LutzBachmannwegenVolksverhetzungverurteilt

Arnsdorf geht baden. Seite 15
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eitung
Zeit
Zeitung
Die meistgelesene Tageszeitung für Radeberg und das Rödertal. Gegründet 1946.
MO NTAG, 9. MAI 2 016
1, 30 EURO
LOKALES
WETTER
Gojko begeistert
auf Karl-May-Fest
D
500 Autodiebstähle
in einem Jahr
Foto: Thomas Kretschel
web Interview: www.sz-link.de/karlmay
Sachsen will die Impfquote erhöhen
Viele Erwachsene sind nur unzureichend geschützt. Der Chef der Sächsischen Impfkommission fordert die Impfpflicht.
Dresden. Mit zunehmendem Lebensalter
sinkt der Impfschutz. Weil Eltern die Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt regelmäßig nutzen, haben von den Vorschulkindern in Sachsen noch mehr als 95 Prozent alle empfohlenen Impfungen. Erste
Lücken gibt es laut Landesuntersuchungsanstalt Sachsen bei den Achtjährigen. Nur
bei neun von zehn besteht ein vollständiger Impfschutz. Das Ergebnis der Impfpasskontrollen bei den Zwölfjährigen ist dann
schon besorgniserregend: Bei mehr als jedem Zweiten fehlen Impfungen gegen
Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten.
Da Impfungen nicht meldepflichtig
sind, hat niemand einen Überblick, wie gut
Erwachsene geschützt sind. Das soll sich
ändern. Seit 2009 meldet die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen Impfungen an
das Sozialministerium, die von Haus- und
Kinderärzten abgerechnet werden. „Bis wir
ein vollständiges Bild haben, wird es noch
einige Jahre dauern“, so eine Sprecherin.
Um die Impfquoten wieder zu erhöhen,
hat
Gesundheitsministerin
Barbara
Klepsch (CDU) den Sächsischen Impftisch
ins Leben gerufen. „Wir wollen, dass Ärzte
ihre Patienten stärker auf Impflücken ansprechen“, sagt sie. Außerdem sollen in Firmen Impftermine angeboten werden.
Denn oft mangele es nicht an der Bereitschaft, sich impfen zu lassen, sondern an
NACHRICHTEN
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Radsport
Klaus Ampler gestorben
Leipzig. Der frühere DDR-Radrennfahrer
Klaus Ampler ist tot. Er starb am Freitagabend in einem Leipziger Pflegeheim im
Alter von 75 Jahren. Seit Jahren war er an
Alzheimer erkrankt. Der im ostpreußischen Marienberg geborene Radsportler
feierte mit dem Gewinn der Friedensfahrt
1963 seinen größten Erfolg. Nach seiner aktiven Karriere führte er als Trainer mehrere Sportler in die Weltspitze wie seinen
Sohn Uwe Ampler. Er wurde 1986 Weltmeister bei den Amateuren. (dpa) q Sport
Sparprogramm
Proteste in Athen
Athen. Aus Protest gegen neue Rentenkürzungen und eine Erhöhung der Einkommenssteuer haben in Athen Tausende Griechen vor dem Parlament demonstriert. Die
Sparmaßnahmen sind Voraussetzung für
weitere Hilfen seitens der Gläubiger für das
von der Pleite bedrohte Griechenland. Im
Parlament sollte am Sonntagabend das
Sparprogramm mit einem Volumen von
5,4 Milliarden Euro gebilligt werden. (dpa)
der Gelegenheit. Infektionskrankheiten
sind heute längst nicht ausgerottet. Sie betreffen auch immer mehr Erwachsene, wie
die Masernwelle im vergangenen Jahr zeigte. Unter den 271 Erkrankten in Sachsen
waren 51 über 18 Jahre alt. Masern sind wegen der Komplikationen gefürchtet. Bei einem Erkrankten trat eine Gehirnentzündung auf. Deshalb sollten sich alle nach
1958 Geborenen impfen lassen.
Auch Keuchhusten wurde voriges Jahr
rund 400 Mal in Sachsen diagnostiziert,
überwiegend bei Erwachsenen. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher
liegen. Erkrankte haben wochenlang einen
trockenen Husten, der die Erreger verteilt.
Insofern plädiert der Vorsitzende der Säch-
Leipzig. Es ist vollbracht: Nach Dynamo
Dresden machen zwei weitere sächsische
Fußball-Vereine ihren Aufstieg perfekt.
Erzgebirge Aue kehrt nach einem Jahr in
die 2. Bundesliga zurück, RB Leipzig schafft
sogar den Sprung in die höchste Klasse. Die
Rasenballer gewannen am Sonntag ihr
Heimspiel in der mit 42 959 Zuschauern
ausverkauften Red-Bull-Arena gegen den
Karlsruher SC mit 2:0 und sind nicht mehr
von Platz zwei in Liga zwei zu verdrängen.
Mit RB ist der Traditionsstandort Leipzig zurück im Oberhaus des deutschen
Fußballs. In der Messestadt war 1900 der
Deutsche Fußball-Bund gegründet worden,
1903 stellte Leipzig mit dem VfB den ersten
Deutschen Meister. Dem Verein gelang
1993 der Aufstieg in die Bundesliga, aber
nach nur einem Jahr ging es wieder runter.
Es folgten weitere Abstiege, mehrere Insolvenzen und die Neugründung als 1. FC Lok.
Im Jahr 2009 startete Dietrich Mateschitz, österreichischer Unternehmer, das
Projekt RB Leipzig in der fünftklassigen
Oberliga. Offiziell steht das Kürzel für Rasenballsport, inoffiziell für den Brausekon-
UNTERM STRICH
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4 194110 401300
70. Jahrgang – Nr. 106
zern Red Bull. Der Konzern verfolgt mit
dem Klub eine Werbestrategie und investiert jährlich einen zweistelligen Millionen-Betrag. Der Verein hat nur wenige Mitglieder, es gibt kein wirkliches Mitspracherecht. Deshalb wird RB von Fans anderer
Vereine als „Retortenklub“ abgelehnt.
RB Leipzig ist das 55. Mitglied in der
Bundesliga, in der Sachsen seit dem Abstieg von Dynamo 1995 nicht mehr vertreten war. Als bisher letzter Ostverein war
Energie Cottbus vor sieben Jahren abgestieBerichte q Sport
gen. (SZ)
AU CH DA S G I B T ’S
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Polizei verfolgt
die Falschen
Mehr Soldaten
16319
sischen Impfkommission, Dietmar Beier,
für eine Impfpflicht. „Das hat aber nichts
mit einem Impfzwang zu tun. Den gab es
auch in der DDR nicht. Aber eine Pflicht
hat zur Folge, dass der Staat die Voraussetzungen für eine hohe Impfbeteiligung
schaffen muss.“ Für Sachsens Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) stellt sich die
Frage einer Impfpflicht noch nicht. Sie
möchte lieber die Vorteile in den Mittelpunkt stellen und aufklären. In Sachsen
gibt es etwa drei Prozent Impfverweigerer
– darunter zum Beispiel Naturärzte und
Heilpraktiker. Aus ihrer Sicht enthalten
Impfstoffe Schwermetalle.
q Kommentar
Bericht q Leben & Stil.
Fußball-Sachsen steigt auf
Bundeswehr
Berlin. Nach einer deutlichen Aufstockung
des Bundeswehr-Etats will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nun auch
die Zahl der Soldaten erhöhen. Am kommenden Dienstag wird die CDU-Politikerin
ihr neues Personalkonzept vorlegen, das eine Abschaffung der starren Obergrenze
von 185 000 Soldaten vorsieht. Berichten
zufolge sollen zunächst 7 000 neue Stellen
geschaffen werden. (dpa)
9°
Radeberg
er Winnetou des Ostens,
Gojko Mitic (75), verstand
sich mit den echten Indianern
der Oneida Nation aus den USA
auf Anhieb. Gemeinsam mit Nicole Hill (r.), Heath Hill (Mitte
r.) und Gaehnewrawenedyaws
Printup genoss der frühere
Defa-Schauspieler die Fahrt mit
dem Feuerross im offenen Anhängerwagen. Mitic war
Schirmherr der 25. Karl-MayFesttage, die am Wochenende
mehr als 30 000 Besucher nach
Radebeul lockten. Seine Fans
standen stundenlang Schlange
für ein persönliches Autogramm. Im Videointerview mit
der SZ erzählt Mitic, warum er
das Cowboy-und-Indianer-Spiel
bis heute nicht aufgegeben hat.
Von Stephanie Wesely
21°
Das ganze Wetter – Panorama
Zeichnung: Mario Lars
Hildesheim. In Hildesheim sind drei Kriminelle mit dem Versuch gescheitert, bei einem Supermarktüberfall Geld zu erbeuten.
Ihre Flucht war dann umso erfolgreicher:
Die Polizei verfolgte aus Versehen das falsche Auto. „Die Kollegen hätten natürlich
lieber die richtigen Täter angehalten“, sagte ein Kriminalhauptkommissar. Der Raubüberfall war gescheitert, weil der Mann mit
dem Tresorschlüssel zufällig noch nicht im
Kassenbüro war. Deshalb rannten die beiden Räuber lieber davon, ein dritter Täter
wartete im Fluchtauto. Die Polizei löste eine Fahndung aus, worauf einer Streife ein
verdächtiges Fahrzeug auffiel, das mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war. Die
Beamten verfolgten den Wagen und stoppten ihn auf der Autobahn. Erst auf der Wache stellte sich dann heraus, dass die Polizisten die Falschen erwischt hatten. (dpa)
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Rödertal. Keine Entspannung der Lage in
Sicht: Auch 2015 wurden in den Landkreisen Bautzen und Görlitz wieder mehr als
500 Fahrzeuge gestohlen. Das geht aus der
Polizeistatistik hervor. 271 Aufbruchsversuche scheiterten. 94 der gestohlenen Fahrzeuge – also nicht einmal ein Fünftel –
konnten wieder aufgefunden werden, die
Hälfte davon in Polen, einige auch in Tschechien. Mehr als 400 gestohlene Fahrzeuge
aus der Region bleiben verschwunden. Hinzu kommen 1 444 Dienstähle aus aufgebrochenen Fahrzeugen mit teilweise hohem
Sachschaden. Die schlagkräftigste Einheit
der PD Görlitz im Kampf gegen Autodiebe
ist die Gemeinsame Fahndungsgruppe
Bautzen, die vor allem auf der Autobahn arbeitet. Die Beamten konnten dieses Jahr bereits neun in ganz Deutschland gestohlene
Fahrzeuge sicherstellen. (SZ/ju)
q Bericht – Seite 13
KOMMENTAR
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Eine Impfpflicht ist
eine schlechte Lösung
Stephanie Wesely
über Möglichkeiten, die
Impfquote zu erhöhen
D
ie Sächsische Impfkommission will
eine Impfpflicht. Damit sollen die
Sachsen besser vor schweren Infektionskrankheiten geschützt werden. So niedrig, wie die Impfquote derzeit ist, kann
sie tatsächlich nicht bleiben. Doch lässt
sich durch solch eine Pflicht die Bereitschaft zum Impfen wirklich erhöhen?
Nein, zumal es sich beim Vorschlag
der Impfkommission allenfalls um eine
nachdrückliche Empfehlung handelt. Verpflichtend ist da nichts. So gibt es keine
Sanktionen, wie den Ausschluss ungeimpfter Kinder aus der Kita. Was ohnehin nicht geht, denn Eltern haben einen
Anspruch auf einen Kita-Platz, ohne Vorbedingungen. Die einzige Möglichkeit,
Ungeimpfte auszuschließen, ist derzeit
das gehäufte Auftreten von Krankheiten
in einer Kindereinrichtung. Die „Pflicht“
soll aber auch keine Ordnungsgelder beinhalten. Doch was ist eine gesetzliche
Regelung ohne einen gewissen Zwang? Es
bleibt ein Stück Papier.
Das Impfen ist ein so sensibles Thema, dass es sich nicht per Gesetz anordnen lässt. Nachhaltig kann nur etwas erreicht werden, wenn es den Menschen
zum Herzensbedürfnis wird, ihre Gesundheit durch Impfen zu schützen. Und dazu
müssen sie von den Vorteilen der Schutzimpfungen überzeugt sein. Die Aufklärung an Infoständen reicht nicht. Die
Impfgegner gehen da viel aggressiver vor.
Eine wirksame Impfkampagne kostet
Geld und braucht eine gute Planung. Die
segensreiche Wirkung der Impfungen
muss von klein auf, besonders aber in der
Schule ein Thema sein. Der Jugendgesundheitsschutz muss personell aufgestockt werden, um in Schulen Impfpasskontrollen und Impfungen anbieten zu
können. Ein großes Netz an Impfstellen,
die auch nach Feierabend geöffnet haben,
gehört außerdem dazu. Nicht zuletzt zeigen die Erfolge der Aids-Aufklärung, was
gute Werbespots und Plakataktionen bewirken können.
Eine Impfpflicht ist sicher kostengünstiger, aber auch die schlechtere Lösung.
Denn ein Staat, dem die Gesundheit seiner Menschen wichtig ist, der respektiert
auch das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Eine Pflicht zur Körperverletzung darf es nicht geben.
mail [email protected]
2
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SÄCHSISCHE ZEITUNG
POLITIK
M O N TA G
9. MAI 2016
NACHRICHTEN
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Margot Honecker –
hier auf einem Foto aus dem Jahr
2010 – lebte zuletzt zurückgezogen in La Reina,
einem Vorort Santiago de Chiles. Kl.
Foto: Der Sarg von
Margot Honecker
wird zur Beisetzung auf dem
Friedhof Parque
del Recuerdo gebracht.
Fotos: dpa/Marcelo Hernandez,
epa/Sebastian Silva:
Millionenschwerer Betrug
mit „Luftrezepten“
Berlin. Staatsanwaltschaften in mehreren
Bundesländern gehen nach Informationen
der Zeitung Welt am Sonntag gegen betrügerische Apotheker vor. Die Verdächtigen
arbeiteten zum Beispiel mit „Luftrezepten“, schreibt die Zeitung und verweist auf
aktuell anhängige Verfahren in Frankfurt/
Main und Potsdam. Dabei rechneten Apotheker Tausende von Verschreibungen mit
den gesetzlichen Krankenkassen ab, obwohl die verschriebenen Medikamente nie
über ihre Ladentheken gingen. Sie machten dabei gemeinsame Sache mit Patienten
und teils mit Ärzten. Insgesamt deckten die
gesetzlichen Krankenkassen zuletzt mutmaßliche Betrügereien von Apothekern in
Höhe von 16 Millionen Euro auf, heißt es in
dem Bericht. Die jährlichen Ausgaben der
gesetzlichen Kassen für Arzneimittel lagen
zuletzt bei rund 35 Milliarden Euro. (dpa)
AfD kündigt Klage gegen
Münchner Hofbräukeller an
Starrsinn bis zum Schluss
Abschied mit DDR-Fahne bei der Trauerfeier in Santiago de Chile – Margot Honecker (89) starb am anderen Ende der Welt.
ochter Sonja hatte beim Studium in
Dresden den Chilenen Leo Yanez Betancourt kennengelernt und ihn trotz anfänglichem Sträuben der Eltern 1974 geheiratet. Keine 20 Jahre später folgten erst
Margot, später auch Ehemann Erich Honecker dem Schwiegersohn in dessen Heimat
– beide auf der Flucht vor ihren Landsleuten und der deutschen Justiz .
Chile hatte die Honeckers in einem
„humanitären Akt“ in Erinnerung an solidarische DDR-Zeiten aufgenommen. Anfang der 70er-Jahre waren Tausende Chilenen vor Diktator Pinochet geflohen. In die
DDR waren vor allem viele Sozialisten gekommen, darunter die spätere chilenische
Präsidentin Michelle Bachelet.
Neben den chilenischen Freunden waren es aber vor allem die wenigen verbliebenen Freunde in Nicaragua und Kuba, die
Margot Honecker nach dem Tod ihres Mannes unterstützten. Beinahe jedes Jahr, berichten Genossen von früher, flog Margot
Honecker auf die Sonneninsel und wurde
von kubanischen Medizinern durchgecheckt und behandelt. Meist schloss sich
daran ein Urlaub an, oft angeblich gemeinsam mit den früheren NVA- und DDRGrenztruppen-Generalen Keßler, Streletz
und Baumgarten .
Gerüchte um Gabriel-Rücktritt
Berlin. Führende SPD-Politiker haben Gerüchte um angebliche Rücktrittspläne von
Parteichef Sigmar Gabriel zurückgewiesen.
SPD-Justizminister Heiko Maas sagte am
Sonntag zu entsprechenden Äußerungen
des Focus-Herausgebers Helmut Markwort:
„Das ist so viel Quatsch, dass man es noch
nicht mal richtig dementieren kann.“ SPDVize Ralf Stegner entgegnete Markwort auf
Twitter: „Der hat wohl in München ein
bisschen viel Sonne abbekommen.“
Markwort hatte in einer Fernsehsendung des Bayerischen Rundfunks gesagt:
„Ich habe aus zuverlässiger Quelle gehört,
dass der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel
zurücktreten will.“ Die Nachfolge sei bereits geklärt. „Olaf Scholz wird der neue
Vorsitzende der SPD, der Hamburger Bürgermeister, und als Spitzenkandidat, als
Kanzlerkandidat, ist der Schulz im Gespräch, Martin Schulz vom Europaparlament. Also Schulz und Scholz statt Gabriel.“ Auch Scholz dementierte die Gerüchte. Die ARD zitierte ihn auf Twitter mit
den Worten: „Das ist absoluter Quatsch.“
Gabriel war in den vergangenen Tagen
krank gemeldet, will sich aber an diesem
Montag mit einer Rede auf einer Gerechtigkeitskonferenz in der Berliner Parteizentrale zurückmelden. (dpa)
IMPRESSUM
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Sächsische Zeitung
Unabhängige Tageszeitung • Pflichtblatt der Börse Berlin
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zogenen Doppelzüngigkeit, dem Duckmäusertum, dem Aussprechen von Wahrheiten nur hinter vorgehaltener Hand.
Auch wenn sie sich selbst nur an die oft
vorbildliche Fachausbildung erinnern.
Margot Honecker, Mädchenname Feist,
wurde 1927 in Halle an der Saale geboren.
Sie gehörte zunächst dem nationalsozialistischen Bund Deutscher Mädel an, trat
1945 der KPD bei. Sie machte rasch in der
FDJ Karriere und wurde Vorsitzende der
Pionierorganisation „Ernst Thälmann“. Als
junge Funktionärin lernte sie den 15 Jahre
älteren FDJ-Chef Erich Honecker kennen
und brachte 1952 die gemeinsame Tochter
zur Welt. Wegen der öffentlichen Moral
ließ sich Honecker auf Druck seiner Genossen von seiner zweiten Ehefrau scheiden
und heiratete 1953 Margot Feist.
„Wir müssen die Jugend zu einer revolutionären Ungeduld gegenüber allem erziehen, was nicht in unsere Zeit passt“, war
ein Kernsatz der Frau mit den lila-blau
schimmernden Haaren. Und es gab viel,
was nicht in ihre Zeit passte. Schüler, die an
der Wandzeitung Fragen zu Militär und
Rüstung stellten, oder Gorbatschows Perestroika mit seinen „Schmierfinken“. Die
polnische Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc war für sie „eine Verbrecherbande“, die Ungarn Verräter am ganzen sozialistischen Lager. Die Ausreisewelle konnte
die Ministerin nicht verstehen: „Sind die
Leute so blöd? Die haben doch in der Schule gelernt, was Kapitalismus bedeutet.“
Margot Honecker wurden in der DDR
verschiedene Verhältnisse mit Prominenten nachgesagt – nie aber wurde etwas bestätigt. Mitunter fuhr sie, wie ihr Kraftfahrer „Schorsch“ Melzer später erzählte, mit
ihrem weißen Wartburg allein aus der
Waldsiedlung Wandlitz. Dabei versteckte
sie sich hinter einer Sonnenbrille. In ihrer
Handtasche habe sie immer eine verchromte Pistole, Marke Browning, gehabt.
Margot Honecker verteidigte bis zuletzt
ihre sozialistischen Überzeugungen. Sie
stehe zur DDR und lege ihre Sicht nicht auf
dem Altar der Zeitgeschichte nieder, auch
wenn man sie als „Unbelehrbare“ verleumden würde, beharrte sie. 2012 sagte sie zu
den erschossenen DDR-Flüchtlingen, es sei
dumm gewesen, über die Mauer zu klettern. Politische Häftlinge seien kriminell,
die Stasi legitim gewesen. Traumatisierte
Opfer, die in geschlossenen Jugendwerkhöfen litten, seien „bezahlte Banditen“.
In einem Interview-Buch gab die Hardlinerin zuletzt zu Protokoll, die DDR habe
auf Gleichheit und Gerechtigkeit gefußt.
Der sozialistische Staat sei nicht an seinen
Fehlern gescheitert. Nein: „Wir haben es
nicht vermocht, dem Gegner hinreichend
Widerstand entgegenzusetzen.“ (mit dpa)
Strafanzeige gegen Fliegerärzte
Düsseldorf/Berlin. Rund ein Jahr nach dem
Germanwings-Absturz hat der Vater eines
Opfers juristische Schritte gegen Fliegerärzte der Lufthansa und Verantwortliche
des Luftfahrtbundesamtes (LBA) eingeleitet. Wie die Zeitung Welt am Sonntag berichtete, hat der Düsseldorfer Unternehmer, der bei dem Unglück seine Tochter,
deren Lebensgefährten und seinen 18 Monate alten Enkel verloren hatte, Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am
Main gestellt.
„Hätten die Flugmediziner und Gutachter sich an das jeweils geltende Recht gehalten, so hätte diese Katastrophe nicht
stattgefunden“, zitiert die Welt am Sonntag aus der Anzeige. Für den hinterbliebenen Vater kommt demnach etwa der Straftatbestand der fahrlässigen Tötung in Betracht. Der Mann wirft den Medizinern und
der Aufsichtsbehörde LBA vor, den Co-Piloten des Flugs, der den Absturz offenbar absichtlich herbeiführte, trotz der bekannten
schweren psychischen Erkrankung nicht
vorschriftsmäßig begutachtet und kontrolliert zu haben. Beim Absturz des Airbus
A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings
über den französischen Alpen waren am
24. März 2015 alle 150 Insassen ums Leben
gekommen. (epd)
Weg frei für Grün-Schwarz
in Baden-Württemberg
Leinfelden-Echterdingen. Nach der Zustimmung von Grünen und CDU steht in BadenWürttemberg der bundesweit ersten grünschwarzen Landesregierung nichts mehr
im Weg. Der Koalitionsvertrag wird an diesem Montag in Stuttgart unterzeichnet.
Der Landtag will Winfried Kretschmann
(Grüne), der bislang mit der SPD regierte,
am Donnerstag zum Ministerpräsidenten
wiederwählen. Am Freitag hatte die CDU
das Bündnis nach einer kontroversen Debatte bei einem Parteitag gebilligt. Sie wird
erstmals Juniorpartner unter den Grünen.
Am Samstag votierten die Grünen dafür –
obwohl es auch hier Bedenken gab. (dpa)
Heute vor 140 Jahren
Geburtsstunde
des Viertaktmotors
Am 9. Mai 1876 zeichnet der gelernte Kaufmann Nicolaus August Otto seine Versuche
mit einem Hochdruckmotor in einem Arbeitsdiagramm auf. Dies gilt als die Geburtsurkunde des Viertaktmotors. Kraftstoff und Luft werden in einen Zylinder gesaugt, komprimiert, verbrannt und die verbrannten Gase anschließend hinausgepumpt. Bereits 1862 hatte der französische
Ingenieur de Rochas sich mit dem Prinzip
des Viertaktmotors beschäftigt, aber die
praktische Umsetzung dann nicht weiter
verfolgt. In der Kölner Gasmotoren-Fabrik
Deutz werden die Motoren werbeträchtig
als „Ottos neuer Motor“ mit Erfolg verkauft
und von Gottlieb Daimler und Wilhelm
Maybach weiter verbessert. Auf der Pariser
Weltausstellung 1878 sorgen die Motoren
für großes Aufsehen. 1885 konstruiert Otto
den ersten betriebsfähigen Zündapparat
für ortsfeste Benzinmotoren und ersetzt
damit die Abhängigkeit vom städtischen
Gasanschluss. (SZ/hn)
Die Rabenmutter und ihr Weichei
Wie Angela Merkel den Tag
organisiert, warum Wolfgang
Schäuble zwei Fußball-Clubs die
Daumen drückt und Manuela
Schwesig in sozialen Netzwerken
beschimpft wird.
D
as Münchner Aus in der Champions
League gegen Atlético Madrid hat Bayern-Anhänger Wolfgang Schäuble emotional ein Stück weit mitgenommen. Vorige
Woche wurde der Bundesfinanzminister
bei einer Pressekonferenz gefragt, ob er
nach der Wahl 2017 weitermachen wolle.
Schäuble, der seit 1972 und damit so lange
wie kein anderer im Bundestag sitzt, zierte
sich. Die Frage führe doch zu nichts. Und
dann schob der CDU-Politiker mit einem
Grinsen nach: „Im Übrigen bin ich ja heute
ein bisschen depressiv gestimmt, weil Bayern wirklich unglücklich ausgeschieden
ist.“ Anders als viele Trainer beim Fußball
kann sich das Schwergewicht im Kabinett
||||||||||||||||||||||||
T
Vorigen Freitag ist Margot Honecker an
Krebs gestorben, im Alter von 89 Jahren,
im Exil am anderen Ende der Welt. Bei einer Trauerfeier haben ein paar Dutzend
Angehörige und politische Freunde von der
früheren
DDR-Volksbildungsministerin
Abschied genommen. Ein Sarg mit der Leiche Margot Honeckers war auf dem Friedhof Parque del Recuerdo aufgebahrt, bedeckt mit einer DDR-Fahne und roten Nelken. An diesem Montag soll der Leichnam
eingeäschert werden. „Ruhe in Frieden,
Mama, wir werden dich vermissen“, sagte
Tochter Sonja laut Trauergästen.
Daheim rühmt – aus plausiblen nichtfamiliären Gründen – kaum jemand ihr
Wirken. Im Gegenteil: Wolfgang Thierse
bezeichnete Margot Honecker mal als eine
der meistgehassten Personen der DDR. Sie
galt als unbelehrbar, geradezu starrsinnig –
bis zum Schluss. Mehr als ein Vierteljahrhundert hatte die frühere Ministerin für
Volksbildung sozialistische Ideologie an
Schulen und in Kindergärten in der DDR
durchgesetzt. 1978 führte sie an den Schulen Wehrunterricht ein. Ihre Amtszeit ist
mit Themen wie Zwangsadoptionen, Jugendwerkhöfen, Schul-Relegationen oder
Erziehung zum Hass verbunden.
Noch heute schlagen sich ältere Ostdeutsche mit den Spätfolgen des „sozialistischen Bildungssystems“ herum, der aner-
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Von Peter Heimann
München. Die AfD will gegen die Absage einer Parteiveranstaltung im Münchner Hofbräukeller notfalls klagen und hat mit einer Schadenersatzforderung in fünfstelliger Höhe gedroht. Wie die Partei am Sonntag mitteilte, solle der für den 13. Mai geplante Auftritt der Bundesvorsitzenden
Frauke Petry auf jeden Fall stattfinden. Falls
sich Wirt Ricky Steinberg nicht an seine
Zusage halte, werde die AfD vor Gericht gehen. Steinberg hatte die Veranstaltung mit
Verweis auf den Ruf des Hofbräukellers
und Sicherheitsbedenken abgesagt. (dpa)
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Berliner Luft
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Von Peter Heimann
von Kanzlerin Angela Merkel aber aussuchen, ob er Minister bleiben will oder
nicht. Schäuble ist gesetzt.
dsd
Ausgerechnet den Bayern die Daumen
zu drücken, gehört sich für einen in Baden
geborenen Fußball-Fan eigentlich nicht so
richtig. Aber das stimmt ja auch nur bedingt. Schäubles Fußball-Herz gehört mindestens ebenso dem badischen SC Freiburg. Aus Schäubles Sicht ist das kein Widerspruch. Erst wenn es in der Champions
League ernst wird, fiebere er mit den Bayern, erklärte Schäuble mal. Bei den Spielen
in der Bundesliga stehe er hinter dem SC
Freiburg. Dazu braucht man auch mehr ba-
dische Gelassenheit. Denn der Sportclub,
gerade erst wieder aufgestiegen, gehört oft
auch zu den Abstiegskandidaten. Gut, dass
Fußball mit Finanzpolitik wenig zu tun hat.
dsd
Angela Merkel hat Schülern in ihrem
Wahlkreis in Vorpommern das Geheimnis
ihres Terminmanagements verraten. Auf
die Frage einer Schülerreporterin, wie sie
ihre vielen Termine unter einen Hut bekomme, sagte die Kanzlerin: „Erstens, weil
ich versuche, immer pünktlich zu sein,
zweitens, weil ich mir nie zu viel vornehme, und drittens, weil ich sehr viele gute
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen habe, die
sehr viel vorbereiten.“ Gute Organisation
ist auch in der Politik viel wert, aber auch
nicht alles.
dsd
In ihrem wöchentlichen PropagandaFilmchen verriet Kanzlerin Angela Merkel
gerade etwas verklausuliert, dass sie auf
kurze News-Clips steht: „Das kurze Video
ist ein ganz beliebtes Mittel geworden, sich
einen Eindruck zu verschaffen.“ Und es
hat, wenn man es selbst produziert, den
Vorteil, dass man sagen kann, was man
will, ohne dass jemand Nachfragen stellt.
dsd
Knapp zwei Monate nach der Geburt ihrer Tochter Julia ist Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) vorige Woche ins
Bundeskabinett zurückgekehrt. Blumen
und Glückwünsche der Ministerkollegen
gab es schon, als Schwesig noch zu Hause
war – doch Umweltministerin Barbara
Hendricks (SPD) hatte noch ein besonderes
Geschenk parat: eine selbst gestrickte Babyjacke. „Allerdings hat nicht sie gestrickt,
sondern ihre Schwester“, räumte Schwesig
ein. Die Farbgebung der Jacke sei aber „gendermäßig korrekt mit Grün, Rosa, Braun,
Blau ... da war alles drin.“
dsd
Mit ihrer Rückkehr an den Berliner
Schreibtisch nimmt Schwesigs Ehemann
ein Jahr Elternzeit. Sie freue sich auf ihre
Arbeit und ihr Team, werde die Familie
aber vermissen, sagte die 41-Jährige. Aber
in den sozialen Medien sei sie als Rabenmutter und Egoistin beschimpft worden,
ihr Mann als Weichei.
DIE SEITE DREI
M O NTAG
9. MAI 2016
SÄCHSISCHE ZEITUNG
3
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Opa Rock ’n’ Roll
Martin Schreier hat aus
ein paar jungen Musikern
an einem Badesee eine
52-jährige Legende gemacht.
Von Dominique Bielmeier (Text)
und Thomas Kretschel (Foto)
G
M
itte der 60er spielen die Sterne
ausschließlich internationale
Rock- und Popmusik nach, die
sie selbst gerne hören: Rolling
Stones, Beatles, The Kinks, Little Richard.
Dem Zeitgeist entsprechend benennen sie
sich um in „The Travellers“, die Reisenden.
Die damalige Kulturpolitik der DDR habe
das alles noch einigermaßen problemlos
erlaubt, so Schreier. Bis zum Jahr 1965.
Das 11. Plenum des Zentralkomitees
der SED setzt der künstlerischen Freiheit
ein jähes Ende. Theaterstücke, Bücher, ganze Musikgruppen werden verboten. Für die
Travellers heißt das: zurück zum alten –
deutschen – Namen. Und bei Konzerten
müssen sie nun höllisch aufpassen.
„Wir mussten immer damit rechnen,
dass sich jemand zu so einem Tanzabend in
den Saal geschmuggelt hatte und mit einem Mikrofon die Sache mitschnitt“, erzählt Schreier. Deshalb rekrutieren die
Sterne Fans, die darauf achten, dass nicht
heimlich mitgeschnitten wird.
Bei einem „Tanztee“ im Hamburger
Hof in Meißen ist das Mikrofon, das von einem der Balkone im Saal baumelt, auch ohne Hinweis der Fans nicht zu übersehen.
Die Sterne stehen vor einem echten Problem: volles Haus und „wir hatten gar kein
Programm, was die Gesetze damals eingehalten hätte“, so Martin Schreier. „Wir
mussten unser verbotenes Zeug spielen.“
Der junge Mann findet eine kreative Lösung: Da er damals ein guter Schütze ist,
fährt er kurzerhand nach Hause, holt sein
Luftgewehr und schießt das Mikrofon aus
der Deckung hinter einer Box auf der Bühne einfach ab. „Damit war die Sache für
diesen Abend erledigt.“ Der Spitzel aus
Fast wie auf einem
Vanitas-Gemälde,
das an die Vergänglichkeit des Seins
erinnern soll, mutet
Martin Schreier am
Tisch des Restaurants Vincenz Richter in Meißen an.
Hier traf sich die
Stern-Combo in
ihrer Anfangszeit
häufig. Wie so oft
sind die Dinge nicht
so, wie sie scheinen: Die 52-jährige
Band denkt nicht
an die Vergänglichkeit – und im Glas
ist Apfelsaft statt
Wein.
dem Hamburger Hof gibt sich erst viele Jahre später zu erkennen, da sind die Sterne
längst eine bekannte Band. Und der ehemalige Lauscher, mittlerweile Rentner, kann
über seine Dummheit herzlich lachen.
O
Das hätte uns
keiner zugetraut,
dass wir so etwas
noch auf die Reihe
kriegen.
Martin Schreier, Gründer Stern-Combo Meissen
hne die Kulturpolitik der DDR wäre die Geschichte der Stern-Combo Meissen – und damit die von
Martin Schreier – eine andere.
Lange haben die Musiker, die schnell professionell spielen und hohen Anspruch an
ihre Kunst stellen, nur einen Status als
Amateure. Deshalb müssen sie weiterhin
einem Beruf nachgehen und regelmäßig
vor Einstufungskommissionen spielen.
Diese entscheiden dann, wie viel die Künstler pro Stunde verlangen dürfen. Anfangs
sind das 3,50 Mark, für fünf Stunden Auftritt gibt es also 17,50 Mark. Die ehrgeizigen jungen Männer arbeiten sich schließlich hoch bis zur „Sonderklasse“ im Jahr
1969. „Das waren 7,50 Mark die Stunde –
und für uns schon revolutionär.“
Aber um Profimusiker zu werden, ist
ein Musikstudium nötig. Das holen die
Künstler an der Hochschule für Musik Carl
Maria von Weber in Dresden nach, teilweise im Fernstudium. „Wir hatten von Anfang an das Faible, dass wir etwas Besonderes machen wollten“, sagt Martin Schreier,
„nicht den Eintopf, den alle machten.“
Zur Grundbesetzung aus Gitarre, Bass,
Schlagzeug, Keyboard und Saxofon kommt
Anfang der 70er ein Bläsersatz – und die
Sängerin Veronika Fischer, die zur erfolgreichsten Interpretin der DDR werden
wird. 1975 der nächste große Schritt: Die
Sterne haben sich mit den Magdeburger
Klosterbrüdern angefreundet und schmeißen beide Bands zusammen. Heraus
kommt „eine ganz verrückte Musik, ein
Mix aus neuer Musik mit Funk-Elementen
und Underground-Einflüssen“.
Unter dem Motto „Fusion“ gehen die
beiden Bands gemeinsam auf Tour. Das
Stadtmagazin „Urbanite“ schreibt dazu
heute anerkennend auf seiner Internetseite: „Doppelbesetzungen bei Gitarre, Keyboards, Drums, Percussion und Gesang waren bis dato einzigartig. In Verbindung mit
dem Quadrophonie-Sound waren die Auftritte DAS Konzertereignis des Jahres.“
Für die Sterne sind sie gleichzeitig der
Wendepunkt. „Aus dieser Fusion ist dann
die Band entstanden, die die erste wirklich
wichtige Phase im Kreativbereich der
Stern-Combo begründete“, erzählt Schreier. Die Musiker machen nun konsequent
nur noch eigene Musik. Der gewagte
Schritt glückt: Ende der 70er nimmt die
Stern-Combo ihre erste LP auf, spielt in dieser Zeit manchmal bis zu 250 Konzerte im
Jahr. Heute sind es „nur“ noch 50 bis 60. In
den 70ern, 80ern waren die Sterne 24 Stunden am Tag auf die Musik konzentriert,
erzählt Schreier. „Ein bisschen gelassener
sehe ich es nun schon.“
Die Superlative kommen ihm trotzdem
leicht über die Lippen, wenn er über die
ersten Jahrzehnte spricht. Die technisch
bestausgerüsteten Musiker seien sie gewesen, die beiden symphonischen Werke
„Weißes Gold“ und „Reise zum Mittelpunkt des Menschen“ nennt er „einzigartig
und teilweise revolutionär“. Ab 1980 ist die
Stern-Combo die erste Band, die in einem
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
ründungsmitglied? Da muss Martin Schreier gleich einhaken. „Ich
bin nicht Gründungsmitglied,
sondern der eigentliche Gründer!“, korrigiert der 68-Jährige. Und schiebt
zur Güte nach: „Das wird oft verwechselt.“
Das Selbstbewusstsein, die kleine Richtigstellung kann man dem Mann mit der
markant rauen Stimme und den langen,
grauen Haaren kaum übelnehmen. Als wäre er ein Rentner wie jeder andere, der an
einem Sonntagmittag Lust auf eine deftige
sächsische Kartoffelsuppe hat, sitzt er im
Meißner Ratskeller vor seinem dampfenden Teller. Die verstohlenen Blicke der Restaurantgäste bemerkt er gar nicht. Als sei
er nur Martin Schreier, gelernter Schlosser
aus Meißen. Und nicht Martin Schreier,
Gründer einer der erfolgreichsten und
langlebigsten deutschen Rockbands überhaupt: der Stern-Combo Meissen.
Wenn der 68-Jährige nun also den Löffel
ein letztes Mal zum Mund führt, ihn dann
ablegt und über sein Leben zu erzählen beginnt, dann kann es gar keine Geschichte
nur über seine Person werden. Keine Geschichte von Verlieben-Verloben-Heiraten
oder Schule-Schuften-Ruhestand – sondern
eine von Musik, Ehrgeiz, Einschränkung,
aber vor allem: Freundschaft.
Und diese Geschichte beginnt im Jahr
1964 in Meißen. Die Beatles haben einen
Hit mit „I want to hold your hand“, Cliff
Richard & The Shadows besingen „Lucky
Lips“, und der 16-jährige Martin Schreier
macht eine Ausbildung zum Betriebsschlosser. Weil er vorher in einer Schülerband gespielt hat, will er jetzt eine „richtige Band“ gründen. „Da habe ich mir ein
paar Freunde zusammengesucht, von
denen ich wusste, der eine spielt Gitarre,
der andere Saxofon und wieder ein anderer
Bass.“ Klavier spielte bis vor wenigen Jahren Gründungsmitglied Norbert Jäger.
Ihn entdeckt Schreier am Steinbruch in
Niederau, wo er im Jahr 1964 mit Freunden
gerne badet. „Da hörte ich immer aus einem Fenster in der ersten Etage laute LittleRichard-Musik“, erzählt er. Little Richard
war ein berühmter Rock ’n’ Roll-Sänger aus
den USA und damals Schreiers Favorit. Norbert Jäger spielt dazu bei schönstem Sommerwetter live am Klavier. Und irgendwann klingelt der junge Martin Schreier
einfach an seiner Tür und fragt, ob er nicht
bei ihnen mitspielen will. Er will. Die erste
Besetzung der Stern-Combo Meissen steht.
Wie es überhaupt zu dem „komischen
Namen“ kam, das erzählt Martin Schreier
gleich ungefragt: Die Band, die anfangs
nicht einmal eigene Instrumente besaß,
übernahm die Notenpulte von einer anderen Kapelle, die sich aufgelöst hatte. Auf
den Pulten war noch deren Name in glitzernder Schrift zu lesen: Stern-Combo
Meissen. „Zweckmäßigerweise haben wir
uns dann erst mal so genannt“, sagt Schreier. Mit 16 Jahren hätte er sich wohl kaum
träumen lassen, wie lange ihn der geborgte
Name begleiten würde.
Was geht, Alter?!
So lebt die Generation 60plus
Eine Serie der SZ unterstützt von
der Sparkassen-Versicherung Sachsen
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eigenen Tonstudio aufnehmen kann –
„außerirdisch für DDR-Verhältnisse!“
Doch Schreier verschweigt auch die
Schattenseiten nicht: Die Band hat nie im
Westen spielen dürfen, nicht einmal, nachdem ihre Mitglieder von Meißen nach Berlin umgezogen sind. Noch heute wohnt
Schreier dort, in Köpenick im Südosten der
Stadt. Fast täglich sieht er eines seiner drei
erwachsenen Kinder, begleitet seine Enkelin zum Tennis und hat einen großen
Freundeskreis. Doch wenn er gewusst hätte, dass der Schritt in den Westen auch von
hier aus nie klappen würde – „dann wäre
ich lieber in meinem Meißen geblieben“.
Als in den 80ern die Deutschrockwelle
über das Land rollt, ist die anspruchsvolle
Musik der Sterne plötzlich nicht mehr gefragt. Mit dem Sänger IC Falkenberg wird
der Stil der Stern-Combo poppiger und eingängiger. Manche Fans nehmen ihnen das
übel. Das und die Wende sind jedoch nicht
der Grund, dass es im Jahr 1989 heißt: Der
Stern ist erloschen. Die Pause habe stattdessen mit der Solokarriere des Sängers zu
tun gehabt, die er parallel vorantrieb.
Nach 35 Jahren Bandgeschichte hätten
es ihm wohl die wenigsten verdenken können, wenn er es bei der Pause belassen hätte. Doch als Mitte der 90er Manager Detlef
Seidel einen Neubeginn vorschlägt, ist der
Gründer gleich mit an Bord. Die ehemalige
Truppe aus den 70ern wird reaktiviert –
„und wir haben gespielt und gespielt“. Die
Fans hatten den Sternen die Treue gehalten. „Wunderbar“, sagt Schreier und wirkt
aufrichtig bewegt. Doch die Band wird in
den nächsten 20 Jahren nicht nur an alte
Erfolge anknüpfen, sondern auch manchen Schicksalsschlag ertragen müssen.
D
er Keyboarder Thomas Kurzhals
erliegt Anfang Januar 2014 einer
kurzen, schweren Krankheit. Bereits 2000 erkrankt der ehemalige Sänger Reinhard Fißler an der Nervenkrankheit ALS. Für viele Jahre fesselt sie
ihn ans Bett, im Februar dieses Jahres stirbt
er im Alter von 67 Jahren. Bei seiner Beerdigung spielt Manuel Schmid am Keyboard.
Den 31-Jährigen nennt Schreier einen
wahren „Glücksfall“. 2012 war die Band auf
der Suche nach einem neuen Sänger. „Da
hat sich ein junger Mann bei uns vorgestellt, der sagte, er hätte das gesamte Repertoire von Anfang an drauf, schon in seiner
Grundschulzeit wäre die Band für ihn das
Nonplusultra gewesen.“ Zunächst war
Schreier skeptisch über den „jungen
Spund“. Der erfüllte jedoch alle Erwartungen und sprang nach dem Tod von Kurzhals sogar noch als Keyboarder ein.
Die Energie des jungen Mannes war für
die Band eine Initialzündung, der Ansporn,
„noch mal etwas Außergewöhnliches zu
machen und sich weiterzuentwickeln“.
Der Bandgründer wirkt plötzlich wie elektrisiert, die grauen Haare und die raue
Stimme können kaum den jungen Musiker
verbergen, der noch immer in ihm schlummert. Im vorigen Jahr hat die Stern-Combo
mit dem Leipziger Symphonieorchester
und dem Landesjugendchor Sachsen in
Grimma die „Bilder einer Ausstellung“ von
Mussorgski aufgeführt. „Das hätte uns keiner zugetraut, dass wir so etwas noch auf
die Reihe kriegen“, sagt Schreier.
Solange die Musik sich weiterentwickelt, solange man selbst und vor allem die
Fans daran Spaß haben, so lange wird es
mit der Stern-Combo weitergehen, verspricht er. Nach über einer Stunde des Erinnerns ist es Zeit für eine Zigarette. Die Frau
am Nebentisch traut sich nun und bittet
um ein Autogramm. „Wenn wir schon mal
solche berühmten Leute hier haben …“
„Wann wollte er wieder hier sein?“,
fragt Schreier und meint seinen Manager.
Der Seidel-Detlef, wie er ihn nennt, wollte
den Musiker nach dem Interview wieder
abholen, zusammen besuchen sie an diesem Tag noch Norbert Jäger. Damals, am
Steinbruch in Niederau, wo es losging mit
der Stern-Combo, da war Seidel immer mit
dabei. Zusammen mit Schreier machte er
die Ausbildung zum Betriebsschlosser.
Die Ergebnisse zur großen SZ-Umfrage über die zweite
Lebenshälfte in Sachsen präsentieren wir in einer Serie
ab dem 21. Mai.
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SÄCHSISCHE ZEITUNG
POLITIK
M O N TA G
9. MAI 2016
KOMMENTAR
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Kims neue Kleider
Frank Grubitzsch
über Nordkorea und den
ersten Parteitag seit 1980
A
So hatte man ihn
bei öffentlichen
Auftritten nie gesehen. Beim Parteikongress
tauschte Kim Jong
Un den bisher unvermeidlichen
Mao-Lock gegen
Anzug mit Krawatte. Auch moderate
Töne zu den Atomwaffen deuten auf
Kursänderungen
hin.
Foto: KCNA/dpa
Mildere Töne vom Jungdiktator
Atomwaffen sind für Nordkorea Garant der Sicherheit. Kim Jong Un verzichtet nun auf Drohungen.
Von Dirk Godder, Seoul
K
im Jong Un ist zu Überraschungen fähig. In seiner Rede auf dem ersten Kongress der Arbeiterpartei seit 36 Jahren verzichtete Nordkoreas junger Diktator – er
soll Anfang 30 sein – auf die aggressive Rhetorik, mit der das kommunistische Regime
in den vergangenen Wochen die USA und
Südkorea attackiert hatte. Von atomaren
Erstschlägen war da die Rede und von
feindlichen Stützpunkten, die in ein „Flammenmeer und zu Asche“ verwandelt werden sollten.
Die jetzige Wortwahl auf dem Kongress
in Pjöngjang gilt dagegen als gemäßigt. Indirekt signalisierte Kim Bereitschaft zum
Dialog. Doch wie weit will das nach Atomwaffen strebende Land wirklich gehen?
Südkorea zeigt sich jedenfalls unbeeindruckt. Kim spreche von einem „verantwortlichen Atomwaffenstaat“ und das bedeute letztlich nur, dass Pjöngjang keine
Denuklearisierung anstrebe, zitierte die
südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen hohen Regierungsvertreter.
Das Atomprogramm Nordkoreas als solches wird in der Region und darüber hinaus als große Bedrohung empfunden. Jeder Atomversuch und jeder Test mit ballistischen Raketen des Landes ist aus Sicht der
Weltgemeinschaft eine Provokation. Nordkorea verstößt damit, wie zuletzt bei seinem Atomtest im Januar und einem umstrittenen Raketenstart im Februar, gegen
Uno-Resolutionen. Der -Sicherheitsrat zog
Anfang März die Sanktionsschraube gegen
Pjöngjang noch einmal an.
Südkorea warnte angesichts von früheren Ankündigungen neuer Atomwaffentests durch Kim, dass die Sanktionen noch
einmal verschärft werden könnten. In seiner Rede auf dem Parteitag verzichtete Kim
darauf, noch einmal auf weitere Atom- und
Raketentests einzugehen. Doch machte er
auch klar, dass er von seiner Atompolitik
nicht abweichen werde. Dabei geht es um
die sogenannte „Byongjin“-Linie, die mitt-
lerweile als ein Markenzeichen Kims gilt.
Sie sieht den Aufbau einer Atomstreitmacht und parallel die Belebung der maroden Wirtschaft vor – ein Kurs, den Beobachter fürs unrealistisch halten. Das verarmte, aber hochgerüstete Nordkorea ist
eines der isoliertesten Länder der Erde.
„Seit Kim Jong Un an der Macht ist, gab
es – trotz des dualen Prozesses in militärischer und wirtschaftlicher Hinsicht – nur
geringfügige wirtschaftliche Reformen“,
meint Alison Evans vom militärischen
Branchen-Informationsdienst IHS in einer
Analyse des Parteikongresses. Tatsächlich
habe Nordkorea wesentliche Fortschritte
in seinem Atomprogramm erzielt.
Beobachter gehen davon aus, dass Kim
den Kongress auch dazu nutzt, seine Politik
quasi zu institutionalisieren. Die „Byongjin-Politik ist keine vorläufige Antwort auf
sich verändernde Situationen, sondern eine strategische Politik, die permanent verfolgt werden sollte“, wurde Kim von der
Parteizeitung Rodong Sinmun zitiert.
Nordkorea selbst argumentiert, dass es
Atomwaffen brauche, um sich gegen Bedrohungen der USA zu schützen, denen es
eine feindselige Politik unterstellt. Wenn
Kim jetzt sagt, dass sein Land die Beziehungen auch zu bisher feindseligen Staaten
normalisieren wolle, wird das vor allem als
Signal an die USA verstanden. Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt. Die US-Streitkräfte hatten Ende April ihre zweimonatigen Frühjahrsübungen mit Südkorea beendet, die Nordkorea als Provokation betrachtet. Pjöngjangs Ziel ist es, als Atommacht
anerkannt zu werden.
Doch solange Nordkorea nicht über den
Abbau seines Atomprogramms reden will,
sieht Südkorea den Weg für eine wesentliche Verbesserung der bilateralen Beziehungen wie auch der Beziehungen Pöngjangs zu anderen Ländern versperrt. Kims
Angebot zu einem Dialog dürfte Seoul daher mit dem Aufruf zum Verzicht auf das
Atomprogramm beantworten. (dpa)
q Kommentar
Polens Opposition geht auf die Straße
Über Parteigrenzen und
politische Lager hinweg haben
Zehntausende in Warschau ihr Ja
zu Europa demonstriert.
Von Eva Krafczyk, Warschau
Der Gesang könnte angesichts der Menschenmassen kräftiger sein, aber der Text
ist gut zu verstehen: „Freiheit, ich liebe und
verstehe die Freiheit, ich lasse mir meine
Freiheit nicht nehmen.“ Im Takt werden
blaue Europafahnen und weiß-rote polnische Flaggen geschwenkt. Über mehrere
Kilometer zieht sich die Menschenmenge
durch die Warschauer Innenstadt. An jedem Platz, an jeder großen Straßenkreu-
zung warten Dutzende, ja Hunderte Menschen, um sich anzuschließen.
„Das ist die größte Demonstration im
freien Polen“, ruft Ex-Außenminister Grzegorz Schetyna auf dem Warschauer Pilsudski-Platz. Nach Angaben der Stadtverwaltung sind 240 000 Menschen zusammengekommen. Die Polizei schätzt die
Teilnehmerzahl deutlich niedriger.
Als vor wenigen Wochen bei einer Demonstration gegen das Polizeigesetz nur
wenige Hundert Menschen auftauchten,
glaubte mancher schon an das Ende der
Protestbewegung gegen die europakritische nationalkonservative Regierung.
Doch der Massenprotest am Samstag zeigt:
Sie ist höchst lebendig.
Es ist eine ganz große Koalition, die sich
an diesem Sonnabend zusammengefunden
hat: Feministinnen und Rentner, Anzugträger und Alternative, Schwule mit der Regenbogenfahne und Ex-Präsident Bronislaw Komorowski, Linke und Konservative.
Sie alle eint das Motto: „Wir sind und bleiben in Europa.“
Und sie sind geeint durch die Sorge,
dass die Politik der Rechtsregierung von
Ministerpräsidentin Beata Szydlo Polen
nicht nur geografisch an den Rand Europas
treibt. Die neuen Gesetze über das Verfassungsgericht, über die Medien, über die
Überwachungsmöglichkeiten der Polizei:
Viele sehen in ihnen eine Bedrohung des
Rechtsstaates.
Im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVP werden nur stumme Bilder von der
Demonstration gezeigt. Stattdessen wird
live zum Internet-Chat des PiS-Parteichefs
Jaroslaw Kaczynski geschaltet. „Das macht
mir keine Sorgen“, sagt Kaczynski zu den
Protesten. Er fügt hinzu: „Es gibt keine Bedrohung der Demokratie in Polen.“
Zu Europa äußerte sich der Parteichef,
der als der eigentlich starke Mann im Lande gilt, ebenfalls: Es müssten noch positive
Veränderungen her und Polen wolle seinen
Teil beitragen. „Aber vor allem werden wir
die polnische Souveränität verteidigen, vor
allem in Wertefragen, damit Polen da eigenständig ist.“
„Die PiS achtet die Werte Europas
nicht“, sagt dagegen auf der Kundgebung
Kamila Gasiuk-Pihowicz von der liberalkonservativen Partei Nowoczesna (Die Moderne). Sie befürchtet, Polen könne unter
den Nationalkonservativen den Anschluss
an den Rest der EU verlieren. (dpa)
ls Nordkoreas Kommunisten ihren
letzten Kongress abhielten, war er
noch gar nicht geboren. Dass Kim Jong
Un das Politritual eines Parteitages nach
36 Jahren Pause wiederbelebt, ist ein ungewöhnlicher Vorgang. Möglicherweise
ist das ein Indiz dafür, dass sich der Jungdiktator auch viereinhalb Jahre nach der
Inthronisierung seiner Allmacht noch immer nicht ganz sicher sein kann. Im
komplizierten Machtgefüge könnte er die
Gewichte zugunsten der Partei verschieben, die er zur Absegnung seiner Doktrin
braucht. Wie Kim die teuren Rüstungsprogramme weiterführen, gleichzeitig
aber die marode Wirtschaft modernisieren will, bleibt sein Geheimnis.
Dass sich Kim Jong Un nicht nur äußerlich seriöser gibt, sondern auch moderatere Töne anschlägt, sind Hinweise auf
vorsichtige Kurskorrekturen in Nordkoreas Politik. Seine düsteren Drohungen mit
einem atomaren Erstschlag hatten in der
ganzen Region nicht nur Angst und
Schrecken verbreitet, sondern auch China als letzten verbliebenen Verbündeten
verärgert. Wenn sich Kim nun in der Pose des Staatsmanns präsentiert, der verantwortungsvoll mit dem atomaren Arsenal umgeht, könnte das die Mentoren in
Peking wieder versöhnlich stimmen. Angesichts der prekären wirtschaftlichen Lage kann es sich Nordkorea gar nicht leisten, ganz auf chinesische Unterstützung
zu verzichten.
Allerdings wirken Kims Dialogangebote an die „feindseligen“ Länder wenig
glaubwürdig. Den Südkoreanern eine
Hand reichen, die andere aber weiter am
Startknopf für Nuklear- und Raketentests
halten – das schafft kein Vertrauen.
mail [email protected]
NACHRICHTEN
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Londons Bürgermeister
kritisiert Premier Cameron
London. Londons neuer muslimischer Bürgermeister Sadiq Khan hat seinen unterlegenen Rivalen Zac Goldsmith und Großbritanniens Premier David Cameron attackiert. Um Stimmen zu gewinnen, hätten
beide konservative Politiker ähnliche Taktiken wie US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump angewandt, berichtete die Zeitung Guardian am Sonntag. Das Blatt zitierte einen Artikel Khans für den Observer.
Darin schrieb er: „Sie nutzten Angst und
Andeutungen, um verschiedene ethische
Minderheiten und religiöse Gruppen gegeneinander aufzubringen“. Dies ähnele
den Strategien Trumps, so Khan. (dpa)
Anschlag auf Chefredakteur
offenbar organisiert
Istanbul. Nach dem Anschlag auf den Chef
der regierungskritischen Zeitung Cumhuriyet, Can Dündar, sind in der Türkei drei
Verdächtige verhaftet worden. Dem Sender
CNN Türk zufolge verstärke sich der Verdacht, dass der Anschlag organisiert worden sei. Der Täter hatte zunächst angegeben, alleine gehandelt zu haben. Dündar
und der Ankara-Büroleiter der Cumhuriyet, Erdem Gül, waren zu fünf Jahren und
zehn Monaten beziehungsweise fünf Jahren Haft verurteilt worden. Sie wurden für
schuldig befunden, geheime Dokumente
veröffentlicht zu haben. (dpa)
o2 can’t do oder: Wie man als „Snob“ leidet
M
ein Telefonanbieter o2 erklärte mir
jüngst freudig am Telefon, dass meine schon jetzt superschnelle Verbindung
fürs Internet und fürs tschechische und slowakische TV künftig noch viel schneller
sein werde. Und das für weniger Geld!
Mehr Leistung für weniger Geld? Das kannte ich in Tschechien noch nicht. Also freute
ich mich gleich doppelt auf den neuen
Router, den auch ich technischer Laie dank
vieler bunter Erklärbilder kinderleicht installieren konnte. Alle Lämpchen an dem
neuen Teil aus China blinkten fröhlich
grün, nur das Lämpchen fürs Internet
leuchtete rot. Meine Nachfrage bei o2 nach
mehreren Stunden ergab, dass das noch
ein bisschen dauern könne, weil man jeden Anschluss einzeln umstellen müsse.
Vielleicht hätte ich ja etwas anderes zu er-
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Auch bei der Verbindung mit der
Welt machen es die Tschechen
wie immer: Ein bisschen basteln
und nicht beschweren.
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Post aus Prag
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Von Hans-Jörg Schmidt
ledigen in der Zwischenzeit? Hatte ich
nicht. Ich erledige alles übers Internet und
wollte langsam wieder arbeiten. Daraus
wurde nichts. Erst am späten Abend hatte
ich wieder Internet.
Leider lehnte es der neue Router ab,
sich mit meinem iPhone zu verbinden.
Auch hatte ich den Eindruck, dass mein
Notebook deutlich langsamer als bisher
läuft. Als ich am nächsten Morgen die Sächsische Zeitung als e-paper lesen wollte, dauerte der Aufbau des Blattes statt früher
zehn Sekunden fast zehn Minuten.
Mein neuerlicher Anruf bei o2 bescherte mir einen selbstbewussten Experten am
anderen Ende. Sein Optimismus war je-
doch dahin, als er hörte, dass ich mit AppleGeräten arbeite. „Ohhh, da gibt es gern mal
Problemchen bei der Konfiguration. Deshalb klappt es auch mit dem iPhone nicht.
Wissen Sie, Europa ist auf Apple gar nicht
richtig vorbereitet. Versuchen Sie es doch
einfach mit einem alten Windows-PC.“ Ich
machte dem Experten klar, dass ich wegen
eines neuen Routers jetzt nicht einfach
mein MacBook aus dem Fenster werfen
und mit einer alten Mühle arbeiten werde.
Zumal sich das sündhaft teure Apple-Teil
mit dem alten Router prima verstanden habe. Der Experte empfahl mir dann, ich sollte einfach das MacBook per Kabel an den
Router anschließen. Dann hätte ich zwar
kein WLAN, aber eine tolle Geschwindigkeit. WLAN werde eh total überschätzt und
sei auch nicht sicher.
Etwas angefressen erklärte ich dem Experten, dass mein Mac sehr schön dünn sei
und keine Buchse für ein solches Kabel besitze. Und selbst wenn es die gäbe – wozu
hat man WLAN, wenn man es nicht nutzen
könne? Außerdem stehe der Router in einem anderen Zimmer und ich sei nicht ge-
Dein Router, das
unbekannte Wesen. Manchmal
entwickeln die Geräte ein Eigenleben, bei dem nur
noch der Anbieter
helfen kann –
wenn er denn willens ist.
Foto: dpa
willt, meine ganze Wohnung wegen des
blöden neuen Teils umzuräumen. Der Experte fand mich mittlerweile etwas uneinsichtig, zeigte sich am Ende seines Lateins
und meinte, ich sollte mich mit einem
Kumpel beraten, der auch so „versnobt“
sei, Apple zu benutzen. So gab ein munteres Wort das andere, ohne Ergebnis.
Immerhin kostet mich die chinesische
Neuheit auf dem Router-Weltmarkt nur ei-
ne schlappe Krone. Irgendwie sieht sie mit
ihren zwei Antennen ganz putzig aus. Der
funktionierende Router hatte nur eine.
Vielleicht sollte ich eine Antenne klammheimlich abmontieren? Aber dann blinkt
es am Ende wieder rot. Und der nächste Experte von o2 erklärt mich für verrückt.
Nein, ich mache es wie alle Tschechen aus
Erfahrung: Klappe halten und ein bisschen
rumbasteln. Beschweren bringt nichts.
WIRTSCHAFT
M O NTAG
9. MAI 2016
SÄCHSISCHE ZEITUNG
Eine Blockwarte fürs Museum
Metaller-Warnstreiks
in Sachsen gehen weiter
Wie verschwindet ein Kernkraftwerk? In Rheinsberg läuft der Rückbau seit 25 Jahren. Anderswo steht er noch bevor.
Dresden. Die Beschäftigten der Metall- und
Elektroindustrie in Sachsen wollen ihre
Warnstreiks an diesem Montag fortsetzen,
um den Gewerkschaftsforderungen nach
fünf Prozent Lohnerhöhung Nachdruck zu
verleihen. Das kündigte die zuständige Bezirksleitung der Gewerkschaft IG Metall an.
Aktionen sind u. a. bei BMW in Leipzig, den
Elbe Flugzeugwerken in Dresden und bei
Bosch Rexroth in Chemnitz geplant.
Am Montag wollen Arbeitgeber und IG
Metall für das Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen in Neuss weiterverhandeln. Es ist bundesweit die erste offizielle Verhandlung,
nachdem vor acht Tagen in allen Tarifgebieten die jeweils dritte Verhandlungsrunde
ergebnislos beendet worden war. (dpa/SZ)
Von Gudrun Janicke
D
eutschlands ältester Atommeiler in
Rheinsberg wird seit 25 Jahren „zurückgebaut“, wie es im Fachjargon heißt.
Heute vor 50 Jahren, am 9. Mai 1966, ging
das DDR-Kernkraftwerk (KKW) mitten im
Wald ans Netz. Vor gut 25 Jahren wurde es
abgeschaltet. Bis dahin war der Reaktor
russischer Bauart etwa 130 000 Stunden am
Netz und lieferte rund 9 000 Gigawattstunden Strom.
Bundesweit ist die Abschaltung der
noch verbliebenen acht aktiven Atomkraftwerke (AKW) bis 2022 beschlossene Sache.
Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 wurden acht sofort abgeschaltet.
Ursprünglich sollten frühestens 2036 die
letzten Meiler den Betrieb einstellen. Experten rechnen, dass der Rückbau Jahre
dauert und Milliarden kostet.
In Rheinsberg soll in zehn Jahren nichts
mehr an das KKW erinnern. „Alle Betriebsgebäude werden abgebaut“, sagt Jörg Möller, der bei der bundeseigenen Energiewerke Nord (EWN) die Öffentlichkeitsarbeit
für Rheinsberg verantwortet. EWN ist für
den Abriss der beiden DDR-Kernkraftwerke
Rheinsberg und Lubmin bei Greifswald zuständig. Die Finanzen dafür in Höhe von
bislang rund 4,2 Milliarden Euro stellt der
Bund bereit. Jetzt gibt es bei EWN aber eine
neue Strategie: statt verwahren und auf
natürlichen Abbau der Radioaktivität zu
warten, wird alles demontiert. Ob das teurer wird, muss ermittelt werden.
Nachnutzung noch völlig unklar
Die Kostenfrage beschäftigt auch die Energiekonzerne, die den Rückbau noch vor
sich haben. Sie pochen auf Entschädigung
und Schadenersatz für entgangene Milliarden durch die Abschaltung früher als geplant. Eine Regierungskommission hat gerade Vorschläge für die Finanzierung des
Atomausstiegs vorgelegt, ohne dass sich
Verursacher aus der Verantwortung stehlen können. Nach Expertenschätzung werden für Abriss und Lagerung knapp 48 Milliarden Euro veranschlagt. Der Staat sichert
danach finanziell Betrieb und Suche der
NACHRICHTEN
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Milchgipfel angekündigt
Die Blockwarte des früheren Atomkraftwerks in Rheinsberg (Brandenburg) kontrolliert und steuert heute noch die Systeme für Elektroversorgung, Trinkwasser, Heizung und Lüftung. Nach dem Ende des Rückbaus soll hier der Mittelpunkt eines geplanten Informationszentrums sein. Das Atomkraftwerk war vor 50 Jahren als erste Atomanlage Deutschlands ans Netz gegangen.
Foto: dpa
nuklearen Endlager ab. Die Atomkonzerne
haben zudem Rückstellungen gebildet.
Die vier Castoren aus Rheinsberg sind
bereits 2001 nach Lubmin gegangen, wo es
ein Zwischenlager für die beiden DDRKraftwerke gibt. „Damit haben wir etwa
99,9 Prozent des Radioaktivitätspotenzials
entsorgt“, sagt Möller. Etwa 60 bis 80 Prozent des Restes seien mit den aktivierten
Bauteilen bis 2007 entsorgt worden.
Was geschah seit der Wende? Rein äußerlich sind auf dem Gelände im Vergleich
vor der Stilllegung kaum Veränderungen
sichtbar. „Ein paar Baracken aus DDR-Zeiten sind verschwunden“, erzählt Möller,
der seit 1976 in dem Kraftwerk arbeitet.
„Die Bauten sind innen aber hohl.“ Die
Schwerbehinderte bleiben benachteiligt
Chemnitz. Vom Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt profitieren schwerbehinderte
Menschen in Sachsen bislang kaum. Während sich die Arbeitslosigkeit im Freistaat
zwischen 2005 und 2015 insgesamt mehr
als halbiert habe, sei sie bei Schwerbehinderten nahezu gleich geblieben, erklärte
die Regionaldirektion der Bundesagentur
für Arbeit in Chemnitz. So waren im Vorjahr rund 10 400 schwerbehinderte Frauen
und Männer in Sachsen arbeitslos gemeldet
– 1,5 Prozent mehr als noch im Jahr 2005.
„Vorurteile in der Gesellschaft, Ängste
und Bedenken gegenüber der Leistungsfähigkeit machen es uns nicht leicht, diese
Frauen und Männer in Arbeit zu bringen“,
sagte Regionaldirektions-Vizechefin Regine
Schmalhorst. Den Angaben zufolge liegt
der Anteil von schwerbehinderten Men-
5
||||||||||||||||||||||||||||||||
schen an der Gesamtarbeitslosigkeit bei
sechs Prozent und ist damit doppelt so hoch
wie noch 2005 (2,5 Prozent).
Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten
sind per Gesetz verpflichtet, fünf Prozent
der Arbeitsplätze Schwerbehinderten zur
Verfügung zu stellen. Daher sollten 2014 –
neuere Zahlen liegen nicht vor – rund
40 900 Stellen in Sachsen mit Schwerbehinderten besetzt werden. Laut Statistik waren
es allerdings nur knapp 36 000. Damit lag
die Beschäftigungsquote mit 4,2 Prozent
auch unter dem Bundesdurchschnitt von
4,7 Prozent. An der Qualifikation kann es
kaum liegen: 80 Prozent der arbeitslosen
Schwerbehinderten hätten einen Berufsabschluss oder eine akademische Ausbildung
und seien damit besser qualifiziert als der
Durchschnitt der Arbeitslosen. (dpa)
restlichen Kontaminationen sind in den
Bauwerken zu finden.
Die Blockwarte, ein vor Messgeräten
strotzender Raum, ist heute noch Herz des
einstigen KKW. Kontrolliert werden Systeme wie Elektroversorgung, Trinkwasser,
Heizung und Lüftung. Über nicht mehr
aktive Messegeräte wird ein weißes Stück
Papier geklebt. Davon gibt es immer mehr.
Bis 2020 sollen die Rheinsberger Betriebsgebäude endgültig abgerissen werden. „Das sind 110 000 Tonnen Beton“, sagt
Möller, auch das Wahrzeichen, der 120 Meter hohe Schornstein. Damit hätte der
Rückbau 30 Jahre gedauert. Ein Zeitraum,
mit dem AKW-Betreiber rechnen müssen.
Das öffentliche Interesse an Rheinsberg ist
nach wie vor da: Im Vorjahr schauten sich
etwa 1 000 Besucher um. Wie die Zukunft
des Areals aussieht, ist völlig unklar. Auf jeden Fall bleibt das Verwaltungsgebäude,
das seit 2005 unter Denkmalschutz steht.
Unternehmen und Forschungsinstitute
interessieren sich zunehmend für das einsame Areal mitten im Wald. „Ideen gibt es
viele“, sagt Möller. Noch sei aber nichts
spruchreif. Der Rheinsberger Verein Energie und Technologiestandort etwa koordiniert Aktivitäten zur Nachnutzung. Derzeit
wird ein Informationszentrum geplant.
Mittelpunkt soll die Blockwarte sein, die es
zu DDR-Zeiten auf den Zehnmarkschein
geschafft hatte. Sie soll eins zu eins wieder
aufgebaut werden. (dpa)
Berlin. Agrarminister Christian Schmidt
(CSU) will den Landwirten angesichts der
niedrigen Milchpreise helfen und kündigt
einen „Milchgipfel“ ein. „Bei diesen Preisen
wird die Axt an die Existenzgrundlage unserer Bauern angelegt“, sagte Schmidt der
Bild am Sonntag. Er wolle Landwirtschaft,
Molkereien und Handel an einen Tisch bekommen. „Im Moment zahlen unsere Bauern allein die Zeche, Handel und Molkereien verdienen weiter.“ Verbraucher könnten den Bauern helfen, „wenn wir nicht
immer zur billigsten Milch greifen“. (dpa)
Geld zurück für Mieter
Berlin. Der niedrige Ölpreis drückt die Betriebskosten für Mieter und Eigentümer.
Wer mit Öl heizt, musste nach Schätzung
des Deutschen Mieterbunds im vorigen
Jahr 15 bis 20 Prozent weniger für Heizung
und Warmwasser ausgeben. Mieter können bei der Nebenkostenabrechnung mit
einer Rückzahlung rechnen. Bei Fernwärme blieben die Ausgaben stabil. Bei Gas fiel
die Rechnung drei bis fünf Prozent höher
aus, weil die Preise nur leicht sanken, während der Verbrauch stieg. (dpa)
Neue Erkenntnisse:
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US-Forscher: ab 50 beginnt
quasi eine neue „Hautphase“
Im Alter steigt der pH-Wert der Haut
an. Das haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden. Weil die
natürliche Schutzfunktion der Haut abnimmt, bedarf es einer Gesichts-Creme,
Der Automobilklub hat sich eine
neue Struktur verordnet und so
den Status als Verein gesichert.
Bis zuletzt gab es Widerstand.
Von Eva-Maria Mester
Lübeck. Die Reform des Automobilklubs
ADAC war im Vorfeld heftig umstritten.
Das Präsidium um Präsident August Markl,
Verwaltungsrat und die Mehrzahl der Regionalverbände waren dafür. Nur der von
Markls Vorgänger Peter Meyer geleitete
Verband Nordrhein äußerte heftige Kritik,
bemühte Rechtsgutachter und sprach von
Verschwendung von Vereinsvermögen.
Doch die Kritiker fanden kaum Mitstreiter.
Bei der Hauptversammlung am Sonnabend
in Lübeck stimmte eine klare Mehrheit der
Delegierten für das neue Drei-Säulen-Modell, das die Zukunft des ADAC als Verein
sichert.
„Die breite Zustimmung der Delegierten zeigt, dass unsere ,Reform für Vertrauen‘ der beste Weg ist, den ADAC modern,
transparent und zukunftssicher aufzustellen“, sagte Markl. „Für uns ist das Votum
von Lübeck der klare Beleg, dass wir mit
unserem umfassenden Veränderungsprozess den richtigen Weg gegangen sind.“
Von den 221 Delegierten stimmten 177
mit Ja und 33 mit Nein, elf enthielten sich.
Die Gegenstimmen und Enthaltungen kamen überwiegend aus den Regionalverbänden Nordrhein und Nordbaden.
„Ich bin zudem fest der Überzeugung,
dass wir auch rechtlich eine gute Lösung
gefunden haben, den ADAC als Verein und
mit ihm das Ehrenamt zu erhalten“, sagte
Markl weiter. Der ADAC war 2014 nach gefälschten Abstimmungen für den ADACAutopreis und der Verquickung von Interessen in eine Krise geraten. Das Registergericht München prüft derzeit, ob der
ADAC seinen Vereinsstatus mit Steuervorteilen noch zu Recht hat.
Das jetzt abgesegnete Modell sieht vor,
den ADAC in einen Verein, eine Aktiengesellschaft und eine Stiftung aufzuspalten. Der Verein soll sich auf Pannenhilfe,
technische und touristische Beratung für
die 19 Millionen Mitglieder und den Motorsport beschränken. Die kommerziellen Aktivitäten sollen in eine Aktiengesellschaft
überführt werden. In der Stiftung sollen
die ADAC-Luftrettung und die ADAC-Stiftung „Gelber Engel“ gebündelt werden.
Kritiker geben sich nun versöhnlich
Die Kritiker hatten in den vergangenen
Wochen noch versucht, ihre Position mit
Rechtsgutachten zu untermauern. Die Reform sei unnötig, hieß es darin. Außerdem
könnten die verantwortlichen ADAC-Vorstände wegen „Verschwendung von Vereinsvermögen“ belangt werden.
Am Sonnabend gab sich Peter Meyer,
Präsident vom ADAC Nordrhein und
Markls Vorgänger als Präsident des Dachverbands, versöhnlicher. Einen rechtsgültigen Beschluss der Hauptversammlung werde er anerkennen und umsetzen, sagte er.
Eine Aussage, ob sein Verband die Entscheidung für rechtsgültig hält, gibt es indes
noch nicht. Der ADAC hatte im Vorfeld die
Auffassung vertreten, für den Beschluss sei
statt der einfachen eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. (dpa)
die den erhöhten pH-Wert nach unten
korrigiert.
Im Laufe des Lebens entwickelt
man sich weiter, Veränderungen
sind eher Regel als Ausnahme. Das
gilt auch für die Haut: ihr pH-Wert
steigt im Alter an – dadurch wird
die Hautbarriere geschwächt und
der Säureschutzmantel gestört.
Die Folge: Die Haut wird trockener
und empfindlicher. Sie neigt zu
Rötungen, Irritationen nehmen
zu. So berichtet fast die Hälfte
aller Frauen über 50 laut einer
Befragung1 der Gesellschaft für
Konsumforschung (GfK) über Problemhaut.
Tatsächlich fordern amerikanische
Wissenschaftler der Universität
San Francisco2 schon seit längerem
eine altersgemäße Hautpflege.
Herkömmliche Pflegeprodukte
sind meist nicht ausreichend – ihr
pH-Wert ist oft zu hoch.
Um den gestiegenen Wert auszugleichen und so die Regeneration
der Haut zu unterstützen, empfiehlt sich eine Gesichts-Creme,
die sich an den veränderten pHWert der Haut anpasst.
Selbstbewusste Frauen greifen
daher zu einem altersgemäßen
Produkt mit niedrigem pH-Wert.
Etwa zu dem neuen Plantur 49.
Plantur 49 hat einen besonders
niedrigen pH-Wert von 4. Täglich
angewendet senkt die zum Patent
angemeldete Rezeptur den erhöhten pH-Wert nachhaltig ab – für
eine Haut, in der man sich wieder
wohlfühlt. Weil Ihre GesichtsCreme sich genauso weiterentwickeln sollte wie Ihre Haut.
1
2
GfK, „Hautprobleme“, November 2015
Maibach HI, Levin J, pH Buffering
Considerations in Mature Skin, Cosm & Toil
2011; 126(6): 422
Plantur 49 korrigiert den
pH-Wert nach unten
pH-Wert
ADAC auf drei Säulen
tur
lan
49
P
Zu hoher pH-Wert:
• irritierte Haut
• raue Haut
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Alter
Die Plantur 49
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6
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SÄCHSISCHE ZEITUNG
M O N TA G
9. MAI 2016
WWW. S Z - O N L I N E . D E / S A C H S E N
Ende eines Zeltlagers
Jahrzehntelang konnten Rollstuhlfahrer in Oelsa einen betreuten Sommerurlaub verbringen. Nun zog das DRK die Reißleine.
Von Annett Heyse und Henry Berndt
S
ie hat alles aufgeschrieben, seitenweise.
Ihre Vorfreude, ihre Erlebnisse, ihre Bekanntschaften. Viermal nahm Friederike
(37) aus Dresden, genannt Fritzi, am Rollstuhlfahrer-Lager in Oelsa teil. Es war ihr
Sommerurlaub, auf die Beine gestellt vom
Deutschen Roten Kreuz in Freital, gemeinsam mit Dutzenden freiwilligen Helfern.
„Ich bin so aufgeregt“, schreibt Fritzi in einem ihrer Berichte. „Es ist Anreisetag.“ Wegen ihrer Spastiken sitzt sie im Rollstuhl.
Sie kann nicht sprechen und ist gehörlos.
Aber sie kann Freude empfinden.
28 Jahre lang boten die Rolli-Lager im
Waldstadion von Oelsa, einem Ortsteil von
Rabenau südwestlich von Dresden, eine
sachsenweit wohl einmalige Gelegenheit
für behinderte Menschen, gemeinsam
zwei Wochen lang Spaß zu haben und dabei die Region zu erkunden. Mal machten
sie eine Dampferfahrt auf der Elbe, mal besuchten sie das Karl-May-Museum in Radebeul. Auch eine Fahrt mit dem Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr und ein
Ausflug zur Felsenbühne Rathen standen
auf dem Programm.
Kein Hilfeschrei
„Für alle Teilnehmer war es ein Höhepunkt
des Jahres und für den Erhalt ihrer Lebensfreude ein für Außenstehende wohl kaum
nachzuvollziehender Faktor“, sagt Monika,
Fritzis Mutter. Sie ist nachdenklich, ja traurig. Vor einigen Wochen erhielt ihre Tochter einen Brief vom DRK. „Nach 28 Jahren
Rollstuhlfahrerlager hat die Tradition ein
Ende“, musste sie darin lesen. Bereits in
diesem Jahr werde es keine Neuauflage
mehr geben. „Wir bedauern die Entscheidung sehr, da uns dieses Event in den Jahren ans Herz gewachsen ist“, schreibt Andreas Ritter, der Vorstandsvorsitzende des
DRK in Freital, weiter.
Hauptgrund sei der Mangel an ehrenamtlichen Helfern. „Schon im vergangenen Jahr war das Lager absolut auf Kante
genäht“, sagt Ritter nun auf Nachfrage. „Es
geht nicht, dass sich einer um drei Rollstuhlfahrer kümmert. Wir haben eine Verantwortung den Leuten gegenüber.“ Mindestens 20 bis 25 Ehrenamtliche wären nötig gewesen. Nach den Erfahrungen von
2015 sei das aber nicht mehr realistisch gewesen, zumal einige Interessenten die Aufgaben bei der Betreuung von Schwerstbehinderten offensichtlich unterschätzt hätten. In den vergangenen Jahren habe man
diese Entwicklung noch durch mehr Angestellte aus dem Pflegedienst kompensiert.
Das sei nun jedoch wegen des Fachkräfte-
Die Zelte im Waldstadion von Oelsa waren in den vergangenen Jahren das Markenzeichen des Rollilagers. Bis auf Weiteres wird hier kein Urlaub mehr gemacht.
Wenn im Partyzelt
die Stimmung
steigt: Friederike
(im roten Shirt)
amüsierte sich vor
zwei Jahren beim
26. DRK-Rollilager
in Oelsa bei einem
Tanzprogramm.
Foto: privat
mangels „überhaupt nicht mehr darstellbar“. Ausdrücklich nichts zu tun habe das
mit der Flüchtlingskrise, betont er.
Als Hilfeschrei will Ritter die Absage
nicht verstanden wissen. „Wir werden so
etwas nicht mehr anbieten, das ist eine
grundsätzliche Entscheidung.“ Es ist spürbar, wie ihn das Thema wurmt. Carmen
Gelbricht, die das Lager zuletzt leitete, ist
für die SZ gleich gar nicht zu sprechen.
Für Fritzi und ihre Eltern war die kurz-
fristige Absage ein schwerer Schlag. „Trotz
aller Bemühungen haben wir keine andere
finanziell leistbare und behindertengerechte Urlaubsmöglichkeit für unsere
Tochter gefunden“, sagt Monika. „Ihren Urlaub wird sie deshalb größtenteils im
Wohnheim verbringen müssen.“
Simone Hagemann vom Allgemeinen
Behindertenverband Deutschland bestätigt, dass es in Sachsen nicht viele bezahlbare Urlaubsangebote für Behinderte gibt.
Von Kupfer, Harz und Eisenkern
Präzision ist das A und O
bei der Ritz Instrument
Transformers GmbH in
Ottendorf-Okrilla.
Von Ottendorf-Okrilla aus in die
ganze Welt: Strom- und Spannungswandler von Ritz Instrument Transformers GmbH sind
überall gefragt. Die hochpräzisen
Geräte sind zum Beispiel in
Schaltanlagen von Stadtwerken
und Windparks installiert. Man
braucht sie, um an einem Netzübergabepunkt die übertragene
Elektroenergie messbar zu machen. „Für jeden Kunden produwir ganz indivi
viduell nach
zieren wi
den jeweiligen Vorgaben“, erläutert Werksleiter Matthias Reiß.
„Jährlich stellen wir ca. 60 000 Geräte her.“
Das Herzstück des Messwandlers
bilden jeweils mindestens zwei
Spulen und ein Eisenkern. Die
Windungen der Spulen bestehen
aus Kupfer, wobei die Drähte so
Carola Fabry stellt an einem modernen Wickelautomaten Spulen aus
Kupferdrähten her, die oft nur so dick wie ein menschliches Haar sind.
dünn w
wiie ein menschliches Haar
oder auch mehrere Millimeter
stark sein können. Die Produktion übernehmen hochmoderne
Maschinen und einige der 250
Ritz-Mitarbeiter. „Ein Wandler
muss elektrische Signale sehr genau übertragen können, damit
die Elektroenergie exakt verrech-
net werden kann“, erläutert Matthias Reiß. Genauigkeit ist daher
das A und O – schief gewickelt
werden darf hier nichts. Deshalb
wiird die Spulenfertigung genauw
estens überw
rwacht. Eine mehrstufige Qualitätssicherung gibt es
auch für die Entwi
wickl
klung und
Herstellung von Gießharzproduk-
ANZEIGE
ten. 50 Mitarbeiter von Ritz arbeiten in Ottendorf-Okrilla in der darauf spezialisierten Abteilung
„Duromer“. Mit den Gießharzen
werden die sogenannten Wandvteile in Vakuumkammern
leraktivt
vergossen. So erhalten die Geräte
ihre elektrisch isolierende Hülle.
Um für die Zukunft und die Herausforderungen der Energiewende gewappnet zu sein, entw
twickelt Ritz auch neue Produkte.
Die „Breitbandwandler“ übertragen und erfassen hochfrequente
Spannungs- und Stromsignale,
wie sie durch neuartige Erzeuger
und Verbraucher wie Photovoltaik- und Windkraftanlagen im
Netz entstehen können. Zur Langen Nacht der Industrie erhalten
die Besucher bei einer spannenden Führung einen umfassenden
Einblick in die „Welt der Wandler“, von den Wickelmaschinen
über die Gießharzisolierung bis
zur Endkontrolle. Zur Einstimmung gibt es einen Vortrag.
Der sächsische Ableger hat seine Zentrale
im erzgebirgischen Marienberg. Hagemann und ihr kleines Team organisieren
Sommerferien-Reisen für behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Dieses
Jahr geht es in eine Jugendherberge auf die
Insel Rügen. Für zehn Tage zahlen die unter 18-Jährigen 540 Euro, Erwachsene
560 Euro. Das ist schon etwas mehr, als übliche Ferienlager kosten. Zusätzliche Pflegekosten werden von der Pflegekasse getragen, soweit bei den Teilnehmern eine
Pflegestufe attestiert wurde. Die Betreuer
des Behindertenverbandes reisen ehrenamtlich mit. „Uns stellt sich aber das gleiche Problem: Ältere Helfer scheiden nach
und nach aus, jüngere kommen nicht
nach“, sagt Hagemann. Schon so müsse sie
die Fahrt- und Unterkunftskosten für die
Helfer in den Reisepreis der Teilnehmer
einkalkulieren. „Müsste ich jetzt noch Helfer bezahlen, würde das die Reisekosten
weiter nach oben treiben.“ Das könne oder
wolle sich dann kaum noch jemand leisten.
Ein Funken Hoffnung
Auch in der Rabenauer Stadtverwaltung ist
man traurig, dass nach 28 Jahren Rolli-Lager nun Schluss sein soll. „Ich bedauere die
Entscheidung sehr, obwohl ich die Begründung mit den Personalsorgen nachvollzie-
Foto: Egbert Kamprath
hen kann“, sagt Bürgermeister Thomas
Paul (CDU). Die Stadt hatte das Waldstadion
immer kostenlos zur Verfügung gestellt
und auch weitgehend die Betriebskosten
übernommen. Um den behinderten Mädchen und Jungen einen unvergesslichen
Aufenthalt zu verschaffen, hatten Rabenau
und DRK immer wieder an den Bedingungen gefeilt. So verbesserte und modernisierte das DRK stetig die Ausstattung des
Zeltlagers, die Kommune wiederum hielt
das Stadion in Schuss.
Jederzeit wäre man bereit, die Tradition
wieder aufleben zu lassen, sagt der Bürgermeister: „Sollte sich die personelle Situation verbessern, werden wir gerne das RolliLager wieder zu unterstützen.“ Ohne das
DRK wird das allerdings kaum gehen.
Wenigstens einen Funken Hoffnung darauf macht ein Satz vom Sprecher des DRKLandesverbandes Sachsen, Kai Kranich.
„Wir werden Gespräche mit dem Kreisverband Freital führen, ob es vielleicht für die
kommenden Jahre eine andere Lösung geben kann“, sagt er, betont jedoch im selben
Atemzug, nichts versprechen zu können.
„Es scheitert ja nicht am Geld. Da hätten sogar noch Mittel aus dem Kinderhilfsfond
bereitgestanden.“ Aber wo partout keine
Betreuer zu finden seien, dort gebe es eben
auch keinen betreuten Sommerurlaub.
Feuer zerstört
Turnhalle in Görlitz
NACHRICHTEN
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In der Nacht zum Sonnabend
brannte der historische Bau bis
auf die Außenmauern nieder.
Dresden. Mit Englisch beginnen am Montag die Prüfungen für die 17 200 Oberschüler in Sachsen. Dabei streben 14 700 Jugendliche den Realschul- sowie 2 500 einen
qualifizierenden Hauptschulabschluss an,
teilte das Kultusministerium am Sonntag
in Dresden mit. Davor liegen vier schriftliche und eine mündliche Prüfung bis Mitte
Juni¨– neben Englisch in Deutsch, Mathematik sowie Biologie, Physik oder Chemie.
2015 erreichten nach Ministeriumsangaben 97,8 Prozent der Prüfungsteilnehmer
den Realschulabschluss, darunter 50 Jugendliche mit „hervorragend“. (dpa)
Görlitz. Ein Feuer hat in der Nacht zum
Sonnabend eine alte Sporthalle am Rand
der Görlitzer Innenstadt zerstört. Der denkmalgeschützte Bau aus dem 19. Jahrhundert gehörte einst zu einem größeren Industriekomplex an der Neiße. Unter dem
Namen „Tivoli“ ist die Halle Teil einer beliebten Kegel- und Bowlingbahn.
Das Feuer brach am Freitagabend gegen
23 Uhr in einem ungenutzten Teil des Areals aus. Von dort griffen die Flammen
schnell auf die Turnhalle im vorderen Teil
über. 50 Feuerwehrleute konnten verhindern, dass der Brand auch auf die Bowlingbahn übergriff. Doch die alte Turnhalle war
nicht mehr zu retten. Am Sonnabendmorgen standen nur noch die Außenmauern.
Die Freie evangelische Gemeinde Görlitz verliert mit dem Feuer ihr neues Domizil. Im vorigen Sommer hatte die Gemeinde die Turnhalle und die alte Mälzerei gekauft, in der das Feuer ausgebrochen ist.
Insgesamt rund 700 000 Euro investierte
die Gemeinde mithilfe vieler Spender in
die Sanierung des Gebäudes. Die Arbeiten
waren vor wenigen Tagen abgeschlossen
worden. Der Umzug der Gemeinde war für
die nächsten Wochen geplant.
Geplant war, die Halle wochentags für
Sportvereine und den Hochschulsport zu
vermieten. An Wochenenden wollte die
Gemeinde den Bau nutzen.
Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. Der Teil, in dem der Brand ausgebrochen ist, wurde von der Gemeinde nicht genutzt, und dort fanden auch keine Bauarbeiten statt.
Erst zwei Wochen zuvor hatte die Görlitzer Feuerwehr einen Brand in einer nahegelegendenen Industriebrache löschen
müssen. Ob zwischen beiden Ereignissen
ein Zusammenhang besteht, wird nun ermittelt. (SZ/fs)
Prüfungsauftakt an
Sachsens Oberschulen
Polizei ermittelt
nach Bergunfall
Pirna. Ein 61-jähriger Mann ist am Rauenstein nahe des Struppener Ortsteils Weißig
offenbar verunglückt. Er wurde von Kameraden der Bergwacht aus Pirna und Kurort
Rathen am späten Freitagabend tot geborgen. Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf. Zuvor war in Schmilka ein 41-jähriger Mann an der Felsgruppe „Am Rauschenstein“ abgestürzt. Aus einer Höhe
von rund sieben Metern rutschte er ab und
verletzte sich an beiden Beinen. Ersthelfer
vermuteten Frakturen an den Sprunggelenken. (SZ)
Verdächtiger nach Explosion
in Leipzig verhaftet
Leipzig. Die Leipziger Polizei hat einen
Mann aus Berlin wegen des Verdachts festgenommen, eine Sprengstoffexplosion
herbeigeführt zu haben. Der 44-Jährige
wird beschuldigt, am Sonntagmorgen mit
einem selbst hergestellten Sprengsatz den
Werbeträger an einer Haltestelle am
Hauptbahnhof zerstört zu haben, teilte die
Staatsanwaltschaft mit. Am Tatort wurde
ein Rucksack mit weiteren Sprengsätzen
gefunden. Der Mann wird am Montag dem
Haftrichter vorgeführt. (dpa)
SPORT AM MONTAG
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M O NTAG
9. MAI 2016
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AUSGABE FÜR DIE REGION
SÄCHSISCHE ZEITUNG
KOMMENTAR
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Ein Modell
ohne Alternativen
Daniel Klein
über Leipzigs Aufstieg
und den Fußball-Osten
S
Von wegen Bauchklatscher! Die Leipziger Rasenballer rutschen jubelnd in die Bundesliga. Dort freut sich nicht jeder über den Aufstieg des „Retortenklubs“.
Fotos: dpa/Jan Woitas
Bullen im Oberhaus
RB Leipzig steigt sieben Jahre nach der Gründung in die Bundesliga auf. Trainer Rangnick verletzt sich beim Fluchtversuch.
Von Daniel Klein
A
usgerechnet eine Red-Bull-Flasche
wurde Ralf Rangnick zum Verhängnis.
Auf der Flucht vor Stürmer Davie Selke, der
mit einem randvoll gefüllten XXL-Bierglas
im Anflug war, strauchelte der Trainer von
RB Leipzig über die auf dem Rasen liegende
Flasche, stürzte, und fasste sich mit
schmerzverzerrtem Gesicht an den linken
Oberschenkel. Die Bierdusche musste er
nun wehrlos über sich ergehen lassen.
„Muskelfaserriss“, teilte eine Pressesprecherin später mit.
Rangnick ließ sich in der Kabine behandeln und sogar bei der obligatorischen
Pressekonferenz entschuldigen. „Er wird
den Schmerz schon verkraften“, meinte
Übeltäter Selke und grinste schelmisch.
Der Ausrutscher konnte die Euphorie nicht
bremsen. Nach dem 2:0-Sieg über den
Karlsruher SC und dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga feierte die Mannschaft ausgelassen mit den Fans. Kapitän Dominik
Kaiser schnappte sich das Mikro, stimmte
die Uffta an. „Singen kann ich gar nicht,
aber für solche Anlässe reicht es“, fand er.
Über dem seit Wochen ausverkauften
Stadion schwebte nach dem Schlusspfiff
rot-silberner Glitter, nacheinander wurden
riesige Plakate von allen Aufsteigern im
Rund enthüllt, die Spieler zogen sich die
Aufstiegs-Shirts mit dem doppeldeutigen
Slogan „Wir sind E1ns!“ über. „Das sind Gefühle, die kann man nicht beschreiben“,
suchte Selke vergeblich nach Worten. „Wir
realisieren erst nach und nach, gegen wen
wir nächste Saison alles spielen dürfen“,
meinte Diego Demme.
Torhüter Fabio Coltorti wirkte dagegen
– zumindest äußerlich – gefasst, zwei Auf-
Er hätte es besser
wissen müssen,
schließlich hat
Ralf Rangnick bei
der Verpflichtung
seiner Spieler auf
Schnelligkeit geachtet. Trotzdem
versucht der RBTrainer, der Bierdusche von Davie
Selke zu entkommen – und zieht
sich dabei eine
Oberschenkelverletzung zu.
stiege hatte der Schweizer mit RB bereits
gefeiert. Womöglich durfte der 35-Jährige
auch deshalb das erste Mal seit Anfang Februar wieder zwischen die Pfosten. „Als ich
vor vier Jahren hierherkam, war die erste
Liga mein Traum“, sagte Coltorti und zog
an einer üppigen Zigarre. „Aber der Weg ist
noch lange noch nicht zu Ende.“
Beinahe wären die Rasenballer auf dem
Weg in die erste Liga erneut ins Stolpern
geraten. Der KSC verteidigte aufopferungsvoll, hielt bis kurz nach der Pause das 0:0
und hatte durch Dimitris Diamantakos sogar eine Chance, in Führung zu gehen –
was Coltorti verhinderte. Kurz nach Wiederanpfiff fiel das erlösende Tor. Stefan Ilsanker flankte in den 16er, Emil Forsberg
spitzelte den Ball aus kurzer Distanz ins
Tor (52.). Die Aufstiegsparty nahm ihren
Lauf. Die Welle schwappte durchs Rund,
auf der Vip-Tribüne schnellten auch RedBull-Chef Dietrich Mateschitz und der ehemalige Formel-1-Pilot Mark Webber in die
Höhe. Als KSC-Keeper Vollath einen harmlosen Freistoß von Marcel Halstenberg
durch die Hände gleiten ließ, gab es endgültig kein Halten mehr (86.).
„Wir mussten ganz viel Widerstand
brechen, aber am Ende sind wir verdient
aufgestiegen“, bilanzierte Marvin Compper. Die vergangenen drei Partien hatte RB
nicht gewonnen und Matchbälle vergeben.
„Wir haben uns in den letzten Wochen ein
bisschen schwergetan“, gestand Kaiser,
„aber uns wurde auch nicht der rote Teppich ausgerollt. Insgesamt ist es eine überragende Saison.“ Die nun mit dem Aufstieg
gekrönt wurde. Auch für den Kapitän war
es bereits der dritte. Jeder habe seine eigene Geschichte, verglich Kaiser. „Aber natür-
lich ist das jetzt noch mal eine andere
Hausnummer, deshalb hat es für mich einen Riesenstellenwert.“
Hinter den Kulissen laufen schon längst
die Planungen für die Premiere im Oberhaus. Die wichtigste Personalie ist bereits
geklärt. Trainer Ralph Hasenhüttl wechselt
von Ingolstadt, wo sich der Österreicher
am Sonnabend tränenreich von den Fans
verabschiedet hatte, aber auch Pfiffe erntete, nach Leipzig. Das Budget soll sich auf 30
bis 35 Millionen Euro erhöhen. Ein Umbau
des ehemaligen Zentralstadions, in das gut
42 000 Zuschauer passen, ist vorerst nicht
geplant. „Wir werden erst einmal eine Saison hier spielen, und schauen, ob jede oder
nur bestimmte Partien ausverkauft sind“,
erklärte der RB-Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff. Sollte die Nachfrage riesig
sein, ist sowohl eine Erweiterung auf eine
Kapazität von 57 000 Plätzen möglich als
auch ein Neubau am Stadtrand. Für den Kader kündigte Mintzlaff „keinen großen
Umbruch“ an. „Wir haben ja bewusst junge und entwicklungsfähige Spieler verpflichtet und dafür auch viel Geld ausgegeben.“ Die sollen größtenteils bleiben.
Die Fans stellten bereits eine halbe
Stunde nach dem Spiel ihr Liedgut auf die
erste Liga um. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, skandierten sie, als sich die
Mannschaft in einem Cabrio-Doppeldecker-Bus durch die Menge kämpfte. An
Bord war dann auch wieder Trainer Rangnick, der sogar ein Bierglas in die Hand und
einen großen Schluck nahm. Im neuen
Trainingszentrum wurde geduscht und gegessen, dann ging es in einen Club ins Zentrum. Die offizielle Aufstiegsparty steigt
Pfingstmontag auf dem Marktplatz.
Kommentar q
Das Wunder vom Erzgebirge
Aue begleitet Dynamo in die
zweite Liga. Das war nach dem
Umbruch nicht zu erwarten.
Von Elisabeth Huther
und Fabian Held
A
ls der erlösende Schlusspfiff in Köln ertönt, gibt es für die Fans von Erzgebirge Aue kein Halten mehr. Sie stürmen freudetrunken das Spielfeld des Südstadions,
begraben die Spieler unter sich. Trainer Pavel Dotschev flüchtet jedoch durch den
Spielertunnel: „Ich wollte mal kurz für
mich sein, das alles sacken lassen. Ich wollte einfach nur den Moment genießen“, sagt
der Bulgare. Durch das 2:0 bei Fortuna Köln
stehen die Veilchen als Aufsteiger in die
2. Fußball-Bundesliga fest.
Dotschev hatte Tränen in den Augen
und ließ seinen Emotionen freien Lauf.
„Das ist der Verdienst des gesamten Vereins, alle haben Vollgas gegeben“, erklärt
er. Auf der Pressekonferenz lobt er gerade
den Gegner, als seine Spieler hereinstürmen, singen, mit Bier und Sekt spritzen
und ihren Aufstiegstrainer hochleben lassen. Aue-Präsident Helge Leonhardt wird
sogar auf den Schultern über den Platz getragen. Auch er schämte sich seiner Tränen
nicht. „Jetzt ist das Trauma von Heidenheim vor einem Jahr Geschichte. Vielleicht
musste alles so kommen. Wir konnten uns
So feiern Aufsteiger: Aue kehrt nach einem Jahr in Liga zwei zurück.
neu sammeln und haben Großes erreicht.
Wir sind wieder da und bleiben da.“
Es war ein kompletter Neubeginn im
vorigen Sommer. Dotchev übernahm einen Trümmerhaufen. Gerade einmal vier
Spieler standen bei seinem Amtsantritt unter Vertrag. Davon war einer, Nils Miatke,
dauerverletzt. Doch Torhüter Martin Männel, von Leonhardt gern als „Galionsfigur“
des Vereins bezeichnet, hatte im Lößnitztal
mit seiner Vertragsverlängerung ein deutliches Zeichen gesetzt. Und nun verlängert
sich sein Kontrakt durch den Aufstieg er-
Foto: dpa/Fabian Held
neut um drei Jahre bis Juni 2019 – das bestätigt Sportdirektor Steffen Ziffert: „Martin gehört einfach ins Erzgebirge.“
Dotchev hat nach dem kompletten Umbruch mit 20 Zu- und Abgängen geduldig
wie beharrlich die Mannschaft zu einer verschworenen Einheit geformt und ihr sein
fußballerisches Konzept vermittelt. „Er
war der Richtige zum richtigen Zeitpunkt
am richtigen Ort“, betont Präsident Helge
Leonhardt. Und auch der frühere Aufstiegscoach Gerd Schädlich meint über seinen
Kollegen: „Er passt mit seiner sachlichen
und sympathischen Art sehr gut ins Erzgebirge. Wenn ich die Spiele sehe, erkenne
ich seine Handschrift.“
Dotchev gibt die Komplimente zurück.
„Ich hatte immer super Unterstützung im
Präsidium. Ich durfte so arbeiten, wie ich
wollte“, sagt der 50-Jährige. Der Trainer
etablierte eine bärenstarke Defensive, die
in dieser Saison gerade einmal 21 Gegentore kassierte und 24 Pflichtspiele zu null
spielte. In der Offensive haperte es dagegen
zunächst. Gerade einmal 15 Tore in der
Hinrunde waren der schlechteste Wert aller Drittligisten. Zwei Neuzugänge änderten das. Anfang August zauberte der Verein
Christian Tiffert aus dem Hut, der zuvor
ein Jahr lang nicht professionell Fußball gespielt hatte. Nach dem aufgeholten Trainingsrückstand wurde er zum Fixpunkt im
Mittelfeld. Winter-Neuzugang Pascal Köpke erwies sich als Volltreffer: Die Leihgabe
vom Karlsruher SC steuerte acht Tore zum
Aufstieg bei – jetzt soll der Sohn des Bundestorwarttrainers Andreas Köpke in Aue
gehalten werden.
„Aber auch das Umfeld im Verein gibt
positive Energie“, erklärt Präsident Leonhardt. Eben diese Stimmung will der Verein jetzt mit in die zweite Liga nehmen. In
Aue denkt man darüber nach, weiterhin
auf einen Trikotsponsor zu verzichten. Aktuell prangt auf der Brust der Slogan „Kumpelverein“, der zum Markenzeichen und
Symbol des FC Erzgebirge und seiner Werte geworden ist. (sid, dpa)
achsen ist wieder erstklassig – zumindest auf dem Fußballplatz. Sieben Jahre brauchte RB Leipzig von der Oberliga
bis in die Bundesliga, am Ziel ist der etwas andere Verein deshalb aber noch
nicht. Das Maximum war von Beginn an
die Vorgabe, und das ist nun mal die
Champions League. Ob es wieder sieben
Jahre dauern wird?
Begeisterung löst der Aufstieg nicht
überall in Sachsen aus. Fußball-Romantiker, die auf Tradition und Mitspracherecht von Mitgliedern Wert legen, stören
sich am Retortenklub, der vor allem gegründet wurde, um die Produkte des
Geldgebers auf großer Bühne zu bewerben. Dieser Wertewandel im deutschen
Fußball ist bedenklich. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass RB dieses Geschäftsmodell nicht erfunden hat – siehe Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim.
Zudem gibt es im Fußball-Osten noch
keine Alternative, um dauerhaft erstklassig zu bleiben. Sachsen war seit dem Abstieg von Dynamo Dresden 1995 nicht
mehr in der Bundesliga vertreten, der gesamte Osten – Berlin und die Hertha mal
ausgeklammert – seit 2009 nicht mehr,
als sich Energie Cottbus verabschiedete.
Und den Leipzigern, die von den Insolvenzen der beiden Traditionsklubs Lok/
VfB und Chemie/FC Sachsen sowie deren
teils brutal ausgetragenen Rivalitäten genervt waren, ist ziemlich egal, welchen
Vornamen der neue Verein trägt.
An den Zuschauerzahlen lässt sich ablesen, dass die Menschen in der Region
den Klub zunehmend akzeptieren. Zwar
sorgen die immensen Summen, die RB
ausgibt, noch immer für Unbehagen. Allerdings ist – zumindest seit dem Amtsantritt von Ralf Rangnick – auch zu erkennen, dass nicht wahllos mit dem Geld um
sich geworfen wird.
Die 33 Millionen Euro für das neue
Trainingszentrum sind eine Investition in
die Zukunft. Die Mannschaft ist eine der
jüngsten in der zweiten Liga, der Nachwuchs spielt in den jeweils höchsten
Klassen oben mit. RB Leipzig ist kein Projekt mit kurzer Lebensdauer, wird sich
etablieren – und irgendwann zum Traditionsverein. Das sollte man akzeptieren, ob
es einem gefällt oder nicht.
mail [email protected]
Radprofi Kittel
siegt und genießt
E
s ist gerade mal ein Jahr her, dass Marcel Kittel den persönlichen Tiefpunkt
seiner Karriere als Radprofi erlebte. Bei der
mittelmäßig besetzten Tour de Yorkshire
wird der Sprinter 70 Kilometer vor dem
Ziel irgendwo in der englischen Grafschaft
abgehängt. Saft- und kraftlos steigt er vom
Rad und sagt alle weiteren Rennstarts ab.
Immer noch geschwächt von einer Viruserkrankung und allmählich geplagt von
Selbstzweifeln geht Kittel zurück ins Aufbautraining. Es nützt alles nichts. Die Tour
de France findet ohne ihn statt. Mit der
Spitze
der
Giant-Alpecin-Mannschaft
kommt es zum Zerwürfnis. Am Ende steht
bei ihm ein Erfolg in der Bilanz für 2015
und die vorzeitige Vertragsauflösung.
Zwölf Monate später ist alles anders.
Aus Kittels Gesicht strahlt die pure Freude.
Er lacht, scherzt mit den Kollegen, schreibt
gern Autogramme. Der 27-Jährige ist zurück im Rampenlicht und vielleicht sogar
stärker denn je. Die ersten beiden Flachetappen des 99. Giro d’Italia gewann er am
Wochenende mit einer für die Gegner fast
schon beängstigenden Dominanz. Als Lohn
eroberte er das rosafarbene Trikot des Spitzenreiters und das rote Trikot für den
punktbesten Fahrer. „Nach meinem
schweren Jahr eine Etappe bei einer großen Rundfahrt zu gewinnen, bedeutet mir
sehr viel“, sagt Kittel.
Stolz ist aus seinen Worten zu hören.
Stolz, dass er sein Seuchenjahr 2015 überwunden hat und zurück in der Weltspitze
ist – so wie 2013 und 2014, als er je vier
Tour-de-France-Etappen gewann, darunter
jeweils die Prestige-Sprints am Anfang und
zum Ende. „Ich bin schon sehr erleichtert.
Ich hatte den besten Saisonstart meiner
Karriere. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass es so gut läuft.“ Im Winter habe
er hart trainieren können, sei nicht einmal
krank gewesen. Mit zehn Siegen ist Kittel
der erfolgreichste Radprofi in dieser Saison. Sein alter Rennstall hat gerade erst
durch den Triumph von Tom Dumoulin im
Giro-d’Italia-Auftaktzeitfahren den ersten
Saisonsieg eingefahren. (dpa)
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SPORT
SÄCHSISCHE ZEITUNG
M O N TA G
9. MAI 2016
FUSSBALL-MIX
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Ermittlungen nach
Todesfall in Bukarest
Bukarest. Der internationale Fußball beklagt einen Todesfall. Der kamerunische
Fußball-Nationalspieler Patrick Ekeng vom
rumänischen Erstligisten FC Dinamo Bukarest brach während des Spiels gegen Viitorul am Freitagabend in der 71. Minute – sieben Minuten nach seiner Einwechslung –
auf dem Platz zusammen. Der 26-Jährige
starb in der Nacht zum Samstag. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung, weil es Hinweise gibt, dass es
bei der Versorgung des Patienten schwere
Pannen gab. (dpa)
Sensationsmeister
siegt vor der Feier
Leicester. Der neue englische Fußballmeister Leicester City hat das Spiel vor der Meisterfeier gegen den FC Everton mit 3:1 gewonnen. Torjäger Jamie Vardy brachte die
Foxes in der 5. Minute in Führung, Andy
King sorgte nach 33 Minuten für den Halbzeitstand. Nach der Pause traf erneut Vardy
per Foulelfmeter zum 3:0 (65.). Ein weiterer
Strafstoß des Nationalstürmers ging in der
72. Minute über das Tor. Kevin Mirallas verkürzte kurz Schluss auf 1:3. Danach gab es
den Premier-League-Pokal für den vor der
Saison designierten Absteiger. (dpa)
Feiern den „ehrlichsten Titel“ ohne Weißbierdusche und Meisterschale: Die Spieler des FC Bayern München freuen sich über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft.
Balsam für die Wunde
Vier Tage nach dem Champions-League-Aus holen sich die Bayern den Meisterschaftsrekord. Nun soll der Pokal folgen.
Von Klaus Bergmann
D
er historische Titel wirkte bei den
Meisterkickern aus München wie ein
starkes Schmerzmittel. Ohne Meisterschale und zünftige Weißbierduschen jubelten
sie angeführt von Einpeitscher Thomas
Müller mit einem Megafon auf dem Ingolstädter Rasen zunächst noch recht verhalten. Doch nach den ersten Bierchen in der
Kabine steigerte sich die Laune auf der kurzen Heimfahrt mit dem Mannschaftsbus
bis zur Late-Night-Party im Restaurant von
Promi-Koch Alfons Schuhbeck in der
Münchner Innenstadt. Dort war zur Freude
aller Beteiligten auch der nach wie vor
krankgeschriebene Sportvorstand Matthias Sammer dabei.
Und so kehrt seit Samstag das Lächeln
beim großen FC Bayern zurück, der mit
dem 2:1 auf der kleinen Fußballbühne des
Aufsteigers FC Ingolstadt seinen 26. Meistertitel perfekt machte. „Der Titel wird uns
ein bisschen die Wunden schließen lassen,
die es am Dienstag ohne Frage gegeben
hat“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angesichts der Nachwirkungen
des verpassten Champions-League-Endspiels. Als Trostpreis mochten die BayernStars die geschichtsträchtige Leistung von
vier Meistertiteln am Stück in der Bundesliga aber nicht bewerten. „Der Rekord war
unser großes Ziel“, sagte Kapitän Philipp
Lahm. „Was wir dieses Jahr wieder geleistet
haben, ist überragend“, erklärte Thomas
Ließ nach dem
vierten Meistertitel in Folge „die
Sau raus“: Thomas
Müller mit Megafon vor dem Bayern-Fanblock in Ingolstadt.
Fotos: dpa/Andreas Gebert
Müller: „Jetzt lassen wir die Sau raus und
schauen danach, wie wir beisammen sind.“
Pep Guardiola setzte keine Grenzen: „Die
Spieler müssen feiern.“ Der Spanier gab
drei Tage frei. Erst danach wird die Arbeit
wieder aufgenommen für das große Abschiedsspiel des Trainers.
„Das Ziel ist ganz klar, das Double zu gewinnen“, verkündete Lahm mit dem Blick
auf das Pokalendspiel gegen Borussia Dortmund am 21. Mai in Berlin. Die Double-Lust
ersetzt langsam aber sicher den TripleFrust. „Wenn wir den Pokal gewinnen, ist
die Saison richtig gut“, sagte Torjäger Ro-
bert Lewandowski, der mit seinen Saisontoren 28 und 29 der Münchner Meistermacher im ausverkauften Ingolstädter Sportpark war.
„Auf dieses Finale kann sich Deutschland freuen. Das wird ein Highlight der Saison werden“, sagte Rummenigge. Der Bayern-Chef will das letzte Guardiola-Jahr erst
nach dem „Fifty-fifty-Spiel“ bewerten. „Ich
möchte noch zwei Wochen warten. Das
Spiel ist wichtig für uns“, sagte der 60-Jährige. Es fehlt einfach die Krönung in Europa.
„Dass das Ausscheiden in der Champions
League bei uns Spuren hinterlassen hat, ist
Bedrohliche Situation
Beim VfB Stuttgart gehen Fans auf
die Spieler los. Der Abstieg der
Schwaben steht so gut wie fest.
Foto: dpa/Deniz Calagan
versammelt und den Dialog mit der Mannschaft gefordert. VfB-Urgestein Christian
Gentner und Kevin Großkreutz stellten
sich mutig dem wütenden Mob. Der Kapitän und der erst im Winter verpflichtete
Publikumsliebling versuchten die laut Vereinspräsident Bernd Wahler „teilweise bedrohliche Situation“ zu entschärfen.
Wie sehr der hautnahe Kontakt den beiden Profis an die Nieren ging, zeigten auch
Großkreutz‘ Tränen. „Ich kann die Fans
verstehen“, sagte der Verteidiger. „Wir sind
dafür verantwortlich, es tut mir leid.“
Schon vor der Partie hatte Großkreutz dem
VfB auch im Falle des Abstiegs die Treue
versprochen. Er würde den Verein „niemals so verlassen, sondern es wieder ausbügeln. Ich brenne. Dafür habe ich zu viel
Stolz“, schrieb er bei Instagram. Worte, die
auch bei den Fans ankommen. „Bis auf
Großkreutz könnt ihr alle gehen“, brüllten
die aufgebrachten Anhänger nach der
Mainz-Pleite immer wieder. (dpa, sid)
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ährend beim VfB Stuttgart Untergangsstimmung herrscht, schöpft
Eintracht Frankfurt wieder Hoffnung für
den Überlebenskampf in der Fußball-Bundesliga. Das überraschende 1:0 gegen Borussia Dortmund war bereits der dritte Sieg
der Hessen in Serie. Nach dem Schlusspfiff
fielen sich die Spieler jubelnd in die Arme,
als sei der Klassenerhalt bereits geschafft.
Noch ist die Eintracht aber nicht durch. Allerdings hat sie vor dem letzten Spieltag die
beste Ausgangsposition: Ein Unentschieden in Bremen würde reichen, um nicht direkt drin zu bleiben. Aber auch der direkte
Abstieg ist theoretisch noch möglich (siehe
Konstellation).
In Stuttgart dagegen herrschte schon
am Tag nach dem chaotischen Platzsturm
wieder triste Normalität. Knapp 50 Anhänger verfolgten das Auslaufen ihrer Mannschaft, die kurz vor dem Abstieg steht. Statt
wütender Proteste gab es am Sonntag
Wünsche nach Selfies und Autogrammen,
niemand mochte sich mehr über den sportlichen Absturz aufregen. Die Szene spiegelte das Bild eines Klubs, in dem nur noch die
größten Optimisten an den theoretisch
möglichen Klassenverbleib glauben.
„Das ist alles nicht spurlos an uns vorbeigegangen“, beteuerte Sportvorstand Robin Dutt mit Blick auf die Szenen nach dem
1:3 gegen den FSV Mainz 05. Hunderte wütende Anhänger hatten sich auf dem Rasen
Darmstadt gelingt
„Weltwunder“
Fanprotest in
Stuttgart: Nach
der 1:3-Schlappe
gegen Mainz,
durch die der Abstieg des VfB de
facto besiegelt ist,
stürmen Hunderte
Anhänger den
Platz. Kapitän
Christian Gentner
(l.) gelingt es, die
Lage zu beruhigen.
W
klar. Es wäre eine perfekte Woche gewesen, wenn wir es gegen Atlético Madrid
auch noch gepackt hätten“, sagte Rummenigge. Die Champions League sei eben „der
größte aller Klub-Titel“, aber eben auch der
schwierigste. Die Meisterschaft sei dagegen
der „ehrlichste Titel“. Ein Zeichen der Stärke über ein ganzes Jahr, über 34 Spieltage.
„4EVER Deutscher Meister“, stand auf den
roten Meistershirts, es war intern das Saisonmotto gewesen.
Auch Guardiola stülpte sich das Shirt
doch noch über seinen feinen Anzug, bevor er in der Pressekonferenz den Serientitel bescheiden Jupp Heynckes widmete.
Sein Vorgänger hatte 2013 beim einzigartigen Bayern-Triple die aktuelle BundesligaDominanz eröffnet. „Ich möchte diesen
vierten Titel mit Jupp Heynckes teilen“,
sagte Guardiola. „Jupp, das ist für dich!“
Auch an Borussia Dortmund richtete der
45-jährige Katalane nach seinem 20. Titelgewinn als Trainer ein großes Kompliment:
„Der BVB war ein richtiger Konkurrent.“
Der distanzierte Guardiola hat in München keine Nähe zu den Fans entwickelt.
Aber er hat sie mit großem Fußball beglückt. „Unser Trainer kommt manchmal
zu kritisch weg in den Bewertungen“,
meinte Rummenigge. „Dreimal Deutscher
Meister zu werden in den ersten drei Jahren ist schon etwas, auf das man stolz sein
kann. Wir sind das bei Bayern München!“
Guardiola selbst sprach vom „schwierigsten Titel“. (dpa)
Die Konstellation im Keller
p Hannover 96 steht als Absteiger in
die zweite Liga fest.
p Der VfB Stuttgart steigt ab:
– wenn beim VfL Wolfsburg nicht gewonnen wird.
p Werder Bremen steigt ab:
– wenn gegen Eintracht Frankfurt verloren wird und gleichzeitig Stuttgart
in Wolfsburg gewinnt.
p Eintracht Frankfurt steigt ab:
– wenn in Bremen verloren wird und
Stuttgart gleichzeitig in Wolfsburg mit
fünf Toren Unterschied gewinnt.
Darmstadt. Beim nächtlichen Tanz auf dem
Kassenhäuschen am Böllenfalltor genossen
die Profis des SV Darmstadt 98 eine Stunde
vor Mitternacht die Überraschung der Bundesliga-Saison. „Verrückt! Wahnsinn! Das
ist kaum in Worte zu fassen. Die Wunder
sind nicht vergleichbar, aber der Klassenerhalt am 33. Spieltag ist größer als alles Dagewesene“, sagte Präsident Rüdiger Fritsch
nach dem erneuten Coup der Südhessen,
die zum dritten Mal nacheinander im Mai
etwas Großes zu feiern haben. „Die Spieler
haben frei bis Dienstag, sie können machen, was sie wollen“, kündigte Erfolgscoach Dirk Schuster am Sonntag an.
Nach dem Durchmarsch aus der 3. Liga
war Darmstadt als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt worden. Daran erinnerte auch Marcel Heller noch einmal. „Wir
haben den kleinsten Etat der Liga, viele haben in uns das neue Tasmania Berlin gesehen. Es ist wirklich das achte Weltwunder,
noch höher einzuschätzen als die Jahre zuvor“, schwärmte der Flügelflitzer, einer
von drei Ex-Dynamos im Darmstadt-Kader.
Grund zur Erleichterung hatten der
Hamburger SV und die TSG 1899 Hoffenheim. Obwohl beide Vereine ihre Partien
jeweils mit 0:1 verloren, stand nach dem
Schlusspfiff der Klassenerhalt fest. In Hamburg war die Enttäuschung dennoch groß.
„Ich laufe jetzt nicht durch die Stadt und
jubele über den Klassenerhalt“, sagte Sportchef Peter Knäbel nach der achten Niederlage im Volkspark. Auch TSG-Trainer Julian
Nagelsmann war „gerade nicht der glücklichste Mensch auf der Welt“. (dpa)
Belgiens Kapitän verpasst
Europameisterschaft
Manchester. Vincent Kompany, Kapitän der
belgischen Fußball-Nationalmannschaft,
hat wegen einer erneuten Muskelverletzung seine Teilnahme an der Europameisterschaft in Frankreich abgesagt. Der frühere Bundesligaprofi musste am Mittwoch
im Champions-League-Halbfinale seines
Klubs bei Real Madrid mit einer Oberschenkelverletzung den Platz bereits nach zehn
Minuten verlassen. Für den 30-Jährigen ist
es die 33. Verletzung seit 2008. In dieser
Saison absolvierte der Ex-HSVer nur 22 von
57 Pflichtspielen für die Citizens. (dpa)
Rydlewicz übernimmt
Traineramt beim BFC
Berlin. Der frühere Bundesliga-Profi René
Rydlewicz wird zur kommenden Saison
Cheftrainer beim Berliner Fußball-Regionalligisten BFC Dynamo. Der 42-Jährige unterschrieb beim DDR-Rekordmeister bis
2018. Bereits in der Jugend spielte Rydlewicz für die Berliner, ehe er für 1860 München, Bayer Leverkusen, Arminia Bielefeld
und Hansa Rostock insgesamt 278-mal in
der 1. Bundesliga spielte. Zuletzt war Rydlewicz Co-Trainer bei Energie Cottbus. (sid)
Autobahn wegen
Fan-Prügeleien gesperrt
Montabaur. Eine Massenschlägerei zwischen rivalisierenden Fußball-Fans hat eine
zeitweise Sperrung der A3 bei Montabaur
verursacht. Eine Gruppe mit Anhängern
des FC Schalke 04 geriet am Sonntag offenbar mit BVB-Fans aneinander. Dabei bremsten Letztere mit ihren Autos den Reisebus
der Schalker aus. Bei Prügeleien auf einem
Parkplatz gab es mehrere Leichtverletzte.
Die Polizei musste die Einsatzstelle sichern
und sperrte zeitweise die Autobahn. (dpa)
BUNDESL IGA , 33. S PIELTAG
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p FC Schalke 04 – FC Augsburg
1:1 (0:0)
SR: Dingert (Lebecksmühle). Zu.: 62 271 (ausverkauft). Tore: 1:0
Huntelaar (82.), 1:1 Baier (89.).
p Hannover 96 – 1899 Hoffenheim
1:0 (1:0)
SR: Stark (Ergolding). Zu.: 38 096. Tor: 1:0 Kiyotake (28.).
p Hertha BSC – Darmstadt 98
1:2 (1:1)
SR: Brych (München). Zu.: 60 280. Tore: 1:0 Darida (14.), 1:1
Gondorf (24.), 1:2 S. Wagner (83.). Gelb-Rot: S. Wagner (Darmstadt/88.) wdh. Foul.
p FC Ingolstadt – Bayern München
1:2 (1:2)
SR: Meyer (Burgdorf). Zu.: 15 617. Tore: 0:1, 0:2 Lewandowski,
(15./Foulelfmeter, 32.), 1:2 Hartmann (42./Foulelfmeter).
p Hamburger SV – VfL Wolfsburg
0:1 (0:0)
SR: Brand (Gerolzhofen). Zu.: 57 000. Tor: 0:1 Luiz Gustavo (73.).
p 1. FC Köln – Werder Bremen
0:0
SR: Zwayer (Berlin). Zu.: 50 000 (ausverkauft).
p Bor. Mönchengladbach – Bayer Leverkusen
2:1 (1:1)
SR: Dankert (Rostock). Zu.: 54 010 (ausverkauft). Tore: 0:1 Aranguiz (20.), 1:1 Hahn (43.), 2:1 Hahn (79.).
p Eintracht Frankfurt – Borussia Dortmund
1:0 (1:0)
SR: Siebert (Berlin). Zu.: 51 500 (ausverk.). Tor: 1:0 Aigner (14.).
p VfB Stuttgart – FSV Mainz 05
1:3 (1:1)
SR: Aytekin (Oberasbach). Zu.: 60 000. Tore: 1:0 Gentner (6.),
1:1 Malli (37.), 1:2 Cordoba (53.), 1:3 Onisiwo (77.).
1. Bayern München
33 27 4 2 77:16 85
2. Borussia Dortmund
33 24 5 4 80:32 77
3. Bayer Leverkusen
33 17 6 10 53:38 57
4. Mönchengladbach
33 16 4 13 65:50 52
5. FSV Mainz
33 14 7 12 46:42 49
6. Hertha BSC
33 14 7 12 42:42 49
7. FC Schalke 04
33 14 7 12 47:48 49
8. VfL Wolfsburg
33 11 9 13 44:48 42
9. 1. FC Köln
33 10 12 11 36:40 42
10. FC Ingolstadt (N)
33 10 10 13 31:39 40
11. FC Augsburg
33 9 11 13 41:49 38
12. Hamburger SV
33 10 8 15 37:45 38
13. SV Darmstadt (N)
33 9 11 13 38:51 38
14. TSG Hoffenheim
33 9 10 14 38:50 37
15. Eintracht Frankfurt
33 9 9 15 34:51 36
16. Werder Bremen
33 9 8 16 49:65 35
17. VfB Stuttgart
33 9 6 18 49:72 33
18. Hannover
33 7 4 22 30:59 25
SPORT
M O NTAG
9. MAI 2016
SÄCHSISCHE ZEITUNG
Dynamos machen sich für die Fans nackig – und starten durch
S
ie haben alles gegeben – diesmal
sogar nach dem Schlusspfiff. Als
die Dynamo-Profis nach dem 3:2-Sieg
in Münster zu den rund 2 000 mitgereisten Fans gehen, müssen sie zwar
erst durch eine Polizeikette – warum
auch immer die ohne Anzeichen für
Gewalt aufgezogen ist. Aber dann genießen sie das Bad in der Menge und
beschenken die Anhänger mit ihren
Sachen. „Ich habe nur noch meine
Glückssocken und meine Glücksunterhose an“, meint Michael Hefele (r.).
„Und die Kapitänsbinde! Die ist einmalig, die schweiße ich mir ein und lege
sie in den Tresor.“ Auch Stefan Kutschke (l.) und Marco Hartmann, der nach
einer Erkältung nicht gespielt hatte,
kommen oberkörperfrei in die Kabine.
Einige Spieler holen sogar Nachschub
und eilen noch mal raus. Nur Justin Eilers behält sein Trikot an. „Ich hatte es
vorher schon jemandem versprochen“, erklärt der Doppel-Torschütze.
Der Auswärtssieg – es ist der zwölfte
in dieser Saison – gerät zwar am Ende
noch mal in Gefahr, aber die Zittereinlage trübt die Feierlaune nicht. Trainer
Uwe Neuhaus ist das sogar „völlig
egal“. Er gibt der Mannschaft bis Mittwoch frei, und die meisten Spieler
starten am Samstag vom Flugplatz
Münster/Osnabrück direkt durch nach
Mallorca. Die Party geht weiter. „Das
haben sie sich verdient“, meint Neuhaus, der nun vor dem abschließenden Heimspiel gegen Osnabrück die
Spieler wiederum „in der Bringeschuld“ sieht. „Aber da mache ich mir
keine Sorgen, sie sind charakterlich
Fotos: Mike Worbs (4)
einwandfrei.“ (SZ/-ler)
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Eilers zittert
9
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Cottbus vor Endspiel
um Klassenerhalt
Cottbus. Die Sonne über dem Stadion der
Freundschaft beim Auslaufen der Profis
von Energie Cottbus hatte Symbolcharakter – die vereinzelten Wölkchen am Himmel aber auch. Denn trotz des 1:0-Sieges
beim FC Rot-Weiß Erfurt läuft es für die
Lausitzer nun auf ein Abstiegsendspiel gegen den FSV Mainz 05 II am nächsten Samstag hinaus. Um den Klassenverbleib in der
3. Fußball-Liga zu sichern, braucht Energie
vermutlich einen Sieg. „Wir dürfen jetzt
nicht in der Spannung nachlassen“, betonte Trainer Claus-Dieter Wollitz nach dem
Zittersieg in Erfurt.
Das umstrittene Tor von Uwe Möhrle in
der 34. Minute lässt die Hoffnung des einstigen Bundesligisten auf eine Last-MinuteRettung weiterleben. Beim Treffer des Innenverteidigers hatte der Linienrichter
zwar zunächst die Abseitsfahne gehoben,
wurde aber von Schiedsrichter Guido
Winkmann überstimmt. Da auch Werder
Bremen II und Wehen Wiesbaden jeweils
gewannen, geht Cottbus mit einem Punkt
Vorsprung auf die Abstiegsplätze in die
letzte Partie. Bremen spielt beim VfR Aalen, der bereits gerettet ist, Wehen empfängt das abgeschlagene Schlusslicht Stuttgart II. Bei einem Unentschieden würde
Energie unter den Strich rutschen, wenn
einer der beiden Konkurrenten gewinnt.
Obwohl Cottbus in dieser Saison zu
Hause erst dreimal gewonnen hat, setzen
Wollitz und seine Profis auf den Heimvorteil. „Ich weiß, dass uns das Publikum gegen Mainz wieder tragen wird. Ich bin stolz
auf diese Unterstützung durch unsere
Fans“, sagte der Trainer. Und Möhrle ergänzte: „Wir dürfen uns auf keine taktischen Spielereien oder Rechenspielchen
einlassen. Die Fans werden uns grandios
unterstützen.“ (dpa)
… und das nicht nur, weil es trotz seiner zwei Tore für Dynamo in Münster doch noch eng wird.
Von Sven Geisler, Münster
J
ustin Eilers hat es eilig. Nicht etwa, weil
er befürchtet, den Flug nach Mallorca zu
verpassen. „Ich muss schnell machen, SkyGo gucken“, sagt er. Der Torjäger will wissen, wie es steht. Natürlich weiß er, dass
Dynamo das letzte Auswärtsspiel bei Preußen Münster mit 3:2 gewonnen hat, er hat
schließlich zwei Tore geschossen. Aber
nach dem Schlusspfiff denkt er bereits an
seine Zukunft, und gerade könnte sich entscheiden, ob die erst- oder doch nur zweitklassig wird. Werder Bremen, sein künftiger Verein, kämpft in der Bundesliga gerade um den Klassenerhalt.
„Ich habe gehört, sie führen 1:0“, meint
Eilers. Tatsächlich hatte Santiago Garcia für
Werder getroffen, doch Schiedsrichter Felix Zwayer erkannte das Tor wegen eines
vermeintlichen Stürmerfouls nicht an – eine Fehlentscheidung. Und so bleibt es bis
zum Schluss beim 0:0 in Köln – ein Eilers
hätte Bremen vermutlich geholfen mit seiner außergewöhnlichen Treffsicherheit. In Münster
erzielt er seine Saisontore 22 und
23. Stefan Kutschke hatte das 1:0
gemacht, und so führt Dynamo zur Pause mit 3:0. „Wir
haben den Sack relativ
früh zugemacht“, meint
Eilers. Beinahe hätte
der komfortable Vorsprung jedoch nicht
gereicht. „Wir haben das Spiel in der
zweiten Halbzeit verwaltet, aber man weiß ja,
wie es im Fußball läuft.
Plötzlich kassierst du das
1:3, das 2:3 – und es geht
ein bisschen das Zittern
los“, sagt der Angreifer.
„Wenn noch das 3:3 gefallen wäre, hätten wir
Das Dynamo-Zeugnis:
Kreuzer wieder stark
uns dumm angeguckt. Aber so können
wir darüber schmunzeln, dass wir
Münster rankommen lassen haben.“
Über den Strafstoß „brauchen wir uns
nicht zu beschweren“, räumt Jim-Patrick Müller ein, der das Bein nicht
rechtzeitig wegzieht, sodass der
Münsteraner Lennart Stoll drüber fallen kann. Amaury Bischoff jagt den
Ball unter die Latte. Nur zwei Minuten
danach
geht
Charles Laprevotte an
allen Dresdnern vorbei und schiebt ein.
Man könnte natürlich knallhart analysieren, wie das passieren konnte, und würde schnell Erklärungen finden. „Wahrscheinlich haben wir uns zu sicher geJustin Eilers in Jubelpose: Für ihn
läuft’s perfekt, für seinen künftigen
Verein weniger gut.
Stefan Kutschke: Schließt beim
1:0 eiskalt ab und behält beim 2:0
die Übersicht. Nach der Pause von
den Mitspielern vorn „vergessen“.
Marvin Ste-
Justin Eilers: Oh-
faniak: Kommt
diesmal nicht so
richtig ins Spiel,
auch seine Standards gelingen nicht wie
gewohnt. Es wird Zeit,
dass Urlaub ist.
ne Worte! Beschränkt
sich läuferisch zwar
auf das Allernötigste,
macht aber wieder zwei
Buden. Effektiver geht’s kaum.
Aias Aosman: Bä-
renstarker Beginn, leitet das Führungstor ein. Doch mit zunehmender Spieldauer gehen ihm die Ideen
aus, weil die Kräfte schwinden.
Jim-Patrick Müller: Für
Hartmann von Beginn an dabei,
lässt keinen Grashalm aus, verursacht unglücklich den Elfmeter.
Quirin Moll: Spielt zu Be-
ginn drei Fehlpässe, findet aber
schnell seine Ballsicherheit wieder, schaltet vor dem 3:0 schnell
und steckt auf Eilers durch.
Fabian Holthaus: Für den
nach Erkältung
geschonten Fabian
Müller in der Startelf,
zeigt wieder ansteigende
Form. Versucht es einmal
volley – drüber (8.).
Giuliano
Modica: Leistet
sich ungewohnt
viele Stockfehler
im Spielaufbau, hat
Glück, dass die Ballverluste nicht direkt bestraft
werden.
Niklas Hauptmann: Bekommt eine länge-
re Einsatzzeit, nutzt die mit großem Engagement. In der Schlussphase sichert er für sein
Alter erstaunlich abgezockt den Ball.
Nicht zu bewerten: Jannik Müller und Tim
Väyryn
nen. (SZ/-ler)
Michael Hefele: Sein wichtigstes Ziel ist es,
die fünfte Gelbe
Karte zu vermeiden. Das
gelingt. „Ich bin den
Zweikämpfen lieber aus
dem Weg gegangen.“
Niklas Kreuzer: Ist in der
ersten Hälfte an
nahezu allen Offensivaktionen beteiligt,
bereitet das 1:0 und weitere Chancen vor. Defensiv ebenfalls souverän.
Patrick Wiegers: Bekommt wieder
mehrere Gelegenheiten, sich auszuzeichnen – auch als „Libero“, was einmal klappt
(14.), einmal nicht beim 2:3.
SZ-Noten: 1 = überragend; 2 = stark; 3 = solide; 4 = mangelhaft; 5 = enttäuschend; 6 = indiskutabel
fühlt“, mutmaßt Patrick Wiegers, „aber
was wollen wir darüber groß meckern?!
Wir wollten hier keinen sonnigen Samstagnachmittag verbringen, sondern drei
Punkte mitnehmen – und das haben wir
geschafft.“ Die Dresdner spielen auch beim
Schaulaufen nach Aufstieg und Meistertitel
eine Halbzeit lang attraktiven Fußball,
kombinieren drei Tore blitzsauber heraus,
wenngleich es ihnen der Gegner nicht allzu schwer macht.
„Im Vorfeld hat jeder gefragt, wofür wir
uns noch motivieren können“, meint Quirin Moll. „Ich denke, man hat gesehen, dass
wir motiviert waren, für unsere Fans noch
mal ein gutes Spiel abzuliefern.“ Von einem Charaktertest wollte Uwe Neuhaus
nicht sprechen. „Solche Tests haben wir im
Laufe der Saison einige Male bestanden“,
erklärt der Trainer. Für ihn ist dieses Spiel
ein Spiegelbild der Saison – besonders das
Tor zum 2:0. Kutschke hätte selber abschließen können, legt aber auf Eilers, der
nur noch einschieben muss. „Mir ist spontan Osnabrück eingefallen, als ,Eile‘ querlegt auf Pascal Testroet. Wie diese Mannschaft zusammenarbeitet, jeder dem anderen den Torerfolg gönnt, das ist der Grundstein.“ So habe sie Niederlagen weggesteckt, auch wenn es nur zwei waren, Spiele kurz vor Schluss gedreht „mit einer
Wucht, mit einer Überzeugung, einer Leidenschaft“.
„Vor dem Tor doch nicht so blind“
Das wollen sie nun noch einmal zeigen: am
Samstag im längst ausverkauften DDV-Stadion gegen die andere Sportgemeinschaft
aus Großaspach. Ein Treffer vor dem KBlock, das wäre für Eilers „ganz speziell“
und „ein schöner Abschluss“ seiner Dresdner Zeit. Wobei er sich natürlich auch über
jeden Treffer auf der anderen Seite freuen
würde. Oder zwei? 25 wären doch eine
schöne Zahl? „Klar, das wäre schön, aber 23
sind auch eine sehr, sehr gute Marke.“
Hauptsache, er bleibt in der Torjägerliste
vorn. Seinen Vorsprung auf den Magdeburger Christian Beck hat er zwar auf vier Treffer ausgebaut, aber man weiß ja nie …
Diesen Einzeltitel, der natürlich „ein
großer Verdienst der Truppe“ ist, will er
sich jetzt nicht mehr nehmen lassen. „Ich
war die ganze Zeit oben und will es bleiben“, sagt Eilers. „Das wäre mein persönliches i-Tüpfelchen auf einer absolut geilen
Saison.“ Und eine Anerkennung, wie er mit
einem Schmunzeln hinzufügt, „dass ich
vor dem Tor doch nicht so blind bin und
ein bisschen Instinkt besitze“. Genau deshalb hat ihn Werder verpflichtet. Allerdings ist Eilers davon ausgegangen, dass er
sich nach dem Zweitliga-Aufstieg mit Dynamo mit dem Wechsel an die Weser seinen
Traum von der Bundesliga erfüllen kann.
Möglicherweise aber läuft er nächste
Saison doch wieder im DDV-Stadion auf,
wenigstens einmal, wenn er mit Bremen
nach Dresden kommt. Davon will er jedoch
jetzt nichts wissen, denn noch besteht
Hoffnung. Am Samstag wird es Eilers deshalb nach dem Schlusspfiff wieder eilig haben, zu erfahren, wie es bei Werders Abstiegsendspiel gegen Eintracht Frankfurt
steht. Wenn sie gewinnen, stürmt er ab August sicher erstklassig, aber wenn nicht …
p Preußen Münster – Dynamo Dresden
2:3 (0:3)
Preußen: Lomb – Schöneberg (64. Kopplin), Pischorn, Schweers,
Tritz – Philipps – Laprévotte, Kara, Bischoff – L. Stoll (79. Amachaibou), Reichwein (57. Grimaldi).
Dynamo: Wiegers – Kreuzer, Modica, Hefele, Holthaus – Aosman,
Moll (73. Ja. Müller), J.-P. Müller – Eilers, Kutschke (83. Väyrynen), Stefaniak (65. Hauptmann).
SR: Kempkes (Kruft). Zu.: 8 540. Tore: 0:1 Kutschke (8.), 0:2, 0:3
Eilers (20., 44.), 1:3 Bischoff (85./Foulelfm.), 2:3 Laprévotte (87.).
p Fortuna Köln – Erzgebirge Aue
0:2 (0:1)
SR: Schult (Hamburg). Zu.: 3 845. Tore: 0:1 Riese (12./Foulelfmeter), 0:2 Köpke (53.). Rot: Mimbala (Köln/10.) Notbremse). Bes.
Vorkommnisse: Boss (Köln) hält Foulelfmeter von Riese (Aue).
p FSV Mainz 05 II – Hansa Rostock
4:0 (1:0)
SR: Schriever (Dorum). Zu.: 2 198. Tore: 1:0 Höler (33.), 2:0 Saller
(59.), 3:0 Parker (61.), 4:0 Derstroff (73.).
p VfB Stuttgart II – 1. FC Magdeburg
0:1 (0:0)
SR: Bokop (Vechta). Zu.: 1 500. Tore: 0:1 Beck (47.).
p Rot-Weiß Erfurt – Energie Cottbus
0:1 (0:1)
SR: Winkmann (Kerken). Zu.: 6 043. Tore: 0:1 Möhrle (35.).
p Würzburger Kickers – Holstein Kiel
1:1 (0:1)
SR: Welz (Wiesbaden). Zu.: 8 776. Tore: 0:1 Lewerenz (32.), 1:1
Haller (81.).
p Hallescher FC – VfR Aalen
3:1 (2:1)
SR: Cortus (Röthenbach). Zu.: 8 011. Tore: 0:1 Menig (13.), 1:1
Engelhardt (34.), 2:1 Pfeffer (40.), 3:1 Aydemir (50.).
p Werder Bremen II – Stuttgarter Kickers
1:0 (0:0)
SR: Alt (Heusweiler). Zu.: 573. Tore: 1:0 Yildirim (53.).
p Sonnenhof Großaspach – SV Wehen Wiesbaden 0:1 (0:1)
SR: Thomsen (Kleve). Zu.: 1 300. Tore: 0:1 Ruprecht (16./Handelfmeter).
p Chemnitzer FC – VfL Osnabrück
2:1 (1:0)
SR: Kampka (Mainz). Zu.: 8 441. Tore: 1:0 Frahn (42.), 1:1 Willers
(77.), 2:1 Steinmann (85.)
1. Dynamo Dresden
2. Erzgebirge Aue (A)
3. Würzburger Kickers (N)
4. 1. FC Magdeburg (N)
5. VfL Osnabrück
6. SG S. Großaspach
7. Chemnitzer FC
8. Preußen Münster
9. Hallescher FC
10. Holstein Kiel
11. Rot-Weiß Erfurt
12. Hansa Rostock
13. Fortuna Köln
14. FSV Mainz II
15. VfR Aalen (A)
16. Stuttgarter Kickers
17. Energie Cottbus
18. Werder Bremen II (N)
19. Wehen Wiesbaden
20. VfB Stuttgart II
37
37
37
37
37
37
37
37
37
37
37
37
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37
37
37
37
37
20
18
15
14
14
14
14
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9
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9
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8
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7
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10
16
10
2
6
6
9
9
11
13
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15
13
16
13
17
14
13
16
14
17
13
20
73:34
39:21
42:25
49:36
45:38
57:45
51:46
43:38
47:45
44:44
44:50
39:47
53:68
45:45
34:38
38:51
30:49
40:55
32:47
37:60
75
67
61
56
56
54
52
49
48
48
47
46
46
45
44
43
41
40
40
31
10
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SPORT
SÄCHSISCHE ZEITUNG
M O N TA G
9. MAI 2016
Nepolsky und Markeviciute verlängern
Weixdorf gewinnt
Pokal-Generalprobe
Handball, 2. Bundesliga Frauen
Der HC Rödertal kann auch mit
Torhüterin Ann Rammer, Grete
Neustadt und Vivien Jäger für
2016/17 planen. Die Partie in
Koblenz ging mit 27:30 verloren.
Fußball-Stadtoberliga Dresden
Die SG kommt gegen den FV
Süd-West zu einem 3:0-Sieg.
Der Radeberger SV schlägt
den SC Borea klar mit 5:3.
B
eim Handball-Zweitligisten HC Rödertal nimmt der Kader des Bundesligateams für die kommende Spielzeit immer
weiter Gestalt an. Die zum Saisonende auslaufenden Verträge von fünf Spielerinnen
sind jetzt verlängert worden. Neben den
beiden „Urgesteinen“ Ann Rammer (zwei
Jahre bis 2018) und Kathleen Nepolsky (ein
Jahr bis 2017) – beide übrigens seit der Vereinsgründung dabei – werden auch Torjägerin Jurgita Markeviciute, Grete Neustadt
(beide ein Jahr bis 2017) und Vivien Jäger
(drei Jahre bis 2019) weiterhin das Trikot
der Rödertalbienen tragen.
HCR-Cheftrainer Karsten Moos sagte
zum Thema Personalplanung: „Wir sind
froh, Spielerinnen wie Ann, Kathleen oder
Jurgita weiterhin bei uns halten zu können, denn sie sind mit Abstand am längsten oder sogar seit der Vereinsgründung
dabei und auch im Umfeld zu wichtigen
Sympathieträgern und Identifikationsfiguren geworden. Zudem konnten sie auch in
diesem Jahr ihrer Rolle als Führungsspielerinnen gerecht werden. Gerade Jurgita ist
für unser Spiel extrem bedeutend. Vivien
hat sich trotz ihres jungen Alters in den
letzten beiden Jahren bei uns zu einer gestandenen Bundesligaspielerin entwickelt,
deren Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.“
Mit Egle Alesiunaite, Lisa Havel, Julia
Pöschel sowie Jasmin-Helen Müller werden
vier Spielerinnen den HCR mit dem Ende
der aktuellen Saison verlassen und ihr
Glück bei anderen Vereinen versuchen.
Das Trio Pöschel, Müller und Havel wechselt zum frischgebackenen Drittliga-Aufsteiger SC Markranstädt. HCR-Manager
Thomas Klein meinte dazu: „Den Kontrakt
mit Egle wollten wir eigentlich auch ver-
Die beiden Rödertalbienen Kathleen
Nepolsky (links)
und Jurgita Markeviciute (rechts)
sind schon lange
Leistungsträgerinnen ihrer Mannschaft. Hier stoppt
das Duo im Sachsenpokal-Viertelfinale im Februar
2013 die Oschatzerin Carmen
Schneider.
Foto: Kerstin Pravemann
längern. Da sie zukünftig ihre Prioritäten
aber vermehrt in den privaten und beruflichen Bereich verlagern möchte und dies
mit Bundesligahandball leider nicht vereinbar ist, müssen wir ihre Entscheidung
leider akzeptieren. Auch für Julia Pöschel
steht die berufliche Zukunft zunächst im
Vordergrund.“
Mit weiteren möglichen Neuverpflichtungen befindet sich der HCR in der Endphase der Verhandlungen. Klein: „Neben
Izabella Nagy aus Kirchhof haben wir unseren Fokus vor allem auf den Bereich Rückraum und Kreis gelegt – wohl wissend, dass
wir uns ab der kommenden Saison neben
der Kaderbreite auch qualitativ besser aufstellen müssen, um unsere gesteckten
langfristigen Ziele zu erreichen.“
Der HC Rödertal belegt derzeit mit
32:26 Punkten den sechsten Tabellenplatz
der 2. Bundesliga. Das letzte Auswärtsspiel
bei den Vulkan Ladies Koblenz Weibern
FUSSBALL
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2. BUNDESLIGA,, 33. SPIELTAG
p RB Leipzig – Karlsruher SC
2:0 (0:0)
SR: Sippel (München). Zu.: 42 559. Tore: 1:0 Forsberg (52.),
2:0 Halstenberg (87.).
p Arminia Bielefeld – 1. FC Union Berlin
2:0 (0:0)
SR: Steinhaus (Hannover). Zu.: 19 943. Tore: 1:0 Ulm (53.),
2:0 Klos (90.+2).
p TSV 1860 München – SC Paderborn 07
1:0 (0:0)
SR: Stieler (Hamburg). Zu.: 54 100. Tor: 1:0 Mauersberger (73.).
p 1. FC Nürnberg – FC St. Pauli
1:0 (1:0)
SR: Fritz (Korb). Zu.: 50 000. Tor: 1:0 Füllkrug (22.).
p Fortuna Düsseldorf – FSV Frankfurt
1:0 (0:0)
SR: Weiner (Ottenstein). Zu.: 32 267. Tor: 1:0 Demirbay (49.).
p 1. FC Kaiserslautern – SpVgg Greuther Fürth
3:1 (2:1)
SR: Storks (Velen). Zu.: 25 037. Tore: 0:1 Berisha (12.), 1:1 Jenssen (18.), 2:1 Ring (38.), 3:1 Görtler (72.).
p SC Freiburg – 1. FC Heidenheim
2:0 (0:0)
SR: Perl (Pullach im Isartal). Zu.: 24 000. Tore: 1:0, 2:0 Niederlechner (87., 90.+1).
p VfL Bochum – Eintracht Braunschweig
2:3 (2:1)
SR: Kempter (Sauldorf). Zu.: 15 000. Tore: 0:1 Holtmann (8.),
1:1, 2:1 Terodde (26., 34.), 2:2 Bastians (56./Eigentor), 2:3 Ademi
(62.). Rot: – / Decarli (88./Tätlichkeit). Besondere Vorkommnisse: Fejzic hält Foulelfmeter von Terodde (60.). Terodde verschießt
Foulelfmeter (89.).
p SV Sandhausen – MSV Duisburg
2:2 (0:0)
SR: Kircher (Rottenburg). Zu.: 8 023. Tore: 1:0 Klingmann (68.),
2:0 Vollmann (75.), 2:1 Klotz (80.), 2:2 Tschanturia (83.).
1. SC Freiburg (A)
33 22 6 5 74:37 72
2. RB Leipzig
33 20 7 6 54:31 67
3. 1. FC Nürnberg
33 18 8 7 67:41 62
4. FC St. Pauli
33 14 8 11 40:37 50
5. VfL Bochum
33 12 12 9 52:38 48
6. Eintracht Braunschweig
33 12 10 11 44:36 46
7. Union Berlin
33 12 10 11 54:49 46
8. Karlsruher SC
33 12 10 11 34:36 46
9. Kaiserslautern
33 12 9 12 47:42 45
10. 1. FC Heidenheim
33 11 12 10 40:36 45
11. SpVgg Greuther Fürth
33 12 7 14 46:54 43
12. Arminia Bielefeld (N)
33 8 17 8 37:38 41
13. SV Sandhausen
33 12 7 14 39:47 40
14. 1860 München
33 8 10 15 31:44 34
15. Fortuna Düsseldorf
33 8 8 17 30:47 32
16. MSV Duisburg (N)
33 6 11 16 31:54 29
17. FSV Frankfurt
33 7 8 18 31:58 29
18. SC Paderborn (A)
33 6 10 17 28:54 28
SV Sandhausen: 3 Punkte Abzug aufgrund von Lizenzverstößen
REGIONALLIGA NORDOST,, 32. SPIELTAG
Budissa Bautzen – TSG Neustrelitz
Optik Rathenow – Wacker Nordhausen
FSV Luckenwalde (N) – VfB Auerbach
Halberstadt – FSV Zwickau
Carl Zeiss Jena – SV Babelsberg
FC Schönberg (N) – FCO Neugersdorf (N)
BFC Dynamo – RB Leipzig II (N)
Viktoria Berlin – Berliner AK 07
ZFC Meuselwitz – Hertha BSC II
1. FSV Zwickau
32 22
2. Berliner AK 07
31 20
3. Wacker Nordhausen
32 16
4. FCO Neugersdorf (N)
32 15
5. BFC Dynamo
32 16
6. Carl Zeiss Jena
32 14
7. SV Babelsberg
32 12
8. Hertha BSC II
32 13
9. VfB Auerbach
31 13
10. TSG Neustrelitz
32 13
11. RB Leipzig II (N)
32 11
12. FC Schönberg (N)
32 9
13. Viktoria Berlin
32 8
14. Budissa Bautzen
32 7
15. ZFC Meuselwitz
32 9
16. FSV Luckenwalde (N)
32 8
17. Halberstadt
32 6
18. Optik Rathenow
32 4
5
8
10
9
4
8
13
9
8
6
8
9
11
13
7
2
5
7
5
3
6
8
12
10
7
10
10
13
13
14
13
12
16
22
21
21
OBERLIGA SÜ
Ü D,, 26. SPIELTAG
FC International Leipzig (N) – Union Sandersdorf
SV Schott Jena – Bischofswerdaer FV (N)
TV Askania Bernburg – FSV Barleben (N)
Energie Cottbus II – VfL Halle
1:1 (1:1)
2:0 (1:0)
0:1 (0:0)
2:4 (1:3)
0:2 (0:0)
1:2 (1:0)
2:0 (1:0)
1:3 (0:0)
0:0
73:30 71
59:18 68
56:36 58
50:39 54
60:46 52
38:29 50
46:29 49
49:52 48
47:37 47
46:41 45
47:46 41
37:47 36
43:61 35
43:43 34
31:55 34
30:75 26
35:72 23
27:61 19
1:0 (0:0)
0:3 (0:2)
1:0 (1:0)
2:1 (0:1)
SSV Markranstädt – FC Carl Zeiss Jena II
2:3 (1:3)
Wismut Gera (N) – VFC Plauen (A)
0:1 (0:1)
Einheit Rudolstadt – Rot-Weiß Erfurt II
0:2 (0:1)
FC Eisenach – 1. FC Lok Leipzig
0:2 (0:2)
1. 1. FC Lok Leipzig
26 19 7 0 65:11 64
2. FC International Leipzig (N) 26 17 4 5 59:24 55
3. Bischofswerdaer FV (N)
26 14 8 4 49:26 50
4. FC Carl Zeiss Jena II
26 13 6 7 63:37 45
5. Energie Cottbus II
26 12 3 11 50:53 39
6. Einheit Rudolstadt
26 10 8 8 36:28 38
7. Union Sandersdorf
26 11 5 10 40:40 38
8. VfL Halle
26 10 6 10 55:42 36
9. SSV Markranstädt
26 10 6 10 40:38 36
10. TV Askania Bernburg
26 9 8 9 34:32 35
11. FSV Barleben (N)
26 9 6 11 42:39 33
12. Rot-Weiß Erfurt II
26 8 7 11 43:50 31
13. VFC Plauen (A)
26 8 6 12 39:59 30
14. SV Schott Jena
26 8 3 15 34:60 27
15. Wismut Gera (N)
26 3 5 18 26:64 14
16. FC Eisenach
26 2 2 22 15:87 8
Rot-Weiß-Erfurt II zieht seine U23 zurück.
Eisenach hat nicht für die Oberliga-Saison 2016/2017 gemeldet.
LANDESLIGA,, 25. SPIELTAG
p FC Grimma – SG Taucha 99
0:1 (0:1)
SR: Mörschke (Delitzsch). Zu.: 285. Tor: 0:1 Al Abri (22.). GelbRot: Maruhn (Grimma/65.).
p Heidenauer SV – VfB Empor Glauchau
1:0 (0:0)
SR: Wehnert (Haselbachtal). Zu.: 45. Tor: 1:0 F. Wagner (90.).
p VfL Pirna-Copitz – BSC Freiberg
2:0 (0:0)
SR: Weigelt (Leipzig). Zu.: 80. Tore: 1:0 Schmidt (64.), 2:0 Riedel
(70.).
p BSG Stahl Riesa – Kickers 94 Markkleeberg
2:2 (1:1)
SR: Schroth (Dresden). Zu.: 370. Tore: 0:1 K. Adam (2.), 1:1 Runge (13.), 1:2 K. Adam (46.), 2:2 Gründler (90.+5).
p VfL Hohenstein-Ernstthal – FC Eilenburg
2:0 (0:0)
SR: Rohland (Borna). Zu.: 205. Tore: 1:0 Blankenburg (52.),
2:0 Erler (87.).
p Reichenbacher FC – BSG Chemie Leipzig
1:1 (1:0)
SR: Schönfelder (Niederwürschnitz). Zu.: 520. Tore: 1:0 Süß
(13.), 1:1 Kind (57.).
p NFV Gelb-Weiß Görlitz – SV Einheit Kamenz
1:1 (1:1)
SR: Markowitz (Zwickau). Zu.: 128. Tore: 0:1 Novotny (11.),
1:1 Kazadi (12.).
p BSG Rapid Chemnitz – FSV Zwickau II
2:1 (1:0)
SR: Biastoch (Großröhrsdorf). Zu.: 155. Tore: 1:0 Seifert (8.),
1:1 Gehrmann (81.), 2:1 Grube (90.).
1. Einheit Kamenz *
25 14 8 3 50:21 50
2. FC Grimma
25 15 4 6 39:24 49
3. BSG Chemie Leipzig
25 14 5 6 54:26 47
4. Stahl Riesa
25 13 5 7 48:32 44
5. FSV Zwickau II
25 11 7 7 38:36 40
6. Hohenstein-Ernstt.
25 10 9 6 47:32 39
7. FC Eilenburg
25 11 5 9 41:38 38
8. Heidenauer SV
25 11 4 10 33:31 37
9. Gelb-Weiß Görlitz
25 10 6 9 36:31 36
10. Kickers Markkleeberg
25 9 8 8 43:41 35
11. VfL Pirna-Copitz (N)
25 9 5 11 37:40 32
12. VfB Empor Glauchau
25 8 5 12 25:40 29
13. BSG Rapid Chemnitz
25 6 7 12 37:50 22
14. BSC Freiberg
25 5 4 16 22:58 19
15. SG Taucha (N)
25 4 5 16 18:49 17
16. Reichenbacher BC (N
25 2 9 14 21:40 15
* Aufstiegsverzicht erklärt
LANDESKLASSE OST,, 21. SPIELTAG
p Blau-Weiß Zschachwitz – FSV Neusalza-Spr.
3:4 (3:1)
SR: Krahl (Schmerlitz). Zu.: 85. Tore: 1:0, 2:0 Winter (10., 15.),
2:1 Richter (27.), 3:1 S. Voigt (39.), 3:2 Nulicek (57.), 3:3 Rehacek
(61./Foulelfmeter), 3:4 Wanacki (72.). Gelb-Rot: Bursa (Neusalza/90.+2). Besonderes Vorkommnis: Wecker (Zschachwitz) verschießt Foulelfmeter (90.+2).
p SG Dresden-Striesen – Dresdner SC 1898
2:1 (2:0)
SR: Kneusel (Dresden). Zu.: 138. Tore: 1:0, 2:0 P. Seifert (10.,
17.), 2:1 Preißiger (69.).
p Rot-Weiß Bad Muskau – FV 06 Laubegast
4:1 (2:0)
SR: Mayer (Kamenz). Zu.: 125. Tore: 1:0 Kölzow (37.), 2:0 Kosman (39./Foulelfmeter), 3:0 Sobczyk (47.), 3:1 Groß (69.), 4:1
Medvediev (84.). Gelb-Rot: C. Richter (Laubegast/75.). Rot: Beulke (Laubegast/75.).
p SV Großpostwitz-Kirschau – LSV Neustadt/Spree 3:0 (1:0)
SR: Kläber (Dresden). Zu.: 150. Tore: 1:0 Ginzel (45.), 2:0 P. Mecir (62./Foulelfmeter), 3:0 Thomas (66.). Gelb-Rot: Nowotnick
(Neustadt/70.).
p FV Eintracht Niesky - Post SV Dresden
2:0 (1:0)
SR: Jacob (Pirna). Zu.: 85. Tore: 1:0, 2:0 Bog. Jablonski (4., 90.).
p Bischofswerdaer FV 08 II – Radebeuler BC 08 3:1 (1:0)
SR: Schulze (Meißen). Zu.: 65. Tore: 1:0 Heine (39.), 2:0 P. Seidler (61.), 2:1 Heinisch (64.), 3:1 Lorenz (78.).
p SV Trebendorf – Budissa Bautzen II
abgesagt *
1. Eintracht Niesky
21 15 4 2 47:16 49
2. FV 06 Laubegast
21 12 5 4 46:26 41
3. Rot-Weiß Bad Muskau
21 11 5 5 62:37 38
4. LSV Neustadt/Spree
21 9 5 7 36:35 32
5. Radebeuler BC
20 9 6 5 31:24 30
6. SV Großpostwitz-Kirschau 21 9 3 9 37:45 30
7. Budissa Bautzen II
20 8 4 8 33:29 28
8. SV Trebendorf (N)
20 8 3 9 41:47 27
9. Blau-Weiß Zschachwitz
20 8 2 10 42:42 26
10. Bischofswerdaer FV II (N) 21 9 2 10 40:43 26
11. Dresdner SC
21 6 5 10 36:37 23
12. FSV Neusalza-Spremberg 21 5 5 11 29:44 20
13. SG Striesen (N)
21 4 5 12 23:43 17
14. Post Dresden (A)
21 2 6 13 22:57 12
* Bautzen II nicht angetreten, Spielwertung steht noch aus.
LANDESKLASSE MITTE,, 21. SPIELTAG
p BSV 68 Sebnitz – SV Germania Mittweida
3:3 (1:1)
SR: Gläser (Dresden). Zu.: 147. Tore: 1:0 Nebes (10.), 1:1 Richter
(12.), 1:2 Torlee (49./Eigentor), 2:2 Krause (53.), 2:3 Wilsdorf
(77.), 3:3 Torlee (79.).
p SV Strehla – FV Blau-Weiß Stahl Freital
3:6 (1:3)
SR: Schlecht (Machern). Zu.: 65. Tore: 0:1, 0:2 E. Zimmermann
(10., 15.), 0:3 Boros (28.), 1:3 K. May (33.), 1:4 Boros (55.), 2:4
Naumann (64.), 2:5 Kabutey (68.), 3:5 Schmidt (85.), 3:6 Kramer
(87.).
p SG Motor Wilsdruff – Großenhainer FV
3:1 (3:0)
SR: Leonhardt (Pirna). Zu.: 50. Tore: 1:0 Seb. Göldner (3.), 2:0
Jasinski (16.), 3:0 Seb. Göldner (36.), 3:1 Schwitzky (82.).
p FV Gröditz 1911 – TSV 1848 Flöha
3:1 (1:0)
SR: Wogawa (Oschatz). Zu.: 70. Tore: 1:0 Großmann (9.), 2:0 Zeller (54.), 3:0 Großmann (56./Foulelfmeter), 3:1 K. Hunger
(90.+1/Foulelfmeter).
p SV Wesenitztal – SV Lichtenberg
3:1 (0:0)
SR: Breidel (Marienberg/Zöblitz). Zu.: 146. Tore: 1:0 Schiefner
(50.), 2:0 Kühn (61.), 2:1 Miersch (82./Foulelfmeter), 3:1 Seddig
(90.+4).
p SG Empor Possendorf – Meißner SV 08
4:1 (1:0)
SR: L. Runge (Schöpstal). Zu.: 105. Tore: 1:0 Becker (36.), 1:1
Wilde (50.), 2:1 Eisenbeiß (69.), 3:1 Poike (82.), 4:1 Becker (90.).
p SV Bannewitz – SpVgg Grün-Weiß Coswig
0:2 (0:0)
SR: Müller (Cunewalde). Zu.: 103. Tore: 0:1 Kiontke (48.), 0:2
Preuß (86.).
1. BSV Sebnitz
21 15 4 2 60:21 49
2. Germania Mittweida
21 14 4 3 52:25 46
3. Stahl Freital
21 13 5 3 67:37 44
4. SpVgg Coswig
21 11 6 4 48:26 39
5. Großenhainer FV
21 12 2 7 41:30 38
6. Motor Wilsdruff (N)
21 9 3 9 43:35 30
7. FV Gröditz
21 7 5 9 34:44 26
8. SV Bannewitz
21 5 9 7 34:38 24
9. Empor Possendorf
21 6 5 10 37:46 23
10. TSV Flöha (N)
21 7 2 12 29:42 23
11. SV Lichtenberg
21 5 3 13 28:56 18
12. SV Wesenitztal
21 4 5 12 39:63 17
13. Meißner SV
21 5 4 12 34:53 16
14. SV Strehla (N)
21 4 3 14 22:52 15
ging am Sonnabend mit 27:30 (15:14) verloren. Ausschlaggebend für die Niederlage
waren die sehr begrenzten Wechselmöglichkeiten beim HCR, der nur mit acht
Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen
angereist war. Beste Werferin war wieder
einmal Torjägerin Jurgita Markeviciute mit
14 Treffern. Am kommenden Sonnabend
ist ab 18 Uhr die SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim beim Saisonfinale zu Gast in der
Großröhrsdorfer Sporthalle. (SZ)
Landesklasse-Vereine
wollen nicht aufsteigen
Dresden. Der Sächsische Fußball-Verband
(SFV) hatte alle Vereine der vier Landesklasse-Staffeln, die im Fall der sportlichen Qualifikation ihr Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen wollen, aufgerufen, bis zum
30. April eine unwiderrufliche Erklärung
abzugeben. Das Ergebnis ist ernüchternd:
Insgesamt 15 Vereine haben ihren Verzicht
erklärt. Eintracht Niesky beantragte eine
Fristverlängerung bis 31. Mai – über den
Antrag wurde noch nicht entschieden. Landesliga-Absteiger Post SV Dresden wird seine Mannschaft aus der siebenten Liga zurückziehen. „Der SFV wird zeitnah das Gespräch mit seinen Vereinen suchen. Für
uns ist es wichtig, die Beweggründe und
Probleme der einzelnen Klubs zu kennen,
um ihnen Hilfestellung zu leisten“, sagt
SFV-Vizepräsident Christoph Kutschker. (js)
p Den Verzicht erklärt haben:
Landesklasse Mitte: SV Germania Mittweida, Großenhainer FV,
Grün-Weiß Coswig, BSV 68 Sebnitz, FV Blau-Weiß Stahl Freital.
Landesklasse Nord: SV Liebertwolkwitz, HFC Colditz, SV Lipsia
93 Eutritzsch, FSV Krostitz.
Landesklasse West: ESV Lok Zwickau, FC Concordia Schneeberg.
Landesklasse Ost: SV Rot-Weiß Bad Muskau, FSV Bautzen II, LSV
Neustadt/Spree, SV Großpostwitz-Kirschau, FV Eintracht Niesky
(unter Vorbehalt).
Lokalmatador galoppiert
zum Jubiläumspreis
Dresden. Lokalmatador Tim Rocco hat mit
Jockey Michael Cadeddu im Sattel bei der
zweiten Galoppveranstaltung in dieser Saison den mit 12 000 Euro dotierten Jubiläumspreis 125 Jahre Rennbahn DresdenSeidnitz gewonnen. Der vierjährige Wallach aus dem einheimischen Stall von Trainerin Claudia Barsig verwies in diesem Ausgleich II über 2 000 Meter mit einer dreiviertel Länge Vorsprung Silicon Valley unter Ian Ferguson, Le Tiger Still unter Jozef
Bojko und Loulou’s Jackpot mit Tom Schurig im Sattel auf die Plätze. Für Barsig war
es nach den Erfolgen von Donna Rubina
und Tilara der dritte Tageserfolg. „Tim Rocco hat viermal hintereinander gewonnen.
Daher hatte ich gehofft, dass es auch beim
fünften Mal funktioniert“, sagte sie.
8 211 Zuschauer sahen sieben spannende Rennen mit 71 Pferden. Je zweimal siegten die Jockeys Cadeddu und Maxim Pecheur. An den Wettschaltern setzten Zocker 121 585,23 Euro um. „Damit sind wir
nicht zufrieden“, sagte Michael Becker, Präsident vom Dresdener Rennverein. „Das
liegt besonders an den Außenwetten, die
bloß 53 977,53 Euro betragen. Da gibt es offenbar technische Schwierigkeiten beim
Übertragen.“ Es sei ungewöhnlich, dass die
Einnahmen auf der Anlage höher liegen als
der Umsatz, der von außen komme. (SZ/sw)
Am Sonntag kam es auf dem Weixdorfer
Forstsportplatz vor 210 Zuschauern zur Generalprobe für das Stadtpokalendspiel. Mit
der heimischen SG und dem FV Süd-West
traf die beiden Teams aufeinander, die am
11. Juni in Striesen den Pokalsieger ausspielen werden. Nach dem frühen 1:0 durch
den Weixdorfer Felix Röthig blieb das Spiel
bis zur 88. Minute offen. Dann machte Röthig mit dem 2:0 alles klar für die SG. In der
Nachspielzeit traf Tim Köhne noch zum 3:0
(92.). Weixdorf führt mit 52 Punkten die Tabelle an, während Verfolger TSV Rotation
Dresden (47 Pkt.) eine 0:1-Heimschlappe
gegen Laubegast einstecken musste.
Der Radeberger SV feierte in der Sonnabend-Partie gegen den SC Borea (Hinrunde 6:6) vor 121 Zuschauern an der Schillerstraße einen 5:3 (1:1)-Erfolg. „Borea ist ein
sehr unbequemer Gegner. Bestückt mit
gutklassigen Fußballern, aber auch mit viel
Theatralik und verbalen Entgleisungen“,
hatte der Radeberger Trainer Markus Seidel seine Jungs schon vorher gewarnt. Die
Hausherren gingen in der 34. Minute in
Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff bekam
Borea einen Foulelfmeter, den Kapitän Robert Karsten verwandelte.
Nach dem Wechsel traf Robert Vogt für
die Nordlichter (51.), Kodjo Selom Megayo
(54.) und Lars Keller (61.) drehten die Partie.
In der 74. Minute jagte Karsten einen Freistoß unhaltbar ins Eck. Coach Seidel sah
dann aber eine starke Schlussphase seiner
Männer. Eric Neumann brachte den RSV in
der 78. Minute wieder nach vorn, musste
aber fünf Minuten später mit einer zweifelhaften Ampelkarte vom Feld. Trotz Unterzahl gelang Lukas Kirsten in der 87. Minute
das 5:3. Auf der Gegenseite kassierte Vogt
nach einem harten Foul noch Rot (89.). (jj)
SPORT IN ZAHLEN
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AMERICAN FOOTBALL
GFL, Gruppe Nord, 2. Spieltag: Dresden – Berlin Adler 71:20.
AUTOMOBIL
DTM, Hockenheim, 1. Lauf (114,35 km): 1. Mortara (Italien)
Audi 42:11,606 Min.; 2. Wickens (Kanada) Mercedes + 1,657 Sek.;
3. Müller (Schweiz) Audi + 4,454; 5. Vietoris (Gönnersdorf) Mercedes + 10,192. 2. (169,238: 1. di Resta (Großbritannien) Mercedes 1:01:42,654 Std.; 2. Glock (Wersau) BMW + 13,240; 3. Farfus
(Brasilien) BMW + 13,905. Stand nach 2 von 18 Rennen: 1. di
Resta 37 Pkt.; 2. Wickens 26; 3. Mortara 25; 5. Glock 18.
BASKETBALL
Bundesliga, Männer, Meisterschaftsrunde, Viertelfinale,
Play-off (Best of 5), 1. Spieltag: Oldenburg – Ulm 81:90, Frankfurt/M. – Berlin 83:64, München – Ludwigsburg 97:80.
BOXEN
Kampfabend, Hamburg, Schwergewicht, EM (12 Runden): Pulew (Bulgarien) – Chisora (Großbritannien) 2:1 n. P.
FUSSBALL
Bundesliga, Frauen, 21. Spieltag: 1. FC Köln – FF USV Jena 2:1,
SC Sand – 1. FFC Frankfurt 0:3, Bayer Leverkusen – SC Freiburg
1:3, SGS Essen – Bayern München 0:1, 1899 Hoffenheim – Werder
Bremen 2:0, Turbine Potsdam – VfL Wolfsburg 4:0.
HANDBALL
Männer, Bundesliga, 29. Spieltag: Flensburg-Handewitt – Göppingen 32:25, Gummersbach – Hannover-Burgdorf 31:30, Melsungen – N-Lübbecke 32:24, Bergischer HC – Magdeburg 28:26, Lemgo – Leipzig 30:25, Kiel – Wetzlar 30:21, Stuttgart – BalingenWeilstetten 22:22, Berlin – Rhein-Neckar-Löwen 24:20.
Frauen, Bundesliga, 25. Spieltag: Buxtehude – Thüringer HC
25:33, Leipzig – Göppingen 37:27, Dortmund – RosengartenBuchholz 33:24, Bietigheim – Bad Wildungen 32:23, Leverkusen –
Celle 31:26, Oldenburg – HSG Blomberg-Lippe 28:25.
2. Bundesliga, 29. Spieltag: Koblenz/Weibern – Rödertal 30:27.
MOTORRAD
Frankreich-Grand-Prix, Le Mans, Moto3 (100,44 km): 1. Binder (Südafrika) 41:31,041 Min.; 2. Fenati (Italien) beide KTM
+ 0,099 Sek.; 3. Navarro (Spanien) Honda + 0,387; Ausfall: Öttl
(Ainring) KTM. WM-Stand nach 5 von 18 Rennen: 1. Binder
102 Pkt.; 2. Navarro 78; 3. Fenati 67; 11. Öttl 27. Moto2
(108,81): 1. Rins (Spanien) Kalex 42:27,312; 2. Corsi (Italien)
+ 1,802; 3. Lüthi (Schweiz) + 4,608; 14. Schrötter (Pflugdorf)
+ 30,244; Ausfall: Folger (Schwindegg) alle Kalex. Stand: 1. Rins
87; 2. Lowes (Großbritannien) Kalex 82; 3. Lüthi 69; 5. Folger 47;
14. Schrötter 13; 21. Cortese (Berkheim) Kalex 5. MotoGP
(117,18): 1. Lorenzo (Spanien) 43:51,290; 2. Rossi (Italien) beide Yamaha + 10,654; 3. Vinales (Spanien) Suzuki + 14,177;
10. Bradl (Zahling) Aprilia + 54,502. Stand: 1. Lorenzo 90; 2. M.
Marquez (Spanien) Honda 85; 3. Rossi 78; 12. Bradl 23.
RAD
Giro d’Italia, 2. Etappe, Arnheim – Nimwegen (190 km):
1. Kittel (Arnstadt) 4:38:31 Std.; 2. Demare (Frankreich); 3. Modolo (Italien); 12. Arndt (Buchholz); 15. Greipel (Rostock) alle gleiche Zeit. 3.,Nimwegen – Arnheim: 1. Kittel 4:23:45; 2. Viviani;
3. Nizzolo (beide Italien); 4. Greipel; 9. Zabel (Unna) alle gleiche
Zeit. Stand nach 3 von 21 Etappen: 1. Kittel 9:13:10 Std.; 2. Dumoulin (Niederlande) + 0:09 Min.; 3. Amador (Costa Roca) + 0:15.
SCHWIMMEN
DM, Berlin, Sonnabend, Männer, 100 m Freistil: 1. Wierling
(Essen) 48,54 Sek. 800 Freistil: 1. Straub (Würzburg) 7:54,96
Min. 200 Rücken: 1. Glania (Frankfurt/M.) 1:56,01. 100 Brust:
1. Koch (Darmstadt) 1:00,22. 200 Lagen: 1. Heintz (Heidelberg)
1:58,31. Frauen, 100 Freistil: 1. Bruhn (Saarbrücken) 54,85.
1 500 Freistil: 1. Härle (Essen) 16:14,77. 200 Rücken: 1. Graf
(Berlin) 2:08,98. 100 Brust: 1. Grimberg (Stuttgart) 1:07,91.
200 Lagen: 1. Wenk (München) 2:11,33. Mixed, 4x100 Lagen:
1. Mittelfranken 3:59,10.
Sonntag, Männer, 50 Freistil: 1. Wierling 21,84. 200 Freistil:
1. Biedermann (Halle/S.) 1:45,45. 200 Brust: 1. Koch 2:07,88.
100 Rücken: 1. Glania 53,61. 100 Schmetterling: 1. Deibler
(Hamburg) 52,16. 4x100 Lagen: 1. Hannover 3:42,98. Frauen,
50 Freistil: 1. Brandt (Essen) 24,66. 200 Freistil: 1. Bruhn
1:58,56. 200 Brust: 1. Steiger (Gladbeck) 2:27,97. 100 Rücken:
1. Laemmler (Heidelberg) 1:00,69. 100 Schmetterling: 1. Wenk
57,70 (DR). 4x100 Lagen: 1. München 4:20,41.
LOKALSPORT
M O NTAG
9. MAI 2016
SÄCHSISCHE ZEITUNG
11
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Bischofswerda gewinnt beim
SV Schott Jena mit 3:0
Fußball-Oberliga
Mit 50 Punkten bleibt das Team
von Trainer Erik Schmidt Dritter
hinter den beiden führenden
Vereinen aus der Messestadt.
Am 26. Spieltag der Fußball-Oberliga hat
der Bischofswerdaer FV am Sonntag sein
Auswärtsspiel beim SV Schott Jena mit 3:0
(2:0) gewonnen und seine dritte Tabellenposition vor dem FC Carl Zeiss Jena II
(45 Pkt.) behauptet. Patrick Neumann
(14. Minute) und Frank Zille (18.) brachten
die Gäste schon früh mit 2:0 in Führung. In
der zweiten Halbzeit machte Petr Novotny
mit dem dritten Bischofswerdaer Treffer in
der 69. Minute den Sack zu. Vier Runden
vor dem Saisonende stellte sich BFV-Trainer Erik Schmidt zum Interview.
Herr Schmidt, mit dem FC International Leipzig und Ihrer Mannschaft sind
die beiden Aufsteiger sofort bis in die
Spitzengruppe vorgestoßen. Ist die
Oberliga so schwach oder die Landesliga Sachsen so stark?
Es trifft sicher beides zu. Die Sachsenliga ist
zusammen mit Berlin die stärkste Verbandsliga. Allerdings sehe ich International
Leipzig eher als Ausnahme. Dort spielen
viele Ausländer, die schon höherklassig unterwegs waren. Wir sind in dieser Liga ganz
sicher nicht unterfordert. Insofern ist es
schon etwas überraschend, dass wir da
oben stehen. Es ist ein Erfolg.
Der Bautzener Abwehrspieler Denny Krahl (vorn) in Aktion. Hier sichert er den Ball gegen den Berliner Maximilian Watzka. Krahl gehört bei Budissa zu den Leistungsträgern. Schon mit 18 Jahren spielte er erstmals für die Männermannschaft der Spreestädter. Nun
peilt er mit seinem FSV-Team bereits die dritte Saison in der Regionalliga an.
Foto: Torsten Zettl
„Wir sind eine starke Truppe“
Fußball-Regionalliga
Denny Krahl ist Leistungsträger
und nimmt mit Budissa das
dritte Viertligajahr in Angriff.
Gegen Neustrelitz spielten die
Bautzener am Sonntag 1:1 (1:1).
Von Jürgen Schwarz
D
ie FSV Budissa Bautzen spielt auch in
der kommenden Saison in der Fußball-Regionalliga. Trotz einer schwachen
Rückrunde war das eigentlich schon vor
dem Heimspiel gegen die TSG Neustrelitz
(1:1) klar, denn mehr als drei Absteiger
wird es nicht geben. Wichtig war für die
Spreestädter, sich für den betriebenen Aufwand endlich wieder einmal zu belohnen –
nach drei 1:2-Niederlagen in Folge.
Vor 500 Zuschauern im Stadion Müllerwiese sah das zunächst auch gut aus. Pavel
Patka brachte die Hausherren in der 33. Minute mit 1:0 in Führung. Doch die Freude
der Bautzener währte nicht lange. Nur vier
Minuten später gelang dem Neustrelitzer
René Pütt der 1:1-Ausgleich. Damit ging es
dann auch in die Halbzeitpause. In den letzten 25 Minuten der Partie gab es insgesamt
noch fünf Auswechslungen, am Spielstand
änderte das allerdings nichts mehr. In der
Tabelle bleibt Budissa gleichauf mit Meuselwitz (15./0:0 im Heimspiel gegen Hertha
BSC II) mit 34 Punkten auf Platz 14.
Zu den Dauerbrennern bei Budissa
zählt Defensivspieler Denny Krahl. Der 24Jährige bestritt am Sonntag sein 30. Punktspiel in dieser Saison. Bereits mit 18 feierte
er sein Debüt in der ersten Männermannschaft. Unter Trainer Thomas Hentschel
mauserte er sich in der Oberliga und Regionalliga zum Stammspieler. In der Aufstiegsserie 2013/14 absolvierte er bereits 20 Oberliga-Einsätze. Trotz etlicher Neuzugänge
vor dem ersten Viertligajahr der Bautzener
verteidigte der 1,78 m große Linksfuß seine
Position im Team und entwickelte sich
zum Leistungsträger, „der kontinuierlich
und zuverlässig seine Möglichkeiten nahezu ausgeschöpft hat“, wie es Hentschel
nach dem Klassenerhalt 2015 formulierte.
Karrierebeginn in Nebelschütz
Am 11. Mai 1991 in Räckelwitz geboren, begann Denny Krahl in seinem Heimatort Nebelschütz mit dem Fußball. Auch Vater und
Opa jagten einst dem runden Leder nach.
„Mein erster Trainer war Volker Wielert“,
berichtet der gelernte Kfz-Mechatroniker,
der seit 2014 eine Weiterqualifikation absolviert. „Voraussichtlich bin ich im Juni
fertig und darf mich danach staatlich geprüfter Elektrotechniker nennen.“
Schule, Beruf und Sport immer unter
einen Hut zu bekommen, ist auch für Budissas Linksverteidiger keine einfache Sache. Die Eltern Marlies und Thomas sowie
Bruder Mirko, der früher auch am Ball war,
stehen ihm stets zur Seite. „Dafür bin ich
ihnen sehr dankbar“, sagt Denny Krahl.
Nach seinem Wechsel nach Kamenz spielte
er bis 2006 für den SV Einheit. Danach folgte der Wechsel zur FSV Budissa Bautzen.
Inzwischen wohnt der noch ledige Abwehrspieler in der Spreestadt. „Den Wechsel habe ich bis heute nicht bereut. Und es
ist für mich sehr angenehm, von der Wohnung bis zum Trainingsgelände nur fünf
Minuten mit dem Rad unterwegs zu sein.“
Inzwischen wird der Marktwert von Denny
Krahl mit 75 000 Euro angegeben (transfermarkt.de). Ein sportliches Vorbild oder einen Lieblingsclub hat er „derzeit nicht“.
War Denny Krahl zu Nachwuchszeiten
meist auf der zentralen Mittelfeldposition
unterwegs, so wurde er im Männerbereich
vorwiegend hinten links eingesetzt. „Seitdem spiele ich mit Freude auf dieser Position“, sagt er. Und er spielt auch mit großer
Freude für Budissa, obwohl er selbst die
laufende Saison als durchwachsen ansieht.
„Weil wir in den entscheidenden Spielen
gegen gleichwertige Mannschaften nicht
die möglichen Punkte holen konnten.“
Zweifel, dass die Bautzener auch zukünftig eine gute Rolle in der 4. Liga spielen
werden, kommen bei Denny Krahl nicht
auf: „Wir sind eine starke Truppe und ich
bin ich mir sicher, dass wir auch in der
kommenden Regionalliga-Serie eine gute
Rolle spielen werden.“
Budissa Bautzen: J. Jakubov - Kolan, Patka, Klippel,
Krahl - Rosendo (80. Barnickel), Hoßmang, Hausdorf Reher (73. Kunert), Walther und Salewski (73. Hansch).
Wäre mit der aktuellen Mannschaft
noch mehr drin gewesen?
Ich muss schon fairerweise sagen, dass vor
uns zwei Vereine stehen, deren Kader einfach besser ist. Dessen ungeachtet, wäre sicher etwas mehr für uns möglich gewesen,
aber wir sind noch zu schwankend. Lok
hätten wir nur einfangen können, wenn
die Leipziger völlig von der Rolle gekommen wären.
Obwohl der BFV ganz vorn mitspielt,
sinken die Zuschauerzahlen. Woran
liegt das denn?
Es sind Derbys wie gegen Görlitz oder Kamenz weggefallen. Zweitens sind die Eintrittspreise höher, was auch mit den Abgaben an den Verband zu tun hat. Und ganz
sicher müssen wir als Verein mehr tun, um
die Leute mit ins Boot zu holen. Da sind
auch die Stadt und die Medien gefordert.
Zudem müssen wir die Koordinierung und
das Marketing verbessern, damit sich mehr
Menschen mit unserem Verein identifizieren können.
Sie nutzen die Rückrunde schon als
Vorbereitung für die nächste Serie. Wie
schwer ist es, dies den Bischofswerdaer
Fans zu vermitteln?
Es ist doch klar, dass mehr Leute kommen,
wenn es um den Auf- oder gegen den Abstieg geht. Aber wir sollten froh sein, dass
wir in dieser komfortablen Situation sind,
die Wettkämpfe jetzt nutzen zu können,
um einige Dinge zu probieren oder zu verändern. Das ist doch die beste Situation, die
wir bekommen konnten. Ich denke, jeder
Fan mit Fußballsachverstand ist da bei uns.
Der BFV wird voraussichtlich einen Medaillenplatz belegen. Danach müsste
das Ziel eigentlich Regionalliga lauten.
Ist das aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht realisierbar?
Erik Schmidt, der
Trainer des Fußball-Oberligisten
Bischofswerdaer
FV 08, hatte in
dieser Saison oft
Grund zur Freude.
Foto: Christian Kluge
Wenn es alle wollen, also die Stadt, der Verein und die Menschen, die hier leben, dann
ist das sportlich machbar. Und dann ist
auch das Verständnis da, dass der Aufwand
höher wird. Dabei spielt das Augenmaß eine wichtige Rolle. Wir werden kein reicher
Verein, aber wir können die vorhandenen
Möglichkeiten optimal nutzen. Natürlich
wird es ein Kraftakt, zumal mit Neugersdorf und Bautzen zwei Vereine schon in
der vierten Liga spielen, die aber auch völlig unterschiedliche Konzepte haben. Sicher wäre eine Fusion sinnvoll, aber dieses
Thema jetzt hier zu erörtern, würde den
Rahmen sprengen.
Die Saison ist zwar noch nicht zu Ende,
aber die Gespräche für 2016/17 laufen.
Gibt es schon Zu- und/oder Abgänge zu
vermelden?
Torhüter Tom Berger, der sich stabilisiert
hat, wird uns aufgrund eines Auslandsstudiums verlassen. Ich hätte ihn gern behalten. Es wird sicher weitere Abgänge und im
Umkehrschluss auch Zugänge geben. Namen möchte ich aber derzeit noch nicht
weiter nennen.
Wie sehr wird sich der Kader insgesamt
verändern?
Ich kann da keine Zahlen nennen. Es ist ja
auch abhängig davon, ob wir die Spieler,
die wir gern hätten, auch bekommen.
Dann könnte sich der Kader schon erheblich verändern. Für junge Spieler, die ihr
erstes oder zweites Männerjahr absolvieren, ist die Oberliga aus meiner Sicht der
ideale Einstieg.
Aus der Landesklasse Mitte will kein
Verein aufsteigen. In der Landesliga
sind es immerhin vier sächsische Vereine. Aber der Verband hat festgelegt,
statt zwei nur einen Aufsteiger zuzulassen. Wie kann man einem Fußballfan
so etwas noch erklären?
Das ist sicher schwer. Der Abstand zwischen Landesklasse und Landesliga ist sehr
groß geworden. Negativbeispiele wie Post
Dresden, die 2014/15 noch in der Sachsenliga spielten und sich nun freiwillig aus der
Landesklasse zurückziehen, spielen auch
eine Rolle. Ich verstehe aber auch nicht,
dass der Verband Vereine wie den Radebeuler BC, der hoch wollte, nicht unterstützt.
Ganz zu schweigen davon, dass der SFV
festlegt, nur einen Landesligisten in die
Oberliga gehen zu lassen, obwohl es eventuell zwei Plätze gibt.
Was glauben Sie, wer in die Oberliga
aufsteigt?
Der FC Grimma. Die sehe ich etwas spielstärker als Chemie Leipzig. Hätte der SFV
nicht diese eigenartige Regel ins Leben gerufen, könnten vielleicht sogar beide Clubs
hoch. Chemie mit seinen vielen Fans würde der Oberliga sicher gut tun. Schade ist,
dass die Kamenzer wieder ihren Aufstiegsverzicht erklärt haben.
Gespräch: Jürgen Schwarz
FUSSBALLERGEBNISSE UND TABELLEN
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KREISOBERLIGA WESTLAUSITZ
DJK B-W Wittichenau – DJK Sokol Ralbitz/Horka
TSV Wachau – SV Gnaschwitz-Doberschau
LSV Bergen – TSV Pulsnitz
Königswarthaer SV – FSV Lauta
SV Königsbrück/Laußnitz – SV G-W Hochkirch
SG Crostwitz – SC Großröhrsdorf
SG Wilthen – SV Post Germ. Bautzen
SV Zeißig – SG Mot. Cunewalde
1. SG Crostwitz
29 21 6 2
2. LSV Bergen 1990
28 16 5 7
3. DJK Sokol Ralbitz/Horka
28 14 10 4
4. Königswarthaer SV
29 15 6 8
5. SC 1911 Großröhrsdorf
28 14 7 7
6. SV Post Germania Bautzen 29 14 4 11
7. SV Gnaschwitz-Doberschau 27 13 4 10
8. SV Zeißig
28 12 5 11
9. SG Motor Cunewalde
28 12 4 12
10. TSV Pulsnitz 1920
27 11 4 12
11. SV Edelweiß Rammenau
28 10 7 11
12. SV Grün-Weiß Hochkirch
28 9 5 14
13. DJK Blau-Weiß Wittichenau 28 7 8 13
14. SV Königsbrück/Laußnitz
29 10 5 14
15. SG Wilthen
28 6 8 14
16. TSV Wachau
28 5 4 19
17. FSV Lauta
28 2 4 22
68: 26
70: 34
66: 30
62: 45
71: 51
70: 59
63: 39
64: 55
71: 63
48: 49
57: 68
50: 73
49: 51
57: 63
45: 77
39: 86
21:102
1:2
1:5
2:1
4:1
3:5
3:1
6:2
4:1
69
53
52
51
49
46
43
41
40
37
37
32
29
29
26
19
10
77:26
52:24
51:31
59:41
34:42
5:2
3:2
3:0
0:1
5:3
0:3
5:1
52
47
43
42
33
STADTOBERLIGA DRESDEN
SpVgg Löbtau - TSV Cossebaude
SV Helios - VfB Hellerau
SG Weixdorf - FV Süd-West
Rotation Dresden - FV Laubegast 2.
Radeberger SV - SC Borea
Motor Trachenberge - Turbine Dresden
SV Loschwitz - SG Dölzschen
1. SG Weixdorf
23
2. TSV Rotation Dresden
23
3. VfB Hellerau-Klotzsche
23
4. Radeberger SV
23
5. FV Dresden 06 Laubegast 2.
23
16
14
13
12
9
4
5
4
6
6
3
4
6
5
8
6. TSV Cossebaude
7. SC Borea Dresden
8. SV Helios 24 Dresden
9. FV Dresden Süd-West
10. SV Loschwitz
11. SpVgg. Dresden-Löbtau
12. SG Motor Dr.-Trachenberge
13. SSV Turbine Dresden
14. SG Dölzschen
23 10 1 12 34:37 31
23 8 6 9 41:49 30
23 8 5 10 40:47 29
23 8 3 12 43:43 27
23 6 9 8 38:42 27
23 8 3 12 45:54 27
23 7 5 11 34:53 26
23 6 3 14 31:53 21
23 4 4 15 21:58 16
KREISLIGA WESTLAUSITZ
Staffel 1:
SV Bautzen – SV Kleinwelka
10:0
FV Con. Sohland – SV Göda
5:0
SV Trak. Malschwitz – SV Post Germ. Bautzen 2.
1:0
SpG G’postwitz-Kirschau/WR Sch’walde – TSV Neukirch
2:2
TSV Wehrsdorf – SV Gnaschwitz-Doberschau 2.
3:1
TSV Weißenberg/Gröditz – SpG G’dubrau/B-W Milkel
1:7
SV Burkau – SV Kubschütz
0:1
1. SV Bautzen
23 19 2 2 78:28 59
2. SV Traktor Malschwitz
24 17 3 4 71:26 54
3. Großp.-Kirschau/Schirgiswalde 24 15 2 7 71:39 47
4. SV Kubschütz
23 12 6 5 48:27 42
5. FV Concordia Sohland
23 13 2 8 61:27 41
6. SV 1922 Radibor
23 12 6 5 55:29 36
7. 1896 Großdubrau/Bl.-W. Milkel 23 9 5 9 47:39 32
8. SV Burkau
24 10 2 12 55:58 32
9. TSV 1859 Wehrsdorf
24 9 4 11 47:45 31
10. TSV 90 Neukirch
23 8 5 10 39:63 29
11. TSV Weißenberg/Gröditz
24 8 4 12 32:64 28
12. SV Post Germ. Bautzen 2.
23 6 3 14 43:60 21
13. SV Göda 04
23 5 3 15 27:55 18
14. SV Gnasch.-Doberschau 2.
23 4 2 17 29:75 14
15. SV Kleinwelka
23 3 1 19 28:96 10
Staffel 2:
SV Laubusch – LSV Bergen 2.
3:0
LSV Bluno – SpVgg Lohsa/Weißkollm
0:3
FC Lausitz Hoyerswerda – SV B-W Neschwitz
1:3
SG Wiednitz/Heide – FSV Steinitz
3:0
SV Zeißig 2. – SV Straßgräbchen
1:3
Hoyerswerdaer SV 1919 – LSV Neustadt/Spree 2.
Königswarthaer SV 2. – DJK Sokol Ralbitz/Horka 2.
1. Hoyerswerdaer SV 1919
22 16 3 3
2. Königswarthaer SV 2.
24 14 8 2
3. FC Lausitz Hoyerswerda
24 14 1 9
4. SpVgg Lohsa/Weißkollm
23 12 6 5
5. SpVgg Knappensee
23 11 5 7
6. SV Straßgräbchen
23 11 4 8
7. LSV Neustadt/Spree 2.
22 11 3 8
8. SV Laubusch
23 10 3 10
9. SV Blau-Weiß Neschwitz
23 10 2 11
10. LSV Bluno 74
23 10 1 12
11. LSV Bergen 1990 2.
22 6 8 8
12. DJK Sokol Ralbitz/Horka 2.
23 7 4 12
13. SV Zeißig 2.
23 8 1 14
14. SG Wiednitz/Heide
23 4 2 17
15. FSV Steinitz
23 2 1 20
Staffel 3:
SG Großnaundorf – SG Nebelschütz
SV Fort. Großharthau – SV Aufbau Deutschbaselitz
SpG Ottendorf/Liegau – SG Großdrebnitz
SG Frankenthal – SV Haselbachtal
SV St. Marienstern – SG Großnaundorf
Thonberger SC – SG Nebelschütz
SV G/W Schwepnitz – Arnsdorfer FV
1. SpG. Ottendorf/Liegau
21 16 2 3
2. SG Frankenthal
21 16 1 4
3. SG Großnaundorf
23 15 3 5
4. Arnsdorfer FV
23 12 6 5
5. SC 1911 Großröhrsdorf 2.
22 12 3 7
6. SV Sankt Marienstern
21 10 3 8
7. SG Nebelschütz
22 9 5 8
8. SV G/W Schwepnitz
21 10 2 9
9. SV Haselbachtal
22 10 2 10
10. SV Aufbau Deutschbaselitz
21 8 3 10
11. Thonberger SC
21 4 5 12
12. SG Oßling/Skaska
21 3 2 16
13. SV Fortschritt Großharthau
21 3 2 16
14. SG Großdrebnitz
22 3 1 18
LSV n. angetr.
3:1
71: 18 51
58: 21 50
49: 33 43
41: 20 42
46: 40 38
53: 38 37
80: 39 36
49: 57 33
48: 47 32
44: 51 31
41: 37 26
44: 50 25
44: 69 25
32: 86 14
29:123 7
50:20
60:31
66:31
57:25
42:28
65:43
41:34
56:52
47:52
33:43
30:52
25:58
21:65
24:83
1:0
1:3
4:2
3:1
1:3
1:1
2:2
50
49
48
42
39
33
32
32
32
27
17
11
11
10
1. KREISKLASSE WESTLAUSITZ
Staffel 1:
SV Kubschütz 2. – SV Gaußig
SV Bautzen 2. – SV Kubschütz 2.
SpG Sohland/Wehrsdorf 2. – SV Göda 2.
SV W-R Schirgiswalde – TSV Neukirch 2.
SV G-W Hochkirch 2. – FSV B-W Milkel
SV Bud. Kleinbautzen – SV Radibor 2.
Bischofswerda FV 3. – SG Steinigtwolmsdorf
SG Wilthen 2. – Baruther SV 2.
SV Burkau 2. – SV Gaußig
1. SG Wilthen 2.
25 21
2. Bischofswerda FV 08 3.
25 18
3. SV Bautzen 2.
25 16
4. SV Budissa 08 Kleinbautzen
24 16
5. SpG.-Sohland/Wehrsdorf 2.
25 14
6. SV Gaußig
24 12
7. TSV 90 Neukirch 2.
25 10
8. SV Grün-Weiß Hochkirch 2.
25 10
9. SV Weiß-Rot Schirgiswalde
24 9
10. SV Kubschütz 2.
24 10
11. SV Göda 04 2.
24 8
12. SV 1922 Radibor 2.
25 8
13. FSV Blau-Weiß Milkel
25 7
14. SV Burkau 2.
25 5
15. Baruther SV 90 2.
24 3
16. SG Steinigtwolmsdorf
25 4
1
3
3
2
2
5
4
3
4
1
4
3
3
3
7
4
3
4
6
6
9
7
11
12
11
13
12
14
15
17
14
17
77:27
101:27
82:24
73:35
57:42
56:30
61:69
54:47
43:55
32:63
41:70
52:57
35:84
36:72
26:79
44:89
0:0
5:0
4:0
2:3
6:0
0:3
4:1
5:0
0:2
64
57
51
50
44
41
34
33
31
31
28
27
24
18
16
10
Staffel 2:
DJK B-W Wittichenau 2. – SV Auf. Deutschbaselitz 2.
0:0
FC Lausitz Hoyerswerda 2. – SC Kleinhänchen
4:4
Hermsdorfer SV – SG Wilthen 3.
5:2
SV G/W Schwepnitz 3. – SpVgg Knappensee 2.
0:4
SV Laubusch 2. – FSV Lauta 2.
0:1
SV St. Marienstern 2. – SpVgg Lohsa/Weißkollm 2.
1:8
SG Crostwitz 2. – FSV Bretnig-Hauswalde 2.
2:1
Thonberger SC 2. – SG Nebelschütz 2.
0:3
1. Hermsdorfer SV
25 22 3 0 124: 22 66
2. SpVgg Lohsa/Weißkollm 2. 25 18 3 4 93: 38 57
3. FSV Lauta 2.
25 14 1 10 87: 55 43
4. DJK Blau-Weiß Wittichenau 2.
5. SC Kleinhänchen
6. FSV Bretnig-Hauswalde 2.
7. FC Lausitz Hoyerswerda 2.
8. SG Nebelschütz 2.
9. SG Crostwitz 1981 2.
10. SG Wilthen 3.
11. SV Aufb. Deutschbaselitz 2.
12. Thonberger SC 2.
13. SV Sankt Marienstern 2.
14. SpVgg Knappensee 2.
15. SV Laubusch 2.
16. SV G/W Schwepnitz 3.
25
25
25
25
25
25
25
25
25
25
25
25
25
13
12
12
12
11
9
9
5
7
6
6
7
4
4
7
4
3
4
6
3
10
3
5
5
2
3
8
6
9
10
10
10
13
10
15
14
14
16
18
52: 31
58: 47
54: 35
70: 48
49: 49
54: 63
45: 61
34: 61
45:107
45: 64
39: 62
40: 70
29:105
43
43
40
39
37
33
30
25
24
23
23
23
15
Staffel 3:
SV Fort. Großharthau 2. – FSV Bretnig-Hauswalde
TSV Wachau 2. – FSV Bretnig-Hauswalde
Hermsdorfer SV 2. – Baruther SV
SV Fort. Großharthau 2. – SV Seeligstadt
SV Liegau-Augustusbad – TSV Pulsnitz 2.
SG Frankenthal 2. – SV Haselbachtal 2.
SV Königsbrück/Laußnitz 2. – SpG Lomnitz/Großnaundorf
SV Edelw. Rammenau 2. – SSV Germ. Bischofswerda
SV G/W Schwepnitz 2. – Arnsdorfer FV 2.
1. SSV Germ. 92 Bischofswerda 25 20 4 1 101: 25
2. FSV Bretnig-Hauswalde
25 20 3 2 93: 32
3. SV Liegau-Augustusbad
25 15 8 2 62: 19
4. SV G/W Schwepnitz 2.
25 13 6 6 56: 37
5. TSV Pulsnitz 1920 2.
25 12 5 8 52: 34
6. Baruther SV 90
24 13 2 9 48: 35
7. TSV Wachau 2.
25 12 1 12 58: 60
8. SV Königsbrück/Laußnitz 2. 25 9 6 10 52: 34
9. SpG Lomnitz/Großnaundorf
25 9 5 11 41: 48
10. Arnsdorfer FV 2.
24 10 1 13 39: 46
11. Hermsdorfer SV 2.
25 7 5 13 30: 52
12. SG Frankenthal 2.
25 7 4 14 43: 69
13. SV Fort. Großharthau 2.
23 7 3 13 35: 56
14. SV 1910 Edel. Rammenau 2. 25 4 6 15 31: 60
15. SV Haselbachtal 2.
25 4 6 15 33: 75
16. SV Seeligstadt
25 3 1 21 22:114
2:8
1:2
0:0
3:1
2:1
4:0
5:0
4:3
2:5
64
63
53
45
41
41
37
33
32
31
26
25
24
18
18
10
SÄCHSISCHE ZEITUNG *
SPORT
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12
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Chancenlos
gegen Finnland
NACHRICHTEN
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uf die Ernüchterung zum Auftakt folgte die Lehrstunde: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat im zweiten WM-Spiel gegen Finnland einen Klassenunterschied aufgezeigt bekommen und
muss einen verpatzten Start verdauen.
24 Stunden nach dem 2:3 im Penaltyschießen gegen Frankreich hatten die Schützlinge von Bundestrainer Marco Sturm beim
1:5 gegen den zweifachen Weltmeister keine Chance. Sollte der WM-Außenseiter
auch am Dienstag gegen die Slowakei verlieren, wird es bei bisher nur einem gewonnenen Punkt immer schwieriger, das Viertelfinale zu erreichen.
Das einzige deutsche Tor erzielte am
Sonntag in St. Petersburg WM-Debütant
Brooks Macek. Gegen den Turnier-Favoriten präsentierten sich die deutschen Kufencracks viel zu harmlos. „Finnland war
einfach das bessere Team. Die ersten zehn
bis 15 Minuten waren wir vom Kopf und
vom Körper her nicht da“, sagte der Bundestrainer. „Der Start hat uns das gekostet.
Wenn man so schnell mit 0:2 hinten liegt,
dann brauchst du dir gegen Finnland keine
Hoffnungen machen“, sagte NordamerikaProfi Korbinian Holzer.
Damit startete die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes erstmals seit 2013
wieder mit zwei WM-Niederlagen. Absteigen kann sie nicht, da Deutschland als Ausrichter der WM 2017 gesetzt ist. Spätestens
dann soll das deutsche Eishockey-Team
konkurrenzfähig sein. Auf Anhieb kann
aber auch der deutsche NHL-Rekordspieler
Sturm nicht alle Probleme lösen. (dpa)
Brandenburg/H. Der Deutschland-Achter ist
mit einem Erfolg ins Olympia-Jahr gestartet. Drei Monate vor dem Saisonhöhepunkt
in Rio de Janeiro gewann er am Sonntag
das Europameisterschaftsfinale vor Russland und verwies die zuletzt übermächtigen Briten auf Platz drei. Außer dem
Flaggschiff siegte auch der Frauen-Doppelvierer mit der Leipzigerin Annekatrin Thiele. Die Gastgeber holten außerdem fünfmal
Silber und einmal Bronze in Brandenburg
an der Havel. Dagegen ruderte der MännerDoppelvierer mit den Sachsen Tim Grohmann, Karl Schulze und Philipp Wende auf
Rang vier an den Medaillen vorbei. (dpa)
A
Dieser Auftritt ist ein Fingerzeig. Paul Biedermann schwimmt über 200 Meter Freistil eine Weltklassezeit.
Foto: dpa/Rainer Jensen
Mit neuer Lockerheit
auf die Schlussbahn
Paul Biedermann will eine Olympia-Medaille gewinnen und dann das Leben genießen.
Von Daniel Klein, Berlin
V
orgegebene Zeiten brauchte Paul Biedermann nicht unterbieten, als WMDritter von 2015 galt für ihn eine Sonderregelung. Als Erster oder Zweiter musste er
bei den deutschen Meisterschaften über
seine Paradestrecke 200 Meter Freistil in
Berlin anschlagen, das reichte als Qualifikation für Olympia. Er wurde Erster in
1:45,45 Minuten. Eine Sonderregelung wäre also gar nicht nötig gewesen.
Für Biedermann werden es die dritten
Spiele – und die letzten. War Rang fünf
2008 noch eine positive Überraschung, ordnet er das gleiche Ergebnis vier Jahre später
rückblickend als „herbe Enttäuschung“
ein. In Rio will sich der Weltrekordhalter
nun den Traum von einer olympischen Medaille erfüllen. „Mein Lebensglück hängt
davon zwar nicht ab, aber ich trainiere
auch nicht jeden Tag, um dann Achter zu
werden“, sagt er.
Überhaupt spricht der 29-Jährige ziemlich viel in diesen Tagen, was sehr ungewöhnlich ist für einen, der Interviews bisher nur gab, wenn es sich nicht vermeiden
ließ. Er selbst diagnostiziert bei sich eine
„neue Lockerheit“. Und das bestätigt auch
sein Heimtrainer Frank Embacher: „Seine
Art war ja doch sehr unnahbar, er ist jetzt
deutlich aufgeschlossener“, findet der Hallenser und macht dafür das bevorstehende
Karriereende verantwortlich.
M O N TA G
9. MAI 2016
WWW. S Z - O N L I N E . D E / S PO R T
Biedermann freut sich „auf die Freiheit,
die es mit sich bringt, nicht mehr Spitzensport zu betreiben.“ Wenn er Beispiele aufzählt, wie, dass er nun zu Veranstaltungen
gehen darf, die erst nachts enden, oder dass
er seine Termine nicht mehr drei Monate
im Voraus einem Anti-Doping-Programm
melden muss, dann gerät der Exfreund von
Britta Steffen regelrecht ins Schwärmen.
Man spürt eine große Sehnsucht nach einem normalen Leben.
Wie das konkret aussehen wird, verrät
er nicht. Zwei Jobangebote in seiner Heimatstadt Halle liegen ihm vor. Es habe was
mit Sport zu tun, Trainer aber will er nicht
werden. Und dann gibt es da noch die Firma, die er 2009 zusammen mit seinem Vater gegründet hat. Die sollte ein Sportgetränk auf den Markt bringen, was schiefging. Die Firma existiert noch und soll sich
künftig auf sportbegleitende Projekte konzentrieren. Angst vor der Zukunft habe er
jedenfalls nicht.
Beim ganzen Geplauder über die Zeit
nach dem letzten Anschlag könnte der Verdacht aufkommen, Biedermann würde
sein letztes Jahr als Weltklasse-Schwimmer
als Schaulaufen interpretieren. Dem widerspricht Embacher energisch. „Es ist nicht
so, dass wir jetzt hier eine Winke-WinkeTour machen“, sagt der Trainer.
Zu verlockend ist auch die Aussicht, die
Karriere mit der ersehnten Olympia-Medaille zu beenden. Und das womöglich ge-
gen den alten Rivalen Michael Phelps. Dem
erfolgreichsten Schwimmer aller Zeiten
hatte Biedermann bei der WM 2009 in Rom
die erste Niederlage seit vier Jahren zugefügt. Es war das Rennen, mit dem er sich
ins Rampenlicht kraulte und Sponsorenverträge erschwamm. „Wenn man einen
immer auf der Rechnung haben sollte,
dann Michael Phelps“, findet Biedermann.
„Er scheint auch wieder in großartiger Verfassung zu sein.“
Diese Einschätzung gilt auch für ihn
selbst – und zumindest einige weitere deutsche Schwimmer. Wie Marco Koch, der bei
den Berliner Meisterschaften am Wochenende den Schulterbeschwerden trotzte.
Der 26-jährige Weltmeister aus Darmstadt
gewann die 100 und 200 Meter Brust in
1:00,22 und 2:07,88 Minuten.
Bereits im Vorlauf knackte Alexandra
Wenk über 200 Meter Lagen den ältesten
nationalen Frauen-Rekord, den vor 35 Jahren Ute Geweniger aus Karl-Marx-Stadt aufgestellt hatte. „Ich habe auf die Anzeigetafel geguckt und gedacht: Das verstehe ich
nicht“, sagte die Münchnerin, die im Finale
ihre Bestmarke dann auf 2:11,33 Minuten
drückte. „Es ist schön, den Rekord zu brechen, aber um international den Anschluss
zu halten, muss man noch schneller
schwimmen“, sagte die 21-Jährige.
Insgesamt erfüllten 16 Schwimmer die
Norm für Rio, unter ihnen auch Paul Biedermann – ganz ohne Sonderregelung.
Eishockey-WM der Männer in Russland, Gruppe A in Moskau:
Schweiz – Kasachstan 2:3 n. P., Norwegen – Dänemark 0:3, Lettland - Tschechien 3:4, Kasachstan – Russland 4:6, Norwegen –
Schweiz 4:3 n. V., Frankreich – Slowakei 1:5.
Gruppe B in St. Petersburg: Frankreich – Deutschland 3:2 n. P.,
Slowakei – Ungarn 4:1, Weißrussland – USA 3:6, Ungarn – Kanada
1:7, Finnland – Deutschland 5:1, Schweden – Dänemark 5:2.
Folger und Öttl stürzen
bei Motorrad-WM-Lauf
Le Mans. Jonas Folger zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Der angestrebte Titel in der Moto-2-Kategorie der
Motorrad-Weltmeisterschaft ist für den 22jährigen Schwindegger bereits nach fünf
von 18 WM-Rennen in weite Ferne gerückt.
Der Bayer, der in der nächsten Saison in die
Moto-GP-Klasse aufsteigt, flog am Sonntag
beim Großen Preis von Frankreich in Le
Mans bereits in der zweiten Runde von seiner Kalex und schied aus. Sein vierter Sturz
an dem Rennwochenende bedeutete das
Aus. Folgers Rückstand auf den Führenden
und Laufgewinner Alex Rins aus Spanien
beträgt schon 40 Punkte.
So wie Folger erging es auch Philipp
Öttl im Moto-3-Limit. Für ihn kam das Aus
in der fünften Runde. Allerdings blieb sein
Sturz nicht folgenlos. Der Bayer brach sich
das rechte Handgelenk und muss sich am
Montag in München operieren lassen. Ob
er beim nächsten Rennen in Mugello starten kann, blieb offen. Spitzenreiter Brad
Binder aus Südafrika gewann zum zweiten
Mal hintereinander. (dpa)
Deutschland-Achter
rudert zum EM-Gold
Ex-Champion gewinnt
zweites DTM-Rennen
Hockenheim. Der ehemalige Titelträger
Paul di Resta hat das zweite Saisonrennen
in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft gewonnen. Auf dem Hockenheimring verwies der Brite am Sonntag den
BMW-Fahrer Timo Glock auf Platz zwei
und sorgte für den ersten Mercedes-Erfolg.
Audi war am Sonntag nicht in der Lage,
nach vorn zu fahren und brachte einen Tag
nach dem Auftaktsieg von Edoardo Mortara mit Nico Müller auf Rang acht nur einen
Piloten in die Punkteränge. (dpa)
Pferd stürzt schwer
und bricht sich das Bein
München. Nach einem schweren Unfall ist
der Große Preis von Bayern abgebrochen
und das betroffene Pferd eingeschläfert
worden. Der irische Springreiter Eoin
McMahon stürzte beim Höhepunkt des internationalen Turniers in München mit
Questfinder am Wassergraben. Sein Pferd
brach sich dabei ein Bein. Der 20-jährige
McMahon wurde ins Krankenhaus gebracht und soll ansprechbar sein. Auf
Wunsch der Teilnehmer wurde der Wettbewerb nicht fortgesetzt. (dpa)
Schöneborn triumphiert
beim Weltcupfinale
Sarasota. Lena Schöneborn ist drei Monate
vor den Sommerspielen bereits in Olympiaform. Sie gewann das Weltcupfinale der
Modernen Fünfkämpfer in Sarasota und
bestätigte damit ihre starken Auftritte aus
dem Frühjahr. Die 30-jährige Bonnerin, die
beim Auftakt in Kairo siegte sowie in Rio de
Janeiro und Rom jeweils Platz zwei belegte,
erreichte in dieser Saison bisher bei jedem
Start einen Podestrang. (sid)
Kronzeuge beschuldigt
Olympiasieger des Dopings
Hockenheim. Dem russischen Sport steht
offenbar die nächste Doping-Affäre bevor.
Vier russische Olympiasieger bei den Winterspielen 2014 in Sotschi sollen laut
Whistleblower Witali Stepanow unerlaubte Medikamente eingenommen haben. Das
enthüllte der ehemalige Angestellte der
russischen Anti-Doping-Agentur. (sid)
Wischiwaschi gab’s nicht
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Klaus Ampler gewann die
Friedensfahrt und arbeitete
erfolgreich als Trainer. Am
Freitagabend starb er in Leipzig.
Von Sven Geisler
E
s sind solche Geschichten, die den Mythos der Friedensfahrt begründen. Die
älteren Radsportfans schwärmen von den
Zielankünften wie an jenem 22. Mai 1963
im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion. Wie viele Menschen damals den Fahrern zujubelten, konnte schon damals niemand genau
sagen, aber es waren Massen. Volksfeststimmung. Es ist ein Einzelzeitfahren über
57 Kilometer, gestartet in Bautzen.
Klaus Ampler geht als Vorletzter auf die
Strecke, er liegt in der Gesamtwertung nur
39 Sekunden hinter dem Belgier August
Verhaegen. Nach 1:17:39 Stunden erreicht
er das Ziel – und liegt nun 2:14 Minuten
vorn. Ampler gewinnt die Friedensfahrt, es
ist sein größter sportlicher Erfolg als Aktiver. Am Freitagabend starb er im Alter von
75 Jahren in einem Leipziger Pflegeheim.
Er war seit Jahren an Alzheimer erkrankt.
Der Sieg auf dem „Course de la Paix“
durch die DDR, Polen und die Tschechoslowakei hat Klaus Ampler zu einer RadsportLegende im Osten gemacht, später feierte
er als Trainer große Erfolge. So führte er
den Straßenvierer der DDR mit den Cottbusern Bernd Drogan und Hans-Joachim Hartnick, dem Leipziger Andreas Petermann
Klaus Ampler im April 2010 bei seinem letzten Besuch eines Radrennens in Leipzig.
Foto: Daniel Förster
und dem in Kamenz aufgewachsenen Falk
Boden 1979 zum WM-Titel und 1980 – mit
dem Geraer Olaf Ludwig für Petermann –
zu Olympia-Silber in Moskau. „Klaus war
ein gnadenlos harter, aber fairer Trainer“,
sagt Wolfgang Schoppe, einstiger Mitstreiter und jahrelanger Wegbegleiter. „Er hat
von seinen Sportlern das verlangt, was er
selber als Renner geleistet hatte. Wischiwaschi gab’s für ihn nicht.“
Seine größten Triumphe gelangen
Klaus Ampler mit seinem Sohn Uwe, der
unter anderem 1986 in Colorado Springs
(USA) Amateur-Weltmeister im Straßeneinzel und mit der DDR-Mannschaft 1988 in
Seoul Olympiasieger wurde. Außerdem gewann Ampler junior die Friedensfahrt drei-
mal in Folge (1987 bis 1989) und 1998. Nach
einem schweren Unfall im Training lag
Uwe Ampler 2003 zwei Wochen im Koma,
arbeitet jetzt als Jugendtrainer.
Vater Klaus wurde 1940 im ostpreußischen Marienberg geboren. Während seiner Lehre zum Lichtbogenschweißer an
der Warnowwerft Warnemünde ab 1956
begann er in der Betriebssportgemeinschaft, systematisch auf dem Rennrad zu
trainieren. Ampler erwies sich als Naturtalent, gewann zahlreiche Jugendwettkämpfe und qualifizierte sich für die Leistungsklasse. Doch er sprach einst von „politischen Querelen“, die in seine besten Jahre
fielen. Erst unterstellten ihm die DDRFunktionäre, dass er abhauen wolle, und
nominierten ihn nicht für die WM 1961.
Dann verweigerte der Westen einige Jahre
DDR-Straßenfahrern die Einreise. So konnte er nur noch einige nationale Titel gewinnen. Für den erfolgreichen Trainer gab es
nach der Wiedervereinigung keine Stelle
mehr, mit einem Fahrradgroßhandel ging
er in die Insolvenz, danach arbeitete er als
Verkäufer in einem Bioladen.
Der schönste Augenblick in seinem Leben, sagte er einmal, bleibe der Moment,
als er seine Waltraut in der Mensa schüchtern anbaggerte und sie ihm nicht gleich einen Korb gab. Mit der EM-Zweiten im Ruder-Achter von 1961 war er 54 Jahre glücklich verheiratet und hatte die Kinder Sybille und Uwe. Familie und Freunde trauern
um einen besonderen Menschen. „Wir
können das noch gar nicht richtig verstehen“, sagt Schoppe.
RÖDERTAL ZEITUNG
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M O NTAG
9. MAI 2016
RUND UM RADEBERG
13
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SÄCHSISCHE ZEITUNG
Großbrand
am Wohngebiet
Kamenz
Ein Feuer hat in der Nacht zum
Sonntag einen alten Dreiseithof
vernichtet. Nicht weit entfernt
von einigen Wohnblöcken.
Nächtlicher Einsatz für die Gemeinsame Fahndungsgruppe Bautzen, in der Beamte von Bundes- und Landespolizei zusammenarbeiten. Ihr Auftrag ist es, Autodieben
das Handwerk zu legen. Acht Tatverdächtige hat die Fahndungsgruppe in diesem Jahr schon geschnappt.
Foto: dpa/Arno Burgi
Die geheimen Fahnder der Polizei
Ihr Revier ist die A 4. Ihr Ziel sind Autodiebe. Ihr Erfolgsgeheimnis: die Anonymität.
N
iemand weiß, wer sie sind. Niemand
kennt ihre Gesichter. Niemand erfährt, wann und wo sie gerade auftauchen.
Die Beamten der GFG Bautzen sind die geheimen Fahnder der Polizei, spezialisiert
auf die Jagd nach Autodieben. Ihr Erfolgsgeheimnis ist ihre weitgehende Anonymität. Nicht einmal die Personalstärke der gemeinsamen Fahndungsgruppe aus Beamten der Polizeidirektion Görlitz und der
Bundespolizeidirektion Pirna ist in der Öffentlichkeit bekannt. Und sie wird es wohl
auch künftig nicht werden.
„Die GFG Bautzen lebt davon, dass ihre
Arbeitsweisen, Methoden, Namen und Gesichter eben nicht in den Medien auftauchen“, erklärt der Görlitzer Polizeisprecher
Thomas Knaup. „Nur so sind die vergangenen und hoffentlich auch zukünftigen Erfolge der Fahnder möglich“, sagt er.
Acht Festnahmen in diesem Jahr
Die Erfolge können sich in der Tat sehen
lassen: 26 gestohlene Fahrzeuge konnten
die Fahnder der GFG im vergangenen Jahr
sicherstellen, allein in diesem Jahr bereits
neun. Dabei ist das Revier der Fahnder auf
die 122 Autobahnkilometer zwischen
Dresden und Görlitz beschränkt – so gesehen zwar eine verhältnismäßig kurze Strecke. Aber die A 4 ist eben auch eine der
Hauptrouten, die organisierte Autoschieberbanden nutzen, um gestohlene Fahrzeuge nach Polen und Osteuropa zu bringen. Manche Autodiebe haben bereits eine
weite Strecke quer durch ganz Deutschland hinter sich gebracht und wiegen sich
kurz vor der Grenze schon in Sicherheit,
wenn die Bautzener Fahnder zuschlagen:
Der schwarze Audi Q7 zum Beispiel, der
einer Streife der GFG vor ein paar Wochen
verdächtig vorkommt. Was macht so ein
Oberklasse-Wagen stundenlang auf dem
Autobahnparkplatz Rödertal? Beim Überprüfen wird schnell klar: Der Audi ist in der
Nacht zuvor im Rheinland gestohlen worden. Erst wenige Tage zuvor geht den Beamten ein Autodieb samt Komplizin ins
Netz: Eine Streife hat den richtigen Riecher, als sie an der Autobahnabfahrt Bautzen-West einen VW Golf stoppt. Der ist in
und können die Fahrerin stoppen. Auch sie
wird festgenommen.
Auf der Autobahn zwischen Dresden
und Görlitz endet im vorigen Jahr auch die
Diebestour gestohlener Fahrzeuge aus Thüringen, Sachsen-Anhalt, Hessen, Nordrhein-Westfalen und sogar von einem aus
Griechenland. Am Steuer der gestohlenen
Fahrzeuge sitzen nach Auskunft der Polizei
zumeist Polen, aber auch Tschechen und
Deutsche.
„Es ist zuerst ihr gutes Gespür und ihr
siebter Sinn, der die Beamten auf die Spur
der Autodiebe bringt“, sagt Polizeisprecher
Knaup. Seit der Gründung der GFG vor
knapp zehn Jahren haben die Bautzener
Fahnder 260 gestohlene Fahrzeuge sichergestellt und damit einen wirtschaftlichen
Schaden von rund 5,8 Millionen Euro abgewendet. Allein 2015 nehmen die Fahnder
Es ist zuerst ihr gutes Gespür und
ihr siebter Sinn, der die Beamten
auf die Spur der Autodiebe bringt.
Thomas Knaup, Polizeidirektion Görlitz
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Leipzig gestohlen worden. Der Fahrer wird
festgenommen. Nicht unbemerkt bleibt
den Beamten aber auch, dass ein in Tschechien zugelassener Citroën fluchtartig davonrast, der augenscheinlich gemeinsam
mit dem gestohlenen VW unterwegs ist.
Die Polizisten nehmen die Verfolgung auf
Autodiebstahl 2015
Schwerpunkte und räumliche Verteilung
180
Fälle gesamt
Versuche
70
13
4
67
27
52
25
38
34
Bautzen
n
Hoyerswerda
Löbau
8
Görlitz
Zittau
SZ-Grafik: Gernot Grunwald
Von Jana Ulbrich
6
Quelle: Polizeidirektion Görlitz
25 mutmaßliche Autodiebe vorläufig fest,
in diesem Jahr sind es bereits acht.
Vor allem Fahrzeuge der Volkswagengruppe stehen dabei unverändert hoch in
der Gunst von Autodieben, sagt Polizeisprecher Knaup, vor allem die Marken VW, Audi und Skoda. Aber auch Marken wie Toyota, Mazda, BMW oder Mercedes werden zunehmend gestohlen. „Die Fahnder der GFG
Bautzen beschränken sich daher nicht auf
spezielle Marken, sondern haben sich in
den vergangenen zehn Jahren einen sehr
guten siebten Sinn antrainiert“, sagt Thomas Knaup. „Oftmals sind es verschiedene
kleine Faktoren, die das Bauchgefühl der
Fahnder rumoren lassen – und nicht selten
zum Erfolg führen.“
500 Autodiebstähle in der Region
Was genau das ist, worauf die Fahnder der
Bautzener GFG besonders achten, gehört –
wie sollte es auch anders sein – zum am
strengsten gehüteten Betriebsgeheimnis
der schlagkräftigen Truppe, die der Görlitzer Polizeipräsident Conny Stiehl auch
gern mal als „eine unserer Speerspitzen“
bezeichnet.
Trotz aller Erfolge der Fahndungsgruppe auf der Autobahn aber gleicht der
Kampf gegen die Autodiebe in der Region
dem von David gegen Goliath. Mehr als 500
Fahrzeuge sind im vorigen Jahr allein in
den Landkreisen Bautzen und Görlitz gestohlen worden, 271 Aufbruchsversuche
scheiterten. 94 der gestohlenen Fahrzeuge
– also nicht einmal ein Fünftel – konnten
wieder aufgefunden werden, die Hälfte davon in Polen, einige auch in Tschechien.
Mehr als 400 gestohlene Fahrzeuge aus der
Region bleiben verschwunden. Hinzu kommen 1 444 Dienstähle aus aufgebrochenen
Fahrzeugen mit teilweise hohem Sachschaden. Damit bleibt die Kfz-Kriminalität auch
im Vergleich zu den Vorjahren unverändert hoch. Daran hat bisher auch die
schlagkräftige Speerspitze GFG Bautzen
nicht viel ändern können.
Bastard-Pop begeistert
Liegau-Augustusbad
Der Tanz in den Mai in
Kleinwachau ist viel mehr als
verstaubte Unterhaltung.
Sonnabend war das zu erleben.
Von Bernd Goldammer
So viel steht fest. Kommerzielle Bekanntheit mag gut sein. Wer allerdings zum Tanz
in den Mai in Kleinwachau aufspielen will,
muss Einzigartiges bieten. Die Veranstalter
haben nämlich einen besonderen Anspruch. Und das Publikum reist ganz bestimmt nicht an, weil es hören will, was jeden Tag im Radio läuft. Nach Kleinwachau
kommen viele Gäste mit verloren geglaubten Ambitionen. Sie wollen die Realitäten
einer Musikwelt erleben, die nicht unbedingt in aktuelle Marketingformate von Radiosendern passen.
Mit Rainer von Vielen war Sonnabend
ein facettenreicher Sänger und Musiker
aus Kempten im Allgäu zu erleben, der
Rainer von Vielen
kann Vieles und ist
trotzdem ein Geheimtipp. Das
schätzten seine
Zuhörer beim Tanz
in den Mai in
Kleinwachau.
Foto: Bernd Goldammer
auch als Autor und Komponist von Filmmusik einen Namen hat. Nach Kleinwachau kam er mit der Band, mit der er seit
2003 auf großen und kleinen Bühnen im
deutschsprachigen Raum unterwegs ist.
Schon nach den ersten drei Titeln war klar:
Auch dieses Konzert wird Spuren hinterlas-
sen. Und zwar in jeder Hinsicht. Die Musik
von Rainer von Vielen wird als deutscher
Hip-Hop wahrgenommen. Er selbst bezeichnet seinen Stil als „Bastard-Pop“.
Der Gewinn des österreichischen Protestsong-Contest im Jahre 2005 hat ihn
über die Charts des Radiosenders FM4 ei-
Die Feuerwehr hat in der Nacht zum Sonntag einen brennenden Dreiseithof in der
Nähe des Wohngebiets Kamenz-Ost gelöscht und damit Schlimmeres verhindert.
Die Kameraden wurden eigentlich zunächst zu einem Schuppenbrand gerufen,
doch vor Ort zeigte sich das ganze Ausmaß
des Feuers. Mehrere Nebengebäude brannten und die Flammen drohten auf das
Wohnhaus und ein weiteres Nebengelass
überzugreifen. Der Einsatzleiter forderte
weitere Einsatzkräfte aus dem gesamten
Stadtgebiet an. 43 Feuerwehrleute und
zehn Feuerwehrautos waren am Ende im
Einsatz – Großbrand in Kamenz.
Die Feuerwehrleute löschten die Gebäude von außen und innen und suchten
in dem scheinbar verlassenen Hof auch
noch nach Menschen. Denn eine Person
war nach Polizeiangaben noch in dem Gebäude gemeldet. Sie hielt sich aber an einem anderen Ort auf, sagt ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Der Dreiseithof befindet sich in einem besonders belebten Gebiet. Kaum hundert Meter weiter ist die
Tankstelle an der Hohen Straße. Die Wohnblöcke an der Geschwister-Scholl-Straße
stehen ebenfalls in der Nähe. (SZ)
Dresden
Diebe brechen in
Friseurläden ein
Gleich zweimal schlugen Einbrecher in der
Nacht zu Sonnabend in Friseurgeschäften
zu. Auf der Kesselsdorfer Straße brachen
Unbekannte zunächst ein Fenster auf. Was
gestohlen wurde, ist bislang noch unklar.
In einem weiteren Friseurladen auf der Pfotenhauerstraße steht der Schaden hingegen schon fest. Dort stahlen Einbrecher
zehn Euro Wechselgeld aus der Kasse. (SZ)
RÖDERTALCHRONIK
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Kosten für Bedürftige
steigen enorm
9. Mai 1861: Heute vor
155 Jahren musste sich
Wachaus Gemeinderat
mit den explodierenden
Kosten der Armenversorgung befassen. Zu
dieser Zeit wies die Armenkasse ein Minus
von fast 80 Talern auf. Zum Ersten waren
die Reparatur- und Baukosten für das Armenhaus mit 38 Talern, 5 Neugroschen
und 3 Pfennige überschritten worden, ohne dass der Gemeinderat Begleitbeschlüsse
gefasst hatte. Und zum Zweiten gab es eine
„Kostenexplosion“ bei der Betreuung der
Armen, die nicht in Wachau lebten, jedoch
denen als gebürtige Wachauer Unterstützungen zustanden. So machte der frühere
Schuhmacher Gebauer, der nun in Heeselicht wohnte, für seine taubstumme Tochter, die in einem Internat untergebracht
war, monatlich 10 Taler für Kost und Logis
geltend. Das Gesamtminus wurde mit einer Sondersteuer vermindert. (geb)
9
Dresden
ner breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Die Band besteht aus Rainer von
Vielen, Mitsch Oko, (Gitarre), Sebastian
Schwab (Schlagzeug) und Dan Le Tard
(Bass). Frontmann Reiner von Vielen spielte
beim Kleinwachauer „Tanz in den Mai“ verschiedene Instrumente. Und jeder konnte
hören: Er beherrscht den Obertongesang
perfekt. Das alles und noch viel mehr gibt
ihm die einzigartigen musikalischen Gestaltungsmittel für den unnachahmlichen
Sound, mit denen er und seine Band das Publikum am Sonnabend begeistern konnte.
Zusammen tanzen
Der Tanz in den Mai ist in Kleinwachau jedes Jahr wieder etwas Besonderes. Am
Sonnabend gab es Begegnung. Inklusion
wird hier gelebt. Bei den Konzerten im Ort
zählen Zugehörigkeit und Teilhabe an den
wundervollen Möglichkeiten der Kunst.
Der Abend ist Erstaunen und Erfahrung zugleich. Hierher kommen auch Angehörige
der hiesigen Wohngruppen des Epilepsiezentrums. Musikerlebnisse setzen Gefühlsregungen frei.
Hoffnung für eine
Fähre ins Ostragehege
Schon lange ist im Gespräch, die einstige
Fährverbindung von Dresden-Pieschen –
nahe des Ballhauses Watzke – ins Ostragehege wiederzubeleben. Eine Antwort der
Stadtverwaltung Dresden auf Anfrage des
SPD-Stadtrates Vincent Drews gibt nun Anlass zur Hoffnung. Eine Fährverbindung
bringe eine Aufwertung der Lebensqualität
für die stark besiedelten Stadtteile Pieschen und Mickten, die nur wenig Grün haben, mit sich. Außerdem ergäben sich so
weitere Entwicklungsmöglichkeiten für
das Ostragehege.
Allerdings müssten für die Einrichtung
rund 1,7 Millionen Euro investiert werden,
die Betriebskosten werden jährlich auf
180 000 Euro geschätzt. Eine Erhebung der
Dresdner Verkehrsbetriebe geht jedoch davon aus, dass die Fähre nur 11 000 Euro pro
Jahr einbringen wird. Außerdem befinden
sich in dem Gebiet verschiedene Naturund Artenschutzgebiete, was dem Bau einer Fähre im Weg stehen könnte. (SZ/sag)
14
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SÄCHSISCHE ZEITUNG
RUND UM RADEBERG
M O N TA G
9. MAI 2016
Scherben statt Scheine für Hotel Stadt Leipzig
Dresden-Neustadt
Bei Grabungen im Hinterhof
wurde Interessantes gefunden.
Doch für die Sanierung hat der
Investor noch immer kein Geld.
mussten, wurden in der vergangenen Woche abgeschlossen.
Seit Mitte Januar war ein fünfköpfiges
Team des Landesamtes für Archäologie bei
Wind und Wetter im Einsatz: Es wurde gebaggert, per Hand gegraben, fotografiert
und dokumentiert. „Das Vorhaben war
auch für uns etwas Besonderes“, erklärt
Grabungsleiterin Angelika Salmen. Denn
seit langer Zeit wurde mal wieder auf der
Neustädter Seite gebaggert. Die meisten
Grabungen fanden dort in den 70er- und
80er-Jahren statt. „Bereits damals gab es
dort schon vorzeitliche Funde“, so Salmen.
„Wir wollten schauen, ob sich dieses Ergebnis auch für das Areal des Hotels Stadt Leipzig bestätigt.“ Und tatsächlich brachten die
Grabungen Interessantes zutage. So geht
Salmen davon aus, dass sich auf dem
Grundstück früher Töpfereien befunden
haben. Denn bei den Grabungen wühlten
sich die Landesamt-Mitarbeiter zunächst
durch etliche Scherben und fanden in einer Grube schließlich diverse vorzeitliche
Keramiken. Dabei handelt es sich um Fehlbrände: Weil der Töpfer zu heiß gebrannt
hat, haben sie Schaden genommen. So waren die Tontöpfe, -schalen und Co. nicht
mehr verkäuflich und wurden entsorgt.
Die älteste Keramik stammt wahrscheinlich von etwa 5 000 vor Christus.
Von Sarah Grundmann
E
igentlich sollte es am Mittwochvormittag um spektakuläre Funde gehen. Das
Landesamt für Archäologie hatte zu einem
Termin auf dem Gelände des ehemaligen
Hotels Stadt Leipzig eingeladen. An der
Ecke Heinrichstraße/Rähnitzgasse sollten
die Ergebnisse der dort stattgefundenen
Grabungen vorgestellt werden. Doch die
Aussage, die der vom Investor beauftragte
Ingenieur André Wiedemann im Gepäck
hatte, sorgte für weit mehr Wirbel. Der Geschäftsführer des Dresdner Büros Ulrich
Röder räumte ein, dass der Baustart für die
Sanierung des Hauses sowie für die Errichtung eines Neubaus noch unklar sei – denn
die Finanzierung steht noch nicht.
Das Rätselraten um die Sanierung des
geschichtsträchtigen Ensembles zieht sich
mittlerweile seit Jahren hin. Bereits im Februar 2012 hatte der Investor – die Hotel
Stadt Leipzig Objektgesellschaft mbH, die
zum Warschauer Unternehmen Griffin
Real Estate gehört – einen Bebauungsplan
eingereicht. Dann wurde es lange still. Eineinhalb Jahre, verhandelten Stadt und Investor über den Durchführungsvertrag.
Grund für die lange Diskussion waren Umstrukturierungen in der Firma und ein Architektenwechsel. Noch im Februar dieses
Jahres hatte der jetzige Architekt, Uwe Seidel aus Pirna, aber gegenüber der Sächsischen Zeitung geäußert, dass die Sanierung
bereits im April starten soll. „Es war alles
ein bisschen anders geplant“, sagt auch Ingenieur Wiedemann. Woran es bei der Finanzierung hapert, kann er nicht sagen.
Von Woche zu Woche warte er auf grünes
Licht von der Objektgesellschaft.
Viele offene Fragen
Das ehemalige Hotel an der Ecke Heinrichstraße/Rähnitzgasse bietet seit Langem einen tristen Anblick. Eigentlich hätte die Sanierung längst beginnen sollen. Doch jetzt rückt der Baustart wegen fehlenden Geldes erneut in die Ferne.
Fotos: René Meinig
Platz für ein Restaurant
Gerüchte über die Zahlungsunfähigkeit
des Unternehmens hatten in der Neustadt
bereits die Runde gemacht. 2015 musste sogar das Wetterschutzdach abgebaut werden, da Rechnungen hierfür nicht beglichen worden waren. Griffin Real Estate
muss immerhin etwa acht Millionen Euro
in das Projekt stecken. Dafür rückt zunächst der Abrissbagger an. Denn am Gebäudeteil zur Heinrichstraße bleibt nur die
historische Fassade erhalten, der neue Anbau in Richtung Hinterhof soll sich aber an
der derzeit bestehenden Bebauung orien-
tieren. Der Komplex zur Rähnitzgasse
bleibt hingegen komplett erhalten und
wird saniert. In den Häusern entstehen im
Erdgeschoss drei Gewerbeeinheiten für
zwei Geschäfte und ein Restaurant, darü-
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Angelika Salmen vom Landesamt für
Archäologie hat die Grabungen geleitet.
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Weixdorf
Die Mitglieder des Jugendkulturvereins nervt der Müll im Dorf.
Deshalb tun sie regelmäßig
etwas dagegen.
Sauber bleiben – für die Mitglieder des Jugendkulturvereins Weixdorf ist das ein
Motto mit positiver Symbolkraft. Steve
Grünberg ist der Vorsitzende des Vereins:
„Seit drei Jahren gehen wir jeweils an einem Sonnabend im Mai oder Juni mit blauen Beuteln durch den Ort, um Müll zu sammeln.“ Nach dem Männertag liegt davon
noch mehr rum als sonst. „Dabei geht es
uns auch um die Botschaft, dass wir als Jugendverein zupacken wollen, wenn es um
Weixdorfer Belange geht. Wir fühlen uns
auch dem Umland verbunden“, sagt Steve
Grünberg, bevor er sich wieder zu den
Müllsammlern am Dixiebahnhof gesellt.
Er kennt diesen Haltepunkt wie viele
von Straßenbahn und Zug. Täglich kommen hier Reisende auf dem Weg zur Arbeit
ins Dresdner Stadtgebiet vorbei. Und jede
Menge Touristen fühlen sich ebenfalls vom
nördlichen Umland der Landeshauptstadt
angezogen. Das ist gut so. Doch Verpackungen auf dem Boden bieten da kein schönes
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76 bis 181 Quadratmetern entstehen. Eigentlich wäre der Weg für den Baustart
auch schon frei. Denn die archäologischen
Grabungen, die im Vorfeld zur Bewahrung
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Auch ein Jesus-Kopf aus Ton kam zutage.
Allerdings fehlt die Dornenkrone.
Von damals bis ins 19. Jahrhundert stießen
die Archäologen auf Schätze aus jedem
Jahrhundert. Besonderes Highlight war eine Nadel aus der Bronzezeit. Sie stammt voraussichtlich aus der Zeit um 1 400 vor
Christus und wurde damals für das Zusammenhalten der Gewänder benutzt. „Es ist
einer der ersten Funde einer sogenannten
Deinsdorfer Nadel in Sachsen“, sagt Salmen fasziniert. Bislang wurde ein solches
Stück nur in Riesa entdeckt und kommt
sonst eher im osteuropäischen Raum vor.
Noch sind die Archäologen mit der Sichtung des Materials aber nicht ganz am Ende. „Die Fundstücke werden jetzt noch einmal gewaschen, untersucht und inventarisiert“, so die Grabungsleiterin.
Sind die Abrissarbeiten am ehemaligen
Hotel erledigt, müssen sie und ihr Team
auch auf dem Grundstück nach archäologischen Schätzen graben. Wann das so weit
sein wird, steht wegen der offenen Finanzierung in den Sternen. „Mit der Bank werden noch Details geklärt. Wir erwarten,
den Endvertrag in den kommenden Wochen zu unterzeichnen“, sagt Sarah Wasag,
Sprecherin von Griffin Real Estate.
Sie haben sich gut
vorbereitet. Die
Mitglieder des Jugendkulturvereins
sammeln Müll –
auch am Dixiebahnhof.
Foto: Bernd Goldammer
vorkommenden Müllarten. Doch weil am
Bahnhof genug Behälter stehen, ist die Aufräumarbeit schnell getan. Die ersten blauen Säcke landen auf dem Dienstauto von
Steve Grünberg. In seinem Berufsleben ist
er nämlich Mitarbeiter des Weixdorfer
Bauhofes. Große Teile seiner Freizeit investiert er für seinen Jugendverein.
2015 hat die Mannschaft zum Bekanntheitsgrad des Weixdorfer Waldbades beigetragen. Zusammen mit vielen Helfern aus
zahlreichen anderen Vereinen hoben die
Mitglieder des Jugendkultur e.V. das „Hitzefrei-Festival 2015“ im Weixdorfer Waldbad
aus der Taufe. Eine starke Leistung, für die
es viel Beifall aus allen politischen Himmelsrichtungen gab. „Funktionieren kann
das nur, weil das innere Klima in unserem
Verein stimmt. Bei uns wird freundlicher
Klartext gesprochen“, betont Steve Grünberg. „Sauber bleiben ist bei uns durchaus
moralisch gemeint.“
Und weil das Miteinander der 42 Vereinsmitglieder stimmt, machen gemeinsame Herausforderungen Freude. Auch wenn
es, wie Sonnabend, um Müll geht. Sieben
große Säcke sind auf dem Weg bis zum
Weixdorfer Waldbad zusammengekommen. Nach getaner Arbeit ist gemeinsames
Grillen an der Teichperle angesagt. Und
hier sickerte dann der Termin für das „Hitzefrei-Festival 2017“ durch. Den 28. und 29.
Juli sollte man sich schon mal dick im Kalender anstreichen.
RUND UM RADEBERG
M O NTAG
9. MAI 2016
SÄCHSISCHE ZEITUNG
15
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Gestatten, Bibo von Tapferstein
Dresden-Neustadt
Zwei Psychologinnen wollen mit
Künstlern die Kinderstation im
Krankenhaus Neustadt gestalten.
Von Sarah Grundmann
DJ Axel Reinhard sorgte für optimales Showlicht und großartige Stimmung.
Foto: Bernd Goldammer
Arnsdorfer Bad startet mit
Hindernissen in die Saison
Der Badverein muss eine Wasserleitung bauen. Da kam die Beckenparty gerade richtig.
Von Bernd Goldammer
S
ternenhimmel über Arnsdorf. Was für
eine herrliche Frühlingsnacht. Und
diesmal hatten die Karswaldbad-Betreiber
Glück. Voriges Jahr mussten sie nämlich im
Regen tanzen. Und damals hat es sicher
nicht so in der Badkasse geklingelt, wie
sich das die Vereinsmannschaft um Badchefin Lätitia Emmer vorgestellt hatte.
Diesmal kamen weit über hundert Gäste.
Die Show im leeren Schwimmerbecken
war nämlich liebevoll vorbereitet. Sofas
und Sessel standen auf dem Beckengrund .
Biertische und Bänke waren unter beleuchteten Schirmen aufgebaut. Die erstklassige
Diskothek von DJ Axel Reinhard sorgte für
optimales Showlicht und großartige Stimmung. „Ohne die Unterstützung vom Arnsdorfer Karnevalclub und vom Road Eagle
MC Arnsdorf wäre das sicher nicht möglich
gewesen. Für diese Unterstützung sind wir
sehr dankbar“freute sich Jürgen Brendel.
Es ist kein Geheimnis: Hier wird jeder
Cent für die Erhaltung des Badebetriebes
gebraucht. Die Ehrenamtlichen setzen ihre
Arbeit kostenlos ein, damit die Eintrittspreise möglichst niedrig bleiben. Davon
profitieren alle Arnsdorfer. Und das wurde
bis in den Sonnabendmorgen gefeiert.
„Wasser marsch“ hieß es in den vergangenen Jahren, wenn die Beckenparty vorüber
war. Dann wurden Feuerwehrschläuche
zum Becken gerollt und Jürgen Brendel hat
die Wasserhähne aufgedreht. So plätscherten die Arnsdorfer in jede Badesaison hinein. Wenn das Geld für die erste Befüllung
des Schwimmerbeckens zusammengetragen war, hatten die Ehrenamtlichen ihre
erste Glanzleistung schon erbracht.
Jetzt werden die Mitglieder vom Karswaldbadverein entlastet. Die Gemeinde
stellt das Geld zur Verfügung. Arnsdorfer
Badbetreibung ist aber trotzdem nichts für
schwache Nerven. Vor Kurzem flatterte
den Ehrenamtlichen nämlich eine Auflage
des Bautzener Landratsamtes in die Hände.
„Trinkwasser darf ab sofort nicht mehr
über Feuerwehrschläuche ins Becken geführt werden“, stand dort geschrieben. Zu
groß sei das hygienische Risiko“, macht das
Landratsamt klar. Wenige Tage vor der Bad-
eröffnung muss nun eine Wasserleitung
aus Metall bis an das Schwimmerbecken
verlegt werden. Die Materialkosten liegen
bei dreitausend Euro. Erst dann werden
sich hier Hähne öffnen. Doch keine Angst!
Das Arnsdorfer Karswaldbad wird pünktlich in die Saison gehen. Sonntag früh haben sie sich die Freunde des Karswaldbades
mit Hacke und Schaufeln getroffen, um
den erforderlichen Leitungsgraben zu
schaufeln. Für die Materialkosten kommt
die AIR Kranken und Intensivpflege GmbH
aus Liegau-Augustusbad auf. Die Unternehmer wollen auf diese Weise die Bemühungen um den Fortbestand des Arnsdorfer
Karswaldbades unterstützen.
Wieder zu spüren: Von diesem Freibad
geht ein Zauber aus. Als es vor 16 Jahren geschlossen werden sollte, haben Ehrenamtliche Verantwortung übernommen. Hinter
ihnen stand das ganze Dorf. Und das ist bis
heute so geblieben. „Das Karswaldbad ist
zu unserem Lebensinhalt geworden. Das
wir inzwischen Unterstützer aus dem ganzen Rödertal haben macht uns sehr glücklich“, freut sich Jürgen Brendel.
Krankenhausräume wirken oft genauso
steril, wie es die Geräte in den Einrichtungen sind. Auch die Wände der Kinderstation im Krankenhaus Neustadt sind in einem
schlichten Weiß gestaltet. Dass das auch
ganz anders gehen kann, wissen die beiden
Psychologinnen Andrea Horn und Saskia
Rudolph. Letztere hat sich in London eine
Station für kleine Patienten angeschaut
und war von deren ausgefallener Gestaltung begeistert. Mit Inspiration im Gepäck
überzeugte sie ihre Kollegin, auch in Dresden ein solches Projekt umzusetzen – bald
soll auch das Weiß im Krankenhaus Neustadt der Vergangenheit angehören.
Die beiden jungen Frauen führen zusammen das Unternehmen Spiegelneuronen in der Theaterstraße, in dem lebensverbessernde Faktoren erforscht und gelehrt werden. Zusammen mit Dresdner
Künstlerinnen wollen sie im Krankenhaus
zunächst zwei Eingangsbereiche, einen Behandlungsraum und ein Patientenzimmer
mit bunten Folienfiguren bekleben.
„Wenn Geld da ist, würden wir die Gestaltung auch gerne ausweiten“, so Rudolph.
Doch bislang ist sogar noch die Finanzierung des Auftaktes unklar. „In Krankenhäusern müssen einige Vorgaben eingehalten werden, zum Beispiel zur Hygiene“,
sagt Kollegin Horn. Für Folien, Farbe und
Postkarten rechnen die Psychologinnen
mit 5 000 Euro, die in das Material inves-
tiert werden müssten. Diese sollen nun
über Spenden zusammenkommen.
Dann sollen die Räume an einem Tag
zusammen mit den Künstlerinnen, Patienten und Medi-Clowns beklebt werden. Jedes Kind kann sich einen neuen Freund
aussuchen, der ihn während des Klinikaufenthalts begleitet. „Gerade im Behandlungsraum haben die Kinder und Jugendlichen oft Angst“, erklärt Rudolph. „Die soll
ihnen mit der neuen Gestaltung ein Stück
genommen werden.“ Deswegen schauen
auch Tiere und Figuren mit ganz besonderen Namen von der Decke des Untersuchungszimmers auf die kleinen Patienten
herunter: Bibo von Tapferstein oder Krankenschwester Bieni sollen die neuen
Schutzengel der jungen Patienten werden.
web www.spiegelneuronen.info
Das Behandlungszimmer im Krankenhaus Neustadt soll bald bunt werden.
Zwei Psychologinnen wollen zusammen mit Künstlerinnen für ein angstfreies Umfeld sorgen.
Fotomontage: Spiegelneuronen
Wachau
Bibliothek wird zum Klassenzimmer
Die Mädchen und Jungen aus der 2a und 2b
der Grundschule Wachau verlegen am
Dienstag, ihr Klassenzimmer in die Wachauer Bibliothek. Innerhalb einer Unterrichtsstunde sollen die Kinder erfahren,
wie es in einer Bücherausleihe zugeht, welches Sortiment vorhanden und wie es um
die Geschichte des Hauses bestellt ist. „Ich
freue mich sehr darüber, dass diese Idee
nun mit Leben erfüllt wird“, sagt die ehrenamtliche Bibliothekarin Doris Tittel. „Ich
möchte junge Menschen fürs Lesen und
das Buch an sich begeistern.“ Gerade in diesen Zeiten, in denen das Eintauchen in virtuelle Welten für viele das Nonplusultra geworden zu sein scheint, will sie gegenhalten. „Das Internet kann ein Buch nicht ersetzen“, sagt die ehemalige Kita-Erzieherin.
Sie selbst bezeichnet sich als leidenschaftliche Leserin. Mit ihr teilen diese Freizeitbeschäftigung etwa 100 Frauen, Männer und Kinder im Ort, die sich in der
Wachauer Gemeindebibliothek Literatur
ausleihen. Dass es gern mehr sein könnten,
verhehlt sie nicht. Deshalb lädt Doris Tittel
seit geraumer Zeit verstärkt zu Veranstaltungen in die Bücherei ein. Dazu zählt der
„Literarische Kaffee-Empfang“ vor einigen
Tagen. Die Bibliothek ist immer montags
zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet.
Gern öffnet die einstige Erzieherin mit
22-jähriger Bibliothekserfahrung Besuchern auch nach vorheriger Absprache.
Wer die Arbeit von Doris Tittel unterstützen möchte, kann dies am besten mit einer
Bücherspende tun. (SZ)
Himmels-Spektakel
über Radeberg
Radeberg
Am heutigen Montag gibt
es in der Radeberger Sternwarte
an der Stolpener Straße
Spannendes zu sehen.
W
er das Spektakel am heutigen Montagnachmittag verpasst, muss wirklich lange auf eine Wiederholung warten.
Denn es ist eines der seltensten PlanetenSpektakel unseres Sonnensystems, das sich
am Himmel hoch über Radeberg abspielen
wird. Denn wirklich nur ausgesprochen
selten bietet sich die Möglichkeit, den innersten Planeten unseres Sonnensystems –
den Merkur – als schwarzen Punkt genau
vor der Sonne entlangziehen zu sehen.
Und genau das wird nun möglich sein.
Das beeindruckende Himmels-Spektakel nennt sich dabei in der Fachwelt Merkur-Transit und war zuletzt von Europa aus
2003 zu sehen. 13 Jahre her ist das Ganze
damit. Es ist also wirklich eine seltene
Chance, diesen Merkur-Transfer zu erleben
– und diese Chance bietet sich nun in der
Radeberger Volkssternwarte „Erich Bär“ an
der Stolpener Straße.
In der Zeit des Merkur-Transfers – von
13.12 bis 20.42 Uhr – werden die Ehrenamtlichen des Fördervereins der Sternwarte allen Interessierten wieder mithilfe entsprechender Hilfsmittel einen ungefährlichen Blick auf das Spektakel ermöglichen.
Das ist wegen der geringen scheinbaren
Größe des Planeten mit bloßem Auge nicht
zu sehen. Und natürlich muss beim Blick
Richtung Sonne auch unbedingt auf ausreichenden Schutz der Augen geachtet werden, da sonst Erblindung droht. Deshalb
darf nur mit entsprechend zugelassenen
Hilfsmitteln in Richtung Sonne geschaut
werden; einfachstes Hilfsmittel ist dabei eine Sonnenfinsternisbrille. All diese Hilfsmittel gibt es in der Sternwarte natürlich –
und es ist ein geschützter Blick durch spezielle Sonnenteleskope auf das seltene Ereignis möglich. (SZ)
Die Sternwarte Radeberg an der Stolpener Straße 74 ist
von 13.12 bis 20.42 Uhr für Interessierte geöffnet. Und es
gibt jede Menge Infos rund um das Spektakel.
web www.sternwarte-radeberg.de
19.05.2016
wanderhure im hochhaus
Eine Lesung mit Julius Fischer.
So ähnlich wird es
am heutigen Montag am Himmel
über Radeberg
aussehen. Die Aufnahme zeigt den
Venus-Transit (der
schwarze Punkt ist
die Venus vor der
Sonne) von 2012
als Vergleich. Jetzt
ist nun der Merkur-Transit zu erleben.
Foto: Freundeskreis Sternwarte
»Irgendetwas im Titel müssen die Leute kennen«, behauptet Autor
Julius Fischer, dann würden sie das Buch schon kaufen. Oder zur
Lesung kommen. Wobei der Titel »Die schönsten Wanderwege der
Wanderhure« zu einem bizarren Rechtsstreit führte. Den der Autor
gewann. Sein Werk ist kein historischer Roman sondern eine recht
amüsante Lebenshilfe, hier vom Autor sehr vergnüglich dargeboten.
ab 19 Uhr
Foyersaal im Haus der Presse
Ostra-Allee 20· 01067 Dresden
Eintrittskarten 12€
(SZ-Card 10€)
16
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LEUTE
SÄCHSISCHE ZEITUNG
Guten Appetit! Die
Chefin des neuen
Eiscafés in Königsbrück Claudia Leuenberger (r.) reicht
einem Gast eine
kühle, süße Erfrischung. Seit Kurzem kann man sich
am Königsbrücker
Markt mit Eis, Kuchen und verschiedenen Getränken
verwöhnen lassen.
Foto: Rene Plaul
Vom rollenden Eisauto zum eigenen Café
Claudia Leuenberger hat sich in Königsbrück einen Traum erfüllt und ein Eiscafé eröffnet.
Von Heike Garten
Z
ahlreiche Königsbrücker bleiben erstaunt vor dem neuen Geschäft am
Markt stehen. „Ist das nicht falsch geschrieben“, fragen sie sich. An der Fassade prangt
eine originelle Aufschrift „Claudis Eiscafee“. Wird denn Eiscafé mit zwei „e“ geschrieben? „Eigentlich nicht, aber ich habe
mich ganz bewusst dafür entschieden, damit es Aufmerksamkeit erzeugt. Und außerdem kommt das schöne Wort Fee darin
vor“, erklärt Claudia Leuenberger. Sie ist
die Betreiberin des neuen Eiscafés in der
Königsbrücker Innenstadt.
Seit dem 1. Mai gibt es das Café am
Markt 5. Vom Entschluss bis zur Eröffnung
ging für Claudia Leuenberger alles ganz
schnell. „Es war eine spontane Entscheidung, die ich Anfang des Jahres getroffen
habe“, sagt sie. Das Objekt am Markt steht
seit 2014 leer, vorher war dort ein Friseur.
Anfang April hat die 35-jährige Frau den
Mietvertrag unterschrieben und alle gewerberechtlichen Anforderungen geklärt.
Ein knapper Monat blieb Zeit, um das Eiscafé einzurichten. Doch die junge Frau hat
es geschafft – ein moderner Laden mit Ti-
schen, Stühlen und Bänken, einer großen
Eis-Theke und vielen kleinen Details ist
entstanden.
Für die Königsbrücker ist Claudia Leuenberger keine Unbekannte. Zum Töpfermarkt und bei vielen Kinderfesten rollte sie
mit ihrem Eis-Auto an, verkaufte aus dem
Auto heraus die leckere Erfrischung. „Einige Eltern haben mich immer wieder mal
angesprochen, ob ich nicht in Königsbrück
ein Eiscafé eröffnen könne. Schließlich
wohne ich seit 2005 in der Stadt“, blickt die
junge Frau zurück. Also schwirrte der Gedanke an die Selbstständigkeit immer wieder mal in ihrem Kopf rum. Eigentlich
stammt Claudia Leuenberger aus Moritzburg, ihr Lebensgefährte aus Radebeul. In
Moritzburg betreibt ihre Mutti die „Ausspanne am Leuchtturm“, ein beliebtes Ausflugslokal. „Ich habe von Kindesbeinen
miterlebt, was in der Gastronomie wichtig
ist. Und später auch mit geholfen“, so Claudia Leuenberger. Eigentlich hat sie einen
Beruf in der Werbebranche gelernt, doch
ist ziemlich schnell bei ihrer Mutter mit
eingestiegen. Das machte sie auch noch bis
vor Kurzem, bis eben aus der Idee eines eigenen Cafés Wirklichkeit wurde.
Danksagung
Ein schweres Stück Arbeit liegt hinter
der jungen Geschäftsfrau. Als Mutter von
zwei Kindern im Alter von vier und acht
Jahren weiß sie, dass auch die nächsten
Wochen und Monate nicht einfach werden. Der Lebensgefährte, der noch im Geschäft in Moritzburg mitarbeitet, kümmert
sich um die Kinder, Claudia um ihr Eiscafé
in Königsbrück. „Peter ist meine große
Stärke. Ohne ihn ginge nichts“, schwärmt
Claudia Leuenberger von ihrem Lebensgefährten. Und sie weiß, dass sie sich auf ihn
verlassen kann.
Eis spielt natürlich in „Claudis Eiscafee“
die wichtigste Rolle. Eisbecher, Eisgetränke
und auch Eis auf die Hand wird es geben.
Dazu kommen verschiedene andere Getränke und Kuchen. Öffnen will die 35-Jährige ihr Café von Montag bis Sonntag ab
11 Uhr. Mittwoch ist ein Ruhetag geplant.
Das kann sich aber noch ändern. „Ich will
erst mal den Bedarf abwarten und mich
dann an den Gästewünschen orientieren.“
Jetzt ist sie froh, dass das Café eröffnet
hat und sich die Königsbrücker das Eis
schmecken lassen. Schließlich hat die Stadt
ja eine Eis-Tradition, die vielleicht wiederbelebt werden kann.
Danksagung
Nachdem wir Abschied genommen haben von unserem
lieben Verstorbenen, Herrn
Nachdem wir Abschied genommen haben von
unserem lieben Vati, Opa und Freund
Günther Seifert
Peter Marquardt
möchten wir uns für die liebevollen Beweise der
Anteilnahme, die uns durch Wort, Schrift, Blumen
und Geldzuwendungen sowie ehrenvolles Geleit beim
Abschiednehmen bei allen herzlich bedanken.
Besonderer Dank gilt den Ärzten und Schwestern
der Palliativstation Hoyerswerda, dem Pflegedienst
des Therapie- & Pflegezentrums Westlausitz,
Frau Dipl. Med. Kreische und ihren Mitarbeiterinnen,
dem Hospizdienst des Caritasverbandes, der FFW
Kamenz, der Stadtverwaltung Kamenz,
dem Taxiunternehmen Schöne, dem Trauerredner
Herrn Meißner sowie dem Bestattungsinstitut
Karsten Mitzschke.
In stiller Trauer
Kinder mit Familien
Kamenz, im April 2016
Die feierliche Urnenbeisetzung findet im Kreise der
Familie und Freunde statt.
Wir trauern um Herrn
Helfried Mager
geb. 26. 5. 1958
gest. 16. 4. 2016
In stiller Trauer
Sohn Karsten mit Familie
Geschwister Ingrid, Manfred und Karin
mit Familien
Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am
Freitag, den 13. 5. 2016, 13.30 Uhr auf dem Friedhof in Höckendorf statt.
Von Blumen- und Kranzspenden bitten wir dankend abzusehen.
ALLGEMEINMEDIZIN
p Allgemeinärztl. Notfalldienst:
Kassenärztlicher
Bereitschaftsdienst:
G 116 117
Regionalleitstelle Ostsachsen G 03571 19296
MONTAG,, 09. MAI
Heute liegen keine Jubilarmeldungen vor.
TRAUERCAFE
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
APOTHEKENBEREITSCHAFT
(jeweils ab 8 Uhr bis Folgetag 8 Uhr):
Montag, 09. Mai: Linden-Apotheke in Langebrück, Liegauer Str. 6, G 035201 70011.
Dienstag, 10. Mai: Heide-Apotheke Radeberg,
Schillerstraße 95 a, G 03528 442770.
MONTAG,, 09. MAI
p Caritasverband Oberlausitz:
Der ambulante Hospizdienst im Landkreis Kamenz lädt jeden 2. Montag im Monat Trauernde ins Trauercafé Radeberg ein. Treff ist im
evangelischen Pfarrhaus Radeberg, von 16
bis 18 Uhr. Anmeldung: G 0174 3454 128.
TIERÄÄ RZTE
p Tierärztlicher Notdienst
(nur nach telefonischer Anmeldung)
Täglich vom 06. bis 13. Mai (wochentags ab 19
Uhr bis Folgetag 6.00 Uhr):
Tierärztin Julia Klingauf in Langebrück, G
035201 7300 oder 0171 5726283.
Täglich vom 06. bis 14. Mai (wochentags ab 19
Uhr bis Folgetag 7 Uhr):
Tierärztin Teresa Benzner in 01328 DresdenWeißig, G 0172 7960538.
p Tierärztliche Klinik: 24-h-Bereitschaft der
tierärztlichen Klinik Dr. Bernd Düring Rennersdorf, Alte Hauptstr. 15, G 035973 2830.
ENTSORGUNG
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MONTAG,, 09. MAI
p Gelbe Tonne: Radeberg /Tour 3, Wachau
und Ortsteile.
DIENSTAG,, 10. MAI
Entsorgungsfreier Tag
GIFT-NOTRUF// GIFT-INFOZENTRALE
p Tag + Nacht: G 0361 730730
Hinweis: Von Mai bis Oktober erfolgt Bioabfall-Abholung wöchentlich.
NOTRUFE
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
p Polizei ......................................................................... 110
p Feuerwehr/Notfallrettung ................................. 112
p Krankenwagen .................................. 03571 19222
HAVARIEDIENSTE
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p Enso Netz GmbH
Gas-Störung
0351 5017 8880
Strom-Störung
0351 5017 8881
Enso Service-Telefon (kostenfrei)
Mo-Fr 7-20 Uhr, Sa. 8-14
0800 0320010
p Abwasserzweckverband „Obere Röder“
Havariedienst Abwasser
03528 43330
p Zweckverband Bischofswerda-Röderaue/
Havariedienst Trinkwasser
03594 7770
p Drewag Dresden
Störstelle bei Trinkwasserversorgung
0351 205852222
p Stadtentwässerung Dresden
Havariedienst Abwasser
0351 8400866
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Danksagung
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Für die vielen Beweise der aufrichtigen Anteilnahme beim
Abschied von meiner lieben Frau, guten Mutter, Oma und
Uroma, Frau
Irene Benner
möchten wir auf diesem Wege allen
Verwandten, Freunden und Bekannten recht
herzlich danken.
Ein besonderer Dank gilt dem Bestattungsunternehmen Beuhne, Herrn Pfarrer Quentin
und den Anwohnern des Mühlenhügels.
Foto: David Marvan, CzechTourism
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D
In Liebe und Dankbarkeit nahmen wir Abschied
von meiner lieben Ehefrau, unserer lieben Mutti,
Schwiegermutti, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin
und Tante, Frau
A
Christa Sprenger
N
Für die vielfältigen Beweise aufrichtiger Anteilnahme
durch Worte, Schrift, Blumen, Geldspenden und
ehrendes Geleit bedanken wir uns ganz herzlich
bei allen Verwandten, Nachbarn, Freunden und
Bekannten. Besonderer Dank gilt dem DRK-Pflegeheim „Florence“ und dem Bestattungshaus Ute Müller.
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Termine: 10.09.–24.09.2016
24.09.–08.10.2016
08.10.–22.10.2016
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Heinz Benner
im Namen aller Angehörigen
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IMPRESSUM
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Sächsische Zeitung
Lokalausgabe Radeberg
Redaktions- und Verlagsgesellschaft
Bautzen/Kamenz mbH
Redaktion:Ralf Haferkorn (Regionalleiter 03591
49505010), Jens Fritzsche (verantwortlich für den
Lokalteil Radeberg), Thomas Drendel, Jana Ulbrich
(Regionalreporterin).
Geschäftsführer: Ralf Haferkorn (Redaktion), Frank
Bittner (Verlag).
Anschrift Redaktion: Hauptstraße 4, 01454
Radeberg. Telefon: 03528 48995910 Telefax:
48995911 E-Mail: [email protected]
Anschrift SZ-Treffpunkt, Anzeigenannahme und
Leserservice: Theaterstraße 3, 01917 Kamenz.
Telefon: 03578 34475420 Telefax: 34475422
Telefon Anzeigenannahme Dresden: 0351 840444
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inkl. 7% MWSt. E-paper Euro 18,99, inkl. 19%
MWSt. Vertriebskennzeichen: F 1415.
Bischheim, Mai 2016
† 05. 05. 2016
Wachau, im Mai 2016
WIR GRATULIEREN
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In Liebe und Dankbarkeit
Sohn Denny und Familie sowie
Elisa und Micha
Horst Maukel
In stillem Gedenken
Waltraut Maukel
Ina mit Anna
Antje mit Jean
Familie Gerd Prochno
Familie Inge Maukel
Familie Michael Hensel
Familie Boris Hensel
BEREITSCHAFTEN
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möchten wir auf diesem Wege allen danken für die aufrichtige
Anteilnahme durch Wort, Schrift, Blumen und Geldspenden sowie ehrendes Geleit.
Besonderer Dank gilt allen Freunden, Bekannten, Nachbarn, der
Firma H+K und dem Bestattungsinstitut Uwe Schuster.
In dankbarer Erinnerung an einen langen gemeinsamen
Lebensweg voller liebevoller Sorge um die Familie und große
Hilfsbereitschaft nehmen wir Abschied von meinem
Ehemann, unserem Vater, Opa, Bruder, Schwager,
Onkel und Freund, Herrn
* 23. 02. 1941
M O N TA G
9. MAI 2016
geb. Fincke
In stiller Trauer
Hans Sprenger
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RÖDERTAL-ZEITUNG
M O NTAG
9. MAI 2016
SÄCHSISCHE ZEITUNG
17
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Stars im
Strampler
Fabian
Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
Eltern
Wohnort
26. April
Görlitz
3 570 Gramm
52 Zentimeter
Katharina und Dominik Wache
Görlitz
Simeon Immanuel
Clara
Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
Eltern
Wohnort
Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
Eltern
Wohnort
1. Mai
Bischofswerda
3 665 Gramm
54 Zentimeter
Marlen und Stephan Rother
Göda
Foto: Städtisches Klinikum Görlitz
Foto: Regina Berger
Ray
3. Mai
Bischofswerda
3 140 Gramm
48 Zentimeter
Christine und Rico Kreßner
Lichtenberg
Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
Eltern
Wohnort
Felix
3. Mai
Bischofswerda
3 450 Gramm
50 Zentimeter
Claudia und René Magnus
Lichtenberg
Foto: Regina Berger
Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
Eltern
Wohnort
29. April
Bautzen
2 560 Gramm
48 Zentimeter
Anita und Philip Gollmer
Doberschau
Foto: Regina Berger
Foto: Carmen Schumann
Schicken Sie uns Ihre
Baby-Fotos
Mathilde
Isabell
Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
Eltern
Wohnort
Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
Eltern
Wohnort
4. Mai
Bischofswerda
3 515 Gramm
52 Zentimeter
Christine und Ronny Mildner
Putzkau
Finja
1. Mai
Bischofswerda
3 750 Gramm
51 Zentimeter
Liane und Dirk Schober
Gnaschwitz
Foto: Regina Berger
Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
Eltern
Wohnort
Foto: Regina Berger
Mila Maria Eveline
Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
Eltern
Wohnort
12. April
Dresden
4 015 Gramm
55 Zentimeter
Sandy und Marcus Fabich
Dresden
25. April
Kamenz
3 440 Gramm
51 Zentimeter
Christiane Weser & Mario Stelzer
Bernsdorf
Foto: Moments of life
Foto: René Plaul
Die Rödertal-SZ zeigt immer montags die
neuesten Rödertaler. Wenn Sie nach der
Entbindung im Krankenhaus nicht schon
für die SZ fotografiert wurden oder mit einem anderen Foto in der Zeitung sein wollen, dann schicken Sie uns einfach Ihr Foto
Ihres Familiennachwuchses. Der darf dabei
auch ruhig schon ein paar Monate im Rödertal zu Hause sein. Und schreiben Sie
noch ein paar Angaben zum Foto mit dazu
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26. März
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Dresden
Foto: Moments of life
Alexandra
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Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
Eltern
Wohnort
Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
Eltern
Wohnort
2. April
Dresden
3 640 Gramm
53 Zentimeter
Anja und Matthias Ritter
Dresden
www.saxx-life.de
Sasha Stefanie
2. April
Dresden
3 335 Gramm
53 Zentimeter
Friederike und Patrick Döring
Dresden
Foto: Foto Dähn
Foto: Foto Dähn
Geboren am
Geburtsort
Gewicht
Größe
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Wohnort
✃
Rexhep
3. April
Dresden
2 740 Gramm
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CAMPUS
18
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SÄCHSISCHE ZEITUNG
M O N TA G
9. MAI 2016
S TU D I E RE N U N D FO R S C H E N I N D RE S D E N
Studenten
dürfen meckern
Eine deutschlandweite Umfrage
erforscht jetzt die Lage der
Studenten. Die Ergebnisse sollen
vor allem ihnen helfen.
Von Jana Mundus
Tobias Langnickel überwacht die Stickstoffversorgung des TU-Ausbildungskernreaktors. Der bleibt auch nach dem Atomausstieg noch in Betrieb.
Fotos: Christian Juppe (2)
Kettenreaktion auf dem Campus
Die TU Dresden betreibt den modernsten Ausbildungsreaktor Deutschlands. Der erreicht ständig den kritischen Zustand.
Von Sebastian Martin
volkswirtschaftlicher Sicht hätte die Entscheidung warten können, bis alternative
Technologien ausgereift sind. Hurtado
sieht vor allem die Versorgungssicherheit
gefährdet. Außerdem geht es ihm um das
Know-how, von dem Wissenschaftler in aller Welt profitieren. „Die nukleare Infrastruktur in Deutschland ist wesentlich besser als in anderen Ländern“, sagt der Professor. „Diese Kompetenz geht mit dem Ausstieg aus der Kernenergie verloren.“ Und
dadurch werde es deutschen Experten immer weniger gelingen, Einfluss auf die Reaktorsicherheit in anderen Ländern zu
nehmen.
D
ie Passkontrolle ist Pflicht. Ohne vorgelegten Ausweis geht’s keinen
Schritt weiter, im Gegenzug erhält der Besucher einen weißen Kittel und blaue Überzieher für die Schuhe. An die Brusttasche
kommt der Dosimeter, der die ionisierende
Strahlung hinter der nächsten Tür messen
wird. Ein mulmiges Gefühl schleicht den
Körper hoch. Aber auf dem Campus soll ja
eine offene Lösungsmittelflasche gefährlicher sein als der Gang in Raum 103/0 des
Walther-Pauer-Baus.
In der fensterlosen Laborhalle steht
AKR-2 – ein orangefarbener Kessel im
XXL-Format. 3,50 Meter hoch, 2,50 Meter
breit und 30 Tonnen schwer. Es ist der Ausbildungskernreaktor der TU Dresden. Der
wurde erst 2004 für 3,4 Millionen Euro erneuert und hat jetzt eine unbefristete Laufzeit. Antonio Hurtado hält die Anlage auch
fünf Jahre nach dem beschlossenen
Atomausstieg für immens wichtig. Schon
allein wegen der Lehre. Qualifiziertes Personal für den Strahlenschutz brauche man
auch nach dem Jahr 2022, wenn die letzten
deutschen Atommeiler vom Netz gehen
werden, sagt der Professor für Wasserstoffund Kernenergietechnik. Das Kühlen der
abgebrannten Brennelemente, die Endlagerung des Abfalls, der Rückbau der Kraftwerke – für all das sei Fachwissen bei den
Betreibern und Behörden nötig.
Die Tür zum Raum 103/0 öffnet sich. In
der Mitte thront AKR-2. Vor ihm sitzen heute allerdings keine Studenten, sondern
Wissenschaftler aus Jülich. Sie wollen
Computersimulationen validieren und damit ihrem Ziel etwas näher kommen, künftige Forschungsreaktoren zu ersetzen.
Ziemlich lange musste das Jülicher
Team auf einen Termin in Dresden warten.
Denn seitdem immer mehr vergleichbare
Geräte abgeschaltet werden, stehen Wissenschaftler aus aller Welt Schlange, um
die deutschlandweit modernste Anlage ihrer Art zu nutzen – zum Beispiel für Experimente in der Medizinphysik, Molekularbiologie und Materialentwicklung. Carsten
Genug Uran für Millionen Jahre
3,50 Meter hoch, 2,50 Meter breit, 30 Tonnen schwer: AKR-2 hat beeindruckende
Maße. Wissenschaftler aus aller Welt kommen seinetwegen ins Institut.
Lange fährt AKR-2 per Mausklick hoch. Der
Physiker leitet den Ausbildungskernreaktor der TU Dresden, der mit zwei Watt die
Leistung einer Fahrradglühbirne hat.
Auf den drei Monitoren des Bedienpults
erscheinen etliche Werte. Moderator-Temperatur, Verdopplungszeit und so weiter.
Auf dem Bildschirm rechts pendelt sich
derweil die Kurve parallel zur X-Achse ein.
Der kritische Zustand ist erreicht.
Abschätzbare Risiken
Im Inneren des Kessels fliegen jetzt die
Neutronen mit 2,2 Kilometern pro Sekunde. In etwa einer Stunde wären sie von
Dresden in New York. Die zylindrische
Spaltzone von AKR-2 ist allerdings kaum
größer als ein Wassereimer, umgeben von
einem Reflektor aus reinstem Granit. Darum hüllt sich eine 75 Zentimeter dicke
Wand aus Schwerbeton. Sie dient der
Strahlenabschirmung. Das Innere selbst
besteht aus plattenförmigen Brennelementen. Wird die kritische Masse aus insgesamt 794 Gramm Uran-235 von den Neu-
tronen getroffen, kommt es zur Kernspaltung – mitten auf dem Campus, mitten in
der Dresdner Südvorstadt.
Angst vor AKR-2 brauche niemand zu
haben, sagt Carsten Lange. Einerseits verhindere ein Mehrbarrierensystem eine unzulässige Leistungserhöhung sowie eine
ungewollte Kettenreaktion. Andererseits
sei das sogenannte Aktivitätsinventar so gering, dass selbst durch ein Flugzeugabsturz
freigesetztes Material keine Grenzwerte
überschreiten und damit gesundheitliche
Folgen haben würde. „Die Gefährdung des
Bedienpersonals, der Umgebung und des
Reaktors selbst sind ausgeschlossen“, sagt
Carsten Lange.
Sein Chef, Antonio Hurtado, hält auch
die kommerzielle Nutzung der Kernenergie für beherrschbar – trotz der Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima. Die
Risiken seien abschätzbar sowie durch kleine und eben sichere Reaktoren minimierbar, sagt der Professor. Er ist zwar nicht
grundsätzlich gegen den Ausstieg aus der
Kernenergie, doch aus ökologischer und
Antonio Hurtado und seine Mitarbeiter
werden deshalb nicht müde, das Labor an
der TU Dresden auch für Besucher zu öffnen und über die Kernenergie aufzuklären.
Aber auch darüber, dass durch die geringe
Leistung von AKR-2 das vorhandene Uran
ewig ausreiche und keine Abfälle entstünden, wie Carsten Lange erklärt. Zudem sei
das Material absolut sicher vor Diebstahl.
Und selbst wenn es gestohlen würde, könnte zum Beispiel niemand damit eine
schmutzige Bombe bauen.
Dies sind die Fragen, die jedes Jahr massenhaft Besucher anlocken. Bei der Langen
Nacht der Wissenschaft bildet sich regelmäßig eine lange Schlange vor dem Walther-Pauer-Bau. Nach vorheriger Absprache
kann die Anlage auch an anderen Tagen besichtigt werden – zum Beispiel von Gymnasiasten der elften und zwölften Klassen. Denen wird dann ein Informationsprogramm
rund um die Kernenergie mit anschließendem Reaktorstart angeboten. Insgesamt
1 600 Forscher und Besucher hätten im vergangenen Jahr AKR-2 besichtigt, sagt Carsten Lange. Sie alle seien unbeschadet aus
dem Labor herausgekommen.
Die Tür schließt sich. Was nun folgt, ist
die Ausgangskontrolle: Das eigene Dosimeter zeigt 0,3 Mikrosievert an. Doch das ist
nur ein Zehntel jener Strahlenbelastung,
der beispielsweise Piloten und Fluggäste
beim Flug übern Atlantik ausgesetzt sind.
Wie geht es den Studenten dieses Landes?
Dieser Frage geht jetzt eine große Umfrage
des Deutschen Studentenwerks nach. Zum
ersten Mal findet diese Datenerhebung ausschließlich online statt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Dinge, die das Leben der jungen Menschen bestimmen. Wie finanzieren sie ihr Studium? Wie viel Miete zahlen
sie? Wer muss neben dem Lernen noch jobben gehen? Wie viel Zeit beansprucht das
Lernen, wie viel das Geldverdienen?
Für die 58 Studentenwerke des Verbunds, zu dem auch das Dresdner Studentenwerk gehört, liefert die Sozialerhebung
wichtige Informationen. Sie wollen ihre
Service- und Beratungsangebote noch besser auf die Studenten ausrichten. Jeder
Sechste, ausgewählt nach dem Zufallsprinzip, erhält von seiner Hochschule deshalb
per E-Mail eine Einladung zur Umfrage. Bei
derzeit rund 2,8 Millionen Studenten in
Deutschland sind das mehr als 400 000
mögliche Befragte – fast fünfmal so viele
wie bei der Vorgängerbefragung 2012.
Mehr Teilnehmer sollen auch mehr verwertbare Daten liefern. So soll es diesmal
auch möglich sein, noch differenziertere
Aussagen zur Studentenschaft machen zu
können. Beispielsweise auch zu kleineren
Gruppen wie Menschen mit Behinderungen, chronisch Kranken oder Studenten
mit Kind. Vom 23. Mai bis Ende Juli läuft die
Online-Umfrage. Mit den Ergebnissen will
das Deutsche Studentenwerk der Politik
und der Öffentlichkeit deutlich machen,
wo im Interesse der Studenten Handlungsbedarf besteht und welche Maßnahmen
der Bildungs-, Hochschul- und Sozialpolitik
wichtig sind, um soziale und wirtschaftliche Verbesserungen zu erreichen.
Die 21. Sozialerhebung des Deutschen
Studentenwerks wird vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung durchgeführt. Finanziell gefördert
wird sie vom Bundesforschungsministerium. Erste Ergebnisse sollen im Frühsommer 2017 vorliegen.
web www.sozialerhebung.de
Leckerer Burger
vom Starkoch
Im Mai werden die Warteschlangen nicht
nur in der Mensa Zeltschlösschen lang sein.
Auch davor könnte Andrang herrschen.
Vom 23. bis 26. Mai will der bekannte TVKoch Stefan Wierz die Studenten bekochen. Er klappt aber nicht einfach einen
schnöden Imbisswagen auf, sondern rollt
gleich mit einem großen Truck an.
Auf dem Lastwagen wird live gekocht.
Wierz serviert Burger wie den Italian Bastard mit Rucola und Parmaschinken oder
gegrillte Hähnchenstreifen mit Avocadocreme, Ingwer-Ananas-Chutney und gerösteten Pinienkernen. Vegetarier können
zwischen Falafel mit Zitronen-Humus oder
Ciabatta mit Antipasti wählen. Die Gerichte sollen laut Organisatoren erschwinglich
für den studentischen Geldbeutel sein. In
einer Lounge unter freiem Himmel können die Gäste entspannen. Kickertische
sorgen für den perfekten Vorgeschmack
auf die Fußball-EM. (jam)
Meister zum Mieten
Wenn Canaletto schon nach drei
Monaten wieder ausziehen muss,
ist Madonna-Lisa schuld. Die hat
ihr Büro an der Hochschule.
Von Jana Mundus
D
ie Dresdner lieben den Kuss. Nicht nur
den auf den eigenen Mund, sondern
auch den zum An-die-Wand-Hängen. Gustav Klimts „Der Kuss“ ist der absolute Renner bei Benjamin Wild und seinen Kollegen von Madonna-Lisa. „Viele unserer Kunden suchen sich dieses Bild aus“, sagt er.
Leicht schimmert die goldene Farbe auf der
Leinwand. Schließlich ist es kein schnell
gemachter Nachdruck, sondern ein wirkliches Gemälde. Akkurat kopiert vom Original. Daraus ließe sich ein Geschäft machen,
fand der Student Benjamin Wild. Heute
vermietet sein Kunsthandel die größten
Meister. Monet, van Gogh, Rubens oder
Da Vinci hängen seitdem in Foyers, Büros
oder auch in privaten Wohnzimmern.
Vor Jahren las Benjamin Wild einen Artikel über chinesische Kopien bekannter
Kunstwerke, die in die ganze Welt verkauft
werden. Sein Geschäftsmodell nach der
Lektüre: Solche gut gemachten Replikate
nach Deutschland holen und hier vermieten. Für 30 Euro im Monat gibt es die weltberühmten Kunstwerke als Nachbildung
für die heimischen vier Wände. Den Kontakt nach China hat er vor einer Weile aufgegeben. Heute arbeitet er mit einer Agentur im südfranzösischen Avignon zusammen, die knapp 20 Künstler beschäftigt.
„Dort lassen wir regelmäßig produzieren“,
erklärt er. Noch sind es vor allem Kunden
aus Dresden, die MadonnaLisa beauftragen.
Gut gehen da auch detailreiche Dresdner
Stadtansichten von Canaletto. Wer sich irgendwann an diesen sattsieht, kann sie
austauschen lassen. „Dann kommen wir
auch kurzfristig mit einem neuen Bild vorbei“, sagt der Geschäftsführer.
Solche Ideen gefallen Ralph Sonntag,
Professor an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Hochschule für Technik
und Wirtschaft (HTW). Er kümmert sich
Die Mona Lisa oder
doch Van Goghs
Caféterrasse am
Abend? Bei Benjamin Wild finden
Kunstkenner und
Laien den Favoriten für die Wohnzimmerwand.
Foto: Sven Ellger
schon seit Jahren um die Gründungsschmiede der HTW, Treffpunkt für Menschen mit interessanten Geschäftsideen.
„Wir freuen uns immer wieder über den
Mut der Gründer“, sagte er jetzt beim jährlichen Frühstück der Gründungsschmiede,
einem Treffen der jungen Start-ups mit ver-
schiedenen Partnern. Deutschland sei im
Vergleich zu anderen europäischen Staaten
in Sachen Gründernachwuchs noch recht
zögerlich. Viele scheuten den Schritt in die
Selbstständigkeit mit dem eigenen Unternehmen. Dabei gäbe es heute viele Möglichkeiten der Unterstützung. Knapp zehn
Firmen nutzen derzeit die Büroräume der
Schmiede im A-Gebäude der HTW in der
Andreas-Schubert-Straße. Die stehen ihnen
kostenlos zur Verfügung. Rektor Roland
Stenzel unterstreicht beim Treffen mit den
Gründern die Bedeutung dieser Einrichtung. Man könne stolz sein auf die Innovationen, die hier entstünden.
Die Hochschule möchte die Gründer
nun auch ganz praktisch unterstützen.
„Wir planen eine moderne und einheitliche Möblierung der Büroräume“, sagt er.
Das sei wichtig, damit die Start-ups potenzielle Geschäftspartner auch in angemessener Umgebung empfangen könnten. Nach
dem offiziellen Teil nutzte auch Stenzel
den Termin für einen Rundgang. Bei Benjamin Wild war er besonders angetan von einem Canaletto-Bild des Zwingers. „Für 30
Euro im Monat hängt er bei ihnen im Büro“, warb der Jungunternehmer. Ob er ihn
auch kaufen könne, wollte Stenzel wissen.
Vielleicht hängt im Rektorat also bald ein
nachgemachter Canaletto für 500 Euro.
web www.madonnalisa.de
FEUILLETON
19
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M O NTAG
9. MAI 2016
KULTUR & GESELLSCHAFT
SÄCHSISCHE ZEITUNG
„Es sind zu viele Emotionen im Spiel“
Der Görlitzer Soziologe Anton Sterbling über die Eigendynamik von Zuwanderung, politischem Leichtsinn und die Toleranz von Polizisten.
Von Frank Seibel
Das ist ein völlig unzulässiger Schluss! Es
muss möglich sein, mit rationalen Begründungen vor Fehlentwicklungen zu warnen.
Wenn manche Menschen daraus eine Legitimation für Fremdenfeindlichkeit ziehen
wollen, ist das völlig inakzeptabel!
E
r bringt Sachsens Polizisten bei, wie unsere Gesellschaft funktioniert, und er
beobachtet von Görlitz aus mit Sorge die
aktuelle Politik: Anton Sterbling, 63, ist Sozilogie-Professor an der Polizeihochschule
in Rothenburg und hat ein nüchternes
Buch mit einem dramatischen Titel geschrieben: „Zuwanderungsschock“. Im SZInterview erläutert Anton Sterbling seine
Beobachtungen und Thesen.
Könnte man dem Zuwanderungsphänomen nicht gelassen begegnen angesichts der drohenden Überalterung der
Gesellschaft? Nun kommen überwiegend junge Menschen ...
Das ist eine schwierige Frage. Zum einen
kommt es auf die Zahl an. Ich glaube, dass
wir maximal 150 000 bis 300 000 Zuwanderer pro Jahr in unsere Gesellschaft integrieren können. Nun ist die Zahl um ein Mehrfaches höher gewesen. Wir müssen uns
auch bewusst machen, dass ein großer Teil
der Migranten gar nicht oder nur unzureichend für den deutschen Arbeitsmarkt
qualifiziert ist. Integration ist ein sehr komplizierter und langwieriger Prozess.
Herr Professor Sterbling, Sie haben vor
40 Jahren einer Diktatur den Rücken
gekehrt und sind von Rumänien nach
Westdeutschland übergesiedelt.
Ja, 1975 war Rumänien ein neostalinistischer Polizeistaat. Vor allem die Sicherheitspolizei Securitate trieb ein böses Spiel.
Sie gehörten zwar zur deutschen Minderheit, aber in Deutschland waren Sie
zunächst ein Fremder. Sind Sie als Deutscher aufgenommen worden oder als
Rumäne mit entsprechender Distanz?
Ich bin von einigen noch eine ganze Weile
„der Rumäne“ genannt worden. Aber nur,
weil es bei mir immer sehr guten rumänischen Schnaps gab. Insgesamt lief die Integration in meinem Fall problemlos. Ich habe ja sofort ein Studium aufgenommen.
War Ihnen Deutschland damals nicht
doch ein bisschen fremd?
Ich kannte Deutschland sehr gut aus Büchern. Und da war mir Deutschland in gewisser Weise vertrauter als vielen Einheimischen. Dennoch gab es für mich wie für
jeden Migranten viele Monate des elementaren sozialen Lernens, denn die Gesellschaft der Bundesrepublik war doch ganz
anders beschaffen als die rumänische.
Können Sie verstehen, wenn Menschen
vor Unterdrückung oder Krieg fliehen
oder auch nur nach anderen Lebensverhältnissen suchen?
Natürlich verstehe ich die verschiedensten
Motive sehr gut, nicht nur, weil ich selbst
Migrant bin, sondern weil ich mich seit
Jahrzehnten als Soziologe mit Wanderungsbewegungen befasse.
Sie nennen Ihr Buch „Zuwanderungsschock“. Ist das bei einem ZuwandererAnteil von einem Prozent der Bevölkerung nicht ein zu starkes Wort?
In der Tat habe ich das Buch aus tiefer Besorgnis heraus geschrieben. Ich war geschockt, als die Bundesregierung Anfang
September 2015 entschieden hat, ohne Ab-
„Die Bundesregierung ist von der Größe und Dynamik der Zuwanderung überrascht worden, obwohl die Migrationsforschung eine
derartige Entwicklung schon lange vorausgesehen hatte“, sagt der Görlitzer Soziologe Anton Sterbling.
Foto: Robert Michael
sprache mit den Nachbarländern die damals in Ungarn festsitzenden Migranten
nach Deutschland einreisen zu lassen.
Das war ein einmaliger humanitärer
Akt, auch aus der deutschen Geschichte
heraus begründet.
Es war ein Bruch geltender Verträge.
Darf es für Gesetze niemals Ausnahmen
geben, nicht einmal in Notlagen?
Die Einhaltung von demokratisch beschlossenen Gesetzen und von internationalen Vereinbarungen ist ein hohes Gut.
Nur so kann Vertrauen in Politik entstehen
und bewahrt werden. Die willkürliche
Missachtung von Verträgen und Gesetzen
kann große Unsicherheit auslösen und
letztlich die Stabilität einer gesellschaftlichen Ordnung gefährden.
Was macht den konkreten Fall für Sie
so dramatisch?
Meine Unruhe setzte vor dieser Fehlentscheidung der Bundesregierung ein. Es war
für mich erkennbar, dass die Bundesregierung von der Größe und Dynamik der Zuwanderung überrascht wurde, obwohl die
Migrationsforschung eine derartige Entwicklung schon lange vorausgesehen hatte. Mir wurde klar, dass die Bundesregierung auch die Eigendynamik missachtet
hat, die solchen Prozessen innewohnt.
Sie meinen den starken und anhaltenden Anstieg der Flüchtlingszahlen?
Ja, es ist seit Langem empirisch erforscht,
dass sich solche Prozesse ab einem gewissen Punkt nicht mehr steuern lassen. Eine
wichtige Rolle spielt dabei die Kommunikation zwischen Migranten und ihren Angehörigen. Schon bei den Gastarbeitern der
1960er- und 1970er-Jahre konnte man beobachten, dass sie ihren Verwandten und
Freunden zu Hause überwiegend Positives
berichteten. Das ist psychologisch erklärbar: Zum einen rechtfertigen sie damit vor
sich selbst, dass ihre Entscheidung, die Heimat zu verlassen, richtig war. Zum anderen
signalisieren sie den Daheimgebliebenen,
dass es richtig und notwendig war, dass
man sie gewissermaßen im Stich gelassen
hat. In der Situation im September 2015
kam indes eine symbolisch überhöhte, so
nicht durchzuhaltende Willkommenskultur in Deutschland hinzu, die diesen Trend
drastisch verstärkte. Zu Tausenden sendeten die Migranten das Signal aus: Kommt
her, wir sind hier willkommen.
Daraus folgt: Wer Flüchtlinge anpöbelt,
tut mehr für die Stabilität unserer demokratischen Ordnung als jemand, der
den Fremden hilft?
Nein, nein! Das wäre der falsche Schluss.
Wir müssen die Menschen, die im Land
sind, anständig behandeln. Allerdings müssen wir darauf drängen, dass die Politik die
Einwanderung kontrolliert und illegale Zuwanderung unterbindet.
In Sachsen erleben wir, dass dieses
Drängen oft in offenen Hass gegen Ausländer ausartet. Haben Sie als intellektueller Mahner daran eine Mitschuld?
Der Görlitzer Kaufhausbesitzer Winfried Stöcker hatte auf dem Höhepunkt
der Dresdner Pegida-Bewegung die
Rücksendung „reisefreudiger Afrikaner“ gefordert, und er würde auch gut
integrierte Ausländer am liebsten zurückschicken. Wie bewerten Sie das?
Ich kenne diese Aussagen nicht gut genug.
Was ich für falsch halte, und zwar auf allen
Seiten, ist die Emotionalisierung und vor
allem die Übersetzung dieser Emotionen in
die politische Auseinandersetzung. Wir
müssen sehr rational nach Lösungen für eine Integration der Menschen suchen, aber
wir müssen auch sehr nüchtern schauen,
wer wirklich Anspruch auf Asyl hat; diese
Frage müssen wir schnell klären, denn wir
können nicht Hunderttausende Menschen
über Monate oder Jahre in einem ungeklärten Rechtsstatus belassen.
Aber braucht unsere Gesellschaft nicht
auch Zuwanderung?
Ja, natürlich brauchen wir Zuwanderung.
Zu den politischen Fehlern gehört es, dass
wir kein Einwanderungsgesetz haben. Ich
halte es für sinnvoll, dass ein Staat klare Regeln definiert, die auch am Bedarf des Arbeitsmarktes orientiert sind. Wichtig ist es,
den Menschen, die in eine fremde Gesellschaft einwandern, klare und faire Zukunftsperspektiven zu bieten, aber auch
die Erwartungen an sie unmissverständlich
zu vermitteln.
Anton Sterbling: „Zuwanderungsschock. Deutschland
und Europa in Gefahr?“ Reinhold Krämer Verlag,
Hamburg, 2016. 180 Seiten, 29,80 Euro.
Kriminal-Tango
Der „Tatort“ am Sonntag
Das Fernsehen entdeckt den Tanz
als Drama. Er scheint eine Welt
der Freude zu sein, ist aber voller
Tränen und skurriler Botschaften.
Von Bernd Klempnow
D
a haben doch die Münsteraner die Latte noch mal höher gelegt. Wer glaubte, dass das erfolgreichste „Tatort“-Team
Boerne und Thiel nur noch zu Kasperköpfen taugt, wurde mit der Episode „Ein Fuß
kommt selten allein“ eines Besseren belehrt: Erstens, es ist ein spannender Krimi
mit klarer Trennung von Ermittlung zum
Fall und pointenreichen Kampeleien aller
Beteiligten. Zweitens sind die meisten Nebenrollen wieder mehr als nur Stichwortgeber. Drittens überzeugt die sehr, sehr gu-
Halb zog sie ihn, halb sank er hin:
Staatsanwältin (Mechthild Großmann) und Rechtsmediziner (Jan Josef Liefers) beim Tango.
Foto: ARD
te Kamera-Arbeit. Und so starke Schlussgags wie das Festnageln des Täters mit einem Spitzhammer durch dessen Schuh
oder die Einlage des Rechtsmediziners
Boerne zur Diskohymne „I will survive“ im
Glitzeranzug – das muss man erst mal bringen. Kein Wunder: Die Autoren der ersten,
das Münsteraner Schmunzelkrimi-Profil
prägenden Folgen waren wieder am Werk.
Allerdings war das Sujet auch treffend
gewählt. Denn in kaum einem gesellschaftlichen Bereich ist die Fallhöhe von Abbild
und Wirklichkeit so groß. Mögen Shows
wie „Let’s Dance“, mögen Standard-, Latein- und Formationswettbewerbe deutschlandweit Freude, Leichtigkeit und Leidenschaft suggerieren und einen TanzschulBoom auslösen. Wer je auf diesem Parkett
unterwegs war, der weiß: Diese Welt der
pomadierten Herren im brustoffenen Anzug und der übertrieben geschminkten Damen in Minifähnchen ist eine aus Blut, Tränen und Selbstbetrug.
Wären es doch nur die Blasen an den
Zehen. Die Tänzer schwitzen ohne Ende,
die Muskeln verkrampfen. Trotzdem wird
ein Dauerlächeln erwartet. Jeder glaubt, er
sei der Einzige, der die Schritte kann. Die
anderen stehen immer im Weg. Man hasst
sich, küsst sich aber in der Öffentlichkeit.
Umso erstaunlicher, dass das Fernsehen
bislang das dramatische Potenzial des Tanzes nicht bemerkt und ausgelotet hat.
Gar trefflich wurden die TV-Vortänzer
für diese Trugwelt gewählt. Mechthild
Großmann als Staatsanwältin Klemm –
„betreibe Hochleistungsqualmen nach der
Tanzkarriere“ – kann eigene Erfahrungen
beim das Schuhwerk ramponierenden Duett mit Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Boerne glaubwürdig einbringen. Sie
hat einst bei der wichtigsten deutschen
Choreografin Pina Bausch getanzt.
Und Boerne – „ein Fred Astaire von
Münster“ – wird gar zum Macho. Wenn er
und seine kleinwüchsige Assistentin Alberich im Leichenkeller einen akkuraten Tango hinlegen, dann wird auch klar: Tanz,
egal mit welcher Größe, findet auf Augenhöhe statt. Insofern ist die Welt des Tanzes
auch eine der skurrilen Chancen.
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20
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SÄCHSISCHE ZEITUNG
DRESDNER MUSIKFESTSPIELE
M O N TA G
9. MAI 2016
Harfe, Cello, Knallerbeats
In der Reithalle führte das
Brandt Brauer Frick Ensemble
vor, dass Klassik und Techno
bestens zusammenpassen.
Von Andy Dallmann
V
„In Sachsen lebte ich meine wichtigsten Jahre“, sagt Dirigent Herbert Blomstedt, einst Chef von Staatskapelle und Gewandhausorchester.
Foto: Robert Michael
öllig ohne Irritationen und kleinere
Schäden läuft kaum ein Experiment
durch. Auch die Musikfestspiele bestätigten diese Regel, kreierten aber tatsächlich
etwas Neues und kassierten den verdienten
Jubel dafür: Zur Premiere von „Classical
Beats“ am Sonnabend wurde die Dresdner
Reithalle, sonst eher auf Shows mit etwas
derberem Rock abonniert, in die Reihe der
Klassikspielstätten aufgenommen. Im rohen Industrieambiente fühlten sich die wenigen reifen Damen und Herren, die auf
Abendgarderobe gesetzt hatten, etwas deplatziert. Nicht zuletzt, weil sie sich zwischen jungen Menschen in kurzen Hosen
und T-Shirts wiederfanden.
Am Ende trafen sich alle auf der Tanzfläche, um den Versuch engagiert abzuschließen. Alle? Na ja, fast alle. Eine Handvoll konnte mit dem, was das Berliner
Brandt Brauer Frick Ensemble an fast
schon Revolutionärem fabrizierte, doch
nichts anfangen und entfleuchte vorm Finale. Die überwiegende Mehrheit im fast
ausverkauften Saal tobte jedoch vor Vergnügen, erklatschte sich eine Zugabe und
hätte liebend gerne noch mehr gehört.
Noch viel lieber hätten die meisten allerdings darauf verzichtet, anderthalb Stun-
Das Chefsein hört wohl nie auf
Herbert Blomstedt ist Ehrendirigent der Sächsischen Staatskapelle geworden.
Mit fast 89 Jahren denkt der Maestro nicht ans Aufhören – ein Treffen.
M
an fange „immer wieder frisch an
oder sollte es tun“ sagt Herbert Blomstedt und meint die Arbeit an Beethoven.
Frohgemut, zugleich geschafft verlässt er
die erste Probe mit der Sächsischen Staatskapelle nach seiner Ankunft in Dresden.
Die erste ist für Journalisten tabu. Es spielt
keine Rolle, dass sich Orchester und Dirigent schon eine gefühlte Ewigkeit kennen.
Möglichst viel soll „auf Anfang“ gestellt
sein, selbst bei Klassikern wie Beethovens
„Siebenter“. Dazu wartet das jüngste Programm der Staatskapelle mit einem raren,
sperrigen Werk auf: Max Regers Klavierkonzert. Blomstedt schöpft die Probenzeit
bis zur letzten Minute aus. Steckt danach
tief im Gespräch mit dem Solisten Peter
Serkin. Dessen Vater Rudolf habe diesen
Reger auf Platte viel zu schnell gespielt,
konnte es aber nicht mehr korrigieren.
Partitur als Koffein-Ersatz
Reichlich verspätet trifft Herbert Blomstedt im Gastdirigentenzimmer der Semperoper ein und nimmt zunächst einen
kräftigen Schluck Sprudel. Die Zeit fehlt
dann nicht etwa dem Interviewtermin – im
Gegenteil. Aus eingeräumten 45 Minuten
werden fast zwei Stunden. Der 88-Jährige
wird nicht müde, über sein Leben zu erzählen, das ohne Musik nicht zu denken ist.
Bestechend präzise schwelgt er in Erinnerungen. Lobt die Kultur des Dresdner Publikums, das großen Wert auf Stille legt. Lobt
die skandinavische Tradition der täglichen
Hafergrütze und die Abstinenz von Kaffee.
„Ich brauche kein Koffein. Sobald ich eine
Partitur öffne, ist alle Müdigkeit vergessen.“ Und der Siebenten-Tags-Adventist
schwört auf den Sabbat als wichtigen Teil
seiner Regeneration: „Am Sabbat trage ich
andere Kleider, treffe andere Menschen, lese andere Bücher, mache andere Yoga-
übungen. Dies nur als Beispiel – Sabbat ist
ganz anders!“ Die Sächsische Staatskapelle
zählt zum Dutzend Orchester, zu denen er
immer wieder zurückkehrt. „Es ist, wie die
Familie zu besuchen“, sagt Blomstedt, der
in Luzern lebt. Als Ehrendirigent fühlt er
sich umso mehr verpflichtet – sei es das
San Francisco Symphony Orchestra, das er
zehn Jahre leitete, oder das NHK Symphony Orchestra in Japan. Sei es das Schwedi-
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Von Karsten Blüthgen
ihren Familien in Skandinavien leben. Bei
seinem jüngsten Dresden-Besuch, auch im
Rahmen der Musikfestspiele, ist Herbert
Blomstedt Ehrendirigent der Sächsischen
Staatskapelle geworden. Im April 1969
stand der Schwede, damals 41 Jahre alt,
erstmals am Pult des Traditionsorchesters.
1975, als die Semperoper noch Ruine war,
wurde er Chef und behielt das Amt bis
1985. Blomstedt setzte „künstlerisch und
menschlich Maßstäbe“, sagt Cellist Bernward Gruner, der in der Ära Blomstedt zur
Staatskapelle kam, in seiner Festrede.
Mehr Kammern fürs Herz
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sche Radio-Sinfonieorchester oder das Gewandhausorchester in Leipzig, wo er seinen letzten Chefposten innehatte. 2005
wurde er Pensionär. „Da war ich 78 Jahre
alt – ein guter Zeitpunkt.“ Im Jahr zuvor
hatte er einen Herzinfarkt erlitten, 2003
hatte er seine Frau verloren. „Ich finde, ein
Orchester sollte nicht zu alte Chefs haben.
Das Risiko, dass sie sterben oder plötzlich
nicht mehr fähig sind, ist zu groß.“
Herbert Blomstedt begeistern noch
Tausend andere Dinge. Seine 30 000 Bände
umfassende Bibliothek, die er der Universität Göteborg überlässt, spiegelt seine Interessen von Mathematik über Sprachen, Natur bis Philosophie. Ob er dafür einmal seine Arbeit zurückfahren möchte? „Solange
ich körperlich und geistig fit bin, werde ich
Dirigent bleiben. Ich bin Musiker und sehe
das als meine Mission“, sagt der Sohn eines
geistlichen Missionars. „Ich habe die Aufgabe, möglichst vielen Menschen die beste
Musik, die ich kenne, nahezubringen. Das
hört ja nie auf.“ Entsprechend selten, zu
selten, sehe er seine vier Töchter, die mit
Die Ehrung wird vom Publikum der Semperoper euphorisch aufgenommen. Blomstedt reagiert rührend, bedient das Bild des
Herzens mit zwei Kammern. „Ich wünschte, ich hätte mehr Kammern. Ich habe
nicht Platz für so viele Freunde und wunderbare Erinnerungen an Dresden. Immer
wenn ich hierher komme, geht ein Stich
durch mich. Und was die Kapelle für mich
bedeutet hat, kann man in Worte nicht fassen.“ Recht unerfahren sei er zu diesem Orchester gekommen. „Erst hier habe ich gelernt, was Musik wirklich ist“. Das Publikum raunt, ahnt, dass die Übertreibung
hier als Ausdrucksmittel herhalten musste.
„Ich komme immer wieder zurück zu
diesem Orchester mit großen Emotionen.
Sie spielen eine besondere Art“ – diese
Worte belegt Blomstedt dann mit Musik.
Bei Regers schwergewichtigem Klavierkonzert bringt er Transparenz ins Dickicht der
Stimmen, führt Solist Serkin und das Orchester fabelhaft zusammen.
Und Beethovens Siebente Sinfonie
braust ganz erfrischend, wie ein neugeborenes Werk. Es gehöre zur „Chefsache“, ein
Orchester zu schnelleren Tempi zu bewegen, als es gewohnt ist, sagt Blomstedt. Ja,
Chef bleibt mancher noch nach dem Amt.
Auch das hört wohl nie auf.
den lang auf einem rückenunfreundlichen
Plastikklappstuhl auszuharren. Schließlich
bespielt diese Truppe nicht umsonst regelmäßig die Tanzflure der Welt.
Paul Frick erklärte einst, er habe erst
acht Jahre Komposition studieren müssen,
um Techno zu mögen. Wie er samt seinen
Kollegen nun technoide Klangmuster mithilfe eines klassischen Instrumentariums
als völlig eigenständige kammermusikalische Welt darstellte, regte Geist wie Körper
an. Drummer Daniel Brandt und zwei weitere Schlagwerker ließen die Beats komplex und wirkungsvoll knallen. Jan Brauer
am Moog fiel als einziger Elektroniker etwas aus der Reihe, gab dem Sound aber mit
grummelndem Blubbern und Schniefen
noch eins obendrauf.
Für das wirklich Besondere waren die
Damen und Herren an Tuba, Posaune, Cello, Geige und Harfe zuständig. Als perfekte
Handwerker bewiesen sie zudem auch ein
Händchen für den richtigen Groove. Sie
setzten minimalistische Farbtupfer, schlangen elegante Arabesken um die treibenden
Rhythmen oder wechselten gleich ganz ins
perkussive Fach. Tubist Benjamin Grän etwa hatte viele Ideen, wie Blech und Mundstück in den Gesamtklang reingeklopft
werden konnten. Zwischenrein gaben
Brandt Brauer Frick als Trio und mittels
elektronischem Gerät richtig Gas. Dabei
still zu sitzen war fürs Publikum die härteste Strapaze des Abends, aber auch die wurde irgendwie gemeistert.
„Classical Beats“ gibt’s wieder am 27. Mai ab 21 Uhr in
der Reithalle, es spielen die Echo-Klassik-Gewinner Spark.
Wenn das Auge nicht mehr folgen kann
Das Cullberg Ballet war irrwitzig
schnell und geheimnisvoll. Wer
die Bilder nicht verstand,
langweilte sich trotzdem nicht.
Von Bernd Klempnow
B
allett ist seit jeher der Exot der Festspiele. Nur einmal in den 39 Jahrgängen
war diese Kunst der Schwerpunkt – und
diese Festspiele endeten mit einem finanziellen Fiasko. Tanz in Dresden hat im Gegensatz zu Musik und Oper eben kein Massenpublikum. Dass weiß auch die aktuelle
Intendanz und setzt bei ihren Tanzgastspielen auf starke Kontraste zu dem, was
Semperoper und Festspielhaus Hellerau
sonst das ganze Jahr über bieten.
An diesem Wochenende war das renommierte Cullberg Ballet aus Schweden
eingeladen – aber nicht mit legendären Arbeiten von Mats Ek, dem Sohn der Compagnie-Gründerin, sondern mit einem Experiment des kanadischen Tempomachers
Edouard Lock. Der hat mit seiner ehemali-
gen Truppe La La La Human Steps die Bewegungen so beschleunigt, dass das menschliche Auge sie nicht mehr im Detail erfassen
konnte. Auch in Dresden war diese atemraubende Kunst schon zu sehen gewesen.
Nun also Edouard Lock mit den Schweden. Unverändert werkelt er an neuen, immer schnelleren Bewegungen und Schritten. Gravitations- und andere Gesetze
scheinen in dem Stück „11th Floor“ nicht
zu gelten, so irrwitzig schnell agieren die
Tänzer. Raffinierte, teils schnell wechselnde Spots stecken die Räume ab, in denen
sie sich bewegen, Soli, Duette oder Formationen gestalten. Die Geschichten, die in
den Spots erzählt werden, sind minutenkurze Häppchen. Man mag Liebe, Begehren, Zickenkrieg und Unterwerfung darin
erkennen – oder auch nicht. Alsbald ist
auch klar, dass eine dramaturgische Zuspitzung nicht passieren wird. Einzig die Musik
steigert sich. Doch bei nur 45 Minuten
Stückdauer ist das kein Problem. Das Auge,
wenn es denn mitkommt, hat so viel zu
entdecken und kann trotzdem nicht alle
Geheimnisse von „11th Floor“ dechiffrieren. Starker Beifall im ausverkauften Saal!
Festspiel-Tipps – wo es noch Karten gibt
p Kammermusik von Schostakowitsch spielt
das Jerusalem Quartet am 9. Mai, 20 Uhr,
in der Hochschule für Musik.
p Klavier-Sonaten und Fantasien von Beethoven und Schumann gestaltet die junge
französische Pianistin Lise de la Salle am
10. Mai, 20 Uhr, auf Schloss Wackerbarth.
p Kompositionen aus dem Serail osmanischer Sultane sowie Musik aus Venedig des
17. und 18. Jahrhunderts interpretiert die
renommierte Flötistin Dorothee Oberlinger
mit ihrem Ensemble am 12. Mai, 20 Uhr, in
der Annenkirche.
p Schwergewichtige Russen mit Tschaikow-
sky und Rachmaninow musiziert das Königliche Concertgebouw-Orchester unter Semyon Bychkov am 13. Mai, 20 Uhr, in der
Semperoper (nur noch teure Restkarten).
p Streichquartette von Schumann, Kurtag
und Mendelssohn sind das Thema des
großartigen Hagen Quartetts am 14. Mai,
20 Uhr, in der Annenkirche.
p Über drei Stunden Klavier bietet das Recital von Pierre-Laurent Aimard am 15. Mai,
19 Uhr, im Palais Großer Garten.
p Infos/Tickets gibt es im Besucherzentrum
der Musikfestspiele, Weiße Gasse 8 in Dresden, Tel. 0351 65606700
Weltabschied von übersinnlichem Klangzauber
Dirigent Andris Nelsons bekam
den Musikfestspiel-Preis. Zuvor
führte er sein Boston Symphony
Orchestra auf höchste Höhen.
Von Karsten Blüthgen
D
ie letzte Spielanweisung lautet
„ersterbend“. Nachdem die Streicher
in sphärische Weiten entschwunden waren, wurde es still in Dresdens Frauenkirche. Totenstill. Eine Minute, gefühlt länger,
längst nicht lange genug, um zu begreifen,
was in den eineinhalb Stunden davor abgelaufen war. Dann erhob sich im vollen
Haus ein Jubelsturm. Standing Ovations für
Dirigent Andris Nelsons und sein Boston
Symphony Orchestra, die gerade Mahlers
Neunte Sinfonie gespielt hatten: atemberaubend, übersinnlich, wie von einer anderen Welt.
1908/09, ein gutes Jahr vor seinem Tode, war Gustav Mahler „so in Bewegung“
geraten. Möglicherweise ahnte er das Ende
und komponierte eine gigantische Sinfonie, die sich als Abschied von dieser Welt
lesen lässt. Nelsons ließ die Lebensenergie
im ersten Satz strömen, in schaurigen Wellen, denn immer wieder gab es Brechungen, die nach Todesahnungen klangen.
Grell und grotesk zogen die Mittelsätze vorüber. Das finale Adagio mit seiner ins Extreme erweiterten Harmonik nannte Mahler eine „Zeremonie des Erlöschens“. Nelsons ließ ungeheuer suggestiv musizieren.
Es schien wie ein Taumeln am Rand der
Realität.
Das Orchester spielte mit fast übermenschlicher Präzision, gewappnet gegen
alle Tücken des Raumes. Zwischen breit
aufgefächerten Streichern im Schiff und
den Bläsern und Pauken hinter der Chorschranke wackelte nichts. Der Klang war
gebündelt, fein gestaffelt. Feinste Motive
wurden hörbar. Kirchenhall kann auch sinfonische Genussmomente bieten, so am
wilden Schluss des Rondos, als die Kuppel
zurück grüßte. Ist das noch Akustik oder
besitzt Nelsons obendrein Zauberkräfte?
Eine existenzielle Mahler-Erfahrung, die
Akribisch und inspirierend dirigierte Andris Nelsons seine Bostoner in der Frauenkirche. Bei Mahlers „Neunter“ blieb kein Detail dem Zufall überlassen.
Foto: Oliver Killig
den Auftakt des Abends, Max Bruchs „Kol
Nidrei“ für Violoncello und Orchester, beinahe kassierte. Solist Jan Vogler und die
Bostoner ließen dieses romantische Kleinod elegisch erblühen. Thematisch passte
es, bei allem Kontrast. Bruch verarbeitete
im Stück einen jüdischen Bußgesang, besang das Judentum, dem er selbst nicht,
dem aber Mahler angehörte. Antisemitische Hetze war Teil der „ungeheuren Krise“ Mahlers, während der er seine „Neunte“ schrieb.
Nach dem Konzert erhielt der 1978 in
Riga geborene Dirigent den diesjährigen
Glashütte Original Musikfestspiel-Preis.
„Andris Nelsons motiviert und inspiriert
viele junge Menschen auf der ganzen Welt,
Verantwortung zu übernehmen“, heißt es
in der Begründung des Festival-Intendanten Jan Vogler. Stärker als alle Worte argumentiert die Musik selbst. Auch an diesem
denkwürdigen Abend in der Frauenkirche.
Die 25 000 Euro Preisgeld sollen in Musikvermittlung fließen, in Lettland, Boston sowie Leipzig, wo Nelsons 2017 als Gewandhauskapellmeister antritt.
FEUILLETON
M O NTAG
9. MAI 2016
SÄCHSISCHE ZEITUNG
„Los, erzähl doch mal!“
Der Mann, der zu viel wusste
Hitchcocks Krimi „Die 39 Stufen“
wird im Zittauer Klosterhof zur
turbulenten Theaterkomödie.
Die Bürgerbühne nimmt zur letzten Premiere in dieser Spielzeit das Kleine Haus völlig in
Beschlag und zeigt wieder einmal, warum sie nicht mehr wegzudenken ist.
Von Sebastian Thiele
Von Rainer Kassel
W
ovon würdest du dich gern trennen?
Vom Eigenheim, von der Arbeit oder
den letzten 20 Lebensjahren? Hinter jedem
Leben stehen Erfahrungen, Träume, Geschichten. Wie eine Biografie verlaufen
kann, thematisiert die letzte Premiere und
Uraufführung der Bürgerbühne der Spielzeit 2015/16. Auch wenn Initiator und Intendant Wilfried Schulz bald die Dresdner
Bühne räumt, sein Kind, die Bürgerbühne,
bleibt. In sieben Spielzeiten am Staatsschauspiel hat dieses Modell Schule gemacht. Nicht nur in Dresden. Auch in vielen anderen Stadttheatern hat sich das Bürger-Theater fest etabliert. Allein 36 Bürgerbühnen-Premieren gab es in Dresden. Man
sah Klassiker-Variationen, Musik-Collagen
oder Biografie-Spiele. Und wer steht im
Mittelpunkt? Immer der Bürger. So auch
im Großprojekt „Ich war einmal“ mit über
40 Beteiligten. Die Uraufführung des Geschichten-Marathons fand Sonnabend im
Kleinen Haus des Staatsschauspiels statt.
Im Foyer herrscht Gedränge. Es perlt
der Schweiß, und die Luft wird knapp. Heute geht es nicht in den Zuschauerraum,
denn „Ich war einmal“ findet überall im
Kleinen Haus statt: in Technikerkabuffs,
Theaterbüros oder in den Räumen der Maske. Zu Beginn teilt sich das Publikum in
Gruppen auf, folgt einem Guide und los
geht’s. Treppauf, treppab zieht man durch
die Gänge. Vorbei an glucksenden Kaffeemaschinen, schweren Bühnenteilen und
lächelnden Mitarbeitern. Eine wunderbare
Idee! Ähnlich wie die Regie mit Spielformen experimentiert, so öffnet sie auch die
Spiel-Räume. Im Sinne des direkten
menschlichen Kontakts. Man spaziert
durch die Zeit: 1983, 1961, 2003 … Zu den
D
In einer der vielen Bürger-Geschichten zeigt Konrad Neidhardt (r.) Hans-Ulrich
Schmidt, wie Farben tanzen.
Foto: Matthias Horn
Jahren erzählt immer ein Zeitzeuge seine
Erfahrung. Schlagwörter wie Wende,
Flucht, Armee und Kindheit gestalten die
Erzählkerne. Man hört vom Wehmut der
Alten und dem Optimismus der Jugend.
Nicht alle Spieler lernt man kennen. Nicht
jede Story ist umwerfend. Aber Regisseurin
Miriam Tscholl und Autorin Lissa Lehmenkühler setzen Schwerpunkte, wie den von
1945. Was der gewitzte Junge Konrad Neidhardt und der Rentner Hans-Ulrich
Schmidt zeigen, ist spannend. Live erklingt
das Cello, und die beiden spielen Schmidts
Biografie: Vom überlebten Bombenangriff
bis zur Planung des Palastes der Republik.
Am Ende sind alle auf der großen Bühne.
21
||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Jugend schwingt auf Schaukeln, die anderen sitzen davor. Fragen werden gestellt,
Wünsche geäußert. An sich, an die Zukunft
oder an die Gesellschaft. Nun gut. Was den
Abend bedeutsam macht, sind die sensiblen Impulse, Gespräche anzuregen. Ob in
der Gruppe oder mit den Darstellern – wie
von selbst tauscht man sich aus. So wird
Theater zum Ort der Begegnung.
Dresdens Bürgerbühne kann stolz auf
die letzten Jahre sein. Man erzählt Geschichten, gestaltet vor allem Demokratie.
Da darf die Kunst zugunsten eines kommunikativen Festes etwas kürzer treten.
Wieder: 21. 5., 1. und 25. 6.; Kartentel. 0351 4913555
er britische Junggeselle Richard Hannay amüsiert sich mäßig in der Show
von Mr. Memory. Plötzlich kracht ein
Schuss. Er kommt aus der Pistole einer faszinierenden Lady. Sie fühlt sich verfolgt,
bittet den Junggesellen um Quartier. Die
schöne Fremde entpuppt sich als Agentin,
die ihr Land vor Krieg bewahren und das
Geheimnis des Spionagerings „39 Stufen“
lüften will. Sie stirbt mit einem Messer im
Rücken in Hannays Armen, und er gilt als
ihr Mörder.
Am Sonnabend hatte im historischen
Ambiente des schaurig-schönen Zittauer
Klosterhofs die Krimikomödie „Die 39 Stufen“ ihre mit viel Beifall aufgenommene
Premiere. Das Stück bietet alles, was das
Genre verlangt: Spannung, Intrigen, Verwechslungen, Liebe und Eifersucht. Gruselmeister Alfred Hitchcock drehte den
Schwarz-Weiß-Klassiker 1935 nach einem
Spionageroman.
Die
Bühnenfassung
stammt von Patrick Barlow.
Am Zittauer Gerhart-Hauptmann-Theater verkörpern in der Regie von Schauspielintendantin Dorotty Szalma vier Darsteller
alle Rollen. Sie kommen mit Um- und Ausziehen kaum nach. Die Schauspieler kriechen, rennen, klettern, springen; schreien,
stöhnen, turteln und toben. Die Bühne verwandelt sich im Handumdrehen vom
Wohnzimmer in eine Schafweide, wird zur
Lokomotive oder zum Wasserfall.
Ausstatterin Beate Voigt erzielt mit geringsten Mitteln größte Wirkung. Gespielt
wird auf einer offenen Bühne mit einem
leichten Metallgerüst, an das bemalte Bretter gehängt werden. Die Bretter deuten Türen, Fenster, Laternen, Autoscheinwerfer
oder Schafherden an. Der Umbau dauert
nur Sekunden. Klar, da fällt schon mal eine
Tür um oder die Tischplatte wackelt. Die
Schauspieler haben Spaß und retten
schlagfertig jede Situation.
Die Regisseurin inszeniert das temporeiche Stück mit Witz, Satire, Slapstick und
Zitaten aus der Filmgeschichte. Ob Chaplins „Der große Diktator“, die Abschiedszene aus „Casablanca“ oder die Anspielungen
auf „007“ – alles passt. Musikalisch untermalt wird die Aufführung mit Einspielungen, die von Choral über Dudelsack bis Romanze reichen. In der Besetzung wird
streng auf Gleichberechtigung geachtet.
Zwei Damen, zwei Herren teilen sich die
Aufgaben. Die Frau in Männerkleidung, der
Kerl im Weiberrock – das darf im Klamauk
nicht fehlen. Selbst die Toten der Agentenkomödie werden brüderlich und schwesterlich zugeteilt.
Bond-Charme und Führer-Träume
Marc Schützenhofer gibt mit Hut, Mantel
und Streifenanzug den eleganten Junggesellen. Er spielt ihn als Mischung zwischen
Don Juan, dem keine Frau widerstehen
kann, und James Bond, der jedes Hindernis
meistert. Kerstin Slawek beweist als mysteriöse Fremde im langen Schwarzen, als
schüchterne Bäuerin mit Kopftuch und verführerische Pamela im Pelz die Vielseitigkeit ihres Könnens. Sabine Krug fistelt,
flucht und fingert sich durch das Programm. Ob als Polizist, Pilot, Politiker, Vertreter oder maulfauler Hotelbesitzer, sie
brilliert in jeder Szene. Wahre Kabinettstücke führt der wendige David Thomas Pawlak auf. Als Oberschurke vom Dienst legt er
eine perfekte Hitler-Parodie auf die Bretter,
faselt von Heimattreue und Herrenrasse.
„Die 39 Stufen“ garantieren zwei Stunden aktionsreiche Unterhaltung. Ein toller
Beginn des Zittauer Sommertheaters.
Wieder: 11., 13. und 14. 5.; 4., 10. und 30. 6. sowie
1., 8., 15., 22., 28. und 29. 7.; Kartentel. 03583 770536
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PROGRAMM AKTUELL
SÄCHSISCHE ZEITUNG
M O N TA G
9. MAI 2016
Riskante Geldgeschäfte
In „Der Bankraub“ muss ein Vater
mit anschauen, wie sich der Sohn
zum Karrieristen entwickelt.
Von Klaus Braeuer
D
a glauben die Eltern, dass sie alles richtig gemacht haben – vor allem mit der
Erziehung des Sohnes, der zudem ihr einziges Kind ist. Und dann entfremden sich alle
voneinander. Darum geht es in dem Film
„Der Bankraub“ an diesem Montag.
Irgendwo in einem kleinen Hamburger
Reihenhäuschen wird im Garten gefeiert:
Werner Kreye stößt auf seinen Geburtstag
und beginnenden Ruhestand an. Sohn Martin hält eine hübsche Lobrede auf den Papa,
der vor Stolz fast platzt. Schließlich macht
sein Sohn eine richtige Karriere, die ihm
als einfachem, grundehrlichem Arbeiter
versagt blieb. Sein hart erspartes Geld legt
Kreye senior bei der Bank seines Vertrau-
ens an – nur um alsbald festzustellen, dass
ihn sein ach so netter Bankberater mit unhaltbaren Zinsversprechungen zu immer
riskanteren Geldgeschäften gelockt hat. Er
verliert nach und nach alle Ersparnisse.
Martin macht derweil eine steile Karriere in New York, wohin ihn sein Chef, Helmut Draeger, geschickt hat. Dafür opfert er
auch seine Freundin, vernachlässigt seine
Eltern und kehrt nur kurz zurück, nachdem seine Mutter gestorben ist. Und dann
überfährt sein Vater in voller Absicht den
Chefbanker Draeger, direkt vor der Firmenzentrale seiner Bank, die ja auch die
Bank von Martin ist. Der Sohn muss sich
jetzt entscheiden: Bleibt er in New York,
oder wird er zur Besinnung kommen und
seinen Vater vor Gericht verteidigen?
Der Film mit dem doppeldeutigen Titel
(gemeint ist der Raub der Banken) ist ein
packendes Drama und greift ein Thema
auf, das in der Versenkung verschwunden
ist: die Bankenkrise. Die war vor acht Jahren ausgebrochen und hat viele kleine An-
„Hörprobe“ zu Gast an
Dresdner Hochschule
Sohn Martin
(Franz Dinda, l.)
und Vater Werner
Kreye (Joachim
Król) haben
schwerwiegende
Differenzen. Der
Vater ist pleite –
durch die Machenschaften von Martins Bank. Foto: ZDF
leger in den finanziellen Ruin getrieben.
Die Banken wurden von der Bundesregierung mit Milliardensummen gerettet. Im
Vergleich dazu muten die Gelder, die nun
zur Bewältigung der aktuellen Flüchtlingskrise aufgeboten werden, bescheiden an.
Schauspieler Franz Dinda (33, „Käthe
Kruse“) spielt den Aufsteiger Martin nicht
als gewissenlosen Karrieristen, sondern als
eher integren Mann, der vom Geld verführt
wird. „Das ist ein schweres Thema“, so Din-
da. „Deswegen bin ich stolz, dass unser
Film so angemessen damit umgeht. Ich
hoffe, dass mir die Darstellung dieses Dilemmas zwischen Moral und Geld gelungen ist.“ So wird die Finanzkrise als Familiendrama erzählt, und das völlig frei von
Klischees oder Sentimentalitäten. Am erschütterndsten aber ist zu erleben, wie eine ganze Familie zerfällt. (dpa)
„Der Bankraub“, 20.15 Uhr, ZDF
Dresden. Am 12. Mai wird der Konzertsaal
der Dresdner Musikhochschule zum Rundfunkstudio. Studierende der Hochschule
zeigen um 20 Uhr ihr musikalisches Können live vor Ort und bundesweit im Programm von Deutschlandradio Kultur. Präsentiert werden neben Werken von Maurice Ravel und Camille Saint-Saëns auch zeitgenössische Kompositionen von Einojuhani Rautavaara und Tobias Eduard Schick.
Den Höhepunkt des von Carola Malter
(Deutschlandradio Kultur) moderierten
Abends bilden Ausschnitte aus der aktuellen Operninszenierung „Ein Sommernachtstraum“ von Benjamin Britten, die
am 22. April Premiere gefeiert hatte.
Die 1996 gestartete Konzertreihe „Hörprobe“ gibt einen Einblick in die Arbeit der
deutschen Musikhochschulen von heute.
Sie macht neugierig auf das, was vielleicht
in naher Zukunft auf den großen Konzertbühnen zu hören sein wird. (SZ/bkl)
„Hörprobe“, 12. Mai, 20 Uhr, Deutschlandradio Kultur
DAS FERNSEHPROGRAMM AM MONTAG, 9. MAI 2016
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Der Dr. Oetker-Check
ARD 20.15
Reportage Einfach, lecker, ein Stück Zuhause – so preist
Dr. Oetker seine Produkte an. Und tatsächlich scheinen viele Kunden dem Traditionsunternehmen fast
blind zu vertrauen. Aber was steckt hinter all den
Versprechen?
Foto: ARD
Die Jagd
Arte 20.15
Drama Lucas (Mads Mikkelsen) mag seine neue Arbeit
im Kindergarten seines Heimatdorfes, denn er ist
beliebt bei den Kindern. Doch dann wird er wegen einer zunächst unschuldigen Aussage der kleinen Klara
beschuldigt, sie sexuell belästigt zu haben.
Foto: Arte
Der Fremde am See
Arte 22.05
Thriller Franck (Pierre Deladonchamps) verbringt den
Sommer an einem abgeschiedenen See, der Treffpunkt
für homosexuelle Männer ist. Dort findet er Gefallen
an Michel. Das Idyll wird gestört, als dessen Freund
ertränkt im See aufgefunden wird.
Foto: Arte
Bank Job
Exfreundin ein verführerisches Angebot: Sie besitzt
die Pläne zu einer Bank mit reich gefülltem Tresor. Tatsächlich gräbt er sich dorthin durch – und findet neben
Foto: ZDF
Geld auch verfängliche Fotos vor.
SAT.1
9.00 J Tagesschau 9.05 J Rote Rosen 9.55
J Sturm der Liebe 10.44 J Tagesschau
10.45 J Gefragt – Gejagt 11.35 J Giraffe,
Erdmännchen & Co. 12.00 J Tagesschau
12.15 J ARD-Buffet 13.00 J Mittagsmagazin 14.00 J Tagesschau 14.10 J Rote Rosen
15.00 J Tagesschau 15.10 J Sturm der Liebe. Telenovela. Mit Magdalena Steinlein
16.00 J Tagesschau
16.10 J Nashorn, Zebra & Co.
17.00 J Tagesschau
17.15 J Brisant Boulevardmagazin
18.00 J Wer weiß denn sowas?
18.50 J Großstadtrevier Krimiserie
19.45 J v Wissen vor acht –
Zukunft Quantenkryptografie
19.50 J Wetter vor acht
19.55 J Börse vor acht
20.00 J Tagesschau
20.15 J Marken-Check
Der Dr. Oetker-Check. Reportagereihe
21.00 J Hart aber fair
Erbenrepublik Deutschland –
wer hat, dem wird gegeben?
22.15 J Tagesthemen
22.45 J Die Story im Ersten Wie
Pharmakonzerne Verbände benutzen
23.30 J Raub und Reparationen
0.15 J Nachtmagazin
0.35 J v Tatort Krimi, D 2016
2.08 Tagesschau
2.10 J Hart aber fair Diskussion
3.25 J Raub und Reparationen
5.30 J Morgenmagazin 9.00 heute Xpress
9.05 Volle Kanne – Service täglich. U.a.: Finanzkrise 2008 – Film und Doku schauen zurück 10.30 J v Die Rosenheim-Cops 11.15
J SOKO Wismar 12.00 heute 12.10 drehscheibe 13.00 J Mittagsmagazin 14.00 heute – in Dt. 14.15 Die Küchenschlacht 15.00
J heute Xpress 15.05 J Bares für Rares
16.00 J heute – in Europa
16.10 J SOKO Wien Die grauen Männer
17.00 J heute / Wetter
17.10 J hallo deutschland
17.45 J Leute heute
U.a.: Hannelore Elsner in München
18.05 J SOKO 5113 Die Insel
19.00 J heute
19.20 J Wetter
19.25 J WISO U.a.: Familienpflegezeit:
So vereinbaren Sie Job und Pflege
20.15 J v Der Bankraub Drama, D
2015. Mit Joachim Król, Franz Dinda,
Justus von Dohnányi. Regie: Urs Egger
21.40 J Der Bankraub –
Die Dokumentation
22.25 J heute-journal
22.55 D J C Bank Job
Thriller, GB/USA/AUS 2008. Mit Jason
Statham. Regie: Roger Donaldson
0.40 heute+ Magazin
0.55 D J v Der Räuber
Drama, D/A 2010. Mit Andreas Lust
2.30 ZDF-History
3.15 WISO Magazin
RADIO – TIPPS
MDR Kultur
6.00 MDR Kultur am Morgen 6.08 Wort zum Tage
6.15 Thema 6.30 Kultur 6.40 Kalenderblatt 6.50
Presseschau 7.10 Thema 7.30 Kultur 7.40 MDR
Kultur empfiehlt: Die CD der Woche 7.50 Feuilleton
8.10 Thema 8.30 Kultur 8.40 Thema 9.00 MDR
Kultur am Vormittag 9.05 Lesezeit. James Joyce:
Erzählungen aus: „Dubliners“ (1/5) 9.45 Kulturtipp
10.15 Musik Forum 10.30 Kultur 10.40 Kalenderblatt 10.50 Das Gedicht 11.15 Hörbuch 11.30
Kultur 11.45 Feuilleton 12.00 MDR Kultur am
Mittag 12.10 Thema 12.30 Kultur 12.40 Thema
13.10 Lebensart 13.30 Kultur 13.40 Lebensart
14.00 MDR Kultur am Nachmittag 14.15 MDR
Kultur empfiehlt: Die CD der Woche 14.30 Kultur
14.45 MDR Kultur Vorschau 15.10 Die Klassikerlesung. Miguel de Cervantes Saavedra: „Leben
und Taten des Don Quixote“ 2. Teil (5/20) 15.30
Kultur 15.45 Musik Forum 16.40 Kultur International 17.10 Thema 17.30 Kultur 17.40 Thema
18.05 Spezial Musik 19.05 Lesezeit. James Joyce:
Erzählungen aus: „Dubliners“ (1/5) (Wh. von 9.05
Uhr) 19.35 Jazz Lounge. Mit Torsten Goods (Vocal)
20.05 MDR Kultur im Konzert. Funky Night. Sharon
Jones zum 60. und die Funklegende James Brown
22.00 „Austerlitz“. Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Winfried Georg Sebald 23.30
Figaros Nachtmusik 0.05 ARD-Nachtkonzert
PRO 7
5.45 J Unterwegs in Sachsen-Anhalt 6.15 J
LexiTV – Wissen für alle 7.15 J Rote Rosen
8.00 J Sturm der Liebe 8.50 J v In aller
Freundschaft 9.40 J Kripo live 10.05 Panda,
Gorilla & Co. 10.55 J MDR aktuell 11.00 J
MDR um elf 11.50 J In aller Freundschaft
12.35 J v Mutter auf Streife. Drama, D 2015
14.00 J MDR um zwei 15.00 J LexiTV
16.00 J MDR um vier
16.30 J MDR um vier Gäste zum
Kaffee. Magazin. Zu Gast: Jan Vogler
(Cellist und Musikintendant)
17.00 J MDR um vier Mit Dr. med. Thomas-Peter Ranke (Chefarzt Orthopädie)
17.45 J MDR aktuell Nachrichten
18.10 J Brisant Boulevardmagazin
19.00 J SachsenSpiegel
19.30 J MDR aktuell Nachrichten
19.50 J Mach dich ran!
20.15 J v Almuth und Rita
TV-Tragikomödie, D 2014. Mit Senta
Berger. Regie: Nikolai Müllerschön
21.45 J MDR aktuell
22.05 Fakt ist ...! Über Grenzen und Köpfe
hinweg – die Thüringer Gebietsreform
23.05 J v Akte Ex Treu bis ins Grab
23.55 D A Irgendwo in Berlin
Melodram, D 1946
1.20 Fakt ist ...! (Wh.)
2.20 J Anne Will Diskussion
3.20 Unsere köstliche Heimat
3.35 Sachsen aus halber Höhe
4.20 J SachsenSpiegel
5.15 Der Blaulicht-Report 6.00 Guten Morgen
Deutschland 8.30 Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Soap 9.00 Unter uns. Daily Soap. Mit Lars
Steinhöfel 9.30 Betrugsfälle 10.00 Die Trovatos – Detektive decken auf. Doku-Soap 11.00
Die Trovatos – Detektive decken auf. DokuSoap 12.00 Punkt 12. Magazin 14.00 Der
Blaulicht-Report 15.00 Der Blaulicht-Report
16.00 Verdachtsfälle Doku-Soap
17.00 Betrugsfälle Doku-Soap
17.30 Unter uns Daily Soap
18.00 Explosiv – Das Magazin
18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin
18.45 RTL aktuell Nachrichten
19.03 Wetter
19.05 Alles was zählt Soap
19.40 Gute Zeiten, schlechte Zeiten
Soap. Mit Janina Uhse,
Daniel Fehlow, Wolfgang Bahro
20.15 Wer wird Millionär?
Quizshow. Mit Günther Jauch
Moderation: Günther Jauch
21.15 Rach sucht: Deutschlands
Lieblingsrestaurant
22.15 Extra – Das RTL Magazin
23.30 30 Minuten Deutschland Zwischen Achterbahn und Zuckerwatte –
Hinter den Kulissen von Freizeitparks
0.00 RTL Nachtjournal
0.30 Meine Gesundheit
0.55 C CSI: Den Tätern
auf der Spur Krimiserie
3.30 RTL Nachtjournal
5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen. Magazin.
Moderation: Jan Hahn, Marlene Lufen. Das
Frühprogramm begleitet mit aktuellen Informationen und prominenten Gästen den Start in
den Tag. 10.00 Auf Streife – Die Spezialisten
11.00 Richterin Barbara Salesch. Show 12.00
Richter Alexander Hold 13.00 Richter Alexander Hold 14.00 Auf Streife 15.00 Auf Streife
16.00 Auf Streife – Berlin
17.00 Mein dunkles Geheimnis
Doku-Soap. Mann unter Strom
17.30 Schicksale – und plötzlich
ist alles anders Rent a Girlfriend
18.00 Auf Streife –
Die Spezialisten Reportagereihe
19.00 Fahndung Deutschland
Magazin. Moderation: Karen
Heinrichs, Simone Panteleit
19.55 Sat.1 Nachrichten
20.15 C Detective Laura Diamond
Laura und der unerwünschte
Hausgast. Krimiserie. Mit Debra
Messing, Josh Lucas, Laz Alonso
21.15 C Detective Laura Diamond
Laura und der Fremde im Zug
Krimiserie. Mit Debra Messing
22.15 C Elementary Wer ist der
maskierte Mann? Krimiserie
23.10 C Navy CIS Tote Rosen. Krimiserie
0.10 C Criminal Minds Das Rudel
1.05 C Detective Laura Diamond
1.50 C Detective Laura Diamond
2.35 C Elementary Krimiserie
6.00 How I Met Your Mother 6.20 My Boys
7.05 C Cougar Town 7.55 C Mr. Troop
Mom – Das verrückte Feriencamp. TV-Komödie,
USA 2009 9.30 D Grandma’s Boy. Komödie,
USA 2006 11.00 Mike & Molly 11.50 How I
Met Your Mother 12.45 C Two and a Half
Men 14.25 C 2 Broke Girls 15.15 C The Big
Bang Theory 15.40 C The Big Bang Theory
16.05 C The Big Bang Theory
Die Skywalker-Attacke
16.35 C The Big Bang Theory
Über Nacht im Fort
17.00 taff Boulevardmagazin
18.00 Newstime
18.10 Die Simpsons
Lisa als Baumliebhaberin
18.40 Die Simpsons
D-D-Der G-G-Geister D-D-Dad
19.05 Galileo Algen-Limonade
20.15 C The Big Bang Theory
Mädelsabend mit Kerl. Comedyserie
20.40 C The Big Bang Theory
Das Eiersalat-Äquivalent. Comedyserie
21.10 The Big Bang Theory
Man lernt nie aus. Comedyserie
21.40 C The Big Bang Theory
Willkommen in der Donnerkuppel
22.10 Circus Halligalli
Moderation: Joko Winterscheidt, Klaas
Heufer-Umlauf. Late-Night-Show
23.10 Das Duell um die Geld
1.05 C The Big Bang Theory
2.45 ProSieben Spätnachrichten
14.15 Planet Wissen. Turbo-Huhn und Chicken
Wings – das Masthähnchen erobert den Weltmarkt 15.15 Deutschlands älteste Bäume
16.00 rbb UM4 17.00 rbb aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co. 17.55 Unser Sandmännchen
18.00 rbb UM6 – Das Ländermagazin 18.27
rbb wetter 18.30 zibb 19.27 rbb wetter
19.30 Brandenburg aktuell 20.00 J Tagesschau 20.15 MaiBerlin – Einfach machen (VPS
20.14) 21.15 Weniger essen, länger leben
21.45 rbb aktuell 22.15 Was uns nährt
22.45 Polizeiruf 110. Barry schwieg. TV-Kriminalfilm, DDR 1979 0.00 Hauptstadtrevier
15.15 Frankreichs mythische Orte 15.40
Frankreichs mythische Orte 16.10 Europas legendäre Straßen 17.00 X:enius. Tierische Gefühle – Wie teamfähig sind Tiere? 17.30 Der
erste Fußabdruck auf dem Fünften Kontinent
18.25 Korsika, wilde Schönheit 19.10 Journal
19.30 Planet Deutschland: 300 Millionen Jahre 20.15 D Die Jagd. Drama, DK/S ’12. Mit
Mads Mikkelsen 22.05 D Der Fremde am See.
Thriller, F ’13 23.40 Besessen. Doku-Film, D
’14. Regie: Dalia Al-Kury 0.55 Max Beckmann – Der Maler 1.50 Die Thomaner – Herz
und Mund und Tat und Leben. Doku-Film, A ’11
12.30 J sonntags (VPS 12.15) 13.00 J ZIB
13.15 Mit Bärenwaisen durchs Tigerland
14.05 unterwegs 14.50 Lissabon, da will ich
hin! 15.30 Wilder Westen 16.15 Wilder Westen 17.00 Wilder Westen 17.45 ZDF-History
18.30 nano 19.00 J heute 19.20 Kulturzeit
20.00 J Tagesschau 20.15 J C Wilde Pyrenäen. Sinfonie der Farben 21.00 J C Wilde
Pyrenäen 21.45 J C Wilde Pyrenäen 22.30
Die Kirche und das Geld. Was passiert mit den
Kirchenmilliarden? Doku-Film, D 2014 23.45
J v Raus aus der Tretmühle 0.15 10vor10
(VPS 21.50) 0.40 J Willkommen Österreich
9.30 Anne Will 10.35 Augstein und Blome
10.45 Thema 12.00 Vor Ort 12.45 Thema
14.00 Vor Ort 14.45 Thema 16.00 Dokumentation 17.30 Vor Ort 18.00 Aktuelle Reportage. Reportage 18.30 Das Geheimnis von
Pompeji 19.15 Die Äolischen Inseln 20.00 J
Tagesschau 20.15 Sommer in Grönland 21.00
Färöer – die wilden Inseln 21.45 Marilyn
Monroe – Die wahre Geschichte 22.15 Unter
den Linden. Talkshow 23.00 Der Tag. Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse 0.00
Unter den Linden 0.45 Sommer in Grönland
1.30 Färöer – die wilden Inseln. Dokumentation
12.55 Rowdy & Zwick 13.20 Ein Fall für TKKG
13.40 J Die Pfefferkörner 14.08 logo! 14.10
Schloss Einstein 14.35 Schloss Einstein 15.00
J (Un)heimlich berühmt – The Avatars 15.50
J H2O 16.18 logo! 16.20 Hexe Lilli 17.00
J Das Dschungelbuch 17.35 J Yakari 18.00
Shaun, das Schaf 18.15 J Heidi 18.40 Dinotaps 18.50 Sandmännchen. Kallis Gute-NachtGeschichten: „Kalli-Kolumbus“ 19.00 Robin
Hood – Schlitzohr von Sherwood 19.25 J Die
beste Klasse Deutschlands 19.50 J logo!
20.00 J Ki.Ka Live 20.10 Die Jungs-WG
11.00 Family Stories 13.00 Köln 50667
14.00 Berlin – Tag & Nacht 15.00 Hilf mir!
Jung, pleite, verzweifelt ... 16.00 Privatdetektive im Einsatz 17.00 Die Straßencops West –
Jugend im Visier 17.57 Promiflash News
18.00 Köln 50667 19.00 Berlin – Tag & Nacht
20.00 RTL II News 20.14 RTL II Wetter 20.15
Daniela Katzenberger – Mit Lucas im Hochzeitsfieber 21.15 Die Reimanns – Ein außergewöhnliches Leben 22.20 Deutschland, Deine
Promis! 23.20 WOW Of the Week. Magazin
0.20 Zugriff 1.15 Privatdetektive im Einsatz
10.50 nachrichten 10.55 Mein himmlisches
Hotel 12.00 Shopping Queen 13.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise 14.00 Mein Kind,
dein Kind 15.00 Shopping Queen 16.00 4
Hochzeiten und eine Traumreise. Tag 1: Kirsten,
Roidin 17.00 Mein himmlisches Hotel 18.00
mieten, kaufen, wohnen. Doku-Soap 19.00
Das perfekte Dinner 20.00 Prominent! 20.15
D C 6 Tage, 7 Nächte. Abenteuerfilm, USA
1998 22.05 C Night Shift 23.00 Night Shift.
Wahnvorstellungen 23.50 nachrichten 0.10
Medical Detectives 1.00 Medical Detectives
10.25 Castle. Wenn der Ast bricht 11.20 Without a Trace 12.15 C Numb3rs 13.05 Cold
Case 14.00 Navy CIS 14.55 The Mentalist
15.50 News 16.00 C Castle 16.55 Abenteuer Leben 17.55 Mein Lokal, dein Lokal –
Wo schmeckt’s am besten? 18.55 Achtung
Notaufnahme! 19.30 Achtung Kontrolle!
Einsatz für die Ordnungshüter 20.15 D C
Wahre Lügen. Actionthriller, USA 1994. Mit Arnold Schwarzenegger. Regie: James Cameron
23.05 D C Sin City. Actionfilm, USA 2005
1.40 D C Wahre Lügen.Actionthriller, USA ’94
09.05.
MDR Info
Zu jeder Stunde, rund um die Uhr: 6.00 Nachrichten
6.06 Top-Thema 6.13 Börse 6.17 Service 6.30
Nachrichten 6.40 Sport 6.47 Ereignisse in Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen 6.59 Ausblick
Deutschlandfunk
14.35 Campus und Karriere. Das Bildungsmagazin
15.05 Corso. Kultur nach 3 16.10 Büchermarkt
16.35 Forschung aktuell. Aus Naturwissenschaft
und Technik 17.05 Wirtschaft und Gesellschaft
17.35 Kultur heute 18.10 Informationen 18.40
Hintergrund 19.05 Kommentar 19.15 Andruck.
Das Magazin für Politische Literatur 20.10 Musikszene. Staat macht lustig? Zeitgenössische Operette im sozialistischen Rumänien und der DDR
21.05 Deutscher Musikwettbewerb 2016. Preis des
Deutschlandfunk „DMW Komposition“. Kammerkonzert mit Stipendiaten und Preisträgern 22.50
Sport aktuell 23.10 Das war der Tag 0.05 Deutschlandfunk Radionacht
Deutschlandradio Kultur
5.00 Guten Morgen, Sachsen (5.46 / 8.50 Wort zum
Tag) 9.00 Wir gratulieren 10.00 Der Tag 13.00 Aktuell 14.00 Der Nachmittag 18.00 Aktuell 19.00
Musikgeschichten 20.00 Aufgefallen. Das sächsische Kulturmagazin 23.00 MDR-Musiknacht
17.07 Studio 9 18.30 Weltzeit 19.07 Zeitfragen.
Politik und Soziales 19.30 Feature. Auschwitz ohne
Ende. Hintergrund und Bedeutung der vermutlich
letzten Prozesse gegen Nazi-Verbrecher 20.03 In
Concert. Sebastian Studnitzky „Memento“ 21.30
„Der Kammerjäger“. Kriminalhörspiel nach dem
Roman von Bill Fitzhugh. Mit Jens Wawrczeck, Falk
Rockstroh, Bibiana Beglau, Friedhelm Ptok, Tonio
Arango, Gerd Baltus u.a. Regie: Irene Schuck 22.30
Studio 9 kompakt 23.05 Fazit 0.05 Neue Musik.
Seelenporträt oder Vokaleffekte. Der Stimmkünstler
Roy Hart und die Neue Musik 1.05 Tonart
Sonderzeichenerklärung: D = Spielfilm
G = Zweikanalton
v = Audio-Description
A = Schwarzweiß J = für Hörgeschädigte
C = Dolby-Stereo-Ton
E = Breitbildformat
MDR 1 - Radio Sachsen
ZDF 22.55
Kriminalfilm Terry (Jason Statham) erhält von seiner
Kriminalfilm
WEITERE SENDER
Bayern
19.30 J v Dahoam 20.00 J Tagesschau
20.15 J Bayern erleben 21.00 J Lebenslinien
21.45 J Rundschau 22.00 Blickpunkt Sport
22.45 nacht:sicht 23.15 Klaus Doldinger – „Töne bedeuten mir mehr als Worte“ (VPS 23.14)
0.15 Klaus Doldinger’ s Passport live in Concert
WDR
18.00 J WDR aktuell / Lokalzeit 18.15 J
Servicezeit 18.45 J Aktuelle Stunde 19.30
Lokalzeit 20.00 J Tagesschau 20.15 J v
Mord mit Aussicht 21.00 J v Mord mit Aussicht 21.45 J WDR aktuell 22.10 J Hier und
heute 22.40 J Westart live 0.00 Cinema Perverso. Dokumentarfilm, D 2015 1.00 Domian
NDR
18.15 J Die Nordreportage 18.45 J DAS!
19.30 Regional 20.00 J Tagesschau 20.15
J Markt 21.00 J plietsch. 21.45 J aktuell
22.00 J 45 Min. Stau-Gau im Norden 22.45
J Kulturjournal 23.15 D Sterne. Drama, DDR/
BUL 1959 0.45 J Anne Will (VPS 0.50) 1.45
Rainer Sass: So isst der Norden! (VPS 1.50)
SPORT 1
17.30 Eishockey 18.30 Bundesliga aktuell
19.00 Eishockey 21.30 Eishockey 22.15 Spieltaganalyse 23.30 Goooal! 0.00 DrückGlück.de
Eurosport 1
20.30 Schwimmen 21.45 kicker.tv 22.45
WATTS 22.55 News 23.00 Eurogoals 23.05
Fußball 23.30 EM 2016 0.25 Eurogoals
LEBEN & STIL
M O NTAG
9. MAI 2016
SÄCHSISCHE ZEITUNG
23
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NACHRICHTEN
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Mindestlaufzeit
für Umgangsregelung
Einigen sich getrennt lebende Eltern auf
eine Umgangsregelung für gemeinsame
Kinder, kann sie nicht so schnell wieder
neu verhandelt werden. Die Vereinbarungen müssen vor einer Änderung zunächst
einmal eine Zeit lang gelebt werden. Das
hat das OLG Brandenburg entschieden. Im
verhandelten Fall hatten sich die getrennt
lebenden Eltern vor dem Amtsgericht über
die Umgangsregelung für die Tochter geeinigt. Zwei Monate später verlangte der Vater eine Änderung und beantragte Verfahrenskostenhilfe. Das Gericht lehnte das allerdings ab.
Aktenzeichen: 9 WF 207/15
Vor Campingreise
lohnt ein Testausflug
Gleich geschafft,
tapferes Mädchen.
Foto: alimdi.net
Neun Tatsachen zum Impfen
Masern, Keuchhusten, Kinderlähmung werden oft unterschätzt. Doch das Impfen ist in Verruf geraten. Zu Recht?
Von Stephanie Wesely
1. Die Pflicht zur Impfberatung
vor der Kita ist wirkungslos.
Seit Sommer 2015 müssen Eltern vor Aufnahme ihres Kindes in die Kita eine ärztliche Impfberatung nachweisen. Doch kein
Kind wurde bisher abgewiesen. „Da es einen gesetzlichen Anspruch auf einen KitaPlatz gibt und dafür im Gesetz keine Vorbedingungen genannt sind, gab es laut Sächsischem Sozialministerium bislang noch
keine Sanktionen. Doch auch eine nachgewiesene Impfberatung sagt noch nichts
über die Qualität aus: „Die Eltern können
selbst entscheiden, bei welchem Arzt sie
sich beraten lassen. Sie könnten also auch
zu einem Impfgegner gehen“, sagt Dr. Dietmar Beier, Vorsitzender der Sächsischen
Impfkommission.
2. Impfungen sind sicher.
Impfstoffe sind die am besten untersuchten pharmazeutischen Produkte, sagt Dietmar Beier. Laut sächsischem Sozialministerium gab es 2015 in Sachsen drei Impfschadensfälle. Das Verhältnis von Impfkomplikationen liegt unter eins zu einer Million.
3. Sechsfach-Impfungen
sind nicht schädlich.
„Unser Körper muss sich jeden Tag mit vie-
len Krankheitserregern auseinandersetzen. Das Immunsystem ist dafür da. Eine
Drei- oder Sechsfachimpfung beeinträchtigt ihn nicht“, sagt Beier. Laut Barmer GEK
wurden 2014 im Vergleich zu 2009 60 Prozent mehr Dreifach- und 20 Prozent mehr
Sechsfachimpfungen verabreicht.
4. Kinder haben Angst vorm Impfen.
Mit Erklären lässt sich viel erreichen.
„Der Schmerz bei einer Impfung ist nicht
die prägende Erfahrung. Viel bedeutender
ist die Angst vor möglichen schlimmen Ereignissen und vor der Ungewissheit“, sagt
Dr. Monika Niehaus, Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in
Thüringen. Das Empfinden der Kinder hänge oft auch von den Eltern ab. Ihre Zuversicht gebe dem Kind das Gefühl, dass das alles in Wirklichkeit nicht so schlimm ist.
Aber Eltern sollten ehrlich erzählen, dass
die Spritze pikst – vergleichbar mit einem
Mückenstich –, und nur einige Sekunden
dauert. Die Lüge „du merkst das überhaupt
nicht“ richtet viel mehr Schäden an.
5. Nicht alle Impfungen
sind gleichermaßen populär.
Während die Impfquote bei Masern,
Mumps, Röteln, Diphtherie, Keuchhusten
und Tetanus noch recht hoch ist, gibt es bei
Pneumokokken und Meningokokken gro-
ße Lücken. „Diese Impfungen werden erst
seit 2006 beziehungsweise 2004 empfohlen. Seitdem steigt die Impfrate aber kontinuierlich an“, sagt Heidrun Böhm, Referatsleiterin für Infektionsschutz im Sozialministerium Sachsen. Mit der Resonanz
auf die Hepatitis-Impfung sei man auch
noch nicht zufrieden. Böhm: „Hepatitis B
ist Bestandteil der Sechsfachimpfung. Einige Eltern lassen aber nur die Fünffachimpfung durchführen.“ Aufgeholt wurde ebenso beim Schutz gegen die von Zecken übertragene Frühsommermeningoenzephalitis. Seit der Vogtlandkreis zum Risikogebiet
erklärt wurde, steigt hier die Impfbeteiligung: Von 2013 zu 2014 auf das Dreifache,
meldet das Sozialministerium.
6. Gegen die Masernimpfung gibt’s
großen Widerstand. Sie ist aber wichtig.
„Bei einem von tausend Masernfällen tritt
eine Gehirnentzündung auf“, sagt Heidrun
Böhm. Masernviren sind zehnmal ansteckender als Grippe. Jeder Erkrankte infiziert zwölf bis 18 Personen, hat das nationale Referenzzentrum für Masern, Mumps,
Röteln am Robert-Koch-Institut ermittelt.
Ebenso schwerwiegend sind Röteln vor allem für Schwangere und Mumps. Bei Männern kann Mumps zur Zeugungsunfähigkeit führen. Gegen alle drei Krankheiten
wird auf einmal geimpft.
7. Die Masern werden nicht wie
versprochen bis 2020 ausgerottet sein.
Diese Frist von der Weltgesundheitsorganisation ist schon einmal um zehn Jahre hinausgeschoben worden, denn die Masern
sollten bereits 2010 bekämpft sein. „Doch
auch 2020 ist illusorisch. Dazu müssten
mindestens 95 Prozent der Bevölkerung
zwei Masernimpfungen haben. Und das
schaffen wir gerade bei den unter Sechsjährigen“, sagt Beier. Im letzten Jahr gab es in
Deutschland wieder Tausende Erkrankte.
8. Außer Pocken ist noch keine
Infektionskrankheit ausgerottet.
Polioerkrankungen gab es seit sechs Jahren
keine mehr. „Doch derzeit tritt Polio wieder in Afghanistan und Pakistan auf. Aufgrund der Flüchtlingsbewegung können
auch Erkrankungen nach Europa kommen. Ist der Impfschutz der Bevölkerung
aber entsprechend hoch, wird eine Ausbreitung verhindert“, sagt Heidrun Böhm.
9. Viele Erwachsene wissen
nicht mal, wo ihr Impfpass ist.
„Wir empfehlen in solchen Fällen, lieber
den kompletten Impfschutz nachzuholen,
als ungeschützt zu sein“, sagt Dietmar Beier. Man kann bei einigen Erkrankungen
auch anhand einer Blutuntersuchung feststellen lassen, ob Antikörper existieren.
Beim Campingtrip mit Kleinkindern oder
Babys ist gute Vorbereitung wichtig. Für Eltern, die mit ihrem Kind das erste Mal campen, lohnt es sogar, vorher einen Versuchsausflug zu starten. „Damit die Kleinen an
die Situation gewöhnt werden, bietet sich
zum Beispiel der Campingplatz um die
Ecke oder der eigene Garten an“, empfiehlt
Juliane Martinet, Hebamme aus Karlsruhe.
Damit die Kleinen sich auch in der Ferne
richtig wohlfühlen, sollte neben praktischen Dingen auch eine Kuscheldecke im
Gepäck sein. (dpa)
Fremdel-Phase dauert
oft nur kurze Zeit
Hat ein Baby eine Phase, in der es nur bei
Mama und Papa sein möchte, sollte man
das akzeptieren. „Eltern können erklären,
dass das Baby fremdelt und nicht gern bei
anderen auf den Arm möchte. Dann fühlt
sich niemand persönlich verletzt“, sagt Maria Große Perdekamp, Leiterin der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Oft sei das nur eine kurze
Zeit, die etwa mit acht Monaten beginnt.
„Meist ist dieser Entwicklungsschritt im Alter von einem Jahr geschafft“, sagt die Expertin. Sie rät davon ab, die Eingewöhnung
in der Kita in diese Zeit zu legen. (dpa)
So baden
Babys am liebsten
Neugeborene dürfen in den ersten Wochen
noch nicht gebadet werden. Erst wenn sich
ihre Körpertemperatur stabilisiert hat, ist
es Zeit für den ersten Ausflug in die Wanne.
Meist gibt die Nachsorgehebamme oder
der Kinderarzt den Startschuss. Danach
können die Eltern selbst entscheiden, wie
oft sie ihr Baby baden wollen: täglich oder
zwei- bis dreimal die Woche. Besondere Zusätze müssen nicht ins Wasser, erklärt Kinderäztin Monika Niehaus. Damit das Kind
nicht auskühlt, sollte das Bad bis zu 24
Grad warm sein. Denn Babys kühlen
schneller aus. (dpa)
Essen wie die Großen
Kleinkinder wollen schnell was
Richtiges auf dem Teller. Was
gibt man den zahnlosen Tigern?
Mit etwa einem Jahr wollen Kleinkinder
am liebsten essen, was bei den Erwachsenen auf dem Teller liegt – doch dazu fehlen
meist noch Zähne und etwas Geschick, sagt
Kochbuchautorin Dagmar von Cramm.
Das Kochen fürs Baby kann schon mit
der sogenannten Beikost beginnen. Die
Nahrung muss dann allerdings noch ohne
Gewürze wie Salz sein und ganz fein pü-
riert werden. „Die Anzahl der Geschmacksknospen im Mundbereich ist in den ersten
Lebensjahren höher als im späteren Leben“, heißt es beim Forschungsinstitut für
Kinderernährung in Dortmund.
Mit dem Salz muss im Kleinkindalter
noch gespart werden – zu viel kann die Nieren überlasten. „Wenn Kinder beginnen,
am Familienessen teilzunehmen, sollten
die Speisen sparsam mit üblichen Gewürzen und jodiertem Speisesalz abgeschmeckt werden“, raten die Experten.
Aber von etwa einem Jahr aufwärts dürfen die Kleinen schon mal etwas zu beißen
bekommen. Geeignet für den Kleinkind-
mund ist alles, was gut zu kauen, saftig und
mundgerecht ist. No-gos sind dagegen harte, dunkel gebratene und getoastete Lebensmittel, sehniges Fleisch sowie Fisch
mit Gräten. „Ebenfalls schwer Verdauliches, zu Körniges, ganze Nüsse, an denen
man sich verschlucken kann, oder sehr
scharfe Gewürze“, warnt von Cramm.
Eltern müssen aber kein komplettes eigenes Gericht für den Nachwuchs zubereiten. Am praktischsten ist es, die ElternMahlzeit für die Kleinen etwas abzuwandeln. Einfach ganz normal kochen, aber
ohne zu würzen – oder nur schwach.
„Dann die Kinderportion abnehmen, wenn
|||||||||||||||||||||||||
nsere Siedlungsidylle wird seit einiger
Zeit von Einbrechern getrübt. Das
schwebt wie eine dunkle Wolke über all
diesen bunten Beeten. Die Nachbarn lauern in einer gewissen Erwartung, wer der
Nächste sein wird. Manche gelten als besonders leichte Opfer. Weil sie sich so verschanzt haben, dass der Nachbar das Leben
auf ihrer Terrasse nicht beobachten kann.
Trifft uns nicht. Wir hocken bigbrothermäßig dazwischen. Jeder kann sehen, ob
wir frühstücken oder in der Nase bohren.
Nun kommt es. Gaunerzinken. Das sind
Geheimzeichen, mit denen Einbrecher angeblich Häuser für ihre Mitarbeiter markieren. Fünf Kreise bedeuten zum Beispiel,
hier gibt es Geld, und ein umgekippter
Tisch steht für die Behausung alter Leute.
Ich soll mir das mal anschauen, rief
mein Mann. Er kauerte verstört am Garten-
|||
U
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Unter uns
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Von Manuela Müller
tor. Ich ging zu ihm und sah nichts. Außer
schwarze Flecken, die von oben und ohne
Kontaktlinsen wie schwarze Flecken aussehen. „Hier“, sagte er, und „guck“. Ich bückte mich und erkannte, dass die schwarzen
Flecken kleine Pfeile sind, die in unseren
Hof führen. Das Ganze hat jemand garniert
mit unserer Hausnummer.
Mein kleiner Hausfrieden bekam gerade Krücken verpasst. Ich googelte, fand unsere Pfeile im Netz und sah, dass sie „günstig zum Einbrechen“ bedeuten. Vorsichtshalber rief ich die Polizei an und gab Zinken-Alarm. Nach meinem kurzen Rechenschaftsbericht darüber, aus welchem düsteren Viertel ich anrufe, sagte eine Mittfünf-
Besondere Badezusätze müssen bei
Babys nicht sein.
Foto: dpa
Zerplatzter Kindertraum
Zinken-Alarm
Einbrecher sollen geheime
Zeichen an Häusern hinterlassen.
Auch bei uns schien das so.
nötig etwas zerkleinern und das Erwachsenenessen nachwürzen“, rät von Cramm.
Mit zwei Jahren könne dann vollends gemeinsam gegessen werden.
Generell gibt es bei der Kindesernährung Defizite. Laut Deutscher Gesellschaft
für Ernährung landen zu wenig Gemüse,
Obst und kohlenhydratreiche pflanzliche
Lebensmittel wie Reis, Nudeln und Kartoffeln auf dem Tisch, aber zu viele Süßigkeiten, Salz und proteinreiche Lebensmittel.
Auch die täglich empfohlenen Mengen von
300 bis 350 Gramm Milch und Milchprodukten erreichen viele Kleinkinder nach
dem ersten Lebensjahr nicht. (dpa)
zigerstimme: „Und was soll ich da jetzt machen?“ „Keine Ahnung. Sind Sie nicht Polizist oder so?“ Schweigen. Er sagte dann, er
schreibt es am besten mal auf. Inzwischen
hatte mein Mann eine Anwohnerversammlung vor unserem Gartentor einberufen, um die Qualität der Zinken zu prüfen.
„Das hat ein Profi gemacht“, sagte der pensionierte Sachbearbeiter und kratzte seinen Bart. Man war der Meinung, man müsse das Haus nun observieren, um die Halunken mit Harken und Spaten auf frischer
Tat zu umzingeln. Natürlich im Sinne der
Siedlungsidylle. Es blieb ruhig, tagelang.
Bei der Arbeit traf ich zufällig jemanden aus dem Innenministerium. Ich beklagte mich über die innere Unsicherheit,
die vor meiner Haustür wächst wie Löwenzahn. Reden hilft ja angeblich, wenn man
Sorgen hat. In diesem Augenblick rief mich
mein Mann an. Er habe bei unserem achtjährigen Sohn ein Fläschchen schwarzen
Autoreparatur-Lack sichergestellt. „Weiß
die Polizei Bescheid?“, fragte das Innenministerium. „Hat sich erledigt. Sie haben ihn
gerade erwischt“, sagte ich.
Eine Familie zu gründen ist für
viele ein großer Wunsch. Aber
wenn er sich nicht erfüllen lässt?
In dem Moment, in dem Paare erkennen,
dass sich ihr Kinderwunsch nicht mehr erfüllt, bricht für sie eine Welt zusammen,
sagt Professorin Stephanie Krüger, Chefärztin des Zentrums für Seelische Frauengesundheit am Vivantes Humboldt-Klinikum
Berlin. Und sie kommen immer wieder in
Situationen, die ihnen zeigen, was sie eben
nicht haben. Krügers wichtigster Rat ist
deshalb, zu lernen, es zu akzeptieren – so
schwer es auch sein mag.
Auch die Psychologin und Familientherapeutin Dörte Foertsch rät dazu, die Trauer zuzulassen und sich therapeutisch helfen zu lassen – auch als Paar. Schon die Entscheidung für eine künstliche Befruchtung
sei ein ziemlich entscheidender Einschnitt
in eine Beziehung. „Weil Sexualität zum
Funktionalen wird“, sagt Foertsch. Viele
Paare würden in dieser Zeit mehr und
mehr isoliert und seien allein damit. Um
sie herum bekommen viele Freunde Kinder, gleichzeitig sind Themen wie künstliche Befruchtung noch immer ein Tabu.
Wer Kinder hat, dem geht es auch darum, weiterzugeben, was für ihn im Leben
wichtig ist. „Man kann seine Wertvorstellungen aber auch anders fortpflanzen“,
sagt Foertsch. Beispielsweise an Patenkinder oder durch soziales Engagement. Letztlich sind Kinder immer auch ein gemeinsames Projekt der Eltern – Foertsch rät kinderlosen Paaren, sich eine andere gemeinsame Aufgabe zu suchen. Auch das ersetzt
natürlich kein eigenes Kind, kann die Partner aber zusammenschweißen.
Richtig bitter wird es, wenn die Partnerschaft daran zerbricht – womöglich, weil
einer von beiden die „Ursache“ für die Kinderlosigkeit ist. Wenn der Kinderwunsch
übermächtig wird, spielt die Liebe oft nur
noch eine Nebenrolle. So kann der Entschluss, den Kinderwunsch aufzugeben,
auch befreiend sein. „Wenn der Druck einmal wegfällt, ist das für viele eine große
Entlastung“, sagt Krüger. (dpa)
PANORAMA
24
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SÄCHSISCHE ZEITUNG
Per Flugzeug an die Grenze
Flammenmeer
zieht weiter
Die USA fordern seine
Auslieferung – jetzt ist der
nach zweifacher Flucht wieder
geschnappte Drogenboss
„El Chapo“ den Staaten ganz nah.
D
ie Feuerwalze in der
kanadischen Provinz
Alberta ist nicht zu stoppen.
Nach der Stadt Fort McMurray rollt sie jetzt auf die
Nachbarprovinz Saskatchewan zu. Das Flammenmeer
in der Ölsandregion, das am
Sonnabend bereits doppelt
so groß wie Hamburg war,
hat sich am Wochenende
weiter ausgedehnt. Jedoch
liegen ihm bei seiner derzeitigen Richtung keine Orte im
Weg. Die Bewohner von Fort
McMurray sollen vorerst
nicht in ihre Stadt zurückkehren. Nach ersten Schätzungen wurden dort mindestens 1600 Gebäude zerstört.
Die meisten Straßen haben
keinen Strom, das Wasser ist
nicht trinkbar, überall drohten Gefahren.
Foto: Reuters
Tödlicher Fehler
Mexiko-Stadt. Der berüchtigte mexikanische Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán ist in ein Gefängnis an der Grenze zu
den USA verlegt worden. In einer Geheimoperation wurde der langjährige Boss des
Sinaloa-Kartells am Sonnabend vom Gefängnis Altiplano im Zentrum des Landes
in das Hochsicherheitsgefängnis in Ciudad
Juárez transportiert. Dies bestätigte die mexikanische Regierung. Guzmáns Angehörige hatten behauptet, er sei im Gefängnis
Altiplano mit Schlafentzug gefoltert worden, was die Behörden aber bestritten.
Wie die Zeitung El Universal berichtete,
erfolgte der Transport per Flugzeug und
dann per Hubschrauber. Die Verlegung von
„El Chapo“ („Der Kurze“) ist Teil einer Strategie der Regierung, um die Inhaftierung
besonders gefährlicher Häftlinge sicherer
zu gestalten. Seit September kam es der Regierung zufolge zu 7 400 Verlegungen. Die
USA haben die Auslieferung beantragt, die-
se könnte dann von dem Gefängnis in Ciudad Juárez erfolgen. Die US-Behörden werfen ihm unter anderem Mord, Drogenhandel, Bildung einer kriminellen Vereinigung
sowie Geldwäsche vor.
Der einst mächtigste Drogenhändler
der Welt könnte dann auch über seine Kontakte zu mexikanischen Beamten und Politikern auspacken. Guzmán gelang bereits
zwei Mal die Flucht aus Hochsicherheitsgefängnissen, beim letzten Mal im Juli 2015
auf abenteuerliche Weise durch einen Tunnel im Gefängnis Altiplano. (dpa)
Merkur zieht
an der Sonne vorbei
U-Haft nach Verabredung
mit Leipzigerin zum Töten
Offenbach. Mit der richtigen Ausstattung
lässt sich an diesem Montag ein seltenes
Himmelsereignis beobachten. Der Merkur
– kleinster Planet unseres Sonnensystems –
wandert ab Mittag an der Sonne vorbei. Bis
zum Abend wird er als kleiner schwarzer
Punkt vor der Sonne sichtbar sein.
Mit bloßen Augen ist das Schauspiel
aber nicht sichtbar. Voraussetzung ist ein
Fernrohr mit mindestens 50-facher Vergrößerung – und klare Sicht. Hoffnung darauf
können sich nach Angaben des Deutschen
Wetterdienstes vor allem die Menschen
östlich von Emsland und Harz machen. Meteorologen und Astronomen warnen allerdings davor, ohne Filter nach dem Planeten
Ausschau zu halten.
Der sogenannte Merkurtransit beginnt
um 13.12 Uhr am Ostrand der Sonne. Enden soll das Schauspiel um 20.41 Uhr. Von
Deutschland aus konnte es zuletzt 2003 beobachtet werden, das nächste Mal ist es
2019 möglich. (dpa)
Gießen/Leipzig. Die Polizei hat in Gießen
(Hessen) einen Mann festgenommen, der
einer Frau aus Leipzig angeboten haben
soll, sie umzubringen. Dazu sollen sich die
beiden nach Erkenntnissen der Ermittler
im Internet verabredet haben. Der Verdächtige aus dem Kreis Limburg-Weilburg
sitzt in U-Haft, wie Staatsanwaltschaft und
Polizei mitteilten. Dem 57-Jährigen wird
Vorbereitung eines Verbrechens vorgeworfen. Die Festnahme erfolgte bereits am
Freitag vor einer Woche. Der Mann hatte
sich den Angaben zufolge in Gießen mit
der 23-Jährigen aus Leipzig verabredet.
Im Auto des Verdächtigen entdeckten
Beamte Kabelbinder. „Damit sollte die Frau
offenbar gefesselt werden“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Frau lernte den 57-Jährigen in einem einschlägigen
Chatroom kennen. Im Laufe der Bekanntschaft sei das Angebot erfolgt, sie zu töten.
Sie habe eingewilligt. Die Frau werde inzwischen psychiatrisch behandelt. (dpa)
Turbulenzen setzen
Flugpassagieren zu
Salto über den Dächern
ruft Polizei auf den Plan
Jakarta. Bei heftigen Turbulenzen einer Passagiermaschine auf dem Weg von der indonesischen Insel Bali nach Hongkong sind
zwölf Menschen verletzt worden. Der
Hong-Kong-Airlines-Flieger mit 216 Menschen an Bord habe umkehren müssen,
teilte eine Flughafensprecherin am Sonnabend auf Bali mit. Die verletzten Insassen,
darunter drei Crewmitglieder, wurden ins
Krankenhaus gebracht. Sechs weitere Menschen wurden noch am Flughafen medizinisch versorgt. Am Mittwoch war bereits
ein Airbus kurz vor der Landung in Jakarta
in schwere Turbulenzen geraten, 31 Menschen wurden teils schwer verletzt. (dpa)
Frankenthal. Ein 25-jähriger Freizeitsportler hat wegen seines Trainings Ärger mit
der Polizei. Zeugen hatten per Notruf von
einem Mann berichtet, der in einem Industriegebiet in Frankenthal (Rheinland-Pfalz)
Salti auf dem Dach eines Fabrikgebäudes
machte, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als die Beamten den Mann mit einer
Drehleiter der Feuerwehr vom Dach holten, erklärte er, er übe sich in der neuen
Sportart „Free run“. Dennoch leitete die
Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen
Hausfriedensbruchs ein. Auch für die Kosten des Einsatzes am Freitagabend muss der
Mann möglicherweise aufkommen. (dpa)
Ein 84-jähriger Autofahrer verwechselt Gas und Bremse, zwei Menschen sterben.
Entfacht der Unfall die Debatte über Senioren am Steuer neu?
Von Kathrin Drinkuth
wird auch der Hergang des Unfalls klarer:
Ein Fahrfehler sei die Ursache, heißt es bei
der Polizei. Das Auto des 84-Jährigen habe
stark beschleunigt und mehrere Tische auf
der Terrasse des Cafés umgefahren. Warum der Mann überhaupt mit seinem Wagen in der Fußgängerzone unterwegs war,
ist noch unklar.
Das Thema Fahrtüchtigkeit im Alter
wird in Deutschland immer wieder kontrovers diskutiert. Erst kürzlich hatten Experten Testfahrten für ältere Autofahrer gefordert – gesetzlich verpflichtend und mit geschulten Beobachtern. Solche Überprüfungen seien aufschlussreicher als medizinische Tests, und Handlungsbedarf gebe es,
weil die Zahl älterer Fahrer stark zunehmen werde, hieß es im Januar von der Unfallforschung der Versicherer.
Das Bundesverkehrsministerium erteilt
generellen Fahrtests für ältere Autofahrer
allerdings eine Absage. Es gebe keine Über-
E
s ist ein warmer Sonnabend in Bad Säckingen, die Sonne hat viele Passanten
in die Fußgängerzone gelockt. Die Menschen essen Eis, bummeln durch die Straßen. Plötzlich wird die Idylle in der Kurstadt im Kreis Waldshut jäh unterbrochen:
Kurz nach 12 Uhr verliert ein 84-Jähriger
die Kontrolle über sein Auto und rast in eine Menschenmenge vor einem Straßencafé. Der Mann hatte statt der Bremse das
Gaspedal durchgedrückt. Zwei Menschen
sterben bei dem Unfall, 13 weitere werden
verletzt, manche schwer. Auch der Unfallverursacher ist in Behandlung.
Die Fußgängerzone der kleinen Stadt
nahe der Schweizer Grenze verwandelt
sich rasch in ein Einsatzzentrum – Polizisten, Feuerwehrleute, Sanitäter, Rettungshubschrauber und ein Kriseninterventionsteam sind im Einsatz. Erst nach und nach
legungen für Pflichttests für Senioren, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Wochenende. Auch der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann
(Grüne) setzt auf Freiwilligkeit und Vernunft statt auf Zwang. Gemessen an ihrem
Bevölkerungsanteil ist die Gruppe der Senioren pauschal betrachtet keine unfallauffällige Gruppe, heißt es auch aus dem Ministerium. Auch der ADAC verweist auf die
Statistik und spricht sich gegen Pflichttests
aus. Auch jüngere Fahrer machten Fehler.
Das zeigte am Wochenende ein weiterer tragischer Unfall: Ein 16-Jähriger ohne
Führerschein übte mit seinen Eltern auf einem Parkplatz im südbadischen Tengen
einparken und verwechselte Bremse mit
Gaspedal. Das Auto fuhr nach Polizeiangaben über einen Absatz auf eine Wiese und
erfasste einen 52-Jährigen, der dort auf einer Bank saß. Der Mann wurde lebensgefährlich verletzt. (dpa)
GEWINNZAHLEN
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18. Ziehung (7./8.5.2016)
Lottozahlen: 16 - 32 - 34 - 37 - 42 - 44
Superzahl: 9
Spiel 77: 7 - 8 - 7 - 8 - 2 - 9 - 6
Super 6: 6 9 5 7 3 6
Euro Jackpot
Gewinnzahlen 5 aus 50: 12 - 24 - 38 - 45 - 46
Eurozahlen 2 aus 10: 6--10
Glücksspirale: Endziffer(n) 8: 10 Euro; 76: 20 Euro;
307: 50 Euro; 0 978: 500 Euro; 33 160: 5 000 Euro;
964 586 und 984 338 je 100 000 Euro.
Prämienziehung: 0 001 764 und 7 800 466: monatliche Sofortrente von je 7 500 Euro.
ARD-Fernsehlotterie
Prämienziehung (nur für Mega-Lose): 8 563 567:
1 Million Euro; 211 162: 100 000 Euro; 65 762:
10 000 Euro; 8 122: 1 000 Euro; 62: 10 Euro.
LEUTE
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Franziska van Almsick
bereut fehlende Ausbildung
Wochenziehung: 1 209 085: Mini Cabrio; 1 812 489:
Mini Countryman; 9 216 828: Reise für 2 Victors Seehotel Saarland; 0 378 707: Reise für 2 Hotel Dollenberg Schwarzwald; 842 372: 100 000 Euro.
13er-Wette: 1-0-2-1-2-1-0-2-2-0-1-1-1
6 aus 45: 2 - 10 - 18 - 22 - 32 - 40 Zusatzspiel: 7
Tele-Bingo
Spiel 1: „Vier Ecken“
B: 5, 7, 9, 11, 12, 14 I: 16, 18, 19, 20, 26, 27, 28 N: 31,
34, 35, 41 G: 47, 48, 58, 60 O: 61, 65, 66, 68, 72, 73
Spiel 2: „Das Kreuz“
N: 39, G: 57 O: 69, 74
Spiel 3: „Rahmen“
B: 4, 6 I: 22, 24 N: 32, 38 G: 52 O: 62, 63
Spiel 4: „Full House“
B: 2, 3, 8, 15 I: 17 N: 42 O: 64
(Angaben ohne Gewähr)
Dass sie neben der Profi-Schwimm-Karriere
nie eine Ausbildung gemacht hat, bedauert
Franziska van Almsick, 38. Deshalb holt sie
immer noch ihr Abi nach. Begonnen hat sie
2012, dann sei immer was dazwischengekommen, zuletzt ihre zweites Kind. Foto: dpa
DAS WETTER AM MONTAG
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5 //12
12
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Freundlicher
Wochenbeginn
Torgau
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4 //11
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2
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Kamenz
2
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Meißen
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Dresden 2
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Pirna
2
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1 1 Dippoldiswalde
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Chemnitz 2
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3 //9
9
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8
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Görlitz
Bautzen
2
2 //11
11
22
Döbeln
HEUTE
Der Tag bringt viel Sonnenschein
und nur ab und zu ein paar lockere Wolkenfelder. Es bleibt
meist trocken. 20 bis 25
Grad werden erreicht.
Der Wind weht mäßig, in
2
3 //9
9
23
Böen frisch aus Ost.
2
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23
Oslo
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8
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Zittau
Glasgow
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Amsterdam
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Fichtelberg
Plauen
Berlin
2
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Bordeaux
13.05.
29.05.
Erstellt am 08.05.2016 um 16.00 Uhr
Mittwoch Donnerstag
Freitag
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7
17
°C
07:50
23:40
BIOWETTER
Personen mit niedrigem Blutdruck leiden verstärkt unter Kreislaufbeschwerden. Häufig fühlt man sich müde.
2
2
22
2
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22
05:23
20:40
25
21.05.
05.06.
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Malaga
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Rom
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Palma
Agadir
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Dresden
2
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Frankfurt
Stuttgart
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München
Budapest
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Varna
Dubrovnik
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Athen
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Antalya
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Acapulco
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Bangkok
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Barcelona
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Buenos Aires
20
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Colombo
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Dubai
42
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Kairo
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Kapstadt
20
14
Klagenfurt
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Los Angeles
20
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Miami
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Moskau
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Mumbai
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Nairobi
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New York
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Peking
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Prag
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Rio de Janeiro
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Sydney
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Teneriffa
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Vancouver
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Temperaturen in Grad Celsius
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TAG NACHT
Reykjavik
Istanbul
Tunis
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Wien
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1 Zürich
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Nizza
Lissabon Madrid
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Erfurt
Riga
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3 Innsbruck
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Warschau
Paris
© GeoSN
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Köln
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Berlin
Magdeburg
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Kopenhagen
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Aue
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London
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Helsinki
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13
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Hannover
Stockholm
2
1
21
Freiberg
Zwickau
DIE NÄCHSTEN TAGE
Morgen wechselt sich die
Sonne mit harmlosen Schönwetterwolken ab. Es bleibt überwiegend trocken. Die Temperaturen
steigen auf 22 bis 24 Grad.
Dienstag
2
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11
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Rostock
Hamburg
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Riesa
WELTWETTER
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Weißwasser
Hoyerswerda
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Zweimal entwischt, zweimal einkassiert: Mexikos berüchtigter Drogenboss „El Chapo“ Guzmán.
Foto: dpa
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2
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Leipzig
WETTERLAGE FÜR SACHSEN
Zwischen einem Hoch über Nordeuropa und einem kräftigen Tief
über Südwesteuropa kommt weiterhin warme Luft zu uns.
M O N TA G
9. MAI 2016
WWW. S Z - O N L I N E . D E / PA N O R A M A
-10
heiter
wolkig
bedeckt
Regenschauer
Regen
Schneeregen
Gewitter
Schneefall Schneeschauer
Nebel
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