32. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 19. Mai 2016 Nr. 20 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Küsnachter kämpfen für neue Sporthalle Drei Küsnachter Sportvereine streben den Bau einer neuen Halle an. Wegen Platzmangel mussten sich die Basketballer gar aus dem Spielbetrieb zurückziehen. Oliver Linow In der «Steinburg» gibt es bald gutbürgerliche Küche. Foto: Annina Just Steinburg eröffnet im September Um den Namen des neuen Wirtes im Restaurant Steinburg in Küsnacht wird noch ein gut gehütetes Geheimnis gemacht. Doch wie der «Küsnachter» weiss, stammt er aus der Region und feiert Anfang September Wiedereröffnung im Traditionslokal. Mit gutbürgerlicher Schweizer Küche auf einem mittleren Preisniveau soll es ein Restaurant «für die Küsnachter Bevölkerung» sein. Bis zum Eröffnungstermin müssen an der Immobilie noch kleinere Sanierungsarbeiten aufgrund von feuerpolizeilichen Vorschriften durchgeführt werden. Ende Januar dieses Jahres hatte das bisherige Wirtepaar Daniel Schöchli und Annemieke van der Laan das Restaurant aufgegeben. Ihr Betrieb war zuletzt mit 14 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet. (aj.) «Das wird ein ziemliches Erdbeben geben», erklärt Robert Gerritsma, Präsident des Basketballclub Küsnacht. Ausgelöst wird dieses durch die schlechte Hallensituation in Küsnacht. Keine der vorhandenen Küsnachter Hallen hat die Spielfeldmasse, die für Spiele der Nationalliga erforderlich wären. Deshalb tragen die Sportler ihre Spiele in der Halle der Schule Allmendli in Erlenbach aus. Während der Ferien mussten Playoffspiele sogar verschoben werden, weil die Hallen geschlossen waren. «Wir waren unseren Kontrahenten gegenüber andauernd benachteiligt. Deshalb haben wir uns schweren Herzens entschieden, sowohl die Herren- als auch die Damenmannschaft aus dem Spielbetrieb der Nationalliga B zu nehmen», erzählt Gerritsma. Eine Reaktion des Verbandes steht noch aus. Die beiden Mannschaften werden die kommende Saison in tieferen Ligen in Angriff nehmen müssen. Die Herren in der 1. Liga National, die Damen eventuell sogar in der 2. Liga. «Das wäre eine Die Hand- und die Basketballer tragen ihre Spiele derzeit in der Sporthalle der Schule Allmendli in Erlenbach aus. Foto: Oliver Linow Katastrophe für unseren Verein», zeigt sich der Präsident bestürzt. Keine Spiele im eigenen Dorf Dasselbe Problem hat der Handballclub Küsnacht. «Im Bernbiet hat jedes Tausendseelendorf eine eigene Dreifachturnhalle. Nur bei uns herrscht ein riesiger Mangel», klagt Patrick Hüppi, Vizepräsident des Handballclubs Küsnacht. Die Junioren trainierten zwar in der Halle der Schule Erb und in der Heslihalle. «Für Spiele sind die allerdings zu klein. Ausserdem würden wir gerne mehr Übungseinheiten durchführen. Dafür gibt es aber in diesen Hallen keine Kapazität», erklärt Präsident Michael Schubiger. So kommt es, dass die Aktiven für Spiele Mit Ambitionen und Nationalspielern Vor gut einem Jahr gegründet, präsentiert sich der Handballclub Küsnacht äusserst erfolgreich. Der mit ehemaligen Nationalspielern gespickte Verein schaffte in dieser Saison den Aufstieg in die 3. Liga. Den grössten Erfolg feierten die Handballer im Regionalcup, den sie mit Siegen gegen bis zu zwei Klassen bessere Gegner für sich entschieden. Möglichst bald wollen die Küsnachter in der 1. Liga, der dritthöchsten Spielklasse auflaufen. (oli.) und Training ins Exil nach Erlenbach ausweichen müssen. Die Halle der Schule Allmendli entspricht allen Kriterien. Für die nächste Saison müsste allerdings WLAN zur Verfügung stehen. Bei Drittligaspielen ist das Heimteam ab nächster Saison dazu verpflichtet, einen Liveticker zu ermöglichen. Das könnte sicher eingerichtet werden, ist Schubiger überzeugt. «Die Halle ist in sehr gutem Zustand und zwei, drei unserer Junioren kommen sogar aus Erlenbach», gibt Hüppi zu. «Trotzdem sind wir ein Küsnachter Verein und möchten unsere Spiele in unserem Dorf austragen.» Passender Ort gefunden Schubiger und Hüppi sehen es als Auftrag der Gemeinde, für die Vereine möglichst optimale Bedingungen für die Ausübung ihrer Sportart zu schaffen. «Wir vom HC Küsnacht werden uns diesbezüglich in allen Bereichen engagieren, um in Küsnacht eine möglichst attraktive Vereinskultur zu gewährleisten», verspricht Hüppi. Als Nächstes geht es Fortsetzung auf Seite 3 Sonderschule Kirchenschule Schulbehörde Seit vierzig Jahren wurden an der Christoffelschule in Herrliberg Kinder mit besonderen Bedürfnissen unterrichtet. Im Sommer schliesst die Sonderschule. «Aus finanziellen Gründen», bestätigt Verwaltungsratspräsident Balz Dubs. Seite 3 Gut 400 Kirchgänger besuchten den Regionalgottesdienst am Pfingstsonntag in der reformierten Kirche Küsnacht. Es war der erste im Rahmen des Kooperationsprojekts 5+, der Gemeinden Zollikon bis Herrliberg. Seite 7 Silvia Steiner, Regierungsrätin und Bildungsdirektorin, spricht über den neu etablierten Stundenplan und die Einführung des Fachs «Medien und Informatik». Soziale Medien sind nun auch in der Schule von Bedeutung. Seite 9 2 Stadt Zürich Nr. 20 19. Mai 2016 WE T T B E WE R B E Lesung mit Franz Hohler «Veronika, der Lenz ist da» – im «Weissen Wind» Im Rahmen des Festivals «Abenteuer StadtNatur» liest Franz Hohler im Theater Rigiblick. Die Lokalinfo verlost VIP-Tickets. Das Vokalensemble «Six in Harmony» tritt im «Weissen Wind» auf die Bühne – im unentbehrlichen Frack und dezent begleitet von einem Pianisten. Lorenz Steinmann Gibt es Wildtiere in unserer Stadt? Wo leben eigentlich die Stadtfledermäuse? Gefährden unsere Katzen die Vogelarten? Wer setzt sich für das Wohl der Stadttiere ein? Wer kümmert sich um die städtischen Blumenbeete? Wie geht es den Bäumen in unserer Stadt? Weshalb gibt es mehr Pflanzenarten in der Stadt als auf dem Land? Am Festival «Abenteuer StadtNatur» vom 20. bis zum 22. Mai 2016 erhalten alle Interessierten Antworten auf diese Fragen und erfahren mehr über Pflanzen, Tiere und Grünräume in der Stadt Zürich. Das gesamte Programm ist unter www. abenteuer-stadtnatur.ch einsehbar. Eine umfassende Sonderzeitung Die Lokalinfo hat zusammen mit den Organisatoren eine umfassende Sonderzeitung erarbeitet, sie lag vergangene Woche allen Zeitungstiteln bei. Wer noch ein Exemplar möchte, kann es kostenlos bestellen bei der Lokalinfo AG, Telefon 044 913 53 33. www.abenteuer-stadtnatur.ch ANZEIGEN Franz Hohler liest am Sonntag im Theater Rigiblick. Foto: zvg. Verlosung Lokalinfo verlost 2x 2 Tickets zu Franz Hohlers Matineelesung «StadtNatur» im Theater Rigiblick am Sonntag, 22. Mai, von 11 bis 12 Uhr. Gratiseintritt und VIPApéro. Wert je ca. 60 Franken. Wer gewinnen will, ruft am Freitag, 20. Mai, um 14 Uhr folgende Telefonnummer an: Telefon 044 913 53 96 Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Die sechs Gründungsmitglieder des Vokalensembles «Six in Harmony» haben eine gemeinsame Vergangenheit als Mitglieder der Zürcher Sängerknaben. Gemeinsam ist ihnen auch die Begeisterung über die Musik der «Comedian Harmonists». Alle sind sie hingerissen vom perfekten Klang und von der spannenden und dramatischen Geschichte dieses sehr erfolgreichen Berliner Vokalensembles der 20er- und 30er-Jahre. So entschieden sie sich, die alten, aber unvergessenen Lieder der damaligen Zeit («Veronika, der Lenz ist da», «Wochenend’ und Sonnenschein») wieder aufleben zu lassen und zu interpretieren. Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, wie sich schon bald herausstellte. Der «Sound» der Comedian Harmonists scheint wirklich einzigartig, nahezu unerreichbar zu sein. Seit 1997 probt das Zürcher Ensemble intensiv in fast unveränderter Formation mit dem Ziel, dem Klangideal der «Comedian Harmonists» so nahe wie möglich zu kommen. Da die ursprünglichen Partituren im Handel nicht erhältlich sind, Singen Lieder der 20er- und 30er-Jahre: «Six in Harmony». müssen die Originalsätze in stundenlanger Arbeit ab Schellack-Platte gehört und von Hand aufgeschrieben werden. Die Begeisterung und die spontanen Reaktionen des Publikums bei Konzertauftritten – stets im eleganten Frack – zeigen den Sängern von «Six in Harmony», dass sie auf dem richtigen Weg sind, und lassen nur einen Schluss zu: Die Musik der «Comedian Harmonists» ist zeitlos und hat bis heute nichts von ihrem besonderen Charme verloren. (e.) Samstag, 4. Juni, 20 Uhr, Restaurant Weisser Wind (grosser Saal) Oberdorfstr. 20, 8001 Zürich. www.sixinharmony.ch. Foto.: zvg. Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für das Konzert von «Six in Harmony» am 4. Juni. Wer dabei sein möchte, schickt bis 23. Mai eine Mail mit Betreffzeile «Harmony» und vollständigem Absender an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG Wettbewerb «Harmony» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Keine Korrespondenz über den Wettbewerb. Rechtsweg ausgeschlossen. Küsnachter AKTUELL Nr. 20 19. Mai 2016 3 Keine Zukunft für die Herrliberger Christoffelschule Die Christoffelschule in Herrliberg schliesst Ende Schuljahr nach 40 Jahren. Aufseiten der Eltern löst das Ende der Sonderschule grosses Bedauern aus. Oliver Linow Seit gut vierzig Jahren wurden an der Christoffelschule in Herrliberg Kinder mit besonderen Bedürfnissen unterrichtet. Im Sommer ist damit Schluss. Die Sonderschule schliesst, «aus finanziellen Gründen», wie Verwaltungsratspräsident Balz Dubs auf Anfrage bestätigt. Ausschlaggebend sei der Kanton, der plant die Finanzierungspolitik für Sonderschulen umzustellen. Während er bisher eine Defizitgarantie für Sonderschulen übernahm, sollen diese in Zukunft nur noch einen bestimmten Betrag pro Kind erhalten. «Dieser Vorschlag wird zurzeit erst in der Kommission des Kantonsrats bearbeitet, entschieden ist da noch gar nichts», erklärt Martin Wendelspiess vom Volksschulamt (VSA). Laut ihm muss die Christoffelschule aber unabhängig davon finanzielle Einbussen in Kauf nehmen. «Eigentlich übernimmt der Kanton für eine Sonderschule in der Grösse der Christoffelschule 385 Stellenprozent für Lehrerpersonen oder Therapeuten. Die Christoffelschule hat diesen Prozentsatz immer überschritten und der Kanton hat diese Kosten übernommen», sagt Wendelspiess. Ab dem laufenden Schuljahr werde der Kanton für Zu- satzkosten nicht mehr aufkommen. Ausserdem werde der Kanton die Stellenprozente um rund 20 Prozent senken müssen, von 385 auf 363. Balz Dubs verneint, dass dieser Beschluss mit ein Grund für die Schliessung der Herrliberger Sonderschule sei. «Zuerst hiess es ab 2017 ändere sich das Finanzierungsmodell, später hiess es ab 2018 und davon gehen wir immer noch aus. Wir haben uns jetzt frühzeitig mit der Situation befasst.» Dubs bedauert die Schliessung, sieht sie aber eher als Zeitzeichen, dass die Uhr der Schule nun abgelaufen Polizei spürt drei Schwarzarbeiter auf Schule Küsnacht: Rechnung im Plus Die Kantonspolizei Zürich hat vergangene Woche im Bezirk Meilen auf verschiedenen Baustellen mehrere Arbeiter kontrolliert und dabei drei Schwarzarbeiter festgestellt. Wie die Kapo mitteilt, haben die Kontrollen zwischen 8.30 Uhr und 15 Uhr in den Gemeinden Küsnacht, Meilen, Oetwil am See, Uetikon am See und Zollikon auf insgesamt 11 Baustellen stattgefunden. Insgesamt wurden 16 Bauarbeiter kontrolliert. «Bei drei Männern stellten die Polizisten fest, dass sie Schwarzarbeiter sind. Entweder arbeiteten sie ohne Arbeitsvertrag oder ohne Arbeitsbewilligung», schreibt die Kapo. Drei weitere Männer waren polizeilich wegen der Zustellungen von behördlichen Dokumenten ausgeschrieben. (pd.) ANZEIGEN Bis zum Sommer befindet sich die Christoffelschule noch auf dem Gelände der Primarschule Herrliberg. Die Jahresrechnung 2015 der Schule Küsnacht fällt deutlich besser aus, als erwartet: Sie schliesst mit einem Plus von rund 248 000 Franken, während das Budget ein Defizit von 4,4 Millionen Franken vorsah. Das Jahresergebnis 2015 der Schule Küsnacht fällt um 4,65 Millionen Franken besser als budgetiert. Mit einem Ertrag von 84 Millionen Franken und einen Aufwand von 83,8 Millionen Franken liegt es rund 248 000 Franken im Plus. Budgetiert war ein Defizit von 4,4 Millionen. Dieses erfreuliche Ergebnis sei vor allem mit höheren Steuereinnahmen zu begründen. Wie die Schulgemeinde in einer Mitteilung schreibt, liegen diese bei 78,5 Millionen Franken und somit deutlich über den budgetierten 75 Millionen Franken. Der Mehrertrag sei auf die Zunahme der ordentlichen Steuern zurückzuführen. Entlastungen auf Aufwandseite Doch dies sorgt vor allem kurzfristig für rosige Aussichten. «Die Mehreinnahmen werden dazu führen, dass die an den Kanton abzuführenden Gelder für den Finanzausgleich im Jahr 2017 steigen und damit nur zu einem kleinen Teil bei der Schule verbleiben werden», heisst es in der Mitteilung. Wie Klemens Empting, Finanzvorsteher der Küsnachter Schulgemeinde, erklärt, werde diese Abgabe durch die im Dezember angenommene Steuererhöhung der Schulgemeinde zusätzlich erhöht. «Das hat hingegen für die Politische Gemeinde einen positiven Effekt», fügt er an. Durch die Steuererhöhung der Schule ist. Für Kleinstschulen wie die Christoffelschule sei ein Fortbestand mit dem neuen Modell enorm schwierig. Insbesondere, da sie bisher eine Betreuung garantierten, die so weit ins Detail ging, wie es bei kaum einer vergleichbaren Schulen der Fall ist. «Es sind bereits zwei andere Kleinstschulen mit derselben Problematik an mich herangetreten», erklärt Dubs. Um welche Schulen es sich dabei handelte, wollte der Verwaltungsratspräsident allerdings nicht verraten. An der Christoffelschule unterrichteten bisher vier steige der prozentuale Anteil, den die Schulgemeinde zum Finanzausgleich besteuere. Das erklärte Ziel, die beeinflussbaren Ausgaben möglichst tief zu halten, hat die Schule im 2015 erfolgreich umgesetzt: Der Sachaufwand konnte gegenüber dem Voranschlag um 0,5 Millionen Franken gesenkt werden. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der Transport der Schüler vom Goldbach zum Schulhaus Erb um 200 000 Franken günstiger ausgefallen ist als budgetiert. Weiter haben geringere Taxi-Transporte, der aufgrund des milden Winters niedrigere Energiebedarf (– 180 000 Franken) und das kostengünstigere Catering in den Betreuungsbetrieben zu Einsparungen auf der Aufwandseite geführt. Auch die Aufwände für die Abschreibungen sind um 0,7 Millionen Franken auf 3,2 Millionen Franken gesunken. Geplant waren im Voranschlag Abschreibungen in der Höhe von 3,9 Millionen Franken. Tiefer ausgefallen sind sie hauptsächlich aufgrund der geringeren Investitionen ins Verwaltungsvermögen. Geplant waren Investitionen von 9,4 Millionen Franken. Weil sich das Bauprojekt «Neubau Schulanlage Goldbach» aufgrund von Rekursen verzögert, wurden nur Investitionen von 3,6 Millionen Franken realisiert. Somit sind die von der Schule direkt zu beeinflussenden Kosten der laufenden Rechnung (Gesamtausgaben minus die interne Verrechnung, Ausgaben des Finanzausgleichs, der Abschreibungen und der Passivzinsen) insgesamt 0,34 Millionen Franken tiefer ausgefallen als im Voranschlag. Im Vergleich zur Jahresrechnung 2014 bedeutet dies eine Kostensteigerung um 0,7 Millionen Franken. Dies ist ein Anstieg um 2,1 Prozent Foto: oli. Lehrer. In zwei Klassen mit rund sieben Schülern betreuten sie insgesamt vierzehn Schüler. Die Schule hätte sich vergrössern und mehr Schüler aufnehmen müssen. «Mit Verwaltungsräten, die wie bei uns alle ehrenamtlich arbeiten, ist das allerdings nicht möglich», zeigt sich Dubs enttäuscht. Grosses Bedauern von Elternseite Andere Sonderschulen stehen einer Änderung des Finanzmodells positiver gegenüber, wie Martin Wendelschiess vom VSA bestätigt:. «Mit dem neuen Modell ist genauer vor- und, wie in der Mitteilung betont wird, «der niedrigste seit Jahren». Der prozentuale Kostenanstieg ist somit auch geringer als der prozentuale Anstieg der Anzahl Schülerinnen und Schüler. Die Schüleranzahl ist nämlich vom Jahr 2014 zum 2015 von 1068 um 5,8 Prozent auf 1130 Schüler und Schülerinnen gestiegen. Die Personalkosten sind gegenüber dem Voranschlag ebenfalls um 0,7 Millionen auf 12 Millionen Franken gesunken. Diesbezüglich müsse allerdings differenziert werden, heisst es in der Mitteilung: Insgesamt sind die Vollzeitstellen im Bereich Bildung von 111 auf 118 gestiegen. Mit der Kantonalisierung eines Teils des kommunalen Lehrpersonals konnten die Personalkosten gesenkt werden, da sich der Kanton mit 20 Prozent an den Kosten beteiligt. Auf der anderen Seite stiegen infolge dieser Umschichtung die Kosten der Entschädigungen an andere Gemeinwesen, die hauptsächlich die Besoldung des kantonalen Lehrpersonals beinhalten, von 9,1 Millionen auf 9,8 Millionen Franken. Nettoschuld steigt Trotz positiver laufender Rechnung ist die Nettoschuld der Schule weiter um 0,34 Millionen Franken auf 4,2 Millionen Franken gestiegen. Dies ist damit zu erklären, dass die Investitionen von 3,58 Millionen Franken den Cashflow von 3,24 Millionen Franken übersteigen. Der Selbstfinanzierungsgrad betrug damit 90,5 Prozent. Auch nach der im vergangenen Dezember angenommenen zweiprozentigen Steuererhöhung, ist es für Schulpfleger Empting oberste Priorität die Kostensteigerung weiterhin so tief wie möglich zu halten. «Der sorgfältige Umgang mit Steuergeldern liegt uns sehr am Herzen», betont er. (pd./aj.) geschrieben, was der Kanton übernimmt. Dadurch erhalten die Schulen mehr Planungssicherheit», erklärt er. Somit müssen die Schüler und Lehrer der Christoffelschule sich ab nächstem Schuljahr einen neuen Platz suchen. «Unsere vier Lehrer haben bereits alle eine Stelle in einer anderen Sonderschule gefunden», freut sich Balz Dubs. Bei den Schülern liegt es im Verantwortungsbereich der einweisenden Schulgemeinde, für die Kinder eine neue Sonderschule zu finden. «Natürlich stehen wir ihnen aber beratend zur Seite», betont Dubs. Da die Schüler aus dem ganzen Kanton stammen, haben sie in ganz verschiedenen Gemeinden einen neuen Unterschlupf gefunden. Sollte es Kinder geben, die keinen Schulplatz erhalten, hat sich die Schule Momo in Uster bereit erklärt, diese aufzunehmen. Dubs: «Das Problem ist, dass es bei uns Schüler hat, die ein derartiges Mass an Betreuung erfordern, dass andere Sonderschulen sie teilweise ablehnten.» Die Schule Momo hält der Verwaltungsratspräsident für eine gute Lösung, da die Klassen ähnlich gross seien wie bisher in Herrliberg. Allerdings seien im Schnitt pro Kind weniger Lehrpersonen angestellt. Von Elternseite her hat Balz Dubs bisher grosses Bedauern, allerdings auch Verständnis gespürt. «Praktisch alle Eltern sind begeistert von der Betreuung, die ihr Kind bei uns erhält. Für sie bedeutet ein Schulwechsel natürlich immer auch eine gewisse Unsicherheit», so der Verwaltungsratspräsident. Kampf für neue SportHalle in Küsnacht Fortsetzung von Seite 1 für die Handballer darum, Kontakt mit anderen Vereinen aufzunehmen, die ihr Anliegen teilen. «Vonseiten der Küsnachter Basketballer und von Unihockey Zürisee habe ich am Rande von Anlässen bereits positive Signale erhalten. Jetzt geht es darum, gemeinsam ein konkretes Konzept zu erstellen», erklärt Schubiger. Der Basketballklub Küsnacht ist momentan wie die Handballer auf eine Halle in Erlenbach angewiesen, Zürisee Unihockey spielt und trainiert in Zumikon. Einen Ort für die Halle haben die beiden Vorstandsmitglieder bereits im Visier. «Neben der Heslibachhalle hat es genug Platz für eine neue Dreifachhalle», ist Michael Schubiger überzeugt. Zudem besteht die Möglichkeit erweiterter Kabinenplätze für Fussballer und Leichtathleten sowie einer Parkgarage und Tribünenanlage mit Bistro. «Das Ganze ist erst eine Skizze, die wie die Frage nach der Finanzierung noch weiter ausgearbeitet werden muss», betont Hüppi. Der dritte Verein, der sich eine neue Halle wünscht, ist «Zürisee Unihockey Zumikon Küsnacht Herrliberg». Die Unihockeyaner tragen Spiele und Trainings in der Halle Farlifang in Zumikon aus. Einzig die U17-Damenmannschaft trainiert einmal pro Woche in der Heslihalle. «Sie ist dafür aber eigentlich nicht geeignet», erklärt der Trainer Robert Hangartner. Denn für Grossfeldunihockey, wie in den oberen Ligen ausschliesslich gespielt wird, ist die Halle zu klein. Die dreizehn anderen Mannschaften spielen und trainieren in Zumikon. «Eine Sanierung ist keine Lösung. Es braucht eine neue Halle, in der alle Sportarten Platz finden.» 4 Küsnachter Nr. 20 19. Mai 2016 AKTUELL Nicola Bulant, Sabrina Huber, Curdin Flepp, Heinz Eberle-Fröhlich und Foto: Martin Strähl Benjamin Vögeli (v.l.). Altersanzug «AgeMan®» des Swiss AgeExplorer Instituts simuliert Wahrnehmungs- und Erfahrungswelt älterer Menschen; daneben Illustration aus dem Kinder- und Jugendbuch «Als Oma noch Tango tanzte». Erleben, wie sich das Alter anfühlt Am 22. Mai 2016 ist Internationaler Museumstag – ein Tag, an dem zahlreiche Museen ein spezielles Programm bieten. So auch das Ortsmuseum Zollikon mit der aktuellen Sonderausstellung «Altern». Wie fühle ich mich, wenn ich 80-jährig oder älter bin? Das Swiss AgeExplorer Institut entwickelte als Antwort auf diese Frage einen Anzug, um die Wahrnehmungs- und Erfahrungswelt älterer Menschen besser zu erforschen und für jüngere Menschen er- lebbar zu machen. Der Altersanzug «AgeMan®» beeinträchtigt mit verschiedenen Gewichtseinsätzen die Beweglichkeit des Körpers. Zusätzlich simuliert ein Visier die Alterssichtigkeit, während Gehördämpfer das Hörvermögen beeinträchtigen und Handschuhe die Fingerfertigkeit verringern. Der vollständige Altersanzug kann am Internationalen Museumstag unter Anleitung anprobiert und so seine Wirkung getestet werden. Auf spielerische Weise «plötzlich alt …» aussehen kann man bei weiteren Stationen der Ausstellung. So können an einem Schminktisch mit Perücken und Brillen fantasievolle «Alters-Outfits» zusammengestellt werden oder auf einem Rollatorparcours das erschwerte Fortbewegen mit einer Gehhilfe über verschiedene Böden und Hindernisse getestet werden. Neben dem spielerischen, erhalten aber auch ernste Themen ihren Platz: Wie äussert sich zum Beispiel Demenz? Und wie kann diese Alterskrankheit kindgerecht erklärt werden? Maja Gerber-Hess erzählt in ihrem Buch «Als Oma noch Tango tanzte» aus Sicht der achtjährigen Julia, wie sich der Alltag ihrer immer kränker werdenden Grossmutter verändert. (pd.) Sonntag, 22. Mai, Internationaler Museumstag. Im Ortsmuseum: «Plötzlich alt …» von 14 bis 17 Uhr und «Als Oma noch Tango tanzte» um 15 Uhr. Am 21. Mai öffnet die Uptec AG im Gewerbezentrum Zollikon ihre Türen und sorgt für spannende Einblicke rund um die Themen Solarenergie und nachhaltiges Bauen. zungskonzept der Uptec AG beginnt daher mit einer individuellen Abklärung der Situation, einer genauen Analyse. Eine Analyse beinhaltet für gewöhnlich eine neutrale Beurteilung von Bau- und Umbauvorhaben, aus der auch Gegenvorschläge hervorgehen, sowie eine herstellerunabhängige Expertise. Energievorhaben und Gebäudesanierungen sind häufig mit hohen Investitionen und der Unsicherheit über den Einsatz der richtigen Technologien verbunden. Die Firma Uptec AG, ein Start-up-Unternehmen für Umweltengineering, will solchen Unsicherheiten begegnen und unterstützt Private, Unternehmen und öffentliche Institutionen durch herstellerunabhängige Beratung und die Konzeption von ökologisch nachhaltigen Lösungen. Nachhaltige Energiekonzepte Nachhaltigkeit als Ganzes Die Uptec AG unterstützt Privathaushalte, Unternehmen und öffentliche Institutionen in Fragen der Nutzung von erneuerbaren Energien. Dazu gehören das Ersetzen von Heizanlagen, die Planung und Inbetriebnahme von Photovoltaik- und thermischen Solaranlagen sowie die Nutzung von erneuerbaren Energien für Einfamilienhäuser, Gewerbebauten und öffentliche Bauten. Zum Leistungsumfang gehören auch Beratungen für die Nutzung von Regenwasser und die Verwendung von ökologischen Baumaterialien, denn Nachhaltigkeit und der bewusste Umgang mit natürlichen Ressourcen gehen nach dem Verständnis des Teams weit über die Energieversorgung hinaus. Bei Investitionen in nachhaltige Energien müssen sich Aufwand und Ertrag die Waage halten, so das Credo der Firma. Lässt sich eine Planung wirtschaftlich nicht rechtfertigen, ist auch die Existenzberechtigung der Lösung infrage gestellt. Jedes Umset- Verpflegung und Vergnügen für Gross und Klein bietet der Herrliberger Frühlingsmarkt. gemacht. So wird auch Renzo Blumenthal aus den Herrliberger Patengemeinden im Lugnez (GR), dem grössten Seitental der Surselva, seine Bioprodukte anbieten und verkaufen. 54 Markt- und Verpflegungsstände sowie Festbeizen und Attraktionen laden am Samstag, 21. Mai, von 10 bis 17 Uhr zum Besuch des Frühlingsmarktes auf dem Dorfplatz im idyllischen Zentrum von Herrliberg ein. Besucher können durch die Marktstände flanieren, sich von den Düften in der Marktgasse führen und verführen lassen und die Festwirtschaften und Ver- Die Kernkompetenz der Uptec AG liegt in der Entwicklung von nachhaltigen Energiekonzepten. Auf Basis der Analyse und in Abstimmung mit den Kunden entwickelt Uptec intelligente, auf die jeweilige Situation abgestimmte Lösungsvorschläge. Nach Verabschiedung des Konzeptes entscheidet der Auftraggeber über die Umsetzung des Auftrags. Die Realisierung der Konzepte erfolgt gewöhnlich durch Einbindung von Handwerkern aus der Region. Uptec unterhält dazu gute Kontakte zu qualifizierten Montagefirmen. Auf Wunsch und wo sinnvoll übernimmt Uptec die Bauleitung und die Abnahme von Installationen. Der Kunde hat somit nur einen Ansprechpartner – von der Analyse und Konzeption über die Installation bis hin zur Nachbearbeitung und Auswertung. Die Uptec AG, im Mai 2015 von fünf jungen und motivierten Umweltingenieuren gegründet, setzt sich zusammen aus einer Frau und vier Männern. Die Firma mit Sitz in Zollikon konzentriert sich auf nachhaltige Projekte in den Bereichen Energieberatung und erneuerbare Energien. Am 21. Mai öffnet die Uptec AG anlässlich ihres einjährigen Bestehens ihre Türen und bietet Einblick in Themen wie Solarenergie, Heizungsersatz, Verwendung ökologi-scher Baumaterialien, Regenwassernutzung und Steigerung der Energieeffizienz. (pd.) Samstag, 21. Mai, 10 bis 17 Uhr, Dachslerenstrasse 7, Zollikon. Foto: zvg. Herrliberger Frühlingsmarkt lockt mit Bio-Produkten von Renzo Blumenthal Am Frühlingsmarkt bieten Marktfahrer aus nah und fern, Vereine, politische Parteien und Detaillisten Informationen und einen interessanten, aktuellen und ausgewogenen Angebotsmix mit einer bunten Palette von zum Teil selbst hergestellten Handarbeiten, Geschenken und Wohnaccessoires an. Aber auch mit Köstlichkeiten aus der Hausbäckerei, Wurst- und Fleischwaren, saisonalen Früchten und Gemüsen, Antipasti und diversen Käsesorten, Teigwaren und Risotto und weiteren Köstlichkeiten wird der Besuch des Dorfmarktes schmackhaft Das Team für wirtschaftlich verträgliche Energievorhaben pflegungsstände geniessen. Das nostalgische Kinderkarussell und das «Entli angeln» bereiten Vergnügen für die Kleinen. Der Herrliberger Dorfmärt ist ein beliebter Treffpunkt für Gross und Klein, bei dem neue Bekanntschaften geschlossen und bestehende vertieft werden können. (pd.) Frühlingsmarkt Herrliberg, Samstag, 21. Mai, von 10 bis 17 Uhr, auf dem Dorfplatz in Herrliberg. Organisator: Gewerbeverein Herrliberg, www.gewerbeverein-herrliberg.ch Grosser Frezi-Flohmarkt Schiffsteg ab Samstag Der kultige Flohmarkt der Freizeitanla- wieder benutzbar ge Heslibach findet dieses Jahr am Samstag, 4. Juni, auf dem Schul- und Freizeitareal an der Unteren Heslibachstrasse statt. Der Verkauf dauert von 9 bis 16 Uhr. Auch dieses Jahr sorgt Peter Fischer mit seiner mobilen Holzofenpizzeria für das kulinarische Wohlbefinden. Eine Auswahl an frischen Salaten ergänzen sein Angebot. Als Alternative werden Würste vom Holzkohlegrill mit ihrem Duft locken. Ab sofort bis spätestens am 3. Juni kann unter der Telefonnummer 044 910 43 44 ein Stand oder ein Bodenplatz reserviert werden. Weitere Infos sind auf der Homepage der Gemeinde Küsnacht und im Programm der Freizeitanlagen zu finden. (e.) Seit dem Unfall der MS Albis kann der Schiffsteg in Küsnacht durch die Kursschiffe nicht bedient werden. Die Gemeinde Küsnacht teilt mit, dass sich die Reparaturarbeiten schwieriger gestalten als erwartet. Daher konnten die Arbeiten nicht wie angekündigt vor Pfingsten abgeschlossen werden. Voraussichtlich wird der Schiffsteg Küsnacht ab Samstag, 21. Mai, wieder bedient werden. Den Fahrgästen wird empfohlen bis dann, in Erlenbach oder Küsnacht-Heslibach einzusteigen. Reisende, die den Pendlerkurs zwischen Thalwil und Küsnacht benützen, konsultieren den provisorischen Fahrplan auf der Website www.zsg.ch (pd.) Küsnachter KIRCHE Feierliche Geburtsstunde der Regionalkirche Gut 400 Kirchgängerinnen und Kirchgänger besuchten den Regionalgottesdienst am Pfingstsonntag in der reformierten Kirche Küsnacht. Es war der erste im Rahmen des Kooperationsprojekts 5+, an dem die Gemeinden Zollikon bis Herrliberg teilnehmen. Veränderung in der Gesellschaft Überhaupt waren die Dimensionen an diesem ersten Regionalgottesdienst etwas anders als gewöhnlich. Die Kirche war fast bis auf den letzten Platz besetzt, sogar das Seitenschiff wurde in Beschlag genommen. Im Chorraum waren neben einem Ad-hoc-Chor unter der Leitung von Beat Dähler fünf Pfarrleute zu gegen: Anne-Käthi Rüegg aus Zollikon, Bodo Harms aus Zumikon, Alexander Heit aus Herrliberg, Andreas Cabalzar aus Erlenbach und der Küsnachter Bianca gestalteten den Gottesdienst gemeinsam. Man reagiere mit der Kooperation auf Veränderungen in der Gesellschaft, hatte Bianca zu Beginn dargelegt. Er meinte damit einerseits den Rückgang von Mitgliedern in den Reformierte Kirche feiert ihre Jubilaren Am Mittwoch, 8. Juni, ab 11.30 Uhr findet im reformierten Kirchgemeindehaus Küsnacht die Feier für die diesjährigen Jubilare statt. Alle Mitglieder der reformierten Kirchgemeinde, die dieses Jahr ihren 70., 75., 80. oder 85. Geburtstag feiern, sind dazu herzlich eingeladen. Ebenfalls feiern wir mit unseren Gemeindemitgliedern die Goldene oder Diamantene Hochzeit. Alle Jubilare sind dazu schriftlich eingeladen worden. Die Anmeldefrist läuft noch bis zum 25. Mai. Die Veranstaltung beginnt mit einem Apéro. Umrahmt von Musik und Wort, folgt ein gemütliches Mittagessen, und schliesslich findet der Tag bei Kaffee und Kuchen seinen Ausklang. (e.) Kontakt: K. Jauch Tel. 044 910 20 45. 19. Mai 2016 5 APROPOS . . . Annina Just 400 Menschen zu einem Gottesdienst versammelt, wie lange hat es das in Küsnacht nicht mehr gegeben? Zwar tuschelte ein Paar hinter mir: «Es sind schon alles Silberköpfe hier …» Doch immerhin, es sind annähernd 400 Silberköpfe und auch einige, die dieses Stadium noch nicht erreicht haben, gekommen – und dies, obwohl viele von ihnen ins Auto steigen oder den Shuttleservice in Anspruch nehmen mussten, um aus Zollikon, Zumikon, Erlenbach oder Herrliberg nach Küsnacht zu reisen. Die fünf Kirchgemeinden der Region haben mit ihrer Kooperation auf Veränderungen in der Gesellschaft reagiert und scheinen dabei vieles richtig zu machen. Eine Annina Just «Liebe Zollikerinnen und Zolliker, liebe Zumikerinnen und Zumiker, liebe Erlenbacherinnen und Erlenbacher, liebe Herrlibergerinnen und Herrliberger und liebe Küsnachterinnen und Küsnachter», hiess der Küsnachter Pfarrer Andrea Marco Bianca die Kirchenbesucherinnen und -besucher aus allen fünf Gemeinden der Kooperation 5+ zum ersten gemeinsamen Gottesdienst in der reformierten Kirche Küsnacht willkommen. Und auch das Verlesen der Verstorbenen dauerte länger als gewöhnlich – es waren insgesamt fünf Trauerfamilien aus den fünf Gemeinden, denen Bianca das Mitgefühl ausdrückte. In diesem Punkt wurde auch bereits eine lokale Eigenheit bemerkbar: «Wir in Küsnacht wollen den Trauerfamilien jeweils zu Beginn des Gottesdienstes mitteilen, dass wir mit ihnen sind», erklärte Bianca. Andere Gemeinden hätten die Tradition, dies zum Schluss des Gottesdienstes zu tun. Der Anlass sei also eine schöne Gelegenheit, die leicht unterschiedlichen Traditionen voneinander kennenzulernen, meinte der Küsnachter Pfarrer. Beim Abendmahl legte man dann Wert auf die Berücksichtigung aller Traditionen; es wurde Wein aus dem grossen Kelch und Traubensaft aus kleinen Kelchen angeboten. Nr. 20 Nicht nur das Kirchenschiff, auch der Chorraum war gut besetzt: Pfarrerin Anne-Käthi Rüegg (hinter dem Altar) ist umgeben von Vertretern der Kirchgemeinden und den vier Pfarrern Andrea Bianca (links vom Altar), Alexander Heit, Bodo Harms und Andreas Cabalzar (ganz rechts im Bild, v.r.). Ein Ad-hoc-Chor unter der Leitung von Beat Dähler war – neben Organist Jürg Tobler – für die musikalische Begleitung des Gottesdienstes zuständig. reformierten Kirchgemeinden und anderseits die ebenfalls weniger werdenden Kirchgemeindemitglieder, die auch tatsächlich den Gottesdienst besuchen. Nebst dem Ziel, mehr Kirchgänger an einem Ort zu vereinen, wolle die Kirche vielfältiger werden, so Bianca. In Zukunft soll dies mit sogenannten «Profilgottesdiensten» zu bestimmten Themen, wie zum Beispiel zum Thema Kunst oder einem Gottesdienst speziell für Expats, erreicht werden. Für den Reformationssonntag im November ist nochmals ein Anlass mit der Beteiligung von Pfarrpersonen aus allen fünf Gemeinden am unteren rechten Zürichsee geplant. Es bleibe aber bei wenigen Feiern zu speziellen Anlässen, räumte der Erlenbacher Cabalzar nach dem Anlass ein – auch wenn er Die kleine Lena Burger (auf dem Arm von Andrea Bianca) wurde am Pfingstsonntag getauft. Daneben ihre Eltern (l.) sowie Gotte und Götti. Fotos: Annina Just die gemeinsame Vorbereitungsarbeit sehr genossen hätte. Die Freude, die diese Zusammenarbeit den beteiligten Pfarrpersonen bereitet hatte, übertrug sich auch auf den Gottesdienst. Jeder trug seinen eigenen Stil zu einem stimmungsvollen Ganzen bei und so wurde daraus ein feierlicher und besinnlicher Anlass. Geburtstag der Kirche Die Predigt selbst stand ganz im Zeichen von Pfingsten, dem Fest zur Ausgiessung des Heiligen Geistes und damit gleichzeitig dem Beginn der Ausbreitung der christlichen Botschaft. Pfingsten wird daher gerne auch als Geburtstag der Kirche bezeichnet. «Happy Birthday» feiere man an diesem Pfingstsonntag aber gleich dreifach, hatte Bianca wäh- rend des Gottesdienstes erklärt. Als Geburtstag der Kirche, Geburtsstunde des Regionalgottesdiensts und als der Tag, an dem das Taufkind Lena Burger in die Kirchgemeinde aufgenommen wurde. Während den Sommerferien sind gemeinsame Sonntagsgottesdienste geplant, die unter dem Thema «Träume» stehen. Zwischen dem 17. Juli und dem 14. August wird in jeder Gemeinde je einer stattfinden und jeweils von einem lokalen Pfarrer geleitet werden. Die Zusammenarbeit der reformierten Kirchgemeinden ist ein Ziel, das auch vom kantonalen Kirchenrat angestrebt wird. «Über die Zusammenarbeit sollten sich mittel- bis längerfristig auch Zusammenschlüsse ergeben», erklärt Bianca, der selbst Mitglied des Kantonalen Kirchenrates ist. Schnuppern im Chor der Kantorei St. Georg Singen ist gesund, ganzheitlich belebend und erfrischend. Wäre da die wärmere Jahreszeit nicht ideal für ein Stimmmuskel-Training? Die Zeit zwischen Pfingsten und Bettag im September ist für einen Kirchenchor etwas ruhiger. Die Vorbereitungen für die festliche Chormusik Anfang Juli in der Klosterkirche Einsiedeln der kantonalen Wallfahrt und die Arbeit an der klangschönen ökumenischen Messe von Peter Roth für den Bettag im September stehen an. Der ideale Zeitpunkt, um im Kreis aufgestellter Leute zu starten. Sangesfreudige Männer und Frauen sind herzlich zu Schnuppertrainings in die Kantorei St. Georg eingeladen. Die Proben finden immer montags von 19.45 bis 22 Uhr im Saal des katholischen Pfarreizentrums Küs- Zeitgemässe Form der Kirche voll besetzte Kirche mutet anders an als eine, in der ein Fünftel dieser Besucheranzahl sitzt. Es kommt mehr Stimmung auf, die gesungenen Lieder klingen nach etwas und wenn das Abendmahl verteilt wird, dauert das zwar etwas länger, aber jeder einzelne fühlt sich als Teil einer grossen Gemeinschaft. Man konnte sich unschwer vorstellen, wie es war, als sonntags noch die ganze Gemeinde zur Kirche ging und der Gottesdienst zum Treffpunkt wurde. Diese Zeit wird mit dem Regionalgottesdienst zwar nicht mehr zurückgeholt, aber es scheint die Form zu sein, in der die Kirche heute bestehen kann und in der ihr Angebot angemessen ist in Bezug auf die Nachfrage. Ausserdem kommen so Leute zusammen, denen allen der Kirchenbesuch etwas bedeutet und es kann über die Gemeindegrenzen hinaus ein Austausch gepflegt werden. Gut vorzustellen, dass mit den angekündigten «Profil-Gottesdiensten» zu bestimmten Themen, wie Kunst oder Musik, vielleicht sogar noch zusätzliche bisher eher distanzierte Kirchgemeindemitglieder angesprochen werden. Natürlich bringt die Zentralisierung auf eine Gemeinde auch kleinere logistische Schwierigkeiten mit sich. Dies zeigt das Beispiel einer Rollatorbenutzerin, deren Taxi für die Rückfahrt auf halb zwölf Uhr bestellt wurde, weil der Gottesdienst aber 15 Minuten länger dauerte als angekündigt, war das Taxi wieder weg, als die Menschen aus der Kirche strömten. Doch man nahm’s mit Gelassenheit und bestellte ein neues. Wie es scheint, war das Erlebnis zu gut, um sich an solchen Problemen zu stören. Mittagstisch im Kirchgemeindehaus Wer gerne singt, ist beim Chor der Kantorei St. Georg willkommen. nacht statt. Gestartet wird am Montag, 23. Mai. Interessierte können ohne Voranmeldung kommen. (e.) F: Archiv Weitere Informationen: Kantor Andreas Gut. Kontakt: [email protected] oder 079 404 94 09. Die reformierte Kirchgemeinde Küsnacht lädt alle Seniorinnen und Senioren wieder herzlich ein zum Mittagstisch am Mittwoch, 25. Mai. Die Veranstaltung eignet sich für eine verdiente Abwechslung. In gemütlicher und geselliger Atmosphäre kann ein feines Mittagessen genossen werden. Der Anlass beginnt um 12 Uhr. Im Preis von 18 Franken inbegriffen sind Suppe und Salat, Menü und Dessert, Getränke und Kaffee. (e.) Anmeldung bis Montag, 23. Mai, 11 Uhr an Sonia Oesch, Telefon 044 914 22 24. VE R E I N E / A K TU E L L Küsnachter Nr. 20 19. Mai 2016 7 Hilfe zur Selbsthilfe für rumänische Obdachlose Der Erlenbacher Pascal Spahni plant ein längerfristiges Engagement für Obdachlose in der rumänischen Stadt Iasi. Ein Benefizanlass in Erlenbach soll den Start erleichtern. die Betreuungsquote auszuweiten, indem man die Ressourcen vergrössert.» Pascal Spahni wäre nicht der engagierte und anpackungsfreudige junge Mann, der sich in Erlenbach unter anderem mit der «Move up Arena» hervortut, wenn er dazu nicht auch schon einen konkreten Plan hätte. So würde nämlich bereits ein Businessplan für das Projekt, das unter dem Titel «Chance – because we can help» läuft, bestehen, und eine Website sei in der Entstehung. Annina Just Gut ein Jahr verbrachte der Erlenbacher Pascal Spahni in der rumänischen Universitätsstadt Iasi. Im Rahmen eines Auslandpraktikums konnte der 24-Jährige nach dem Abschluss seines Bachelorstudiums in Betriebswirtschaft bei einer IT-Firma Erfahrung im Managementbereich sammeln. Dabei ist auch ein längerfristiges soziales Projekt entstanden. «Wir hatten ein Firmenfest und sehr viel Essen übrig. Um dieses nicht wegwerfen zu müssen, habe ich jemanden gesucht, der es abholen möchte», erzählt Spahni. Über eine Freundin sei er mit Gelu, dem Gründer und Leiter der Organisation «Un Coup de Main d’Emmaus Iasi» in Kontakt gekommen. Dies war der Beginn seines Projekts «Chance – because we can help», mit dem er die Unterstützung für Obdachlose in Rumänien ausweiten möchte. Benefizanlass für Startkapital Pascal Spahni am 1. Dezember, dem Nationalfeiertag Rumäniens in Iasi, der viertgrössten Stadt des Landes. Reintegration als Ziel «Un Coup de Main d’Emmaus Iasi» ist ein eigenständiger Ableger der internationalen Hilfsorganisation Emmaus. Sie ist seit 15 Jahren in Iasi tätig und die einzige Organisation in der von rund 300 000 Menschen bewohnten Stadt, die sich um Obdachlose kümmere. Mit einer täglichen Sandwich-und-Tee-Verteilungstour werde der Kontakt zu den rund 250 Obdachlosen der Stadt gesucht, erzählt der engagierte Erlenbacher. Für diejenigen, die Interesse haben und Vertrauen schöpfen, besteht dann die Möglichkeit in einem grossen Haus, das der Organisation gehört, Unterschlupf zu finden. Spahni: «Rund 30 bis 40 ehemalige Obdachlose leben dort in einer grossen Wohngemeinschaft.» Die Bewohner heissen dann «Compagnos» und arbeiten alle für die Aktivitäten und Projekte der Organisation. Dazu gehört das Betreiben eines Secondhand-Ladens, der Waren vertreibt, die in der Schweiz, bei Emmaus Sion, und bei Emmaus in Frankreich ausgemustert werden. Andere «Compagnos» sind für Arbeiten im und am Haus zuständig oder auf einem Bauernhof tätig, der ebenfalls zur Organisation gehört und auf dem weitere 15 «Compagnos» leben. Alle dort produzierten Produkte – von Gemüse, Getreide und Obst bis zu Milchprodukten und Fleisch – sind für den Eigengebrauch der Emmaus-Organisation bestimmt. «Und alle Film über Guatemala Der Verein Guatemala-Zentralamerika zeigt anlässlich seiner Jahresversammlung am Montag, 23. Mai, den Dokumentarfilm «Chiquitos» von Thomas Rickenmann und Sarah von Niederhäusern. Im informativen Film wird das Leben von Kindern in Guatemala gezeigt, die Zuschauer nehmen an den magischen Maya-Riten teil und begleiten die Chiquitos in einem abgelegenen Dorf, in ihrem Alltag, in der Schule, bei Festen. Die Veranstaltung ist öffentlich und beginnt um 19.30 Uhr. (e.) Jahresversammlung des Verein Guatemala-Zentralamerika mit Filmvorführung, Montag, 23. Mai, 19.30 Uhr. Reformiertes Kirchgemeindehaus Küsnacht. Der Secondhand-Laden ist die finanzielle Grundlage der Organisation «Un Coup de Main d’Emmaus Iasi». Auch ein Bauernhof gehört zur Organisation. Hier wird nur für den Eigengebrauch produziert. Rund 100 Obdachlose werden von Emmaus betreut. «Compagnos» bereiten Sandwichs zu. Aktivitäten haben einen Zusammenhang», erklärt Spahni. Nach durchschnittlich drei Jahren Leben und Arbeiten in diesem geschützten Rahmen sind die meisten «Compagnos» imstande, sich in die Gesellschaft zu integrieren, können einem regulären Job annehmen und verlassen das Haus von Emmaus. «Die Erfolgsquote liegt bei 80 Prozent, daher finde ich dies wirklich ein unterstützenswertes Projekt», meint Spahni. Das Konzept habe sein Interesse geweckt und wie es scheint auch gereizt, seine unternehmerischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Aktuell würden von Fotos: zvg. Emmaus rund 100 der 250 Obdachlosen mit der täglichen Essensabgabe betreut. Dazu kommen die 30 bis 40 Compagnos. Dies alles werde mit jährlich 60 000 Franken gestemmt, die hauptsächlich im Laden eingenommen werden. Spahni: «Ich dachte mir, es müsste doch möglich sein, Spahnis Idee ist, dass lokale Firmen aus Iasi eine Erweiterung der Ressourcen für die Betreuung von 250 obdachlosen Menschen finanzieren. Das Projekt konnte Spahni bei der IT-Firma, in der er arbeitete, lancieren und hat dazu eigens eine Praktikantin angestellt. «Sie hat nun die Aufgabe, auf lokale Firmen zuzugehen und diese für das Projekt zu gewinnen.» Er selbst zieht die Fäden im Hintergrund, was er auch gut von der Schweiz aus machen könne. Einen Anreiz zur Teilnahme will er schaffen, indem den Firmen den Wert von «Social Corporate Responsibility» aufzeigt wird. «Ein Diplom, das sie dann aufhängen können oder die Platzierung ihres Logos auf unserer Homepage sind mögliche Gegenleistungen», so Spahni. Er betont, dass das Projekt noch in den Startlöchern sei. Seine Praktikantin, eine rumänische Studentin, konnte aber bereits zwei Restaurants für das Projekt gewinnen. Sie hätten sich für die tägliche Zubereitung einer Suppe in den kalten Monaten bereit erklärt. Zehn Behälter für die Suppenverteilung auf der Strasse hat Spahni von der Schweizer Armee erhalten und sind auch schon nach Iasi geliefert worden. Um die Zutaten der Suppe zu erwerben, will Pascal Spahni nun mit einem Benefizanlass in Erlenbach Geld sammeln. «Somit wäre mal der Start im nächsten Winter sichergestellt. Das Ziel ist dann aber ganz klar, dass das Projekt irgendwann auf eigenen Beinen steht und von den lokalen Unternehmen finanziert werden kann», stellt er klar. Mitte Juni wird Pascal Spahni nochmals nach Rumänien reisen und seine Arbeit bei der Firma abschliessen. Durch das Projekt bleibe die Verbindung mit Iasi aber mit Sicherheit längerfristig bestehen. Benefizabend mit Grillplausch. Sa. 4. Juni, ab 17. 30 Uhr, Kirchgemeindehaus Erlenbach. Alle sind herzlich eingeladen. Pascal Spahni berichtet in einem Fotovortrag von Rumänien und dem Obdachlosenprojekt. Ausserdem: Videounterhaltung von Jugendfilmpreisträger Nick Weber aus Erlenbach, Konzert von Urs Matravers & Friends. Preis: 45.–/30.– für Kinder, inkl. Aperitif, Nachtessen, Dessert und Softgetränke. Anmeldungen und Tischreservationen bis zum 26. Mai 2016 an E-Mail: [email protected] Spitex: Referat über das Altern Naturfreunde sind unterwegs Im Anschluss an die Generalversammlung des Vereins Spitex Küsnacht hält Dr. med. Albert Wettstein ein Referat mit dem Titel: «Was ist anders im Alter?» Er wird darin ausführen, welche Risikofaktoren es im Alter gibt und wie man sich vor Behinderungen im Alter schützen kann. Auch werden Lebensstil-Faktoren angesprochen, die das Risiko, abhängig zu werden, vermindern. Zudem werden die normalen altersbedingten und unterschiedlich schweren Beeinträchtigungen der Sinnesorgane ein Thema sein, wie auch ein Mass, anhand dessen jedermann die eigene Lebenserwartung einschätzen kann. Im Anschluss an das Referat wird Al- bert Wettstein Fragen beantworten. Dr. med. Albert Wettstein ist Privatdozent für geriatrische Neurologie der Universität Zürich und Co-Leiter des Zentrums für Gerontologie der Universität Zürich. Von 1983 bis 2011 war er Direktor und Chefarzt des stadtärztlichen Dienstes der Stadt Zürich. Zur GV und zum anschliessenden Referat im reformierten Kirchgemeindehaus in Künsnacht sind alle Interessierten willkommen. (e.) GV des Vereins Spitex Küsnacht. Di, 24. Mai, 19.30 Uhr. Saal des reformierten Kirchengemeindehauses, Untere Heslibachstrasse, Küsnacht. Die Naturfreunde Sektion KüsnachtErlenbach unternehmen zwei Wanderungen. Die erste, die Gibelrundwanderung, findet am Samstag, 28. Mai, statt. Es handelt sich dabei um eine Rundwanderung, vorwiegend auf Naturwegen mit mässigen Steigungen. Die Wanderzeit beträgt ungefähr 3,5 Stunden. Die Teilnehmer benötigen ein Billett Zürich–Schwyz retour. Abfahrt in Erlenbach ist um 6.58 Uhr, in Küsnacht um 7.01 Uhr. Am Hauptbahnhof ist die Besammlung um 7.15 beim Treffpunkt. Der Zug Richtung Zug fährt um 7.35 Uhr. Anmeldungen nimmt Fritz Burkhalter unter 052 346 16 14 entgegen. Am Freitag, 27. Mai, müssen die Teilnehmenden die Hot- line 031 544 5 69, Code 13232, betreffend Durchführung anrufen. Die zweite Wanderung, eine Bergwanderung, findet am Sonntag, 29. Mai, statt und führt von Jakobsbad über Kronberg zur Schwägalp. Die Wanderzeit beträgt insgesamt 4,5 Stunden. Gute Schuhe und Stöcke sind empfehlenswert. Die Teilnehmenden benötigen ein Billett Zürich–Jakobsbad, retour ab Schwägalp–Urnäsch–Zürich. Abfahrt in Erlenbach ist um 6.44 Uhr. Besammlung ist um 7 Uhr beim Treffpunkt am Hauptbahnhof. Der Zug Richtung St. Gallen fährt um 7.09 Uhr. Anmeldungen können bis Freitag, 27. Mai, bei Rosmarie Granzotto, 044 915 18 24, getätigt werden. (e.) 8 Küsnachter Nr. 20 19. Mai 2016 AKTUELL Mit Bio vom Parkplatz die Welt verbessern «Bio für Jede» verkauft günstig Biogemüse, das es nicht ins Regal schafft. Jetzt sammelt der Verein Geld für ein neues Hauptquartier. Mit dabei ist auch eine Zollikerberglerin. Jan Bolliger Bio ist teuer. So die landläufige Meinung und Realität bei den Grossverteilern. Für ein Kilo Bio-Karotten bezahlt man im Coop fast vier Franken. Beim Verein «Bio für Jede» sind die Karotten gerade mal mit 1.50 angeschrieben und kommen erst noch aus der Schweiz. «Wir kaufen den BioBauern ihr Ausschussgemüse ab, geben den Einkaufspreis an und jeder kann so viel bezahlen, wie er will», erklärt Balz Jäggi die Preispolitik von «Bio für Jede». Keine Kuriositätenwüchse Der 24-Jährige hat den Verein vor drei Jahren mitgegründet. Als Ausschuss gilt all das, was nicht den Normansprüchen der Grosshändler entspricht. Wer dabei an krumme Kuriositätenwüchse denkt, wird enttäuscht. Die Karotten sehen auf den ersten Blick ganz normal aus. «Es reicht schon, wen sie etwas zu kurz oder zu dünn sind oder bei der Lagerung kleine Schäden bekommen haben.», so Jäggi. Dieses Gemüse würde sonst im Futtertrog, auf dem Kompost oder sogar im Müll enden. Jährlich werden in der Schweiz zwei Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen, was einem Drittel der für die Schweiz produzierten Esswaren entspricht. Gegen dies wolle der Verein ankämpfen. Monatlich kauft «Bio für Jede» alleine für den Standort in Zürich eine Tonne Gemüse ein. Daneben gibt es noch vier kleinere Ableger in anderen Schweizer Städten. Das Gemüse bie- Sara Domingo-Bräuner, Gregory Gygax, Stephi Wietlisbach, Sascha Klenke, Balz Jäggi, Alejandro Aguilar und Milena Colla (v.l.) von «Bio für Jede». ten sie dann an Kulturtagen im «KuBaA» in Affoltern an oder verkochen es an Caterings. Neben Gemüse bieten sie auch immer wieder Tofu, Sojamilch und Ähnliches an, das sie von Händlern geschenkt bekommen, da es kurz vor dem Ablaufen oder unverkäuflich ist. Bei dem Bio- und Veganhype in Zürich hätte das Projekt beste Aussichten auf gute Geschäfte. Doch Jäggi und die «Bio für Jede»-Leute wollen kein erfolgreiches Start-up, sondern eine Bewegung sein. Statt Geld in der Tasche, hätten sie deshalb ein Netzwerk von bis zu hundert Leuten, das sie unterstützen. Es sind die Leute, die am Eröffnungsfest des «Park Platzes» (siehe Box) Karotten und Zwiebeln schnetzelten, Gemüsekisten herbeifuhren und das neue Lagerhaus farbig anstrichen. Auf der Brache neben dem ehemaligen Bahnhof Letten entsteht nämlich der neue Hauptstandort von «Bio für Jede». Neben den vorhandenen helfenden Händen braucht der Verein dazu aber auch Geld. Dieses soll via Crowdfunding beschafft werden. Dabei kann jeder, der die Idee unterstützen will, einen Geldbetrag versprechen. Kommt die im Voraus angegeben Summe zustande, wird das Projekt realisiert und das Geld ausbezahlt. «Für einen Kochwagen, ein Kühl- und ein Trockenlager brauchen wir insgesamt 34 000 Franken», rechnet Stephanie Wietlisbach vor, die im Verein für das Crowdfunding verantwortlich ist. Fast ein Drittel des Betrages wurde bereits zugesprochen. Erste Priorität habe der Kochwagen, so die 27-jährige Umweltingenieurin aus dem Zollikerberg. Mit diesem wolle man an verschiedenen Events kochen und so weitere Leute für das Thema sensibilisieren. Menschen erreiche man nämlich am besten über den Magen, ist Wietlisbach überzeugt. Die spanische Brotsuppe, die «Bio für Jede» am Eröffnungsfest gegen einen freiwilligen Betrag anbot, schmeckte jedenfalls sehr überzeugend. Infos auf www.100-days.net/biofuerjedehauptquartier Foto: jb «Park Platz» Die Brache auf dem ehemaligen Parkplatz beim Bahnhof Letten soll belebt werden. Dafür wurden zwei Vereine gegründet, die ein kleines Café betreiben und eine Plattform bieten wollen für Veranstaltungen wie einen Minizirkus. Auch «Bio für Jede» ist vertreten. Jeder könne sich einbringen, sein eigenes Projekt auf die Beine stellen oder bei schon bestehenden mithelfen, wie es auf der Website heisst. Noch bis zum 14. Juni ist bei schönem Wetter Café- und Barbetrieb. Programm auf www.park-platz.org. ANZEIGEN Jede Woche das Aktuellste aus dem Quartier: www.lokalinfo.ch Kaufe Pelz-Jacken und Pelz-Mäntel, Leder und Taschen seriös und fair, H. Braun, 076 424 45 05 AKTUELL Küsnachter Nr. 20 19. Mai 2016 9 «Manche vermuten gar den Geheimdienst» Twitter, Facebook und Co. haben die Welt verändert. Wie die Schule im Unterricht auf diese Trends und die sich verändernden Bedürfnisse der Gesellschaft reagiert, erläutert Bildungsdirektorin Silvia Steiner. Rolf Haecky Silvia Steiner, Sie haben jetzt den neuen Lehrplan für den Kanton Zürich vorgestellt. Bitte umreissen Sie das grosse Plus in der Praxis. Der neue Zürcher Lehrplan bringt unsere Schule ins 21. Jahrhundert. Er erfindet den Unterricht nicht neu, gibt aber den Lehrpersonen ein Instrument in die Hand, das sie darin unterstützt, zeitgemässen Unterricht zu erteilen. Dabei orientiert er sich an einem breiten Konsens unter Fachpersonen, was heute guten Unterricht ausmacht. Und was sind die weiteren Vorteile? Als weiteres Plus harmonisiert der neue Lehrplan den Unterricht in den Deutschschweizer Kantonen. Das erleichtert den Eltern einen Wohnortwechsel, da die Klassen auf ihrer Stufe überall ähnlich weit sind. Davon profitieren die Eltern und ihre Kinder, aber auch die Lehrerinnen und Lehrer. Sind die Zürcher heute eher weiter als die andern – oder müssen die Lehrerinnen und Lehrer Gas geben? Wir sind im Kanton Zürich gut aufgestellt. Also keine Aufholjagd? Nein. Im Grunde genommen ändert sich mit dem neuen Lehrplan wenig in den Schulzimmern. Der neue Lehrplan baut auf Bestehendem auf. Bereits heute arbeiten die Klassen mit den Lehrmitteln der jüngsten Generation, auf die der Lehrplan abgestimmt ist. Und trotzdem haben Politiker und Eltern andernorts mit einem Aufschrei und grosser Skepsis auf diese Lehrpläne reagiert. Sie werden immer Leute finden, die auf alles Neue mit einem Aufschrei reagieren. Manche vermuten ja hinter allem irgendwelche suspekte Absichten und dunkle Mächte, gar den US-Geheimdienst. Na ja, so abwegig ist der Gedanke an die Geheimdienste auch wieder nicht, schliesslich bekommt das Internet im neuen Lehrplan ein beachtliches Gewicht. Das Internet ist zu einem wichtigen, unumgänglichen Instrument in unserem Alltag geworden, sowohl in der Wirtschaft als auch im Privaten und in der Freizeit. Die Aufgabe der Schule ist, die Jungen zu befähigen, sich als selbstständig handelnde Individuen in dieser schnelllebigen Zeit zurechtzufinden und den vielfältigen Ansprüchen der modernen Gesellschaft zu genügen, sowohl in sozialer als auch wirtschaftlicher Hinsicht. Eine anspruchsvolle Gesellschaft, die sich überdies rasant wandelt: Chat, Twitter, Facebook – noch vor wenigen Jahren waren diese Begriffe reiner Nonsens. Ja, und heute gehören sie zum Alltag. Genau deshalb muss sich auch die Schule stets weiterentwickeln. Dazu gehört, dass sie die Jugendlichen lehrt, wie sie vernünftig mit modernen Medien umgehen. Aber das wäre doch Aufgabe der Eltern. Zu einem gewissen Teil bestimmt. «Unsere Lehrerinnen und Lehrer leisten eine sehr gute Arbeit»: Regierungsrätin und Bildungsdirektorin Silvia Steiner. Aber die Kinder auf die Gesellschaft und die Arbeitswelt vorzubereiten, gehört ebenso zu den Aufgaben der Schule. Dies beinhaltet zum Beispiel, sie zu befähigen, eine Excel-Tabelle zu erstellen oder die vielfältigen Möglichkeiten von Word voll ausschöpfen zu können. Das sind Fertigkeiten, die immer mehr zum Allgemeinwissen gehören. Das bedeutet? Im Idealfall arbeitet die Schule mit den Eltern zusammen, beispielsweise in der Prävention. Diese geniesst im Unterricht eine hohe Priorität. Die Schule sensibilisiert künftig die Jungen vermehrt für die Gefahren des Internets. Stichworte sind Suchtpotenzial, Eingehen von Verträgen, falsche Freunde, Preisgabe intimer Informationen aus dem persönlichen Umfeld. Gut, Internet und Co. gehören also in die Schule. Die Zeit dafür müssen Sie aber in anderen Fächern einsparen. Das ist das Zentrale der aktuellen Diskussion um die Lektionentafel. Die einen möchten mehr Mathe, andere richten ihr Augenmerk auf die Sprachen, wieder andere fordern einen höheren Ausgleich zu den kopflas- tigen Fächern und wünschen sich zum Beispiel mehr Sport. aber auch der Schülerinnen und Schüler gerecht wird. Geplant ist, zwei Stunden Handarbeit zugunsten des neuen Fachs «Medien und Informatik» einzusetzen. Nein, so einfach ist das Ganze nicht. Die neue Lektionentafel setzt aber auf neue inhaltliche Schwerpunkte, um aktuelle Trends der Gesellschaft aufzunehmen. Konkret bedeutet dies, dass die Schule neue Akzente im Bereich Medien und Informatik sowie im Bereich Wirtschaft, Arbeit und Haushalt setzt, wo Themen wie Umgang mit Geld verstärkt Eingang finden. Eine moderate Reduktion der Anzahl der Lektionen für Textiles und Technisches Gestalten auf der Primarstufe ermöglicht mehr Spielraum, um eine ausgewogene Lektionentafel zu gestalten. Der Schüler? Die wollen doch nur Ferien. Das sehe ich anders: Wenn ihnen der Unterricht Spass bereitet, gehen sie gerne zur Schule; Kinder und Jugendliche sind neugierig und haben einen enormen Wissensdurst. Dabei ist klar: Wer motiviert ist, lernt viel leichter und besser. Womit Sie immer die einen oder andern verärgern. Das Ganze ist wie mit einem Mobile: Dieses ist ein labiles Gebilde, und sobald wir auf der einen Seite etwas wegnehmen, gerät das ganze in Schieflage. Letztlich brauchen wir einen ausgeglichenen Stundenplan, der möglichst breit abgestützt ist und der den Bedürfnissen der Gesellschaft, Zürcher Lehrplan setzt neue Akzente Der neue Zürcher Lehrplan stärkt die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Parallel dazu setzt er neue Akzente in Wirtschaft, Arbeit und Haushalt, indem die Schule verstärkt Themen wie Umgang mit Geld, Freizeit und Konsum behandelt. Auch im Bereich Sprachen ändert sich einiges: In der zweiten Primarklasse besuchen die Schüler eine zusätzliche Lektion Deutsch. Der Englischunterricht beginnt erst ab der dritten Klasse, dafür können die Kinder gleich mit drei Lektio- nen starten. Denn der Einstieg ins Lernen einer Fremdsprache sollte möglichst intensiv erfolgen. Parallel dazu intensiviert der neue Lehrplan das Französisch in der 5. und 6. Klasse. Im Gegenzug fällt auf der Sekundarstufe eine Stunde Französisch weg. Auf Kindergarten- und Primarstufe soll der neue Lehrplan im Schuljahr 2018/19 in Kraft treten. Für die 6. Klasse und die Sekundarstufe I erfolgt die Inkraftsetzung im Schuljahr 2019/20. Die Volksinitiative «Lehrplan vors Volk» hat keine aufschiebende Wirkung. Das klingt logisch und so einfach. Aber der Lehreralltag ist voller Widrigkeiten: Kinder, die kein Deutsch sprechen, Burschen, die ein mittelalterliches Frauenbild haben, hochintelligente Mädchen, Buben mit einem IQ im Mikrobereich. Die Lehrpersonen haben eine sehr herausfordernde Tätigkeit. Sie haben nun sehr viele Stereotypen aufgezählt, während die Realität weit vielfältiger ist. Die Lehrerinnen und Lehrer haben die Aufgabe und die Freiheit, den Unterricht autonom auf die Bedürfnisse ihrer Klassen zu gestalten. Der Lehrplan definiert lediglich die Kompetenzen, welche die Schule den Jungen zu vermitteln hat, damit sie lebensfähig sind und sich im modernen Alltag zurechtfinden. Die aktuelle kulturelle Vielfalt in den Zur Person Regierungsrätin Silvia Steiner (58) ist Vorsteherin der Bildungsdirektion. Sie ist Juristin, war Bezirksanwältin, Offizierin der Stadtpolizei Zürich, Kripochefin in Zug. Nach einem Doktorat an der Uni Lausanne wechselte sie 2005 zur Zürcher Staatsanwaltschaft, wo sie Staatsanwältin im Bereich Menschenhandel war. Die CVP-Politikerin war zwölf Jahre lang Bezirksschulpflegerin und von 2007 bis 2015 Kantonsrätin. Sie ist verwitwet und Mutter einer erwachsenen Tochter und eines erwachsenen Sohnes. Foto: Thierry Haecky Klassenzimmern überfordert doch die Lehrpersonen. Falsch, unsere Lehrerinnen und Lehrer leisten eine sehr gute Arbeit, sie sind hoch motiviert und meistern die heiklen und schwierigen Aufgaben allgemein hervorragend. Die meisten lieben ihren Beruf und üben ihn mit viel Engagement aus. Etwas, das in der Öffentlichkeit oft anders ankommt: Lehrerinnen und Lehrer klagen über zu hohe Lasten, schwierige Schüler, bornierte Eltern. Das ist jetzt sehr zugespitzt formuliert. Natürlich hinterfragen Lehrpersonen dies und das kritisch, denn sie denken mit. Diese Kritik hilft, die Schule am Puls der Zeit weiterzuentwickeln. Doch wir dürfen nicht vergessen, dass wir normalerweise nur das Negative zu hören bekommen. Fragen wir dann gezielt nach, finden die meisten Lehrerinnen und Lehrer, sie hätten den besten Beruf der Welt. Sie haben vorhin die Sprachen erwähnt. Breite Wirtschaftskreise fordern, das Französisch zugunsten des für die Konzerne dienlicheren Englisch aus dem Stundenplan zu kippen. Die Motivation für Französischunterricht hält sich unter den Schülerinnen und Schülern stark in Grenzen. Englisch liegt ihnen einfach mehr und ist für die Deutschsprachigen einfacher auszusprechen. Aber für mich ist das Französisch auf der Primarstufe eine Pflicht – des kulturellen Verständnisses innerhalb unseres Landes willen. Wir brauchen in unserem Land den Zusammenhalt zwischen den Regionen. Dazu müssen wir die Sprachen der andern verstehen. Apropos Kultur: Was sagen Sie zu dem Schüler, der sich weigert, seine Lehrerin zum Gruss die Hand zu reichen? Nichts – das ist eine Angelegenheit, die jede Lehrerin und jeder Lehrer im Unterrichtszimmer in eigener Kompetenz lösen muss. 10 Küsnachter Nr. 20 19. Mai 2016 Jeden Freitag in Herrliberg ANKAUF Altgold, Silber, Zinn, Münzen, Uhren Reparaturen für alle Uhren und Schmuck. Bei Antik Walliser, Forchstrasse 20, Herrliberg H. Kurt, 079 409 71 54 - [email protected] Musikschultag 2016 – Instrumentenvorstellung Samstag, 28. Mai 2016, von 9 Uhr bis 12.30 Uhr in den Unterrichtsräumen der Musikschule am Tobelweg 1 und 4 in Küsnacht Instrumente und Fächer Afrikanische Trommeln, Akkordeon, Bambusflöte, Blockflöte, Bratsche, Cello, Cembalo, E-Bass, E-Gitarre, Gitarre, Harfe, Horn, Keyboard, Klarinette, Klavier, Marimba, Oboe, Posaune, Querflöte, Saxofon, Schlagzeug, Sologesang, Trompete, Violine Gruppenkurse Eltern-Kind-Singen, Musik und Bewegung 1. KG, Musikalische Früherziehung 2. KG, Kinderchor, Musicalkurs, Querflötenensemble, Saxofonensemble, Streicherensemble, Jugendsinfonieorchester, Jugendmusik Zürichsee Instrumente ausprobieren – Beratung durch Lehrer/-innen – Schnupperlektionen – Informationsstand – Gruppenvorführungen der Bambusflöten Das ganze Schulteam freut sich auf Ihren Besuch! Thomas Kieser, Schulleiter, und Susanna Widmer, Leitung Sekretariat, beraten Sie gerne am Informationsstand. Anmeldeunterlagen sind erhältlich im Sekretariat, Telefon 044 910 85 00, Fax 044 910 85 60. www.musikschulekuesnacht.ch Erwachsene Anfänger oder Wiedereinsteiger sind sehr willkommen! IMMOBILIEN Anmeldeschluss für das Herbstsemester ist am 15. Juni 2016. Dieser Termin gilt auch für Abmeldungen, Umteilungen oder Änderungen der Lektionslänge. Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Messerschmied/Stahlwaren Rasenmäher/Schleiferei Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3 Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62 Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Storenfabrik Umzüge Hausräumungen Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46 Zürich-Leimbach 044 482 36 81 www.kaestli-storen-ag.ch Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Jede Woche das Neueste und Aktuellste aus dem Quartier: www.lokalinfo.ch Küsnachter AKTUELL Nr. 20 Metzger Arran Sheppard verwöhnt seine Kunden im Coop Küsnacht mit Kunstwerken aus Fleisch und vor allem Fisch. 19. Mai 2016 11 Foto: zvg. Fischkünstler erfreut zahlreiche Kunden Mit kleinen künstlerischen Elementen erfreut Metzger Arran Sheppard seine Kunden im Coop in Küsnacht. Rund zwanzig fein geschnittene Stücke Goldbutt liegen auf dem Fischbrett vor Arran Sheppard. Sorgfältig beginnt der Metzger die einzelnen Stü- cke in einem Kreis anzuordnen. «Das gibt eine Rosenblüte, eine meiner Spezialitäten», erklärt Sheppard. Seit rund einem Jahr ist er nun in der Metzgerei im Coop Küsnacht angestellt. Jeden Morgen verzücken er und sein Team ihre Kunden mit wahren Kunstwerken, wie zum Beispiel Rosenblüten aus Fisch. Den Mehraufwand zu Beginn jedes Arbeitstages nehmen die Metzger dabei gerne auf sich. «Wir nehmen uns gerne Zeit, um den Kunden beim Einkaufen ein schönes Erlebnis zu bieten», begründet Sheppard seine Arbeit. Kunst begleitet Sheppards Leben Bevor er Metzger wurde, arbeitete der bald 29-Jährige als Koch in verschiedenen Pflegeheimen oder als Aushilfe in Restaurants. Dabei hat er gelernt, wie Essen ansprechend platziert werden kann. Auch sonst begleitet die Kunst das ganze Leben Sheppards. So singt er in seiner Freizeit in einer Band. Ausserdem malt sein Vater, sodass der gelernte Metzger schon sein ganzes Leben lang von der Kunst begleitet worden ist. Lob für ihren Mehraufwand er- hält die Metzgercrew immer wieder von den Kunden. «Viele Leute bleiben eine Weile stehen und honorieren unsere Arbeit mit Komplimenten», freut sich Sheppard und strahlt übers ganze Gesicht. Mittlerweile hat er seine Rosenblüte fertiggestellt. Langsam platziert er sie zwischen den anderen Fischen, wo sie auf ihren Verkauf wartet. (oli.) 12 Küsnachter Nr. 20 19. Mai 2016 AKTUELL Frank Rühli und eine Kollegin beim Röntgen im Tal der Könige, in der Kühlkammer mit Ötzi und mit iranischen Fachkollegen bei der CT-Untersuchung von Mumien in Teheran. Fotos: zvg. Auf den Spuren der Krankheiten aus der Vorzeit Frank Rühli ist Professor für Anatomie an der Uni Zürich und einer der bekanntesten Mumienforscher. Mit modernsten Methoden untersucht er den Gesundheitszustand und die Todesursache von Jahrtausende alten Mumien wie Tutanchamun oder Ötzi. Entspannung findet er in seinem neuen Heim in Schwamendingen. tet und durch das Salz mumifiziert wurden. «Ich war schon als Kind fasziniert vom alten Ägypten», erzählt er. Später studierte er jedoch nicht Ägyptologie, sondern Medizin und schrieb die erste Doktorarbeit über eine Mumie. In Australien erwarb er einen zweiten Doktortitel in Richtung Anthropologie, und seit 2012 ist er Professor für Anatomie an der Uni Zürich und leitet das kürzlich gegründete Institut für Evolutionäre Medizin. Neben den Vorlesungen ist er einen grossen Teil des Jahres unterwegs in aller Welt, um Vorträge zu halten und an Ausgrabungen teilzunehmen. Karin Steiner Am Hüttenkopf, am Waldrand von Schwamendingen, hat Frank Rühli (mit seiner Frau) nach langem Suchen den Ort gefunden, wo er Entspannung von seinem hektischen Alltag findet. Aber bald schon packt er wieder seine Koffer, um beispielsweise in den Iran zu reisen und Salzmumien zu erforschen, die vor rund 2000 Jahren in Salzwerken verschütANZEIGEN Evolution der Krankheiten «Mein Gebiet ist die Evolution der Krankheiten», erzählt er. Die Frage, wie sich die Gesundheit des Menschen entwickelt hat und die mögliche Bedeutung für die heutige Medizin, steht im Zentrum seiner Forschungen. Zum Beispiel werden gemeinsam mit Forschern der Uni Basel Mumien in Luxor mit radiologi- schen Methoden untersucht. Dank dem modernen, transportablen Röntgengerät ist es möglich, vor Ort millimetergenau in das Innere der Mumien zu blicken, ohne die Mumie aus den Bandagen auswickeln und beschädigen zu müssen. zusammen mit Frank Rühli und seinem Team in dieser archäologischen Stätte. «Wird ein Grab geöffnet, trifft man dort manchmal zuerst ein grosses Durcheinander an. Die Grabräuber haben ihre Spuren hinterlassen.» Ötzi noch lange nicht erforscht Im Tal der Könige Mehrere Male pro Jahr reist er nach Ägypten ins Tal der Könige. «Die Identifikation vieler Mumien inklusive der Pharaonen ist noch nicht ganz klar.» Auch an der Erforschung des berühmten Tutanchamun war er beteiligt, dessen Todesursache bis heute nicht restlos geklärt ist. Ein aktuelles Projekt widmet sich Prinzen und Prinzessinnen. «Sehr viele Kinder sind damals früh gestorben. Auch aufgrund der sorgfältigen Mumifizierung kann man bei den gefundenen Kindermumien davon ausgehen, dass es sich um Pharaonenkinder oder sehr nahe Verwandte handelt.» Im Tal der Könige habe es vermutlich weitere Gräber. Das Ägyptologie-Seminar der Uni Basel arbeitet Rühli hat auch die berühmte Gletschermumie «Ötzi» untersucht und festgestellt, dass der rund 45 Jahre alte Mann wohl durch Verbluten nach einem Pfeilschuss starb. «Dennoch sind die Forschungen noch lange nicht beendet. Es sind zum Beispiel genetische Projekte an ihm geplant. Ötzi ruht in einem Museum im Südtirol unter klimatisch optimalen Verhältnissen. Aus Respektgründen wünscht sich Rühli, dass Ötzi und andere Mumien nur sehr zurückhaltend in der Öffentlichkeit präsentierte werden. Heute ist Frank Rühli Vorsitzender des Forschungsbeirats. Forscher, die Untersuchungen an Ötzi vornehmen wollen, müssen also erst ein Gesuch bei Rühli und seinen Beiratskollegen stellen. Medizinhistorisches Museum wird Medizin Museum Vor gut einem Jahr hat Frank Rühli das Medizinhistorische Museum der Universität Zürich übernommen. Seitdem ist das Museum geschlossen. «Wir sind dabei, die umfangreiche Sammlung zu katalogisieren und das Museum neu zu konzipieren», sagt er. Neu soll ein Medizin Museum entstehen, das den Stand der heutigen Medizin aufzeigt. «Die humanen Präparate der Sammlung sind für die Forschung sehr wichtig. Sie geben uns Aufschluss über die Entwicklung von Krankheiten und Erregern wie zum Beispiel der Tuberkulose», sagt Frank Rühli. Ein Öffnungstermin des neuen Museums steht aktuell noch nicht fest. (kst.) Stadt Zürich Nr. 20 19. Mai 2016 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Immer in Bewegung: Prix-Walo-Chefin Monika Kaelin (l.) mit Ex-MissSchweiz Anita Buri und Fussballlegende Fritz Künzli. Gemeinsam aufs Polybähnli: Stadtrat Filippo Leutenegger und Elisabeth Schnell. DJ Antoine und das Model Laura Zurbriggen planen eine gemeinsame Zukunft. Cony Sutter (l.), Sabine und Peter Pfändler, der sich von seinem Unfall gut erholt hat. Zollt den Künstlern Respekt: Nationalrätin Doris Fiala mit ihrem Gatten Jan. Freuen sich über Ehrenpreis: Mundart-Rocker Toni Vescoli mit seiner Frau Ruthli. Preis für Bühnenproduktion «Io senza te»: Stefan Huber (l.), Anja Haeseli, Peter Reber. Klassentreffen der Schweizer Show-Prominenz beim Prix Walo Der 42. Prix Walo wurde wiederum im Kongresshaus vergeben. Doch die Chefin der Show-Szene Schweiz und somit Prix-Walo-Mutti Monika Kaelin hat das Heft aus den Händen gegeben. Neu moderierten den Anlass nämlich Nicole Berchtold und Salar Bahrampoori vom SRF. Bis in zwei Jahren das Kongresshaus wegen des Umbaus nicht mehr benutzt werden kann, wird wohl der Prix Walo unter die Fittiche des Staatsfernsehens gewandert sein. Denn auch SRF-Mode- ratorin Sabine Dahinden wurde per Telefonvoting zum sogenannten Publikumsliebling erkoren. Und zwar noch vor den ebenfalls nominierten Schweizer Megastars Emil, Bruno Ganz, Beatrice Egli oder Walter Andreas Müller. Eine Auszeichnung in Form eines tanzenden Sterns erhielten zudem die SRF-«Landfrauen». Ebenso wurden die «Muntermacher der Nation», Sutter&Pfändler, geehrt. Diese parodieren unter anderem Hausi Leutenegger, der wohl- wollend im Publikum sass. Mit seiner Autobiografie «Mache was i will» hat Mundartrocker Toni Vescoli vor Jahresfrist von sich reden gemacht. Nun wurde der 73-Jährige mit dem Ehren-Prix-Walo ausgezeichnet und musste in seiner Rede gegen Tränen ankämpfen, als er seiner Frau Ruthli für deren uneigennützige Unterstützung dankte. Wie Ruthli Vescoli gestand, bringe ihr Rocker-Urgestein Toni übrigens jeden Morgen fürsorglich ein «Käffeli» ans Bett. Unternehmer, Bobfahrer und Schauspieler Hausi Leutenegger mit Gattin Anita. Sängerin Lys Assia beehrt den Prix Walo jedes Jahr mit ihrer Anwesenheit. Filmbösewicht Andrea Zogg erhielt den Prix Walo als bester Schauspieler. ANZEIGEN DER CH-LEADER FÜR SICHERHEIT zu Hause haben wir alle etwas zu beschützen . . . Endlich Sicherheit für alle ab Fr. 1.– / Tag Material Installation Service Fordern Sie noch heute ein Gratis-Beratungsgespräch unter Tel. 043 508 27 38, www.dialarme.ch, [email protected] 14 Küsnachter Nr. 20 19. Mai 2016 Veranstaltungen & Freizeit BUCHTIPP In 140 Zeichen Er ist Pianist, Komponist und Konzeptkünstler, CEO von Havas Worldwide Switzerland, Präsident des Schweizer Art Directors Clubs, war Werber des Jahres. Awards und Auszeichnungen säumen seinen Weg. Kreieren ist Frank Bodins Leben. Als er sich einem neu eröffneten TwitterKonto gegenübersah, beschloss er, ein Jahr lang täglich einen Gedanken zum Thema Kreativität zu verfassen. Er nannte sie «Creative Imperatives», nummerierte und veröffentlichte sie täglich auf Twitter und Facebook, kondensiert auf 140 Zeichen. Mit gelassener Konsequenz baute er eine schnell wachsende Community, bestehend aus Kreativen aller Welt, auf, die unzählige Rückmeldungen und liebevolle Eigenkreationen erzeugten. In einem Jahr waren 365 Gedanken entstanden, die viele Menschen inspirierten. Die Resonanz war riesig. Das Netz ist flüchtig. Die 100 besten Denkanstösse fanden den Weg in ein rotes Lederbändchen. Frank Bodin, Do it, with love. Verlag Hermann Schmidt, 2015. Vernetzte Kriminalität Im Buch «Der Tod, das Verbrechen und der Staat» zeigt Monika Fahmy im Zusammenhang mit Terrorismus auf, was passiert, wenn den Nachrichtendiensten die Hände zu stark gebunden sind. Ebenfalls politisch relevant ist die Frage zur Neufassung oder Ergänzung des Straftatbestands der organisierten Kriminalität. Die Autorin legt dar, weshalb auch diese Massnahmen wenig bringen. Denn die heutige organisierte Kriminalität ist vernetzter, globalisierter und weitaus schlagkräftiger. Sie hat komplette Volkswirtschaften unterwandert und bedroht den Bestand ganzer Nationen. So weit der Befund der Expertin für Wirtschaftskriminalität. Sachkundig zeichnet die Autorin ein erschreckendes Porträt einer zunehmend weltweiten Bedrohung. Die Akteure der organisierten Kriminalität sind heute unter anderem Persönlichkeiten auf dem öffentlichen Parkett, eng verbunden mit Politik und Wirtschaft. Die italienische Mafia kooperiert inzwischen mit lateinamerikanischen Drogenkartellen, asiatischen Wettpaten und afrikanischen Wilderern. Und sie alle haben ein Standbein in der Schweiz, in Deutschland und Österreich. Gespräche mit Insidern aus der Finanzwelt sowie Informanten aus dem Umfeld der organisierten Kriminalität erhärten die Recherche der Autorin, die in Zürich wohnt. Monika Fahmy. Der Tod, das Verbrechen und der Staat. Orell Füssli Verlag, 2015. Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 19. Mai 14.30 Seniorennachmittag: Mit Geschichtenerzähler Jürg Steigmeier. Kath. Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4, Küsnacht. 15.00–16.00 Klassisches Klavierkonzert: Mit Pervez Mody. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 18.15 Turnen für Alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag ausser in den Schulferien, Dauer eine Stunde, Garderoben stehen zur Verfügung. Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle), Rigistrasse, Küsnacht. Freitag, 20. Mai 20.00 «Fanny Mendelssohn und ihr Bruder Felix»: Ein (musikalischer) Dialog von Armin Brunner. Kulturschiene, General-Wille-Strasse, Herrliberg. Abendkasse/Bar ab 19 Uhr. Vorverkauf: [email protected] oder Tel. 044 391 88 42, www.kulturschiene.ch. 10.00–17.00 Frühlingsmarkt Herrliberg: 54 Marktstände, Festbeizen und weitere Verpflegungsstände sowie ein nostalgisches Kinder-Karussell tragen zur festlichen Stimmung des vom Herrliberger Gewerbeverein organisierten Marktes bei. 14.00 Öffentliche Probe «Kammermusik für Kinder – Der Hörnerschall: Eine heitere musikalische Geschichte für Kinder ab 5 Jahren. Optional: Führung hinter die Kulissen im Anschluss. Tonhalle, Claridenstrasse 7, Zürich. Montag, 23. Mai 14.30 «Mit Singen das Leben zum Klingen bringen»: Kath. Pfarreizentrum St. Georg, Kirchstrasse 4, Küsnacht. 14.45–15.15 Reim & Spiel: Kinderverse und Lieder für Kleinkinder ab 9 Monaten in Begleitung. Mit Zvieri. Kathrin Neuhaus, Musikpädagogin. Es ist keine Anmeldung notwendig. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht. 19.30 Dokumentarfilm «Chiquitos»: Reformierte Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5, Küsnacht. Samstag, 21. Mai Dienstag, 24. Mai 9.30 Generalprobe «Mandoline in Concert»: Das Tonhalle-Orchester Zürich spielt Werke von Beethoven, Vivaldi und Bach unter der Leitung von Giovanni Antonini und mit dem Mandolinenvirtuosen Avi Avital. Optional: Führung hinter die Kulissen im Anschluss. Tonhalle, Claridenstrasse 7, Zürich. 19.30 Generalversammlung Spitex Küsnacht: Im Anschluss an die GV hält PD Dr. med. Albert Wettstein ein Referat mit dem Titel: «Was ist anders im Alter?». Ref. Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstrasse 5, Küsnacht. 20.00 «Puls der Bevölkerung»: Die SVP Küsnacht Die Harmonie Eintracht lädt zum Frühlingskonzert Die Harmonie Eintracht Küsnacht lädt am Freitag 27. Mai zum Frühlingskonzert unter dem Motto «Blues and More». Das Programm des diesjährigen Frühlingskonzerts der Harmonie Eintracht verspricht eine vielfältige Palette von Songs aus den Anfängen des Blues bis zu neueren Stücken der Blasmusik. Zu den Klassikern gehört der «St. Louis Blues March», der Anfang des 20. Jahrhunderts entstand und einer der ersten Blues-Songs war, der in der Popmusik Erfolg hatte. Oder auch der «Basin Street Blues» von Spencer Wil- liams. Dieser wurde erstmals von Louis Armstrong auf Platte eingespielt und entwickelte sich danach zum Jazzstandard. Ebenfalls zu den zehn Stücken im Programm gehört das durch die Beatles bekannt gewordene Stück «A Taste of Honey» von Ric Marlow und Bobby Scott oder «Fire and Ice» des Österreichers Otto M. Schwarz, eines zeitgenössischen Komponisten aus dem Bereich der Filmmusik. Für das leibliche Wohl vor und nach dem Konzert ist mit einem Bistrobetrieb gesorgt. (aj.) Frühlingskonzert Harmonie Eintracht Küsnacht. Freitag, 27. Mai, 20 Uhr. Katholisches Pfarreizentrum Küsnacht. Eintritt frei, Kollekte. fühlt den Puls der Bevölkerung. Heslihalle (Foyer), Untere Heslibachstrasse 33, Küsnacht. Mittwoch, 25. Mai 12.35 Wandern: Wanderung am Greifensee, Niederuster, Fällanden. Besammlung Bahnhof, Küsnacht. Mit Agnes Müller-Lustenberger. Nur bei schönem Wetter. Auskunft: Tel. 043 266 86 30. 14.45–16.30 Erlebniswerkstatt: Filzen: Für Kinder ab 18 Monaten in Begleitung. Arian Zeller, Kunsttherapeutin ED. Anmeldung: im Familienzentrum. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht. Donnerstag, 26. Mai 9.00–11.00 Diskussionsrunde BooXkey: Mit der Autorin Federica de Cesco. Buchhandlung Wolf, Zürichstrasse 149, Küsnacht. 18.15 Turnen für Alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag ausser in den Schulferien, Dauer eine Stunde, Garderoben stehen zur Verfügung. Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle), Rigistrasse, Küsnacht. Freitag, 27. Mai 15.00–16.00 Konzert für Cello und Klavier: Mit dem Duo Aramu. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Küsnacht, St. Georg Dreifaltigkeitssonntag Samstag, 21. Mai 17.00 Eucharistiefeier Sonntag, 22. Mai 10.30 Eucharistiefeier Hochfest des Leibes und Blutes Christ – Fronleichnam Donnerstag, 26. Mai 19.00 Eucharistiefeier; Mitwirkung funtastic und Firmanden Anschliessend Zusammensein, bei schönem Wetter im Kirchhof Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 22. Mai 9.00 Eucharistiefeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 21. Mai 18.30 Eucharistiefeier Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Sonntag, 22. Mai 10.00 Kirche: Gottesdienst Pfrn. Judith Wyss Anschliessend Kirchenkaffee 10.15 Pflegeresidenz Bethesda Heimgottesdienst mit Abendmahl Pfrn. Ruth Stenger Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Annina Just (aj.), Oliver Linow (oli.) E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal Wiederkehr (pw.) 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Nachdem er Kopenhagen verlassen hatte, fand er nicht mehr die nötige Zeit bzw. Ruhe, um das Werk zu vollenden. In einem Brief an Griegs Frau Nina berichtet Julius Röntgen, ein Freund Griegs, von der Uraufführung des Quartetts. Sie müsse von der ungewöhnlichen Besetzung des Quartetts erfahren: Harold Bauer, der bedeutende Pianist, habe erste Geige gespielt und seine Sache wirklich gut gemacht. Pablo Casals habe zweite Geige gespielt und die Violine wie ein Cello zwischen den Beinen gehalten. Er selbst habe die Bratsche gespielt und Frau Casals auf bemerkenswerte Art das Cello. «Wir waren alle vier äusserst aufgeregt – obwohl ausser meiner Frau kein Publikum zugegen war!» Musik ohne konstruktive Regeln Die Musikwelt in Aufregung versetzt hat auch Alfred Schnittke mit seinem 3. Streichquartett. Geprägt durch die von ihm so bezeichnete Polystilistik, verstand er darunter Rückgriffe auf Zitate oder Anspielungen auf andere Stilepochen. Seit 1968 lehnte Schnittke reine serielle Musik ab, sie sei der Kreativität der Musik abträglich. Er wollte komponieren «ohne konstruktive Regeln». Auf diese verzichtet er gekonnt in seinem 3. Streichquartett, einer Auftragskomposition der Gesellschaft für Neue Musik Mannheim. Das Belenus Quartett mit Seraina Pfenninger und Anne Battegay, Violinen, Esther Fritzsche, Viola, sowie Jonas Vischi am Violoncello. Foto: zvg. Nebst einem Zitat aus Orlando di Lassos «Stabat Mater» findet man auch das berühmte Motiv D-S-c-h Schostakowitschs sowie Beethovens grosses Fugenmotiv aus dem Streichquartett op. 133 wieder. Ludwig van Beethoven hatte im Mai 1809 mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Kurz vor dem Verfassen seines 10. Streichquartetts, mit dem durch die pizzicati hervorgerufenen Beititel «Harfenquartett», musste er sich vor Kanonenschüssen in Sicherheit bringen. Napoleons erste Niederlage in der Schlacht von Aspern östlich von Wien war im Gang. So ist es kein Zufall, dass sich Beethoven ausgerechnet für die in der Militärmusik oft verwendete Tonart Es-Dur entschieden hat. Wie ein zum Angriff aufrufendes Motiv er- klingt im Allegro des ersten Satzes ein Es-Dur-Dreiklang. Dargeboten werden diese drei besonderen Werke vom Belenus Quartett (Seraina Pfenninger und Anne Battegay, Violinen, Esther Fritzsche, Viola, Jonas Vischi am Violoncello). Das Ensemble wurde 2004 in Basel gegründet und ging im Februar 2015 als Erstpreisträger aus dem Wettbewerb «Franz Schubert und die Musik der Moderne» hervor. Als Finalist des Kammermusikwettbewerbs des Migros Kulturprozents 2013 wurde das Quartett in dessen Konzertvermittlung aufgenommen. Es konzertiert in der Schweiz und in Europa. (pd.) Sonntag, 22. Mai, 17 Uhr im Seehof, Hornweg 28, Patronat Kulturkommission. Eintritt frei (Kollekte). Platzzahl beschränkt, Einlass ins Haus ab 16.30 Uhr. Ein Architekt zeigt seine Malerei Der bekannte Zumiker Architekt Rudolf Guyer zeigt Ende Mai in der Milchhütte in Zumikon eine Auswahl seiner Bilder. Der bekannte Zumiker Architekt Rudolf Guyer eröffnet am 21. Mai um 17.00 Uhr eine Ausstellung mit grossformatigen Werken. Rechtwinklige Formen, aber auch stilisierte Landschaften prägen die Ausstellungsräume. Bevor Rudolf Guyer mit seiner späteren Frau das gemeinsame Architekturbüro gründete, zog es ihn zur Malerei. Gleich nach der Matura besuchte er in Paris die renommierte Kunstschule Académie de la Grande Chaumière. In anschliessenden Malaufenthalten in Marokko und der Provence entstanden ausdrucksstarke Figuren- und Landschaftsbilder. Als sich die Frage nach einem Brotberuf stellte, entschloss sich Rudolf Guyer an der ETH Zürich Architektur zu studieren, wo er auch seine Frau kennenlernte. Nach abgeschlossenem Studium siedelte das Paar in die USA über, wo Rudolf Guyer an der Ohio State University als Dozent für Konstruktion und Entwurf wirkte und anschliessend in New York prak- tische Erfahrungen sammelte. Ein gemeinsam gewonnener Architekturwettbewerb für ein grosses Bauvorhaben bewog das Paar 1959 in die Schweiz zurückzukehren und ein eigenes Architekturbüro zu eröffnen. Während der folgenden 40 Jahre konzentrierte sich Rudolf Guyer auf seine Arbeit als Architekt. Die Malerei trat in dieser Zeit in den Hintergrund, lebte aber in seinen Reiseskizzenbüchern und in der architektonischen Entwurfsarbeit weiter. Seit 2003 gilt das Hauptinteresse von Rudolf Guyer wieder ganz der Malerei. Inzwischen ist eine grosse Zahl von Bilder entstanden, die sich in verschiedene Werkgruppen aufteilen lässt. Im Vordergrund stehen architektonische Themen, inspiriert durch eigene Bauten, aber auch Erinnerungsbilder aus der grossen Anzahl von Skizzenbüchern. Weniger geometrisch, aber gleichwohl reduziert gibt Rudolf Guyer Landschaften wieder, die er auf verschiedenen Reisen erlebt hatte. Die gleiche Formensprache übertrug Rudolf Guyer jedoch auch auf berühmte Porträts der Kunstgeschichte, die trotz konsequenter Reduktion in ihrer Struktur erkennbar bleiben. In der aktuellen Ausstellung zeigt die Galerie Milch- Rudolf Guyer zeigt auf seinen Bildern eigene Bauten aber auch Erinnerungen. Foto: zvg. hütte eine kleine Auswahl aus ganz unterschiedlichen Werkgruppen, die einen Einblick in die unermüdliche Schaffenskraft des Künstlers gibt. (e.) Samstag, 21. Mai, bis Sonntag, 29. Mai 2016, Galerie Milchhütte, Dorfstrasse 31, 8126 Zumikon. Vernissage: Samstag, 21. Mai, 17–20 Uhr; Finissage: Sonntag, 29. Mai, 17–20 Uhr. Öffnungszeiten: täglich 17–19 Uhr. Der Künstler ist während den Öffnungszeiten anwesend. Nr. 20 19. Mai 2016 15 16 Küsnachter Nr. 20 19. Mai 2016 AKTUELL Obwaldner «Hour of Power» in der Kultur-Kirche Der Schauspieler und Autor Hanspeter Müller-Drossaart las vergangenen Mittwoch in der «KulturKircheErlenbach» Obwaldner Mundartgedichte zu Exponaten des Künstlers Kurt Sigrist. Pascal Meister Der Obwaldner Dialekt sprudelt wie ein Innerschweizer Bächlein aus ihm heraus. Sein Glossar ist eine wahre Fundgrube seines dichterischen Wortguts. Nur dank vorgängigen Translationen einzelner Wörter versteht das Publikum ihn – und mit ihm seine Texte, die er mit der Gemeinde Erlenbach teilt. «Wer sind wir? Was genau macht das ästhetische Angebot des menschlichen Daseins aus?» Hanspeter Müller-Drossaart steht neben dem Taufstein, bereit, seine ambivalenten Gedichte aus dem Sprachkosmos der Obwaldner Mundart dem Publikum vorzutragen. Hinter ihm ragt das Kunstwerk «Zeitraum Hirsch» von Kurt Sigrist wie ein prähistorisches Grabmal in den Kirchenhimmel. Die drei Meter hohe Skulptur aus Fichten- und Irokoholz ist mit einem Hirschgeweih bekrönt, eine Metapher für die Urmacht der Reinkarnation, aber auch einer Verneigung zur göttlichen Dimension. Pfarrer Andreas Cabalzar (links) mit Künstler Kurt Sigrist hinter dessen Objekt «Erdtisch». Zwei alte Freunde Unter dem Titel «La Terra – Eine Spur durch Zeit-Kult-Raum» präsentiert die reformierte Kirche Erlenbach bis Ende Oktober Werke des Obwaldner Künstlers Kurt Sigrist. Werke, die auf die Geburt und Lebensräume des Menschen, seine Sehnsüchte und Transformationen wie auch Wandel und Tod verweisen. Werden und Vergehen; davon handeln auch die meisten Texte von Müller-Drossaart an diesem Abend. Über 100 Gedichte zu verschiedenen Themen hat der Schauspieler, den viele vor allem als Mario Corti aus dem Swissair-Epos «Grounding» kennen, verfasst. In seinem Buch «Zittrigi Fäkke» vereinte er diese Geschichten, die die universelle Frage nach dem «Sinn» und dem «Wie weiter?» aufwerfen. «Fäkke» bedeutet so viel wie «gefiederte Flügel» und kann als Inbegriff des Leichten und Zerbrechlichen gedeutet werden, als etwas, was nicht ewig hält, etwas, was auch Sigrists Kunstbotschaften eindrücklich vermitteln. Hinter der Kirche steht ANZEIGE Hanspeter Müller-Drossaart las Obwaldner Texte zur Kunst von Kurt Sigrist. Im Hintergrund das Exponat «Zeitraum Hirsch/Lebensraum». mit dem Objekt «La Terra» eine Stahlkonstruktion mit vier Eingängen. Man muss sich bücken, um reinzukommen, quasi in die Erde eintauchen, um danach im Licht an der «Oberfläche» wieder aufstehen oder gar auferstehen zu können. Zusammen mit dem eigens von MüllerDrossaart dafür geschriebenen Text «dinne dri uife» (innen drin hinauf), wird die ewige Frage nach dem «Was kommt danach?» verdeutlicht. Dass Obwaldner Kauderwelsch in Erlenbach auf graziöse Kunst trifft, ist Pfarrer Andreas Cabalzar zu verdanken. Der Kultpfarrer vereinte die zwei langjährigen Freunde aus Obwalden zu dieser andächtigen Rahmenveranstaltung, bei der Mundartgedichte und Kunstobjekte eine gemeinsame Sprache sprechen und dabei auch noch die elementaren Botschaften der Kirche vereinen. Müller-Drossaarts Texte wirken wie ein Nach-Hause-Kommen, eine Heimkehr des Dichters zurück zu den Wurzeln nach Sarnen, wo er seine Kindheit verbrachte. Die teils auch autobiografischen Texte bilden den Boden des seelischen und physischen Daseins, wie das auch die Kunstobjekte von Sigrist tun. Das Gedicht «Dr Tefflibueb» handelt von Jugendlichen auf Motorrädern, die die Stadt Sarnen in ein rasendes Monte Carlo verwandeln. Der satirische Einstieg bringt das Publikum zum Lachen, doch spätestens beim tödlichen Unfall angekommen, ändert sich die Gemütslage. Mit «in der Stille blinkt es sinnlos blau», endet die euphemistische Prosa, und mit den Klängen aus der Bassklarinette von Musiker Matthias Müller ändert auch die Stimmung auf den Kirchenbänken. Die hohen und tiefen Töne sind fröhlich und düster zugleich, wie auch der Lebensweg eines jeden von uns. Die Bedürfnisse des Menschen nach Sicherheit und Geborgenheit finden sich in diesen Melodien, die uns an eine Ebene zwischen Realität und Traum erinnern oder aber an Sigrists Pappelholzobjekte mit dem Namen «Behausung», die links und rechts Fotos: Pascal Meister vom Altar für Vertrauen und Unumstösslichkeit stehen. In allen Belangen steht auch immer die Transzendenz, das Bedürfnis nach der kosmischen Obrigkeit im Vordergrund. Der Humor kommt nicht zu kurz Obwohl viele Gedichte von MüllerDrossaart sehr melancholisch und traurig wirken, die Humor-Koryphäe aus dem Kanton Obwalden kann ernsthafte Themen auch lustig verpacken. Dann nämlich, wenn er mit seinem befreienden, wortwitzigen Gedicht «manorglikk» (Manor-Glück), den Protagonisten dank einem Warenhaus aus der Depression holt, oder die Abkürzung für den Kanton Obwalden, OW, lautmalerisch zu einem Text mit «Oh weh» verwandelt. Auch der Vorzeigegläubige der Innerschweiz, Bruder Klaus, bleibt von Müller-Drossaart nicht verschont. Ob gläubiger Christ oder nicht, Literatur, Kunst und Musik vermitteln an diesem Abend eine christliche Botschaft: Auch wenn manch einer an der Existenz des Herrgotts zweifelt, ist seine Präsenz erwünscht. Ganz nach dem Motto: «Bleib in meiner Nähe, wenn es dich gibt.»
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