumenseitig von ca. 15L bis zu ca. 30L.
Durch einen, in der Regel mit Feuchtigkeitabsorbierendem Mesh, nur leicht
gepolsterten Kontaktrücken liegen sie eng am Rücken an, können in der Regel mit Brust- und leichtem
Hüftgurt gut an den Körper herangezogen werden und machen dadurch jede Bewegung mit.
Als Rucksackform hat sich der 1 Kammerrucksack mit umlaufendem RV bewährt, der frontal bepackt
wird. Größere Modelle sind zum Teil auch als 2-Kammerpacksack angelegt, d.h. es gibt ein
zusätzliches, größeres und von außen zugängliches Bodenfach, in dem z.B. verschwitzte Wäsche
separiert werden kann. Zusätzlich sind meist noch mehrere kleine RV-Fächer vorhanden, um z.B.
Geldbeutel, Handy, Werkzeug, Riegel etc. gut und schnell auffindbar zu verstauen und helfen, den
Rucksack perfekt zu organsieren.
Typische Features:
Kompressionsriemen oder -zugsysteme zur Volumenreduzierung und zum Befestigen von z.B. Helm,
Jacke
Brust- und leichter Hüftgurt zum besseren Fixieren des Rucksacks am Körper
Seitliche Einschubtaschen z.B. für Trinkflasche
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/2
Nice to have:
Trinksystemvorbereitung
Integrierte Regenhülle
Stockhalterung
Businessrucksäcke
Der spezifizierte Rucksack für den Berufsalltag.
Typische Features:
Gepolstertes Notebookfach
Separates Hauptfach mit Einsteckfach für A4 Unterlagen und Ordner
Organizer in Fronttasche
Volumen durch RV erweiterbar
Nice to have:
Herausnehmbare Notebookhülle
Integrierte Regenhülle
- Ausgang für elektronische Geräte
Gepolstertes Brillenfach
- abnehmbarer Hüftgurt
- Brustgurt
- Slide-Stop Schulterträger
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/3
Wander- und Tagestourenrucksäcke
Einsatzbereich:
Mehrtägige Tagestouren und Trekkingtouren mit viel und auch schwerem Gepäck
Typische Kennzeichen
Volumen ca. 45- 80L; Höhen-verstellbares , anpassbares und stark gepolstertes Tragesystem
2-Kammerpacksack mit Deckelkonstruktion, von oben zu beladen (Toplader)
Wer auf längeren Touren 15kg und mehr transportieren muss, dessen Wahl sollte auf einen
Trekkingrucksack fallen. Trekkingrucksäcke verteilen das Gewicht durch ausgefeilte, in sich stabile,
aber individuell anpassbare Tragesysteme mit aufwändiger Polsterung optimal zwischen Schultern
und Becken. Besonderes Augenmerk kommt dabei dem Hüftgurt zu, der das Rucksackgewicht von den
Schultern auf das Becken verlagert und dadurch ermüdungsfreieres, mehrstündiges Gehen mit
Rucksack auch mit Lasten bis zu 30kg überhaupt erst möglich macht. Erreicht wird dies, indem die
Versteifungsstreben des Rucksacks, die meist aus Aluminium, oder auch aus Carbon oder Kunststoff
gefertigt sind, sich auf dem Hüftgurt abstützen. Dabei gibt es untereinander und sogar innerhalb der
Marken viele Varianten.
Generell gilt:
Je stabiler ein Hüftgurt gefertigt ist, desto besser ist die Gewichtsverlagerung auf das Becken.
Dabei nimmt die Steifigkeit des Hüftgurts in der Regel mit dem Rucksackvolumen, aber auch mit
der Preisklasse zu.
Das Tragesystem im Detail (vgl. Ordner: Rückenlänge messen)
Besonders wichtig für das Ziel der perfekten Lastenverteilung von Trekkingrucksäcken
ist, dass die Länge des Tragesystems zur Rückenlänge des Trägers passt:
Ist der Rucksack zu kurz, sitzt der Hüftgurt zu hoch in der weichen Taille, wodurch zur
Vermeidung von Durchblutungsstörungen der Hüftgurt gelockert werden muss und das
Gewicht wieder über die Schultern getragen wird
Ist der Rucksack zu lang, sitzt der Hüftgurt zu tief, stört dadurch beim Gehen und
rutsch zudem vom Becken, wodurch auch hier das Gewicht wieder über die Schultern
getragen wird.( evtl. rauslassen weil zu sonst zu lang)
Jeder Trekkingrucksack bietet daher eine Längenverstellung des Tragesystems an, um
genau auf die Rückenlänge der Person abgestimmt werden zu können. Dabei gibt es zwei
grundlegende Varianten : a) Höhenverstellbarkeit der Schulterträger und/oder b) des
Hüftgurts. Das Feintuning geschieht dann durch die Längenverstellung der
Schulterträger.
Trekkingrucksäcke sind in der Regel als 2-Kammerrucksack mit Deckel, also als Toplader aufgebaut,
d.h. der Rucksack wird von oben beladen und mit einem Deckel verschlossen. Der eigentliche
Packsack ist dabei im unteren Drittel mit einem austrennbaren ( wichtig zum Durchladen von z.B.
sperrigen Gegenständen ) Zwischenboden in zwei Kammern unterteilt, wobei die untere Kammer, in
der meist der Schlafsack oder Klamotten verstaut werden, mit einem eigenen RV direkt zugänglich ist.
Der Deckel wiederum bietet noch ein großzügiges Außenfach für alles, was schnell zur Hand sein
muss, und ein Innenfach, in dem Ausweis, Geld und ähnliches gut gesichert verstaut werden kann.
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/4
Typische, sinnvolle Features sind:
Höhenverstellbarer Deckel mit ausziehbarem Schneefang, wodurch das Volumen um bis zu 20L
erweitert werden kann
Befestigungsmöglichkeit von Teleskop-Wanderstöcken und Pickel
Seitliche Kompressionsriemen zur Volumenreduzierung bei nicht vollem Rucksack ( Gepäck fixiert
und besserer Schwerpunkt, weil näher am Rücken)
Zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten z.B. mit Gummizug an der Front oder am Deckel
Nice to have:
Zusätzlicher, direkter RV-Zugriff in das Hauptfach, wodurch der Deckel nicht jedes Mal abgenommen
werden muss.
Integrierte Regenhülle
Seitliche Balg-Außentaschen, die wenn nicht benötigt flach anliegen, sonst aber bis zu 10L
Zusatzvolumen bieten
Trinksystemvorbereitung
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/5
Alpinrucksäcke
Einsatzbereich:
Alpines Bergsteigen, Klettern, Wintersport (z.B. Skitouren)
Typische Kennzeichen
Volumen ca. 20-45L
Körperkontaktrücken
1-2 Kammer Toplader oder RV-Frontlader
Alpinrucksäcke decken die komplexesten Einsatzgebiete ab: Sportklettern, alpines Bergsteigen und Klettern,
Eisklettern, alpiner Wintersport wie z.B Skitouren. Jedes Einsatzgebiet verlangt nach anderen Charakteristika
des Rucksacks. Daher sind Alpinrucksäcke auch diejenige Kategorie, die die unterschiedlichsten, weil
spezialisiertesten Rucksackmodelle enthält. Allen Alpinrucksäcken gemein ist: sie müssen leicht und dennoch sehr
robust sein.
Alpinrucksäcke lassen sich vereinfacht in zwei Bereiche einordnen:
Kletterrucksäcke ( alpin und Sportklettern):
Diese Rucksäcke sind relativ schnörkellos, damit sie sich möglichst wenig an Felsvorsprüngen verfangen können:
in der Regel haben sie einen Kammerpacksack (ab 40L auch 2 Kammerpacksack), der von oben zu bepacken ist.
Diese Konstruktion, Toplader, ist am robustesten und verträgt das "Reinquetschen" der Ausrüstung am besten;
zudem kann das Seil unter den Deckel geschnallt werden.
Wintersportrucksäcke:
Wintersportrucksäcke haben viele technische Details und Befestigungsmöglichkeiten (z.B. für Ski) und umfangreiche Unterteilung
zugunsten eines schnellen, gezielten Zugriffs durch Reißverschluss-Fächer und Innenunterteilungen.
Sonden, Lawinenschaufeln oder erste Hilfe-Sets können in spezielle Fächer verstaut werden.
Beladen wird der Rucksack von vorne in einen 1-2 Kammerpacksack, d.h. Frontlader, mit umlaufendem Reißverschluss.
Typische, sinnvolle Features sind:
seitliche Kompressionsriemen
Befestigungsleisten ( “Daisychains“)
Abriebschutz an besonders strapazierten
Stellen
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/6
Snowboardrucksäcke
Einsatzbereich:
Snowboardtouren, Park & Pipe, Backcountry, Piste
Typische Kennzeichen
Board-/Schneeschuh-/Kurzskihalterung
Fächer für LVS-Ausrüstung
Zugang zum Hauptfach bei befestigtem Board möglich
Park & Pipe oder Backcountry, Powder & Piste? Das ist die zentrale Frage bei der Auswahl des SnowboardBackpacks. Denn je nach bevorzugtem Anwendungsbereich gibt es mehr oder weniger geeignete Rucksäcke.
Für die Vertreter der Park & Pipe-Fraktion ist eher ein universeller, stylischer Begleiter für jede Gelegenheit gefragt.
Robust genug zum Transport von "Workwear" wie Helm, Protektoren und Kickershape-Equipment zum Funpark,
stylisch genug als Book-Carrier für "Schul-Dienst“ und Freizeit - im Winter wie im Sommer. Die obligatorische BoardHalterung ist deshalb für Snow- und Skateboard gleichermaßen geeignet.
Wer dagegen des Öfteren im Backcountry, abseits von Mainstream und Lift-Shuttle unterwegs ist,
braucht einen Rucksack mit "alpinistischen“ Qualitäten:
Besonders wichtig ist ein optimal anpassbares Körperkontakttragesystem, damit sitzt der Rucksack bei der Abfahrt
wie eine "zweite Haut“. Ein am Rücken schaukelnder Sack ist besonders im Powder eine absolute Spaßbremse.
Premiumhersteller wie z.B. Deuter oder Ortovox bieten inzwischen sogar Rucksäcke mit TÜV-geprüftem,
integriertem Rückenprotektor.
Der Rucksack sollte Befestigungsmöglichkeiten für Snowboard, Schneeschuhe oder Ski und bestenfalls auch eine
Helmhalterung bieten, denn wer nicht gerade mit einem Splitboard auf dem Weg nach oben ist, muss seine GehHilfen für die Abfahrt einfach und sicher am Rucksack befestigen können.
Zudem sollten spezielle Fächer bzw. Befestigungsmöglichkeiten für LVS-Ausrüstung (Schaufel, Sonde, Erste-HilfeSet) vorhanden sein, damit das Equipment im Ernstfall nicht erst mühsam aus den Untiefen eines 1-KammerPacksackes gekramt werden muss.
Tipp: Der Zugriff zum Hauptfach per Reißverschluss an der Rückenplatte ist ein überaus komfortables Feature.
So müssen Board oder Schneeschuhe zum Öffnen des Hauptfachs nicht abgeschnallt werden.
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/7
Velorucksäcke
Fahrradrucksäcke sind die spezialisierte Ausführung der Multisportrucksäcke. Alles ist auf das Thema
Rad ausgerichtet:
Einsatzbereich:
Mountainbiking, Radfahren, Rennfahren, Multisport
Typische Kennzeichen:
Volumen ca. 15-35L
Körperkontaktrücken mit Belüftungskanälen oder belüftetes Rückensystem
1-2 Kammerpacksack, frontal über RV zu beladen
Hydrationvorbereitung oder System inklusive
kompakter Sitz und anatomische, auf die spezifische Radhaltung ausgerichtete Passform
Rückensysteme, die in 2 Varianten vorliegen:
A) Netzrücken: wie bei Wanderrucksäcken, vor allem auf Rückenbelüftung ausgerichtet
B) Körperkontaktrücken: mit Air-Channels und feuchtigkeitstransportierenden Meshpolstern für besonders engen,
gut fixierten Körpersitz bei technischem Biken
sehr leichte, hochfunktionelle Materialien
gute Organisationsmöglichkeit des Rucksacks
Für kurze Touren reicht in der Regel ein Rucksack von 15-20L.
Für ausgedehnte Tagestouren, bei denen Ersatzwäsche, Wetterschutzkleidung und Erste Hilfe dazugehört,
sollten es um die 25L Volumen sein.
Und wenn es auf eine Alpenüberquerung geht, führt an den 30-35L Volumen kein Weg vorbei.
Da der Wasserverlust über Schweiß beim Radfahren enorm ist, ist die Verwendung eines Hydrationsystems
besonders zu empfehlen. Im Vergleich zum klassischen Flaschenhalter trinkt man durch die Verwendung eines
Hydrationsystems optimal öfters kleine Mengen und reduziert das Sturzrisiko beim Trinken während des Fahrens.
Typische, sinnvolle Features sind:
Starke Unterteilung, viele Fächer
Seitliche Netztaschen für Riegel, Flaschen etc
Trinksystemvorbereitung
Helmhalterung
Nice to have:
Integrierte Regenhülle
Trinksystem inklusiv
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/8
Frauenrucksäcke
Einsatzbereich:
Wandern, Trekkingtouren, Mountainbiken, Klettern, Radfahren
Typische Kennzeichen
kürzere Rückenlänge
konisch geformter Hüftgurt
schmäler geschnittene Schulterträger
Nicht nur bei bewegungsintensiven Sportarten wie Mountainbiken, Klettern, Laufen ist die Rucksackpassform
ein wesentlicher Komfortaspekt, auch beim Wandern und beim Tragen schwerer Lasten auf mehrtägigen
Trekkingtouren sollte der Rucksack sprichwörtlich wie angegossen sitzen, damit der Spaß am Sport
nicht auf der Strecke bleibt.
Frauen haben im Durchschnitt andere Körperproportionen als Männer. Sie sind kleiner, haben einen kürzeren Rücken
und schmälere Schultern. Darüber hinaus ist die Hüft- und Taillenform stärker ausgeprägt.
Dem tragen spezielle Frauenrucksäcke mit modifizierten Tragesystemen Rechnung.
Die Rückenlänge ist insgesamt kürzer als bei den Standardmodellen.
Die Schulterträger sind ebenfalls kürzer und schmäler geschnitten und liegen im Optimalfall am Aufhängepunkt
(Nackenbereich) enger zusammen um ein Abrutschen zu verhindern. Der Hüftgurt ist konischer ausgeformt als beim
Männermodell und passt sich so der weiblichen Hüftform bestmöglich an.
Typischer Aufbau eines Frauenrucksacks: (1)
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Im Durchschnitt haben Frauen einen nicht ganz so langen Rücken wie Männer.
Das Tragesystem der SL-Modelle ist deshalb etwas kürzer angelegt als bei den Deuter Standard-Rucksäcken.
Die SL-Modelle eignen sich dadurch oft auch für Männer mit kurzer Rückenlänge.
Für einen perfekten Sitz am weiblichen Oberkörper sind die SL-Schulterträger schmäler und kürzer geschnitten.
Beidseitige, weiche Kantenabschlüsse (Soft-Edge), kleinere Schnallen und sehr schmal auslaufende Trägerenden verhindern,
dass die SL-Schulterträger unter den Achseln scheuern oder im Brustbereich drücken.
Bedingt durch die geringere Schulterbreite bei Frauen liegen die SL-Schulterträger näher beisammen,
um deren Abrutschen zu vermeiden.
Um sich der weiblichen Hüfte mit ihrem schräger ausgeprägten Winkel perfekt anschmiegen zu können,
muss der geschlossene Hüftgurt eine konische Form besitzen.
Diese Kegelform wird durch den schräg nach oben angewinkelten Ansatzpunkt und
die geschwungene Form der SL-Hüftflossen erzielt.
Bei Rucksäcken mit größerem Volumen erleichtert der nach vorn festzuziehende Verschluss das Anpassen des Hüftgurtes.
(1) Quelle: Aufbau der Deuter SL - Frauenrucksäcke
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/9
2. Passform- und Kauftipps
Volumen: Empfehlen Sie im Zweifelsfall den Rucksack eine Nummer größer.
Rucksackvolumen und Körpergröße sollten in gesundem Verhältnis stehen. Dies gilt insbesondere für
Trekkingrucksäcke. Richtwert: Unter 170 cm Körpergröße immer die kleineren, über 180 cm
Körpergröße immer die größeren der angebotenen Rucksäcke wählen.
Anpassung:
Hüftgurt, Schulterträger und Lageverstellriemen lockern
Rucksack schultern, Hüftgurt mittig auf das Becken setzen und fest anziehen
Jetzt Schulterträger stufenweise anziehen, aber nicht zu stramm,
weil sonst das Gewicht wieder zu sehr auf den Schultern lastet
Zum Schluss Lageverstellriemen an den Schulterträgern und am Hüftgurt entsprechend dem Gelände festziehen:
In schwierigem Gelände, wenn enger Sitz des Rucksacks am Rücken notwendig ist, straff anziehen
In einfacherem Gelände zur besseren Rückenbelüftung oder auch zum Muskellockern weniger stramm ziehen
Rückensysteme
Verschiedene Rückensysteme ermöglichen eine optimale Passform der Rucksäcke je nach
Einsatzgebiet. Mal stabil und fest, mal weich und flexibel: Jede Aktivität verlangt ganz spezifische
Eigenschaften vom jeweiligen Tragsystem.
1) Motion - Mammut Alpine Rückensysteme
Kernstück der alpinen Rückensysteme ist ein in sich flexibler, verwindungsfähiger Rahmen aus Aluminium. Hierüber wird die
Last optimal auf die Hüfte übertragen und die für alpine Unternehmungen notwendige Bewegungsfreiheit des Oberkörpers und
der Hüfte voll aufrechterhalten. Der körpernahe Sitz garantiert sichere Lastkontrolle
2)Balance - Mammut Backpacking Rückensysteme
Starre Rückensysteme behindern die natürliche Bewegungen in Hüfte und Rumpf. Gerade in schwierigen Wegpassagen muss
viel Kraft aufgewendent werden, um den Rucksack stabil zu halten. Mammut® eliminiert diese Nachteile mit einem beweglichen
Hüftgurt.
3)4 Stream - Mammut Hiking Rückensysteme
Mammut eliminiert alle 4 grossen Nachteile der bestehenden belüfteten Netzrücken-Systeme: Aufsteigende heisse Luft staute
sich bei den Schulterblättern, der Abstand zum Körper war im Schulter- und Beckenbereich sehr gering, somit die Belüftung
ungleichmässig. Der Abstand in der Mitte war sehr gross und damit der Schwerpunkt sehr weit vom Körper weg. Der Rucksack
war durch den Rundbogen schwierig zu bepacken
4 STREAM
Der Netzrücken wird erstmals von allen 4 Seiten belüftet, der Abstand im Schulterbereich ermöglicht das Entweichen der
heissen aufsteigenden Luft auch gegen oben.
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/10
Quelle: MAMMUT- Know How
Richtig packen, vor allem bei Trekkingrucksäcken acken, vor allem bei Trekkingrucksäcken
Deckelinnentasche:
In die Deckelinnentasche, auch Dokumententasche genannt, kommen selten benötigte Dinge und
Wertsachen, wie z.B. Schlüssel, Papiere, Geld.
Deckelaußentasche:
In die Deckelaußentasche kommt alles, was schnell greifbar sein muss: wie Sonnencreme, Karte,
Kompass, Energieriegel und Snacks, Stirnlampe, Taschenmesser etc.
Seitentaschen eignen sich für Ersatzwäsche, Toilettenpapier und Trinkflasche.
Außen:
Lange Gegenstände, z.B. Zeltgestänge, werden mit den Kompressionsriemen seitlich am
Rucksacks befestigt; die Enden kommen in die Einstecktaschen. Trekkingstöcke können analog
befestigt werden, oder auch an den Pickel-/ Stockbefestigungen.
Große, sperrige Teile (Isomatte, Zelt) werden außen am Rucksack mit Kompressions-/Packriemen
befestigt.
Hauptfach:
Schwere Gegenstände wie z.B. Kletterausrüstung, Essen, Kochgeschirr gehören in Rückennähe
nach oben.
Leichtere Sachen, wie z.B. Wetterschutz, Erste-Hilfe-Set, Handtuch kommen nach oben außen
Bodenfach: Leichte Ausrüstungsgegenstände, wie z.B. Schlafsack und Ersatzwäsche
Tipp: Die grossen Rucksackmarken bieten auf ihren Homepages hilfreiche Tools für Ihre Kunden an.
Kundendienst: Ausdrucken und abgeben oder darauf hinweisen.
Reinigung, Lagerung
Ein Rucksack sollte regelmässig geputzt und gepflegt werden. Er wird es mit einer längeren
Lebensdauer verdanken.
Putzen
1.
Sand und Tannennadeln aus dem Rucksack schütteln
(Ein Staubsauger kann da sehr hilfsreich sein)
2.
Flecken mit einem Tuch und klarem Wasser entfernen
(Bei sehr starker Verschmutzung kann der Rucksack auch unter Dusche gereinigt werden)
3.
Trocknen lassen
4.
Imprägnieren
Lagerung
•
Den Rucksack immer mit geschlossenen Schnallen auch bei bei Hüft- und Brustgurt an einem
trockenen, lichtgeschützten Ort lagern.
•
Der Rucksack sollte nicht mit schweren Gegenständen belegt werden, denn sonst kann sich
die Rückenplatte verformen.
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/11
Was wird eingepackt? =Ideen für Anschlussverkauf!
Packliste Bergwandern/ Bergtour:
Empfohlene Rucksackgröße ca. 20-40 Liter Volumen
Ersatzwäsche
Mütze und Handschuhe
Erste-Hilfe-Set
Rettungsdecke bzw. Biwaksack
Trinkflasche (min. 1 Liter/Person), Tourenproviant und Snacks
Gebietsführer/Karten und Kompass
Wetterschutz-/ Regenbekleidung
Schutz gegen UV-Strahlung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnencreme)
Empfehlenswert: Trekkingstöcke, Mobiltelefon für Notrufe und eine kompakte Stirnlampe
Mehrtagestouren/Trekking:
Empfohlene Rucksackgröße ab ca. 45 Liter Volumen
Zelt
Schlafsack/ Hüttenschlafsack
Isomatte
Kocher
Lebensmittel
Hüttenschuhe
Blasenpflaster/ Tape
Waschzeug
Ersatzwäsche
Mütze, Überhandschuhe und Ersatzhandschuhe
Erste-Hilfe-Set
Rettungsdecke bzw. Biwaksack
Trinkflasche (min. 1 Liter/Person), Tourenproviant und Snacks
Gebietsführer/ Karten und Kompass
Wetterschutz- / Regenbekleidung
Schutz gegen UV- Strahlung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnencreme, Lippenstift mit Sonnenschutz)
Stirnlampe
Höhenmesser
Empfehlenswert: Trekkingstöcke und ein Mobiltelefon für Notrufe
Packliste Klettersteigtour:
Empfohlene Rucksackgröße 30-40 Liter Volumen
Brust- und Hüftgurt
Klettersteigset
Bandschlinge, HMS Schraubkarabiner
Prusikschnüre
Klettersteighandschuhe
Kletterhelm
Ersatzwäsche
Mütze und Handschuhe
Erste-Hilfe-Set
Rettungsdecke bzw. Biwaksack
Trinkflasche (min. 1 Liter/Person), Tourenproviant und Snacks
Gebietsführer für den Zustieg/Routenführer für den Klettersteig/ Karten und Kompass
Wetterschutz- / Regenbekleidung
Schutz gegen UV- Strahlung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnencreme)
Empfehlenswert: Mobiltelefon für Notrufe, Stirnlampe und Höhenmesser
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/12
Packliste Hochtour:
Empfohlene Rucksackgröße ca. 35-50 Liter Volumen
Bergseil (Einfachseil 9-11mm)
Brust- und Hüftgurt
Bandschlingen, HMS Schraubkarabiner
Prusikschnüre
Eispickel, Eisschraube, Steigeisen
Ersatzwäsche
Mütze, Überhandschuhe und Ersatzhandschuhe
Gamaschen
Kletterhelm
Erste-Hilfe-Set
Rettungsdecke bzw. Biwaksack
Trinkflasche (min. 1 Liter/Person), Tourenproviant und Snacks
Gebietsführer/ Karten und Kompass
Wetterschutz- / Regenbekleidung
Schutz gegen UV- Strahlung (Kopfbedeckung, Gletscherbrille, Sonnencreme, Lippenstift mit Sonnenschutz)
Stirnlampe
Höhenmesser
Zu empfehlen sind zusätzlich Trekkingstöcke und ein Mobiltelefon für Notrufe
Packliste Skitour:
Empfohlene Rucksackgröße ca. 20-40 Liter Volumen
Steigfelle und Harscheisen
VS- Gerät, Lawinenschaufel, Lawinensonde
Wechsel-/ Ersatzwäsche
Mütze, Überhandschuhe und Ersatzhandschuhe
Gamaschen
Erste-Hilfe Set
Rettungsdecke bzw. Biwaksack
Trinkflasche (mind. 1 Liter/Person),
Tourenpoviant und Snacks
Gebietsführer/ Karten und Kompass
Wetterschutz- / Schneebekleidung/ Überhose
Schutz gegen UV- Strahlung (Kopfbedeckung, Sonnenbrille, Sonnencreme, Lippenstift mit Sonnenschutz)
Skibrille
Stirnlampe
Höhenmesser
Zu empfehlen ist ein Mobiltelefon für Notrufe
LWR/ Fachberatung Rucksäcke/M. Moser 2010/13