Küsnachter kämpfen für neue Sporthalle

32. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 19. Mai 2016
Nr. 20
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Küsnachter kämpfen für neue Sporthalle
Drei Küsnachter Sportvereine
streben den Bau einer neuen Halle an. Wegen Platzmangel mussten sich die
Basketballer gar aus dem
Spielbetrieb zurückziehen.
Oliver Linow
In der «Steinburg» gibt es bald gutbürgerliche Küche.
Foto: Annina Just
Steinburg eröffnet im September
Um den Namen des neuen Wirtes im
Restaurant Steinburg in Küsnacht
wird noch ein gut gehütetes Geheimnis gemacht. Doch wie der «Küsnachter» weiss, stammt er aus der
Region und feiert Anfang September
Wiedereröffnung im Traditionslokal.
Mit gutbürgerlicher Schweizer
Küche auf einem mittleren Preisniveau soll es ein Restaurant «für die
Küsnachter Bevölkerung» sein. Bis
zum Eröffnungstermin müssen an
der Immobilie noch kleinere Sanierungsarbeiten aufgrund von feuerpolizeilichen Vorschriften durchgeführt
werden.
Ende Januar dieses Jahres hatte
das bisherige Wirtepaar Daniel
Schöchli und Annemieke van der
Laan das Restaurant aufgegeben. Ihr
Betrieb war zuletzt mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet. (aj.)
«Das wird ein ziemliches Erdbeben
geben», erklärt Robert Gerritsma, Präsident des Basketballclub Küsnacht.
Ausgelöst wird dieses durch die
schlechte Hallensituation in Küsnacht.
Keine der vorhandenen Küsnachter
Hallen hat die Spielfeldmasse, die für
Spiele der Nationalliga erforderlich
wären. Deshalb tragen die Sportler ihre Spiele in der Halle der Schule Allmendli in Erlenbach aus. Während
der Ferien mussten Playoffspiele sogar
verschoben werden, weil die Hallen
geschlossen waren. «Wir waren unseren Kontrahenten gegenüber andauernd benachteiligt. Deshalb haben wir
uns schweren Herzens entschieden,
sowohl die Herren- als auch die Damenmannschaft aus dem Spielbetrieb
der Nationalliga B zu nehmen», erzählt Gerritsma. Eine Reaktion des
Verbandes steht noch aus. Die beiden
Mannschaften werden die kommende
Saison in tieferen Ligen in Angriff
nehmen müssen. Die Herren in der
1. Liga National, die Damen eventuell
sogar in der 2. Liga. «Das wäre eine
Die Hand- und die Basketballer tragen ihre Spiele derzeit in der Sporthalle der Schule Allmendli in Erlenbach aus.
Foto: Oliver Linow
Katastrophe für unseren Verein», zeigt
sich der Präsident bestürzt.
Keine Spiele im eigenen Dorf
Dasselbe Problem hat der Handballclub Küsnacht. «Im Bernbiet hat jedes
Tausendseelendorf eine eigene Dreifachturnhalle. Nur bei uns herrscht
ein riesiger Mangel», klagt Patrick
Hüppi, Vizepräsident des Handballclubs Küsnacht. Die Junioren trainierten zwar in der Halle der Schule Erb
und in der Heslihalle. «Für Spiele sind
die allerdings zu klein. Ausserdem
würden wir gerne mehr Übungseinheiten durchführen. Dafür gibt es aber
in diesen Hallen keine Kapazität», erklärt Präsident Michael Schubiger. So
kommt es, dass die Aktiven für Spiele
Mit Ambitionen und Nationalspielern
Vor gut einem Jahr gegründet,
präsentiert sich der Handballclub
Küsnacht äusserst erfolgreich. Der
mit ehemaligen Nationalspielern
gespickte Verein schaffte in dieser
Saison den Aufstieg in die 3. Liga.
Den grössten Erfolg feierten die
Handballer im Regionalcup, den
sie mit Siegen gegen bis zu zwei
Klassen bessere Gegner für sich
entschieden. Möglichst bald wollen
die Küsnachter in der 1. Liga, der
dritthöchsten Spielklasse auflaufen. (oli.)
und Training ins Exil nach Erlenbach
ausweichen müssen. Die Halle der
Schule Allmendli entspricht allen Kriterien. Für die nächste Saison müsste
allerdings WLAN zur Verfügung stehen. Bei Drittligaspielen ist das Heimteam ab nächster Saison dazu verpflichtet, einen Liveticker zu ermöglichen. Das könnte sicher eingerichtet
werden, ist Schubiger überzeugt. «Die
Halle ist in sehr gutem Zustand und
zwei, drei unserer Junioren kommen
sogar aus Erlenbach», gibt Hüppi zu.
«Trotzdem sind wir ein Küsnachter
Verein und möchten unsere Spiele in
unserem Dorf austragen.»
Passender Ort gefunden
Schubiger und Hüppi sehen es als
Auftrag der Gemeinde, für die Vereine möglichst optimale Bedingungen
für die Ausübung ihrer Sportart zu
schaffen. «Wir vom HC Küsnacht
werden uns diesbezüglich in allen
Bereichen engagieren, um in Küsnacht eine möglichst attraktive Vereinskultur zu gewährleisten», verspricht Hüppi. Als Nächstes geht es
Fortsetzung auf Seite 3
Sonderschule
Kirchenschule
Schulbehörde
Seit vierzig Jahren wurden an der Christoffelschule in Herrliberg Kinder mit besonderen Bedürfnissen unterrichtet. Im
Sommer schliesst die Sonderschule. «Aus finanziellen Gründen», bestätigt Verwaltungsratspräsident Balz Dubs. Seite 3
Gut 400 Kirchgänger besuchten den Regionalgottesdienst am
Pfingstsonntag in der reformierten Kirche Küsnacht. Es war
der erste im Rahmen des Kooperationsprojekts 5+, der Gemeinden Zollikon bis Herrliberg.
Seite 7
Silvia Steiner, Regierungsrätin und Bildungsdirektorin,
spricht über den neu etablierten Stundenplan und die Einführung des Fachs «Medien und Informatik». Soziale Medien
sind nun auch in der Schule von Bedeutung.
Seite 9
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Stadt Zürich
Nr. 20
19. Mai 2016
WE T T B E WE R B E
Lesung mit Franz Hohler
«Veronika, der Lenz ist da» – im «Weissen Wind»
Im Rahmen des Festivals
«Abenteuer StadtNatur»
liest Franz Hohler im
Theater Rigiblick. Die Lokalinfo verlost VIP-Tickets.
Das Vokalensemble «Six in
Harmony» tritt im «Weissen
Wind» auf die Bühne –
im unentbehrlichen Frack
und dezent begleitet von
einem Pianisten.
Lorenz Steinmann
Gibt es Wildtiere in unserer Stadt?
Wo leben eigentlich die Stadtfledermäuse? Gefährden unsere Katzen die
Vogelarten? Wer setzt sich für das
Wohl der Stadttiere ein? Wer kümmert sich um die städtischen Blumenbeete? Wie geht es den Bäumen
in unserer Stadt? Weshalb gibt es
mehr Pflanzenarten in der Stadt als
auf dem Land?
Am Festival «Abenteuer StadtNatur» vom 20. bis zum 22. Mai 2016
erhalten alle Interessierten Antworten auf diese Fragen und erfahren
mehr über Pflanzen, Tiere und Grünräume in der Stadt Zürich. Das gesamte Programm ist unter www.
abenteuer-stadtnatur.ch einsehbar.
Eine umfassende Sonderzeitung
Die Lokalinfo hat zusammen mit den
Organisatoren eine umfassende Sonderzeitung erarbeitet, sie lag vergangene Woche allen Zeitungstiteln bei.
Wer noch ein Exemplar möchte,
kann es kostenlos bestellen bei der
Lokalinfo AG, Telefon 044 913 53 33.
www.abenteuer-stadtnatur.ch
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Franz Hohler liest am Sonntag im
Theater Rigiblick.
Foto: zvg.
Verlosung
Lokalinfo verlost 2x 2 Tickets zu
Franz Hohlers Matineelesung
«StadtNatur» im Theater Rigiblick
am Sonntag, 22. Mai, von 11 bis
12 Uhr. Gratiseintritt und VIPApéro. Wert je ca. 60 Franken.
Wer gewinnen will, ruft am Freitag, 20. Mai, um 14 Uhr folgende
Telefonnummer an:
Telefon 044 913 53 96
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Die sechs Gründungsmitglieder des
Vokalensembles «Six in Harmony»
haben eine gemeinsame Vergangenheit als Mitglieder der Zürcher Sängerknaben. Gemeinsam ist ihnen
auch die Begeisterung über die Musik der «Comedian Harmonists». Alle sind sie hingerissen vom perfekten Klang und von der spannenden
und dramatischen Geschichte dieses
sehr erfolgreichen Berliner Vokalensembles der 20er- und 30er-Jahre.
So entschieden sie sich, die alten,
aber unvergessenen Lieder der damaligen Zeit («Veronika, der Lenz ist
da», «Wochenend’ und Sonnenschein») wieder aufleben zu lassen
und zu interpretieren. Ein nicht
ganz einfaches Unterfangen, wie
sich schon bald herausstellte. Der
«Sound» der Comedian Harmonists
scheint wirklich einzigartig, nahezu
unerreichbar zu sein.
Seit 1997 probt das Zürcher Ensemble intensiv in fast unveränderter Formation mit dem Ziel, dem
Klangideal der «Comedian Harmonists» so nahe wie möglich zu kommen. Da die ursprünglichen Partituren im Handel nicht erhältlich sind,
Singen Lieder der 20er- und 30er-Jahre: «Six in Harmony».
müssen die Originalsätze in stundenlanger Arbeit ab Schellack-Platte
gehört und von Hand aufgeschrieben werden.
Die Begeisterung und die spontanen Reaktionen des Publikums bei
Konzertauftritten – stets im eleganten Frack – zeigen den Sängern von
«Six in Harmony», dass sie auf dem
richtigen Weg sind, und lassen nur
einen Schluss zu: Die Musik der
«Comedian Harmonists» ist zeitlos
und hat bis heute nichts von ihrem
besonderen Charme verloren. (e.)
Samstag, 4. Juni, 20 Uhr, Restaurant
Weisser Wind (grosser Saal) Oberdorfstr.
20, 8001 Zürich. www.sixinharmony.ch.
Foto.: zvg.
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für
das Konzert von «Six in Harmony» am 4. Juni. Wer dabei sein
möchte, schickt bis 23. Mai eine
Mail mit Betreffzeile «Harmony»
und vollständigem Absender an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
Wettbewerb «Harmony»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen.
Küsnachter
AKTUELL
Nr. 20
19. Mai 2016
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Keine Zukunft für die Herrliberger Christoffelschule
Die Christoffelschule in
Herrliberg schliesst Ende
Schuljahr nach 40 Jahren.
Aufseiten der Eltern löst
das Ende der Sonderschule
grosses Bedauern aus.
Oliver Linow
Seit gut vierzig Jahren wurden an
der Christoffelschule in Herrliberg
Kinder mit besonderen Bedürfnissen
unterrichtet. Im Sommer ist damit
Schluss. Die Sonderschule schliesst,
«aus finanziellen Gründen», wie
Verwaltungsratspräsident Balz Dubs
auf Anfrage bestätigt. Ausschlaggebend sei der Kanton, der plant die
Finanzierungspolitik für Sonderschulen umzustellen. Während er
bisher eine Defizitgarantie für Sonderschulen übernahm, sollen diese
in Zukunft nur noch einen bestimmten Betrag pro Kind erhalten.
«Dieser Vorschlag wird zurzeit
erst in der Kommission des Kantonsrats bearbeitet, entschieden ist
da noch gar nichts», erklärt Martin
Wendelspiess vom Volksschulamt
(VSA). Laut ihm muss die Christoffelschule aber unabhängig davon finanzielle Einbussen in Kauf nehmen. «Eigentlich übernimmt der
Kanton für eine Sonderschule in der
Grösse der Christoffelschule 385
Stellenprozent für Lehrerpersonen
oder Therapeuten. Die Christoffelschule hat diesen Prozentsatz immer
überschritten und der Kanton hat
diese Kosten übernommen», sagt
Wendelspiess. Ab dem laufenden
Schuljahr werde der Kanton für Zu-
satzkosten nicht mehr aufkommen.
Ausserdem werde der Kanton die
Stellenprozente um rund 20 Prozent
senken müssen, von 385 auf 363.
Balz Dubs verneint, dass dieser Beschluss mit ein Grund für die
Schliessung der Herrliberger Sonderschule sei. «Zuerst hiess es ab
2017 ändere sich das Finanzierungsmodell, später hiess es ab
2018 und davon gehen wir immer
noch aus. Wir haben uns jetzt frühzeitig mit der Situation befasst.»
Dubs bedauert die Schliessung, sieht
sie aber eher als Zeitzeichen, dass
die Uhr der Schule nun abgelaufen
Polizei spürt drei
Schwarzarbeiter auf
Schule Küsnacht: Rechnung im Plus
Die Kantonspolizei Zürich hat vergangene Woche im Bezirk Meilen auf
verschiedenen Baustellen mehrere
Arbeiter kontrolliert und dabei drei
Schwarzarbeiter festgestellt.
Wie die Kapo mitteilt, haben die
Kontrollen zwischen 8.30 Uhr und 15
Uhr in den Gemeinden Küsnacht,
Meilen, Oetwil am See, Uetikon am
See und Zollikon auf insgesamt 11
Baustellen stattgefunden. Insgesamt
wurden 16 Bauarbeiter kontrolliert.
«Bei drei Männern stellten die Polizisten fest, dass sie Schwarzarbeiter
sind. Entweder arbeiteten sie ohne
Arbeitsvertrag oder ohne Arbeitsbewilligung», schreibt die Kapo.
Drei weitere Männer waren polizeilich wegen der Zustellungen von
behördlichen Dokumenten ausgeschrieben. (pd.)
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Bis zum Sommer befindet sich die Christoffelschule noch auf dem Gelände der Primarschule Herrliberg.
Die Jahresrechnung 2015
der Schule Küsnacht fällt
deutlich besser aus, als erwartet: Sie schliesst mit einem Plus von rund 248 000
Franken, während das Budget ein Defizit von 4,4 Millionen Franken vorsah.
Das Jahresergebnis 2015 der Schule
Küsnacht fällt um 4,65 Millionen
Franken besser als budgetiert. Mit einem Ertrag von 84 Millionen Franken und einen Aufwand von 83,8
Millionen Franken liegt es rund
248 000 Franken im Plus. Budgetiert
war ein Defizit von 4,4 Millionen.
Dieses erfreuliche Ergebnis sei vor
allem mit höheren Steuereinnahmen
zu begründen. Wie die Schulgemeinde in einer Mitteilung schreibt, liegen
diese bei 78,5 Millionen Franken und
somit deutlich über den budgetierten
75 Millionen Franken. Der Mehrertrag sei auf die Zunahme der ordentlichen Steuern zurückzuführen.
Entlastungen auf Aufwandseite
Doch dies sorgt vor allem kurzfristig
für rosige Aussichten. «Die Mehreinnahmen werden dazu führen, dass
die an den Kanton abzuführenden
Gelder für den Finanzausgleich im
Jahr 2017 steigen und damit nur zu
einem kleinen Teil bei der Schule verbleiben werden», heisst es in der Mitteilung. Wie Klemens Empting, Finanzvorsteher der Küsnachter Schulgemeinde, erklärt, werde diese Abgabe durch die im Dezember angenommene Steuererhöhung der Schulgemeinde zusätzlich erhöht. «Das hat
hingegen für die Politische Gemeinde
einen positiven Effekt», fügt er an.
Durch die Steuererhöhung der Schule
ist. Für Kleinstschulen wie die
Christoffelschule sei ein Fortbestand
mit dem neuen Modell enorm
schwierig. Insbesondere, da sie bisher eine Betreuung garantierten, die
so weit ins Detail ging, wie es bei
kaum einer vergleichbaren Schulen
der Fall ist.
«Es sind bereits zwei andere
Kleinstschulen mit derselben Problematik an mich herangetreten», erklärt Dubs. Um welche Schulen es
sich dabei handelte, wollte der Verwaltungsratspräsident
allerdings
nicht verraten. An der Christoffelschule unterrichteten bisher vier
steige der prozentuale Anteil, den die
Schulgemeinde zum Finanzausgleich
besteuere.
Das erklärte Ziel, die beeinflussbaren Ausgaben möglichst tief zu
halten, hat die Schule im 2015 erfolgreich umgesetzt: Der Sachaufwand
konnte gegenüber dem Voranschlag
um 0,5 Millionen Franken gesenkt
werden. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Transport der
Schüler vom Goldbach zum Schulhaus Erb um 200 000 Franken günstiger ausgefallen ist als budgetiert.
Weiter haben geringere Taxi-Transporte, der aufgrund des milden Winters
niedrigere
Energiebedarf
(– 180 000 Franken) und das kostengünstigere Catering in den Betreuungsbetrieben zu Einsparungen auf
der Aufwandseite geführt.
Auch die Aufwände für die Abschreibungen sind um 0,7 Millionen
Franken auf 3,2 Millionen Franken
gesunken. Geplant waren im Voranschlag Abschreibungen in der Höhe
von 3,9 Millionen Franken. Tiefer
ausgefallen sind sie hauptsächlich
aufgrund der geringeren Investitionen ins Verwaltungsvermögen. Geplant waren Investitionen von 9,4
Millionen Franken. Weil sich das
Bauprojekt «Neubau Schulanlage
Goldbach» aufgrund von Rekursen
verzögert, wurden nur Investitionen
von 3,6 Millionen Franken realisiert.
Somit sind die von der Schule direkt zu beeinflussenden Kosten der
laufenden Rechnung (Gesamtausgaben minus die interne Verrechnung,
Ausgaben des Finanzausgleichs, der
Abschreibungen und der Passivzinsen) insgesamt 0,34 Millionen Franken tiefer ausgefallen als im Voranschlag. Im Vergleich zur Jahresrechnung 2014 bedeutet dies eine Kostensteigerung um 0,7 Millionen Franken.
Dies ist ein Anstieg um 2,1 Prozent
Foto: oli.
Lehrer. In zwei Klassen mit rund
sieben Schülern betreuten sie insgesamt vierzehn Schüler. Die Schule
hätte sich vergrössern und mehr
Schüler aufnehmen müssen. «Mit
Verwaltungsräten, die wie bei uns
alle ehrenamtlich arbeiten, ist das
allerdings nicht möglich», zeigt sich
Dubs enttäuscht.
Grosses Bedauern von Elternseite
Andere Sonderschulen stehen einer
Änderung des Finanzmodells positiver gegenüber, wie Martin Wendelschiess vom VSA bestätigt:. «Mit
dem neuen Modell ist genauer vor-
und, wie in der Mitteilung betont
wird, «der niedrigste seit Jahren».
Der prozentuale Kostenanstieg ist somit auch geringer als der prozentuale
Anstieg der Anzahl Schülerinnen und
Schüler. Die Schüleranzahl ist nämlich vom Jahr 2014 zum 2015 von
1068 um 5,8 Prozent auf 1130 Schüler und Schülerinnen gestiegen.
Die Personalkosten sind gegenüber
dem Voranschlag ebenfalls um 0,7
Millionen auf 12 Millionen Franken
gesunken. Diesbezüglich müsse allerdings differenziert werden, heisst es
in der Mitteilung: Insgesamt sind die
Vollzeitstellen im Bereich Bildung von
111 auf 118 gestiegen. Mit der Kantonalisierung eines Teils des kommunalen Lehrpersonals konnten die Personalkosten gesenkt werden, da sich der
Kanton mit 20 Prozent an den Kosten
beteiligt. Auf der anderen Seite stiegen
infolge dieser Umschichtung die Kosten der Entschädigungen an andere
Gemeinwesen, die hauptsächlich die
Besoldung des kantonalen Lehrpersonals beinhalten, von 9,1 Millionen auf
9,8 Millionen Franken.
Nettoschuld steigt
Trotz positiver laufender Rechnung ist
die Nettoschuld der Schule weiter um
0,34 Millionen Franken auf 4,2 Millionen Franken gestiegen. Dies ist damit
zu erklären, dass die Investitionen von
3,58 Millionen Franken den Cashflow
von 3,24 Millionen Franken übersteigen. Der Selbstfinanzierungsgrad betrug damit 90,5 Prozent.
Auch nach der im vergangenen
Dezember angenommenen zweiprozentigen Steuererhöhung, ist es für
Schulpfleger Empting oberste Priorität
die Kostensteigerung weiterhin so tief
wie möglich zu halten. «Der sorgfältige Umgang mit Steuergeldern liegt
uns sehr am Herzen», betont er.
(pd./aj.)
geschrieben, was der Kanton übernimmt. Dadurch erhalten die Schulen mehr Planungssicherheit», erklärt er.
Somit müssen die Schüler und
Lehrer der Christoffelschule sich ab
nächstem Schuljahr einen neuen
Platz suchen. «Unsere vier Lehrer
haben bereits alle eine Stelle in einer anderen Sonderschule gefunden», freut sich Balz Dubs. Bei den
Schülern liegt es im Verantwortungsbereich
der
einweisenden
Schulgemeinde, für die Kinder eine
neue Sonderschule zu finden. «Natürlich stehen wir ihnen aber beratend zur Seite», betont Dubs. Da die
Schüler aus dem ganzen Kanton
stammen, haben sie in ganz verschiedenen Gemeinden einen neuen
Unterschlupf gefunden.
Sollte es Kinder geben, die keinen Schulplatz erhalten, hat sich die
Schule Momo in Uster bereit erklärt,
diese aufzunehmen. Dubs: «Das Problem ist, dass es bei uns Schüler
hat, die ein derartiges Mass an Betreuung erfordern, dass andere Sonderschulen sie teilweise ablehnten.»
Die Schule Momo hält der Verwaltungsratspräsident für eine gute Lösung, da die Klassen ähnlich gross
seien wie bisher in Herrliberg. Allerdings seien im Schnitt pro Kind weniger Lehrpersonen angestellt.
Von Elternseite her hat Balz
Dubs bisher grosses Bedauern, allerdings auch Verständnis gespürt.
«Praktisch alle Eltern sind begeistert
von der Betreuung, die ihr Kind bei
uns erhält. Für sie bedeutet ein
Schulwechsel natürlich immer auch
eine gewisse Unsicherheit», so der
Verwaltungsratspräsident.
Kampf für neue SportHalle in Küsnacht
Fortsetzung von Seite 1
für die Handballer darum, Kontakt
mit anderen Vereinen aufzunehmen,
die ihr Anliegen teilen. «Vonseiten
der Küsnachter Basketballer und von
Unihockey Zürisee habe ich am Rande von Anlässen bereits positive Signale erhalten. Jetzt geht es darum,
gemeinsam ein konkretes Konzept zu
erstellen», erklärt Schubiger. Der
Basketballklub Küsnacht ist momentan wie die Handballer auf eine Halle
in Erlenbach angewiesen, Zürisee
Unihockey spielt und trainiert in Zumikon.
Einen Ort für die Halle haben die
beiden Vorstandsmitglieder bereits im
Visier. «Neben der Heslibachhalle hat
es genug Platz für eine neue Dreifachhalle», ist Michael Schubiger überzeugt. Zudem besteht die Möglichkeit
erweiterter Kabinenplätze für Fussballer und Leichtathleten sowie einer
Parkgarage und Tribünenanlage mit
Bistro. «Das Ganze ist erst eine Skizze, die wie die Frage nach der Finanzierung noch weiter ausgearbeitet
werden muss», betont Hüppi.
Der dritte Verein, der sich eine
neue Halle wünscht, ist «Zürisee Unihockey Zumikon Küsnacht Herrliberg». Die Unihockeyaner tragen
Spiele und Trainings in der Halle Farlifang in Zumikon aus. Einzig die
U17-Damenmannschaft trainiert einmal pro Woche in der Heslihalle. «Sie
ist dafür aber eigentlich nicht geeignet», erklärt der Trainer Robert Hangartner. Denn für Grossfeldunihockey,
wie in den oberen Ligen ausschliesslich gespielt wird, ist die Halle zu
klein. Die dreizehn anderen Mannschaften spielen und trainieren in Zumikon. «Eine Sanierung ist keine Lösung. Es braucht eine neue Halle, in
der alle Sportarten Platz finden.»
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Küsnachter
Nr. 20
19. Mai 2016
AKTUELL
Nicola Bulant, Sabrina Huber, Curdin Flepp, Heinz Eberle-Fröhlich und
Foto: Martin Strähl
Benjamin Vögeli (v.l.).
Altersanzug «AgeMan®» des Swiss AgeExplorer Instituts simuliert Wahrnehmungs- und Erfahrungswelt älterer
Menschen; daneben Illustration aus dem Kinder- und Jugendbuch «Als Oma noch Tango tanzte».
Erleben, wie sich das Alter anfühlt
Am 22. Mai 2016 ist Internationaler Museumstag –
ein Tag, an dem zahlreiche
Museen ein spezielles Programm bieten. So auch das
Ortsmuseum Zollikon mit
der aktuellen Sonderausstellung «Altern».
Wie fühle ich mich, wenn ich 80-jährig oder älter bin? Das Swiss AgeExplorer Institut entwickelte als Antwort
auf diese Frage einen Anzug, um die
Wahrnehmungs- und Erfahrungswelt
älterer Menschen besser zu erforschen und für jüngere Menschen er-
lebbar zu machen. Der Altersanzug
«AgeMan®» beeinträchtigt mit verschiedenen Gewichtseinsätzen die Beweglichkeit des Körpers. Zusätzlich simuliert ein Visier die Alterssichtigkeit,
während Gehördämpfer das Hörvermögen beeinträchtigen und Handschuhe die Fingerfertigkeit verringern.
Der vollständige Altersanzug kann am
Internationalen Museumstag unter
Anleitung anprobiert und so seine
Wirkung getestet werden.
Auf spielerische Weise «plötzlich
alt …» aussehen kann man bei weiteren Stationen der Ausstellung. So können an einem Schminktisch mit Perücken und Brillen fantasievolle «Alters-Outfits» zusammengestellt werden oder auf einem Rollatorparcours
das erschwerte Fortbewegen mit einer
Gehhilfe über verschiedene Böden
und Hindernisse getestet werden.
Neben dem spielerischen, erhalten
aber auch ernste Themen ihren Platz:
Wie äussert sich zum Beispiel Demenz? Und wie kann diese Alterskrankheit kindgerecht erklärt werden? Maja Gerber-Hess erzählt in ihrem Buch «Als Oma noch Tango tanzte» aus Sicht der achtjährigen Julia,
wie sich der Alltag ihrer immer kränker werdenden Grossmutter verändert. (pd.)
Sonntag, 22. Mai, Internationaler Museumstag. Im Ortsmuseum: «Plötzlich alt …»
von 14 bis 17 Uhr und «Als Oma noch
Tango tanzte» um 15 Uhr.
Am 21. Mai öffnet die Uptec AG im Gewerbezentrum
Zollikon ihre Türen und
sorgt für spannende Einblicke rund um die Themen
Solarenergie und nachhaltiges Bauen.
zungskonzept der Uptec AG beginnt
daher mit einer individuellen Abklärung der Situation, einer genauen Analyse. Eine Analyse beinhaltet für gewöhnlich eine neutrale Beurteilung von
Bau- und Umbauvorhaben, aus der
auch Gegenvorschläge hervorgehen,
sowie eine herstellerunabhängige Expertise.
Energievorhaben und Gebäudesanierungen sind häufig mit hohen Investitionen und der Unsicherheit über den
Einsatz der richtigen Technologien verbunden. Die Firma Uptec AG, ein
Start-up-Unternehmen für Umweltengineering, will solchen Unsicherheiten
begegnen und unterstützt Private, Unternehmen und öffentliche Institutionen durch herstellerunabhängige Beratung und die Konzeption von ökologisch nachhaltigen Lösungen.
Nachhaltige Energiekonzepte
Nachhaltigkeit als Ganzes
Die Uptec AG unterstützt Privathaushalte, Unternehmen und öffentliche Institutionen in Fragen der Nutzung von
erneuerbaren Energien. Dazu gehören
das Ersetzen von Heizanlagen, die Planung und Inbetriebnahme von Photovoltaik- und thermischen Solaranlagen
sowie die Nutzung von erneuerbaren
Energien für Einfamilienhäuser, Gewerbebauten und öffentliche Bauten.
Zum Leistungsumfang gehören auch
Beratungen für die Nutzung von Regenwasser und die Verwendung von
ökologischen Baumaterialien, denn
Nachhaltigkeit und der bewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen gehen nach dem Verständnis des Teams
weit über die Energieversorgung hinaus. Bei Investitionen in nachhaltige
Energien müssen sich Aufwand und
Ertrag die Waage halten, so das Credo
der Firma. Lässt sich eine Planung
wirtschaftlich nicht rechtfertigen, ist
auch die Existenzberechtigung der Lösung infrage gestellt. Jedes Umset-
Verpflegung und Vergnügen für Gross und Klein bietet der Herrliberger Frühlingsmarkt.
gemacht. So wird auch Renzo Blumenthal aus den Herrliberger Patengemeinden im Lugnez (GR), dem
grössten Seitental der Surselva, seine
Bioprodukte anbieten und verkaufen.
54 Markt- und Verpflegungsstände
sowie Festbeizen und Attraktionen laden am Samstag, 21. Mai, von 10 bis
17 Uhr zum Besuch des Frühlingsmarktes auf dem Dorfplatz im idyllischen Zentrum von Herrliberg ein. Besucher können durch die Marktstände
flanieren, sich von den Düften in der
Marktgasse führen und verführen lassen und die Festwirtschaften und Ver-
Die Kernkompetenz der Uptec AG liegt
in der Entwicklung von nachhaltigen
Energiekonzepten. Auf Basis der Analyse und in Abstimmung mit den Kunden entwickelt Uptec intelligente, auf
die jeweilige Situation abgestimmte Lösungsvorschläge. Nach Verabschiedung des Konzeptes entscheidet der
Auftraggeber über die Umsetzung des
Auftrags. Die Realisierung der Konzepte erfolgt gewöhnlich durch Einbindung von Handwerkern aus der Region. Uptec unterhält dazu gute Kontakte zu qualifizierten Montagefirmen.
Auf Wunsch und wo sinnvoll übernimmt Uptec die Bauleitung und die
Abnahme von Installationen. Der Kunde hat somit nur einen Ansprechpartner – von der Analyse und Konzeption
über die Installation bis hin zur Nachbearbeitung und Auswertung.
Die Uptec AG, im Mai 2015 von
fünf jungen und motivierten Umweltingenieuren gegründet, setzt sich zusammen aus einer Frau und vier Männern.
Die Firma mit Sitz in Zollikon konzentriert sich auf nachhaltige Projekte in
den Bereichen Energieberatung und
erneuerbare Energien. Am 21. Mai öffnet die Uptec AG anlässlich ihres einjährigen Bestehens ihre Türen und
bietet Einblick in Themen wie Solarenergie, Heizungsersatz, Verwendung
ökologi-scher Baumaterialien, Regenwassernutzung und Steigerung der
Energieeffizienz. (pd.)
Samstag, 21. Mai, 10 bis 17 Uhr, Dachslerenstrasse 7, Zollikon.
Foto: zvg.
Herrliberger Frühlingsmarkt lockt
mit Bio-Produkten von Renzo Blumenthal
Am Frühlingsmarkt bieten Marktfahrer aus nah und fern, Vereine, politische Parteien und Detaillisten Informationen und einen interessanten, aktuellen und ausgewogenen Angebotsmix mit einer bunten Palette von zum
Teil selbst hergestellten Handarbeiten,
Geschenken und Wohnaccessoires an.
Aber auch mit Köstlichkeiten aus
der Hausbäckerei, Wurst- und Fleischwaren, saisonalen Früchten und Gemüsen, Antipasti und diversen Käsesorten, Teigwaren und Risotto und
weiteren Köstlichkeiten wird der Besuch des Dorfmarktes schmackhaft
Das Team für wirtschaftlich
verträgliche Energievorhaben
pflegungsstände geniessen. Das nostalgische Kinderkarussell und das
«Entli angeln» bereiten Vergnügen für
die Kleinen.
Der Herrliberger Dorfmärt ist ein
beliebter Treffpunkt für Gross und
Klein, bei dem neue Bekanntschaften
geschlossen und bestehende vertieft
werden können. (pd.)
Frühlingsmarkt Herrliberg, Samstag, 21.
Mai, von 10 bis 17 Uhr, auf dem Dorfplatz
in Herrliberg.
Organisator: Gewerbeverein Herrliberg,
www.gewerbeverein-herrliberg.ch
Grosser Frezi-Flohmarkt Schiffsteg ab Samstag
Der kultige Flohmarkt der Freizeitanla- wieder benutzbar
ge Heslibach findet dieses Jahr am
Samstag, 4. Juni, auf dem Schul- und
Freizeitareal an der Unteren Heslibachstrasse statt. Der Verkauf dauert
von 9 bis 16 Uhr. Auch dieses Jahr
sorgt Peter Fischer mit seiner mobilen
Holzofenpizzeria für das kulinarische
Wohlbefinden. Eine Auswahl an frischen Salaten ergänzen sein Angebot.
Als Alternative werden Würste vom
Holzkohlegrill mit ihrem Duft locken.
Ab sofort bis spätestens am 3. Juni
kann unter der Telefonnummer 044
910 43 44 ein Stand oder ein Bodenplatz reserviert werden. Weitere Infos
sind auf der Homepage der Gemeinde
Küsnacht und im Programm der Freizeitanlagen zu finden. (e.)
Seit dem Unfall der MS Albis kann der
Schiffsteg in Küsnacht durch die Kursschiffe nicht bedient werden. Die Gemeinde Küsnacht teilt mit, dass sich
die Reparaturarbeiten schwieriger gestalten als erwartet. Daher konnten die
Arbeiten nicht wie angekündigt vor
Pfingsten abgeschlossen werden. Voraussichtlich wird der Schiffsteg Küsnacht ab Samstag, 21. Mai, wieder bedient werden. Den Fahrgästen wird
empfohlen bis dann, in Erlenbach oder
Küsnacht-Heslibach einzusteigen. Reisende, die den Pendlerkurs zwischen
Thalwil und Küsnacht benützen, konsultieren den provisorischen Fahrplan
auf der Website www.zsg.ch (pd.)
Küsnachter
KIRCHE
Feierliche Geburtsstunde der Regionalkirche
Gut 400 Kirchgängerinnen
und Kirchgänger besuchten
den Regionalgottesdienst
am Pfingstsonntag in der
reformierten Kirche Küsnacht. Es war der erste im
Rahmen des Kooperationsprojekts 5+, an dem die Gemeinden Zollikon bis Herrliberg teilnehmen.
Veränderung in der Gesellschaft
Überhaupt waren die Dimensionen
an diesem ersten Regionalgottesdienst etwas anders als gewöhnlich.
Die Kirche war fast bis auf den letzten Platz besetzt, sogar das Seitenschiff wurde in Beschlag genommen.
Im Chorraum waren neben einem
Ad-hoc-Chor unter der Leitung von
Beat Dähler fünf Pfarrleute zu gegen:
Anne-Käthi Rüegg aus Zollikon, Bodo
Harms aus Zumikon, Alexander Heit
aus Herrliberg, Andreas Cabalzar aus
Erlenbach und der Küsnachter Bianca gestalteten den Gottesdienst gemeinsam. Man reagiere mit der Kooperation auf Veränderungen in der
Gesellschaft, hatte Bianca zu Beginn
dargelegt. Er meinte damit einerseits
den Rückgang von Mitgliedern in den
Reformierte Kirche
feiert ihre Jubilaren
Am Mittwoch, 8. Juni, ab 11.30 Uhr
findet im reformierten Kirchgemeindehaus Küsnacht die Feier für die diesjährigen Jubilare statt. Alle Mitglieder
der reformierten Kirchgemeinde, die
dieses Jahr ihren 70., 75., 80. oder 85.
Geburtstag feiern, sind dazu herzlich
eingeladen. Ebenfalls feiern wir mit
unseren Gemeindemitgliedern die Goldene oder Diamantene Hochzeit. Alle
Jubilare sind dazu schriftlich eingeladen worden. Die Anmeldefrist läuft
noch bis zum 25. Mai. Die Veranstaltung beginnt mit einem Apéro. Umrahmt von Musik und Wort, folgt ein
gemütliches Mittagessen, und schliesslich findet der Tag bei Kaffee und Kuchen seinen Ausklang. (e.)
Kontakt: K. Jauch Tel. 044 910 20 45.
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APROPOS . . .
Annina Just
400 Menschen zu einem Gottesdienst versammelt, wie lange hat es
das in Küsnacht nicht mehr gegeben? Zwar tuschelte ein Paar hinter mir: «Es sind schon alles Silberköpfe hier …» Doch immerhin, es
sind annähernd 400 Silberköpfe
und auch einige, die dieses Stadium noch nicht erreicht haben, gekommen – und dies, obwohl viele
von ihnen ins Auto steigen oder
den Shuttleservice in Anspruch
nehmen mussten, um aus Zollikon,
Zumikon, Erlenbach oder Herrliberg nach Küsnacht zu reisen.
Die fünf Kirchgemeinden der
Region haben mit ihrer Kooperation auf Veränderungen in der Gesellschaft reagiert und scheinen dabei vieles richtig zu machen. Eine
Annina Just
«Liebe Zollikerinnen und Zolliker, liebe Zumikerinnen und Zumiker, liebe
Erlenbacherinnen und Erlenbacher,
liebe Herrlibergerinnen und Herrliberger und liebe Küsnachterinnen
und Küsnachter», hiess der Küsnachter Pfarrer Andrea Marco Bianca
die Kirchenbesucherinnen und -besucher aus allen fünf Gemeinden der
Kooperation 5+ zum ersten gemeinsamen Gottesdienst in der reformierten Kirche Küsnacht willkommen.
Und auch das Verlesen der Verstorbenen dauerte länger als gewöhnlich
– es waren insgesamt fünf Trauerfamilien aus den fünf Gemeinden, denen Bianca das Mitgefühl ausdrückte.
In diesem Punkt wurde auch bereits eine lokale Eigenheit bemerkbar: «Wir in Küsnacht wollen den
Trauerfamilien jeweils zu Beginn des
Gottesdienstes mitteilen, dass wir mit
ihnen sind», erklärte Bianca. Andere
Gemeinden hätten die Tradition, dies
zum Schluss des Gottesdienstes zu
tun. Der Anlass sei also eine schöne
Gelegenheit, die leicht unterschiedlichen Traditionen voneinander kennenzulernen, meinte der Küsnachter
Pfarrer. Beim Abendmahl legte man
dann Wert auf die Berücksichtigung
aller Traditionen; es wurde Wein aus
dem grossen Kelch und Traubensaft
aus kleinen Kelchen angeboten.
Nr. 20
Nicht nur das Kirchenschiff, auch der Chorraum war gut besetzt: Pfarrerin Anne-Käthi Rüegg (hinter dem Altar) ist umgeben von Vertretern der Kirchgemeinden und den vier Pfarrern Andrea Bianca (links vom Altar),
Alexander Heit, Bodo Harms und Andreas Cabalzar (ganz rechts im Bild, v.r.).
Ein Ad-hoc-Chor unter der Leitung von Beat Dähler
war – neben Organist Jürg Tobler – für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes zuständig.
reformierten Kirchgemeinden und
anderseits die ebenfalls weniger werdenden Kirchgemeindemitglieder, die
auch tatsächlich den Gottesdienst besuchen.
Nebst dem Ziel, mehr Kirchgänger an einem Ort zu vereinen, wolle
die Kirche vielfältiger werden, so Bianca. In Zukunft soll dies mit sogenannten «Profilgottesdiensten» zu
bestimmten Themen, wie zum Beispiel zum Thema Kunst oder einem
Gottesdienst speziell für Expats, erreicht werden. Für den Reformationssonntag im November ist nochmals ein Anlass mit der Beteiligung
von Pfarrpersonen aus allen fünf Gemeinden am unteren rechten Zürichsee geplant. Es bleibe aber bei wenigen Feiern zu speziellen Anlässen,
räumte der Erlenbacher Cabalzar
nach dem Anlass ein – auch wenn er
Die kleine Lena Burger (auf dem Arm von Andrea Bianca) wurde am Pfingstsonntag getauft. Daneben ihre
Eltern (l.) sowie Gotte und Götti.
Fotos: Annina Just
die gemeinsame Vorbereitungsarbeit
sehr genossen hätte.
Die Freude, die diese Zusammenarbeit den beteiligten Pfarrpersonen
bereitet hatte, übertrug sich auch auf
den Gottesdienst. Jeder trug seinen
eigenen Stil zu einem stimmungsvollen Ganzen bei und so wurde daraus
ein feierlicher und besinnlicher Anlass.
Geburtstag der Kirche
Die Predigt selbst stand ganz im Zeichen von Pfingsten, dem Fest zur
Ausgiessung des Heiligen Geistes und
damit gleichzeitig dem Beginn der
Ausbreitung der christlichen Botschaft. Pfingsten wird daher gerne
auch als Geburtstag der Kirche bezeichnet. «Happy Birthday» feiere
man an diesem Pfingstsonntag aber
gleich dreifach, hatte Bianca wäh-
rend des Gottesdienstes erklärt. Als
Geburtstag der Kirche, Geburtsstunde des Regionalgottesdiensts und als
der Tag, an dem das Taufkind Lena
Burger in die Kirchgemeinde aufgenommen wurde.
Während den Sommerferien sind
gemeinsame
Sonntagsgottesdienste
geplant, die unter dem Thema «Träume» stehen. Zwischen dem 17. Juli
und dem 14. August wird in jeder Gemeinde je einer stattfinden und jeweils von einem lokalen Pfarrer geleitet werden.
Die Zusammenarbeit der reformierten Kirchgemeinden ist ein Ziel,
das auch vom kantonalen Kirchenrat
angestrebt wird. «Über die Zusammenarbeit sollten sich mittel- bis längerfristig auch Zusammenschlüsse ergeben», erklärt Bianca, der selbst Mitglied des Kantonalen Kirchenrates ist.
Schnuppern im Chor der Kantorei St. Georg
Singen ist gesund, ganzheitlich belebend und erfrischend. Wäre da die
wärmere Jahreszeit nicht ideal für
ein Stimmmuskel-Training? Die Zeit
zwischen Pfingsten und Bettag im
September ist für einen Kirchenchor
etwas ruhiger. Die Vorbereitungen für
die festliche Chormusik Anfang Juli
in der Klosterkirche Einsiedeln der
kantonalen Wallfahrt und die Arbeit
an der klangschönen ökumenischen
Messe von Peter Roth für den Bettag
im September stehen an. Der ideale
Zeitpunkt, um im Kreis aufgestellter
Leute zu starten.
Sangesfreudige Männer und Frauen sind herzlich zu Schnuppertrainings in die Kantorei St. Georg eingeladen. Die Proben finden immer montags von 19.45 bis 22 Uhr im Saal des
katholischen Pfarreizentrums Küs-
Zeitgemässe Form
der Kirche
voll besetzte Kirche mutet anders
an als eine, in der ein Fünftel dieser Besucheranzahl sitzt. Es kommt
mehr Stimmung auf, die gesungenen Lieder klingen nach etwas und
wenn das Abendmahl verteilt wird,
dauert das zwar etwas länger, aber
jeder einzelne fühlt sich als Teil einer grossen Gemeinschaft.
Man konnte sich unschwer vorstellen, wie es war, als sonntags
noch die ganze Gemeinde zur Kirche ging und der Gottesdienst zum
Treffpunkt wurde. Diese Zeit wird
mit dem Regionalgottesdienst zwar
nicht mehr zurückgeholt, aber es
scheint die Form zu sein, in der die
Kirche heute bestehen kann und in
der ihr Angebot angemessen ist in
Bezug auf die Nachfrage. Ausserdem kommen so Leute zusammen,
denen allen der Kirchenbesuch etwas bedeutet und es kann über die
Gemeindegrenzen hinaus ein Austausch gepflegt werden. Gut vorzustellen, dass mit den angekündigten «Profil-Gottesdiensten» zu bestimmten Themen, wie Kunst oder
Musik, vielleicht sogar noch zusätzliche bisher eher distanzierte
Kirchgemeindemitglieder
angesprochen werden.
Natürlich bringt die Zentralisierung auf eine Gemeinde auch kleinere logistische Schwierigkeiten
mit sich. Dies zeigt das Beispiel einer Rollatorbenutzerin, deren Taxi
für die Rückfahrt auf halb zwölf
Uhr bestellt wurde, weil der Gottesdienst aber 15 Minuten länger dauerte als angekündigt, war das Taxi
wieder weg, als die Menschen aus
der Kirche strömten. Doch man
nahm’s mit Gelassenheit und bestellte ein neues. Wie es scheint,
war das Erlebnis zu gut, um sich
an solchen Problemen zu stören.
Mittagstisch im
Kirchgemeindehaus
Wer gerne singt, ist beim Chor der Kantorei St. Georg willkommen.
nacht statt. Gestartet wird am Montag,
23. Mai. Interessierte können ohne
Voranmeldung kommen. (e.)
F: Archiv
Weitere Informationen: Kantor Andreas
Gut. Kontakt: [email protected]
oder 079 404 94 09.
Die reformierte Kirchgemeinde Küsnacht lädt alle Seniorinnen und Senioren wieder herzlich ein zum Mittagstisch am Mittwoch, 25. Mai. Die
Veranstaltung eignet sich für eine verdiente Abwechslung. In gemütlicher
und geselliger Atmosphäre kann ein
feines Mittagessen genossen werden.
Der Anlass beginnt um 12 Uhr. Im
Preis von 18 Franken inbegriffen sind
Suppe und Salat, Menü und Dessert,
Getränke und Kaffee. (e.)
Anmeldung bis Montag, 23. Mai, 11 Uhr
an Sonia Oesch, Telefon 044 914 22 24.
VE R E I N E / A K TU E L L
Küsnachter
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Hilfe zur Selbsthilfe für rumänische Obdachlose
Der Erlenbacher Pascal
Spahni plant ein längerfristiges Engagement für Obdachlose in der rumänischen Stadt Iasi. Ein Benefizanlass in Erlenbach soll
den Start erleichtern.
die Betreuungsquote auszuweiten, indem man die Ressourcen vergrössert.» Pascal Spahni wäre nicht der
engagierte und anpackungsfreudige
junge Mann, der sich in Erlenbach
unter anderem mit der «Move up
Arena» hervortut, wenn er dazu
nicht auch schon einen konkreten
Plan hätte. So würde nämlich bereits
ein Businessplan für das Projekt, das
unter dem Titel «Chance – because
we can help» läuft, bestehen, und eine Website sei in der Entstehung.
Annina Just
Gut ein Jahr verbrachte der Erlenbacher Pascal Spahni in der rumänischen Universitätsstadt Iasi. Im Rahmen eines Auslandpraktikums konnte der 24-Jährige nach dem Abschluss seines Bachelorstudiums in
Betriebswirtschaft bei einer IT-Firma
Erfahrung im Managementbereich
sammeln. Dabei ist auch ein längerfristiges soziales Projekt entstanden.
«Wir hatten ein Firmenfest und
sehr viel Essen übrig. Um dieses
nicht wegwerfen zu müssen, habe ich
jemanden gesucht, der es abholen
möchte», erzählt Spahni. Über eine
Freundin sei er mit Gelu, dem Gründer und Leiter der Organisation «Un
Coup de Main d’Emmaus Iasi» in
Kontakt gekommen. Dies war der Beginn seines Projekts «Chance – because we can help», mit dem er die
Unterstützung für Obdachlose in Rumänien ausweiten möchte.
Benefizanlass für Startkapital
Pascal Spahni am 1. Dezember, dem Nationalfeiertag Rumäniens in Iasi, der viertgrössten Stadt des Landes.
Reintegration als Ziel
«Un Coup de Main d’Emmaus Iasi»
ist ein eigenständiger Ableger der internationalen Hilfsorganisation Emmaus. Sie ist seit 15 Jahren in Iasi tätig und die einzige Organisation in
der von rund 300 000 Menschen bewohnten Stadt, die sich um Obdachlose kümmere. Mit einer täglichen
Sandwich-und-Tee-Verteilungstour
werde der Kontakt zu den rund 250
Obdachlosen der Stadt gesucht, erzählt der engagierte Erlenbacher. Für
diejenigen, die Interesse haben und
Vertrauen schöpfen, besteht dann die
Möglichkeit in einem grossen Haus,
das der Organisation gehört, Unterschlupf zu finden. Spahni: «Rund 30
bis 40 ehemalige Obdachlose leben
dort in einer grossen Wohngemeinschaft.» Die Bewohner heissen dann
«Compagnos» und arbeiten alle für
die Aktivitäten und Projekte der Organisation. Dazu gehört das Betreiben eines Secondhand-Ladens, der
Waren vertreibt, die in der Schweiz,
bei Emmaus Sion, und bei Emmaus
in Frankreich ausgemustert werden.
Andere «Compagnos» sind für Arbeiten im und am Haus zuständig oder
auf einem Bauernhof tätig, der ebenfalls zur Organisation gehört und auf
dem weitere 15 «Compagnos» leben.
Alle dort produzierten Produkte – von
Gemüse, Getreide und Obst bis zu
Milchprodukten und Fleisch – sind
für den Eigengebrauch der Emmaus-Organisation bestimmt. «Und alle
Film über Guatemala
Der Verein Guatemala-Zentralamerika zeigt anlässlich seiner Jahresversammlung am Montag, 23. Mai, den
Dokumentarfilm «Chiquitos» von
Thomas Rickenmann und Sarah von
Niederhäusern.
Im informativen Film wird das
Leben von Kindern in Guatemala gezeigt, die Zuschauer nehmen an den
magischen Maya-Riten teil und begleiten die Chiquitos in einem abgelegenen Dorf, in ihrem Alltag, in der
Schule, bei Festen.
Die Veranstaltung ist öffentlich
und beginnt um 19.30 Uhr. (e.)
Jahresversammlung des Verein Guatemala-Zentralamerika mit Filmvorführung,
Montag, 23. Mai, 19.30 Uhr. Reformiertes
Kirchgemeindehaus Küsnacht.
Der Secondhand-Laden ist die finanzielle Grundlage
der Organisation «Un Coup de Main d’Emmaus Iasi».
Auch ein Bauernhof gehört zur Organisation. Hier
wird nur für den Eigengebrauch produziert.
Rund 100 Obdachlose werden von Emmaus betreut.
«Compagnos» bereiten Sandwichs zu.
Aktivitäten haben einen Zusammenhang», erklärt Spahni. Nach durchschnittlich drei Jahren Leben und Arbeiten in diesem geschützten Rahmen sind die meisten «Compagnos»
imstande, sich in die Gesellschaft zu
integrieren, können einem regulären
Job annehmen und verlassen das
Haus von Emmaus. «Die Erfolgsquote
liegt bei 80 Prozent, daher finde ich
dies wirklich ein unterstützenswertes
Projekt», meint Spahni. Das Konzept
habe sein Interesse geweckt und wie
es scheint auch gereizt, seine unternehmerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Aktuell würden von
Fotos: zvg.
Emmaus rund 100 der 250 Obdachlosen mit der täglichen Essensabgabe
betreut. Dazu kommen die 30 bis 40
Compagnos. Dies alles werde mit
jährlich 60 000 Franken gestemmt,
die hauptsächlich im Laden eingenommen werden. Spahni: «Ich dachte mir, es müsste doch möglich sein,
Spahnis Idee ist, dass lokale Firmen
aus Iasi eine Erweiterung der Ressourcen für die Betreuung von 250
obdachlosen Menschen finanzieren.
Das Projekt konnte Spahni bei der
IT-Firma, in der er arbeitete, lancieren und hat dazu eigens eine Praktikantin angestellt. «Sie hat nun die
Aufgabe, auf lokale Firmen zuzugehen und diese für das Projekt zu gewinnen.» Er selbst zieht die Fäden
im Hintergrund, was er auch gut von
der Schweiz aus machen könne. Einen Anreiz zur Teilnahme will er
schaffen, indem den Firmen den
Wert von «Social Corporate Responsibility» aufzeigt wird. «Ein Diplom,
das sie dann aufhängen können oder
die Platzierung ihres Logos auf unserer Homepage sind mögliche Gegenleistungen», so Spahni.
Er betont, dass das Projekt noch
in den Startlöchern sei. Seine Praktikantin, eine rumänische Studentin,
konnte aber bereits zwei Restaurants
für das Projekt gewinnen. Sie hätten
sich für die tägliche Zubereitung einer Suppe in den kalten Monaten bereit erklärt. Zehn Behälter für die
Suppenverteilung auf der Strasse hat
Spahni von der Schweizer Armee erhalten und sind auch schon nach Iasi
geliefert worden. Um die Zutaten der
Suppe zu erwerben, will Pascal Spahni nun mit einem Benefizanlass in
Erlenbach Geld sammeln. «Somit wäre mal der Start im nächsten Winter
sichergestellt. Das Ziel ist dann aber
ganz klar, dass das Projekt irgendwann auf eigenen Beinen steht und
von den lokalen Unternehmen finanziert werden kann», stellt er klar.
Mitte Juni wird Pascal Spahni
nochmals nach Rumänien reisen und
seine Arbeit bei der Firma abschliessen. Durch das Projekt bleibe die Verbindung mit Iasi aber mit Sicherheit
längerfristig bestehen.
Benefizabend mit Grillplausch. Sa. 4. Juni,
ab 17. 30 Uhr, Kirchgemeindehaus Erlenbach. Alle sind herzlich eingeladen. Pascal
Spahni berichtet in einem Fotovortrag von
Rumänien und dem Obdachlosenprojekt.
Ausserdem: Videounterhaltung von Jugendfilmpreisträger Nick Weber aus Erlenbach, Konzert von Urs Matravers &
Friends. Preis: 45.–/30.– für Kinder, inkl.
Aperitif, Nachtessen, Dessert und Softgetränke. Anmeldungen und Tischreservationen bis zum 26. Mai 2016 an E-Mail:
[email protected]
Spitex: Referat über das Altern Naturfreunde sind unterwegs
Im Anschluss an die Generalversammlung des Vereins Spitex Küsnacht hält Dr. med. Albert Wettstein
ein Referat mit dem Titel: «Was ist
anders im Alter?» Er wird darin ausführen, welche Risikofaktoren es im
Alter gibt und wie man sich vor Behinderungen im Alter schützen kann.
Auch werden Lebensstil-Faktoren angesprochen, die das Risiko, abhängig
zu werden, vermindern. Zudem werden die normalen altersbedingten
und unterschiedlich schweren Beeinträchtigungen der Sinnesorgane ein
Thema sein, wie auch ein Mass, anhand dessen jedermann die eigene
Lebenserwartung einschätzen kann.
Im Anschluss an das Referat wird Al-
bert Wettstein Fragen beantworten.
Dr. med. Albert Wettstein ist Privatdozent für geriatrische Neurologie
der Universität Zürich und Co-Leiter
des Zentrums für Gerontologie der
Universität Zürich. Von 1983 bis
2011 war er Direktor und Chefarzt
des stadtärztlichen Dienstes der Stadt
Zürich.
Zur GV und zum anschliessenden
Referat im reformierten Kirchgemeindehaus in Künsnacht sind alle
Interessierten willkommen. (e.)
GV des Vereins Spitex Küsnacht. Di, 24.
Mai, 19.30 Uhr. Saal des reformierten Kirchengemeindehauses, Untere Heslibachstrasse, Küsnacht.
Die Naturfreunde Sektion KüsnachtErlenbach unternehmen zwei Wanderungen. Die erste, die Gibelrundwanderung, findet am Samstag, 28. Mai,
statt. Es handelt sich dabei um eine
Rundwanderung, vorwiegend auf Naturwegen mit mässigen Steigungen.
Die Wanderzeit beträgt ungefähr 3,5
Stunden. Die Teilnehmer benötigen
ein Billett Zürich–Schwyz retour. Abfahrt in Erlenbach ist um 6.58 Uhr, in
Küsnacht um 7.01 Uhr. Am Hauptbahnhof ist die Besammlung um 7.15
beim Treffpunkt. Der Zug Richtung
Zug fährt um 7.35 Uhr. Anmeldungen
nimmt Fritz Burkhalter unter 052 346
16 14 entgegen. Am Freitag, 27. Mai,
müssen die Teilnehmenden die Hot-
line 031 544 5 69, Code 13232, betreffend Durchführung anrufen. Die
zweite Wanderung, eine Bergwanderung, findet am Sonntag, 29. Mai, statt
und führt von Jakobsbad über Kronberg zur Schwägalp. Die Wanderzeit
beträgt insgesamt 4,5 Stunden. Gute
Schuhe und Stöcke sind empfehlenswert. Die Teilnehmenden benötigen
ein Billett Zürich–Jakobsbad, retour
ab Schwägalp–Urnäsch–Zürich. Abfahrt in Erlenbach ist um 6.44 Uhr.
Besammlung ist um 7 Uhr beim Treffpunkt am Hauptbahnhof. Der Zug
Richtung St. Gallen fährt um 7.09 Uhr.
Anmeldungen können bis Freitag, 27.
Mai, bei Rosmarie Granzotto, 044 915
18 24, getätigt werden. (e.)
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Küsnachter
Nr. 20
19. Mai 2016
AKTUELL
Mit Bio vom Parkplatz die Welt verbessern
«Bio für Jede» verkauft
günstig Biogemüse, das es
nicht ins Regal schafft.
Jetzt sammelt der Verein
Geld für ein neues Hauptquartier. Mit dabei ist auch
eine Zollikerberglerin.
Jan Bolliger
Bio ist teuer. So die landläufige Meinung und Realität bei den Grossverteilern. Für ein Kilo Bio-Karotten bezahlt man im Coop fast vier Franken.
Beim Verein «Bio für Jede» sind die
Karotten gerade mal mit 1.50 angeschrieben und kommen erst noch aus
der Schweiz. «Wir kaufen den BioBauern ihr Ausschussgemüse ab, geben den Einkaufspreis an und jeder
kann so viel bezahlen, wie er will»,
erklärt Balz Jäggi die Preispolitik von
«Bio für Jede».
Keine Kuriositätenwüchse
Der 24-Jährige hat den Verein vor drei
Jahren mitgegründet. Als Ausschuss
gilt all das, was nicht den Normansprüchen der Grosshändler entspricht.
Wer dabei an krumme Kuriositätenwüchse denkt, wird enttäuscht. Die
Karotten sehen auf den ersten Blick
ganz normal aus. «Es reicht schon,
wen sie etwas zu kurz oder zu dünn
sind oder bei der Lagerung kleine
Schäden bekommen haben.», so Jäggi.
Dieses Gemüse würde sonst im Futtertrog, auf dem Kompost oder sogar im
Müll enden. Jährlich werden in der
Schweiz zwei Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, was einem
Drittel der für die Schweiz produzierten Esswaren entspricht. Gegen dies
wolle der Verein ankämpfen.
Monatlich kauft «Bio für Jede» alleine für den Standort in Zürich eine
Tonne Gemüse ein. Daneben gibt es
noch vier kleinere Ableger in anderen
Schweizer Städten. Das Gemüse bie-
Sara Domingo-Bräuner, Gregory Gygax, Stephi Wietlisbach, Sascha Klenke, Balz Jäggi, Alejandro Aguilar und Milena Colla (v.l.) von «Bio für Jede».
ten sie dann an Kulturtagen im «KuBaA» in Affoltern an oder verkochen
es an Caterings. Neben Gemüse bieten
sie auch immer wieder Tofu, Sojamilch und Ähnliches an, das sie von
Händlern geschenkt bekommen, da es
kurz vor dem Ablaufen oder unverkäuflich ist.
Bei dem Bio- und Veganhype in
Zürich hätte das Projekt beste Aussichten auf gute Geschäfte. Doch Jäggi
und die «Bio für Jede»-Leute wollen
kein erfolgreiches Start-up, sondern
eine Bewegung sein. Statt Geld in der
Tasche, hätten sie deshalb ein Netzwerk von bis zu hundert Leuten, das
sie unterstützen. Es sind die Leute, die
am Eröffnungsfest des «Park Platzes»
(siehe Box) Karotten und Zwiebeln
schnetzelten, Gemüsekisten herbeifuhren und das neue Lagerhaus farbig
anstrichen. Auf der Brache neben
dem ehemaligen Bahnhof Letten entsteht nämlich der neue Hauptstandort
von «Bio für Jede». Neben den vorhandenen helfenden Händen braucht
der Verein dazu aber auch Geld. Dieses soll via Crowdfunding beschafft
werden. Dabei kann jeder, der die
Idee unterstützen will, einen Geldbetrag versprechen. Kommt die im Voraus angegeben Summe zustande, wird
das Projekt realisiert und das Geld
ausbezahlt. «Für einen Kochwagen,
ein Kühl- und ein Trockenlager brauchen wir insgesamt 34 000 Franken»,
rechnet Stephanie Wietlisbach vor, die
im Verein für das Crowdfunding verantwortlich ist. Fast ein Drittel des Betrages wurde bereits zugesprochen.
Erste Priorität habe der Kochwagen,
so die 27-jährige Umweltingenieurin
aus dem Zollikerberg. Mit diesem wolle man an verschiedenen Events kochen und so weitere Leute für das
Thema sensibilisieren. Menschen erreiche man nämlich am besten über
den Magen, ist Wietlisbach überzeugt.
Die spanische Brotsuppe, die «Bio für
Jede» am Eröffnungsfest gegen einen
freiwilligen Betrag anbot, schmeckte
jedenfalls sehr überzeugend.
Infos auf www.100-days.net/biofuerjedehauptquartier
Foto: jb
«Park Platz»
Die Brache auf dem ehemaligen
Parkplatz beim Bahnhof Letten soll
belebt werden. Dafür wurden zwei
Vereine gegründet, die ein kleines
Café betreiben und eine Plattform
bieten wollen für Veranstaltungen
wie einen Minizirkus. Auch «Bio
für Jede» ist vertreten. Jeder könne
sich einbringen, sein eigenes Projekt auf die Beine stellen oder bei
schon bestehenden mithelfen, wie
es auf der Website heisst. Noch bis
zum 14. Juni ist bei schönem Wetter Café- und Barbetrieb. Programm auf www.park-platz.org.
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AKTUELL
Küsnachter
Nr. 20
19. Mai 2016
9
«Manche vermuten gar den Geheimdienst»
Twitter, Facebook und Co.
haben die Welt verändert.
Wie die Schule im Unterricht auf diese Trends und
die sich verändernden Bedürfnisse der Gesellschaft
reagiert, erläutert Bildungsdirektorin Silvia Steiner.
Rolf Haecky
Silvia Steiner, Sie haben jetzt den neuen
Lehrplan für den Kanton Zürich vorgestellt. Bitte umreissen Sie das grosse
Plus in der Praxis.
Der neue Zürcher Lehrplan bringt
unsere Schule ins 21. Jahrhundert.
Er erfindet den Unterricht nicht neu,
gibt aber den Lehrpersonen ein Instrument in die Hand, das sie darin
unterstützt, zeitgemässen Unterricht
zu erteilen. Dabei orientiert er sich
an einem breiten Konsens unter
Fachpersonen, was heute guten Unterricht ausmacht.
Und was sind die weiteren Vorteile?
Als weiteres Plus harmonisiert der
neue Lehrplan den Unterricht in den
Deutschschweizer Kantonen. Das erleichtert den Eltern einen Wohnortwechsel, da die Klassen auf ihrer Stufe überall ähnlich weit sind. Davon
profitieren die Eltern und ihre Kinder, aber auch die Lehrerinnen und
Lehrer.
Sind die Zürcher heute eher weiter als
die andern – oder müssen die Lehrerinnen und Lehrer Gas geben?
Wir sind im Kanton Zürich gut aufgestellt.
Also keine Aufholjagd?
Nein. Im Grunde genommen ändert
sich mit dem neuen Lehrplan wenig
in den Schulzimmern. Der neue
Lehrplan baut auf Bestehendem auf.
Bereits heute arbeiten die Klassen
mit den Lehrmitteln der jüngsten Generation, auf die der Lehrplan abgestimmt ist.
Und trotzdem haben Politiker und Eltern
andernorts mit einem Aufschrei und
grosser Skepsis auf diese Lehrpläne reagiert.
Sie werden immer Leute finden, die
auf alles Neue mit einem Aufschrei
reagieren. Manche vermuten ja hinter allem irgendwelche suspekte Absichten und dunkle Mächte, gar den
US-Geheimdienst.
Na ja, so abwegig ist der Gedanke an die
Geheimdienste auch wieder nicht,
schliesslich bekommt das Internet im
neuen Lehrplan ein beachtliches Gewicht.
Das Internet ist zu einem wichtigen,
unumgänglichen Instrument in unserem Alltag geworden, sowohl in der
Wirtschaft als auch im Privaten und
in der Freizeit. Die Aufgabe der
Schule ist, die Jungen zu befähigen,
sich als selbstständig handelnde Individuen in dieser schnelllebigen Zeit
zurechtzufinden und den vielfältigen
Ansprüchen der modernen Gesellschaft zu genügen, sowohl in sozialer
als auch wirtschaftlicher Hinsicht.
Eine anspruchsvolle Gesellschaft, die
sich überdies rasant wandelt: Chat, Twitter, Facebook – noch vor wenigen Jahren
waren diese Begriffe reiner Nonsens.
Ja, und heute gehören sie zum Alltag.
Genau deshalb muss sich auch die
Schule stets weiterentwickeln. Dazu
gehört, dass sie die Jugendlichen
lehrt, wie sie vernünftig mit modernen Medien umgehen.
Aber das wäre doch Aufgabe der Eltern.
Zu einem gewissen Teil bestimmt.
«Unsere Lehrerinnen und Lehrer leisten eine sehr gute Arbeit»: Regierungsrätin und Bildungsdirektorin Silvia Steiner.
Aber die Kinder auf die Gesellschaft
und die Arbeitswelt vorzubereiten,
gehört ebenso zu den Aufgaben der
Schule. Dies beinhaltet zum Beispiel,
sie zu befähigen, eine Excel-Tabelle
zu erstellen oder die vielfältigen Möglichkeiten von Word voll ausschöpfen
zu können. Das sind Fertigkeiten, die
immer mehr zum Allgemeinwissen
gehören.
Das bedeutet?
Im Idealfall arbeitet die Schule mit
den Eltern zusammen, beispielsweise
in der Prävention. Diese geniesst im
Unterricht eine hohe Priorität. Die
Schule sensibilisiert künftig die Jungen vermehrt für die Gefahren des
Internets. Stichworte sind Suchtpotenzial, Eingehen von Verträgen, falsche Freunde, Preisgabe intimer Informationen aus dem persönlichen
Umfeld.
Gut, Internet und Co. gehören also in
die Schule. Die Zeit dafür müssen Sie
aber in anderen Fächern einsparen.
Das ist das Zentrale der aktuellen
Diskussion um die Lektionentafel. Die
einen möchten mehr Mathe, andere
richten ihr Augenmerk auf die Sprachen, wieder andere fordern einen
höheren Ausgleich zu den kopflas-
tigen Fächern und wünschen sich
zum Beispiel mehr Sport.
aber auch der Schülerinnen und
Schüler gerecht wird.
Geplant ist, zwei Stunden Handarbeit
zugunsten des neuen Fachs «Medien und
Informatik» einzusetzen.
Nein, so einfach ist das Ganze nicht.
Die neue Lektionentafel setzt aber auf
neue inhaltliche Schwerpunkte, um
aktuelle Trends der Gesellschaft aufzunehmen. Konkret bedeutet dies,
dass die Schule neue Akzente im Bereich Medien und Informatik sowie
im Bereich Wirtschaft, Arbeit und
Haushalt setzt, wo Themen wie Umgang mit Geld verstärkt Eingang finden. Eine moderate Reduktion der
Anzahl der Lektionen für Textiles und
Technisches Gestalten auf der Primarstufe ermöglicht mehr Spielraum,
um eine ausgewogene Lektionentafel
zu gestalten.
Der Schüler? Die wollen doch nur Ferien.
Das sehe ich anders: Wenn ihnen der
Unterricht Spass bereitet, gehen sie
gerne zur Schule; Kinder und Jugendliche sind neugierig und haben
einen enormen Wissensdurst. Dabei
ist klar: Wer motiviert ist, lernt viel
leichter und besser.
Womit Sie immer die einen oder andern
verärgern.
Das Ganze ist wie mit einem Mobile:
Dieses ist ein labiles Gebilde, und sobald wir auf der einen Seite etwas
wegnehmen, gerät das ganze in
Schieflage. Letztlich brauchen wir einen ausgeglichenen Stundenplan, der
möglichst breit abgestützt ist und der
den Bedürfnissen der Gesellschaft,
Zürcher Lehrplan setzt neue Akzente
Der neue Zürcher Lehrplan stärkt
die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Parallel dazu setzt er neue Akzente in Wirtschaft, Arbeit und
Haushalt, indem die Schule verstärkt Themen wie Umgang mit
Geld, Freizeit und Konsum behandelt.
Auch im Bereich Sprachen ändert sich einiges: In der zweiten
Primarklasse besuchen die Schüler
eine zusätzliche Lektion Deutsch.
Der Englischunterricht beginnt erst
ab der dritten Klasse, dafür können
die Kinder gleich mit drei Lektio-
nen starten. Denn der Einstieg ins
Lernen einer Fremdsprache sollte
möglichst intensiv erfolgen. Parallel
dazu intensiviert der neue Lehrplan
das Französisch in der 5. und 6.
Klasse. Im Gegenzug fällt auf der
Sekundarstufe eine Stunde Französisch weg.
Auf Kindergarten- und Primarstufe soll der neue Lehrplan im
Schuljahr 2018/19 in Kraft treten.
Für die 6. Klasse und die Sekundarstufe I erfolgt die Inkraftsetzung
im Schuljahr 2019/20. Die Volksinitiative «Lehrplan vors Volk» hat
keine aufschiebende Wirkung.
Das klingt logisch und so einfach. Aber
der Lehreralltag ist voller Widrigkeiten:
Kinder, die kein Deutsch sprechen, Burschen, die ein mittelalterliches Frauenbild haben, hochintelligente Mädchen,
Buben mit einem IQ im Mikrobereich.
Die Lehrpersonen haben eine sehr
herausfordernde Tätigkeit. Sie haben
nun sehr viele Stereotypen aufgezählt, während die Realität weit vielfältiger ist. Die Lehrerinnen und Lehrer haben die Aufgabe und die Freiheit, den Unterricht autonom auf die
Bedürfnisse ihrer Klassen zu gestalten. Der Lehrplan definiert lediglich
die Kompetenzen, welche die Schule
den Jungen zu vermitteln hat, damit
sie lebensfähig sind und sich im modernen Alltag zurechtfinden.
Die aktuelle kulturelle Vielfalt in den
Zur Person
Regierungsrätin Silvia Steiner
(58) ist Vorsteherin der Bildungsdirektion. Sie ist Juristin, war Bezirksanwältin,
Offizierin
der
Stadtpolizei Zürich, Kripochefin
in Zug. Nach einem Doktorat an
der Uni Lausanne wechselte sie
2005 zur Zürcher Staatsanwaltschaft, wo sie Staatsanwältin im
Bereich Menschenhandel war.
Die CVP-Politikerin war zwölf
Jahre lang Bezirksschulpflegerin
und von 2007 bis 2015 Kantonsrätin. Sie ist verwitwet und Mutter einer erwachsenen Tochter
und eines erwachsenen Sohnes.
Foto: Thierry Haecky
Klassenzimmern überfordert doch die
Lehrpersonen.
Falsch, unsere Lehrerinnen und Lehrer leisten eine sehr gute Arbeit, sie
sind hoch motiviert und meistern die
heiklen und schwierigen Aufgaben
allgemein hervorragend. Die meisten
lieben ihren Beruf und üben ihn mit
viel Engagement aus.
Etwas, das in der Öffentlichkeit oft anders ankommt: Lehrerinnen und Lehrer
klagen über zu hohe Lasten, schwierige
Schüler, bornierte Eltern.
Das ist jetzt sehr zugespitzt formuliert. Natürlich hinterfragen Lehrpersonen dies und das kritisch, denn sie
denken mit. Diese Kritik hilft, die
Schule am Puls der Zeit weiterzuentwickeln. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass wir normalerweise nur
das Negative zu hören bekommen.
Fragen wir dann gezielt nach, finden
die meisten Lehrerinnen und Lehrer,
sie hätten den besten Beruf der Welt.
Sie haben vorhin die Sprachen erwähnt.
Breite Wirtschaftskreise fordern, das
Französisch zugunsten des für die Konzerne dienlicheren Englisch aus dem
Stundenplan zu kippen.
Die Motivation für Französischunterricht hält sich unter den Schülerinnen und Schülern stark in Grenzen.
Englisch liegt ihnen einfach mehr
und ist für die Deutschsprachigen
einfacher auszusprechen. Aber für
mich ist das Französisch auf der Primarstufe eine Pflicht – des kulturellen
Verständnisses innerhalb unseres
Landes willen. Wir brauchen in unserem Land den Zusammenhalt zwischen den Regionen. Dazu müssen
wir die Sprachen der andern verstehen.
Apropos Kultur: Was sagen Sie zu dem
Schüler, der sich weigert, seine Lehrerin
zum Gruss die Hand zu reichen?
Nichts – das ist eine Angelegenheit,
die jede Lehrerin und jeder Lehrer
im Unterrichtszimmer in eigener
Kompetenz lösen muss.
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Küsnachter
Nr. 20
19. Mai 2016
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Samstag, 28. Mai 2016, von 9 Uhr bis 12.30 Uhr in den Unterrichtsräumen der Musikschule am Tobelweg 1 und 4 in Küsnacht
Instrumente und Fächer
Afrikanische Trommeln, Akkordeon, Bambusflöte, Blockflöte, Bratsche, Cello,
Cembalo, E-Bass, E-Gitarre, Gitarre, Harfe, Horn, Keyboard, Klarinette, Klavier, Marimba, Oboe, Posaune, Querflöte, Saxofon, Schlagzeug, Sologesang,
Trompete, Violine
Gruppenkurse
Eltern-Kind-Singen, Musik und Bewegung 1. KG, Musikalische Früherziehung
2. KG, Kinderchor, Musicalkurs, Querflötenensemble, Saxofonensemble, Streicherensemble, Jugendsinfonieorchester, Jugendmusik Zürichsee
Instrumente ausprobieren – Beratung durch Lehrer/-innen – Schnupperlektionen – Informationsstand – Gruppenvorführungen der Bambusflöten
Das ganze Schulteam freut sich auf Ihren Besuch!
Thomas Kieser, Schulleiter, und Susanna Widmer, Leitung Sekretariat, beraten Sie gerne am Informationsstand. Anmeldeunterlagen sind erhältlich im
Sekretariat, Telefon 044 910 85 00, Fax 044 910 85 60.
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Erwachsene Anfänger oder Wiedereinsteiger sind sehr willkommen!
IMMOBILIEN
Anmeldeschluss für das Herbstsemester ist am 15. Juni 2016. Dieser Termin
gilt auch für Abmeldungen, Umteilungen oder Änderungen der Lektionslänge.
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Küsnachter
AKTUELL
Nr. 20
Metzger Arran Sheppard verwöhnt seine Kunden im Coop Küsnacht mit Kunstwerken aus Fleisch und vor allem Fisch.
19. Mai 2016
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Foto: zvg.
Fischkünstler erfreut zahlreiche Kunden
Mit kleinen künstlerischen
Elementen erfreut Metzger
Arran Sheppard seine Kunden im Coop in Küsnacht.
Rund zwanzig fein geschnittene Stücke Goldbutt liegen auf dem Fischbrett
vor Arran Sheppard. Sorgfältig beginnt der Metzger die einzelnen Stü-
cke in einem Kreis anzuordnen. «Das
gibt eine Rosenblüte, eine meiner Spezialitäten», erklärt Sheppard. Seit
rund einem Jahr ist er nun in der
Metzgerei im Coop Küsnacht angestellt. Jeden Morgen verzücken er und
sein Team ihre Kunden mit wahren
Kunstwerken, wie zum Beispiel Rosenblüten aus Fisch. Den Mehraufwand zu Beginn jedes Arbeitstages
nehmen die Metzger dabei gerne auf
sich. «Wir nehmen uns gerne Zeit, um
den Kunden beim Einkaufen ein schönes Erlebnis zu bieten», begründet
Sheppard seine Arbeit.
Kunst begleitet Sheppards Leben
Bevor er Metzger wurde, arbeitete
der bald 29-Jährige als Koch in verschiedenen Pflegeheimen oder als
Aushilfe in Restaurants. Dabei hat er
gelernt, wie Essen ansprechend
platziert werden kann. Auch sonst
begleitet die Kunst das ganze Leben
Sheppards. So singt er in seiner
Freizeit in einer Band. Ausserdem
malt sein Vater, sodass der gelernte
Metzger schon sein ganzes Leben
lang von der Kunst begleitet worden
ist. Lob für ihren Mehraufwand er-
hält die Metzgercrew immer wieder
von den Kunden. «Viele Leute bleiben eine Weile stehen und honorieren unsere Arbeit mit Komplimenten», freut sich Sheppard und strahlt
übers ganze Gesicht. Mittlerweile
hat er seine Rosenblüte fertiggestellt. Langsam platziert er sie zwischen den anderen Fischen, wo sie
auf ihren Verkauf wartet. (oli.)
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Küsnachter
Nr. 20
19. Mai 2016
AKTUELL
Frank Rühli und eine Kollegin beim Röntgen im Tal der Könige, in der Kühlkammer mit Ötzi und mit iranischen Fachkollegen bei der CT-Untersuchung von Mumien in Teheran.
Fotos: zvg.
Auf den Spuren der Krankheiten aus der Vorzeit
Frank Rühli ist Professor für
Anatomie an der Uni Zürich
und einer der bekanntesten
Mumienforscher. Mit modernsten Methoden untersucht er den Gesundheitszustand und die Todesursache
von Jahrtausende alten Mumien wie Tutanchamun
oder Ötzi. Entspannung findet er in seinem neuen
Heim in Schwamendingen.
tet und durch das Salz mumifiziert
wurden.
«Ich war schon als Kind fasziniert
vom alten Ägypten», erzählt er. Später studierte er jedoch nicht Ägyptologie, sondern Medizin und schrieb
die erste Doktorarbeit über eine Mumie. In Australien erwarb er einen
zweiten Doktortitel in Richtung Anthropologie, und seit 2012 ist er Professor für Anatomie an der Uni Zürich und leitet das kürzlich gegründete Institut für Evolutionäre Medizin.
Neben den Vorlesungen ist er einen
grossen Teil des Jahres unterwegs in
aller Welt, um Vorträge zu halten und
an Ausgrabungen teilzunehmen.
Karin Steiner
Am Hüttenkopf, am Waldrand von
Schwamendingen, hat Frank Rühli
(mit seiner Frau) nach langem Suchen den Ort gefunden, wo er Entspannung von seinem hektischen Alltag findet. Aber bald schon packt er
wieder seine Koffer, um beispielsweise in den Iran zu reisen und Salzmumien zu erforschen, die vor rund
2000 Jahren in Salzwerken verschütANZEIGEN
Evolution der Krankheiten
«Mein Gebiet ist die Evolution der
Krankheiten», erzählt er. Die Frage,
wie sich die Gesundheit des Menschen entwickelt hat und die mögliche Bedeutung für die heutige Medizin, steht im Zentrum seiner Forschungen. Zum Beispiel werden gemeinsam mit Forschern der Uni Basel Mumien in Luxor mit radiologi-
schen Methoden untersucht. Dank
dem modernen, transportablen Röntgengerät ist es möglich, vor Ort millimetergenau in das Innere der Mumien zu blicken, ohne die Mumie aus
den Bandagen auswickeln und beschädigen zu müssen.
zusammen mit Frank Rühli und seinem Team in dieser archäologischen
Stätte. «Wird ein Grab geöffnet, trifft
man dort manchmal zuerst ein grosses Durcheinander an. Die Grabräuber haben ihre Spuren hinterlassen.»
Ötzi noch lange nicht erforscht
Im Tal der Könige
Mehrere Male pro Jahr reist er nach
Ägypten ins Tal der Könige. «Die
Identifikation vieler Mumien inklusive der Pharaonen ist noch nicht ganz
klar.» Auch an der Erforschung des
berühmten Tutanchamun war er beteiligt, dessen Todesursache bis heute
nicht restlos geklärt ist. Ein aktuelles
Projekt widmet sich Prinzen und
Prinzessinnen. «Sehr viele Kinder
sind damals früh gestorben. Auch
aufgrund der sorgfältigen Mumifizierung kann man bei den gefundenen
Kindermumien davon ausgehen, dass
es sich um Pharaonenkinder oder
sehr nahe Verwandte handelt.»
Im Tal der Könige habe es vermutlich weitere Gräber. Das Ägyptologie-Seminar der Uni Basel arbeitet
Rühli hat auch die berühmte Gletschermumie «Ötzi» untersucht und
festgestellt, dass der rund 45 Jahre
alte Mann wohl durch Verbluten nach
einem Pfeilschuss starb. «Dennoch
sind die Forschungen noch lange
nicht beendet. Es sind zum Beispiel
genetische Projekte an ihm geplant.
Ötzi ruht in einem Museum im Südtirol unter klimatisch optimalen Verhältnissen.
Aus
Respektgründen
wünscht sich Rühli, dass Ötzi und andere Mumien nur sehr zurückhaltend
in der Öffentlichkeit präsentierte werden. Heute ist Frank Rühli Vorsitzender des Forschungsbeirats. Forscher,
die Untersuchungen an Ötzi vornehmen wollen, müssen also erst ein Gesuch bei Rühli und seinen Beiratskollegen stellen.
Medizinhistorisches
Museum wird
Medizin Museum
Vor gut einem Jahr hat Frank
Rühli das Medizinhistorische Museum der Universität Zürich übernommen. Seitdem ist das Museum geschlossen. «Wir sind dabei,
die umfangreiche Sammlung zu
katalogisieren und das Museum
neu zu konzipieren», sagt er.
Neu soll ein Medizin Museum
entstehen, das den Stand der
heutigen Medizin aufzeigt. «Die
humanen Präparate der Sammlung sind für die Forschung sehr
wichtig. Sie geben uns Aufschluss
über die Entwicklung von Krankheiten und Erregern wie zum Beispiel der Tuberkulose», sagt
Frank Rühli. Ein Öffnungstermin
des neuen Museums steht aktuell
noch nicht fest. (kst.)
Stadt Zürich
Nr. 20
19. Mai 2016
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ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Immer in Bewegung: Prix-Walo-Chefin Monika Kaelin (l.) mit Ex-MissSchweiz Anita Buri und Fussballlegende Fritz Künzli.
Gemeinsam aufs Polybähnli: Stadtrat Filippo
Leutenegger und Elisabeth Schnell.
DJ Antoine und das Model Laura Zurbriggen planen eine gemeinsame Zukunft.
Cony Sutter (l.), Sabine und Peter Pfändler, der sich
von seinem Unfall gut erholt hat.
Zollt den Künstlern Respekt: Nationalrätin Doris
Fiala mit ihrem Gatten
Jan.
Freuen sich über Ehrenpreis: Mundart-Rocker Toni Vescoli mit seiner Frau
Ruthli.
Preis für Bühnenproduktion «Io senza te»: Stefan
Huber (l.), Anja Haeseli, Peter Reber.
Klassentreffen der Schweizer Show-Prominenz beim Prix Walo
Der 42. Prix Walo wurde wiederum
im Kongresshaus vergeben. Doch die
Chefin der Show-Szene Schweiz und
somit Prix-Walo-Mutti Monika Kaelin hat das Heft aus den Händen gegeben. Neu moderierten den Anlass
nämlich Nicole Berchtold und Salar
Bahrampoori vom SRF. Bis in zwei
Jahren das Kongresshaus wegen des
Umbaus nicht mehr benutzt werden
kann, wird wohl der Prix Walo unter
die Fittiche des Staatsfernsehens gewandert sein. Denn auch SRF-Mode-
ratorin Sabine Dahinden wurde per
Telefonvoting zum sogenannten Publikumsliebling erkoren. Und zwar
noch vor den ebenfalls nominierten
Schweizer Megastars Emil, Bruno
Ganz, Beatrice Egli oder Walter Andreas Müller. Eine Auszeichnung in
Form eines tanzenden Sterns erhielten zudem die SRF-«Landfrauen».
Ebenso wurden die «Muntermacher
der Nation», Sutter&Pfändler, geehrt. Diese parodieren unter anderem Hausi Leutenegger, der wohl-
wollend im Publikum sass. Mit seiner
Autobiografie «Mache was i will» hat
Mundartrocker Toni Vescoli vor Jahresfrist von sich reden gemacht. Nun
wurde der 73-Jährige mit dem Ehren-Prix-Walo ausgezeichnet und
musste in seiner Rede gegen Tränen
ankämpfen, als er seiner Frau Ruthli
für deren uneigennützige Unterstützung dankte. Wie Ruthli Vescoli gestand, bringe ihr Rocker-Urgestein
Toni übrigens jeden Morgen fürsorglich ein «Käffeli» ans Bett.
Unternehmer, Bobfahrer
und Schauspieler Hausi
Leutenegger mit Gattin
Anita.
Sängerin Lys Assia
beehrt den Prix
Walo jedes Jahr mit
ihrer Anwesenheit.
Filmbösewicht Andrea
Zogg erhielt den Prix
Walo als bester Schauspieler.
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Küsnachter
Nr. 20
19. Mai 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
In 140 Zeichen
Er ist Pianist,
Komponist und
Konzeptkünstler, CEO von
Havas Worldwide Switzerland, Präsident
des Schweizer
Art
Directors
Clubs, war Werber des Jahres.
Awards und Auszeichnungen säumen seinen Weg. Kreieren ist
Frank Bodins Leben. Als er sich
einem neu eröffneten TwitterKonto gegenübersah, beschloss
er, ein Jahr lang täglich einen Gedanken zum Thema Kreativität zu
verfassen. Er nannte sie «Creative Imperatives», nummerierte
und veröffentlichte sie täglich auf
Twitter und Facebook, kondensiert auf 140 Zeichen. Mit gelassener Konsequenz baute er eine
schnell wachsende Community,
bestehend aus Kreativen aller
Welt, auf, die unzählige Rückmeldungen und liebevolle Eigenkreationen erzeugten.
In einem Jahr waren 365 Gedanken entstanden, die viele
Menschen inspirierten. Die Resonanz war riesig. Das Netz ist
flüchtig. Die 100 besten Denkanstösse fanden den Weg in ein rotes Lederbändchen.
Frank Bodin, Do it, with love. Verlag Hermann Schmidt, 2015.
Vernetzte Kriminalität
Im Buch «Der
Tod, das Verbrechen
und
der Staat» zeigt
Monika Fahmy
im Zusammenhang mit Terrorismus auf,
was
passiert,
wenn den Nachrichtendiensten
die Hände zu stark gebunden
sind. Ebenfalls politisch relevant
ist die Frage zur Neufassung oder
Ergänzung des Straftatbestands
der organisierten Kriminalität.
Die Autorin legt dar, weshalb
auch diese Massnahmen wenig
bringen. Denn die heutige organisierte Kriminalität ist vernetzter,
globalisierter und weitaus schlagkräftiger. Sie hat komplette Volkswirtschaften unterwandert und
bedroht den Bestand ganzer Nationen. So weit der Befund der Expertin für Wirtschaftskriminalität.
Sachkundig zeichnet die Autorin
ein erschreckendes Porträt einer
zunehmend weltweiten Bedrohung. Die Akteure der organisierten Kriminalität sind heute unter
anderem Persönlichkeiten auf
dem öffentlichen Parkett, eng verbunden mit Politik und Wirtschaft. Die italienische Mafia kooperiert inzwischen mit lateinamerikanischen Drogenkartellen,
asiatischen Wettpaten und afrikanischen Wilderern. Und sie alle
haben ein Standbein in der
Schweiz, in Deutschland und Österreich. Gespräche mit Insidern
aus der Finanzwelt sowie Informanten aus dem Umfeld der organisierten Kriminalität erhärten
die Recherche der Autorin, die in
Zürich wohnt.
Monika Fahmy. Der Tod, das Verbrechen und
der Staat. Orell Füssli Verlag, 2015.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 19. Mai
14.30 Seniorennachmittag: Mit Geschichtenerzähler
Jürg Steigmeier. Kath. Pfarreizentrum St. Georg,
Kirchstrasse 4, Küsnacht.
15.00–16.00 Klassisches Klavierkonzert: Mit Pervez
Mody. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
18.15 Turnen für Alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag ausser in den Schulferien, Dauer
eine Stunde, Garderoben stehen zur Verfügung.
Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle), Rigistrasse, Küsnacht.
Freitag, 20. Mai
20.00 «Fanny Mendelssohn und ihr Bruder Felix»: Ein
(musikalischer) Dialog von Armin Brunner. Kulturschiene, General-Wille-Strasse, Herrliberg.
Abendkasse/Bar ab 19 Uhr. Vorverkauf:
[email protected] oder Tel. 044 391 88 42,
www.kulturschiene.ch.
10.00–17.00 Frühlingsmarkt Herrliberg:
54 Marktstände, Festbeizen und weitere Verpflegungsstände sowie ein nostalgisches Kinder-Karussell tragen zur festlichen Stimmung des vom
Herrliberger Gewerbeverein organisierten Marktes bei.
14.00 Öffentliche Probe «Kammermusik für Kinder –
Der Hörnerschall: Eine heitere musikalische Geschichte für Kinder ab 5 Jahren. Optional: Führung hinter die Kulissen im Anschluss. Tonhalle,
Claridenstrasse 7, Zürich.
Montag, 23. Mai
14.30 «Mit Singen das Leben zum Klingen bringen»:
Kath. Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4,
Küsnacht.
14.45–15.15 Reim & Spiel: Kinderverse und Lieder
für Kleinkinder ab 9 Monaten in Begleitung. Mit
Zvieri. Kathrin Neuhaus, Musikpädagogin. Es ist
keine Anmeldung notwendig. Familienzentrum
Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht.
19.30 Dokumentarfilm «Chiquitos»: Reformierte
Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5,
Küsnacht.
Samstag, 21. Mai
Dienstag, 24. Mai
9.30 Generalprobe «Mandoline in Concert»: Das Tonhalle-Orchester Zürich spielt Werke von Beethoven, Vivaldi und Bach unter der Leitung von Giovanni Antonini und mit dem Mandolinenvirtuosen Avi Avital. Optional: Führung hinter die Kulissen im Anschluss. Tonhalle, Claridenstrasse 7,
Zürich.
19.30 Generalversammlung Spitex Küsnacht: Im Anschluss an die GV hält PD Dr. med. Albert Wettstein ein Referat mit dem Titel: «Was ist anders
im Alter?». Ref. Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5, Küsnacht.
20.00 «Puls der Bevölkerung»: Die SVP Küsnacht
Die Harmonie Eintracht
lädt zum Frühlingskonzert
Die Harmonie Eintracht
Küsnacht lädt am Freitag
27. Mai zum Frühlingskonzert unter dem Motto
«Blues and More».
Das Programm des diesjährigen Frühlingskonzerts der Harmonie Eintracht
verspricht eine vielfältige Palette von
Songs aus den Anfängen des Blues bis
zu neueren Stücken der Blasmusik.
Zu den Klassikern gehört der «St.
Louis Blues March», der Anfang des
20. Jahrhunderts entstand und einer
der ersten Blues-Songs war, der in der
Popmusik Erfolg hatte. Oder auch der
«Basin Street Blues» von Spencer Wil-
liams. Dieser wurde erstmals von
Louis Armstrong auf Platte eingespielt
und entwickelte sich danach zum Jazzstandard.
Ebenfalls zu den zehn Stücken im
Programm gehört das durch die Beatles bekannt gewordene Stück «A Taste
of Honey» von Ric Marlow und Bobby
Scott oder «Fire and Ice» des Österreichers Otto M. Schwarz, eines zeitgenössischen Komponisten aus dem Bereich der Filmmusik.
Für das leibliche Wohl vor und
nach dem Konzert ist mit einem Bistrobetrieb gesorgt. (aj.)
Frühlingskonzert Harmonie Eintracht
Küsnacht. Freitag, 27. Mai, 20 Uhr. Katholisches Pfarreizentrum Küsnacht. Eintritt
frei, Kollekte.
fühlt den Puls der Bevölkerung. Heslihalle (Foyer), Untere Heslibachstrasse 33, Küsnacht.
Mittwoch, 25. Mai
12.35 Wandern: Wanderung am Greifensee, Niederuster, Fällanden. Besammlung Bahnhof, Küsnacht. Mit Agnes Müller-Lustenberger. Nur bei
schönem Wetter. Auskunft: Tel. 043 266 86 30.
14.45–16.30 Erlebniswerkstatt: Filzen: Für Kinder
ab 18 Monaten in Begleitung. Arian Zeller, Kunsttherapeutin ED. Anmeldung: im Familienzentrum. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4,
Küsnacht.
Donnerstag, 26. Mai
9.00–11.00 Diskussionsrunde BooXkey: Mit der Autorin Federica de Cesco. Buchhandlung Wolf, Zürichstrasse 149, Küsnacht.
18.15 Turnen für Alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag ausser in den Schulferien, Dauer
eine Stunde, Garderoben stehen zur Verfügung.
Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle), Rigistrasse, Küsnacht.
Freitag, 27. Mai
15.00–16.00 Konzert für Cello und Klavier: Mit dem
Duo Aramu. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Küsnacht, St. Georg
Dreifaltigkeitssonntag
Samstag, 21. Mai
17.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 22. Mai
10.30 Eucharistiefeier
Hochfest des Leibes und Blutes Christ
– Fronleichnam
Donnerstag, 26. Mai
19.00 Eucharistiefeier; Mitwirkung
funtastic und Firmanden
Anschliessend Zusammensein, bei
schönem Wetter im Kirchhof
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 22. Mai
9.00 Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 21. Mai
18.30 Eucharistiefeier
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Sonntag, 22. Mai
10.00 Kirche: Gottesdienst
Pfrn. Judith Wyss
Anschliessend Kirchenkaffee
10.15 Pflegeresidenz Bethesda
Heimgottesdienst mit Abendmahl
Pfrn. Ruth Stenger
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
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Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Annina Just (aj.),
Oliver Linow (oli.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal
Wiederkehr (pw.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
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Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044
913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Von Revolutionen und
verfluchten Streichquartetten
Das preisgekrönte Ensemble
Belanus spielt am Sonntag,
22. Mai, im Küsnachter
«Seehof» drei Streichquartette von Grieg, Schnittke
und Beethoven.
«Das unselige Streichquartett liegt
ewig herum wie alter norwegischer
Käse», schrieb Edward Grieg 1895 an
Adolf Brodsky und hat sein unvollendetes Streichquartett in F-Dur selbst
nie zu Gehör bekommen. Nachdem er
Kopenhagen verlassen hatte, fand er
nicht mehr die nötige Zeit bzw. Ruhe,
um das Werk zu vollenden. In einem
Brief an Griegs Frau Nina berichtet
Julius Röntgen, ein Freund Griegs,
von der Uraufführung des Quartetts.
Sie müsse von der ungewöhnlichen
Besetzung des Quartetts erfahren: Harold Bauer, der bedeutende Pianist,
habe erste Geige gespielt und seine
Sache wirklich gut gemacht. Pablo Casals habe zweite Geige gespielt und
die Violine wie ein Cello zwischen den
Beinen gehalten. Er selbst habe die
Bratsche gespielt und Frau Casals auf
bemerkenswerte Art das Cello. «Wir
waren alle vier äusserst aufgeregt –
obwohl ausser meiner Frau kein Publikum zugegen war!»
Musik ohne konstruktive Regeln
Die Musikwelt in Aufregung versetzt
hat auch Alfred Schnittke mit seinem
3. Streichquartett. Geprägt durch die
von ihm so bezeichnete Polystilistik,
verstand er darunter Rückgriffe auf
Zitate oder Anspielungen auf andere
Stilepochen. Seit 1968 lehnte Schnittke reine serielle Musik ab, sie sei der
Kreativität der Musik abträglich. Er
wollte komponieren «ohne konstruktive Regeln». Auf diese verzichtet er
gekonnt in seinem 3. Streichquartett,
einer Auftragskomposition der Gesellschaft für Neue Musik Mannheim.
Das Belenus Quartett mit Seraina Pfenninger und Anne Battegay, Violinen, Esther Fritzsche, Viola, sowie Jonas Vischi am Violoncello. Foto: zvg.
Nebst einem Zitat aus Orlando di
Lassos «Stabat Mater» findet man
auch das berühmte Motiv D-S-c-h
Schostakowitschs sowie Beethovens
grosses Fugenmotiv aus dem Streichquartett op. 133 wieder.
Ludwig van Beethoven hatte im
Mai 1809 mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Kurz vor dem Verfassen seines 10. Streichquartetts,
mit dem durch die pizzicati hervorgerufenen Beititel «Harfenquartett»,
musste er sich vor Kanonenschüssen
in Sicherheit bringen. Napoleons erste Niederlage in der Schlacht von
Aspern östlich von Wien war im
Gang. So ist es kein Zufall, dass sich
Beethoven ausgerechnet für die in
der Militärmusik oft verwendete Tonart Es-Dur entschieden hat. Wie ein
zum Angriff aufrufendes Motiv er-
klingt im Allegro des ersten Satzes
ein Es-Dur-Dreiklang.
Dargeboten werden diese drei besonderen Werke vom Belenus Quartett (Seraina Pfenninger und Anne
Battegay, Violinen, Esther Fritzsche,
Viola, Jonas Vischi am Violoncello).
Das Ensemble wurde 2004 in Basel
gegründet und ging im Februar 2015
als Erstpreisträger aus dem Wettbewerb «Franz Schubert und die Musik
der Moderne» hervor. Als Finalist des
Kammermusikwettbewerbs des Migros Kulturprozents 2013 wurde das
Quartett in dessen Konzertvermittlung aufgenommen. Es konzertiert in
der Schweiz und in Europa. (pd.)
Sonntag, 22. Mai, 17 Uhr im Seehof,
Hornweg 28, Patronat Kulturkommission.
Eintritt frei (Kollekte). Platzzahl beschränkt, Einlass ins Haus ab 16.30 Uhr.
Ein Architekt zeigt seine Malerei
Der bekannte Zumiker Architekt Rudolf Guyer zeigt
Ende Mai in der Milchhütte
in Zumikon eine Auswahl
seiner Bilder.
Der bekannte Zumiker Architekt Rudolf Guyer eröffnet am 21. Mai um
17.00 Uhr eine Ausstellung mit
grossformatigen Werken. Rechtwinklige Formen, aber auch stilisierte
Landschaften prägen die Ausstellungsräume. Bevor Rudolf Guyer mit
seiner späteren Frau das gemeinsame Architekturbüro gründete, zog es
ihn zur Malerei. Gleich nach der Matura besuchte er in Paris die renommierte Kunstschule Académie de la
Grande Chaumière. In anschliessenden Malaufenthalten in Marokko und
der Provence entstanden ausdrucksstarke Figuren- und Landschaftsbilder. Als sich die Frage nach einem
Brotberuf stellte, entschloss sich Rudolf Guyer an der ETH Zürich Architektur zu studieren, wo er auch seine
Frau kennenlernte. Nach abgeschlossenem Studium siedelte das Paar in
die USA über, wo Rudolf Guyer an
der Ohio State University als Dozent
für Konstruktion und Entwurf wirkte
und anschliessend in New York prak-
tische Erfahrungen sammelte. Ein gemeinsam gewonnener Architekturwettbewerb für ein grosses Bauvorhaben bewog das Paar 1959 in die
Schweiz zurückzukehren und ein eigenes Architekturbüro zu eröffnen.
Während der folgenden 40 Jahre
konzentrierte sich Rudolf Guyer auf
seine Arbeit als Architekt. Die Malerei trat in dieser Zeit in den Hintergrund, lebte aber in seinen Reiseskizzenbüchern und in der architektonischen Entwurfsarbeit weiter. Seit
2003 gilt das Hauptinteresse von Rudolf Guyer wieder ganz der Malerei.
Inzwischen ist eine grosse Zahl von
Bilder entstanden, die sich in verschiedene Werkgruppen aufteilen
lässt.
Im Vordergrund stehen architektonische Themen, inspiriert durch eigene Bauten, aber auch Erinnerungsbilder aus der grossen Anzahl von
Skizzenbüchern. Weniger geometrisch, aber gleichwohl reduziert gibt
Rudolf Guyer Landschaften wieder,
die er auf verschiedenen Reisen erlebt hatte. Die gleiche Formensprache übertrug Rudolf Guyer jedoch
auch auf berühmte Porträts der
Kunstgeschichte, die trotz konsequenter Reduktion in ihrer Struktur
erkennbar bleiben. In der aktuellen
Ausstellung zeigt die Galerie Milch-
Rudolf Guyer zeigt auf seinen Bildern eigene Bauten aber auch Erinnerungen.
Foto: zvg.
hütte eine kleine Auswahl aus ganz
unterschiedlichen Werkgruppen, die
einen Einblick in die unermüdliche
Schaffenskraft des Künstlers gibt. (e.)
Samstag, 21. Mai, bis Sonntag, 29. Mai
2016, Galerie Milchhütte, Dorfstrasse 31,
8126 Zumikon. Vernissage: Samstag, 21.
Mai, 17–20 Uhr; Finissage: Sonntag, 29.
Mai, 17–20 Uhr. Öffnungszeiten: täglich
17–19 Uhr. Der Künstler ist während den
Öffnungszeiten anwesend.
Nr. 20
19. Mai 2016
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Küsnachter
Nr. 20
19. Mai 2016
AKTUELL
Obwaldner «Hour of Power» in der Kultur-Kirche
Der Schauspieler und Autor
Hanspeter Müller-Drossaart
las vergangenen Mittwoch
in der «KulturKircheErlenbach» Obwaldner Mundartgedichte zu Exponaten des
Künstlers Kurt Sigrist.
Pascal Meister
Der Obwaldner Dialekt sprudelt wie
ein Innerschweizer Bächlein aus ihm
heraus. Sein Glossar ist eine wahre
Fundgrube
seines
dichterischen
Wortguts. Nur dank vorgängigen
Translationen einzelner Wörter versteht das Publikum ihn – und mit ihm
seine Texte, die er mit der Gemeinde
Erlenbach teilt. «Wer sind wir? Was
genau macht das ästhetische Angebot
des menschlichen Daseins aus?»
Hanspeter Müller-Drossaart steht neben dem Taufstein, bereit, seine ambivalenten Gedichte aus dem Sprachkosmos der Obwaldner Mundart dem
Publikum vorzutragen. Hinter ihm
ragt das Kunstwerk «Zeitraum
Hirsch» von Kurt Sigrist wie ein prähistorisches Grabmal in den Kirchenhimmel. Die drei Meter hohe Skulptur aus Fichten- und Irokoholz ist mit
einem Hirschgeweih bekrönt, eine
Metapher für die Urmacht der Reinkarnation, aber auch einer Verneigung zur göttlichen Dimension.
Pfarrer Andreas Cabalzar (links) mit Künstler Kurt Sigrist hinter dessen Objekt «Erdtisch».
Zwei alte Freunde
Unter dem Titel «La Terra – Eine
Spur durch Zeit-Kult-Raum» präsentiert die reformierte Kirche Erlenbach bis Ende Oktober Werke des
Obwaldner Künstlers Kurt Sigrist.
Werke, die auf die Geburt und Lebensräume des Menschen, seine
Sehnsüchte und Transformationen
wie auch Wandel und Tod verweisen.
Werden und Vergehen; davon handeln auch die meisten Texte von Müller-Drossaart an diesem Abend. Über
100 Gedichte zu verschiedenen Themen hat der Schauspieler, den viele
vor allem als Mario Corti aus dem
Swissair-Epos «Grounding» kennen,
verfasst. In seinem Buch «Zittrigi
Fäkke» vereinte er diese Geschichten, die die universelle Frage nach
dem «Sinn» und dem «Wie weiter?»
aufwerfen.
«Fäkke» bedeutet so viel wie «gefiederte Flügel» und kann als Inbegriff des Leichten und Zerbrechlichen
gedeutet werden, als etwas, was
nicht ewig hält, etwas, was auch Sigrists Kunstbotschaften eindrücklich
vermitteln. Hinter der Kirche steht
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Hanspeter Müller-Drossaart las Obwaldner Texte zur Kunst von Kurt Sigrist. Im Hintergrund das Exponat «Zeitraum Hirsch/Lebensraum».
mit dem Objekt «La Terra» eine
Stahlkonstruktion mit vier Eingängen. Man muss sich bücken, um reinzukommen, quasi in die Erde eintauchen, um danach im Licht an der
«Oberfläche» wieder aufstehen oder
gar auferstehen zu können. Zusammen mit dem eigens von MüllerDrossaart dafür geschriebenen Text
«dinne dri uife» (innen drin hinauf),
wird die ewige Frage nach dem «Was
kommt danach?» verdeutlicht.
Dass Obwaldner Kauderwelsch in
Erlenbach auf graziöse Kunst trifft,
ist Pfarrer Andreas Cabalzar zu verdanken. Der Kultpfarrer vereinte die
zwei langjährigen Freunde aus Obwalden zu dieser andächtigen Rahmenveranstaltung, bei der Mundartgedichte und Kunstobjekte eine gemeinsame Sprache sprechen und dabei auch noch die elementaren Botschaften der Kirche vereinen. Müller-Drossaarts Texte wirken wie ein
Nach-Hause-Kommen, eine Heimkehr des Dichters zurück zu den
Wurzeln nach Sarnen, wo er seine
Kindheit verbrachte. Die teils auch
autobiografischen Texte bilden den
Boden des seelischen und physischen
Daseins, wie das auch die Kunstobjekte von Sigrist tun.
Das Gedicht «Dr Tefflibueb» handelt von Jugendlichen auf Motorrädern, die die Stadt Sarnen in ein rasendes Monte Carlo verwandeln. Der
satirische Einstieg bringt das Publikum
zum Lachen, doch spätestens beim
tödlichen Unfall angekommen, ändert
sich die Gemütslage. Mit «in der Stille
blinkt es sinnlos blau», endet die euphemistische Prosa, und mit den Klängen aus der Bassklarinette von Musiker Matthias Müller ändert auch die
Stimmung auf den Kirchenbänken. Die
hohen und tiefen Töne sind fröhlich
und düster zugleich, wie auch der Lebensweg eines jeden von uns.
Die Bedürfnisse des Menschen
nach Sicherheit und Geborgenheit finden sich in diesen Melodien, die uns
an eine Ebene zwischen Realität und
Traum erinnern oder aber an Sigrists
Pappelholzobjekte mit dem Namen
«Behausung», die links und rechts
Fotos: Pascal Meister
vom Altar für Vertrauen und Unumstösslichkeit stehen. In allen Belangen
steht auch immer die Transzendenz,
das Bedürfnis nach der kosmischen
Obrigkeit im Vordergrund.
Der Humor kommt nicht zu kurz
Obwohl viele Gedichte von MüllerDrossaart sehr melancholisch und
traurig wirken, die Humor-Koryphäe
aus dem Kanton Obwalden kann
ernsthafte Themen auch lustig verpacken. Dann nämlich, wenn er mit seinem befreienden, wortwitzigen Gedicht «manorglikk» (Manor-Glück),
den Protagonisten dank einem Warenhaus aus der Depression holt,
oder die Abkürzung für den Kanton
Obwalden, OW, lautmalerisch zu einem Text mit «Oh weh» verwandelt.
Auch der Vorzeigegläubige der Innerschweiz, Bruder Klaus, bleibt von
Müller-Drossaart nicht verschont. Ob
gläubiger Christ oder nicht, Literatur,
Kunst und Musik vermitteln an diesem Abend eine christliche Botschaft:
Auch wenn manch einer an der Existenz des Herrgotts zweifelt, ist seine
Präsenz erwünscht. Ganz nach dem
Motto: «Bleib in meiner Nähe, wenn
es dich gibt.»