Arnsdorf geht baden. Seite 15 Säcch hsiisch sche Z eitung Zeit Zeitung Die meistgelesene Tageszeitung für Radeberg und das Rödertal. Gegründet 1946. MO NTAG, 9. MAI 2 016 1, 30 EURO LOKALES WETTER Gojko begeistert auf Karl-May-Fest D 500 Autodiebstähle in einem Jahr Foto: Thomas Kretschel web Interview: www.sz-link.de/karlmay Sachsen will die Impfquote erhöhen Viele Erwachsene sind nur unzureichend geschützt. Der Chef der Sächsischen Impfkommission fordert die Impfpflicht. Dresden. Mit zunehmendem Lebensalter sinkt der Impfschutz. Weil Eltern die Vorsorgeuntersuchungen beim Kinderarzt regelmäßig nutzen, haben von den Vorschulkindern in Sachsen noch mehr als 95 Prozent alle empfohlenen Impfungen. Erste Lücken gibt es laut Landesuntersuchungsanstalt Sachsen bei den Achtjährigen. Nur bei neun von zehn besteht ein vollständiger Impfschutz. Das Ergebnis der Impfpasskontrollen bei den Zwölfjährigen ist dann schon besorgniserregend: Bei mehr als jedem Zweiten fehlen Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten. Da Impfungen nicht meldepflichtig sind, hat niemand einen Überblick, wie gut Erwachsene geschützt sind. Das soll sich ändern. Seit 2009 meldet die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen Impfungen an das Sozialministerium, die von Haus- und Kinderärzten abgerechnet werden. „Bis wir ein vollständiges Bild haben, wird es noch einige Jahre dauern“, so eine Sprecherin. Um die Impfquoten wieder zu erhöhen, hat Gesundheitsministerin Barbara Klepsch (CDU) den Sächsischen Impftisch ins Leben gerufen. „Wir wollen, dass Ärzte ihre Patienten stärker auf Impflücken ansprechen“, sagt sie. Außerdem sollen in Firmen Impftermine angeboten werden. Denn oft mangele es nicht an der Bereitschaft, sich impfen zu lassen, sondern an NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Radsport Klaus Ampler gestorben Leipzig. Der frühere DDR-Radrennfahrer Klaus Ampler ist tot. Er starb am Freitagabend in einem Leipziger Pflegeheim im Alter von 75 Jahren. Seit Jahren war er an Alzheimer erkrankt. Der im ostpreußischen Marienberg geborene Radsportler feierte mit dem Gewinn der Friedensfahrt 1963 seinen größten Erfolg. Nach seiner aktiven Karriere führte er als Trainer mehrere Sportler in die Weltspitze wie seinen Sohn Uwe Ampler. Er wurde 1986 Weltmeister bei den Amateuren. (dpa) q Sport Sparprogramm Proteste in Athen Athen. Aus Protest gegen neue Rentenkürzungen und eine Erhöhung der Einkommenssteuer haben in Athen Tausende Griechen vor dem Parlament demonstriert. Die Sparmaßnahmen sind Voraussetzung für weitere Hilfen seitens der Gläubiger für das von der Pleite bedrohte Griechenland. Im Parlament sollte am Sonntagabend das Sparprogramm mit einem Volumen von 5,4 Milliarden Euro gebilligt werden. (dpa) der Gelegenheit. Infektionskrankheiten sind heute längst nicht ausgerottet. Sie betreffen auch immer mehr Erwachsene, wie die Masernwelle im vergangenen Jahr zeigte. Unter den 271 Erkrankten in Sachsen waren 51 über 18 Jahre alt. Masern sind wegen der Komplikationen gefürchtet. Bei einem Erkrankten trat eine Gehirnentzündung auf. Deshalb sollten sich alle nach 1958 Geborenen impfen lassen. Auch Keuchhusten wurde voriges Jahr rund 400 Mal in Sachsen diagnostiziert, überwiegend bei Erwachsenen. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Erkrankte haben wochenlang einen trockenen Husten, der die Erreger verteilt. Insofern plädiert der Vorsitzende der Säch- Leipzig. Es ist vollbracht: Nach Dynamo Dresden machen zwei weitere sächsische Fußball-Vereine ihren Aufstieg perfekt. Erzgebirge Aue kehrt nach einem Jahr in die 2. Bundesliga zurück, RB Leipzig schafft sogar den Sprung in die höchste Klasse. Die Rasenballer gewannen am Sonntag ihr Heimspiel in der mit 42 959 Zuschauern ausverkauften Red-Bull-Arena gegen den Karlsruher SC mit 2:0 und sind nicht mehr von Platz zwei in Liga zwei zu verdrängen. Mit RB ist der Traditionsstandort Leipzig zurück im Oberhaus des deutschen Fußballs. In der Messestadt war 1900 der Deutsche Fußball-Bund gegründet worden, 1903 stellte Leipzig mit dem VfB den ersten Deutschen Meister. Dem Verein gelang 1993 der Aufstieg in die Bundesliga, aber nach nur einem Jahr ging es wieder runter. Es folgten weitere Abstiege, mehrere Insolvenzen und die Neugründung als 1. FC Lok. Im Jahr 2009 startete Dietrich Mateschitz, österreichischer Unternehmer, das Projekt RB Leipzig in der fünftklassigen Oberliga. Offiziell steht das Kürzel für Rasenballsport, inoffiziell für den Brausekon- UNTERM STRICH |||||||||||||||||||||| 4 194110 401300 70. Jahrgang – Nr. 106 zern Red Bull. Der Konzern verfolgt mit dem Klub eine Werbestrategie und investiert jährlich einen zweistelligen Millionen-Betrag. Der Verein hat nur wenige Mitglieder, es gibt kein wirkliches Mitspracherecht. Deshalb wird RB von Fans anderer Vereine als „Retortenklub“ abgelehnt. RB Leipzig ist das 55. Mitglied in der Bundesliga, in der Sachsen seit dem Abstieg von Dynamo 1995 nicht mehr vertreten war. Als bisher letzter Ostverein war Energie Cottbus vor sieben Jahren abgestieBerichte q Sport gen. (SZ) AU CH DA S G I B T ’S |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Polizei verfolgt die Falschen Mehr Soldaten 16319 sischen Impfkommission, Dietmar Beier, für eine Impfpflicht. „Das hat aber nichts mit einem Impfzwang zu tun. Den gab es auch in der DDR nicht. Aber eine Pflicht hat zur Folge, dass der Staat die Voraussetzungen für eine hohe Impfbeteiligung schaffen muss.“ Für Sachsens Sozialministerin Barbara Klepsch (CDU) stellt sich die Frage einer Impfpflicht noch nicht. Sie möchte lieber die Vorteile in den Mittelpunkt stellen und aufklären. In Sachsen gibt es etwa drei Prozent Impfverweigerer – darunter zum Beispiel Naturärzte und Heilpraktiker. Aus ihrer Sicht enthalten Impfstoffe Schwermetalle. q Kommentar Bericht q Leben & Stil. Fußball-Sachsen steigt auf Bundeswehr Berlin. Nach einer deutlichen Aufstockung des Bundeswehr-Etats will Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen nun auch die Zahl der Soldaten erhöhen. Am kommenden Dienstag wird die CDU-Politikerin ihr neues Personalkonzept vorlegen, das eine Abschaffung der starren Obergrenze von 185 000 Soldaten vorsieht. Berichten zufolge sollen zunächst 7 000 neue Stellen geschaffen werden. (dpa) 9° Radeberg er Winnetou des Ostens, Gojko Mitic (75), verstand sich mit den echten Indianern der Oneida Nation aus den USA auf Anhieb. Gemeinsam mit Nicole Hill (r.), Heath Hill (Mitte r.) und Gaehnewrawenedyaws Printup genoss der frühere Defa-Schauspieler die Fahrt mit dem Feuerross im offenen Anhängerwagen. Mitic war Schirmherr der 25. Karl-MayFesttage, die am Wochenende mehr als 30 000 Besucher nach Radebeul lockten. Seine Fans standen stundenlang Schlange für ein persönliches Autogramm. Im Videointerview mit der SZ erzählt Mitic, warum er das Cowboy-und-Indianer-Spiel bis heute nicht aufgegeben hat. Von Stephanie Wesely 21° Das ganze Wetter – Panorama Zeichnung: Mario Lars Hildesheim. In Hildesheim sind drei Kriminelle mit dem Versuch gescheitert, bei einem Supermarktüberfall Geld zu erbeuten. Ihre Flucht war dann umso erfolgreicher: Die Polizei verfolgte aus Versehen das falsche Auto. „Die Kollegen hätten natürlich lieber die richtigen Täter angehalten“, sagte ein Kriminalhauptkommissar. Der Raubüberfall war gescheitert, weil der Mann mit dem Tresorschlüssel zufällig noch nicht im Kassenbüro war. Deshalb rannten die beiden Räuber lieber davon, ein dritter Täter wartete im Fluchtauto. Die Polizei löste eine Fahndung aus, worauf einer Streife ein verdächtiges Fahrzeug auffiel, das mit hoher Geschwindigkeit unterwegs war. Die Beamten verfolgten den Wagen und stoppten ihn auf der Autobahn. Erst auf der Wache stellte sich dann heraus, dass die Polizisten die Falschen erwischt hatten. (dpa) Ausflüge für einen Abend gibt’s bei uns! Bestte Tickets für bundesweite Konzerte, Musicals und Theater erhalten Sie bequem und günstig online unter www.sz-ticketservice.de Rödertal. Keine Entspannung der Lage in Sicht: Auch 2015 wurden in den Landkreisen Bautzen und Görlitz wieder mehr als 500 Fahrzeuge gestohlen. Das geht aus der Polizeistatistik hervor. 271 Aufbruchsversuche scheiterten. 94 der gestohlenen Fahrzeuge – also nicht einmal ein Fünftel – konnten wieder aufgefunden werden, die Hälfte davon in Polen, einige auch in Tschechien. Mehr als 400 gestohlene Fahrzeuge aus der Region bleiben verschwunden. Hinzu kommen 1 444 Dienstähle aus aufgebrochenen Fahrzeugen mit teilweise hohem Sachschaden. Die schlagkräftigste Einheit der PD Görlitz im Kampf gegen Autodiebe ist die Gemeinsame Fahndungsgruppe Bautzen, die vor allem auf der Autobahn arbeitet. Die Beamten konnten dieses Jahr bereits neun in ganz Deutschland gestohlene Fahrzeuge sicherstellen. (SZ/ju) q Bericht – Seite 13 KOMMENTAR ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Eine Impfpflicht ist eine schlechte Lösung Stephanie Wesely über Möglichkeiten, die Impfquote zu erhöhen D ie Sächsische Impfkommission will eine Impfpflicht. Damit sollen die Sachsen besser vor schweren Infektionskrankheiten geschützt werden. So niedrig, wie die Impfquote derzeit ist, kann sie tatsächlich nicht bleiben. Doch lässt sich durch solch eine Pflicht die Bereitschaft zum Impfen wirklich erhöhen? Nein, zumal es sich beim Vorschlag der Impfkommission allenfalls um eine nachdrückliche Empfehlung handelt. Verpflichtend ist da nichts. So gibt es keine Sanktionen, wie den Ausschluss ungeimpfter Kinder aus der Kita. Was ohnehin nicht geht, denn Eltern haben einen Anspruch auf einen Kita-Platz, ohne Vorbedingungen. Die einzige Möglichkeit, Ungeimpfte auszuschließen, ist derzeit das gehäufte Auftreten von Krankheiten in einer Kindereinrichtung. Die „Pflicht“ soll aber auch keine Ordnungsgelder beinhalten. Doch was ist eine gesetzliche Regelung ohne einen gewissen Zwang? Es bleibt ein Stück Papier. Das Impfen ist ein so sensibles Thema, dass es sich nicht per Gesetz anordnen lässt. Nachhaltig kann nur etwas erreicht werden, wenn es den Menschen zum Herzensbedürfnis wird, ihre Gesundheit durch Impfen zu schützen. Und dazu müssen sie von den Vorteilen der Schutzimpfungen überzeugt sein. Die Aufklärung an Infoständen reicht nicht. Die Impfgegner gehen da viel aggressiver vor. Eine wirksame Impfkampagne kostet Geld und braucht eine gute Planung. Die segensreiche Wirkung der Impfungen muss von klein auf, besonders aber in der Schule ein Thema sein. Der Jugendgesundheitsschutz muss personell aufgestockt werden, um in Schulen Impfpasskontrollen und Impfungen anbieten zu können. Ein großes Netz an Impfstellen, die auch nach Feierabend geöffnet haben, gehört außerdem dazu. Nicht zuletzt zeigen die Erfolge der Aids-Aufklärung, was gute Werbespots und Plakataktionen bewirken können. Eine Impfpflicht ist sicher kostengünstiger, aber auch die schlechtere Lösung. Denn ein Staat, dem die Gesundheit seiner Menschen wichtig ist, der respektiert auch das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit. Eine Pflicht zur Körperverletzung darf es nicht geben. mail [email protected] 2 |||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG POLITIK M O N TA G 9. MAI 2016 NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Margot Honecker – hier auf einem Foto aus dem Jahr 2010 – lebte zuletzt zurückgezogen in La Reina, einem Vorort Santiago de Chiles. Kl. Foto: Der Sarg von Margot Honecker wird zur Beisetzung auf dem Friedhof Parque del Recuerdo gebracht. Fotos: dpa/Marcelo Hernandez, epa/Sebastian Silva: Millionenschwerer Betrug mit „Luftrezepten“ Berlin. Staatsanwaltschaften in mehreren Bundesländern gehen nach Informationen der Zeitung Welt am Sonntag gegen betrügerische Apotheker vor. Die Verdächtigen arbeiteten zum Beispiel mit „Luftrezepten“, schreibt die Zeitung und verweist auf aktuell anhängige Verfahren in Frankfurt/ Main und Potsdam. Dabei rechneten Apotheker Tausende von Verschreibungen mit den gesetzlichen Krankenkassen ab, obwohl die verschriebenen Medikamente nie über ihre Ladentheken gingen. Sie machten dabei gemeinsame Sache mit Patienten und teils mit Ärzten. Insgesamt deckten die gesetzlichen Krankenkassen zuletzt mutmaßliche Betrügereien von Apothekern in Höhe von 16 Millionen Euro auf, heißt es in dem Bericht. Die jährlichen Ausgaben der gesetzlichen Kassen für Arzneimittel lagen zuletzt bei rund 35 Milliarden Euro. (dpa) AfD kündigt Klage gegen Münchner Hofbräukeller an Starrsinn bis zum Schluss Abschied mit DDR-Fahne bei der Trauerfeier in Santiago de Chile – Margot Honecker (89) starb am anderen Ende der Welt. ochter Sonja hatte beim Studium in Dresden den Chilenen Leo Yanez Betancourt kennengelernt und ihn trotz anfänglichem Sträuben der Eltern 1974 geheiratet. Keine 20 Jahre später folgten erst Margot, später auch Ehemann Erich Honecker dem Schwiegersohn in dessen Heimat – beide auf der Flucht vor ihren Landsleuten und der deutschen Justiz . Chile hatte die Honeckers in einem „humanitären Akt“ in Erinnerung an solidarische DDR-Zeiten aufgenommen. Anfang der 70er-Jahre waren Tausende Chilenen vor Diktator Pinochet geflohen. In die DDR waren vor allem viele Sozialisten gekommen, darunter die spätere chilenische Präsidentin Michelle Bachelet. Neben den chilenischen Freunden waren es aber vor allem die wenigen verbliebenen Freunde in Nicaragua und Kuba, die Margot Honecker nach dem Tod ihres Mannes unterstützten. Beinahe jedes Jahr, berichten Genossen von früher, flog Margot Honecker auf die Sonneninsel und wurde von kubanischen Medizinern durchgecheckt und behandelt. Meist schloss sich daran ein Urlaub an, oft angeblich gemeinsam mit den früheren NVA- und DDRGrenztruppen-Generalen Keßler, Streletz und Baumgarten . Gerüchte um Gabriel-Rücktritt Berlin. Führende SPD-Politiker haben Gerüchte um angebliche Rücktrittspläne von Parteichef Sigmar Gabriel zurückgewiesen. SPD-Justizminister Heiko Maas sagte am Sonntag zu entsprechenden Äußerungen des Focus-Herausgebers Helmut Markwort: „Das ist so viel Quatsch, dass man es noch nicht mal richtig dementieren kann.“ SPDVize Ralf Stegner entgegnete Markwort auf Twitter: „Der hat wohl in München ein bisschen viel Sonne abbekommen.“ Markwort hatte in einer Fernsehsendung des Bayerischen Rundfunks gesagt: „Ich habe aus zuverlässiger Quelle gehört, dass der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel zurücktreten will.“ Die Nachfolge sei bereits geklärt. „Olaf Scholz wird der neue Vorsitzende der SPD, der Hamburger Bürgermeister, und als Spitzenkandidat, als Kanzlerkandidat, ist der Schulz im Gespräch, Martin Schulz vom Europaparlament. Also Schulz und Scholz statt Gabriel.“ Auch Scholz dementierte die Gerüchte. Die ARD zitierte ihn auf Twitter mit den Worten: „Das ist absoluter Quatsch.“ Gabriel war in den vergangenen Tagen krank gemeldet, will sich aber an diesem Montag mit einer Rede auf einer Gerechtigkeitskonferenz in der Berliner Parteizentrale zurückmelden. (dpa) IMPRESSUM |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sächsische Zeitung Unabhängige Tageszeitung • Pflichtblatt der Börse Berlin Verlag DDV Mediengruppe GmbH & Co.KG, Dresden Chefredakteur Uwe Vetterick (verantwortlich i. S. d. P.) Geschäftsführer Carsten Dietmann (verantwortlich) Hausanschrift Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Postanschrift Sächsische Zeitung, 01055 Dresden Druck Dresdner Verlagshaus Druck GmbH Meinholdstraße 2, 01129 Dresden Geschäftsführer Volker Klaes [email protected] Anzeigen, Vertrieb und Marketing Sächsische Zeitung GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Verlagsgeschäftsführer Torsten Klose [email protected] Anzeigenleitung Tobias Spitzhorn (verantw.) [email protected] Vertriebsleitung Nikolaus von der Hagen [email protected] Marketingleitung Susann Puschke [email protected] Im Abonnement ist das wöchentlich erscheinende TV-Magazin „rtv“ enthalten. Abbestellungen können nur zum Quartalsende ausgesprochen werden und müssen 6 Wochen vorher schriftlich beim Verlag oder den Treffpunkten vorliegen. Im Falle höherer Gewalt und bei Arbeitskampf besteht kein Belieferungs- oder Entschädigungsanspruch. Es gilt die Anzeigenpreisliste 18a vom 1. März 2015. Ausführliches Impressum sonnabends. Impressum Lokalteil siehe dort. Aboservice 0351 4864-2107 o. 01802 328328 (Mo – Fr 7 –18 Uhr, Sa 8 – 12 Uhr; 6 Ct./Anruf a. d. dt. Festnetz, Mobilfunknetz max. 42 Ct./Min SZ-Ticketservice/Anzeigen 0351 84042002 / 840444 SZ-Reisen 0800 2500000 (Anruf kostenlos) Mo – Fr 9 – 18Uhr E-Mail-Adressen [email protected] [email protected]; [email protected] Internet http://www.sz-online.de; http://www.doebelneranzeiger.de zogenen Doppelzüngigkeit, dem Duckmäusertum, dem Aussprechen von Wahrheiten nur hinter vorgehaltener Hand. Auch wenn sie sich selbst nur an die oft vorbildliche Fachausbildung erinnern. Margot Honecker, Mädchenname Feist, wurde 1927 in Halle an der Saale geboren. Sie gehörte zunächst dem nationalsozialistischen Bund Deutscher Mädel an, trat 1945 der KPD bei. Sie machte rasch in der FDJ Karriere und wurde Vorsitzende der Pionierorganisation „Ernst Thälmann“. Als junge Funktionärin lernte sie den 15 Jahre älteren FDJ-Chef Erich Honecker kennen und brachte 1952 die gemeinsame Tochter zur Welt. Wegen der öffentlichen Moral ließ sich Honecker auf Druck seiner Genossen von seiner zweiten Ehefrau scheiden und heiratete 1953 Margot Feist. „Wir müssen die Jugend zu einer revolutionären Ungeduld gegenüber allem erziehen, was nicht in unsere Zeit passt“, war ein Kernsatz der Frau mit den lila-blau schimmernden Haaren. Und es gab viel, was nicht in ihre Zeit passte. Schüler, die an der Wandzeitung Fragen zu Militär und Rüstung stellten, oder Gorbatschows Perestroika mit seinen „Schmierfinken“. Die polnische Gewerkschaftsbewegung Solidarnosc war für sie „eine Verbrecherbande“, die Ungarn Verräter am ganzen sozialistischen Lager. Die Ausreisewelle konnte die Ministerin nicht verstehen: „Sind die Leute so blöd? Die haben doch in der Schule gelernt, was Kapitalismus bedeutet.“ Margot Honecker wurden in der DDR verschiedene Verhältnisse mit Prominenten nachgesagt – nie aber wurde etwas bestätigt. Mitunter fuhr sie, wie ihr Kraftfahrer „Schorsch“ Melzer später erzählte, mit ihrem weißen Wartburg allein aus der Waldsiedlung Wandlitz. Dabei versteckte sie sich hinter einer Sonnenbrille. In ihrer Handtasche habe sie immer eine verchromte Pistole, Marke Browning, gehabt. Margot Honecker verteidigte bis zuletzt ihre sozialistischen Überzeugungen. Sie stehe zur DDR und lege ihre Sicht nicht auf dem Altar der Zeitgeschichte nieder, auch wenn man sie als „Unbelehrbare“ verleumden würde, beharrte sie. 2012 sagte sie zu den erschossenen DDR-Flüchtlingen, es sei dumm gewesen, über die Mauer zu klettern. Politische Häftlinge seien kriminell, die Stasi legitim gewesen. Traumatisierte Opfer, die in geschlossenen Jugendwerkhöfen litten, seien „bezahlte Banditen“. In einem Interview-Buch gab die Hardlinerin zuletzt zu Protokoll, die DDR habe auf Gleichheit und Gerechtigkeit gefußt. Der sozialistische Staat sei nicht an seinen Fehlern gescheitert. Nein: „Wir haben es nicht vermocht, dem Gegner hinreichend Widerstand entgegenzusetzen.“ (mit dpa) Strafanzeige gegen Fliegerärzte Düsseldorf/Berlin. Rund ein Jahr nach dem Germanwings-Absturz hat der Vater eines Opfers juristische Schritte gegen Fliegerärzte der Lufthansa und Verantwortliche des Luftfahrtbundesamtes (LBA) eingeleitet. Wie die Zeitung Welt am Sonntag berichtete, hat der Düsseldorfer Unternehmer, der bei dem Unglück seine Tochter, deren Lebensgefährten und seinen 18 Monate alten Enkel verloren hatte, Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main gestellt. „Hätten die Flugmediziner und Gutachter sich an das jeweils geltende Recht gehalten, so hätte diese Katastrophe nicht stattgefunden“, zitiert die Welt am Sonntag aus der Anzeige. Für den hinterbliebenen Vater kommt demnach etwa der Straftatbestand der fahrlässigen Tötung in Betracht. Der Mann wirft den Medizinern und der Aufsichtsbehörde LBA vor, den Co-Piloten des Flugs, der den Absturz offenbar absichtlich herbeiführte, trotz der bekannten schweren psychischen Erkrankung nicht vorschriftsmäßig begutachtet und kontrolliert zu haben. Beim Absturz des Airbus A320 der Lufthansa-Tochter Germanwings über den französischen Alpen waren am 24. März 2015 alle 150 Insassen ums Leben gekommen. (epd) Weg frei für Grün-Schwarz in Baden-Württemberg Leinfelden-Echterdingen. Nach der Zustimmung von Grünen und CDU steht in BadenWürttemberg der bundesweit ersten grünschwarzen Landesregierung nichts mehr im Weg. Der Koalitionsvertrag wird an diesem Montag in Stuttgart unterzeichnet. Der Landtag will Winfried Kretschmann (Grüne), der bislang mit der SPD regierte, am Donnerstag zum Ministerpräsidenten wiederwählen. Am Freitag hatte die CDU das Bündnis nach einer kontroversen Debatte bei einem Parteitag gebilligt. Sie wird erstmals Juniorpartner unter den Grünen. Am Samstag votierten die Grünen dafür – obwohl es auch hier Bedenken gab. (dpa) Heute vor 140 Jahren Geburtsstunde des Viertaktmotors Am 9. Mai 1876 zeichnet der gelernte Kaufmann Nicolaus August Otto seine Versuche mit einem Hochdruckmotor in einem Arbeitsdiagramm auf. Dies gilt als die Geburtsurkunde des Viertaktmotors. Kraftstoff und Luft werden in einen Zylinder gesaugt, komprimiert, verbrannt und die verbrannten Gase anschließend hinausgepumpt. Bereits 1862 hatte der französische Ingenieur de Rochas sich mit dem Prinzip des Viertaktmotors beschäftigt, aber die praktische Umsetzung dann nicht weiter verfolgt. In der Kölner Gasmotoren-Fabrik Deutz werden die Motoren werbeträchtig als „Ottos neuer Motor“ mit Erfolg verkauft und von Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach weiter verbessert. Auf der Pariser Weltausstellung 1878 sorgen die Motoren für großes Aufsehen. 1885 konstruiert Otto den ersten betriebsfähigen Zündapparat für ortsfeste Benzinmotoren und ersetzt damit die Abhängigkeit vom städtischen Gasanschluss. (SZ/hn) Die Rabenmutter und ihr Weichei Wie Angela Merkel den Tag organisiert, warum Wolfgang Schäuble zwei Fußball-Clubs die Daumen drückt und Manuela Schwesig in sozialen Netzwerken beschimpft wird. D as Münchner Aus in der Champions League gegen Atlético Madrid hat Bayern-Anhänger Wolfgang Schäuble emotional ein Stück weit mitgenommen. Vorige Woche wurde der Bundesfinanzminister bei einer Pressekonferenz gefragt, ob er nach der Wahl 2017 weitermachen wolle. Schäuble, der seit 1972 und damit so lange wie kein anderer im Bundestag sitzt, zierte sich. Die Frage führe doch zu nichts. Und dann schob der CDU-Politiker mit einem Grinsen nach: „Im Übrigen bin ich ja heute ein bisschen depressiv gestimmt, weil Bayern wirklich unglücklich ausgeschieden ist.“ Anders als viele Trainer beim Fußball kann sich das Schwergewicht im Kabinett |||||||||||||||||||||||| T Vorigen Freitag ist Margot Honecker an Krebs gestorben, im Alter von 89 Jahren, im Exil am anderen Ende der Welt. Bei einer Trauerfeier haben ein paar Dutzend Angehörige und politische Freunde von der früheren DDR-Volksbildungsministerin Abschied genommen. Ein Sarg mit der Leiche Margot Honeckers war auf dem Friedhof Parque del Recuerdo aufgebahrt, bedeckt mit einer DDR-Fahne und roten Nelken. An diesem Montag soll der Leichnam eingeäschert werden. „Ruhe in Frieden, Mama, wir werden dich vermissen“, sagte Tochter Sonja laut Trauergästen. Daheim rühmt – aus plausiblen nichtfamiliären Gründen – kaum jemand ihr Wirken. Im Gegenteil: Wolfgang Thierse bezeichnete Margot Honecker mal als eine der meistgehassten Personen der DDR. Sie galt als unbelehrbar, geradezu starrsinnig – bis zum Schluss. Mehr als ein Vierteljahrhundert hatte die frühere Ministerin für Volksbildung sozialistische Ideologie an Schulen und in Kindergärten in der DDR durchgesetzt. 1978 führte sie an den Schulen Wehrunterricht ein. Ihre Amtszeit ist mit Themen wie Zwangsadoptionen, Jugendwerkhöfen, Schul-Relegationen oder Erziehung zum Hass verbunden. Noch heute schlagen sich ältere Ostdeutsche mit den Spätfolgen des „sozialistischen Bildungssystems“ herum, der aner- |||| Von Peter Heimann München. Die AfD will gegen die Absage einer Parteiveranstaltung im Münchner Hofbräukeller notfalls klagen und hat mit einer Schadenersatzforderung in fünfstelliger Höhe gedroht. Wie die Partei am Sonntag mitteilte, solle der für den 13. Mai geplante Auftritt der Bundesvorsitzenden Frauke Petry auf jeden Fall stattfinden. Falls sich Wirt Ricky Steinberg nicht an seine Zusage halte, werde die AfD vor Gericht gehen. Steinberg hatte die Veranstaltung mit Verweis auf den Ruf des Hofbräukellers und Sicherheitsbedenken abgesagt. (dpa) ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Berliner Luft ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Peter Heimann von Kanzlerin Angela Merkel aber aussuchen, ob er Minister bleiben will oder nicht. Schäuble ist gesetzt. dsd Ausgerechnet den Bayern die Daumen zu drücken, gehört sich für einen in Baden geborenen Fußball-Fan eigentlich nicht so richtig. Aber das stimmt ja auch nur bedingt. Schäubles Fußball-Herz gehört mindestens ebenso dem badischen SC Freiburg. Aus Schäubles Sicht ist das kein Widerspruch. Erst wenn es in der Champions League ernst wird, fiebere er mit den Bayern, erklärte Schäuble mal. Bei den Spielen in der Bundesliga stehe er hinter dem SC Freiburg. Dazu braucht man auch mehr ba- dische Gelassenheit. Denn der Sportclub, gerade erst wieder aufgestiegen, gehört oft auch zu den Abstiegskandidaten. Gut, dass Fußball mit Finanzpolitik wenig zu tun hat. dsd Angela Merkel hat Schülern in ihrem Wahlkreis in Vorpommern das Geheimnis ihres Terminmanagements verraten. Auf die Frage einer Schülerreporterin, wie sie ihre vielen Termine unter einen Hut bekomme, sagte die Kanzlerin: „Erstens, weil ich versuche, immer pünktlich zu sein, zweitens, weil ich mir nie zu viel vornehme, und drittens, weil ich sehr viele gute Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen habe, die sehr viel vorbereiten.“ Gute Organisation ist auch in der Politik viel wert, aber auch nicht alles. dsd In ihrem wöchentlichen PropagandaFilmchen verriet Kanzlerin Angela Merkel gerade etwas verklausuliert, dass sie auf kurze News-Clips steht: „Das kurze Video ist ein ganz beliebtes Mittel geworden, sich einen Eindruck zu verschaffen.“ Und es hat, wenn man es selbst produziert, den Vorteil, dass man sagen kann, was man will, ohne dass jemand Nachfragen stellt. dsd Knapp zwei Monate nach der Geburt ihrer Tochter Julia ist Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) vorige Woche ins Bundeskabinett zurückgekehrt. Blumen und Glückwünsche der Ministerkollegen gab es schon, als Schwesig noch zu Hause war – doch Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hatte noch ein besonderes Geschenk parat: eine selbst gestrickte Babyjacke. „Allerdings hat nicht sie gestrickt, sondern ihre Schwester“, räumte Schwesig ein. Die Farbgebung der Jacke sei aber „gendermäßig korrekt mit Grün, Rosa, Braun, Blau ... da war alles drin.“ dsd Mit ihrer Rückkehr an den Berliner Schreibtisch nimmt Schwesigs Ehemann ein Jahr Elternzeit. Sie freue sich auf ihre Arbeit und ihr Team, werde die Familie aber vermissen, sagte die 41-Jährige. Aber in den sozialen Medien sei sie als Rabenmutter und Egoistin beschimpft worden, ihr Mann als Weichei. DIE SEITE DREI M O NTAG 9. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 3 |||||||||||||||||||||||||||||||| Opa Rock ’n’ Roll Martin Schreier hat aus ein paar jungen Musikern an einem Badesee eine 52-jährige Legende gemacht. Von Dominique Bielmeier (Text) und Thomas Kretschel (Foto) G M itte der 60er spielen die Sterne ausschließlich internationale Rock- und Popmusik nach, die sie selbst gerne hören: Rolling Stones, Beatles, The Kinks, Little Richard. Dem Zeitgeist entsprechend benennen sie sich um in „The Travellers“, die Reisenden. Die damalige Kulturpolitik der DDR habe das alles noch einigermaßen problemlos erlaubt, so Schreier. Bis zum Jahr 1965. Das 11. Plenum des Zentralkomitees der SED setzt der künstlerischen Freiheit ein jähes Ende. Theaterstücke, Bücher, ganze Musikgruppen werden verboten. Für die Travellers heißt das: zurück zum alten – deutschen – Namen. Und bei Konzerten müssen sie nun höllisch aufpassen. „Wir mussten immer damit rechnen, dass sich jemand zu so einem Tanzabend in den Saal geschmuggelt hatte und mit einem Mikrofon die Sache mitschnitt“, erzählt Schreier. Deshalb rekrutieren die Sterne Fans, die darauf achten, dass nicht heimlich mitgeschnitten wird. Bei einem „Tanztee“ im Hamburger Hof in Meißen ist das Mikrofon, das von einem der Balkone im Saal baumelt, auch ohne Hinweis der Fans nicht zu übersehen. Die Sterne stehen vor einem echten Problem: volles Haus und „wir hatten gar kein Programm, was die Gesetze damals eingehalten hätte“, so Martin Schreier. „Wir mussten unser verbotenes Zeug spielen.“ Der junge Mann findet eine kreative Lösung: Da er damals ein guter Schütze ist, fährt er kurzerhand nach Hause, holt sein Luftgewehr und schießt das Mikrofon aus der Deckung hinter einer Box auf der Bühne einfach ab. „Damit war die Sache für diesen Abend erledigt.“ Der Spitzel aus Fast wie auf einem Vanitas-Gemälde, das an die Vergänglichkeit des Seins erinnern soll, mutet Martin Schreier am Tisch des Restaurants Vincenz Richter in Meißen an. Hier traf sich die Stern-Combo in ihrer Anfangszeit häufig. Wie so oft sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen: Die 52-jährige Band denkt nicht an die Vergänglichkeit – und im Glas ist Apfelsaft statt Wein. dem Hamburger Hof gibt sich erst viele Jahre später zu erkennen, da sind die Sterne längst eine bekannte Band. Und der ehemalige Lauscher, mittlerweile Rentner, kann über seine Dummheit herzlich lachen. O Das hätte uns keiner zugetraut, dass wir so etwas noch auf die Reihe kriegen. Martin Schreier, Gründer Stern-Combo Meissen hne die Kulturpolitik der DDR wäre die Geschichte der Stern-Combo Meissen – und damit die von Martin Schreier – eine andere. Lange haben die Musiker, die schnell professionell spielen und hohen Anspruch an ihre Kunst stellen, nur einen Status als Amateure. Deshalb müssen sie weiterhin einem Beruf nachgehen und regelmäßig vor Einstufungskommissionen spielen. Diese entscheiden dann, wie viel die Künstler pro Stunde verlangen dürfen. Anfangs sind das 3,50 Mark, für fünf Stunden Auftritt gibt es also 17,50 Mark. Die ehrgeizigen jungen Männer arbeiten sich schließlich hoch bis zur „Sonderklasse“ im Jahr 1969. „Das waren 7,50 Mark die Stunde – und für uns schon revolutionär.“ Aber um Profimusiker zu werden, ist ein Musikstudium nötig. Das holen die Künstler an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden nach, teilweise im Fernstudium. „Wir hatten von Anfang an das Faible, dass wir etwas Besonderes machen wollten“, sagt Martin Schreier, „nicht den Eintopf, den alle machten.“ Zur Grundbesetzung aus Gitarre, Bass, Schlagzeug, Keyboard und Saxofon kommt Anfang der 70er ein Bläsersatz – und die Sängerin Veronika Fischer, die zur erfolgreichsten Interpretin der DDR werden wird. 1975 der nächste große Schritt: Die Sterne haben sich mit den Magdeburger Klosterbrüdern angefreundet und schmeißen beide Bands zusammen. Heraus kommt „eine ganz verrückte Musik, ein Mix aus neuer Musik mit Funk-Elementen und Underground-Einflüssen“. Unter dem Motto „Fusion“ gehen die beiden Bands gemeinsam auf Tour. Das Stadtmagazin „Urbanite“ schreibt dazu heute anerkennend auf seiner Internetseite: „Doppelbesetzungen bei Gitarre, Keyboards, Drums, Percussion und Gesang waren bis dato einzigartig. In Verbindung mit dem Quadrophonie-Sound waren die Auftritte DAS Konzertereignis des Jahres.“ Für die Sterne sind sie gleichzeitig der Wendepunkt. „Aus dieser Fusion ist dann die Band entstanden, die die erste wirklich wichtige Phase im Kreativbereich der Stern-Combo begründete“, erzählt Schreier. Die Musiker machen nun konsequent nur noch eigene Musik. Der gewagte Schritt glückt: Ende der 70er nimmt die Stern-Combo ihre erste LP auf, spielt in dieser Zeit manchmal bis zu 250 Konzerte im Jahr. Heute sind es „nur“ noch 50 bis 60. In den 70ern, 80ern waren die Sterne 24 Stunden am Tag auf die Musik konzentriert, erzählt Schreier. „Ein bisschen gelassener sehe ich es nun schon.“ Die Superlative kommen ihm trotzdem leicht über die Lippen, wenn er über die ersten Jahrzehnte spricht. Die technisch bestausgerüsteten Musiker seien sie gewesen, die beiden symphonischen Werke „Weißes Gold“ und „Reise zum Mittelpunkt des Menschen“ nennt er „einzigartig und teilweise revolutionär“. Ab 1980 ist die Stern-Combo die erste Band, die in einem |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| ründungsmitglied? Da muss Martin Schreier gleich einhaken. „Ich bin nicht Gründungsmitglied, sondern der eigentliche Gründer!“, korrigiert der 68-Jährige. Und schiebt zur Güte nach: „Das wird oft verwechselt.“ Das Selbstbewusstsein, die kleine Richtigstellung kann man dem Mann mit der markant rauen Stimme und den langen, grauen Haaren kaum übelnehmen. Als wäre er ein Rentner wie jeder andere, der an einem Sonntagmittag Lust auf eine deftige sächsische Kartoffelsuppe hat, sitzt er im Meißner Ratskeller vor seinem dampfenden Teller. Die verstohlenen Blicke der Restaurantgäste bemerkt er gar nicht. Als sei er nur Martin Schreier, gelernter Schlosser aus Meißen. Und nicht Martin Schreier, Gründer einer der erfolgreichsten und langlebigsten deutschen Rockbands überhaupt: der Stern-Combo Meissen. Wenn der 68-Jährige nun also den Löffel ein letztes Mal zum Mund führt, ihn dann ablegt und über sein Leben zu erzählen beginnt, dann kann es gar keine Geschichte nur über seine Person werden. Keine Geschichte von Verlieben-Verloben-Heiraten oder Schule-Schuften-Ruhestand – sondern eine von Musik, Ehrgeiz, Einschränkung, aber vor allem: Freundschaft. Und diese Geschichte beginnt im Jahr 1964 in Meißen. Die Beatles haben einen Hit mit „I want to hold your hand“, Cliff Richard & The Shadows besingen „Lucky Lips“, und der 16-jährige Martin Schreier macht eine Ausbildung zum Betriebsschlosser. Weil er vorher in einer Schülerband gespielt hat, will er jetzt eine „richtige Band“ gründen. „Da habe ich mir ein paar Freunde zusammengesucht, von denen ich wusste, der eine spielt Gitarre, der andere Saxofon und wieder ein anderer Bass.“ Klavier spielte bis vor wenigen Jahren Gründungsmitglied Norbert Jäger. Ihn entdeckt Schreier am Steinbruch in Niederau, wo er im Jahr 1964 mit Freunden gerne badet. „Da hörte ich immer aus einem Fenster in der ersten Etage laute LittleRichard-Musik“, erzählt er. Little Richard war ein berühmter Rock ’n’ Roll-Sänger aus den USA und damals Schreiers Favorit. Norbert Jäger spielt dazu bei schönstem Sommerwetter live am Klavier. Und irgendwann klingelt der junge Martin Schreier einfach an seiner Tür und fragt, ob er nicht bei ihnen mitspielen will. Er will. Die erste Besetzung der Stern-Combo Meissen steht. Wie es überhaupt zu dem „komischen Namen“ kam, das erzählt Martin Schreier gleich ungefragt: Die Band, die anfangs nicht einmal eigene Instrumente besaß, übernahm die Notenpulte von einer anderen Kapelle, die sich aufgelöst hatte. Auf den Pulten war noch deren Name in glitzernder Schrift zu lesen: Stern-Combo Meissen. „Zweckmäßigerweise haben wir uns dann erst mal so genannt“, sagt Schreier. Mit 16 Jahren hätte er sich wohl kaum träumen lassen, wie lange ihn der geborgte Name begleiten würde. Was geht, Alter?! So lebt die Generation 60plus Eine Serie der SZ unterstützt von der Sparkassen-Versicherung Sachsen |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| eigenen Tonstudio aufnehmen kann – „außerirdisch für DDR-Verhältnisse!“ Doch Schreier verschweigt auch die Schattenseiten nicht: Die Band hat nie im Westen spielen dürfen, nicht einmal, nachdem ihre Mitglieder von Meißen nach Berlin umgezogen sind. Noch heute wohnt Schreier dort, in Köpenick im Südosten der Stadt. Fast täglich sieht er eines seiner drei erwachsenen Kinder, begleitet seine Enkelin zum Tennis und hat einen großen Freundeskreis. Doch wenn er gewusst hätte, dass der Schritt in den Westen auch von hier aus nie klappen würde – „dann wäre ich lieber in meinem Meißen geblieben“. Als in den 80ern die Deutschrockwelle über das Land rollt, ist die anspruchsvolle Musik der Sterne plötzlich nicht mehr gefragt. Mit dem Sänger IC Falkenberg wird der Stil der Stern-Combo poppiger und eingängiger. Manche Fans nehmen ihnen das übel. Das und die Wende sind jedoch nicht der Grund, dass es im Jahr 1989 heißt: Der Stern ist erloschen. Die Pause habe stattdessen mit der Solokarriere des Sängers zu tun gehabt, die er parallel vorantrieb. Nach 35 Jahren Bandgeschichte hätten es ihm wohl die wenigsten verdenken können, wenn er es bei der Pause belassen hätte. Doch als Mitte der 90er Manager Detlef Seidel einen Neubeginn vorschlägt, ist der Gründer gleich mit an Bord. Die ehemalige Truppe aus den 70ern wird reaktiviert – „und wir haben gespielt und gespielt“. Die Fans hatten den Sternen die Treue gehalten. „Wunderbar“, sagt Schreier und wirkt aufrichtig bewegt. Doch die Band wird in den nächsten 20 Jahren nicht nur an alte Erfolge anknüpfen, sondern auch manchen Schicksalsschlag ertragen müssen. D er Keyboarder Thomas Kurzhals erliegt Anfang Januar 2014 einer kurzen, schweren Krankheit. Bereits 2000 erkrankt der ehemalige Sänger Reinhard Fißler an der Nervenkrankheit ALS. Für viele Jahre fesselt sie ihn ans Bett, im Februar dieses Jahres stirbt er im Alter von 67 Jahren. Bei seiner Beerdigung spielt Manuel Schmid am Keyboard. Den 31-Jährigen nennt Schreier einen wahren „Glücksfall“. 2012 war die Band auf der Suche nach einem neuen Sänger. „Da hat sich ein junger Mann bei uns vorgestellt, der sagte, er hätte das gesamte Repertoire von Anfang an drauf, schon in seiner Grundschulzeit wäre die Band für ihn das Nonplusultra gewesen.“ Zunächst war Schreier skeptisch über den „jungen Spund“. Der erfüllte jedoch alle Erwartungen und sprang nach dem Tod von Kurzhals sogar noch als Keyboarder ein. Die Energie des jungen Mannes war für die Band eine Initialzündung, der Ansporn, „noch mal etwas Außergewöhnliches zu machen und sich weiterzuentwickeln“. Der Bandgründer wirkt plötzlich wie elektrisiert, die grauen Haare und die raue Stimme können kaum den jungen Musiker verbergen, der noch immer in ihm schlummert. Im vorigen Jahr hat die Stern-Combo mit dem Leipziger Symphonieorchester und dem Landesjugendchor Sachsen in Grimma die „Bilder einer Ausstellung“ von Mussorgski aufgeführt. „Das hätte uns keiner zugetraut, dass wir so etwas noch auf die Reihe kriegen“, sagt Schreier. Solange die Musik sich weiterentwickelt, solange man selbst und vor allem die Fans daran Spaß haben, so lange wird es mit der Stern-Combo weitergehen, verspricht er. Nach über einer Stunde des Erinnerns ist es Zeit für eine Zigarette. Die Frau am Nebentisch traut sich nun und bittet um ein Autogramm. „Wenn wir schon mal solche berühmten Leute hier haben …“ „Wann wollte er wieder hier sein?“, fragt Schreier und meint seinen Manager. Der Seidel-Detlef, wie er ihn nennt, wollte den Musiker nach dem Interview wieder abholen, zusammen besuchen sie an diesem Tag noch Norbert Jäger. Damals, am Steinbruch in Niederau, wo es losging mit der Stern-Combo, da war Seidel immer mit dabei. Zusammen mit Schreier machte er die Ausbildung zum Betriebsschlosser. Die Ergebnisse zur großen SZ-Umfrage über die zweite Lebenshälfte in Sachsen präsentieren wir in einer Serie ab dem 21. Mai. 4 |||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG POLITIK M O N TA G 9. MAI 2016 KOMMENTAR ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Kims neue Kleider Frank Grubitzsch über Nordkorea und den ersten Parteitag seit 1980 A So hatte man ihn bei öffentlichen Auftritten nie gesehen. Beim Parteikongress tauschte Kim Jong Un den bisher unvermeidlichen Mao-Lock gegen Anzug mit Krawatte. Auch moderate Töne zu den Atomwaffen deuten auf Kursänderungen hin. Foto: KCNA/dpa Mildere Töne vom Jungdiktator Atomwaffen sind für Nordkorea Garant der Sicherheit. Kim Jong Un verzichtet nun auf Drohungen. Von Dirk Godder, Seoul K im Jong Un ist zu Überraschungen fähig. In seiner Rede auf dem ersten Kongress der Arbeiterpartei seit 36 Jahren verzichtete Nordkoreas junger Diktator – er soll Anfang 30 sein – auf die aggressive Rhetorik, mit der das kommunistische Regime in den vergangenen Wochen die USA und Südkorea attackiert hatte. Von atomaren Erstschlägen war da die Rede und von feindlichen Stützpunkten, die in ein „Flammenmeer und zu Asche“ verwandelt werden sollten. Die jetzige Wortwahl auf dem Kongress in Pjöngjang gilt dagegen als gemäßigt. Indirekt signalisierte Kim Bereitschaft zum Dialog. Doch wie weit will das nach Atomwaffen strebende Land wirklich gehen? Südkorea zeigt sich jedenfalls unbeeindruckt. Kim spreche von einem „verantwortlichen Atomwaffenstaat“ und das bedeute letztlich nur, dass Pjöngjang keine Denuklearisierung anstrebe, zitierte die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen hohen Regierungsvertreter. Das Atomprogramm Nordkoreas als solches wird in der Region und darüber hinaus als große Bedrohung empfunden. Jeder Atomversuch und jeder Test mit ballistischen Raketen des Landes ist aus Sicht der Weltgemeinschaft eine Provokation. Nordkorea verstößt damit, wie zuletzt bei seinem Atomtest im Januar und einem umstrittenen Raketenstart im Februar, gegen Uno-Resolutionen. Der -Sicherheitsrat zog Anfang März die Sanktionsschraube gegen Pjöngjang noch einmal an. Südkorea warnte angesichts von früheren Ankündigungen neuer Atomwaffentests durch Kim, dass die Sanktionen noch einmal verschärft werden könnten. In seiner Rede auf dem Parteitag verzichtete Kim darauf, noch einmal auf weitere Atom- und Raketentests einzugehen. Doch machte er auch klar, dass er von seiner Atompolitik nicht abweichen werde. Dabei geht es um die sogenannte „Byongjin“-Linie, die mitt- lerweile als ein Markenzeichen Kims gilt. Sie sieht den Aufbau einer Atomstreitmacht und parallel die Belebung der maroden Wirtschaft vor – ein Kurs, den Beobachter fürs unrealistisch halten. Das verarmte, aber hochgerüstete Nordkorea ist eines der isoliertesten Länder der Erde. „Seit Kim Jong Un an der Macht ist, gab es – trotz des dualen Prozesses in militärischer und wirtschaftlicher Hinsicht – nur geringfügige wirtschaftliche Reformen“, meint Alison Evans vom militärischen Branchen-Informationsdienst IHS in einer Analyse des Parteikongresses. Tatsächlich habe Nordkorea wesentliche Fortschritte in seinem Atomprogramm erzielt. Beobachter gehen davon aus, dass Kim den Kongress auch dazu nutzt, seine Politik quasi zu institutionalisieren. Die „Byongjin-Politik ist keine vorläufige Antwort auf sich verändernde Situationen, sondern eine strategische Politik, die permanent verfolgt werden sollte“, wurde Kim von der Parteizeitung Rodong Sinmun zitiert. Nordkorea selbst argumentiert, dass es Atomwaffen brauche, um sich gegen Bedrohungen der USA zu schützen, denen es eine feindselige Politik unterstellt. Wenn Kim jetzt sagt, dass sein Land die Beziehungen auch zu bisher feindseligen Staaten normalisieren wolle, wird das vor allem als Signal an die USA verstanden. Der Zeitpunkt ist bewusst gewählt. Die US-Streitkräfte hatten Ende April ihre zweimonatigen Frühjahrsübungen mit Südkorea beendet, die Nordkorea als Provokation betrachtet. Pjöngjangs Ziel ist es, als Atommacht anerkannt zu werden. Doch solange Nordkorea nicht über den Abbau seines Atomprogramms reden will, sieht Südkorea den Weg für eine wesentliche Verbesserung der bilateralen Beziehungen wie auch der Beziehungen Pöngjangs zu anderen Ländern versperrt. Kims Angebot zu einem Dialog dürfte Seoul daher mit dem Aufruf zum Verzicht auf das Atomprogramm beantworten. (dpa) q Kommentar Polens Opposition geht auf die Straße Über Parteigrenzen und politische Lager hinweg haben Zehntausende in Warschau ihr Ja zu Europa demonstriert. Von Eva Krafczyk, Warschau Der Gesang könnte angesichts der Menschenmassen kräftiger sein, aber der Text ist gut zu verstehen: „Freiheit, ich liebe und verstehe die Freiheit, ich lasse mir meine Freiheit nicht nehmen.“ Im Takt werden blaue Europafahnen und weiß-rote polnische Flaggen geschwenkt. Über mehrere Kilometer zieht sich die Menschenmenge durch die Warschauer Innenstadt. An jedem Platz, an jeder großen Straßenkreu- zung warten Dutzende, ja Hunderte Menschen, um sich anzuschließen. „Das ist die größte Demonstration im freien Polen“, ruft Ex-Außenminister Grzegorz Schetyna auf dem Warschauer Pilsudski-Platz. Nach Angaben der Stadtverwaltung sind 240 000 Menschen zusammengekommen. Die Polizei schätzt die Teilnehmerzahl deutlich niedriger. Als vor wenigen Wochen bei einer Demonstration gegen das Polizeigesetz nur wenige Hundert Menschen auftauchten, glaubte mancher schon an das Ende der Protestbewegung gegen die europakritische nationalkonservative Regierung. Doch der Massenprotest am Samstag zeigt: Sie ist höchst lebendig. Es ist eine ganz große Koalition, die sich an diesem Sonnabend zusammengefunden hat: Feministinnen und Rentner, Anzugträger und Alternative, Schwule mit der Regenbogenfahne und Ex-Präsident Bronislaw Komorowski, Linke und Konservative. Sie alle eint das Motto: „Wir sind und bleiben in Europa.“ Und sie sind geeint durch die Sorge, dass die Politik der Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Beata Szydlo Polen nicht nur geografisch an den Rand Europas treibt. Die neuen Gesetze über das Verfassungsgericht, über die Medien, über die Überwachungsmöglichkeiten der Polizei: Viele sehen in ihnen eine Bedrohung des Rechtsstaates. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVP werden nur stumme Bilder von der Demonstration gezeigt. Stattdessen wird live zum Internet-Chat des PiS-Parteichefs Jaroslaw Kaczynski geschaltet. „Das macht mir keine Sorgen“, sagt Kaczynski zu den Protesten. Er fügt hinzu: „Es gibt keine Bedrohung der Demokratie in Polen.“ Zu Europa äußerte sich der Parteichef, der als der eigentlich starke Mann im Lande gilt, ebenfalls: Es müssten noch positive Veränderungen her und Polen wolle seinen Teil beitragen. „Aber vor allem werden wir die polnische Souveränität verteidigen, vor allem in Wertefragen, damit Polen da eigenständig ist.“ „Die PiS achtet die Werte Europas nicht“, sagt dagegen auf der Kundgebung Kamila Gasiuk-Pihowicz von der liberalkonservativen Partei Nowoczesna (Die Moderne). Sie befürchtet, Polen könne unter den Nationalkonservativen den Anschluss an den Rest der EU verlieren. (dpa) ls Nordkoreas Kommunisten ihren letzten Kongress abhielten, war er noch gar nicht geboren. Dass Kim Jong Un das Politritual eines Parteitages nach 36 Jahren Pause wiederbelebt, ist ein ungewöhnlicher Vorgang. Möglicherweise ist das ein Indiz dafür, dass sich der Jungdiktator auch viereinhalb Jahre nach der Inthronisierung seiner Allmacht noch immer nicht ganz sicher sein kann. Im komplizierten Machtgefüge könnte er die Gewichte zugunsten der Partei verschieben, die er zur Absegnung seiner Doktrin braucht. Wie Kim die teuren Rüstungsprogramme weiterführen, gleichzeitig aber die marode Wirtschaft modernisieren will, bleibt sein Geheimnis. Dass sich Kim Jong Un nicht nur äußerlich seriöser gibt, sondern auch moderatere Töne anschlägt, sind Hinweise auf vorsichtige Kurskorrekturen in Nordkoreas Politik. Seine düsteren Drohungen mit einem atomaren Erstschlag hatten in der ganzen Region nicht nur Angst und Schrecken verbreitet, sondern auch China als letzten verbliebenen Verbündeten verärgert. Wenn sich Kim nun in der Pose des Staatsmanns präsentiert, der verantwortungsvoll mit dem atomaren Arsenal umgeht, könnte das die Mentoren in Peking wieder versöhnlich stimmen. Angesichts der prekären wirtschaftlichen Lage kann es sich Nordkorea gar nicht leisten, ganz auf chinesische Unterstützung zu verzichten. Allerdings wirken Kims Dialogangebote an die „feindseligen“ Länder wenig glaubwürdig. Den Südkoreanern eine Hand reichen, die andere aber weiter am Startknopf für Nuklear- und Raketentests halten – das schafft kein Vertrauen. mail [email protected] NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Londons Bürgermeister kritisiert Premier Cameron London. Londons neuer muslimischer Bürgermeister Sadiq Khan hat seinen unterlegenen Rivalen Zac Goldsmith und Großbritanniens Premier David Cameron attackiert. Um Stimmen zu gewinnen, hätten beide konservative Politiker ähnliche Taktiken wie US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump angewandt, berichtete die Zeitung Guardian am Sonntag. Das Blatt zitierte einen Artikel Khans für den Observer. Darin schrieb er: „Sie nutzten Angst und Andeutungen, um verschiedene ethische Minderheiten und religiöse Gruppen gegeneinander aufzubringen“. Dies ähnele den Strategien Trumps, so Khan. (dpa) Anschlag auf Chefredakteur offenbar organisiert Istanbul. Nach dem Anschlag auf den Chef der regierungskritischen Zeitung Cumhuriyet, Can Dündar, sind in der Türkei drei Verdächtige verhaftet worden. Dem Sender CNN Türk zufolge verstärke sich der Verdacht, dass der Anschlag organisiert worden sei. Der Täter hatte zunächst angegeben, alleine gehandelt zu haben. Dündar und der Ankara-Büroleiter der Cumhuriyet, Erdem Gül, waren zu fünf Jahren und zehn Monaten beziehungsweise fünf Jahren Haft verurteilt worden. Sie wurden für schuldig befunden, geheime Dokumente veröffentlicht zu haben. (dpa) o2 can’t do oder: Wie man als „Snob“ leidet M ein Telefonanbieter o2 erklärte mir jüngst freudig am Telefon, dass meine schon jetzt superschnelle Verbindung fürs Internet und fürs tschechische und slowakische TV künftig noch viel schneller sein werde. Und das für weniger Geld! Mehr Leistung für weniger Geld? Das kannte ich in Tschechien noch nicht. Also freute ich mich gleich doppelt auf den neuen Router, den auch ich technischer Laie dank vieler bunter Erklärbilder kinderleicht installieren konnte. Alle Lämpchen an dem neuen Teil aus China blinkten fröhlich grün, nur das Lämpchen fürs Internet leuchtete rot. Meine Nachfrage bei o2 nach mehreren Stunden ergab, dass das noch ein bisschen dauern könne, weil man jeden Anschluss einzeln umstellen müsse. Vielleicht hätte ich ja etwas anderes zu er- ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Auch bei der Verbindung mit der Welt machen es die Tschechen wie immer: Ein bisschen basteln und nicht beschweren. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Post aus Prag ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Hans-Jörg Schmidt ledigen in der Zwischenzeit? Hatte ich nicht. Ich erledige alles übers Internet und wollte langsam wieder arbeiten. Daraus wurde nichts. Erst am späten Abend hatte ich wieder Internet. Leider lehnte es der neue Router ab, sich mit meinem iPhone zu verbinden. Auch hatte ich den Eindruck, dass mein Notebook deutlich langsamer als bisher läuft. Als ich am nächsten Morgen die Sächsische Zeitung als e-paper lesen wollte, dauerte der Aufbau des Blattes statt früher zehn Sekunden fast zehn Minuten. Mein neuerlicher Anruf bei o2 bescherte mir einen selbstbewussten Experten am anderen Ende. Sein Optimismus war je- doch dahin, als er hörte, dass ich mit AppleGeräten arbeite. „Ohhh, da gibt es gern mal Problemchen bei der Konfiguration. Deshalb klappt es auch mit dem iPhone nicht. Wissen Sie, Europa ist auf Apple gar nicht richtig vorbereitet. Versuchen Sie es doch einfach mit einem alten Windows-PC.“ Ich machte dem Experten klar, dass ich wegen eines neuen Routers jetzt nicht einfach mein MacBook aus dem Fenster werfen und mit einer alten Mühle arbeiten werde. Zumal sich das sündhaft teure Apple-Teil mit dem alten Router prima verstanden habe. Der Experte empfahl mir dann, ich sollte einfach das MacBook per Kabel an den Router anschließen. Dann hätte ich zwar kein WLAN, aber eine tolle Geschwindigkeit. WLAN werde eh total überschätzt und sei auch nicht sicher. Etwas angefressen erklärte ich dem Experten, dass mein Mac sehr schön dünn sei und keine Buchse für ein solches Kabel besitze. Und selbst wenn es die gäbe – wozu hat man WLAN, wenn man es nicht nutzen könne? Außerdem stehe der Router in einem anderen Zimmer und ich sei nicht ge- Dein Router, das unbekannte Wesen. Manchmal entwickeln die Geräte ein Eigenleben, bei dem nur noch der Anbieter helfen kann – wenn er denn willens ist. Foto: dpa willt, meine ganze Wohnung wegen des blöden neuen Teils umzuräumen. Der Experte fand mich mittlerweile etwas uneinsichtig, zeigte sich am Ende seines Lateins und meinte, ich sollte mich mit einem Kumpel beraten, der auch so „versnobt“ sei, Apple zu benutzen. So gab ein munteres Wort das andere, ohne Ergebnis. Immerhin kostet mich die chinesische Neuheit auf dem Router-Weltmarkt nur ei- ne schlappe Krone. Irgendwie sieht sie mit ihren zwei Antennen ganz putzig aus. Der funktionierende Router hatte nur eine. Vielleicht sollte ich eine Antenne klammheimlich abmontieren? Aber dann blinkt es am Ende wieder rot. Und der nächste Experte von o2 erklärt mich für verrückt. Nein, ich mache es wie alle Tschechen aus Erfahrung: Klappe halten und ein bisschen rumbasteln. Beschweren bringt nichts. WIRTSCHAFT M O NTAG 9. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Eine Blockwarte fürs Museum Metaller-Warnstreiks in Sachsen gehen weiter Wie verschwindet ein Kernkraftwerk? In Rheinsberg läuft der Rückbau seit 25 Jahren. Anderswo steht er noch bevor. Dresden. Die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Sachsen wollen ihre Warnstreiks an diesem Montag fortsetzen, um den Gewerkschaftsforderungen nach fünf Prozent Lohnerhöhung Nachdruck zu verleihen. Das kündigte die zuständige Bezirksleitung der Gewerkschaft IG Metall an. Aktionen sind u. a. bei BMW in Leipzig, den Elbe Flugzeugwerken in Dresden und bei Bosch Rexroth in Chemnitz geplant. Am Montag wollen Arbeitgeber und IG Metall für das Tarifgebiet Nordrhein-Westfalen in Neuss weiterverhandeln. Es ist bundesweit die erste offizielle Verhandlung, nachdem vor acht Tagen in allen Tarifgebieten die jeweils dritte Verhandlungsrunde ergebnislos beendet worden war. (dpa/SZ) Von Gudrun Janicke D eutschlands ältester Atommeiler in Rheinsberg wird seit 25 Jahren „zurückgebaut“, wie es im Fachjargon heißt. Heute vor 50 Jahren, am 9. Mai 1966, ging das DDR-Kernkraftwerk (KKW) mitten im Wald ans Netz. Vor gut 25 Jahren wurde es abgeschaltet. Bis dahin war der Reaktor russischer Bauart etwa 130 000 Stunden am Netz und lieferte rund 9 000 Gigawattstunden Strom. Bundesweit ist die Abschaltung der noch verbliebenen acht aktiven Atomkraftwerke (AKW) bis 2022 beschlossene Sache. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima 2011 wurden acht sofort abgeschaltet. Ursprünglich sollten frühestens 2036 die letzten Meiler den Betrieb einstellen. Experten rechnen, dass der Rückbau Jahre dauert und Milliarden kostet. In Rheinsberg soll in zehn Jahren nichts mehr an das KKW erinnern. „Alle Betriebsgebäude werden abgebaut“, sagt Jörg Möller, der bei der bundeseigenen Energiewerke Nord (EWN) die Öffentlichkeitsarbeit für Rheinsberg verantwortet. EWN ist für den Abriss der beiden DDR-Kernkraftwerke Rheinsberg und Lubmin bei Greifswald zuständig. Die Finanzen dafür in Höhe von bislang rund 4,2 Milliarden Euro stellt der Bund bereit. Jetzt gibt es bei EWN aber eine neue Strategie: statt verwahren und auf natürlichen Abbau der Radioaktivität zu warten, wird alles demontiert. Ob das teurer wird, muss ermittelt werden. Nachnutzung noch völlig unklar Die Kostenfrage beschäftigt auch die Energiekonzerne, die den Rückbau noch vor sich haben. Sie pochen auf Entschädigung und Schadenersatz für entgangene Milliarden durch die Abschaltung früher als geplant. Eine Regierungskommission hat gerade Vorschläge für die Finanzierung des Atomausstiegs vorgelegt, ohne dass sich Verursacher aus der Verantwortung stehlen können. Nach Expertenschätzung werden für Abriss und Lagerung knapp 48 Milliarden Euro veranschlagt. Der Staat sichert danach finanziell Betrieb und Suche der NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Milchgipfel angekündigt Die Blockwarte des früheren Atomkraftwerks in Rheinsberg (Brandenburg) kontrolliert und steuert heute noch die Systeme für Elektroversorgung, Trinkwasser, Heizung und Lüftung. Nach dem Ende des Rückbaus soll hier der Mittelpunkt eines geplanten Informationszentrums sein. Das Atomkraftwerk war vor 50 Jahren als erste Atomanlage Deutschlands ans Netz gegangen. Foto: dpa nuklearen Endlager ab. Die Atomkonzerne haben zudem Rückstellungen gebildet. Die vier Castoren aus Rheinsberg sind bereits 2001 nach Lubmin gegangen, wo es ein Zwischenlager für die beiden DDRKraftwerke gibt. „Damit haben wir etwa 99,9 Prozent des Radioaktivitätspotenzials entsorgt“, sagt Möller. Etwa 60 bis 80 Prozent des Restes seien mit den aktivierten Bauteilen bis 2007 entsorgt worden. Was geschah seit der Wende? Rein äußerlich sind auf dem Gelände im Vergleich vor der Stilllegung kaum Veränderungen sichtbar. „Ein paar Baracken aus DDR-Zeiten sind verschwunden“, erzählt Möller, der seit 1976 in dem Kraftwerk arbeitet. „Die Bauten sind innen aber hohl.“ Die Schwerbehinderte bleiben benachteiligt Chemnitz. Vom Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt profitieren schwerbehinderte Menschen in Sachsen bislang kaum. Während sich die Arbeitslosigkeit im Freistaat zwischen 2005 und 2015 insgesamt mehr als halbiert habe, sei sie bei Schwerbehinderten nahezu gleich geblieben, erklärte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit in Chemnitz. So waren im Vorjahr rund 10 400 schwerbehinderte Frauen und Männer in Sachsen arbeitslos gemeldet – 1,5 Prozent mehr als noch im Jahr 2005. „Vorurteile in der Gesellschaft, Ängste und Bedenken gegenüber der Leistungsfähigkeit machen es uns nicht leicht, diese Frauen und Männer in Arbeit zu bringen“, sagte Regionaldirektions-Vizechefin Regine Schmalhorst. Den Angaben zufolge liegt der Anteil von schwerbehinderten Men- 5 |||||||||||||||||||||||||||||||| schen an der Gesamtarbeitslosigkeit bei sechs Prozent und ist damit doppelt so hoch wie noch 2005 (2,5 Prozent). Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten sind per Gesetz verpflichtet, fünf Prozent der Arbeitsplätze Schwerbehinderten zur Verfügung zu stellen. Daher sollten 2014 – neuere Zahlen liegen nicht vor – rund 40 900 Stellen in Sachsen mit Schwerbehinderten besetzt werden. Laut Statistik waren es allerdings nur knapp 36 000. Damit lag die Beschäftigungsquote mit 4,2 Prozent auch unter dem Bundesdurchschnitt von 4,7 Prozent. An der Qualifikation kann es kaum liegen: 80 Prozent der arbeitslosen Schwerbehinderten hätten einen Berufsabschluss oder eine akademische Ausbildung und seien damit besser qualifiziert als der Durchschnitt der Arbeitslosen. (dpa) restlichen Kontaminationen sind in den Bauwerken zu finden. Die Blockwarte, ein vor Messgeräten strotzender Raum, ist heute noch Herz des einstigen KKW. Kontrolliert werden Systeme wie Elektroversorgung, Trinkwasser, Heizung und Lüftung. Über nicht mehr aktive Messegeräte wird ein weißes Stück Papier geklebt. Davon gibt es immer mehr. Bis 2020 sollen die Rheinsberger Betriebsgebäude endgültig abgerissen werden. „Das sind 110 000 Tonnen Beton“, sagt Möller, auch das Wahrzeichen, der 120 Meter hohe Schornstein. Damit hätte der Rückbau 30 Jahre gedauert. Ein Zeitraum, mit dem AKW-Betreiber rechnen müssen. Das öffentliche Interesse an Rheinsberg ist nach wie vor da: Im Vorjahr schauten sich etwa 1 000 Besucher um. Wie die Zukunft des Areals aussieht, ist völlig unklar. Auf jeden Fall bleibt das Verwaltungsgebäude, das seit 2005 unter Denkmalschutz steht. Unternehmen und Forschungsinstitute interessieren sich zunehmend für das einsame Areal mitten im Wald. „Ideen gibt es viele“, sagt Möller. Noch sei aber nichts spruchreif. Der Rheinsberger Verein Energie und Technologiestandort etwa koordiniert Aktivitäten zur Nachnutzung. Derzeit wird ein Informationszentrum geplant. Mittelpunkt soll die Blockwarte sein, die es zu DDR-Zeiten auf den Zehnmarkschein geschafft hatte. Sie soll eins zu eins wieder aufgebaut werden. (dpa) Berlin. Agrarminister Christian Schmidt (CSU) will den Landwirten angesichts der niedrigen Milchpreise helfen und kündigt einen „Milchgipfel“ ein. „Bei diesen Preisen wird die Axt an die Existenzgrundlage unserer Bauern angelegt“, sagte Schmidt der Bild am Sonntag. Er wolle Landwirtschaft, Molkereien und Handel an einen Tisch bekommen. „Im Moment zahlen unsere Bauern allein die Zeche, Handel und Molkereien verdienen weiter.“ Verbraucher könnten den Bauern helfen, „wenn wir nicht immer zur billigsten Milch greifen“. (dpa) Geld zurück für Mieter Berlin. Der niedrige Ölpreis drückt die Betriebskosten für Mieter und Eigentümer. Wer mit Öl heizt, musste nach Schätzung des Deutschen Mieterbunds im vorigen Jahr 15 bis 20 Prozent weniger für Heizung und Warmwasser ausgeben. Mieter können bei der Nebenkostenabrechnung mit einer Rückzahlung rechnen. Bei Fernwärme blieben die Ausgaben stabil. Bei Gas fiel die Rechnung drei bis fünf Prozent höher aus, weil die Preise nur leicht sanken, während der Verbrauch stieg. (dpa) Neue Erkenntnisse: - Anzeige - US-Forscher: ab 50 beginnt quasi eine neue „Hautphase“ Im Alter steigt der pH-Wert der Haut an. Das haben amerikanische Wissenschaftler herausgefunden. Weil die natürliche Schutzfunktion der Haut abnimmt, bedarf es einer Gesichts-Creme, Der Automobilklub hat sich eine neue Struktur verordnet und so den Status als Verein gesichert. Bis zuletzt gab es Widerstand. Von Eva-Maria Mester Lübeck. Die Reform des Automobilklubs ADAC war im Vorfeld heftig umstritten. Das Präsidium um Präsident August Markl, Verwaltungsrat und die Mehrzahl der Regionalverbände waren dafür. Nur der von Markls Vorgänger Peter Meyer geleitete Verband Nordrhein äußerte heftige Kritik, bemühte Rechtsgutachter und sprach von Verschwendung von Vereinsvermögen. Doch die Kritiker fanden kaum Mitstreiter. Bei der Hauptversammlung am Sonnabend in Lübeck stimmte eine klare Mehrheit der Delegierten für das neue Drei-Säulen-Modell, das die Zukunft des ADAC als Verein sichert. „Die breite Zustimmung der Delegierten zeigt, dass unsere ,Reform für Vertrauen‘ der beste Weg ist, den ADAC modern, transparent und zukunftssicher aufzustellen“, sagte Markl. „Für uns ist das Votum von Lübeck der klare Beleg, dass wir mit unserem umfassenden Veränderungsprozess den richtigen Weg gegangen sind.“ Von den 221 Delegierten stimmten 177 mit Ja und 33 mit Nein, elf enthielten sich. Die Gegenstimmen und Enthaltungen kamen überwiegend aus den Regionalverbänden Nordrhein und Nordbaden. „Ich bin zudem fest der Überzeugung, dass wir auch rechtlich eine gute Lösung gefunden haben, den ADAC als Verein und mit ihm das Ehrenamt zu erhalten“, sagte Markl weiter. Der ADAC war 2014 nach gefälschten Abstimmungen für den ADACAutopreis und der Verquickung von Interessen in eine Krise geraten. Das Registergericht München prüft derzeit, ob der ADAC seinen Vereinsstatus mit Steuervorteilen noch zu Recht hat. Das jetzt abgesegnete Modell sieht vor, den ADAC in einen Verein, eine Aktiengesellschaft und eine Stiftung aufzuspalten. Der Verein soll sich auf Pannenhilfe, technische und touristische Beratung für die 19 Millionen Mitglieder und den Motorsport beschränken. Die kommerziellen Aktivitäten sollen in eine Aktiengesellschaft überführt werden. In der Stiftung sollen die ADAC-Luftrettung und die ADAC-Stiftung „Gelber Engel“ gebündelt werden. Kritiker geben sich nun versöhnlich Die Kritiker hatten in den vergangenen Wochen noch versucht, ihre Position mit Rechtsgutachten zu untermauern. Die Reform sei unnötig, hieß es darin. Außerdem könnten die verantwortlichen ADAC-Vorstände wegen „Verschwendung von Vereinsvermögen“ belangt werden. Am Sonnabend gab sich Peter Meyer, Präsident vom ADAC Nordrhein und Markls Vorgänger als Präsident des Dachverbands, versöhnlicher. Einen rechtsgültigen Beschluss der Hauptversammlung werde er anerkennen und umsetzen, sagte er. Eine Aussage, ob sein Verband die Entscheidung für rechtsgültig hält, gibt es indes noch nicht. Der ADAC hatte im Vorfeld die Auffassung vertreten, für den Beschluss sei statt der einfachen eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. (dpa) die den erhöhten pH-Wert nach unten korrigiert. Im Laufe des Lebens entwickelt man sich weiter, Veränderungen sind eher Regel als Ausnahme. Das gilt auch für die Haut: ihr pH-Wert steigt im Alter an – dadurch wird die Hautbarriere geschwächt und der Säureschutzmantel gestört. Die Folge: Die Haut wird trockener und empfindlicher. Sie neigt zu Rötungen, Irritationen nehmen zu. So berichtet fast die Hälfte aller Frauen über 50 laut einer Befragung1 der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) über Problemhaut. Tatsächlich fordern amerikanische Wissenschaftler der Universität San Francisco2 schon seit längerem eine altersgemäße Hautpflege. Herkömmliche Pflegeprodukte sind meist nicht ausreichend – ihr pH-Wert ist oft zu hoch. Um den gestiegenen Wert auszugleichen und so die Regeneration der Haut zu unterstützen, empfiehlt sich eine Gesichts-Creme, die sich an den veränderten pHWert der Haut anpasst. Selbstbewusste Frauen greifen daher zu einem altersgemäßen Produkt mit niedrigem pH-Wert. Etwa zu dem neuen Plantur 49. Plantur 49 hat einen besonders niedrigen pH-Wert von 4. Täglich angewendet senkt die zum Patent angemeldete Rezeptur den erhöhten pH-Wert nachhaltig ab – für eine Haut, in der man sich wieder wohlfühlt. Weil Ihre GesichtsCreme sich genauso weiterentwickeln sollte wie Ihre Haut. 1 2 GfK, „Hautprobleme“, November 2015 Maibach HI, Levin J, pH Buffering Considerations in Mature Skin, Cosm & Toil 2011; 126(6): 422 Plantur 49 korrigiert den pH-Wert nach unten pH-Wert ADAC auf drei Säulen tur lan 49 P Zu hoher pH-Wert: • irritierte Haut • raue Haut Dr. Kurt Wolff GmbH & Co. KG, Johanneswerkstr. 34–36, 33611 Bielefeld Alter Die Plantur 49 pH4-Gesichts-Creme (14,99 € unverbindl. Preisempfehlung) erhalten Sie im Regal der medizinischen Hautpflege in Ihrer Drogerieabteilung oder in Apotheken SACHSEN 6 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 9. MAI 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / S A C H S E N Ende eines Zeltlagers Jahrzehntelang konnten Rollstuhlfahrer in Oelsa einen betreuten Sommerurlaub verbringen. Nun zog das DRK die Reißleine. Von Annett Heyse und Henry Berndt S ie hat alles aufgeschrieben, seitenweise. Ihre Vorfreude, ihre Erlebnisse, ihre Bekanntschaften. Viermal nahm Friederike (37) aus Dresden, genannt Fritzi, am Rollstuhlfahrer-Lager in Oelsa teil. Es war ihr Sommerurlaub, auf die Beine gestellt vom Deutschen Roten Kreuz in Freital, gemeinsam mit Dutzenden freiwilligen Helfern. „Ich bin so aufgeregt“, schreibt Fritzi in einem ihrer Berichte. „Es ist Anreisetag.“ Wegen ihrer Spastiken sitzt sie im Rollstuhl. Sie kann nicht sprechen und ist gehörlos. Aber sie kann Freude empfinden. 28 Jahre lang boten die Rolli-Lager im Waldstadion von Oelsa, einem Ortsteil von Rabenau südwestlich von Dresden, eine sachsenweit wohl einmalige Gelegenheit für behinderte Menschen, gemeinsam zwei Wochen lang Spaß zu haben und dabei die Region zu erkunden. Mal machten sie eine Dampferfahrt auf der Elbe, mal besuchten sie das Karl-May-Museum in Radebeul. Auch eine Fahrt mit dem Einsatzfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr und ein Ausflug zur Felsenbühne Rathen standen auf dem Programm. Kein Hilfeschrei „Für alle Teilnehmer war es ein Höhepunkt des Jahres und für den Erhalt ihrer Lebensfreude ein für Außenstehende wohl kaum nachzuvollziehender Faktor“, sagt Monika, Fritzis Mutter. Sie ist nachdenklich, ja traurig. Vor einigen Wochen erhielt ihre Tochter einen Brief vom DRK. „Nach 28 Jahren Rollstuhlfahrerlager hat die Tradition ein Ende“, musste sie darin lesen. Bereits in diesem Jahr werde es keine Neuauflage mehr geben. „Wir bedauern die Entscheidung sehr, da uns dieses Event in den Jahren ans Herz gewachsen ist“, schreibt Andreas Ritter, der Vorstandsvorsitzende des DRK in Freital, weiter. Hauptgrund sei der Mangel an ehrenamtlichen Helfern. „Schon im vergangenen Jahr war das Lager absolut auf Kante genäht“, sagt Ritter nun auf Nachfrage. „Es geht nicht, dass sich einer um drei Rollstuhlfahrer kümmert. Wir haben eine Verantwortung den Leuten gegenüber.“ Mindestens 20 bis 25 Ehrenamtliche wären nötig gewesen. Nach den Erfahrungen von 2015 sei das aber nicht mehr realistisch gewesen, zumal einige Interessenten die Aufgaben bei der Betreuung von Schwerstbehinderten offensichtlich unterschätzt hätten. In den vergangenen Jahren habe man diese Entwicklung noch durch mehr Angestellte aus dem Pflegedienst kompensiert. Das sei nun jedoch wegen des Fachkräfte- Die Zelte im Waldstadion von Oelsa waren in den vergangenen Jahren das Markenzeichen des Rollilagers. Bis auf Weiteres wird hier kein Urlaub mehr gemacht. Wenn im Partyzelt die Stimmung steigt: Friederike (im roten Shirt) amüsierte sich vor zwei Jahren beim 26. DRK-Rollilager in Oelsa bei einem Tanzprogramm. Foto: privat mangels „überhaupt nicht mehr darstellbar“. Ausdrücklich nichts zu tun habe das mit der Flüchtlingskrise, betont er. Als Hilfeschrei will Ritter die Absage nicht verstanden wissen. „Wir werden so etwas nicht mehr anbieten, das ist eine grundsätzliche Entscheidung.“ Es ist spürbar, wie ihn das Thema wurmt. Carmen Gelbricht, die das Lager zuletzt leitete, ist für die SZ gleich gar nicht zu sprechen. Für Fritzi und ihre Eltern war die kurz- fristige Absage ein schwerer Schlag. „Trotz aller Bemühungen haben wir keine andere finanziell leistbare und behindertengerechte Urlaubsmöglichkeit für unsere Tochter gefunden“, sagt Monika. „Ihren Urlaub wird sie deshalb größtenteils im Wohnheim verbringen müssen.“ Simone Hagemann vom Allgemeinen Behindertenverband Deutschland bestätigt, dass es in Sachsen nicht viele bezahlbare Urlaubsangebote für Behinderte gibt. Von Kupfer, Harz und Eisenkern Präzision ist das A und O bei der Ritz Instrument Transformers GmbH in Ottendorf-Okrilla. Von Ottendorf-Okrilla aus in die ganze Welt: Strom- und Spannungswandler von Ritz Instrument Transformers GmbH sind überall gefragt. Die hochpräzisen Geräte sind zum Beispiel in Schaltanlagen von Stadtwerken und Windparks installiert. Man braucht sie, um an einem Netzübergabepunkt die übertragene Elektroenergie messbar zu machen. „Für jeden Kunden produwir ganz indivi viduell nach zieren wi den jeweiligen Vorgaben“, erläutert Werksleiter Matthias Reiß. „Jährlich stellen wir ca. 60 000 Geräte her.“ Das Herzstück des Messwandlers bilden jeweils mindestens zwei Spulen und ein Eisenkern. Die Windungen der Spulen bestehen aus Kupfer, wobei die Drähte so Carola Fabry stellt an einem modernen Wickelautomaten Spulen aus Kupferdrähten her, die oft nur so dick wie ein menschliches Haar sind. dünn w wiie ein menschliches Haar oder auch mehrere Millimeter stark sein können. Die Produktion übernehmen hochmoderne Maschinen und einige der 250 Ritz-Mitarbeiter. „Ein Wandler muss elektrische Signale sehr genau übertragen können, damit die Elektroenergie exakt verrech- net werden kann“, erläutert Matthias Reiß. Genauigkeit ist daher das A und O – schief gewickelt werden darf hier nichts. Deshalb wiird die Spulenfertigung genauw estens überw rwacht. Eine mehrstufige Qualitätssicherung gibt es auch für die Entwi wickl klung und Herstellung von Gießharzproduk- ANZEIGE ten. 50 Mitarbeiter von Ritz arbeiten in Ottendorf-Okrilla in der darauf spezialisierten Abteilung „Duromer“. Mit den Gießharzen werden die sogenannten Wandvteile in Vakuumkammern leraktivt vergossen. So erhalten die Geräte ihre elektrisch isolierende Hülle. Um für die Zukunft und die Herausforderungen der Energiewende gewappnet zu sein, entw twickelt Ritz auch neue Produkte. Die „Breitbandwandler“ übertragen und erfassen hochfrequente Spannungs- und Stromsignale, wie sie durch neuartige Erzeuger und Verbraucher wie Photovoltaik- und Windkraftanlagen im Netz entstehen können. Zur Langen Nacht der Industrie erhalten die Besucher bei einer spannenden Führung einen umfassenden Einblick in die „Welt der Wandler“, von den Wickelmaschinen über die Gießharzisolierung bis zur Endkontrolle. Zur Einstimmung gibt es einen Vortrag. Der sächsische Ableger hat seine Zentrale im erzgebirgischen Marienberg. Hagemann und ihr kleines Team organisieren Sommerferien-Reisen für behinderte Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Dieses Jahr geht es in eine Jugendherberge auf die Insel Rügen. Für zehn Tage zahlen die unter 18-Jährigen 540 Euro, Erwachsene 560 Euro. Das ist schon etwas mehr, als übliche Ferienlager kosten. Zusätzliche Pflegekosten werden von der Pflegekasse getragen, soweit bei den Teilnehmern eine Pflegestufe attestiert wurde. Die Betreuer des Behindertenverbandes reisen ehrenamtlich mit. „Uns stellt sich aber das gleiche Problem: Ältere Helfer scheiden nach und nach aus, jüngere kommen nicht nach“, sagt Hagemann. Schon so müsse sie die Fahrt- und Unterkunftskosten für die Helfer in den Reisepreis der Teilnehmer einkalkulieren. „Müsste ich jetzt noch Helfer bezahlen, würde das die Reisekosten weiter nach oben treiben.“ Das könne oder wolle sich dann kaum noch jemand leisten. Ein Funken Hoffnung Auch in der Rabenauer Stadtverwaltung ist man traurig, dass nach 28 Jahren Rolli-Lager nun Schluss sein soll. „Ich bedauere die Entscheidung sehr, obwohl ich die Begründung mit den Personalsorgen nachvollzie- Foto: Egbert Kamprath hen kann“, sagt Bürgermeister Thomas Paul (CDU). Die Stadt hatte das Waldstadion immer kostenlos zur Verfügung gestellt und auch weitgehend die Betriebskosten übernommen. Um den behinderten Mädchen und Jungen einen unvergesslichen Aufenthalt zu verschaffen, hatten Rabenau und DRK immer wieder an den Bedingungen gefeilt. So verbesserte und modernisierte das DRK stetig die Ausstattung des Zeltlagers, die Kommune wiederum hielt das Stadion in Schuss. Jederzeit wäre man bereit, die Tradition wieder aufleben zu lassen, sagt der Bürgermeister: „Sollte sich die personelle Situation verbessern, werden wir gerne das RolliLager wieder zu unterstützen.“ Ohne das DRK wird das allerdings kaum gehen. Wenigstens einen Funken Hoffnung darauf macht ein Satz vom Sprecher des DRKLandesverbandes Sachsen, Kai Kranich. „Wir werden Gespräche mit dem Kreisverband Freital führen, ob es vielleicht für die kommenden Jahre eine andere Lösung geben kann“, sagt er, betont jedoch im selben Atemzug, nichts versprechen zu können. „Es scheitert ja nicht am Geld. Da hätten sogar noch Mittel aus dem Kinderhilfsfond bereitgestanden.“ Aber wo partout keine Betreuer zu finden seien, dort gebe es eben auch keinen betreuten Sommerurlaub. Feuer zerstört Turnhalle in Görlitz NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| In der Nacht zum Sonnabend brannte der historische Bau bis auf die Außenmauern nieder. Dresden. Mit Englisch beginnen am Montag die Prüfungen für die 17 200 Oberschüler in Sachsen. Dabei streben 14 700 Jugendliche den Realschul- sowie 2 500 einen qualifizierenden Hauptschulabschluss an, teilte das Kultusministerium am Sonntag in Dresden mit. Davor liegen vier schriftliche und eine mündliche Prüfung bis Mitte Juni¨– neben Englisch in Deutsch, Mathematik sowie Biologie, Physik oder Chemie. 2015 erreichten nach Ministeriumsangaben 97,8 Prozent der Prüfungsteilnehmer den Realschulabschluss, darunter 50 Jugendliche mit „hervorragend“. (dpa) Görlitz. Ein Feuer hat in der Nacht zum Sonnabend eine alte Sporthalle am Rand der Görlitzer Innenstadt zerstört. Der denkmalgeschützte Bau aus dem 19. Jahrhundert gehörte einst zu einem größeren Industriekomplex an der Neiße. Unter dem Namen „Tivoli“ ist die Halle Teil einer beliebten Kegel- und Bowlingbahn. Das Feuer brach am Freitagabend gegen 23 Uhr in einem ungenutzten Teil des Areals aus. Von dort griffen die Flammen schnell auf die Turnhalle im vorderen Teil über. 50 Feuerwehrleute konnten verhindern, dass der Brand auch auf die Bowlingbahn übergriff. Doch die alte Turnhalle war nicht mehr zu retten. Am Sonnabendmorgen standen nur noch die Außenmauern. Die Freie evangelische Gemeinde Görlitz verliert mit dem Feuer ihr neues Domizil. Im vorigen Sommer hatte die Gemeinde die Turnhalle und die alte Mälzerei gekauft, in der das Feuer ausgebrochen ist. Insgesamt rund 700 000 Euro investierte die Gemeinde mithilfe vieler Spender in die Sanierung des Gebäudes. Die Arbeiten waren vor wenigen Tagen abgeschlossen worden. Der Umzug der Gemeinde war für die nächsten Wochen geplant. Geplant war, die Halle wochentags für Sportvereine und den Hochschulsport zu vermieten. An Wochenenden wollte die Gemeinde den Bau nutzen. Die Ursache für das Feuer ist noch unklar. Der Teil, in dem der Brand ausgebrochen ist, wurde von der Gemeinde nicht genutzt, und dort fanden auch keine Bauarbeiten statt. Erst zwei Wochen zuvor hatte die Görlitzer Feuerwehr einen Brand in einer nahegelegendenen Industriebrache löschen müssen. Ob zwischen beiden Ereignissen ein Zusammenhang besteht, wird nun ermittelt. (SZ/fs) Prüfungsauftakt an Sachsens Oberschulen Polizei ermittelt nach Bergunfall Pirna. Ein 61-jähriger Mann ist am Rauenstein nahe des Struppener Ortsteils Weißig offenbar verunglückt. Er wurde von Kameraden der Bergwacht aus Pirna und Kurort Rathen am späten Freitagabend tot geborgen. Die Kriminalpolizei nahm Ermittlungen auf. Zuvor war in Schmilka ein 41-jähriger Mann an der Felsgruppe „Am Rauschenstein“ abgestürzt. Aus einer Höhe von rund sieben Metern rutschte er ab und verletzte sich an beiden Beinen. Ersthelfer vermuteten Frakturen an den Sprunggelenken. (SZ) Verdächtiger nach Explosion in Leipzig verhaftet Leipzig. Die Leipziger Polizei hat einen Mann aus Berlin wegen des Verdachts festgenommen, eine Sprengstoffexplosion herbeigeführt zu haben. Der 44-Jährige wird beschuldigt, am Sonntagmorgen mit einem selbst hergestellten Sprengsatz den Werbeträger an einer Haltestelle am Hauptbahnhof zerstört zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Am Tatort wurde ein Rucksack mit weiteren Sprengsätzen gefunden. Der Mann wird am Montag dem Haftrichter vorgeführt. (dpa) SPORT AM MONTAG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| M O NTAG 9. MAI 2016 |||||||||||||||||||||7 AUSGABE FÜR DIE REGION SÄCHSISCHE ZEITUNG KOMMENTAR ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Ein Modell ohne Alternativen Daniel Klein über Leipzigs Aufstieg und den Fußball-Osten S Von wegen Bauchklatscher! Die Leipziger Rasenballer rutschen jubelnd in die Bundesliga. Dort freut sich nicht jeder über den Aufstieg des „Retortenklubs“. Fotos: dpa/Jan Woitas Bullen im Oberhaus RB Leipzig steigt sieben Jahre nach der Gründung in die Bundesliga auf. Trainer Rangnick verletzt sich beim Fluchtversuch. Von Daniel Klein A usgerechnet eine Red-Bull-Flasche wurde Ralf Rangnick zum Verhängnis. Auf der Flucht vor Stürmer Davie Selke, der mit einem randvoll gefüllten XXL-Bierglas im Anflug war, strauchelte der Trainer von RB Leipzig über die auf dem Rasen liegende Flasche, stürzte, und fasste sich mit schmerzverzerrtem Gesicht an den linken Oberschenkel. Die Bierdusche musste er nun wehrlos über sich ergehen lassen. „Muskelfaserriss“, teilte eine Pressesprecherin später mit. Rangnick ließ sich in der Kabine behandeln und sogar bei der obligatorischen Pressekonferenz entschuldigen. „Er wird den Schmerz schon verkraften“, meinte Übeltäter Selke und grinste schelmisch. Der Ausrutscher konnte die Euphorie nicht bremsen. Nach dem 2:0-Sieg über den Karlsruher SC und dem Aufstieg in die Fußball-Bundesliga feierte die Mannschaft ausgelassen mit den Fans. Kapitän Dominik Kaiser schnappte sich das Mikro, stimmte die Uffta an. „Singen kann ich gar nicht, aber für solche Anlässe reicht es“, fand er. Über dem seit Wochen ausverkauften Stadion schwebte nach dem Schlusspfiff rot-silberner Glitter, nacheinander wurden riesige Plakate von allen Aufsteigern im Rund enthüllt, die Spieler zogen sich die Aufstiegs-Shirts mit dem doppeldeutigen Slogan „Wir sind E1ns!“ über. „Das sind Gefühle, die kann man nicht beschreiben“, suchte Selke vergeblich nach Worten. „Wir realisieren erst nach und nach, gegen wen wir nächste Saison alles spielen dürfen“, meinte Diego Demme. Torhüter Fabio Coltorti wirkte dagegen – zumindest äußerlich – gefasst, zwei Auf- Er hätte es besser wissen müssen, schließlich hat Ralf Rangnick bei der Verpflichtung seiner Spieler auf Schnelligkeit geachtet. Trotzdem versucht der RBTrainer, der Bierdusche von Davie Selke zu entkommen – und zieht sich dabei eine Oberschenkelverletzung zu. stiege hatte der Schweizer mit RB bereits gefeiert. Womöglich durfte der 35-Jährige auch deshalb das erste Mal seit Anfang Februar wieder zwischen die Pfosten. „Als ich vor vier Jahren hierherkam, war die erste Liga mein Traum“, sagte Coltorti und zog an einer üppigen Zigarre. „Aber der Weg ist noch lange noch nicht zu Ende.“ Beinahe wären die Rasenballer auf dem Weg in die erste Liga erneut ins Stolpern geraten. Der KSC verteidigte aufopferungsvoll, hielt bis kurz nach der Pause das 0:0 und hatte durch Dimitris Diamantakos sogar eine Chance, in Führung zu gehen – was Coltorti verhinderte. Kurz nach Wiederanpfiff fiel das erlösende Tor. Stefan Ilsanker flankte in den 16er, Emil Forsberg spitzelte den Ball aus kurzer Distanz ins Tor (52.). Die Aufstiegsparty nahm ihren Lauf. Die Welle schwappte durchs Rund, auf der Vip-Tribüne schnellten auch RedBull-Chef Dietrich Mateschitz und der ehemalige Formel-1-Pilot Mark Webber in die Höhe. Als KSC-Keeper Vollath einen harmlosen Freistoß von Marcel Halstenberg durch die Hände gleiten ließ, gab es endgültig kein Halten mehr (86.). „Wir mussten ganz viel Widerstand brechen, aber am Ende sind wir verdient aufgestiegen“, bilanzierte Marvin Compper. Die vergangenen drei Partien hatte RB nicht gewonnen und Matchbälle vergeben. „Wir haben uns in den letzten Wochen ein bisschen schwergetan“, gestand Kaiser, „aber uns wurde auch nicht der rote Teppich ausgerollt. Insgesamt ist es eine überragende Saison.“ Die nun mit dem Aufstieg gekrönt wurde. Auch für den Kapitän war es bereits der dritte. Jeder habe seine eigene Geschichte, verglich Kaiser. „Aber natür- lich ist das jetzt noch mal eine andere Hausnummer, deshalb hat es für mich einen Riesenstellenwert.“ Hinter den Kulissen laufen schon längst die Planungen für die Premiere im Oberhaus. Die wichtigste Personalie ist bereits geklärt. Trainer Ralph Hasenhüttl wechselt von Ingolstadt, wo sich der Österreicher am Sonnabend tränenreich von den Fans verabschiedet hatte, aber auch Pfiffe erntete, nach Leipzig. Das Budget soll sich auf 30 bis 35 Millionen Euro erhöhen. Ein Umbau des ehemaligen Zentralstadions, in das gut 42 000 Zuschauer passen, ist vorerst nicht geplant. „Wir werden erst einmal eine Saison hier spielen, und schauen, ob jede oder nur bestimmte Partien ausverkauft sind“, erklärte der RB-Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff. Sollte die Nachfrage riesig sein, ist sowohl eine Erweiterung auf eine Kapazität von 57 000 Plätzen möglich als auch ein Neubau am Stadtrand. Für den Kader kündigte Mintzlaff „keinen großen Umbruch“ an. „Wir haben ja bewusst junge und entwicklungsfähige Spieler verpflichtet und dafür auch viel Geld ausgegeben.“ Die sollen größtenteils bleiben. Die Fans stellten bereits eine halbe Stunde nach dem Spiel ihr Liedgut auf die erste Liga um. „Zieht den Bayern die Lederhosen aus“, skandierten sie, als sich die Mannschaft in einem Cabrio-Doppeldecker-Bus durch die Menge kämpfte. An Bord war dann auch wieder Trainer Rangnick, der sogar ein Bierglas in die Hand und einen großen Schluck nahm. Im neuen Trainingszentrum wurde geduscht und gegessen, dann ging es in einen Club ins Zentrum. Die offizielle Aufstiegsparty steigt Pfingstmontag auf dem Marktplatz. Kommentar q Das Wunder vom Erzgebirge Aue begleitet Dynamo in die zweite Liga. Das war nach dem Umbruch nicht zu erwarten. Von Elisabeth Huther und Fabian Held A ls der erlösende Schlusspfiff in Köln ertönt, gibt es für die Fans von Erzgebirge Aue kein Halten mehr. Sie stürmen freudetrunken das Spielfeld des Südstadions, begraben die Spieler unter sich. Trainer Pavel Dotschev flüchtet jedoch durch den Spielertunnel: „Ich wollte mal kurz für mich sein, das alles sacken lassen. Ich wollte einfach nur den Moment genießen“, sagt der Bulgare. Durch das 2:0 bei Fortuna Köln stehen die Veilchen als Aufsteiger in die 2. Fußball-Bundesliga fest. Dotschev hatte Tränen in den Augen und ließ seinen Emotionen freien Lauf. „Das ist der Verdienst des gesamten Vereins, alle haben Vollgas gegeben“, erklärt er. Auf der Pressekonferenz lobt er gerade den Gegner, als seine Spieler hereinstürmen, singen, mit Bier und Sekt spritzen und ihren Aufstiegstrainer hochleben lassen. Aue-Präsident Helge Leonhardt wird sogar auf den Schultern über den Platz getragen. Auch er schämte sich seiner Tränen nicht. „Jetzt ist das Trauma von Heidenheim vor einem Jahr Geschichte. Vielleicht musste alles so kommen. Wir konnten uns So feiern Aufsteiger: Aue kehrt nach einem Jahr in Liga zwei zurück. neu sammeln und haben Großes erreicht. Wir sind wieder da und bleiben da.“ Es war ein kompletter Neubeginn im vorigen Sommer. Dotchev übernahm einen Trümmerhaufen. Gerade einmal vier Spieler standen bei seinem Amtsantritt unter Vertrag. Davon war einer, Nils Miatke, dauerverletzt. Doch Torhüter Martin Männel, von Leonhardt gern als „Galionsfigur“ des Vereins bezeichnet, hatte im Lößnitztal mit seiner Vertragsverlängerung ein deutliches Zeichen gesetzt. Und nun verlängert sich sein Kontrakt durch den Aufstieg er- Foto: dpa/Fabian Held neut um drei Jahre bis Juni 2019 – das bestätigt Sportdirektor Steffen Ziffert: „Martin gehört einfach ins Erzgebirge.“ Dotchev hat nach dem kompletten Umbruch mit 20 Zu- und Abgängen geduldig wie beharrlich die Mannschaft zu einer verschworenen Einheit geformt und ihr sein fußballerisches Konzept vermittelt. „Er war der Richtige zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort“, betont Präsident Helge Leonhardt. Und auch der frühere Aufstiegscoach Gerd Schädlich meint über seinen Kollegen: „Er passt mit seiner sachlichen und sympathischen Art sehr gut ins Erzgebirge. Wenn ich die Spiele sehe, erkenne ich seine Handschrift.“ Dotchev gibt die Komplimente zurück. „Ich hatte immer super Unterstützung im Präsidium. Ich durfte so arbeiten, wie ich wollte“, sagt der 50-Jährige. Der Trainer etablierte eine bärenstarke Defensive, die in dieser Saison gerade einmal 21 Gegentore kassierte und 24 Pflichtspiele zu null spielte. In der Offensive haperte es dagegen zunächst. Gerade einmal 15 Tore in der Hinrunde waren der schlechteste Wert aller Drittligisten. Zwei Neuzugänge änderten das. Anfang August zauberte der Verein Christian Tiffert aus dem Hut, der zuvor ein Jahr lang nicht professionell Fußball gespielt hatte. Nach dem aufgeholten Trainingsrückstand wurde er zum Fixpunkt im Mittelfeld. Winter-Neuzugang Pascal Köpke erwies sich als Volltreffer: Die Leihgabe vom Karlsruher SC steuerte acht Tore zum Aufstieg bei – jetzt soll der Sohn des Bundestorwarttrainers Andreas Köpke in Aue gehalten werden. „Aber auch das Umfeld im Verein gibt positive Energie“, erklärt Präsident Leonhardt. Eben diese Stimmung will der Verein jetzt mit in die zweite Liga nehmen. In Aue denkt man darüber nach, weiterhin auf einen Trikotsponsor zu verzichten. Aktuell prangt auf der Brust der Slogan „Kumpelverein“, der zum Markenzeichen und Symbol des FC Erzgebirge und seiner Werte geworden ist. (sid, dpa) achsen ist wieder erstklassig – zumindest auf dem Fußballplatz. Sieben Jahre brauchte RB Leipzig von der Oberliga bis in die Bundesliga, am Ziel ist der etwas andere Verein deshalb aber noch nicht. Das Maximum war von Beginn an die Vorgabe, und das ist nun mal die Champions League. Ob es wieder sieben Jahre dauern wird? Begeisterung löst der Aufstieg nicht überall in Sachsen aus. Fußball-Romantiker, die auf Tradition und Mitspracherecht von Mitgliedern Wert legen, stören sich am Retortenklub, der vor allem gegründet wurde, um die Produkte des Geldgebers auf großer Bühne zu bewerben. Dieser Wertewandel im deutschen Fußball ist bedenklich. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass RB dieses Geschäftsmodell nicht erfunden hat – siehe Leverkusen, Wolfsburg, Hoffenheim. Zudem gibt es im Fußball-Osten noch keine Alternative, um dauerhaft erstklassig zu bleiben. Sachsen war seit dem Abstieg von Dynamo Dresden 1995 nicht mehr in der Bundesliga vertreten, der gesamte Osten – Berlin und die Hertha mal ausgeklammert – seit 2009 nicht mehr, als sich Energie Cottbus verabschiedete. Und den Leipzigern, die von den Insolvenzen der beiden Traditionsklubs Lok/ VfB und Chemie/FC Sachsen sowie deren teils brutal ausgetragenen Rivalitäten genervt waren, ist ziemlich egal, welchen Vornamen der neue Verein trägt. An den Zuschauerzahlen lässt sich ablesen, dass die Menschen in der Region den Klub zunehmend akzeptieren. Zwar sorgen die immensen Summen, die RB ausgibt, noch immer für Unbehagen. Allerdings ist – zumindest seit dem Amtsantritt von Ralf Rangnick – auch zu erkennen, dass nicht wahllos mit dem Geld um sich geworfen wird. Die 33 Millionen Euro für das neue Trainingszentrum sind eine Investition in die Zukunft. Die Mannschaft ist eine der jüngsten in der zweiten Liga, der Nachwuchs spielt in den jeweils höchsten Klassen oben mit. RB Leipzig ist kein Projekt mit kurzer Lebensdauer, wird sich etablieren – und irgendwann zum Traditionsverein. Das sollte man akzeptieren, ob es einem gefällt oder nicht. mail [email protected] Radprofi Kittel siegt und genießt E s ist gerade mal ein Jahr her, dass Marcel Kittel den persönlichen Tiefpunkt seiner Karriere als Radprofi erlebte. Bei der mittelmäßig besetzten Tour de Yorkshire wird der Sprinter 70 Kilometer vor dem Ziel irgendwo in der englischen Grafschaft abgehängt. Saft- und kraftlos steigt er vom Rad und sagt alle weiteren Rennstarts ab. Immer noch geschwächt von einer Viruserkrankung und allmählich geplagt von Selbstzweifeln geht Kittel zurück ins Aufbautraining. Es nützt alles nichts. Die Tour de France findet ohne ihn statt. Mit der Spitze der Giant-Alpecin-Mannschaft kommt es zum Zerwürfnis. Am Ende steht bei ihm ein Erfolg in der Bilanz für 2015 und die vorzeitige Vertragsauflösung. Zwölf Monate später ist alles anders. Aus Kittels Gesicht strahlt die pure Freude. Er lacht, scherzt mit den Kollegen, schreibt gern Autogramme. Der 27-Jährige ist zurück im Rampenlicht und vielleicht sogar stärker denn je. Die ersten beiden Flachetappen des 99. Giro d’Italia gewann er am Wochenende mit einer für die Gegner fast schon beängstigenden Dominanz. Als Lohn eroberte er das rosafarbene Trikot des Spitzenreiters und das rote Trikot für den punktbesten Fahrer. „Nach meinem schweren Jahr eine Etappe bei einer großen Rundfahrt zu gewinnen, bedeutet mir sehr viel“, sagt Kittel. Stolz ist aus seinen Worten zu hören. Stolz, dass er sein Seuchenjahr 2015 überwunden hat und zurück in der Weltspitze ist – so wie 2013 und 2014, als er je vier Tour-de-France-Etappen gewann, darunter jeweils die Prestige-Sprints am Anfang und zum Ende. „Ich bin schon sehr erleichtert. Ich hatte den besten Saisonstart meiner Karriere. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass es so gut läuft.“ Im Winter habe er hart trainieren können, sei nicht einmal krank gewesen. Mit zehn Siegen ist Kittel der erfolgreichste Radprofi in dieser Saison. Sein alter Rennstall hat gerade erst durch den Triumph von Tom Dumoulin im Giro-d’Italia-Auftaktzeitfahren den ersten Saisonsieg eingefahren. (dpa) 8 |||||||||||||||||||||||||||||||| SPORT SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 9. MAI 2016 FUSSBALL-MIX |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Ermittlungen nach Todesfall in Bukarest Bukarest. Der internationale Fußball beklagt einen Todesfall. Der kamerunische Fußball-Nationalspieler Patrick Ekeng vom rumänischen Erstligisten FC Dinamo Bukarest brach während des Spiels gegen Viitorul am Freitagabend in der 71. Minute – sieben Minuten nach seiner Einwechslung – auf dem Platz zusammen. Der 26-Jährige starb in der Nacht zum Samstag. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen fahrlässiger Tötung, weil es Hinweise gibt, dass es bei der Versorgung des Patienten schwere Pannen gab. (dpa) Sensationsmeister siegt vor der Feier Leicester. Der neue englische Fußballmeister Leicester City hat das Spiel vor der Meisterfeier gegen den FC Everton mit 3:1 gewonnen. Torjäger Jamie Vardy brachte die Foxes in der 5. Minute in Führung, Andy King sorgte nach 33 Minuten für den Halbzeitstand. Nach der Pause traf erneut Vardy per Foulelfmeter zum 3:0 (65.). Ein weiterer Strafstoß des Nationalstürmers ging in der 72. Minute über das Tor. Kevin Mirallas verkürzte kurz Schluss auf 1:3. Danach gab es den Premier-League-Pokal für den vor der Saison designierten Absteiger. (dpa) Feiern den „ehrlichsten Titel“ ohne Weißbierdusche und Meisterschale: Die Spieler des FC Bayern München freuen sich über den Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Balsam für die Wunde Vier Tage nach dem Champions-League-Aus holen sich die Bayern den Meisterschaftsrekord. Nun soll der Pokal folgen. Von Klaus Bergmann D er historische Titel wirkte bei den Meisterkickern aus München wie ein starkes Schmerzmittel. Ohne Meisterschale und zünftige Weißbierduschen jubelten sie angeführt von Einpeitscher Thomas Müller mit einem Megafon auf dem Ingolstädter Rasen zunächst noch recht verhalten. Doch nach den ersten Bierchen in der Kabine steigerte sich die Laune auf der kurzen Heimfahrt mit dem Mannschaftsbus bis zur Late-Night-Party im Restaurant von Promi-Koch Alfons Schuhbeck in der Münchner Innenstadt. Dort war zur Freude aller Beteiligten auch der nach wie vor krankgeschriebene Sportvorstand Matthias Sammer dabei. Und so kehrt seit Samstag das Lächeln beim großen FC Bayern zurück, der mit dem 2:1 auf der kleinen Fußballbühne des Aufsteigers FC Ingolstadt seinen 26. Meistertitel perfekt machte. „Der Titel wird uns ein bisschen die Wunden schließen lassen, die es am Dienstag ohne Frage gegeben hat“, sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge angesichts der Nachwirkungen des verpassten Champions-League-Endspiels. Als Trostpreis mochten die BayernStars die geschichtsträchtige Leistung von vier Meistertiteln am Stück in der Bundesliga aber nicht bewerten. „Der Rekord war unser großes Ziel“, sagte Kapitän Philipp Lahm. „Was wir dieses Jahr wieder geleistet haben, ist überragend“, erklärte Thomas Ließ nach dem vierten Meistertitel in Folge „die Sau raus“: Thomas Müller mit Megafon vor dem Bayern-Fanblock in Ingolstadt. Fotos: dpa/Andreas Gebert Müller: „Jetzt lassen wir die Sau raus und schauen danach, wie wir beisammen sind.“ Pep Guardiola setzte keine Grenzen: „Die Spieler müssen feiern.“ Der Spanier gab drei Tage frei. Erst danach wird die Arbeit wieder aufgenommen für das große Abschiedsspiel des Trainers. „Das Ziel ist ganz klar, das Double zu gewinnen“, verkündete Lahm mit dem Blick auf das Pokalendspiel gegen Borussia Dortmund am 21. Mai in Berlin. Die Double-Lust ersetzt langsam aber sicher den TripleFrust. „Wenn wir den Pokal gewinnen, ist die Saison richtig gut“, sagte Torjäger Ro- bert Lewandowski, der mit seinen Saisontoren 28 und 29 der Münchner Meistermacher im ausverkauften Ingolstädter Sportpark war. „Auf dieses Finale kann sich Deutschland freuen. Das wird ein Highlight der Saison werden“, sagte Rummenigge. Der Bayern-Chef will das letzte Guardiola-Jahr erst nach dem „Fifty-fifty-Spiel“ bewerten. „Ich möchte noch zwei Wochen warten. Das Spiel ist wichtig für uns“, sagte der 60-Jährige. Es fehlt einfach die Krönung in Europa. „Dass das Ausscheiden in der Champions League bei uns Spuren hinterlassen hat, ist Bedrohliche Situation Beim VfB Stuttgart gehen Fans auf die Spieler los. Der Abstieg der Schwaben steht so gut wie fest. Foto: dpa/Deniz Calagan versammelt und den Dialog mit der Mannschaft gefordert. VfB-Urgestein Christian Gentner und Kevin Großkreutz stellten sich mutig dem wütenden Mob. Der Kapitän und der erst im Winter verpflichtete Publikumsliebling versuchten die laut Vereinspräsident Bernd Wahler „teilweise bedrohliche Situation“ zu entschärfen. Wie sehr der hautnahe Kontakt den beiden Profis an die Nieren ging, zeigten auch Großkreutz‘ Tränen. „Ich kann die Fans verstehen“, sagte der Verteidiger. „Wir sind dafür verantwortlich, es tut mir leid.“ Schon vor der Partie hatte Großkreutz dem VfB auch im Falle des Abstiegs die Treue versprochen. Er würde den Verein „niemals so verlassen, sondern es wieder ausbügeln. Ich brenne. Dafür habe ich zu viel Stolz“, schrieb er bei Instagram. Worte, die auch bei den Fans ankommen. „Bis auf Großkreutz könnt ihr alle gehen“, brüllten die aufgebrachten Anhänger nach der Mainz-Pleite immer wieder. (dpa, sid) |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| ährend beim VfB Stuttgart Untergangsstimmung herrscht, schöpft Eintracht Frankfurt wieder Hoffnung für den Überlebenskampf in der Fußball-Bundesliga. Das überraschende 1:0 gegen Borussia Dortmund war bereits der dritte Sieg der Hessen in Serie. Nach dem Schlusspfiff fielen sich die Spieler jubelnd in die Arme, als sei der Klassenerhalt bereits geschafft. Noch ist die Eintracht aber nicht durch. Allerdings hat sie vor dem letzten Spieltag die beste Ausgangsposition: Ein Unentschieden in Bremen würde reichen, um nicht direkt drin zu bleiben. Aber auch der direkte Abstieg ist theoretisch noch möglich (siehe Konstellation). In Stuttgart dagegen herrschte schon am Tag nach dem chaotischen Platzsturm wieder triste Normalität. Knapp 50 Anhänger verfolgten das Auslaufen ihrer Mannschaft, die kurz vor dem Abstieg steht. Statt wütender Proteste gab es am Sonntag Wünsche nach Selfies und Autogrammen, niemand mochte sich mehr über den sportlichen Absturz aufregen. Die Szene spiegelte das Bild eines Klubs, in dem nur noch die größten Optimisten an den theoretisch möglichen Klassenverbleib glauben. „Das ist alles nicht spurlos an uns vorbeigegangen“, beteuerte Sportvorstand Robin Dutt mit Blick auf die Szenen nach dem 1:3 gegen den FSV Mainz 05. Hunderte wütende Anhänger hatten sich auf dem Rasen Darmstadt gelingt „Weltwunder“ Fanprotest in Stuttgart: Nach der 1:3-Schlappe gegen Mainz, durch die der Abstieg des VfB de facto besiegelt ist, stürmen Hunderte Anhänger den Platz. Kapitän Christian Gentner (l.) gelingt es, die Lage zu beruhigen. W klar. Es wäre eine perfekte Woche gewesen, wenn wir es gegen Atlético Madrid auch noch gepackt hätten“, sagte Rummenigge. Die Champions League sei eben „der größte aller Klub-Titel“, aber eben auch der schwierigste. Die Meisterschaft sei dagegen der „ehrlichste Titel“. Ein Zeichen der Stärke über ein ganzes Jahr, über 34 Spieltage. „4EVER Deutscher Meister“, stand auf den roten Meistershirts, es war intern das Saisonmotto gewesen. Auch Guardiola stülpte sich das Shirt doch noch über seinen feinen Anzug, bevor er in der Pressekonferenz den Serientitel bescheiden Jupp Heynckes widmete. Sein Vorgänger hatte 2013 beim einzigartigen Bayern-Triple die aktuelle BundesligaDominanz eröffnet. „Ich möchte diesen vierten Titel mit Jupp Heynckes teilen“, sagte Guardiola. „Jupp, das ist für dich!“ Auch an Borussia Dortmund richtete der 45-jährige Katalane nach seinem 20. Titelgewinn als Trainer ein großes Kompliment: „Der BVB war ein richtiger Konkurrent.“ Der distanzierte Guardiola hat in München keine Nähe zu den Fans entwickelt. Aber er hat sie mit großem Fußball beglückt. „Unser Trainer kommt manchmal zu kritisch weg in den Bewertungen“, meinte Rummenigge. „Dreimal Deutscher Meister zu werden in den ersten drei Jahren ist schon etwas, auf das man stolz sein kann. Wir sind das bei Bayern München!“ Guardiola selbst sprach vom „schwierigsten Titel“. (dpa) Die Konstellation im Keller p Hannover 96 steht als Absteiger in die zweite Liga fest. p Der VfB Stuttgart steigt ab: – wenn beim VfL Wolfsburg nicht gewonnen wird. p Werder Bremen steigt ab: – wenn gegen Eintracht Frankfurt verloren wird und gleichzeitig Stuttgart in Wolfsburg gewinnt. p Eintracht Frankfurt steigt ab: – wenn in Bremen verloren wird und Stuttgart gleichzeitig in Wolfsburg mit fünf Toren Unterschied gewinnt. Darmstadt. Beim nächtlichen Tanz auf dem Kassenhäuschen am Böllenfalltor genossen die Profis des SV Darmstadt 98 eine Stunde vor Mitternacht die Überraschung der Bundesliga-Saison. „Verrückt! Wahnsinn! Das ist kaum in Worte zu fassen. Die Wunder sind nicht vergleichbar, aber der Klassenerhalt am 33. Spieltag ist größer als alles Dagewesene“, sagte Präsident Rüdiger Fritsch nach dem erneuten Coup der Südhessen, die zum dritten Mal nacheinander im Mai etwas Großes zu feiern haben. „Die Spieler haben frei bis Dienstag, sie können machen, was sie wollen“, kündigte Erfolgscoach Dirk Schuster am Sonntag an. Nach dem Durchmarsch aus der 3. Liga war Darmstadt als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt worden. Daran erinnerte auch Marcel Heller noch einmal. „Wir haben den kleinsten Etat der Liga, viele haben in uns das neue Tasmania Berlin gesehen. Es ist wirklich das achte Weltwunder, noch höher einzuschätzen als die Jahre zuvor“, schwärmte der Flügelflitzer, einer von drei Ex-Dynamos im Darmstadt-Kader. Grund zur Erleichterung hatten der Hamburger SV und die TSG 1899 Hoffenheim. Obwohl beide Vereine ihre Partien jeweils mit 0:1 verloren, stand nach dem Schlusspfiff der Klassenerhalt fest. In Hamburg war die Enttäuschung dennoch groß. „Ich laufe jetzt nicht durch die Stadt und jubele über den Klassenerhalt“, sagte Sportchef Peter Knäbel nach der achten Niederlage im Volkspark. Auch TSG-Trainer Julian Nagelsmann war „gerade nicht der glücklichste Mensch auf der Welt“. (dpa) Belgiens Kapitän verpasst Europameisterschaft Manchester. Vincent Kompany, Kapitän der belgischen Fußball-Nationalmannschaft, hat wegen einer erneuten Muskelverletzung seine Teilnahme an der Europameisterschaft in Frankreich abgesagt. Der frühere Bundesligaprofi musste am Mittwoch im Champions-League-Halbfinale seines Klubs bei Real Madrid mit einer Oberschenkelverletzung den Platz bereits nach zehn Minuten verlassen. Für den 30-Jährigen ist es die 33. Verletzung seit 2008. In dieser Saison absolvierte der Ex-HSVer nur 22 von 57 Pflichtspielen für die Citizens. (dpa) Rydlewicz übernimmt Traineramt beim BFC Berlin. Der frühere Bundesliga-Profi René Rydlewicz wird zur kommenden Saison Cheftrainer beim Berliner Fußball-Regionalligisten BFC Dynamo. Der 42-Jährige unterschrieb beim DDR-Rekordmeister bis 2018. Bereits in der Jugend spielte Rydlewicz für die Berliner, ehe er für 1860 München, Bayer Leverkusen, Arminia Bielefeld und Hansa Rostock insgesamt 278-mal in der 1. Bundesliga spielte. Zuletzt war Rydlewicz Co-Trainer bei Energie Cottbus. (sid) Autobahn wegen Fan-Prügeleien gesperrt Montabaur. Eine Massenschlägerei zwischen rivalisierenden Fußball-Fans hat eine zeitweise Sperrung der A3 bei Montabaur verursacht. Eine Gruppe mit Anhängern des FC Schalke 04 geriet am Sonntag offenbar mit BVB-Fans aneinander. Dabei bremsten Letztere mit ihren Autos den Reisebus der Schalker aus. Bei Prügeleien auf einem Parkplatz gab es mehrere Leichtverletzte. Die Polizei musste die Einsatzstelle sichern und sperrte zeitweise die Autobahn. (dpa) BUNDESL IGA , 33. S PIELTAG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| p FC Schalke 04 – FC Augsburg 1:1 (0:0) SR: Dingert (Lebecksmühle). Zu.: 62 271 (ausverkauft). Tore: 1:0 Huntelaar (82.), 1:1 Baier (89.). p Hannover 96 – 1899 Hoffenheim 1:0 (1:0) SR: Stark (Ergolding). Zu.: 38 096. Tor: 1:0 Kiyotake (28.). p Hertha BSC – Darmstadt 98 1:2 (1:1) SR: Brych (München). Zu.: 60 280. Tore: 1:0 Darida (14.), 1:1 Gondorf (24.), 1:2 S. Wagner (83.). Gelb-Rot: S. Wagner (Darmstadt/88.) wdh. Foul. p FC Ingolstadt – Bayern München 1:2 (1:2) SR: Meyer (Burgdorf). Zu.: 15 617. Tore: 0:1, 0:2 Lewandowski, (15./Foulelfmeter, 32.), 1:2 Hartmann (42./Foulelfmeter). p Hamburger SV – VfL Wolfsburg 0:1 (0:0) SR: Brand (Gerolzhofen). Zu.: 57 000. Tor: 0:1 Luiz Gustavo (73.). p 1. FC Köln – Werder Bremen 0:0 SR: Zwayer (Berlin). Zu.: 50 000 (ausverkauft). p Bor. Mönchengladbach – Bayer Leverkusen 2:1 (1:1) SR: Dankert (Rostock). Zu.: 54 010 (ausverkauft). Tore: 0:1 Aranguiz (20.), 1:1 Hahn (43.), 2:1 Hahn (79.). p Eintracht Frankfurt – Borussia Dortmund 1:0 (1:0) SR: Siebert (Berlin). Zu.: 51 500 (ausverk.). Tor: 1:0 Aigner (14.). p VfB Stuttgart – FSV Mainz 05 1:3 (1:1) SR: Aytekin (Oberasbach). Zu.: 60 000. Tore: 1:0 Gentner (6.), 1:1 Malli (37.), 1:2 Cordoba (53.), 1:3 Onisiwo (77.). 1. Bayern München 33 27 4 2 77:16 85 2. Borussia Dortmund 33 24 5 4 80:32 77 3. Bayer Leverkusen 33 17 6 10 53:38 57 4. Mönchengladbach 33 16 4 13 65:50 52 5. FSV Mainz 33 14 7 12 46:42 49 6. Hertha BSC 33 14 7 12 42:42 49 7. FC Schalke 04 33 14 7 12 47:48 49 8. VfL Wolfsburg 33 11 9 13 44:48 42 9. 1. FC Köln 33 10 12 11 36:40 42 10. FC Ingolstadt (N) 33 10 10 13 31:39 40 11. FC Augsburg 33 9 11 13 41:49 38 12. Hamburger SV 33 10 8 15 37:45 38 13. SV Darmstadt (N) 33 9 11 13 38:51 38 14. TSG Hoffenheim 33 9 10 14 38:50 37 15. Eintracht Frankfurt 33 9 9 15 34:51 36 16. Werder Bremen 33 9 8 16 49:65 35 17. VfB Stuttgart 33 9 6 18 49:72 33 18. Hannover 33 7 4 22 30:59 25 SPORT M O NTAG 9. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Dynamos machen sich für die Fans nackig – und starten durch S ie haben alles gegeben – diesmal sogar nach dem Schlusspfiff. Als die Dynamo-Profis nach dem 3:2-Sieg in Münster zu den rund 2 000 mitgereisten Fans gehen, müssen sie zwar erst durch eine Polizeikette – warum auch immer die ohne Anzeichen für Gewalt aufgezogen ist. Aber dann genießen sie das Bad in der Menge und beschenken die Anhänger mit ihren Sachen. „Ich habe nur noch meine Glückssocken und meine Glücksunterhose an“, meint Michael Hefele (r.). „Und die Kapitänsbinde! Die ist einmalig, die schweiße ich mir ein und lege sie in den Tresor.“ Auch Stefan Kutschke (l.) und Marco Hartmann, der nach einer Erkältung nicht gespielt hatte, kommen oberkörperfrei in die Kabine. Einige Spieler holen sogar Nachschub und eilen noch mal raus. Nur Justin Eilers behält sein Trikot an. „Ich hatte es vorher schon jemandem versprochen“, erklärt der Doppel-Torschütze. Der Auswärtssieg – es ist der zwölfte in dieser Saison – gerät zwar am Ende noch mal in Gefahr, aber die Zittereinlage trübt die Feierlaune nicht. Trainer Uwe Neuhaus ist das sogar „völlig egal“. Er gibt der Mannschaft bis Mittwoch frei, und die meisten Spieler starten am Samstag vom Flugplatz Münster/Osnabrück direkt durch nach Mallorca. Die Party geht weiter. „Das haben sie sich verdient“, meint Neuhaus, der nun vor dem abschließenden Heimspiel gegen Osnabrück die Spieler wiederum „in der Bringeschuld“ sieht. „Aber da mache ich mir keine Sorgen, sie sind charakterlich Fotos: Mike Worbs (4) einwandfrei.“ (SZ/-ler) ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Eilers zittert 9 |||||||||||||||||||||||||||||||| Cottbus vor Endspiel um Klassenerhalt Cottbus. Die Sonne über dem Stadion der Freundschaft beim Auslaufen der Profis von Energie Cottbus hatte Symbolcharakter – die vereinzelten Wölkchen am Himmel aber auch. Denn trotz des 1:0-Sieges beim FC Rot-Weiß Erfurt läuft es für die Lausitzer nun auf ein Abstiegsendspiel gegen den FSV Mainz 05 II am nächsten Samstag hinaus. Um den Klassenverbleib in der 3. Fußball-Liga zu sichern, braucht Energie vermutlich einen Sieg. „Wir dürfen jetzt nicht in der Spannung nachlassen“, betonte Trainer Claus-Dieter Wollitz nach dem Zittersieg in Erfurt. Das umstrittene Tor von Uwe Möhrle in der 34. Minute lässt die Hoffnung des einstigen Bundesligisten auf eine Last-MinuteRettung weiterleben. Beim Treffer des Innenverteidigers hatte der Linienrichter zwar zunächst die Abseitsfahne gehoben, wurde aber von Schiedsrichter Guido Winkmann überstimmt. Da auch Werder Bremen II und Wehen Wiesbaden jeweils gewannen, geht Cottbus mit einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze in die letzte Partie. Bremen spielt beim VfR Aalen, der bereits gerettet ist, Wehen empfängt das abgeschlagene Schlusslicht Stuttgart II. Bei einem Unentschieden würde Energie unter den Strich rutschen, wenn einer der beiden Konkurrenten gewinnt. Obwohl Cottbus in dieser Saison zu Hause erst dreimal gewonnen hat, setzen Wollitz und seine Profis auf den Heimvorteil. „Ich weiß, dass uns das Publikum gegen Mainz wieder tragen wird. Ich bin stolz auf diese Unterstützung durch unsere Fans“, sagte der Trainer. Und Möhrle ergänzte: „Wir dürfen uns auf keine taktischen Spielereien oder Rechenspielchen einlassen. Die Fans werden uns grandios unterstützen.“ (dpa) … und das nicht nur, weil es trotz seiner zwei Tore für Dynamo in Münster doch noch eng wird. Von Sven Geisler, Münster J ustin Eilers hat es eilig. Nicht etwa, weil er befürchtet, den Flug nach Mallorca zu verpassen. „Ich muss schnell machen, SkyGo gucken“, sagt er. Der Torjäger will wissen, wie es steht. Natürlich weiß er, dass Dynamo das letzte Auswärtsspiel bei Preußen Münster mit 3:2 gewonnen hat, er hat schließlich zwei Tore geschossen. Aber nach dem Schlusspfiff denkt er bereits an seine Zukunft, und gerade könnte sich entscheiden, ob die erst- oder doch nur zweitklassig wird. Werder Bremen, sein künftiger Verein, kämpft in der Bundesliga gerade um den Klassenerhalt. „Ich habe gehört, sie führen 1:0“, meint Eilers. Tatsächlich hatte Santiago Garcia für Werder getroffen, doch Schiedsrichter Felix Zwayer erkannte das Tor wegen eines vermeintlichen Stürmerfouls nicht an – eine Fehlentscheidung. Und so bleibt es bis zum Schluss beim 0:0 in Köln – ein Eilers hätte Bremen vermutlich geholfen mit seiner außergewöhnlichen Treffsicherheit. In Münster erzielt er seine Saisontore 22 und 23. Stefan Kutschke hatte das 1:0 gemacht, und so führt Dynamo zur Pause mit 3:0. „Wir haben den Sack relativ früh zugemacht“, meint Eilers. Beinahe hätte der komfortable Vorsprung jedoch nicht gereicht. „Wir haben das Spiel in der zweiten Halbzeit verwaltet, aber man weiß ja, wie es im Fußball läuft. Plötzlich kassierst du das 1:3, das 2:3 – und es geht ein bisschen das Zittern los“, sagt der Angreifer. „Wenn noch das 3:3 gefallen wäre, hätten wir Das Dynamo-Zeugnis: Kreuzer wieder stark uns dumm angeguckt. Aber so können wir darüber schmunzeln, dass wir Münster rankommen lassen haben.“ Über den Strafstoß „brauchen wir uns nicht zu beschweren“, räumt Jim-Patrick Müller ein, der das Bein nicht rechtzeitig wegzieht, sodass der Münsteraner Lennart Stoll drüber fallen kann. Amaury Bischoff jagt den Ball unter die Latte. Nur zwei Minuten danach geht Charles Laprevotte an allen Dresdnern vorbei und schiebt ein. Man könnte natürlich knallhart analysieren, wie das passieren konnte, und würde schnell Erklärungen finden. „Wahrscheinlich haben wir uns zu sicher geJustin Eilers in Jubelpose: Für ihn läuft’s perfekt, für seinen künftigen Verein weniger gut. Stefan Kutschke: Schließt beim 1:0 eiskalt ab und behält beim 2:0 die Übersicht. Nach der Pause von den Mitspielern vorn „vergessen“. Marvin Ste- Justin Eilers: Oh- faniak: Kommt diesmal nicht so richtig ins Spiel, auch seine Standards gelingen nicht wie gewohnt. Es wird Zeit, dass Urlaub ist. ne Worte! Beschränkt sich läuferisch zwar auf das Allernötigste, macht aber wieder zwei Buden. Effektiver geht’s kaum. Aias Aosman: Bä- renstarker Beginn, leitet das Führungstor ein. Doch mit zunehmender Spieldauer gehen ihm die Ideen aus, weil die Kräfte schwinden. Jim-Patrick Müller: Für Hartmann von Beginn an dabei, lässt keinen Grashalm aus, verursacht unglücklich den Elfmeter. Quirin Moll: Spielt zu Be- ginn drei Fehlpässe, findet aber schnell seine Ballsicherheit wieder, schaltet vor dem 3:0 schnell und steckt auf Eilers durch. Fabian Holthaus: Für den nach Erkältung geschonten Fabian Müller in der Startelf, zeigt wieder ansteigende Form. Versucht es einmal volley – drüber (8.). Giuliano Modica: Leistet sich ungewohnt viele Stockfehler im Spielaufbau, hat Glück, dass die Ballverluste nicht direkt bestraft werden. Niklas Hauptmann: Bekommt eine länge- re Einsatzzeit, nutzt die mit großem Engagement. In der Schlussphase sichert er für sein Alter erstaunlich abgezockt den Ball. Nicht zu bewerten: Jannik Müller und Tim Väyryn nen. (SZ/-ler) Michael Hefele: Sein wichtigstes Ziel ist es, die fünfte Gelbe Karte zu vermeiden. Das gelingt. „Ich bin den Zweikämpfen lieber aus dem Weg gegangen.“ Niklas Kreuzer: Ist in der ersten Hälfte an nahezu allen Offensivaktionen beteiligt, bereitet das 1:0 und weitere Chancen vor. Defensiv ebenfalls souverän. Patrick Wiegers: Bekommt wieder mehrere Gelegenheiten, sich auszuzeichnen – auch als „Libero“, was einmal klappt (14.), einmal nicht beim 2:3. SZ-Noten: 1 = überragend; 2 = stark; 3 = solide; 4 = mangelhaft; 5 = enttäuschend; 6 = indiskutabel fühlt“, mutmaßt Patrick Wiegers, „aber was wollen wir darüber groß meckern?! Wir wollten hier keinen sonnigen Samstagnachmittag verbringen, sondern drei Punkte mitnehmen – und das haben wir geschafft.“ Die Dresdner spielen auch beim Schaulaufen nach Aufstieg und Meistertitel eine Halbzeit lang attraktiven Fußball, kombinieren drei Tore blitzsauber heraus, wenngleich es ihnen der Gegner nicht allzu schwer macht. „Im Vorfeld hat jeder gefragt, wofür wir uns noch motivieren können“, meint Quirin Moll. „Ich denke, man hat gesehen, dass wir motiviert waren, für unsere Fans noch mal ein gutes Spiel abzuliefern.“ Von einem Charaktertest wollte Uwe Neuhaus nicht sprechen. „Solche Tests haben wir im Laufe der Saison einige Male bestanden“, erklärt der Trainer. Für ihn ist dieses Spiel ein Spiegelbild der Saison – besonders das Tor zum 2:0. Kutschke hätte selber abschließen können, legt aber auf Eilers, der nur noch einschieben muss. „Mir ist spontan Osnabrück eingefallen, als ,Eile‘ querlegt auf Pascal Testroet. Wie diese Mannschaft zusammenarbeitet, jeder dem anderen den Torerfolg gönnt, das ist der Grundstein.“ So habe sie Niederlagen weggesteckt, auch wenn es nur zwei waren, Spiele kurz vor Schluss gedreht „mit einer Wucht, mit einer Überzeugung, einer Leidenschaft“. „Vor dem Tor doch nicht so blind“ Das wollen sie nun noch einmal zeigen: am Samstag im längst ausverkauften DDV-Stadion gegen die andere Sportgemeinschaft aus Großaspach. Ein Treffer vor dem KBlock, das wäre für Eilers „ganz speziell“ und „ein schöner Abschluss“ seiner Dresdner Zeit. Wobei er sich natürlich auch über jeden Treffer auf der anderen Seite freuen würde. Oder zwei? 25 wären doch eine schöne Zahl? „Klar, das wäre schön, aber 23 sind auch eine sehr, sehr gute Marke.“ Hauptsache, er bleibt in der Torjägerliste vorn. Seinen Vorsprung auf den Magdeburger Christian Beck hat er zwar auf vier Treffer ausgebaut, aber man weiß ja nie … Diesen Einzeltitel, der natürlich „ein großer Verdienst der Truppe“ ist, will er sich jetzt nicht mehr nehmen lassen. „Ich war die ganze Zeit oben und will es bleiben“, sagt Eilers. „Das wäre mein persönliches i-Tüpfelchen auf einer absolut geilen Saison.“ Und eine Anerkennung, wie er mit einem Schmunzeln hinzufügt, „dass ich vor dem Tor doch nicht so blind bin und ein bisschen Instinkt besitze“. Genau deshalb hat ihn Werder verpflichtet. Allerdings ist Eilers davon ausgegangen, dass er sich nach dem Zweitliga-Aufstieg mit Dynamo mit dem Wechsel an die Weser seinen Traum von der Bundesliga erfüllen kann. Möglicherweise aber läuft er nächste Saison doch wieder im DDV-Stadion auf, wenigstens einmal, wenn er mit Bremen nach Dresden kommt. Davon will er jedoch jetzt nichts wissen, denn noch besteht Hoffnung. Am Samstag wird es Eilers deshalb nach dem Schlusspfiff wieder eilig haben, zu erfahren, wie es bei Werders Abstiegsendspiel gegen Eintracht Frankfurt steht. Wenn sie gewinnen, stürmt er ab August sicher erstklassig, aber wenn nicht … p Preußen Münster – Dynamo Dresden 2:3 (0:3) Preußen: Lomb – Schöneberg (64. Kopplin), Pischorn, Schweers, Tritz – Philipps – Laprévotte, Kara, Bischoff – L. Stoll (79. Amachaibou), Reichwein (57. Grimaldi). Dynamo: Wiegers – Kreuzer, Modica, Hefele, Holthaus – Aosman, Moll (73. Ja. Müller), J.-P. Müller – Eilers, Kutschke (83. Väyrynen), Stefaniak (65. Hauptmann). SR: Kempkes (Kruft). Zu.: 8 540. Tore: 0:1 Kutschke (8.), 0:2, 0:3 Eilers (20., 44.), 1:3 Bischoff (85./Foulelfm.), 2:3 Laprévotte (87.). p Fortuna Köln – Erzgebirge Aue 0:2 (0:1) SR: Schult (Hamburg). Zu.: 3 845. Tore: 0:1 Riese (12./Foulelfmeter), 0:2 Köpke (53.). Rot: Mimbala (Köln/10.) Notbremse). Bes. Vorkommnisse: Boss (Köln) hält Foulelfmeter von Riese (Aue). p FSV Mainz 05 II – Hansa Rostock 4:0 (1:0) SR: Schriever (Dorum). Zu.: 2 198. Tore: 1:0 Höler (33.), 2:0 Saller (59.), 3:0 Parker (61.), 4:0 Derstroff (73.). p VfB Stuttgart II – 1. FC Magdeburg 0:1 (0:0) SR: Bokop (Vechta). Zu.: 1 500. Tore: 0:1 Beck (47.). p Rot-Weiß Erfurt – Energie Cottbus 0:1 (0:1) SR: Winkmann (Kerken). Zu.: 6 043. Tore: 0:1 Möhrle (35.). p Würzburger Kickers – Holstein Kiel 1:1 (0:1) SR: Welz (Wiesbaden). Zu.: 8 776. Tore: 0:1 Lewerenz (32.), 1:1 Haller (81.). p Hallescher FC – VfR Aalen 3:1 (2:1) SR: Cortus (Röthenbach). Zu.: 8 011. Tore: 0:1 Menig (13.), 1:1 Engelhardt (34.), 2:1 Pfeffer (40.), 3:1 Aydemir (50.). p Werder Bremen II – Stuttgarter Kickers 1:0 (0:0) SR: Alt (Heusweiler). Zu.: 573. Tore: 1:0 Yildirim (53.). p Sonnenhof Großaspach – SV Wehen Wiesbaden 0:1 (0:1) SR: Thomsen (Kleve). Zu.: 1 300. Tore: 0:1 Ruprecht (16./Handelfmeter). p Chemnitzer FC – VfL Osnabrück 2:1 (1:0) SR: Kampka (Mainz). Zu.: 8 441. Tore: 1:0 Frahn (42.), 1:1 Willers (77.), 2:1 Steinmann (85.) 1. Dynamo Dresden 2. Erzgebirge Aue (A) 3. Würzburger Kickers (N) 4. 1. FC Magdeburg (N) 5. VfL Osnabrück 6. SG S. Großaspach 7. Chemnitzer FC 8. Preußen Münster 9. Hallescher FC 10. Holstein Kiel 11. Rot-Weiß Erfurt 12. Hansa Rostock 13. Fortuna Köln 14. FSV Mainz II 15. VfR Aalen (A) 16. Stuttgarter Kickers 17. Energie Cottbus 18. Werder Bremen II (N) 19. Wehen Wiesbaden 20. VfB Stuttgart II 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 37 20 18 15 14 14 14 14 12 13 12 13 11 13 11 10 11 9 10 8 7 15 13 16 14 14 12 10 13 9 12 8 13 7 12 14 10 14 10 16 10 2 6 6 9 9 11 13 12 15 13 16 13 17 14 13 16 14 17 13 20 73:34 39:21 42:25 49:36 45:38 57:45 51:46 43:38 47:45 44:44 44:50 39:47 53:68 45:45 34:38 38:51 30:49 40:55 32:47 37:60 75 67 61 56 56 54 52 49 48 48 47 46 46 45 44 43 41 40 40 31 10 |||||||||||||||||||||||||||||||| SPORT SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 9. MAI 2016 Nepolsky und Markeviciute verlängern Weixdorf gewinnt Pokal-Generalprobe Handball, 2. Bundesliga Frauen Der HC Rödertal kann auch mit Torhüterin Ann Rammer, Grete Neustadt und Vivien Jäger für 2016/17 planen. Die Partie in Koblenz ging mit 27:30 verloren. Fußball-Stadtoberliga Dresden Die SG kommt gegen den FV Süd-West zu einem 3:0-Sieg. Der Radeberger SV schlägt den SC Borea klar mit 5:3. B eim Handball-Zweitligisten HC Rödertal nimmt der Kader des Bundesligateams für die kommende Spielzeit immer weiter Gestalt an. Die zum Saisonende auslaufenden Verträge von fünf Spielerinnen sind jetzt verlängert worden. Neben den beiden „Urgesteinen“ Ann Rammer (zwei Jahre bis 2018) und Kathleen Nepolsky (ein Jahr bis 2017) – beide übrigens seit der Vereinsgründung dabei – werden auch Torjägerin Jurgita Markeviciute, Grete Neustadt (beide ein Jahr bis 2017) und Vivien Jäger (drei Jahre bis 2019) weiterhin das Trikot der Rödertalbienen tragen. HCR-Cheftrainer Karsten Moos sagte zum Thema Personalplanung: „Wir sind froh, Spielerinnen wie Ann, Kathleen oder Jurgita weiterhin bei uns halten zu können, denn sie sind mit Abstand am längsten oder sogar seit der Vereinsgründung dabei und auch im Umfeld zu wichtigen Sympathieträgern und Identifikationsfiguren geworden. Zudem konnten sie auch in diesem Jahr ihrer Rolle als Führungsspielerinnen gerecht werden. Gerade Jurgita ist für unser Spiel extrem bedeutend. Vivien hat sich trotz ihres jungen Alters in den letzten beiden Jahren bei uns zu einer gestandenen Bundesligaspielerin entwickelt, deren Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft ist.“ Mit Egle Alesiunaite, Lisa Havel, Julia Pöschel sowie Jasmin-Helen Müller werden vier Spielerinnen den HCR mit dem Ende der aktuellen Saison verlassen und ihr Glück bei anderen Vereinen versuchen. Das Trio Pöschel, Müller und Havel wechselt zum frischgebackenen Drittliga-Aufsteiger SC Markranstädt. HCR-Manager Thomas Klein meinte dazu: „Den Kontrakt mit Egle wollten wir eigentlich auch ver- Die beiden Rödertalbienen Kathleen Nepolsky (links) und Jurgita Markeviciute (rechts) sind schon lange Leistungsträgerinnen ihrer Mannschaft. Hier stoppt das Duo im Sachsenpokal-Viertelfinale im Februar 2013 die Oschatzerin Carmen Schneider. Foto: Kerstin Pravemann längern. Da sie zukünftig ihre Prioritäten aber vermehrt in den privaten und beruflichen Bereich verlagern möchte und dies mit Bundesligahandball leider nicht vereinbar ist, müssen wir ihre Entscheidung leider akzeptieren. Auch für Julia Pöschel steht die berufliche Zukunft zunächst im Vordergrund.“ Mit weiteren möglichen Neuverpflichtungen befindet sich der HCR in der Endphase der Verhandlungen. Klein: „Neben Izabella Nagy aus Kirchhof haben wir unseren Fokus vor allem auf den Bereich Rückraum und Kreis gelegt – wohl wissend, dass wir uns ab der kommenden Saison neben der Kaderbreite auch qualitativ besser aufstellen müssen, um unsere gesteckten langfristigen Ziele zu erreichen.“ Der HC Rödertal belegt derzeit mit 32:26 Punkten den sechsten Tabellenplatz der 2. Bundesliga. Das letzte Auswärtsspiel bei den Vulkan Ladies Koblenz Weibern FUSSBALL ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 2. BUNDESLIGA,, 33. SPIELTAG p RB Leipzig – Karlsruher SC 2:0 (0:0) SR: Sippel (München). Zu.: 42 559. Tore: 1:0 Forsberg (52.), 2:0 Halstenberg (87.). p Arminia Bielefeld – 1. FC Union Berlin 2:0 (0:0) SR: Steinhaus (Hannover). Zu.: 19 943. Tore: 1:0 Ulm (53.), 2:0 Klos (90.+2). p TSV 1860 München – SC Paderborn 07 1:0 (0:0) SR: Stieler (Hamburg). Zu.: 54 100. Tor: 1:0 Mauersberger (73.). p 1. FC Nürnberg – FC St. Pauli 1:0 (1:0) SR: Fritz (Korb). Zu.: 50 000. Tor: 1:0 Füllkrug (22.). p Fortuna Düsseldorf – FSV Frankfurt 1:0 (0:0) SR: Weiner (Ottenstein). Zu.: 32 267. Tor: 1:0 Demirbay (49.). p 1. FC Kaiserslautern – SpVgg Greuther Fürth 3:1 (2:1) SR: Storks (Velen). Zu.: 25 037. Tore: 0:1 Berisha (12.), 1:1 Jenssen (18.), 2:1 Ring (38.), 3:1 Görtler (72.). p SC Freiburg – 1. FC Heidenheim 2:0 (0:0) SR: Perl (Pullach im Isartal). Zu.: 24 000. Tore: 1:0, 2:0 Niederlechner (87., 90.+1). p VfL Bochum – Eintracht Braunschweig 2:3 (2:1) SR: Kempter (Sauldorf). Zu.: 15 000. Tore: 0:1 Holtmann (8.), 1:1, 2:1 Terodde (26., 34.), 2:2 Bastians (56./Eigentor), 2:3 Ademi (62.). Rot: – / Decarli (88./Tätlichkeit). Besondere Vorkommnisse: Fejzic hält Foulelfmeter von Terodde (60.). Terodde verschießt Foulelfmeter (89.). p SV Sandhausen – MSV Duisburg 2:2 (0:0) SR: Kircher (Rottenburg). Zu.: 8 023. Tore: 1:0 Klingmann (68.), 2:0 Vollmann (75.), 2:1 Klotz (80.), 2:2 Tschanturia (83.). 1. SC Freiburg (A) 33 22 6 5 74:37 72 2. RB Leipzig 33 20 7 6 54:31 67 3. 1. FC Nürnberg 33 18 8 7 67:41 62 4. FC St. Pauli 33 14 8 11 40:37 50 5. VfL Bochum 33 12 12 9 52:38 48 6. Eintracht Braunschweig 33 12 10 11 44:36 46 7. Union Berlin 33 12 10 11 54:49 46 8. Karlsruher SC 33 12 10 11 34:36 46 9. Kaiserslautern 33 12 9 12 47:42 45 10. 1. FC Heidenheim 33 11 12 10 40:36 45 11. SpVgg Greuther Fürth 33 12 7 14 46:54 43 12. Arminia Bielefeld (N) 33 8 17 8 37:38 41 13. SV Sandhausen 33 12 7 14 39:47 40 14. 1860 München 33 8 10 15 31:44 34 15. Fortuna Düsseldorf 33 8 8 17 30:47 32 16. MSV Duisburg (N) 33 6 11 16 31:54 29 17. FSV Frankfurt 33 7 8 18 31:58 29 18. SC Paderborn (A) 33 6 10 17 28:54 28 SV Sandhausen: 3 Punkte Abzug aufgrund von Lizenzverstößen REGIONALLIGA NORDOST,, 32. SPIELTAG Budissa Bautzen – TSG Neustrelitz Optik Rathenow – Wacker Nordhausen FSV Luckenwalde (N) – VfB Auerbach Halberstadt – FSV Zwickau Carl Zeiss Jena – SV Babelsberg FC Schönberg (N) – FCO Neugersdorf (N) BFC Dynamo – RB Leipzig II (N) Viktoria Berlin – Berliner AK 07 ZFC Meuselwitz – Hertha BSC II 1. FSV Zwickau 32 22 2. Berliner AK 07 31 20 3. Wacker Nordhausen 32 16 4. FCO Neugersdorf (N) 32 15 5. BFC Dynamo 32 16 6. Carl Zeiss Jena 32 14 7. SV Babelsberg 32 12 8. Hertha BSC II 32 13 9. VfB Auerbach 31 13 10. TSG Neustrelitz 32 13 11. RB Leipzig II (N) 32 11 12. FC Schönberg (N) 32 9 13. Viktoria Berlin 32 8 14. Budissa Bautzen 32 7 15. ZFC Meuselwitz 32 9 16. FSV Luckenwalde (N) 32 8 17. Halberstadt 32 6 18. Optik Rathenow 32 4 5 8 10 9 4 8 13 9 8 6 8 9 11 13 7 2 5 7 5 3 6 8 12 10 7 10 10 13 13 14 13 12 16 22 21 21 OBERLIGA SÜ Ü D,, 26. SPIELTAG FC International Leipzig (N) – Union Sandersdorf SV Schott Jena – Bischofswerdaer FV (N) TV Askania Bernburg – FSV Barleben (N) Energie Cottbus II – VfL Halle 1:1 (1:1) 2:0 (1:0) 0:1 (0:0) 2:4 (1:3) 0:2 (0:0) 1:2 (1:0) 2:0 (1:0) 1:3 (0:0) 0:0 73:30 71 59:18 68 56:36 58 50:39 54 60:46 52 38:29 50 46:29 49 49:52 48 47:37 47 46:41 45 47:46 41 37:47 36 43:61 35 43:43 34 31:55 34 30:75 26 35:72 23 27:61 19 1:0 (0:0) 0:3 (0:2) 1:0 (1:0) 2:1 (0:1) SSV Markranstädt – FC Carl Zeiss Jena II 2:3 (1:3) Wismut Gera (N) – VFC Plauen (A) 0:1 (0:1) Einheit Rudolstadt – Rot-Weiß Erfurt II 0:2 (0:1) FC Eisenach – 1. FC Lok Leipzig 0:2 (0:2) 1. 1. FC Lok Leipzig 26 19 7 0 65:11 64 2. FC International Leipzig (N) 26 17 4 5 59:24 55 3. Bischofswerdaer FV (N) 26 14 8 4 49:26 50 4. FC Carl Zeiss Jena II 26 13 6 7 63:37 45 5. Energie Cottbus II 26 12 3 11 50:53 39 6. Einheit Rudolstadt 26 10 8 8 36:28 38 7. Union Sandersdorf 26 11 5 10 40:40 38 8. VfL Halle 26 10 6 10 55:42 36 9. SSV Markranstädt 26 10 6 10 40:38 36 10. TV Askania Bernburg 26 9 8 9 34:32 35 11. FSV Barleben (N) 26 9 6 11 42:39 33 12. Rot-Weiß Erfurt II 26 8 7 11 43:50 31 13. VFC Plauen (A) 26 8 6 12 39:59 30 14. SV Schott Jena 26 8 3 15 34:60 27 15. Wismut Gera (N) 26 3 5 18 26:64 14 16. FC Eisenach 26 2 2 22 15:87 8 Rot-Weiß-Erfurt II zieht seine U23 zurück. Eisenach hat nicht für die Oberliga-Saison 2016/2017 gemeldet. LANDESLIGA,, 25. SPIELTAG p FC Grimma – SG Taucha 99 0:1 (0:1) SR: Mörschke (Delitzsch). Zu.: 285. Tor: 0:1 Al Abri (22.). GelbRot: Maruhn (Grimma/65.). p Heidenauer SV – VfB Empor Glauchau 1:0 (0:0) SR: Wehnert (Haselbachtal). Zu.: 45. Tor: 1:0 F. Wagner (90.). p VfL Pirna-Copitz – BSC Freiberg 2:0 (0:0) SR: Weigelt (Leipzig). Zu.: 80. Tore: 1:0 Schmidt (64.), 2:0 Riedel (70.). p BSG Stahl Riesa – Kickers 94 Markkleeberg 2:2 (1:1) SR: Schroth (Dresden). Zu.: 370. Tore: 0:1 K. Adam (2.), 1:1 Runge (13.), 1:2 K. Adam (46.), 2:2 Gründler (90.+5). p VfL Hohenstein-Ernstthal – FC Eilenburg 2:0 (0:0) SR: Rohland (Borna). Zu.: 205. Tore: 1:0 Blankenburg (52.), 2:0 Erler (87.). p Reichenbacher FC – BSG Chemie Leipzig 1:1 (1:0) SR: Schönfelder (Niederwürschnitz). Zu.: 520. Tore: 1:0 Süß (13.), 1:1 Kind (57.). p NFV Gelb-Weiß Görlitz – SV Einheit Kamenz 1:1 (1:1) SR: Markowitz (Zwickau). Zu.: 128. Tore: 0:1 Novotny (11.), 1:1 Kazadi (12.). p BSG Rapid Chemnitz – FSV Zwickau II 2:1 (1:0) SR: Biastoch (Großröhrsdorf). Zu.: 155. Tore: 1:0 Seifert (8.), 1:1 Gehrmann (81.), 2:1 Grube (90.). 1. Einheit Kamenz * 25 14 8 3 50:21 50 2. FC Grimma 25 15 4 6 39:24 49 3. BSG Chemie Leipzig 25 14 5 6 54:26 47 4. Stahl Riesa 25 13 5 7 48:32 44 5. FSV Zwickau II 25 11 7 7 38:36 40 6. Hohenstein-Ernstt. 25 10 9 6 47:32 39 7. FC Eilenburg 25 11 5 9 41:38 38 8. Heidenauer SV 25 11 4 10 33:31 37 9. Gelb-Weiß Görlitz 25 10 6 9 36:31 36 10. Kickers Markkleeberg 25 9 8 8 43:41 35 11. VfL Pirna-Copitz (N) 25 9 5 11 37:40 32 12. VfB Empor Glauchau 25 8 5 12 25:40 29 13. BSG Rapid Chemnitz 25 6 7 12 37:50 22 14. BSC Freiberg 25 5 4 16 22:58 19 15. SG Taucha (N) 25 4 5 16 18:49 17 16. Reichenbacher BC (N 25 2 9 14 21:40 15 * Aufstiegsverzicht erklärt LANDESKLASSE OST,, 21. SPIELTAG p Blau-Weiß Zschachwitz – FSV Neusalza-Spr. 3:4 (3:1) SR: Krahl (Schmerlitz). Zu.: 85. Tore: 1:0, 2:0 Winter (10., 15.), 2:1 Richter (27.), 3:1 S. Voigt (39.), 3:2 Nulicek (57.), 3:3 Rehacek (61./Foulelfmeter), 3:4 Wanacki (72.). Gelb-Rot: Bursa (Neusalza/90.+2). Besonderes Vorkommnis: Wecker (Zschachwitz) verschießt Foulelfmeter (90.+2). p SG Dresden-Striesen – Dresdner SC 1898 2:1 (2:0) SR: Kneusel (Dresden). Zu.: 138. Tore: 1:0, 2:0 P. Seifert (10., 17.), 2:1 Preißiger (69.). p Rot-Weiß Bad Muskau – FV 06 Laubegast 4:1 (2:0) SR: Mayer (Kamenz). Zu.: 125. Tore: 1:0 Kölzow (37.), 2:0 Kosman (39./Foulelfmeter), 3:0 Sobczyk (47.), 3:1 Groß (69.), 4:1 Medvediev (84.). Gelb-Rot: C. Richter (Laubegast/75.). Rot: Beulke (Laubegast/75.). p SV Großpostwitz-Kirschau – LSV Neustadt/Spree 3:0 (1:0) SR: Kläber (Dresden). Zu.: 150. Tore: 1:0 Ginzel (45.), 2:0 P. Mecir (62./Foulelfmeter), 3:0 Thomas (66.). Gelb-Rot: Nowotnick (Neustadt/70.). p FV Eintracht Niesky - Post SV Dresden 2:0 (1:0) SR: Jacob (Pirna). Zu.: 85. Tore: 1:0, 2:0 Bog. Jablonski (4., 90.). p Bischofswerdaer FV 08 II – Radebeuler BC 08 3:1 (1:0) SR: Schulze (Meißen). Zu.: 65. Tore: 1:0 Heine (39.), 2:0 P. Seidler (61.), 2:1 Heinisch (64.), 3:1 Lorenz (78.). p SV Trebendorf – Budissa Bautzen II abgesagt * 1. Eintracht Niesky 21 15 4 2 47:16 49 2. FV 06 Laubegast 21 12 5 4 46:26 41 3. Rot-Weiß Bad Muskau 21 11 5 5 62:37 38 4. LSV Neustadt/Spree 21 9 5 7 36:35 32 5. Radebeuler BC 20 9 6 5 31:24 30 6. SV Großpostwitz-Kirschau 21 9 3 9 37:45 30 7. Budissa Bautzen II 20 8 4 8 33:29 28 8. SV Trebendorf (N) 20 8 3 9 41:47 27 9. Blau-Weiß Zschachwitz 20 8 2 10 42:42 26 10. Bischofswerdaer FV II (N) 21 9 2 10 40:43 26 11. Dresdner SC 21 6 5 10 36:37 23 12. FSV Neusalza-Spremberg 21 5 5 11 29:44 20 13. SG Striesen (N) 21 4 5 12 23:43 17 14. Post Dresden (A) 21 2 6 13 22:57 12 * Bautzen II nicht angetreten, Spielwertung steht noch aus. LANDESKLASSE MITTE,, 21. SPIELTAG p BSV 68 Sebnitz – SV Germania Mittweida 3:3 (1:1) SR: Gläser (Dresden). Zu.: 147. Tore: 1:0 Nebes (10.), 1:1 Richter (12.), 1:2 Torlee (49./Eigentor), 2:2 Krause (53.), 2:3 Wilsdorf (77.), 3:3 Torlee (79.). p SV Strehla – FV Blau-Weiß Stahl Freital 3:6 (1:3) SR: Schlecht (Machern). Zu.: 65. Tore: 0:1, 0:2 E. Zimmermann (10., 15.), 0:3 Boros (28.), 1:3 K. May (33.), 1:4 Boros (55.), 2:4 Naumann (64.), 2:5 Kabutey (68.), 3:5 Schmidt (85.), 3:6 Kramer (87.). p SG Motor Wilsdruff – Großenhainer FV 3:1 (3:0) SR: Leonhardt (Pirna). Zu.: 50. Tore: 1:0 Seb. Göldner (3.), 2:0 Jasinski (16.), 3:0 Seb. Göldner (36.), 3:1 Schwitzky (82.). p FV Gröditz 1911 – TSV 1848 Flöha 3:1 (1:0) SR: Wogawa (Oschatz). Zu.: 70. Tore: 1:0 Großmann (9.), 2:0 Zeller (54.), 3:0 Großmann (56./Foulelfmeter), 3:1 K. Hunger (90.+1/Foulelfmeter). p SV Wesenitztal – SV Lichtenberg 3:1 (0:0) SR: Breidel (Marienberg/Zöblitz). Zu.: 146. Tore: 1:0 Schiefner (50.), 2:0 Kühn (61.), 2:1 Miersch (82./Foulelfmeter), 3:1 Seddig (90.+4). p SG Empor Possendorf – Meißner SV 08 4:1 (1:0) SR: L. Runge (Schöpstal). Zu.: 105. Tore: 1:0 Becker (36.), 1:1 Wilde (50.), 2:1 Eisenbeiß (69.), 3:1 Poike (82.), 4:1 Becker (90.). p SV Bannewitz – SpVgg Grün-Weiß Coswig 0:2 (0:0) SR: Müller (Cunewalde). Zu.: 103. Tore: 0:1 Kiontke (48.), 0:2 Preuß (86.). 1. BSV Sebnitz 21 15 4 2 60:21 49 2. Germania Mittweida 21 14 4 3 52:25 46 3. Stahl Freital 21 13 5 3 67:37 44 4. SpVgg Coswig 21 11 6 4 48:26 39 5. Großenhainer FV 21 12 2 7 41:30 38 6. Motor Wilsdruff (N) 21 9 3 9 43:35 30 7. FV Gröditz 21 7 5 9 34:44 26 8. SV Bannewitz 21 5 9 7 34:38 24 9. Empor Possendorf 21 6 5 10 37:46 23 10. TSV Flöha (N) 21 7 2 12 29:42 23 11. SV Lichtenberg 21 5 3 13 28:56 18 12. SV Wesenitztal 21 4 5 12 39:63 17 13. Meißner SV 21 5 4 12 34:53 16 14. SV Strehla (N) 21 4 3 14 22:52 15 ging am Sonnabend mit 27:30 (15:14) verloren. Ausschlaggebend für die Niederlage waren die sehr begrenzten Wechselmöglichkeiten beim HCR, der nur mit acht Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen angereist war. Beste Werferin war wieder einmal Torjägerin Jurgita Markeviciute mit 14 Treffern. Am kommenden Sonnabend ist ab 18 Uhr die SG TSG/DJK Mainz-Bretzenheim beim Saisonfinale zu Gast in der Großröhrsdorfer Sporthalle. (SZ) Landesklasse-Vereine wollen nicht aufsteigen Dresden. Der Sächsische Fußball-Verband (SFV) hatte alle Vereine der vier Landesklasse-Staffeln, die im Fall der sportlichen Qualifikation ihr Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen wollen, aufgerufen, bis zum 30. April eine unwiderrufliche Erklärung abzugeben. Das Ergebnis ist ernüchternd: Insgesamt 15 Vereine haben ihren Verzicht erklärt. Eintracht Niesky beantragte eine Fristverlängerung bis 31. Mai – über den Antrag wurde noch nicht entschieden. Landesliga-Absteiger Post SV Dresden wird seine Mannschaft aus der siebenten Liga zurückziehen. „Der SFV wird zeitnah das Gespräch mit seinen Vereinen suchen. Für uns ist es wichtig, die Beweggründe und Probleme der einzelnen Klubs zu kennen, um ihnen Hilfestellung zu leisten“, sagt SFV-Vizepräsident Christoph Kutschker. (js) p Den Verzicht erklärt haben: Landesklasse Mitte: SV Germania Mittweida, Großenhainer FV, Grün-Weiß Coswig, BSV 68 Sebnitz, FV Blau-Weiß Stahl Freital. Landesklasse Nord: SV Liebertwolkwitz, HFC Colditz, SV Lipsia 93 Eutritzsch, FSV Krostitz. Landesklasse West: ESV Lok Zwickau, FC Concordia Schneeberg. Landesklasse Ost: SV Rot-Weiß Bad Muskau, FSV Bautzen II, LSV Neustadt/Spree, SV Großpostwitz-Kirschau, FV Eintracht Niesky (unter Vorbehalt). Lokalmatador galoppiert zum Jubiläumspreis Dresden. Lokalmatador Tim Rocco hat mit Jockey Michael Cadeddu im Sattel bei der zweiten Galoppveranstaltung in dieser Saison den mit 12 000 Euro dotierten Jubiläumspreis 125 Jahre Rennbahn DresdenSeidnitz gewonnen. Der vierjährige Wallach aus dem einheimischen Stall von Trainerin Claudia Barsig verwies in diesem Ausgleich II über 2 000 Meter mit einer dreiviertel Länge Vorsprung Silicon Valley unter Ian Ferguson, Le Tiger Still unter Jozef Bojko und Loulou’s Jackpot mit Tom Schurig im Sattel auf die Plätze. Für Barsig war es nach den Erfolgen von Donna Rubina und Tilara der dritte Tageserfolg. „Tim Rocco hat viermal hintereinander gewonnen. Daher hatte ich gehofft, dass es auch beim fünften Mal funktioniert“, sagte sie. 8 211 Zuschauer sahen sieben spannende Rennen mit 71 Pferden. Je zweimal siegten die Jockeys Cadeddu und Maxim Pecheur. An den Wettschaltern setzten Zocker 121 585,23 Euro um. „Damit sind wir nicht zufrieden“, sagte Michael Becker, Präsident vom Dresdener Rennverein. „Das liegt besonders an den Außenwetten, die bloß 53 977,53 Euro betragen. Da gibt es offenbar technische Schwierigkeiten beim Übertragen.“ Es sei ungewöhnlich, dass die Einnahmen auf der Anlage höher liegen als der Umsatz, der von außen komme. (SZ/sw) Am Sonntag kam es auf dem Weixdorfer Forstsportplatz vor 210 Zuschauern zur Generalprobe für das Stadtpokalendspiel. Mit der heimischen SG und dem FV Süd-West traf die beiden Teams aufeinander, die am 11. Juni in Striesen den Pokalsieger ausspielen werden. Nach dem frühen 1:0 durch den Weixdorfer Felix Röthig blieb das Spiel bis zur 88. Minute offen. Dann machte Röthig mit dem 2:0 alles klar für die SG. In der Nachspielzeit traf Tim Köhne noch zum 3:0 (92.). Weixdorf führt mit 52 Punkten die Tabelle an, während Verfolger TSV Rotation Dresden (47 Pkt.) eine 0:1-Heimschlappe gegen Laubegast einstecken musste. Der Radeberger SV feierte in der Sonnabend-Partie gegen den SC Borea (Hinrunde 6:6) vor 121 Zuschauern an der Schillerstraße einen 5:3 (1:1)-Erfolg. „Borea ist ein sehr unbequemer Gegner. Bestückt mit gutklassigen Fußballern, aber auch mit viel Theatralik und verbalen Entgleisungen“, hatte der Radeberger Trainer Markus Seidel seine Jungs schon vorher gewarnt. Die Hausherren gingen in der 34. Minute in Führung. Kurz vor dem Pausenpfiff bekam Borea einen Foulelfmeter, den Kapitän Robert Karsten verwandelte. Nach dem Wechsel traf Robert Vogt für die Nordlichter (51.), Kodjo Selom Megayo (54.) und Lars Keller (61.) drehten die Partie. In der 74. Minute jagte Karsten einen Freistoß unhaltbar ins Eck. Coach Seidel sah dann aber eine starke Schlussphase seiner Männer. Eric Neumann brachte den RSV in der 78. Minute wieder nach vorn, musste aber fünf Minuten später mit einer zweifelhaften Ampelkarte vom Feld. Trotz Unterzahl gelang Lukas Kirsten in der 87. Minute das 5:3. Auf der Gegenseite kassierte Vogt nach einem harten Foul noch Rot (89.). (jj) SPORT IN ZAHLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| AMERICAN FOOTBALL GFL, Gruppe Nord, 2. Spieltag: Dresden – Berlin Adler 71:20. AUTOMOBIL DTM, Hockenheim, 1. Lauf (114,35 km): 1. Mortara (Italien) Audi 42:11,606 Min.; 2. Wickens (Kanada) Mercedes + 1,657 Sek.; 3. Müller (Schweiz) Audi + 4,454; 5. Vietoris (Gönnersdorf) Mercedes + 10,192. 2. (169,238: 1. di Resta (Großbritannien) Mercedes 1:01:42,654 Std.; 2. Glock (Wersau) BMW + 13,240; 3. Farfus (Brasilien) BMW + 13,905. Stand nach 2 von 18 Rennen: 1. di Resta 37 Pkt.; 2. Wickens 26; 3. Mortara 25; 5. Glock 18. BASKETBALL Bundesliga, Männer, Meisterschaftsrunde, Viertelfinale, Play-off (Best of 5), 1. Spieltag: Oldenburg – Ulm 81:90, Frankfurt/M. – Berlin 83:64, München – Ludwigsburg 97:80. BOXEN Kampfabend, Hamburg, Schwergewicht, EM (12 Runden): Pulew (Bulgarien) – Chisora (Großbritannien) 2:1 n. P. FUSSBALL Bundesliga, Frauen, 21. Spieltag: 1. FC Köln – FF USV Jena 2:1, SC Sand – 1. FFC Frankfurt 0:3, Bayer Leverkusen – SC Freiburg 1:3, SGS Essen – Bayern München 0:1, 1899 Hoffenheim – Werder Bremen 2:0, Turbine Potsdam – VfL Wolfsburg 4:0. HANDBALL Männer, Bundesliga, 29. Spieltag: Flensburg-Handewitt – Göppingen 32:25, Gummersbach – Hannover-Burgdorf 31:30, Melsungen – N-Lübbecke 32:24, Bergischer HC – Magdeburg 28:26, Lemgo – Leipzig 30:25, Kiel – Wetzlar 30:21, Stuttgart – BalingenWeilstetten 22:22, Berlin – Rhein-Neckar-Löwen 24:20. Frauen, Bundesliga, 25. Spieltag: Buxtehude – Thüringer HC 25:33, Leipzig – Göppingen 37:27, Dortmund – RosengartenBuchholz 33:24, Bietigheim – Bad Wildungen 32:23, Leverkusen – Celle 31:26, Oldenburg – HSG Blomberg-Lippe 28:25. 2. Bundesliga, 29. Spieltag: Koblenz/Weibern – Rödertal 30:27. MOTORRAD Frankreich-Grand-Prix, Le Mans, Moto3 (100,44 km): 1. Binder (Südafrika) 41:31,041 Min.; 2. Fenati (Italien) beide KTM + 0,099 Sek.; 3. Navarro (Spanien) Honda + 0,387; Ausfall: Öttl (Ainring) KTM. WM-Stand nach 5 von 18 Rennen: 1. Binder 102 Pkt.; 2. Navarro 78; 3. Fenati 67; 11. Öttl 27. Moto2 (108,81): 1. Rins (Spanien) Kalex 42:27,312; 2. Corsi (Italien) + 1,802; 3. Lüthi (Schweiz) + 4,608; 14. Schrötter (Pflugdorf) + 30,244; Ausfall: Folger (Schwindegg) alle Kalex. Stand: 1. Rins 87; 2. Lowes (Großbritannien) Kalex 82; 3. Lüthi 69; 5. Folger 47; 14. Schrötter 13; 21. Cortese (Berkheim) Kalex 5. MotoGP (117,18): 1. Lorenzo (Spanien) 43:51,290; 2. Rossi (Italien) beide Yamaha + 10,654; 3. Vinales (Spanien) Suzuki + 14,177; 10. Bradl (Zahling) Aprilia + 54,502. Stand: 1. Lorenzo 90; 2. M. Marquez (Spanien) Honda 85; 3. Rossi 78; 12. Bradl 23. RAD Giro d’Italia, 2. Etappe, Arnheim – Nimwegen (190 km): 1. Kittel (Arnstadt) 4:38:31 Std.; 2. Demare (Frankreich); 3. Modolo (Italien); 12. Arndt (Buchholz); 15. Greipel (Rostock) alle gleiche Zeit. 3.,Nimwegen – Arnheim: 1. Kittel 4:23:45; 2. Viviani; 3. Nizzolo (beide Italien); 4. Greipel; 9. Zabel (Unna) alle gleiche Zeit. Stand nach 3 von 21 Etappen: 1. Kittel 9:13:10 Std.; 2. Dumoulin (Niederlande) + 0:09 Min.; 3. Amador (Costa Roca) + 0:15. SCHWIMMEN DM, Berlin, Sonnabend, Männer, 100 m Freistil: 1. Wierling (Essen) 48,54 Sek. 800 Freistil: 1. Straub (Würzburg) 7:54,96 Min. 200 Rücken: 1. Glania (Frankfurt/M.) 1:56,01. 100 Brust: 1. Koch (Darmstadt) 1:00,22. 200 Lagen: 1. Heintz (Heidelberg) 1:58,31. Frauen, 100 Freistil: 1. Bruhn (Saarbrücken) 54,85. 1 500 Freistil: 1. Härle (Essen) 16:14,77. 200 Rücken: 1. Graf (Berlin) 2:08,98. 100 Brust: 1. Grimberg (Stuttgart) 1:07,91. 200 Lagen: 1. Wenk (München) 2:11,33. Mixed, 4x100 Lagen: 1. Mittelfranken 3:59,10. Sonntag, Männer, 50 Freistil: 1. Wierling 21,84. 200 Freistil: 1. Biedermann (Halle/S.) 1:45,45. 200 Brust: 1. Koch 2:07,88. 100 Rücken: 1. Glania 53,61. 100 Schmetterling: 1. Deibler (Hamburg) 52,16. 4x100 Lagen: 1. Hannover 3:42,98. Frauen, 50 Freistil: 1. Brandt (Essen) 24,66. 200 Freistil: 1. Bruhn 1:58,56. 200 Brust: 1. Steiger (Gladbeck) 2:27,97. 100 Rücken: 1. Laemmler (Heidelberg) 1:00,69. 100 Schmetterling: 1. Wenk 57,70 (DR). 4x100 Lagen: 1. München 4:20,41. LOKALSPORT M O NTAG 9. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 11 |||||||||||||||||||||||||||||||| Bischofswerda gewinnt beim SV Schott Jena mit 3:0 Fußball-Oberliga Mit 50 Punkten bleibt das Team von Trainer Erik Schmidt Dritter hinter den beiden führenden Vereinen aus der Messestadt. Am 26. Spieltag der Fußball-Oberliga hat der Bischofswerdaer FV am Sonntag sein Auswärtsspiel beim SV Schott Jena mit 3:0 (2:0) gewonnen und seine dritte Tabellenposition vor dem FC Carl Zeiss Jena II (45 Pkt.) behauptet. Patrick Neumann (14. Minute) und Frank Zille (18.) brachten die Gäste schon früh mit 2:0 in Führung. In der zweiten Halbzeit machte Petr Novotny mit dem dritten Bischofswerdaer Treffer in der 69. Minute den Sack zu. Vier Runden vor dem Saisonende stellte sich BFV-Trainer Erik Schmidt zum Interview. Herr Schmidt, mit dem FC International Leipzig und Ihrer Mannschaft sind die beiden Aufsteiger sofort bis in die Spitzengruppe vorgestoßen. Ist die Oberliga so schwach oder die Landesliga Sachsen so stark? Es trifft sicher beides zu. Die Sachsenliga ist zusammen mit Berlin die stärkste Verbandsliga. Allerdings sehe ich International Leipzig eher als Ausnahme. Dort spielen viele Ausländer, die schon höherklassig unterwegs waren. Wir sind in dieser Liga ganz sicher nicht unterfordert. Insofern ist es schon etwas überraschend, dass wir da oben stehen. Es ist ein Erfolg. Der Bautzener Abwehrspieler Denny Krahl (vorn) in Aktion. Hier sichert er den Ball gegen den Berliner Maximilian Watzka. Krahl gehört bei Budissa zu den Leistungsträgern. Schon mit 18 Jahren spielte er erstmals für die Männermannschaft der Spreestädter. Nun peilt er mit seinem FSV-Team bereits die dritte Saison in der Regionalliga an. Foto: Torsten Zettl „Wir sind eine starke Truppe“ Fußball-Regionalliga Denny Krahl ist Leistungsträger und nimmt mit Budissa das dritte Viertligajahr in Angriff. Gegen Neustrelitz spielten die Bautzener am Sonntag 1:1 (1:1). Von Jürgen Schwarz D ie FSV Budissa Bautzen spielt auch in der kommenden Saison in der Fußball-Regionalliga. Trotz einer schwachen Rückrunde war das eigentlich schon vor dem Heimspiel gegen die TSG Neustrelitz (1:1) klar, denn mehr als drei Absteiger wird es nicht geben. Wichtig war für die Spreestädter, sich für den betriebenen Aufwand endlich wieder einmal zu belohnen – nach drei 1:2-Niederlagen in Folge. Vor 500 Zuschauern im Stadion Müllerwiese sah das zunächst auch gut aus. Pavel Patka brachte die Hausherren in der 33. Minute mit 1:0 in Führung. Doch die Freude der Bautzener währte nicht lange. Nur vier Minuten später gelang dem Neustrelitzer René Pütt der 1:1-Ausgleich. Damit ging es dann auch in die Halbzeitpause. In den letzten 25 Minuten der Partie gab es insgesamt noch fünf Auswechslungen, am Spielstand änderte das allerdings nichts mehr. In der Tabelle bleibt Budissa gleichauf mit Meuselwitz (15./0:0 im Heimspiel gegen Hertha BSC II) mit 34 Punkten auf Platz 14. Zu den Dauerbrennern bei Budissa zählt Defensivspieler Denny Krahl. Der 24Jährige bestritt am Sonntag sein 30. Punktspiel in dieser Saison. Bereits mit 18 feierte er sein Debüt in der ersten Männermannschaft. Unter Trainer Thomas Hentschel mauserte er sich in der Oberliga und Regionalliga zum Stammspieler. In der Aufstiegsserie 2013/14 absolvierte er bereits 20 Oberliga-Einsätze. Trotz etlicher Neuzugänge vor dem ersten Viertligajahr der Bautzener verteidigte der 1,78 m große Linksfuß seine Position im Team und entwickelte sich zum Leistungsträger, „der kontinuierlich und zuverlässig seine Möglichkeiten nahezu ausgeschöpft hat“, wie es Hentschel nach dem Klassenerhalt 2015 formulierte. Karrierebeginn in Nebelschütz Am 11. Mai 1991 in Räckelwitz geboren, begann Denny Krahl in seinem Heimatort Nebelschütz mit dem Fußball. Auch Vater und Opa jagten einst dem runden Leder nach. „Mein erster Trainer war Volker Wielert“, berichtet der gelernte Kfz-Mechatroniker, der seit 2014 eine Weiterqualifikation absolviert. „Voraussichtlich bin ich im Juni fertig und darf mich danach staatlich geprüfter Elektrotechniker nennen.“ Schule, Beruf und Sport immer unter einen Hut zu bekommen, ist auch für Budissas Linksverteidiger keine einfache Sache. Die Eltern Marlies und Thomas sowie Bruder Mirko, der früher auch am Ball war, stehen ihm stets zur Seite. „Dafür bin ich ihnen sehr dankbar“, sagt Denny Krahl. Nach seinem Wechsel nach Kamenz spielte er bis 2006 für den SV Einheit. Danach folgte der Wechsel zur FSV Budissa Bautzen. Inzwischen wohnt der noch ledige Abwehrspieler in der Spreestadt. „Den Wechsel habe ich bis heute nicht bereut. Und es ist für mich sehr angenehm, von der Wohnung bis zum Trainingsgelände nur fünf Minuten mit dem Rad unterwegs zu sein.“ Inzwischen wird der Marktwert von Denny Krahl mit 75 000 Euro angegeben (transfermarkt.de). Ein sportliches Vorbild oder einen Lieblingsclub hat er „derzeit nicht“. War Denny Krahl zu Nachwuchszeiten meist auf der zentralen Mittelfeldposition unterwegs, so wurde er im Männerbereich vorwiegend hinten links eingesetzt. „Seitdem spiele ich mit Freude auf dieser Position“, sagt er. Und er spielt auch mit großer Freude für Budissa, obwohl er selbst die laufende Saison als durchwachsen ansieht. „Weil wir in den entscheidenden Spielen gegen gleichwertige Mannschaften nicht die möglichen Punkte holen konnten.“ Zweifel, dass die Bautzener auch zukünftig eine gute Rolle in der 4. Liga spielen werden, kommen bei Denny Krahl nicht auf: „Wir sind eine starke Truppe und ich bin ich mir sicher, dass wir auch in der kommenden Regionalliga-Serie eine gute Rolle spielen werden.“ Budissa Bautzen: J. Jakubov - Kolan, Patka, Klippel, Krahl - Rosendo (80. Barnickel), Hoßmang, Hausdorf Reher (73. Kunert), Walther und Salewski (73. Hansch). Wäre mit der aktuellen Mannschaft noch mehr drin gewesen? Ich muss schon fairerweise sagen, dass vor uns zwei Vereine stehen, deren Kader einfach besser ist. Dessen ungeachtet, wäre sicher etwas mehr für uns möglich gewesen, aber wir sind noch zu schwankend. Lok hätten wir nur einfangen können, wenn die Leipziger völlig von der Rolle gekommen wären. Obwohl der BFV ganz vorn mitspielt, sinken die Zuschauerzahlen. Woran liegt das denn? Es sind Derbys wie gegen Görlitz oder Kamenz weggefallen. Zweitens sind die Eintrittspreise höher, was auch mit den Abgaben an den Verband zu tun hat. Und ganz sicher müssen wir als Verein mehr tun, um die Leute mit ins Boot zu holen. Da sind auch die Stadt und die Medien gefordert. Zudem müssen wir die Koordinierung und das Marketing verbessern, damit sich mehr Menschen mit unserem Verein identifizieren können. Sie nutzen die Rückrunde schon als Vorbereitung für die nächste Serie. Wie schwer ist es, dies den Bischofswerdaer Fans zu vermitteln? Es ist doch klar, dass mehr Leute kommen, wenn es um den Auf- oder gegen den Abstieg geht. Aber wir sollten froh sein, dass wir in dieser komfortablen Situation sind, die Wettkämpfe jetzt nutzen zu können, um einige Dinge zu probieren oder zu verändern. Das ist doch die beste Situation, die wir bekommen konnten. Ich denke, jeder Fan mit Fußballsachverstand ist da bei uns. Der BFV wird voraussichtlich einen Medaillenplatz belegen. Danach müsste das Ziel eigentlich Regionalliga lauten. Ist das aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht realisierbar? Erik Schmidt, der Trainer des Fußball-Oberligisten Bischofswerdaer FV 08, hatte in dieser Saison oft Grund zur Freude. Foto: Christian Kluge Wenn es alle wollen, also die Stadt, der Verein und die Menschen, die hier leben, dann ist das sportlich machbar. Und dann ist auch das Verständnis da, dass der Aufwand höher wird. Dabei spielt das Augenmaß eine wichtige Rolle. Wir werden kein reicher Verein, aber wir können die vorhandenen Möglichkeiten optimal nutzen. Natürlich wird es ein Kraftakt, zumal mit Neugersdorf und Bautzen zwei Vereine schon in der vierten Liga spielen, die aber auch völlig unterschiedliche Konzepte haben. Sicher wäre eine Fusion sinnvoll, aber dieses Thema jetzt hier zu erörtern, würde den Rahmen sprengen. Die Saison ist zwar noch nicht zu Ende, aber die Gespräche für 2016/17 laufen. Gibt es schon Zu- und/oder Abgänge zu vermelden? Torhüter Tom Berger, der sich stabilisiert hat, wird uns aufgrund eines Auslandsstudiums verlassen. Ich hätte ihn gern behalten. Es wird sicher weitere Abgänge und im Umkehrschluss auch Zugänge geben. Namen möchte ich aber derzeit noch nicht weiter nennen. Wie sehr wird sich der Kader insgesamt verändern? Ich kann da keine Zahlen nennen. Es ist ja auch abhängig davon, ob wir die Spieler, die wir gern hätten, auch bekommen. Dann könnte sich der Kader schon erheblich verändern. Für junge Spieler, die ihr erstes oder zweites Männerjahr absolvieren, ist die Oberliga aus meiner Sicht der ideale Einstieg. Aus der Landesklasse Mitte will kein Verein aufsteigen. In der Landesliga sind es immerhin vier sächsische Vereine. Aber der Verband hat festgelegt, statt zwei nur einen Aufsteiger zuzulassen. Wie kann man einem Fußballfan so etwas noch erklären? Das ist sicher schwer. Der Abstand zwischen Landesklasse und Landesliga ist sehr groß geworden. Negativbeispiele wie Post Dresden, die 2014/15 noch in der Sachsenliga spielten und sich nun freiwillig aus der Landesklasse zurückziehen, spielen auch eine Rolle. Ich verstehe aber auch nicht, dass der Verband Vereine wie den Radebeuler BC, der hoch wollte, nicht unterstützt. Ganz zu schweigen davon, dass der SFV festlegt, nur einen Landesligisten in die Oberliga gehen zu lassen, obwohl es eventuell zwei Plätze gibt. Was glauben Sie, wer in die Oberliga aufsteigt? Der FC Grimma. Die sehe ich etwas spielstärker als Chemie Leipzig. Hätte der SFV nicht diese eigenartige Regel ins Leben gerufen, könnten vielleicht sogar beide Clubs hoch. Chemie mit seinen vielen Fans würde der Oberliga sicher gut tun. Schade ist, dass die Kamenzer wieder ihren Aufstiegsverzicht erklärt haben. Gespräch: Jürgen Schwarz FUSSBALLERGEBNISSE UND TABELLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| KREISOBERLIGA WESTLAUSITZ DJK B-W Wittichenau – DJK Sokol Ralbitz/Horka TSV Wachau – SV Gnaschwitz-Doberschau LSV Bergen – TSV Pulsnitz Königswarthaer SV – FSV Lauta SV Königsbrück/Laußnitz – SV G-W Hochkirch SG Crostwitz – SC Großröhrsdorf SG Wilthen – SV Post Germ. Bautzen SV Zeißig – SG Mot. Cunewalde 1. SG Crostwitz 29 21 6 2 2. LSV Bergen 1990 28 16 5 7 3. DJK Sokol Ralbitz/Horka 28 14 10 4 4. Königswarthaer SV 29 15 6 8 5. SC 1911 Großröhrsdorf 28 14 7 7 6. SV Post Germania Bautzen 29 14 4 11 7. SV Gnaschwitz-Doberschau 27 13 4 10 8. SV Zeißig 28 12 5 11 9. SG Motor Cunewalde 28 12 4 12 10. TSV Pulsnitz 1920 27 11 4 12 11. SV Edelweiß Rammenau 28 10 7 11 12. SV Grün-Weiß Hochkirch 28 9 5 14 13. DJK Blau-Weiß Wittichenau 28 7 8 13 14. SV Königsbrück/Laußnitz 29 10 5 14 15. SG Wilthen 28 6 8 14 16. TSV Wachau 28 5 4 19 17. FSV Lauta 28 2 4 22 68: 26 70: 34 66: 30 62: 45 71: 51 70: 59 63: 39 64: 55 71: 63 48: 49 57: 68 50: 73 49: 51 57: 63 45: 77 39: 86 21:102 1:2 1:5 2:1 4:1 3:5 3:1 6:2 4:1 69 53 52 51 49 46 43 41 40 37 37 32 29 29 26 19 10 77:26 52:24 51:31 59:41 34:42 5:2 3:2 3:0 0:1 5:3 0:3 5:1 52 47 43 42 33 STADTOBERLIGA DRESDEN SpVgg Löbtau - TSV Cossebaude SV Helios - VfB Hellerau SG Weixdorf - FV Süd-West Rotation Dresden - FV Laubegast 2. Radeberger SV - SC Borea Motor Trachenberge - Turbine Dresden SV Loschwitz - SG Dölzschen 1. SG Weixdorf 23 2. TSV Rotation Dresden 23 3. VfB Hellerau-Klotzsche 23 4. Radeberger SV 23 5. FV Dresden 06 Laubegast 2. 23 16 14 13 12 9 4 5 4 6 6 3 4 6 5 8 6. TSV Cossebaude 7. SC Borea Dresden 8. SV Helios 24 Dresden 9. FV Dresden Süd-West 10. SV Loschwitz 11. SpVgg. Dresden-Löbtau 12. SG Motor Dr.-Trachenberge 13. SSV Turbine Dresden 14. SG Dölzschen 23 10 1 12 34:37 31 23 8 6 9 41:49 30 23 8 5 10 40:47 29 23 8 3 12 43:43 27 23 6 9 8 38:42 27 23 8 3 12 45:54 27 23 7 5 11 34:53 26 23 6 3 14 31:53 21 23 4 4 15 21:58 16 KREISLIGA WESTLAUSITZ Staffel 1: SV Bautzen – SV Kleinwelka 10:0 FV Con. Sohland – SV Göda 5:0 SV Trak. Malschwitz – SV Post Germ. Bautzen 2. 1:0 SpG G’postwitz-Kirschau/WR Sch’walde – TSV Neukirch 2:2 TSV Wehrsdorf – SV Gnaschwitz-Doberschau 2. 3:1 TSV Weißenberg/Gröditz – SpG G’dubrau/B-W Milkel 1:7 SV Burkau – SV Kubschütz 0:1 1. SV Bautzen 23 19 2 2 78:28 59 2. SV Traktor Malschwitz 24 17 3 4 71:26 54 3. Großp.-Kirschau/Schirgiswalde 24 15 2 7 71:39 47 4. SV Kubschütz 23 12 6 5 48:27 42 5. FV Concordia Sohland 23 13 2 8 61:27 41 6. SV 1922 Radibor 23 12 6 5 55:29 36 7. 1896 Großdubrau/Bl.-W. Milkel 23 9 5 9 47:39 32 8. SV Burkau 24 10 2 12 55:58 32 9. TSV 1859 Wehrsdorf 24 9 4 11 47:45 31 10. TSV 90 Neukirch 23 8 5 10 39:63 29 11. TSV Weißenberg/Gröditz 24 8 4 12 32:64 28 12. SV Post Germ. Bautzen 2. 23 6 3 14 43:60 21 13. SV Göda 04 23 5 3 15 27:55 18 14. SV Gnasch.-Doberschau 2. 23 4 2 17 29:75 14 15. SV Kleinwelka 23 3 1 19 28:96 10 Staffel 2: SV Laubusch – LSV Bergen 2. 3:0 LSV Bluno – SpVgg Lohsa/Weißkollm 0:3 FC Lausitz Hoyerswerda – SV B-W Neschwitz 1:3 SG Wiednitz/Heide – FSV Steinitz 3:0 SV Zeißig 2. – SV Straßgräbchen 1:3 Hoyerswerdaer SV 1919 – LSV Neustadt/Spree 2. Königswarthaer SV 2. – DJK Sokol Ralbitz/Horka 2. 1. Hoyerswerdaer SV 1919 22 16 3 3 2. Königswarthaer SV 2. 24 14 8 2 3. FC Lausitz Hoyerswerda 24 14 1 9 4. SpVgg Lohsa/Weißkollm 23 12 6 5 5. SpVgg Knappensee 23 11 5 7 6. SV Straßgräbchen 23 11 4 8 7. LSV Neustadt/Spree 2. 22 11 3 8 8. SV Laubusch 23 10 3 10 9. SV Blau-Weiß Neschwitz 23 10 2 11 10. LSV Bluno 74 23 10 1 12 11. LSV Bergen 1990 2. 22 6 8 8 12. DJK Sokol Ralbitz/Horka 2. 23 7 4 12 13. SV Zeißig 2. 23 8 1 14 14. SG Wiednitz/Heide 23 4 2 17 15. FSV Steinitz 23 2 1 20 Staffel 3: SG Großnaundorf – SG Nebelschütz SV Fort. Großharthau – SV Aufbau Deutschbaselitz SpG Ottendorf/Liegau – SG Großdrebnitz SG Frankenthal – SV Haselbachtal SV St. Marienstern – SG Großnaundorf Thonberger SC – SG Nebelschütz SV G/W Schwepnitz – Arnsdorfer FV 1. SpG. Ottendorf/Liegau 21 16 2 3 2. SG Frankenthal 21 16 1 4 3. SG Großnaundorf 23 15 3 5 4. Arnsdorfer FV 23 12 6 5 5. SC 1911 Großröhrsdorf 2. 22 12 3 7 6. SV Sankt Marienstern 21 10 3 8 7. SG Nebelschütz 22 9 5 8 8. SV G/W Schwepnitz 21 10 2 9 9. SV Haselbachtal 22 10 2 10 10. SV Aufbau Deutschbaselitz 21 8 3 10 11. Thonberger SC 21 4 5 12 12. SG Oßling/Skaska 21 3 2 16 13. SV Fortschritt Großharthau 21 3 2 16 14. SG Großdrebnitz 22 3 1 18 LSV n. angetr. 3:1 71: 18 51 58: 21 50 49: 33 43 41: 20 42 46: 40 38 53: 38 37 80: 39 36 49: 57 33 48: 47 32 44: 51 31 41: 37 26 44: 50 25 44: 69 25 32: 86 14 29:123 7 50:20 60:31 66:31 57:25 42:28 65:43 41:34 56:52 47:52 33:43 30:52 25:58 21:65 24:83 1:0 1:3 4:2 3:1 1:3 1:1 2:2 50 49 48 42 39 33 32 32 32 27 17 11 11 10 1. KREISKLASSE WESTLAUSITZ Staffel 1: SV Kubschütz 2. – SV Gaußig SV Bautzen 2. – SV Kubschütz 2. SpG Sohland/Wehrsdorf 2. – SV Göda 2. SV W-R Schirgiswalde – TSV Neukirch 2. SV G-W Hochkirch 2. – FSV B-W Milkel SV Bud. Kleinbautzen – SV Radibor 2. Bischofswerda FV 3. – SG Steinigtwolmsdorf SG Wilthen 2. – Baruther SV 2. SV Burkau 2. – SV Gaußig 1. SG Wilthen 2. 25 21 2. Bischofswerda FV 08 3. 25 18 3. SV Bautzen 2. 25 16 4. SV Budissa 08 Kleinbautzen 24 16 5. SpG.-Sohland/Wehrsdorf 2. 25 14 6. SV Gaußig 24 12 7. TSV 90 Neukirch 2. 25 10 8. SV Grün-Weiß Hochkirch 2. 25 10 9. SV Weiß-Rot Schirgiswalde 24 9 10. SV Kubschütz 2. 24 10 11. SV Göda 04 2. 24 8 12. SV 1922 Radibor 2. 25 8 13. FSV Blau-Weiß Milkel 25 7 14. SV Burkau 2. 25 5 15. Baruther SV 90 2. 24 3 16. SG Steinigtwolmsdorf 25 4 1 3 3 2 2 5 4 3 4 1 4 3 3 3 7 4 3 4 6 6 9 7 11 12 11 13 12 14 15 17 14 17 77:27 101:27 82:24 73:35 57:42 56:30 61:69 54:47 43:55 32:63 41:70 52:57 35:84 36:72 26:79 44:89 0:0 5:0 4:0 2:3 6:0 0:3 4:1 5:0 0:2 64 57 51 50 44 41 34 33 31 31 28 27 24 18 16 10 Staffel 2: DJK B-W Wittichenau 2. – SV Auf. Deutschbaselitz 2. 0:0 FC Lausitz Hoyerswerda 2. – SC Kleinhänchen 4:4 Hermsdorfer SV – SG Wilthen 3. 5:2 SV G/W Schwepnitz 3. – SpVgg Knappensee 2. 0:4 SV Laubusch 2. – FSV Lauta 2. 0:1 SV St. Marienstern 2. – SpVgg Lohsa/Weißkollm 2. 1:8 SG Crostwitz 2. – FSV Bretnig-Hauswalde 2. 2:1 Thonberger SC 2. – SG Nebelschütz 2. 0:3 1. Hermsdorfer SV 25 22 3 0 124: 22 66 2. SpVgg Lohsa/Weißkollm 2. 25 18 3 4 93: 38 57 3. FSV Lauta 2. 25 14 1 10 87: 55 43 4. DJK Blau-Weiß Wittichenau 2. 5. SC Kleinhänchen 6. FSV Bretnig-Hauswalde 2. 7. FC Lausitz Hoyerswerda 2. 8. SG Nebelschütz 2. 9. SG Crostwitz 1981 2. 10. SG Wilthen 3. 11. SV Aufb. Deutschbaselitz 2. 12. Thonberger SC 2. 13. SV Sankt Marienstern 2. 14. SpVgg Knappensee 2. 15. SV Laubusch 2. 16. SV G/W Schwepnitz 3. 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 25 13 12 12 12 11 9 9 5 7 6 6 7 4 4 7 4 3 4 6 3 10 3 5 5 2 3 8 6 9 10 10 10 13 10 15 14 14 16 18 52: 31 58: 47 54: 35 70: 48 49: 49 54: 63 45: 61 34: 61 45:107 45: 64 39: 62 40: 70 29:105 43 43 40 39 37 33 30 25 24 23 23 23 15 Staffel 3: SV Fort. Großharthau 2. – FSV Bretnig-Hauswalde TSV Wachau 2. – FSV Bretnig-Hauswalde Hermsdorfer SV 2. – Baruther SV SV Fort. Großharthau 2. – SV Seeligstadt SV Liegau-Augustusbad – TSV Pulsnitz 2. SG Frankenthal 2. – SV Haselbachtal 2. SV Königsbrück/Laußnitz 2. – SpG Lomnitz/Großnaundorf SV Edelw. Rammenau 2. – SSV Germ. Bischofswerda SV G/W Schwepnitz 2. – Arnsdorfer FV 2. 1. SSV Germ. 92 Bischofswerda 25 20 4 1 101: 25 2. FSV Bretnig-Hauswalde 25 20 3 2 93: 32 3. SV Liegau-Augustusbad 25 15 8 2 62: 19 4. SV G/W Schwepnitz 2. 25 13 6 6 56: 37 5. TSV Pulsnitz 1920 2. 25 12 5 8 52: 34 6. Baruther SV 90 24 13 2 9 48: 35 7. TSV Wachau 2. 25 12 1 12 58: 60 8. SV Königsbrück/Laußnitz 2. 25 9 6 10 52: 34 9. SpG Lomnitz/Großnaundorf 25 9 5 11 41: 48 10. Arnsdorfer FV 2. 24 10 1 13 39: 46 11. Hermsdorfer SV 2. 25 7 5 13 30: 52 12. SG Frankenthal 2. 25 7 4 14 43: 69 13. SV Fort. Großharthau 2. 23 7 3 13 35: 56 14. SV 1910 Edel. Rammenau 2. 25 4 6 15 31: 60 15. SV Haselbachtal 2. 25 4 6 15 33: 75 16. SV Seeligstadt 25 3 1 21 22:114 2:8 1:2 0:0 3:1 2:1 4:0 5:0 4:3 2:5 64 63 53 45 41 41 37 33 32 31 26 25 24 18 18 10 SÄCHSISCHE ZEITUNG * SPORT |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 12 ||||||||||||||||||||| Chancenlos gegen Finnland NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| uf die Ernüchterung zum Auftakt folgte die Lehrstunde: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat im zweiten WM-Spiel gegen Finnland einen Klassenunterschied aufgezeigt bekommen und muss einen verpatzten Start verdauen. 24 Stunden nach dem 2:3 im Penaltyschießen gegen Frankreich hatten die Schützlinge von Bundestrainer Marco Sturm beim 1:5 gegen den zweifachen Weltmeister keine Chance. Sollte der WM-Außenseiter auch am Dienstag gegen die Slowakei verlieren, wird es bei bisher nur einem gewonnenen Punkt immer schwieriger, das Viertelfinale zu erreichen. Das einzige deutsche Tor erzielte am Sonntag in St. Petersburg WM-Debütant Brooks Macek. Gegen den Turnier-Favoriten präsentierten sich die deutschen Kufencracks viel zu harmlos. „Finnland war einfach das bessere Team. Die ersten zehn bis 15 Minuten waren wir vom Kopf und vom Körper her nicht da“, sagte der Bundestrainer. „Der Start hat uns das gekostet. Wenn man so schnell mit 0:2 hinten liegt, dann brauchst du dir gegen Finnland keine Hoffnungen machen“, sagte NordamerikaProfi Korbinian Holzer. Damit startete die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes erstmals seit 2013 wieder mit zwei WM-Niederlagen. Absteigen kann sie nicht, da Deutschland als Ausrichter der WM 2017 gesetzt ist. Spätestens dann soll das deutsche Eishockey-Team konkurrenzfähig sein. Auf Anhieb kann aber auch der deutsche NHL-Rekordspieler Sturm nicht alle Probleme lösen. (dpa) Brandenburg/H. Der Deutschland-Achter ist mit einem Erfolg ins Olympia-Jahr gestartet. Drei Monate vor dem Saisonhöhepunkt in Rio de Janeiro gewann er am Sonntag das Europameisterschaftsfinale vor Russland und verwies die zuletzt übermächtigen Briten auf Platz drei. Außer dem Flaggschiff siegte auch der Frauen-Doppelvierer mit der Leipzigerin Annekatrin Thiele. Die Gastgeber holten außerdem fünfmal Silber und einmal Bronze in Brandenburg an der Havel. Dagegen ruderte der MännerDoppelvierer mit den Sachsen Tim Grohmann, Karl Schulze und Philipp Wende auf Rang vier an den Medaillen vorbei. (dpa) A Dieser Auftritt ist ein Fingerzeig. Paul Biedermann schwimmt über 200 Meter Freistil eine Weltklassezeit. Foto: dpa/Rainer Jensen Mit neuer Lockerheit auf die Schlussbahn Paul Biedermann will eine Olympia-Medaille gewinnen und dann das Leben genießen. Von Daniel Klein, Berlin V orgegebene Zeiten brauchte Paul Biedermann nicht unterbieten, als WMDritter von 2015 galt für ihn eine Sonderregelung. Als Erster oder Zweiter musste er bei den deutschen Meisterschaften über seine Paradestrecke 200 Meter Freistil in Berlin anschlagen, das reichte als Qualifikation für Olympia. Er wurde Erster in 1:45,45 Minuten. Eine Sonderregelung wäre also gar nicht nötig gewesen. Für Biedermann werden es die dritten Spiele – und die letzten. War Rang fünf 2008 noch eine positive Überraschung, ordnet er das gleiche Ergebnis vier Jahre später rückblickend als „herbe Enttäuschung“ ein. In Rio will sich der Weltrekordhalter nun den Traum von einer olympischen Medaille erfüllen. „Mein Lebensglück hängt davon zwar nicht ab, aber ich trainiere auch nicht jeden Tag, um dann Achter zu werden“, sagt er. Überhaupt spricht der 29-Jährige ziemlich viel in diesen Tagen, was sehr ungewöhnlich ist für einen, der Interviews bisher nur gab, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Er selbst diagnostiziert bei sich eine „neue Lockerheit“. Und das bestätigt auch sein Heimtrainer Frank Embacher: „Seine Art war ja doch sehr unnahbar, er ist jetzt deutlich aufgeschlossener“, findet der Hallenser und macht dafür das bevorstehende Karriereende verantwortlich. M O N TA G 9. MAI 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / S PO R T Biedermann freut sich „auf die Freiheit, die es mit sich bringt, nicht mehr Spitzensport zu betreiben.“ Wenn er Beispiele aufzählt, wie, dass er nun zu Veranstaltungen gehen darf, die erst nachts enden, oder dass er seine Termine nicht mehr drei Monate im Voraus einem Anti-Doping-Programm melden muss, dann gerät der Exfreund von Britta Steffen regelrecht ins Schwärmen. Man spürt eine große Sehnsucht nach einem normalen Leben. Wie das konkret aussehen wird, verrät er nicht. Zwei Jobangebote in seiner Heimatstadt Halle liegen ihm vor. Es habe was mit Sport zu tun, Trainer aber will er nicht werden. Und dann gibt es da noch die Firma, die er 2009 zusammen mit seinem Vater gegründet hat. Die sollte ein Sportgetränk auf den Markt bringen, was schiefging. Die Firma existiert noch und soll sich künftig auf sportbegleitende Projekte konzentrieren. Angst vor der Zukunft habe er jedenfalls nicht. Beim ganzen Geplauder über die Zeit nach dem letzten Anschlag könnte der Verdacht aufkommen, Biedermann würde sein letztes Jahr als Weltklasse-Schwimmer als Schaulaufen interpretieren. Dem widerspricht Embacher energisch. „Es ist nicht so, dass wir jetzt hier eine Winke-WinkeTour machen“, sagt der Trainer. Zu verlockend ist auch die Aussicht, die Karriere mit der ersehnten Olympia-Medaille zu beenden. Und das womöglich ge- gen den alten Rivalen Michael Phelps. Dem erfolgreichsten Schwimmer aller Zeiten hatte Biedermann bei der WM 2009 in Rom die erste Niederlage seit vier Jahren zugefügt. Es war das Rennen, mit dem er sich ins Rampenlicht kraulte und Sponsorenverträge erschwamm. „Wenn man einen immer auf der Rechnung haben sollte, dann Michael Phelps“, findet Biedermann. „Er scheint auch wieder in großartiger Verfassung zu sein.“ Diese Einschätzung gilt auch für ihn selbst – und zumindest einige weitere deutsche Schwimmer. Wie Marco Koch, der bei den Berliner Meisterschaften am Wochenende den Schulterbeschwerden trotzte. Der 26-jährige Weltmeister aus Darmstadt gewann die 100 und 200 Meter Brust in 1:00,22 und 2:07,88 Minuten. Bereits im Vorlauf knackte Alexandra Wenk über 200 Meter Lagen den ältesten nationalen Frauen-Rekord, den vor 35 Jahren Ute Geweniger aus Karl-Marx-Stadt aufgestellt hatte. „Ich habe auf die Anzeigetafel geguckt und gedacht: Das verstehe ich nicht“, sagte die Münchnerin, die im Finale ihre Bestmarke dann auf 2:11,33 Minuten drückte. „Es ist schön, den Rekord zu brechen, aber um international den Anschluss zu halten, muss man noch schneller schwimmen“, sagte die 21-Jährige. Insgesamt erfüllten 16 Schwimmer die Norm für Rio, unter ihnen auch Paul Biedermann – ganz ohne Sonderregelung. Eishockey-WM der Männer in Russland, Gruppe A in Moskau: Schweiz – Kasachstan 2:3 n. P., Norwegen – Dänemark 0:3, Lettland - Tschechien 3:4, Kasachstan – Russland 4:6, Norwegen – Schweiz 4:3 n. V., Frankreich – Slowakei 1:5. Gruppe B in St. Petersburg: Frankreich – Deutschland 3:2 n. P., Slowakei – Ungarn 4:1, Weißrussland – USA 3:6, Ungarn – Kanada 1:7, Finnland – Deutschland 5:1, Schweden – Dänemark 5:2. Folger und Öttl stürzen bei Motorrad-WM-Lauf Le Mans. Jonas Folger zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. Der angestrebte Titel in der Moto-2-Kategorie der Motorrad-Weltmeisterschaft ist für den 22jährigen Schwindegger bereits nach fünf von 18 WM-Rennen in weite Ferne gerückt. Der Bayer, der in der nächsten Saison in die Moto-GP-Klasse aufsteigt, flog am Sonntag beim Großen Preis von Frankreich in Le Mans bereits in der zweiten Runde von seiner Kalex und schied aus. Sein vierter Sturz an dem Rennwochenende bedeutete das Aus. Folgers Rückstand auf den Führenden und Laufgewinner Alex Rins aus Spanien beträgt schon 40 Punkte. So wie Folger erging es auch Philipp Öttl im Moto-3-Limit. Für ihn kam das Aus in der fünften Runde. Allerdings blieb sein Sturz nicht folgenlos. Der Bayer brach sich das rechte Handgelenk und muss sich am Montag in München operieren lassen. Ob er beim nächsten Rennen in Mugello starten kann, blieb offen. Spitzenreiter Brad Binder aus Südafrika gewann zum zweiten Mal hintereinander. (dpa) Deutschland-Achter rudert zum EM-Gold Ex-Champion gewinnt zweites DTM-Rennen Hockenheim. Der ehemalige Titelträger Paul di Resta hat das zweite Saisonrennen in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft gewonnen. Auf dem Hockenheimring verwies der Brite am Sonntag den BMW-Fahrer Timo Glock auf Platz zwei und sorgte für den ersten Mercedes-Erfolg. Audi war am Sonntag nicht in der Lage, nach vorn zu fahren und brachte einen Tag nach dem Auftaktsieg von Edoardo Mortara mit Nico Müller auf Rang acht nur einen Piloten in die Punkteränge. (dpa) Pferd stürzt schwer und bricht sich das Bein München. Nach einem schweren Unfall ist der Große Preis von Bayern abgebrochen und das betroffene Pferd eingeschläfert worden. Der irische Springreiter Eoin McMahon stürzte beim Höhepunkt des internationalen Turniers in München mit Questfinder am Wassergraben. Sein Pferd brach sich dabei ein Bein. Der 20-jährige McMahon wurde ins Krankenhaus gebracht und soll ansprechbar sein. Auf Wunsch der Teilnehmer wurde der Wettbewerb nicht fortgesetzt. (dpa) Schöneborn triumphiert beim Weltcupfinale Sarasota. Lena Schöneborn ist drei Monate vor den Sommerspielen bereits in Olympiaform. Sie gewann das Weltcupfinale der Modernen Fünfkämpfer in Sarasota und bestätigte damit ihre starken Auftritte aus dem Frühjahr. Die 30-jährige Bonnerin, die beim Auftakt in Kairo siegte sowie in Rio de Janeiro und Rom jeweils Platz zwei belegte, erreichte in dieser Saison bisher bei jedem Start einen Podestrang. (sid) Kronzeuge beschuldigt Olympiasieger des Dopings Hockenheim. Dem russischen Sport steht offenbar die nächste Doping-Affäre bevor. Vier russische Olympiasieger bei den Winterspielen 2014 in Sotschi sollen laut Whistleblower Witali Stepanow unerlaubte Medikamente eingenommen haben. Das enthüllte der ehemalige Angestellte der russischen Anti-Doping-Agentur. (sid) Wischiwaschi gab’s nicht FEIERN SIE MIT UNS 70 JAHRE SZ! Jetzt Wunschprämie + 70 € Geburtstagsbonus sichern! Alle Infos und Bestellung unter: www.abo-sz.de/geburtstag Klaus Ampler gewann die Friedensfahrt und arbeitete erfolgreich als Trainer. Am Freitagabend starb er in Leipzig. Von Sven Geisler E s sind solche Geschichten, die den Mythos der Friedensfahrt begründen. Die älteren Radsportfans schwärmen von den Zielankünften wie an jenem 22. Mai 1963 im Dresdner Heinz-Steyer-Stadion. Wie viele Menschen damals den Fahrern zujubelten, konnte schon damals niemand genau sagen, aber es waren Massen. Volksfeststimmung. Es ist ein Einzelzeitfahren über 57 Kilometer, gestartet in Bautzen. Klaus Ampler geht als Vorletzter auf die Strecke, er liegt in der Gesamtwertung nur 39 Sekunden hinter dem Belgier August Verhaegen. Nach 1:17:39 Stunden erreicht er das Ziel – und liegt nun 2:14 Minuten vorn. Ampler gewinnt die Friedensfahrt, es ist sein größter sportlicher Erfolg als Aktiver. Am Freitagabend starb er im Alter von 75 Jahren in einem Leipziger Pflegeheim. Er war seit Jahren an Alzheimer erkrankt. Der Sieg auf dem „Course de la Paix“ durch die DDR, Polen und die Tschechoslowakei hat Klaus Ampler zu einer RadsportLegende im Osten gemacht, später feierte er als Trainer große Erfolge. So führte er den Straßenvierer der DDR mit den Cottbusern Bernd Drogan und Hans-Joachim Hartnick, dem Leipziger Andreas Petermann Klaus Ampler im April 2010 bei seinem letzten Besuch eines Radrennens in Leipzig. Foto: Daniel Förster und dem in Kamenz aufgewachsenen Falk Boden 1979 zum WM-Titel und 1980 – mit dem Geraer Olaf Ludwig für Petermann – zu Olympia-Silber in Moskau. „Klaus war ein gnadenlos harter, aber fairer Trainer“, sagt Wolfgang Schoppe, einstiger Mitstreiter und jahrelanger Wegbegleiter. „Er hat von seinen Sportlern das verlangt, was er selber als Renner geleistet hatte. Wischiwaschi gab’s für ihn nicht.“ Seine größten Triumphe gelangen Klaus Ampler mit seinem Sohn Uwe, der unter anderem 1986 in Colorado Springs (USA) Amateur-Weltmeister im Straßeneinzel und mit der DDR-Mannschaft 1988 in Seoul Olympiasieger wurde. Außerdem gewann Ampler junior die Friedensfahrt drei- mal in Folge (1987 bis 1989) und 1998. Nach einem schweren Unfall im Training lag Uwe Ampler 2003 zwei Wochen im Koma, arbeitet jetzt als Jugendtrainer. Vater Klaus wurde 1940 im ostpreußischen Marienberg geboren. Während seiner Lehre zum Lichtbogenschweißer an der Warnowwerft Warnemünde ab 1956 begann er in der Betriebssportgemeinschaft, systematisch auf dem Rennrad zu trainieren. Ampler erwies sich als Naturtalent, gewann zahlreiche Jugendwettkämpfe und qualifizierte sich für die Leistungsklasse. Doch er sprach einst von „politischen Querelen“, die in seine besten Jahre fielen. Erst unterstellten ihm die DDRFunktionäre, dass er abhauen wolle, und nominierten ihn nicht für die WM 1961. Dann verweigerte der Westen einige Jahre DDR-Straßenfahrern die Einreise. So konnte er nur noch einige nationale Titel gewinnen. Für den erfolgreichen Trainer gab es nach der Wiedervereinigung keine Stelle mehr, mit einem Fahrradgroßhandel ging er in die Insolvenz, danach arbeitete er als Verkäufer in einem Bioladen. Der schönste Augenblick in seinem Leben, sagte er einmal, bleibe der Moment, als er seine Waltraut in der Mensa schüchtern anbaggerte und sie ihm nicht gleich einen Korb gab. Mit der EM-Zweiten im Ruder-Achter von 1961 war er 54 Jahre glücklich verheiratet und hatte die Kinder Sybille und Uwe. Familie und Freunde trauern um einen besonderen Menschen. „Wir können das noch gar nicht richtig verstehen“, sagt Schoppe. RÖDERTAL ZEITUNG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| M O NTAG 9. MAI 2016 RUND UM RADEBERG 13 ||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG Großbrand am Wohngebiet Kamenz Ein Feuer hat in der Nacht zum Sonntag einen alten Dreiseithof vernichtet. Nicht weit entfernt von einigen Wohnblöcken. Nächtlicher Einsatz für die Gemeinsame Fahndungsgruppe Bautzen, in der Beamte von Bundes- und Landespolizei zusammenarbeiten. Ihr Auftrag ist es, Autodieben das Handwerk zu legen. Acht Tatverdächtige hat die Fahndungsgruppe in diesem Jahr schon geschnappt. Foto: dpa/Arno Burgi Die geheimen Fahnder der Polizei Ihr Revier ist die A 4. Ihr Ziel sind Autodiebe. Ihr Erfolgsgeheimnis: die Anonymität. N iemand weiß, wer sie sind. Niemand kennt ihre Gesichter. Niemand erfährt, wann und wo sie gerade auftauchen. Die Beamten der GFG Bautzen sind die geheimen Fahnder der Polizei, spezialisiert auf die Jagd nach Autodieben. Ihr Erfolgsgeheimnis ist ihre weitgehende Anonymität. Nicht einmal die Personalstärke der gemeinsamen Fahndungsgruppe aus Beamten der Polizeidirektion Görlitz und der Bundespolizeidirektion Pirna ist in der Öffentlichkeit bekannt. Und sie wird es wohl auch künftig nicht werden. „Die GFG Bautzen lebt davon, dass ihre Arbeitsweisen, Methoden, Namen und Gesichter eben nicht in den Medien auftauchen“, erklärt der Görlitzer Polizeisprecher Thomas Knaup. „Nur so sind die vergangenen und hoffentlich auch zukünftigen Erfolge der Fahnder möglich“, sagt er. Acht Festnahmen in diesem Jahr Die Erfolge können sich in der Tat sehen lassen: 26 gestohlene Fahrzeuge konnten die Fahnder der GFG im vergangenen Jahr sicherstellen, allein in diesem Jahr bereits neun. Dabei ist das Revier der Fahnder auf die 122 Autobahnkilometer zwischen Dresden und Görlitz beschränkt – so gesehen zwar eine verhältnismäßig kurze Strecke. Aber die A 4 ist eben auch eine der Hauptrouten, die organisierte Autoschieberbanden nutzen, um gestohlene Fahrzeuge nach Polen und Osteuropa zu bringen. Manche Autodiebe haben bereits eine weite Strecke quer durch ganz Deutschland hinter sich gebracht und wiegen sich kurz vor der Grenze schon in Sicherheit, wenn die Bautzener Fahnder zuschlagen: Der schwarze Audi Q7 zum Beispiel, der einer Streife der GFG vor ein paar Wochen verdächtig vorkommt. Was macht so ein Oberklasse-Wagen stundenlang auf dem Autobahnparkplatz Rödertal? Beim Überprüfen wird schnell klar: Der Audi ist in der Nacht zuvor im Rheinland gestohlen worden. Erst wenige Tage zuvor geht den Beamten ein Autodieb samt Komplizin ins Netz: Eine Streife hat den richtigen Riecher, als sie an der Autobahnabfahrt Bautzen-West einen VW Golf stoppt. Der ist in und können die Fahrerin stoppen. Auch sie wird festgenommen. Auf der Autobahn zwischen Dresden und Görlitz endet im vorigen Jahr auch die Diebestour gestohlener Fahrzeuge aus Thüringen, Sachsen-Anhalt, Hessen, Nordrhein-Westfalen und sogar von einem aus Griechenland. Am Steuer der gestohlenen Fahrzeuge sitzen nach Auskunft der Polizei zumeist Polen, aber auch Tschechen und Deutsche. „Es ist zuerst ihr gutes Gespür und ihr siebter Sinn, der die Beamten auf die Spur der Autodiebe bringt“, sagt Polizeisprecher Knaup. Seit der Gründung der GFG vor knapp zehn Jahren haben die Bautzener Fahnder 260 gestohlene Fahrzeuge sichergestellt und damit einen wirtschaftlichen Schaden von rund 5,8 Millionen Euro abgewendet. Allein 2015 nehmen die Fahnder Es ist zuerst ihr gutes Gespür und ihr siebter Sinn, der die Beamten auf die Spur der Autodiebe bringt. Thomas Knaup, Polizeidirektion Görlitz |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Leipzig gestohlen worden. Der Fahrer wird festgenommen. Nicht unbemerkt bleibt den Beamten aber auch, dass ein in Tschechien zugelassener Citroën fluchtartig davonrast, der augenscheinlich gemeinsam mit dem gestohlenen VW unterwegs ist. Die Polizisten nehmen die Verfolgung auf Autodiebstahl 2015 Schwerpunkte und räumliche Verteilung 180 Fälle gesamt Versuche 70 13 4 67 27 52 25 38 34 Bautzen n Hoyerswerda Löbau 8 Görlitz Zittau SZ-Grafik: Gernot Grunwald Von Jana Ulbrich 6 Quelle: Polizeidirektion Görlitz 25 mutmaßliche Autodiebe vorläufig fest, in diesem Jahr sind es bereits acht. Vor allem Fahrzeuge der Volkswagengruppe stehen dabei unverändert hoch in der Gunst von Autodieben, sagt Polizeisprecher Knaup, vor allem die Marken VW, Audi und Skoda. Aber auch Marken wie Toyota, Mazda, BMW oder Mercedes werden zunehmend gestohlen. „Die Fahnder der GFG Bautzen beschränken sich daher nicht auf spezielle Marken, sondern haben sich in den vergangenen zehn Jahren einen sehr guten siebten Sinn antrainiert“, sagt Thomas Knaup. „Oftmals sind es verschiedene kleine Faktoren, die das Bauchgefühl der Fahnder rumoren lassen – und nicht selten zum Erfolg führen.“ 500 Autodiebstähle in der Region Was genau das ist, worauf die Fahnder der Bautzener GFG besonders achten, gehört – wie sollte es auch anders sein – zum am strengsten gehüteten Betriebsgeheimnis der schlagkräftigen Truppe, die der Görlitzer Polizeipräsident Conny Stiehl auch gern mal als „eine unserer Speerspitzen“ bezeichnet. Trotz aller Erfolge der Fahndungsgruppe auf der Autobahn aber gleicht der Kampf gegen die Autodiebe in der Region dem von David gegen Goliath. Mehr als 500 Fahrzeuge sind im vorigen Jahr allein in den Landkreisen Bautzen und Görlitz gestohlen worden, 271 Aufbruchsversuche scheiterten. 94 der gestohlenen Fahrzeuge – also nicht einmal ein Fünftel – konnten wieder aufgefunden werden, die Hälfte davon in Polen, einige auch in Tschechien. Mehr als 400 gestohlene Fahrzeuge aus der Region bleiben verschwunden. Hinzu kommen 1 444 Dienstähle aus aufgebrochenen Fahrzeugen mit teilweise hohem Sachschaden. Damit bleibt die Kfz-Kriminalität auch im Vergleich zu den Vorjahren unverändert hoch. Daran hat bisher auch die schlagkräftige Speerspitze GFG Bautzen nicht viel ändern können. Bastard-Pop begeistert Liegau-Augustusbad Der Tanz in den Mai in Kleinwachau ist viel mehr als verstaubte Unterhaltung. Sonnabend war das zu erleben. Von Bernd Goldammer So viel steht fest. Kommerzielle Bekanntheit mag gut sein. Wer allerdings zum Tanz in den Mai in Kleinwachau aufspielen will, muss Einzigartiges bieten. Die Veranstalter haben nämlich einen besonderen Anspruch. Und das Publikum reist ganz bestimmt nicht an, weil es hören will, was jeden Tag im Radio läuft. Nach Kleinwachau kommen viele Gäste mit verloren geglaubten Ambitionen. Sie wollen die Realitäten einer Musikwelt erleben, die nicht unbedingt in aktuelle Marketingformate von Radiosendern passen. Mit Rainer von Vielen war Sonnabend ein facettenreicher Sänger und Musiker aus Kempten im Allgäu zu erleben, der Rainer von Vielen kann Vieles und ist trotzdem ein Geheimtipp. Das schätzten seine Zuhörer beim Tanz in den Mai in Kleinwachau. Foto: Bernd Goldammer auch als Autor und Komponist von Filmmusik einen Namen hat. Nach Kleinwachau kam er mit der Band, mit der er seit 2003 auf großen und kleinen Bühnen im deutschsprachigen Raum unterwegs ist. Schon nach den ersten drei Titeln war klar: Auch dieses Konzert wird Spuren hinterlas- sen. Und zwar in jeder Hinsicht. Die Musik von Rainer von Vielen wird als deutscher Hip-Hop wahrgenommen. Er selbst bezeichnet seinen Stil als „Bastard-Pop“. Der Gewinn des österreichischen Protestsong-Contest im Jahre 2005 hat ihn über die Charts des Radiosenders FM4 ei- Die Feuerwehr hat in der Nacht zum Sonntag einen brennenden Dreiseithof in der Nähe des Wohngebiets Kamenz-Ost gelöscht und damit Schlimmeres verhindert. Die Kameraden wurden eigentlich zunächst zu einem Schuppenbrand gerufen, doch vor Ort zeigte sich das ganze Ausmaß des Feuers. Mehrere Nebengebäude brannten und die Flammen drohten auf das Wohnhaus und ein weiteres Nebengelass überzugreifen. Der Einsatzleiter forderte weitere Einsatzkräfte aus dem gesamten Stadtgebiet an. 43 Feuerwehrleute und zehn Feuerwehrautos waren am Ende im Einsatz – Großbrand in Kamenz. Die Feuerwehrleute löschten die Gebäude von außen und innen und suchten in dem scheinbar verlassenen Hof auch noch nach Menschen. Denn eine Person war nach Polizeiangaben noch in dem Gebäude gemeldet. Sie hielt sich aber an einem anderen Ort auf, sagt ein Polizeisprecher auf Nachfrage. Der Dreiseithof befindet sich in einem besonders belebten Gebiet. Kaum hundert Meter weiter ist die Tankstelle an der Hohen Straße. Die Wohnblöcke an der Geschwister-Scholl-Straße stehen ebenfalls in der Nähe. (SZ) Dresden Diebe brechen in Friseurläden ein Gleich zweimal schlugen Einbrecher in der Nacht zu Sonnabend in Friseurgeschäften zu. Auf der Kesselsdorfer Straße brachen Unbekannte zunächst ein Fenster auf. Was gestohlen wurde, ist bislang noch unklar. In einem weiteren Friseurladen auf der Pfotenhauerstraße steht der Schaden hingegen schon fest. Dort stahlen Einbrecher zehn Euro Wechselgeld aus der Kasse. (SZ) RÖDERTALCHRONIK |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Kosten für Bedürftige steigen enorm 9. Mai 1861: Heute vor 155 Jahren musste sich Wachaus Gemeinderat mit den explodierenden Kosten der Armenversorgung befassen. Zu dieser Zeit wies die Armenkasse ein Minus von fast 80 Talern auf. Zum Ersten waren die Reparatur- und Baukosten für das Armenhaus mit 38 Talern, 5 Neugroschen und 3 Pfennige überschritten worden, ohne dass der Gemeinderat Begleitbeschlüsse gefasst hatte. Und zum Zweiten gab es eine „Kostenexplosion“ bei der Betreuung der Armen, die nicht in Wachau lebten, jedoch denen als gebürtige Wachauer Unterstützungen zustanden. So machte der frühere Schuhmacher Gebauer, der nun in Heeselicht wohnte, für seine taubstumme Tochter, die in einem Internat untergebracht war, monatlich 10 Taler für Kost und Logis geltend. Das Gesamtminus wurde mit einer Sondersteuer vermindert. (geb) 9 Dresden ner breiteren Öffentlichkeit bekannt gemacht. Die Band besteht aus Rainer von Vielen, Mitsch Oko, (Gitarre), Sebastian Schwab (Schlagzeug) und Dan Le Tard (Bass). Frontmann Reiner von Vielen spielte beim Kleinwachauer „Tanz in den Mai“ verschiedene Instrumente. Und jeder konnte hören: Er beherrscht den Obertongesang perfekt. Das alles und noch viel mehr gibt ihm die einzigartigen musikalischen Gestaltungsmittel für den unnachahmlichen Sound, mit denen er und seine Band das Publikum am Sonnabend begeistern konnte. Zusammen tanzen Der Tanz in den Mai ist in Kleinwachau jedes Jahr wieder etwas Besonderes. Am Sonnabend gab es Begegnung. Inklusion wird hier gelebt. Bei den Konzerten im Ort zählen Zugehörigkeit und Teilhabe an den wundervollen Möglichkeiten der Kunst. Der Abend ist Erstaunen und Erfahrung zugleich. Hierher kommen auch Angehörige der hiesigen Wohngruppen des Epilepsiezentrums. Musikerlebnisse setzen Gefühlsregungen frei. Hoffnung für eine Fähre ins Ostragehege Schon lange ist im Gespräch, die einstige Fährverbindung von Dresden-Pieschen – nahe des Ballhauses Watzke – ins Ostragehege wiederzubeleben. Eine Antwort der Stadtverwaltung Dresden auf Anfrage des SPD-Stadtrates Vincent Drews gibt nun Anlass zur Hoffnung. Eine Fährverbindung bringe eine Aufwertung der Lebensqualität für die stark besiedelten Stadtteile Pieschen und Mickten, die nur wenig Grün haben, mit sich. Außerdem ergäben sich so weitere Entwicklungsmöglichkeiten für das Ostragehege. Allerdings müssten für die Einrichtung rund 1,7 Millionen Euro investiert werden, die Betriebskosten werden jährlich auf 180 000 Euro geschätzt. Eine Erhebung der Dresdner Verkehrsbetriebe geht jedoch davon aus, dass die Fähre nur 11 000 Euro pro Jahr einbringen wird. Außerdem befinden sich in dem Gebiet verschiedene Naturund Artenschutzgebiete, was dem Bau einer Fähre im Weg stehen könnte. (SZ/sag) 14 |||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG RUND UM RADEBERG M O N TA G 9. MAI 2016 Scherben statt Scheine für Hotel Stadt Leipzig Dresden-Neustadt Bei Grabungen im Hinterhof wurde Interessantes gefunden. Doch für die Sanierung hat der Investor noch immer kein Geld. mussten, wurden in der vergangenen Woche abgeschlossen. Seit Mitte Januar war ein fünfköpfiges Team des Landesamtes für Archäologie bei Wind und Wetter im Einsatz: Es wurde gebaggert, per Hand gegraben, fotografiert und dokumentiert. „Das Vorhaben war auch für uns etwas Besonderes“, erklärt Grabungsleiterin Angelika Salmen. Denn seit langer Zeit wurde mal wieder auf der Neustädter Seite gebaggert. Die meisten Grabungen fanden dort in den 70er- und 80er-Jahren statt. „Bereits damals gab es dort schon vorzeitliche Funde“, so Salmen. „Wir wollten schauen, ob sich dieses Ergebnis auch für das Areal des Hotels Stadt Leipzig bestätigt.“ Und tatsächlich brachten die Grabungen Interessantes zutage. So geht Salmen davon aus, dass sich auf dem Grundstück früher Töpfereien befunden haben. Denn bei den Grabungen wühlten sich die Landesamt-Mitarbeiter zunächst durch etliche Scherben und fanden in einer Grube schließlich diverse vorzeitliche Keramiken. Dabei handelt es sich um Fehlbrände: Weil der Töpfer zu heiß gebrannt hat, haben sie Schaden genommen. So waren die Tontöpfe, -schalen und Co. nicht mehr verkäuflich und wurden entsorgt. Die älteste Keramik stammt wahrscheinlich von etwa 5 000 vor Christus. Von Sarah Grundmann E igentlich sollte es am Mittwochvormittag um spektakuläre Funde gehen. Das Landesamt für Archäologie hatte zu einem Termin auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Stadt Leipzig eingeladen. An der Ecke Heinrichstraße/Rähnitzgasse sollten die Ergebnisse der dort stattgefundenen Grabungen vorgestellt werden. Doch die Aussage, die der vom Investor beauftragte Ingenieur André Wiedemann im Gepäck hatte, sorgte für weit mehr Wirbel. Der Geschäftsführer des Dresdner Büros Ulrich Röder räumte ein, dass der Baustart für die Sanierung des Hauses sowie für die Errichtung eines Neubaus noch unklar sei – denn die Finanzierung steht noch nicht. Das Rätselraten um die Sanierung des geschichtsträchtigen Ensembles zieht sich mittlerweile seit Jahren hin. Bereits im Februar 2012 hatte der Investor – die Hotel Stadt Leipzig Objektgesellschaft mbH, die zum Warschauer Unternehmen Griffin Real Estate gehört – einen Bebauungsplan eingereicht. Dann wurde es lange still. Eineinhalb Jahre, verhandelten Stadt und Investor über den Durchführungsvertrag. Grund für die lange Diskussion waren Umstrukturierungen in der Firma und ein Architektenwechsel. Noch im Februar dieses Jahres hatte der jetzige Architekt, Uwe Seidel aus Pirna, aber gegenüber der Sächsischen Zeitung geäußert, dass die Sanierung bereits im April starten soll. „Es war alles ein bisschen anders geplant“, sagt auch Ingenieur Wiedemann. Woran es bei der Finanzierung hapert, kann er nicht sagen. Von Woche zu Woche warte er auf grünes Licht von der Objektgesellschaft. Viele offene Fragen Das ehemalige Hotel an der Ecke Heinrichstraße/Rähnitzgasse bietet seit Langem einen tristen Anblick. Eigentlich hätte die Sanierung längst beginnen sollen. Doch jetzt rückt der Baustart wegen fehlenden Geldes erneut in die Ferne. Fotos: René Meinig Platz für ein Restaurant Gerüchte über die Zahlungsunfähigkeit des Unternehmens hatten in der Neustadt bereits die Runde gemacht. 2015 musste sogar das Wetterschutzdach abgebaut werden, da Rechnungen hierfür nicht beglichen worden waren. Griffin Real Estate muss immerhin etwa acht Millionen Euro in das Projekt stecken. Dafür rückt zunächst der Abrissbagger an. Denn am Gebäudeteil zur Heinrichstraße bleibt nur die historische Fassade erhalten, der neue Anbau in Richtung Hinterhof soll sich aber an der derzeit bestehenden Bebauung orien- tieren. Der Komplex zur Rähnitzgasse bleibt hingegen komplett erhalten und wird saniert. In den Häusern entstehen im Erdgeschoss drei Gewerbeeinheiten für zwei Geschäfte und ein Restaurant, darü- 2% E xt Kromb bach her Pils ** Unser Angebot für SZ-Card-Inhaber Bei archäologischen Grabungen wurden Scherben und Keramiken gefunden. r a - B o nus Rad deberger Pils 20 x 0,5 l (1 l = 1,00 €) Angelika Salmen vom Landesamt für Archäologie hat die Grabungen geleitet. ber werden Wohnungen untergebracht. Außerdem ist auf dem Hinterhof ein Neubau mit weiteren Appartements geplant. Insgesamt sollen so etwa 30 Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern von Aktionspreis: 9,99 €* zzgl. Pfand Freiberger Pils s SSCCHHWWAARRZ-Z-GGELELBB AUSGABE 4 | 7,90 ¢ DIE DYNAMO-SAISON DIE DYNAMO-SAISON 2015/2016 2015/2016 12 x 1,,0 0 l (1 (1 l = 0,4 0,4 46 €)) Aktionspreis: 9,99 €* zzgl. Pfand Aktionspreis: Akti i 5,49 €* zzgl. Pfand Aktionspreise gültig vom 9. bis 14. 5. 16 getränkemarkt Filialen: Bautzen, Zeppelinstr. 1 Niesky, Neusärchener Str. 3 Radeberg, An der Ziegelei 2 (EKZ) *Aktionspreise gelten nicht für den Heimdiensst. Einzigartige Dynamo-Fotos Berichte Reportagen Statistiken Ab .5lic.h! 30 hä lt er 4 198496 007903 Großer Kunst-, Antik- & Trödelmarkt an und in der Kleinviehhalle am Alten Schlachthof Freuen Sie sich auf einen tollen Tag! Der Eintritt ist frei! Sonntag, 15.5.2016 9:00 bis 15:00 Uhr Gothaer Straße 12 01097 Dresden Jeder kann mitmachen! Aufbau ab 7:00 Uhr. Standgebühr 3 Meter für 20 €, jeder weitere Meter 5 €, ab 5 Meter Standfläche Auto am Stand. Voranmeldung erbeten. Weitere Infos unter 0351 4864-2443, [email protected] oder www.facebook.com/KunstAntikTroedelmarkt. Beachten Sie bitte unsere AGB. Veranstalter: Sächsische Zeitung GmbH, Ostra-Allee 18, 01067 Dresden. Die komplette Aufstiegssaison 2015/16 in Wort und Bild! Spielberichte zu allen Liga- und Pokalpartien, exklusive Interviews, die emotionalsten Momente in Bildern und als Zugabe ein A2-Wendeposter mit Testroet und der größten Dynamo-Block-Fahne. D. Klein, S. Geisler, T. Meyer: Schwarz-Gelb – Die Dynamo Saison 2015/2016 klebegebunden | 140 Seiten | 21 x 29,6 cm Saxo-Phon GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Weixdorf Die Mitglieder des Jugendkulturvereins nervt der Müll im Dorf. Deshalb tun sie regelmäßig etwas dagegen. Sauber bleiben – für die Mitglieder des Jugendkulturvereins Weixdorf ist das ein Motto mit positiver Symbolkraft. Steve Grünberg ist der Vorsitzende des Vereins: „Seit drei Jahren gehen wir jeweils an einem Sonnabend im Mai oder Juni mit blauen Beuteln durch den Ort, um Müll zu sammeln.“ Nach dem Männertag liegt davon noch mehr rum als sonst. „Dabei geht es uns auch um die Botschaft, dass wir als Jugendverein zupacken wollen, wenn es um Weixdorfer Belange geht. Wir fühlen uns auch dem Umland verbunden“, sagt Steve Grünberg, bevor er sich wieder zu den Müllsammlern am Dixiebahnhof gesellt. Er kennt diesen Haltepunkt wie viele von Straßenbahn und Zug. Täglich kommen hier Reisende auf dem Weg zur Arbeit ins Dresdner Stadtgebiet vorbei. Und jede Menge Touristen fühlen sich ebenfalls vom nördlichen Umland der Landeshauptstadt angezogen. Das ist gut so. Doch Verpackungen auf dem Boden bieten da kein schönes Bild. Sie gehören zu den besonders häufig ¡ [D] 7,90 JETZT VORBESTELLEN Y (0351) 48 64 18 27 | www.editionSZ.de In allen SZ-Treffpunkten, beim Döbelner Anzeiger und im Buchhandel. K Ein Video zum Thema finden Sie unter www.sz-link.de/hotel Verein sammelt Männertagsmüll Von Bernd Goldammer Oppacher Wass ser 20 x 0,5 l (1 l = 1,00 €) 76 bis 181 Quadratmetern entstehen. Eigentlich wäre der Weg für den Baustart auch schon frei. Denn die archäologischen Grabungen, die im Vorfeld zur Bewahrung der historischen Substanz gemacht werden GESCHAFFT! NIE WIEDER 3. LIGA!!! AUSGABE 4 | 7,90 ¢ Aktionspreis: Akti Ak tion ti onsp on spre sp reis re is:: is 11,99 €* zzgl. Pfand Auch ein Jesus-Kopf aus Ton kam zutage. Allerdings fehlt die Dornenkrone. Von damals bis ins 19. Jahrhundert stießen die Archäologen auf Schätze aus jedem Jahrhundert. Besonderes Highlight war eine Nadel aus der Bronzezeit. Sie stammt voraussichtlich aus der Zeit um 1 400 vor Christus und wurde damals für das Zusammenhalten der Gewänder benutzt. „Es ist einer der ersten Funde einer sogenannten Deinsdorfer Nadel in Sachsen“, sagt Salmen fasziniert. Bislang wurde ein solches Stück nur in Riesa entdeckt und kommt sonst eher im osteuropäischen Raum vor. Noch sind die Archäologen mit der Sichtung des Materials aber nicht ganz am Ende. „Die Fundstücke werden jetzt noch einmal gewaschen, untersucht und inventarisiert“, so die Grabungsleiterin. Sind die Abrissarbeiten am ehemaligen Hotel erledigt, müssen sie und ihr Team auch auf dem Grundstück nach archäologischen Schätzen graben. Wann das so weit sein wird, steht wegen der offenen Finanzierung in den Sternen. „Mit der Bank werden noch Details geklärt. Wir erwarten, den Endvertrag in den kommenden Wochen zu unterzeichnen“, sagt Sarah Wasag, Sprecherin von Griffin Real Estate. Sie haben sich gut vorbereitet. Die Mitglieder des Jugendkulturvereins sammeln Müll – auch am Dixiebahnhof. Foto: Bernd Goldammer vorkommenden Müllarten. Doch weil am Bahnhof genug Behälter stehen, ist die Aufräumarbeit schnell getan. Die ersten blauen Säcke landen auf dem Dienstauto von Steve Grünberg. In seinem Berufsleben ist er nämlich Mitarbeiter des Weixdorfer Bauhofes. Große Teile seiner Freizeit investiert er für seinen Jugendverein. 2015 hat die Mannschaft zum Bekanntheitsgrad des Weixdorfer Waldbades beigetragen. Zusammen mit vielen Helfern aus zahlreichen anderen Vereinen hoben die Mitglieder des Jugendkultur e.V. das „Hitzefrei-Festival 2015“ im Weixdorfer Waldbad aus der Taufe. Eine starke Leistung, für die es viel Beifall aus allen politischen Himmelsrichtungen gab. „Funktionieren kann das nur, weil das innere Klima in unserem Verein stimmt. Bei uns wird freundlicher Klartext gesprochen“, betont Steve Grünberg. „Sauber bleiben ist bei uns durchaus moralisch gemeint.“ Und weil das Miteinander der 42 Vereinsmitglieder stimmt, machen gemeinsame Herausforderungen Freude. Auch wenn es, wie Sonnabend, um Müll geht. Sieben große Säcke sind auf dem Weg bis zum Weixdorfer Waldbad zusammengekommen. Nach getaner Arbeit ist gemeinsames Grillen an der Teichperle angesagt. Und hier sickerte dann der Termin für das „Hitzefrei-Festival 2017“ durch. Den 28. und 29. Juli sollte man sich schon mal dick im Kalender anstreichen. RUND UM RADEBERG M O NTAG 9. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 15 |||||||||||||||||||||||||||||||| Gestatten, Bibo von Tapferstein Dresden-Neustadt Zwei Psychologinnen wollen mit Künstlern die Kinderstation im Krankenhaus Neustadt gestalten. Von Sarah Grundmann DJ Axel Reinhard sorgte für optimales Showlicht und großartige Stimmung. Foto: Bernd Goldammer Arnsdorfer Bad startet mit Hindernissen in die Saison Der Badverein muss eine Wasserleitung bauen. Da kam die Beckenparty gerade richtig. Von Bernd Goldammer S ternenhimmel über Arnsdorf. Was für eine herrliche Frühlingsnacht. Und diesmal hatten die Karswaldbad-Betreiber Glück. Voriges Jahr mussten sie nämlich im Regen tanzen. Und damals hat es sicher nicht so in der Badkasse geklingelt, wie sich das die Vereinsmannschaft um Badchefin Lätitia Emmer vorgestellt hatte. Diesmal kamen weit über hundert Gäste. Die Show im leeren Schwimmerbecken war nämlich liebevoll vorbereitet. Sofas und Sessel standen auf dem Beckengrund . Biertische und Bänke waren unter beleuchteten Schirmen aufgebaut. Die erstklassige Diskothek von DJ Axel Reinhard sorgte für optimales Showlicht und großartige Stimmung. „Ohne die Unterstützung vom Arnsdorfer Karnevalclub und vom Road Eagle MC Arnsdorf wäre das sicher nicht möglich gewesen. Für diese Unterstützung sind wir sehr dankbar“freute sich Jürgen Brendel. Es ist kein Geheimnis: Hier wird jeder Cent für die Erhaltung des Badebetriebes gebraucht. Die Ehrenamtlichen setzen ihre Arbeit kostenlos ein, damit die Eintrittspreise möglichst niedrig bleiben. Davon profitieren alle Arnsdorfer. Und das wurde bis in den Sonnabendmorgen gefeiert. „Wasser marsch“ hieß es in den vergangenen Jahren, wenn die Beckenparty vorüber war. Dann wurden Feuerwehrschläuche zum Becken gerollt und Jürgen Brendel hat die Wasserhähne aufgedreht. So plätscherten die Arnsdorfer in jede Badesaison hinein. Wenn das Geld für die erste Befüllung des Schwimmerbeckens zusammengetragen war, hatten die Ehrenamtlichen ihre erste Glanzleistung schon erbracht. Jetzt werden die Mitglieder vom Karswaldbadverein entlastet. Die Gemeinde stellt das Geld zur Verfügung. Arnsdorfer Badbetreibung ist aber trotzdem nichts für schwache Nerven. Vor Kurzem flatterte den Ehrenamtlichen nämlich eine Auflage des Bautzener Landratsamtes in die Hände. „Trinkwasser darf ab sofort nicht mehr über Feuerwehrschläuche ins Becken geführt werden“, stand dort geschrieben. Zu groß sei das hygienische Risiko“, macht das Landratsamt klar. Wenige Tage vor der Bad- eröffnung muss nun eine Wasserleitung aus Metall bis an das Schwimmerbecken verlegt werden. Die Materialkosten liegen bei dreitausend Euro. Erst dann werden sich hier Hähne öffnen. Doch keine Angst! Das Arnsdorfer Karswaldbad wird pünktlich in die Saison gehen. Sonntag früh haben sie sich die Freunde des Karswaldbades mit Hacke und Schaufeln getroffen, um den erforderlichen Leitungsgraben zu schaufeln. Für die Materialkosten kommt die AIR Kranken und Intensivpflege GmbH aus Liegau-Augustusbad auf. Die Unternehmer wollen auf diese Weise die Bemühungen um den Fortbestand des Arnsdorfer Karswaldbades unterstützen. Wieder zu spüren: Von diesem Freibad geht ein Zauber aus. Als es vor 16 Jahren geschlossen werden sollte, haben Ehrenamtliche Verantwortung übernommen. Hinter ihnen stand das ganze Dorf. Und das ist bis heute so geblieben. „Das Karswaldbad ist zu unserem Lebensinhalt geworden. Das wir inzwischen Unterstützer aus dem ganzen Rödertal haben macht uns sehr glücklich“, freut sich Jürgen Brendel. Krankenhausräume wirken oft genauso steril, wie es die Geräte in den Einrichtungen sind. Auch die Wände der Kinderstation im Krankenhaus Neustadt sind in einem schlichten Weiß gestaltet. Dass das auch ganz anders gehen kann, wissen die beiden Psychologinnen Andrea Horn und Saskia Rudolph. Letztere hat sich in London eine Station für kleine Patienten angeschaut und war von deren ausgefallener Gestaltung begeistert. Mit Inspiration im Gepäck überzeugte sie ihre Kollegin, auch in Dresden ein solches Projekt umzusetzen – bald soll auch das Weiß im Krankenhaus Neustadt der Vergangenheit angehören. Die beiden jungen Frauen führen zusammen das Unternehmen Spiegelneuronen in der Theaterstraße, in dem lebensverbessernde Faktoren erforscht und gelehrt werden. Zusammen mit Dresdner Künstlerinnen wollen sie im Krankenhaus zunächst zwei Eingangsbereiche, einen Behandlungsraum und ein Patientenzimmer mit bunten Folienfiguren bekleben. „Wenn Geld da ist, würden wir die Gestaltung auch gerne ausweiten“, so Rudolph. Doch bislang ist sogar noch die Finanzierung des Auftaktes unklar. „In Krankenhäusern müssen einige Vorgaben eingehalten werden, zum Beispiel zur Hygiene“, sagt Kollegin Horn. Für Folien, Farbe und Postkarten rechnen die Psychologinnen mit 5 000 Euro, die in das Material inves- tiert werden müssten. Diese sollen nun über Spenden zusammenkommen. Dann sollen die Räume an einem Tag zusammen mit den Künstlerinnen, Patienten und Medi-Clowns beklebt werden. Jedes Kind kann sich einen neuen Freund aussuchen, der ihn während des Klinikaufenthalts begleitet. „Gerade im Behandlungsraum haben die Kinder und Jugendlichen oft Angst“, erklärt Rudolph. „Die soll ihnen mit der neuen Gestaltung ein Stück genommen werden.“ Deswegen schauen auch Tiere und Figuren mit ganz besonderen Namen von der Decke des Untersuchungszimmers auf die kleinen Patienten herunter: Bibo von Tapferstein oder Krankenschwester Bieni sollen die neuen Schutzengel der jungen Patienten werden. web www.spiegelneuronen.info Das Behandlungszimmer im Krankenhaus Neustadt soll bald bunt werden. Zwei Psychologinnen wollen zusammen mit Künstlerinnen für ein angstfreies Umfeld sorgen. Fotomontage: Spiegelneuronen Wachau Bibliothek wird zum Klassenzimmer Die Mädchen und Jungen aus der 2a und 2b der Grundschule Wachau verlegen am Dienstag, ihr Klassenzimmer in die Wachauer Bibliothek. Innerhalb einer Unterrichtsstunde sollen die Kinder erfahren, wie es in einer Bücherausleihe zugeht, welches Sortiment vorhanden und wie es um die Geschichte des Hauses bestellt ist. „Ich freue mich sehr darüber, dass diese Idee nun mit Leben erfüllt wird“, sagt die ehrenamtliche Bibliothekarin Doris Tittel. „Ich möchte junge Menschen fürs Lesen und das Buch an sich begeistern.“ Gerade in diesen Zeiten, in denen das Eintauchen in virtuelle Welten für viele das Nonplusultra geworden zu sein scheint, will sie gegenhalten. „Das Internet kann ein Buch nicht ersetzen“, sagt die ehemalige Kita-Erzieherin. Sie selbst bezeichnet sich als leidenschaftliche Leserin. Mit ihr teilen diese Freizeitbeschäftigung etwa 100 Frauen, Männer und Kinder im Ort, die sich in der Wachauer Gemeindebibliothek Literatur ausleihen. Dass es gern mehr sein könnten, verhehlt sie nicht. Deshalb lädt Doris Tittel seit geraumer Zeit verstärkt zu Veranstaltungen in die Bücherei ein. Dazu zählt der „Literarische Kaffee-Empfang“ vor einigen Tagen. Die Bibliothek ist immer montags zwischen 15 und 18 Uhr geöffnet. Gern öffnet die einstige Erzieherin mit 22-jähriger Bibliothekserfahrung Besuchern auch nach vorheriger Absprache. Wer die Arbeit von Doris Tittel unterstützen möchte, kann dies am besten mit einer Bücherspende tun. (SZ) Himmels-Spektakel über Radeberg Radeberg Am heutigen Montag gibt es in der Radeberger Sternwarte an der Stolpener Straße Spannendes zu sehen. W er das Spektakel am heutigen Montagnachmittag verpasst, muss wirklich lange auf eine Wiederholung warten. Denn es ist eines der seltensten PlanetenSpektakel unseres Sonnensystems, das sich am Himmel hoch über Radeberg abspielen wird. Denn wirklich nur ausgesprochen selten bietet sich die Möglichkeit, den innersten Planeten unseres Sonnensystems – den Merkur – als schwarzen Punkt genau vor der Sonne entlangziehen zu sehen. Und genau das wird nun möglich sein. Das beeindruckende Himmels-Spektakel nennt sich dabei in der Fachwelt Merkur-Transit und war zuletzt von Europa aus 2003 zu sehen. 13 Jahre her ist das Ganze damit. Es ist also wirklich eine seltene Chance, diesen Merkur-Transfer zu erleben – und diese Chance bietet sich nun in der Radeberger Volkssternwarte „Erich Bär“ an der Stolpener Straße. In der Zeit des Merkur-Transfers – von 13.12 bis 20.42 Uhr – werden die Ehrenamtlichen des Fördervereins der Sternwarte allen Interessierten wieder mithilfe entsprechender Hilfsmittel einen ungefährlichen Blick auf das Spektakel ermöglichen. Das ist wegen der geringen scheinbaren Größe des Planeten mit bloßem Auge nicht zu sehen. Und natürlich muss beim Blick Richtung Sonne auch unbedingt auf ausreichenden Schutz der Augen geachtet werden, da sonst Erblindung droht. Deshalb darf nur mit entsprechend zugelassenen Hilfsmitteln in Richtung Sonne geschaut werden; einfachstes Hilfsmittel ist dabei eine Sonnenfinsternisbrille. All diese Hilfsmittel gibt es in der Sternwarte natürlich – und es ist ein geschützter Blick durch spezielle Sonnenteleskope auf das seltene Ereignis möglich. (SZ) Die Sternwarte Radeberg an der Stolpener Straße 74 ist von 13.12 bis 20.42 Uhr für Interessierte geöffnet. Und es gibt jede Menge Infos rund um das Spektakel. web www.sternwarte-radeberg.de 19.05.2016 wanderhure im hochhaus Eine Lesung mit Julius Fischer. So ähnlich wird es am heutigen Montag am Himmel über Radeberg aussehen. Die Aufnahme zeigt den Venus-Transit (der schwarze Punkt ist die Venus vor der Sonne) von 2012 als Vergleich. Jetzt ist nun der Merkur-Transit zu erleben. Foto: Freundeskreis Sternwarte »Irgendetwas im Titel müssen die Leute kennen«, behauptet Autor Julius Fischer, dann würden sie das Buch schon kaufen. Oder zur Lesung kommen. Wobei der Titel »Die schönsten Wanderwege der Wanderhure« zu einem bizarren Rechtsstreit führte. Den der Autor gewann. Sein Werk ist kein historischer Roman sondern eine recht amüsante Lebenshilfe, hier vom Autor sehr vergnüglich dargeboten. ab 19 Uhr Foyersaal im Haus der Presse Ostra-Allee 20· 01067 Dresden Eintrittskarten 12€ (SZ-Card 10€) 16 |||||||||||||||||||||||||||||||| LEUTE SÄCHSISCHE ZEITUNG Guten Appetit! Die Chefin des neuen Eiscafés in Königsbrück Claudia Leuenberger (r.) reicht einem Gast eine kühle, süße Erfrischung. Seit Kurzem kann man sich am Königsbrücker Markt mit Eis, Kuchen und verschiedenen Getränken verwöhnen lassen. Foto: Rene Plaul Vom rollenden Eisauto zum eigenen Café Claudia Leuenberger hat sich in Königsbrück einen Traum erfüllt und ein Eiscafé eröffnet. Von Heike Garten Z ahlreiche Königsbrücker bleiben erstaunt vor dem neuen Geschäft am Markt stehen. „Ist das nicht falsch geschrieben“, fragen sie sich. An der Fassade prangt eine originelle Aufschrift „Claudis Eiscafee“. Wird denn Eiscafé mit zwei „e“ geschrieben? „Eigentlich nicht, aber ich habe mich ganz bewusst dafür entschieden, damit es Aufmerksamkeit erzeugt. Und außerdem kommt das schöne Wort Fee darin vor“, erklärt Claudia Leuenberger. Sie ist die Betreiberin des neuen Eiscafés in der Königsbrücker Innenstadt. Seit dem 1. Mai gibt es das Café am Markt 5. Vom Entschluss bis zur Eröffnung ging für Claudia Leuenberger alles ganz schnell. „Es war eine spontane Entscheidung, die ich Anfang des Jahres getroffen habe“, sagt sie. Das Objekt am Markt steht seit 2014 leer, vorher war dort ein Friseur. Anfang April hat die 35-jährige Frau den Mietvertrag unterschrieben und alle gewerberechtlichen Anforderungen geklärt. Ein knapper Monat blieb Zeit, um das Eiscafé einzurichten. Doch die junge Frau hat es geschafft – ein moderner Laden mit Ti- schen, Stühlen und Bänken, einer großen Eis-Theke und vielen kleinen Details ist entstanden. Für die Königsbrücker ist Claudia Leuenberger keine Unbekannte. Zum Töpfermarkt und bei vielen Kinderfesten rollte sie mit ihrem Eis-Auto an, verkaufte aus dem Auto heraus die leckere Erfrischung. „Einige Eltern haben mich immer wieder mal angesprochen, ob ich nicht in Königsbrück ein Eiscafé eröffnen könne. Schließlich wohne ich seit 2005 in der Stadt“, blickt die junge Frau zurück. Also schwirrte der Gedanke an die Selbstständigkeit immer wieder mal in ihrem Kopf rum. Eigentlich stammt Claudia Leuenberger aus Moritzburg, ihr Lebensgefährte aus Radebeul. In Moritzburg betreibt ihre Mutti die „Ausspanne am Leuchtturm“, ein beliebtes Ausflugslokal. „Ich habe von Kindesbeinen miterlebt, was in der Gastronomie wichtig ist. Und später auch mit geholfen“, so Claudia Leuenberger. Eigentlich hat sie einen Beruf in der Werbebranche gelernt, doch ist ziemlich schnell bei ihrer Mutter mit eingestiegen. Das machte sie auch noch bis vor Kurzem, bis eben aus der Idee eines eigenen Cafés Wirklichkeit wurde. Danksagung Ein schweres Stück Arbeit liegt hinter der jungen Geschäftsfrau. Als Mutter von zwei Kindern im Alter von vier und acht Jahren weiß sie, dass auch die nächsten Wochen und Monate nicht einfach werden. Der Lebensgefährte, der noch im Geschäft in Moritzburg mitarbeitet, kümmert sich um die Kinder, Claudia um ihr Eiscafé in Königsbrück. „Peter ist meine große Stärke. Ohne ihn ginge nichts“, schwärmt Claudia Leuenberger von ihrem Lebensgefährten. Und sie weiß, dass sie sich auf ihn verlassen kann. Eis spielt natürlich in „Claudis Eiscafee“ die wichtigste Rolle. Eisbecher, Eisgetränke und auch Eis auf die Hand wird es geben. Dazu kommen verschiedene andere Getränke und Kuchen. Öffnen will die 35-Jährige ihr Café von Montag bis Sonntag ab 11 Uhr. Mittwoch ist ein Ruhetag geplant. Das kann sich aber noch ändern. „Ich will erst mal den Bedarf abwarten und mich dann an den Gästewünschen orientieren.“ Jetzt ist sie froh, dass das Café eröffnet hat und sich die Königsbrücker das Eis schmecken lassen. Schließlich hat die Stadt ja eine Eis-Tradition, die vielleicht wiederbelebt werden kann. Danksagung Nachdem wir Abschied genommen haben von unserem lieben Verstorbenen, Herrn Nachdem wir Abschied genommen haben von unserem lieben Vati, Opa und Freund Günther Seifert Peter Marquardt möchten wir uns für die liebevollen Beweise der Anteilnahme, die uns durch Wort, Schrift, Blumen und Geldzuwendungen sowie ehrenvolles Geleit beim Abschiednehmen bei allen herzlich bedanken. Besonderer Dank gilt den Ärzten und Schwestern der Palliativstation Hoyerswerda, dem Pflegedienst des Therapie- & Pflegezentrums Westlausitz, Frau Dipl. Med. Kreische und ihren Mitarbeiterinnen, dem Hospizdienst des Caritasverbandes, der FFW Kamenz, der Stadtverwaltung Kamenz, dem Taxiunternehmen Schöne, dem Trauerredner Herrn Meißner sowie dem Bestattungsinstitut Karsten Mitzschke. In stiller Trauer Kinder mit Familien Kamenz, im April 2016 Die feierliche Urnenbeisetzung findet im Kreise der Familie und Freunde statt. Wir trauern um Herrn Helfried Mager geb. 26. 5. 1958 gest. 16. 4. 2016 In stiller Trauer Sohn Karsten mit Familie Geschwister Ingrid, Manfred und Karin mit Familien Die Trauerfeier mit anschließender Urnenbeisetzung findet am Freitag, den 13. 5. 2016, 13.30 Uhr auf dem Friedhof in Höckendorf statt. Von Blumen- und Kranzspenden bitten wir dankend abzusehen. ALLGEMEINMEDIZIN p Allgemeinärztl. Notfalldienst: Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst: G 116 117 Regionalleitstelle Ostsachsen G 03571 19296 MONTAG,, 09. MAI Heute liegen keine Jubilarmeldungen vor. TRAUERCAFE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| APOTHEKENBEREITSCHAFT (jeweils ab 8 Uhr bis Folgetag 8 Uhr): Montag, 09. Mai: Linden-Apotheke in Langebrück, Liegauer Str. 6, G 035201 70011. Dienstag, 10. Mai: Heide-Apotheke Radeberg, Schillerstraße 95 a, G 03528 442770. MONTAG,, 09. MAI p Caritasverband Oberlausitz: Der ambulante Hospizdienst im Landkreis Kamenz lädt jeden 2. Montag im Monat Trauernde ins Trauercafé Radeberg ein. Treff ist im evangelischen Pfarrhaus Radeberg, von 16 bis 18 Uhr. Anmeldung: G 0174 3454 128. TIERÄÄ RZTE p Tierärztlicher Notdienst (nur nach telefonischer Anmeldung) Täglich vom 06. bis 13. Mai (wochentags ab 19 Uhr bis Folgetag 6.00 Uhr): Tierärztin Julia Klingauf in Langebrück, G 035201 7300 oder 0171 5726283. Täglich vom 06. bis 14. Mai (wochentags ab 19 Uhr bis Folgetag 7 Uhr): Tierärztin Teresa Benzner in 01328 DresdenWeißig, G 0172 7960538. p Tierärztliche Klinik: 24-h-Bereitschaft der tierärztlichen Klinik Dr. Bernd Düring Rennersdorf, Alte Hauptstr. 15, G 035973 2830. ENTSORGUNG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| MONTAG,, 09. MAI p Gelbe Tonne: Radeberg /Tour 3, Wachau und Ortsteile. DIENSTAG,, 10. MAI Entsorgungsfreier Tag GIFT-NOTRUF// GIFT-INFOZENTRALE p Tag + Nacht: G 0361 730730 Hinweis: Von Mai bis Oktober erfolgt Bioabfall-Abholung wöchentlich. NOTRUFE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| p Polizei ......................................................................... 110 p Feuerwehr/Notfallrettung ................................. 112 p Krankenwagen .................................. 03571 19222 HAVARIEDIENSTE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| p Enso Netz GmbH Gas-Störung 0351 5017 8880 Strom-Störung 0351 5017 8881 Enso Service-Telefon (kostenfrei) Mo-Fr 7-20 Uhr, Sa. 8-14 0800 0320010 p Abwasserzweckverband „Obere Röder“ Havariedienst Abwasser 03528 43330 p Zweckverband Bischofswerda-Röderaue/ Havariedienst Trinkwasser 03594 7770 p Drewag Dresden Störstelle bei Trinkwasserversorgung 0351 205852222 p Stadtentwässerung Dresden Havariedienst Abwasser 0351 8400866 Kuren & Erholen in Marienbad Profitieren Sie von der Cup-Vital-Vorteilskarte und genießen Sie einen der schönsten Kurorte des böhmischen Bäderdreiecks … sz-reisen VORTEIL Kurtaxi von zu Hause ins Hotel und zurück · 15 Tage, inklusive Transfer ab/an Haustür · 14 Ü/V /VP im 4*-Hotel Bohemia mit Wellnesszentrum · 20 Kuranwendungen, Cup-VitalVorteilskarte mit Rabatten in Geschäften, Restaurants etc., Vital-Aktivprogrammen, Nutzung der Stadtbusse, Notfallbereitschaft u.v.m. Danksagung Code: CZ-MA15 Für die vielen Beweise der aufrichtigen Anteilnahme beim Abschied von meiner lieben Frau, guten Mutter, Oma und Uroma, Frau Irene Benner möchten wir auf diesem Wege allen Verwandten, Freunden und Bekannten recht herzlich danken. Ein besonderer Dank gilt dem Bestattungsunternehmen Beuhne, Herrn Pfarrer Quentin und den Anwohnern des Mühlenhügels. Foto: David Marvan, CzechTourism · KOSTENFREI UNTER 0800 - 250 00 00 · SZ-TREFFPUNKTE & REISEBÜROS · WWW.SZ-REISEN.DE Brockwitz, Mai 2016 Veranstalter: CUP Touristic GmbH & Co. KG, Marcusallee 7a, 28359 Bremen D In Liebe und Dankbarkeit nahmen wir Abschied von meiner lieben Ehefrau, unserer lieben Mutti, Schwiegermutti, Oma, Uroma, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau A Christa Sprenger N Für die vielfältigen Beweise aufrichtiger Anteilnahme durch Worte, Schrift, Blumen, Geldspenden und ehrendes Geleit bedanken wir uns ganz herzlich bei allen Verwandten, Nachbarn, Freunden und Bekannten. Besonderer Dank gilt dem DRK-Pflegeheim „Florence“ und dem Bestattungshaus Ute Müller. E Termine: 10.09.–24.09.2016 24.09.–08.10.2016 08.10.–22.10.2016 22.10.–05.11.2016 05.11.–19.11.2016 19.111.–003.112.22016 Preise ab: 854 £ p. P. im DZ 140 £ EZZ BUCHUNG & INFORMATION: Heinz Benner im Namen aller Angehörigen K IMPRESSUM |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sächsische Zeitung Lokalausgabe Radeberg Redaktions- und Verlagsgesellschaft Bautzen/Kamenz mbH Redaktion:Ralf Haferkorn (Regionalleiter 03591 49505010), Jens Fritzsche (verantwortlich für den Lokalteil Radeberg), Thomas Drendel, Jana Ulbrich (Regionalreporterin). Geschäftsführer: Ralf Haferkorn (Redaktion), Frank Bittner (Verlag). Anschrift Redaktion: Hauptstraße 4, 01454 Radeberg. Telefon: 03528 48995910 Telefax: 48995911 E-Mail: [email protected] Anschrift SZ-Treffpunkt, Anzeigenannahme und Leserservice: Theaterstraße 3, 01917 Kamenz. Telefon: 03578 34475420 Telefax: 34475422 Telefon Anzeigenannahme Dresden: 0351 840444 Aboservice-Telefon: 01802 328328 (6 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Ct./Min.). Monatsabonnement bei Botenzustellung Euro 29,40 frei Haus, bei Postbezug Inland Euro 40,50, jeweils inkl. 7% MWSt. E-paper Euro 18,99, inkl. 19% MWSt. Vertriebskennzeichen: F 1415. Bischheim, Mai 2016 † 05. 05. 2016 Wachau, im Mai 2016 WIR GRATULIEREN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| In Liebe und Dankbarkeit Sohn Denny und Familie sowie Elisa und Micha Horst Maukel In stillem Gedenken Waltraut Maukel Ina mit Anna Antje mit Jean Familie Gerd Prochno Familie Inge Maukel Familie Michael Hensel Familie Boris Hensel BEREITSCHAFTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| möchten wir auf diesem Wege allen danken für die aufrichtige Anteilnahme durch Wort, Schrift, Blumen und Geldspenden sowie ehrendes Geleit. Besonderer Dank gilt allen Freunden, Bekannten, Nachbarn, der Firma H+K und dem Bestattungsinstitut Uwe Schuster. In dankbarer Erinnerung an einen langen gemeinsamen Lebensweg voller liebevoller Sorge um die Familie und große Hilfsbereitschaft nehmen wir Abschied von meinem Ehemann, unserem Vater, Opa, Bruder, Schwager, Onkel und Freund, Herrn * 23. 02. 1941 M O N TA G 9. MAI 2016 geb. Fincke In stiller Trauer Hans Sprenger im Namen aller Angehörigen Freital-Kleinnauendorf, im April 2016 Alle Traueranzeigen auch auf www.sz-trauer.de Viele Blutkrebs-Patienten auch. Oft suchen sie vergeblich nach einem passenden Stammzell-Spender. Hilf mit und rette Leben: Registrier’ Dich jetzt auf www.dkms.de Mund auf. Stäbchen rein. Spender sein! RÖDERTAL-ZEITUNG M O NTAG 9. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 17 |||||||||||||||||||||||||||||||| Stars im Strampler Fabian Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort 26. April Görlitz 3 570 Gramm 52 Zentimeter Katharina und Dominik Wache Görlitz Simeon Immanuel Clara Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort 1. Mai Bischofswerda 3 665 Gramm 54 Zentimeter Marlen und Stephan Rother Göda Foto: Städtisches Klinikum Görlitz Foto: Regina Berger Ray 3. Mai Bischofswerda 3 140 Gramm 48 Zentimeter Christine und Rico Kreßner Lichtenberg Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort Felix 3. Mai Bischofswerda 3 450 Gramm 50 Zentimeter Claudia und René Magnus Lichtenberg Foto: Regina Berger Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort 29. April Bautzen 2 560 Gramm 48 Zentimeter Anita und Philip Gollmer Doberschau Foto: Regina Berger Foto: Carmen Schumann Schicken Sie uns Ihre Baby-Fotos Mathilde Isabell Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort 4. Mai Bischofswerda 3 515 Gramm 52 Zentimeter Christine und Ronny Mildner Putzkau Finja 1. Mai Bischofswerda 3 750 Gramm 51 Zentimeter Liane und Dirk Schober Gnaschwitz Foto: Regina Berger Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort Foto: Regina Berger Mila Maria Eveline Geboren am Geburtsort Gewicht Größe Eltern Wohnort 12. April Dresden 4 015 Gramm 55 Zentimeter Sandy und Marcus Fabich Dresden 25. April Kamenz 3 440 Gramm 51 Zentimeter Christiane Weser & Mario Stelzer Bernsdorf Foto: Moments of life Foto: René Plaul Die Rödertal-SZ zeigt immer montags die neuesten Rödertaler. Wenn Sie nach der Entbindung im Krankenhaus nicht schon für die SZ fotografiert wurden oder mit einem anderen Foto in der Zeitung sein wollen, dann schicken Sie uns einfach Ihr Foto Ihres Familiennachwuchses. Der darf dabei auch ruhig schon ein paar Monate im Rödertal zu Hause sein. Und schreiben Sie noch ein paar Angaben zum Foto mit dazu (Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Wohnort, Gewicht und Größe des Kindes, Eltern). Auch die Eltern und Geschwister dürfen natürlich mit auf das Foto. 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April Dresden 2 740 Gramm 49 Zentimeter Yvonne und Imke Schulz Dresden 10 Euro gibt es mit diesem Gutschein für ein neues saxx life Konto. gültig bis 31. 12. 2016 neue Kontonummer Foto: Moments of life DER VIELLEICHT SCHÖNSTE TEIL IHRES GEHALTS DER MAZDA6 MIT FULL-SERVICE-LEASING M{zd{ 6 Auf Wunsch u.a. mit1): • Adaptivem Voll-LED Lichtsystem • BOSE® Centerpoint Surround-System • Head-up Display • Allradantrieb Wartungs- und Verschleiß-Modul 19,95 für nur € netto mehr im Monat 3) Mtl. Leasingrate netto ab € 219 2) Kraftstoffverbrauch im Testzyklus: innerorts 7,2 l/100 km, außerorts 4,7 l/100 km, kombiniert 5,6 l/100 km. CO2-Emission im kombinierten Testzyklus: 131 g/km. 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CAMPUS 18 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG M O N TA G 9. MAI 2016 S TU D I E RE N U N D FO R S C H E N I N D RE S D E N Studenten dürfen meckern Eine deutschlandweite Umfrage erforscht jetzt die Lage der Studenten. Die Ergebnisse sollen vor allem ihnen helfen. Von Jana Mundus Tobias Langnickel überwacht die Stickstoffversorgung des TU-Ausbildungskernreaktors. Der bleibt auch nach dem Atomausstieg noch in Betrieb. Fotos: Christian Juppe (2) Kettenreaktion auf dem Campus Die TU Dresden betreibt den modernsten Ausbildungsreaktor Deutschlands. Der erreicht ständig den kritischen Zustand. Von Sebastian Martin volkswirtschaftlicher Sicht hätte die Entscheidung warten können, bis alternative Technologien ausgereift sind. Hurtado sieht vor allem die Versorgungssicherheit gefährdet. Außerdem geht es ihm um das Know-how, von dem Wissenschaftler in aller Welt profitieren. „Die nukleare Infrastruktur in Deutschland ist wesentlich besser als in anderen Ländern“, sagt der Professor. „Diese Kompetenz geht mit dem Ausstieg aus der Kernenergie verloren.“ Und dadurch werde es deutschen Experten immer weniger gelingen, Einfluss auf die Reaktorsicherheit in anderen Ländern zu nehmen. D ie Passkontrolle ist Pflicht. Ohne vorgelegten Ausweis geht’s keinen Schritt weiter, im Gegenzug erhält der Besucher einen weißen Kittel und blaue Überzieher für die Schuhe. An die Brusttasche kommt der Dosimeter, der die ionisierende Strahlung hinter der nächsten Tür messen wird. Ein mulmiges Gefühl schleicht den Körper hoch. Aber auf dem Campus soll ja eine offene Lösungsmittelflasche gefährlicher sein als der Gang in Raum 103/0 des Walther-Pauer-Baus. In der fensterlosen Laborhalle steht AKR-2 – ein orangefarbener Kessel im XXL-Format. 3,50 Meter hoch, 2,50 Meter breit und 30 Tonnen schwer. Es ist der Ausbildungskernreaktor der TU Dresden. Der wurde erst 2004 für 3,4 Millionen Euro erneuert und hat jetzt eine unbefristete Laufzeit. Antonio Hurtado hält die Anlage auch fünf Jahre nach dem beschlossenen Atomausstieg für immens wichtig. Schon allein wegen der Lehre. Qualifiziertes Personal für den Strahlenschutz brauche man auch nach dem Jahr 2022, wenn die letzten deutschen Atommeiler vom Netz gehen werden, sagt der Professor für Wasserstoffund Kernenergietechnik. Das Kühlen der abgebrannten Brennelemente, die Endlagerung des Abfalls, der Rückbau der Kraftwerke – für all das sei Fachwissen bei den Betreibern und Behörden nötig. Die Tür zum Raum 103/0 öffnet sich. In der Mitte thront AKR-2. Vor ihm sitzen heute allerdings keine Studenten, sondern Wissenschaftler aus Jülich. Sie wollen Computersimulationen validieren und damit ihrem Ziel etwas näher kommen, künftige Forschungsreaktoren zu ersetzen. Ziemlich lange musste das Jülicher Team auf einen Termin in Dresden warten. Denn seitdem immer mehr vergleichbare Geräte abgeschaltet werden, stehen Wissenschaftler aus aller Welt Schlange, um die deutschlandweit modernste Anlage ihrer Art zu nutzen – zum Beispiel für Experimente in der Medizinphysik, Molekularbiologie und Materialentwicklung. Carsten Genug Uran für Millionen Jahre 3,50 Meter hoch, 2,50 Meter breit, 30 Tonnen schwer: AKR-2 hat beeindruckende Maße. Wissenschaftler aus aller Welt kommen seinetwegen ins Institut. Lange fährt AKR-2 per Mausklick hoch. Der Physiker leitet den Ausbildungskernreaktor der TU Dresden, der mit zwei Watt die Leistung einer Fahrradglühbirne hat. Auf den drei Monitoren des Bedienpults erscheinen etliche Werte. Moderator-Temperatur, Verdopplungszeit und so weiter. Auf dem Bildschirm rechts pendelt sich derweil die Kurve parallel zur X-Achse ein. Der kritische Zustand ist erreicht. Abschätzbare Risiken Im Inneren des Kessels fliegen jetzt die Neutronen mit 2,2 Kilometern pro Sekunde. In etwa einer Stunde wären sie von Dresden in New York. Die zylindrische Spaltzone von AKR-2 ist allerdings kaum größer als ein Wassereimer, umgeben von einem Reflektor aus reinstem Granit. Darum hüllt sich eine 75 Zentimeter dicke Wand aus Schwerbeton. Sie dient der Strahlenabschirmung. Das Innere selbst besteht aus plattenförmigen Brennelementen. Wird die kritische Masse aus insgesamt 794 Gramm Uran-235 von den Neu- tronen getroffen, kommt es zur Kernspaltung – mitten auf dem Campus, mitten in der Dresdner Südvorstadt. Angst vor AKR-2 brauche niemand zu haben, sagt Carsten Lange. Einerseits verhindere ein Mehrbarrierensystem eine unzulässige Leistungserhöhung sowie eine ungewollte Kettenreaktion. Andererseits sei das sogenannte Aktivitätsinventar so gering, dass selbst durch ein Flugzeugabsturz freigesetztes Material keine Grenzwerte überschreiten und damit gesundheitliche Folgen haben würde. „Die Gefährdung des Bedienpersonals, der Umgebung und des Reaktors selbst sind ausgeschlossen“, sagt Carsten Lange. Sein Chef, Antonio Hurtado, hält auch die kommerzielle Nutzung der Kernenergie für beherrschbar – trotz der Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima. Die Risiken seien abschätzbar sowie durch kleine und eben sichere Reaktoren minimierbar, sagt der Professor. Er ist zwar nicht grundsätzlich gegen den Ausstieg aus der Kernenergie, doch aus ökologischer und Antonio Hurtado und seine Mitarbeiter werden deshalb nicht müde, das Labor an der TU Dresden auch für Besucher zu öffnen und über die Kernenergie aufzuklären. Aber auch darüber, dass durch die geringe Leistung von AKR-2 das vorhandene Uran ewig ausreiche und keine Abfälle entstünden, wie Carsten Lange erklärt. Zudem sei das Material absolut sicher vor Diebstahl. Und selbst wenn es gestohlen würde, könnte zum Beispiel niemand damit eine schmutzige Bombe bauen. Dies sind die Fragen, die jedes Jahr massenhaft Besucher anlocken. Bei der Langen Nacht der Wissenschaft bildet sich regelmäßig eine lange Schlange vor dem Walther-Pauer-Bau. Nach vorheriger Absprache kann die Anlage auch an anderen Tagen besichtigt werden – zum Beispiel von Gymnasiasten der elften und zwölften Klassen. Denen wird dann ein Informationsprogramm rund um die Kernenergie mit anschließendem Reaktorstart angeboten. Insgesamt 1 600 Forscher und Besucher hätten im vergangenen Jahr AKR-2 besichtigt, sagt Carsten Lange. Sie alle seien unbeschadet aus dem Labor herausgekommen. Die Tür schließt sich. Was nun folgt, ist die Ausgangskontrolle: Das eigene Dosimeter zeigt 0,3 Mikrosievert an. Doch das ist nur ein Zehntel jener Strahlenbelastung, der beispielsweise Piloten und Fluggäste beim Flug übern Atlantik ausgesetzt sind. Wie geht es den Studenten dieses Landes? Dieser Frage geht jetzt eine große Umfrage des Deutschen Studentenwerks nach. Zum ersten Mal findet diese Datenerhebung ausschließlich online statt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Dinge, die das Leben der jungen Menschen bestimmen. Wie finanzieren sie ihr Studium? Wie viel Miete zahlen sie? Wer muss neben dem Lernen noch jobben gehen? Wie viel Zeit beansprucht das Lernen, wie viel das Geldverdienen? Für die 58 Studentenwerke des Verbunds, zu dem auch das Dresdner Studentenwerk gehört, liefert die Sozialerhebung wichtige Informationen. Sie wollen ihre Service- und Beratungsangebote noch besser auf die Studenten ausrichten. Jeder Sechste, ausgewählt nach dem Zufallsprinzip, erhält von seiner Hochschule deshalb per E-Mail eine Einladung zur Umfrage. Bei derzeit rund 2,8 Millionen Studenten in Deutschland sind das mehr als 400 000 mögliche Befragte – fast fünfmal so viele wie bei der Vorgängerbefragung 2012. Mehr Teilnehmer sollen auch mehr verwertbare Daten liefern. So soll es diesmal auch möglich sein, noch differenziertere Aussagen zur Studentenschaft machen zu können. Beispielsweise auch zu kleineren Gruppen wie Menschen mit Behinderungen, chronisch Kranken oder Studenten mit Kind. Vom 23. Mai bis Ende Juli läuft die Online-Umfrage. Mit den Ergebnissen will das Deutsche Studentenwerk der Politik und der Öffentlichkeit deutlich machen, wo im Interesse der Studenten Handlungsbedarf besteht und welche Maßnahmen der Bildungs-, Hochschul- und Sozialpolitik wichtig sind, um soziale und wirtschaftliche Verbesserungen zu erreichen. Die 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks wird vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung durchgeführt. Finanziell gefördert wird sie vom Bundesforschungsministerium. Erste Ergebnisse sollen im Frühsommer 2017 vorliegen. web www.sozialerhebung.de Leckerer Burger vom Starkoch Im Mai werden die Warteschlangen nicht nur in der Mensa Zeltschlösschen lang sein. Auch davor könnte Andrang herrschen. Vom 23. bis 26. Mai will der bekannte TVKoch Stefan Wierz die Studenten bekochen. Er klappt aber nicht einfach einen schnöden Imbisswagen auf, sondern rollt gleich mit einem großen Truck an. Auf dem Lastwagen wird live gekocht. Wierz serviert Burger wie den Italian Bastard mit Rucola und Parmaschinken oder gegrillte Hähnchenstreifen mit Avocadocreme, Ingwer-Ananas-Chutney und gerösteten Pinienkernen. Vegetarier können zwischen Falafel mit Zitronen-Humus oder Ciabatta mit Antipasti wählen. Die Gerichte sollen laut Organisatoren erschwinglich für den studentischen Geldbeutel sein. In einer Lounge unter freiem Himmel können die Gäste entspannen. Kickertische sorgen für den perfekten Vorgeschmack auf die Fußball-EM. (jam) Meister zum Mieten Wenn Canaletto schon nach drei Monaten wieder ausziehen muss, ist Madonna-Lisa schuld. Die hat ihr Büro an der Hochschule. Von Jana Mundus D ie Dresdner lieben den Kuss. Nicht nur den auf den eigenen Mund, sondern auch den zum An-die-Wand-Hängen. Gustav Klimts „Der Kuss“ ist der absolute Renner bei Benjamin Wild und seinen Kollegen von Madonna-Lisa. „Viele unserer Kunden suchen sich dieses Bild aus“, sagt er. Leicht schimmert die goldene Farbe auf der Leinwand. Schließlich ist es kein schnell gemachter Nachdruck, sondern ein wirkliches Gemälde. Akkurat kopiert vom Original. Daraus ließe sich ein Geschäft machen, fand der Student Benjamin Wild. Heute vermietet sein Kunsthandel die größten Meister. Monet, van Gogh, Rubens oder Da Vinci hängen seitdem in Foyers, Büros oder auch in privaten Wohnzimmern. Vor Jahren las Benjamin Wild einen Artikel über chinesische Kopien bekannter Kunstwerke, die in die ganze Welt verkauft werden. Sein Geschäftsmodell nach der Lektüre: Solche gut gemachten Replikate nach Deutschland holen und hier vermieten. Für 30 Euro im Monat gibt es die weltberühmten Kunstwerke als Nachbildung für die heimischen vier Wände. Den Kontakt nach China hat er vor einer Weile aufgegeben. Heute arbeitet er mit einer Agentur im südfranzösischen Avignon zusammen, die knapp 20 Künstler beschäftigt. „Dort lassen wir regelmäßig produzieren“, erklärt er. Noch sind es vor allem Kunden aus Dresden, die MadonnaLisa beauftragen. Gut gehen da auch detailreiche Dresdner Stadtansichten von Canaletto. Wer sich irgendwann an diesen sattsieht, kann sie austauschen lassen. „Dann kommen wir auch kurzfristig mit einem neuen Bild vorbei“, sagt der Geschäftsführer. Solche Ideen gefallen Ralph Sonntag, Professor an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW). Er kümmert sich Die Mona Lisa oder doch Van Goghs Caféterrasse am Abend? Bei Benjamin Wild finden Kunstkenner und Laien den Favoriten für die Wohnzimmerwand. Foto: Sven Ellger schon seit Jahren um die Gründungsschmiede der HTW, Treffpunkt für Menschen mit interessanten Geschäftsideen. „Wir freuen uns immer wieder über den Mut der Gründer“, sagte er jetzt beim jährlichen Frühstück der Gründungsschmiede, einem Treffen der jungen Start-ups mit ver- schiedenen Partnern. Deutschland sei im Vergleich zu anderen europäischen Staaten in Sachen Gründernachwuchs noch recht zögerlich. Viele scheuten den Schritt in die Selbstständigkeit mit dem eigenen Unternehmen. Dabei gäbe es heute viele Möglichkeiten der Unterstützung. Knapp zehn Firmen nutzen derzeit die Büroräume der Schmiede im A-Gebäude der HTW in der Andreas-Schubert-Straße. Die stehen ihnen kostenlos zur Verfügung. Rektor Roland Stenzel unterstreicht beim Treffen mit den Gründern die Bedeutung dieser Einrichtung. Man könne stolz sein auf die Innovationen, die hier entstünden. Die Hochschule möchte die Gründer nun auch ganz praktisch unterstützen. „Wir planen eine moderne und einheitliche Möblierung der Büroräume“, sagt er. Das sei wichtig, damit die Start-ups potenzielle Geschäftspartner auch in angemessener Umgebung empfangen könnten. Nach dem offiziellen Teil nutzte auch Stenzel den Termin für einen Rundgang. Bei Benjamin Wild war er besonders angetan von einem Canaletto-Bild des Zwingers. „Für 30 Euro im Monat hängt er bei ihnen im Büro“, warb der Jungunternehmer. Ob er ihn auch kaufen könne, wollte Stenzel wissen. Vielleicht hängt im Rektorat also bald ein nachgemachter Canaletto für 500 Euro. web www.madonnalisa.de FEUILLETON 19 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| M O NTAG 9. MAI 2016 KULTUR & GESELLSCHAFT SÄCHSISCHE ZEITUNG „Es sind zu viele Emotionen im Spiel“ Der Görlitzer Soziologe Anton Sterbling über die Eigendynamik von Zuwanderung, politischem Leichtsinn und die Toleranz von Polizisten. Von Frank Seibel Das ist ein völlig unzulässiger Schluss! Es muss möglich sein, mit rationalen Begründungen vor Fehlentwicklungen zu warnen. Wenn manche Menschen daraus eine Legitimation für Fremdenfeindlichkeit ziehen wollen, ist das völlig inakzeptabel! E r bringt Sachsens Polizisten bei, wie unsere Gesellschaft funktioniert, und er beobachtet von Görlitz aus mit Sorge die aktuelle Politik: Anton Sterbling, 63, ist Sozilogie-Professor an der Polizeihochschule in Rothenburg und hat ein nüchternes Buch mit einem dramatischen Titel geschrieben: „Zuwanderungsschock“. Im SZInterview erläutert Anton Sterbling seine Beobachtungen und Thesen. Könnte man dem Zuwanderungsphänomen nicht gelassen begegnen angesichts der drohenden Überalterung der Gesellschaft? Nun kommen überwiegend junge Menschen ... Das ist eine schwierige Frage. Zum einen kommt es auf die Zahl an. Ich glaube, dass wir maximal 150 000 bis 300 000 Zuwanderer pro Jahr in unsere Gesellschaft integrieren können. Nun ist die Zahl um ein Mehrfaches höher gewesen. Wir müssen uns auch bewusst machen, dass ein großer Teil der Migranten gar nicht oder nur unzureichend für den deutschen Arbeitsmarkt qualifiziert ist. Integration ist ein sehr komplizierter und langwieriger Prozess. Herr Professor Sterbling, Sie haben vor 40 Jahren einer Diktatur den Rücken gekehrt und sind von Rumänien nach Westdeutschland übergesiedelt. Ja, 1975 war Rumänien ein neostalinistischer Polizeistaat. Vor allem die Sicherheitspolizei Securitate trieb ein böses Spiel. Sie gehörten zwar zur deutschen Minderheit, aber in Deutschland waren Sie zunächst ein Fremder. Sind Sie als Deutscher aufgenommen worden oder als Rumäne mit entsprechender Distanz? Ich bin von einigen noch eine ganze Weile „der Rumäne“ genannt worden. Aber nur, weil es bei mir immer sehr guten rumänischen Schnaps gab. Insgesamt lief die Integration in meinem Fall problemlos. Ich habe ja sofort ein Studium aufgenommen. War Ihnen Deutschland damals nicht doch ein bisschen fremd? Ich kannte Deutschland sehr gut aus Büchern. Und da war mir Deutschland in gewisser Weise vertrauter als vielen Einheimischen. Dennoch gab es für mich wie für jeden Migranten viele Monate des elementaren sozialen Lernens, denn die Gesellschaft der Bundesrepublik war doch ganz anders beschaffen als die rumänische. Können Sie verstehen, wenn Menschen vor Unterdrückung oder Krieg fliehen oder auch nur nach anderen Lebensverhältnissen suchen? Natürlich verstehe ich die verschiedensten Motive sehr gut, nicht nur, weil ich selbst Migrant bin, sondern weil ich mich seit Jahrzehnten als Soziologe mit Wanderungsbewegungen befasse. Sie nennen Ihr Buch „Zuwanderungsschock“. Ist das bei einem ZuwandererAnteil von einem Prozent der Bevölkerung nicht ein zu starkes Wort? In der Tat habe ich das Buch aus tiefer Besorgnis heraus geschrieben. Ich war geschockt, als die Bundesregierung Anfang September 2015 entschieden hat, ohne Ab- „Die Bundesregierung ist von der Größe und Dynamik der Zuwanderung überrascht worden, obwohl die Migrationsforschung eine derartige Entwicklung schon lange vorausgesehen hatte“, sagt der Görlitzer Soziologe Anton Sterbling. Foto: Robert Michael sprache mit den Nachbarländern die damals in Ungarn festsitzenden Migranten nach Deutschland einreisen zu lassen. Das war ein einmaliger humanitärer Akt, auch aus der deutschen Geschichte heraus begründet. Es war ein Bruch geltender Verträge. Darf es für Gesetze niemals Ausnahmen geben, nicht einmal in Notlagen? Die Einhaltung von demokratisch beschlossenen Gesetzen und von internationalen Vereinbarungen ist ein hohes Gut. Nur so kann Vertrauen in Politik entstehen und bewahrt werden. Die willkürliche Missachtung von Verträgen und Gesetzen kann große Unsicherheit auslösen und letztlich die Stabilität einer gesellschaftlichen Ordnung gefährden. Was macht den konkreten Fall für Sie so dramatisch? Meine Unruhe setzte vor dieser Fehlentscheidung der Bundesregierung ein. Es war für mich erkennbar, dass die Bundesregierung von der Größe und Dynamik der Zuwanderung überrascht wurde, obwohl die Migrationsforschung eine derartige Entwicklung schon lange vorausgesehen hatte. Mir wurde klar, dass die Bundesregierung auch die Eigendynamik missachtet hat, die solchen Prozessen innewohnt. Sie meinen den starken und anhaltenden Anstieg der Flüchtlingszahlen? Ja, es ist seit Langem empirisch erforscht, dass sich solche Prozesse ab einem gewissen Punkt nicht mehr steuern lassen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Kommunikation zwischen Migranten und ihren Angehörigen. Schon bei den Gastarbeitern der 1960er- und 1970er-Jahre konnte man beobachten, dass sie ihren Verwandten und Freunden zu Hause überwiegend Positives berichteten. Das ist psychologisch erklärbar: Zum einen rechtfertigen sie damit vor sich selbst, dass ihre Entscheidung, die Heimat zu verlassen, richtig war. Zum anderen signalisieren sie den Daheimgebliebenen, dass es richtig und notwendig war, dass man sie gewissermaßen im Stich gelassen hat. In der Situation im September 2015 kam indes eine symbolisch überhöhte, so nicht durchzuhaltende Willkommenskultur in Deutschland hinzu, die diesen Trend drastisch verstärkte. Zu Tausenden sendeten die Migranten das Signal aus: Kommt her, wir sind hier willkommen. Daraus folgt: Wer Flüchtlinge anpöbelt, tut mehr für die Stabilität unserer demokratischen Ordnung als jemand, der den Fremden hilft? Nein, nein! Das wäre der falsche Schluss. Wir müssen die Menschen, die im Land sind, anständig behandeln. Allerdings müssen wir darauf drängen, dass die Politik die Einwanderung kontrolliert und illegale Zuwanderung unterbindet. In Sachsen erleben wir, dass dieses Drängen oft in offenen Hass gegen Ausländer ausartet. Haben Sie als intellektueller Mahner daran eine Mitschuld? Der Görlitzer Kaufhausbesitzer Winfried Stöcker hatte auf dem Höhepunkt der Dresdner Pegida-Bewegung die Rücksendung „reisefreudiger Afrikaner“ gefordert, und er würde auch gut integrierte Ausländer am liebsten zurückschicken. Wie bewerten Sie das? Ich kenne diese Aussagen nicht gut genug. Was ich für falsch halte, und zwar auf allen Seiten, ist die Emotionalisierung und vor allem die Übersetzung dieser Emotionen in die politische Auseinandersetzung. Wir müssen sehr rational nach Lösungen für eine Integration der Menschen suchen, aber wir müssen auch sehr nüchtern schauen, wer wirklich Anspruch auf Asyl hat; diese Frage müssen wir schnell klären, denn wir können nicht Hunderttausende Menschen über Monate oder Jahre in einem ungeklärten Rechtsstatus belassen. Aber braucht unsere Gesellschaft nicht auch Zuwanderung? Ja, natürlich brauchen wir Zuwanderung. Zu den politischen Fehlern gehört es, dass wir kein Einwanderungsgesetz haben. Ich halte es für sinnvoll, dass ein Staat klare Regeln definiert, die auch am Bedarf des Arbeitsmarktes orientiert sind. Wichtig ist es, den Menschen, die in eine fremde Gesellschaft einwandern, klare und faire Zukunftsperspektiven zu bieten, aber auch die Erwartungen an sie unmissverständlich zu vermitteln. Anton Sterbling: „Zuwanderungsschock. Deutschland und Europa in Gefahr?“ Reinhold Krämer Verlag, Hamburg, 2016. 180 Seiten, 29,80 Euro. Kriminal-Tango Der „Tatort“ am Sonntag Das Fernsehen entdeckt den Tanz als Drama. Er scheint eine Welt der Freude zu sein, ist aber voller Tränen und skurriler Botschaften. Von Bernd Klempnow D a haben doch die Münsteraner die Latte noch mal höher gelegt. Wer glaubte, dass das erfolgreichste „Tatort“-Team Boerne und Thiel nur noch zu Kasperköpfen taugt, wurde mit der Episode „Ein Fuß kommt selten allein“ eines Besseren belehrt: Erstens, es ist ein spannender Krimi mit klarer Trennung von Ermittlung zum Fall und pointenreichen Kampeleien aller Beteiligten. Zweitens sind die meisten Nebenrollen wieder mehr als nur Stichwortgeber. Drittens überzeugt die sehr, sehr gu- Halb zog sie ihn, halb sank er hin: Staatsanwältin (Mechthild Großmann) und Rechtsmediziner (Jan Josef Liefers) beim Tango. Foto: ARD te Kamera-Arbeit. Und so starke Schlussgags wie das Festnageln des Täters mit einem Spitzhammer durch dessen Schuh oder die Einlage des Rechtsmediziners Boerne zur Diskohymne „I will survive“ im Glitzeranzug – das muss man erst mal bringen. Kein Wunder: Die Autoren der ersten, das Münsteraner Schmunzelkrimi-Profil prägenden Folgen waren wieder am Werk. Allerdings war das Sujet auch treffend gewählt. Denn in kaum einem gesellschaftlichen Bereich ist die Fallhöhe von Abbild und Wirklichkeit so groß. Mögen Shows wie „Let’s Dance“, mögen Standard-, Latein- und Formationswettbewerbe deutschlandweit Freude, Leichtigkeit und Leidenschaft suggerieren und einen TanzschulBoom auslösen. Wer je auf diesem Parkett unterwegs war, der weiß: Diese Welt der pomadierten Herren im brustoffenen Anzug und der übertrieben geschminkten Damen in Minifähnchen ist eine aus Blut, Tränen und Selbstbetrug. Wären es doch nur die Blasen an den Zehen. Die Tänzer schwitzen ohne Ende, die Muskeln verkrampfen. Trotzdem wird ein Dauerlächeln erwartet. Jeder glaubt, er sei der Einzige, der die Schritte kann. Die anderen stehen immer im Weg. Man hasst sich, küsst sich aber in der Öffentlichkeit. Umso erstaunlicher, dass das Fernsehen bislang das dramatische Potenzial des Tanzes nicht bemerkt und ausgelotet hat. Gar trefflich wurden die TV-Vortänzer für diese Trugwelt gewählt. Mechthild Großmann als Staatsanwältin Klemm – „betreibe Hochleistungsqualmen nach der Tanzkarriere“ – kann eigene Erfahrungen beim das Schuhwerk ramponierenden Duett mit Jan Josef Liefers als Rechtsmediziner Boerne glaubwürdig einbringen. Sie hat einst bei der wichtigsten deutschen Choreografin Pina Bausch getanzt. Und Boerne – „ein Fred Astaire von Münster“ – wird gar zum Macho. Wenn er und seine kleinwüchsige Assistentin Alberich im Leichenkeller einen akkuraten Tango hinlegen, dann wird auch klar: Tanz, egal mit welcher Größe, findet auf Augenhöhe statt. Insofern ist die Welt des Tanzes auch eine der skurrilen Chancen. Die große SZ-Frühjahrsauktion vom 14. bis 23.05.2016 Entdecken Sie mehr als 3.000 Traumangebote bis zu 50 % günstiger: Reisen & Wellness, Unterhaltungselektronik & Technik, Kulinarisches & Kulturelles, Mode & Accessoires, Aktuelles für Garten & Freizeit, Gutscheine und vieles mehr unter www.sz-auktion.de 20 |||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG DRESDNER MUSIKFESTSPIELE M O N TA G 9. MAI 2016 Harfe, Cello, Knallerbeats In der Reithalle führte das Brandt Brauer Frick Ensemble vor, dass Klassik und Techno bestens zusammenpassen. Von Andy Dallmann V „In Sachsen lebte ich meine wichtigsten Jahre“, sagt Dirigent Herbert Blomstedt, einst Chef von Staatskapelle und Gewandhausorchester. Foto: Robert Michael öllig ohne Irritationen und kleinere Schäden läuft kaum ein Experiment durch. Auch die Musikfestspiele bestätigten diese Regel, kreierten aber tatsächlich etwas Neues und kassierten den verdienten Jubel dafür: Zur Premiere von „Classical Beats“ am Sonnabend wurde die Dresdner Reithalle, sonst eher auf Shows mit etwas derberem Rock abonniert, in die Reihe der Klassikspielstätten aufgenommen. Im rohen Industrieambiente fühlten sich die wenigen reifen Damen und Herren, die auf Abendgarderobe gesetzt hatten, etwas deplatziert. Nicht zuletzt, weil sie sich zwischen jungen Menschen in kurzen Hosen und T-Shirts wiederfanden. Am Ende trafen sich alle auf der Tanzfläche, um den Versuch engagiert abzuschließen. Alle? Na ja, fast alle. Eine Handvoll konnte mit dem, was das Berliner Brandt Brauer Frick Ensemble an fast schon Revolutionärem fabrizierte, doch nichts anfangen und entfleuchte vorm Finale. Die überwiegende Mehrheit im fast ausverkauften Saal tobte jedoch vor Vergnügen, erklatschte sich eine Zugabe und hätte liebend gerne noch mehr gehört. Noch viel lieber hätten die meisten allerdings darauf verzichtet, anderthalb Stun- Das Chefsein hört wohl nie auf Herbert Blomstedt ist Ehrendirigent der Sächsischen Staatskapelle geworden. Mit fast 89 Jahren denkt der Maestro nicht ans Aufhören – ein Treffen. M an fange „immer wieder frisch an oder sollte es tun“ sagt Herbert Blomstedt und meint die Arbeit an Beethoven. Frohgemut, zugleich geschafft verlässt er die erste Probe mit der Sächsischen Staatskapelle nach seiner Ankunft in Dresden. Die erste ist für Journalisten tabu. Es spielt keine Rolle, dass sich Orchester und Dirigent schon eine gefühlte Ewigkeit kennen. Möglichst viel soll „auf Anfang“ gestellt sein, selbst bei Klassikern wie Beethovens „Siebenter“. Dazu wartet das jüngste Programm der Staatskapelle mit einem raren, sperrigen Werk auf: Max Regers Klavierkonzert. Blomstedt schöpft die Probenzeit bis zur letzten Minute aus. Steckt danach tief im Gespräch mit dem Solisten Peter Serkin. Dessen Vater Rudolf habe diesen Reger auf Platte viel zu schnell gespielt, konnte es aber nicht mehr korrigieren. Partitur als Koffein-Ersatz Reichlich verspätet trifft Herbert Blomstedt im Gastdirigentenzimmer der Semperoper ein und nimmt zunächst einen kräftigen Schluck Sprudel. Die Zeit fehlt dann nicht etwa dem Interviewtermin – im Gegenteil. Aus eingeräumten 45 Minuten werden fast zwei Stunden. Der 88-Jährige wird nicht müde, über sein Leben zu erzählen, das ohne Musik nicht zu denken ist. Bestechend präzise schwelgt er in Erinnerungen. Lobt die Kultur des Dresdner Publikums, das großen Wert auf Stille legt. Lobt die skandinavische Tradition der täglichen Hafergrütze und die Abstinenz von Kaffee. „Ich brauche kein Koffein. Sobald ich eine Partitur öffne, ist alle Müdigkeit vergessen.“ Und der Siebenten-Tags-Adventist schwört auf den Sabbat als wichtigen Teil seiner Regeneration: „Am Sabbat trage ich andere Kleider, treffe andere Menschen, lese andere Bücher, mache andere Yoga- übungen. Dies nur als Beispiel – Sabbat ist ganz anders!“ Die Sächsische Staatskapelle zählt zum Dutzend Orchester, zu denen er immer wieder zurückkehrt. „Es ist, wie die Familie zu besuchen“, sagt Blomstedt, der in Luzern lebt. Als Ehrendirigent fühlt er sich umso mehr verpflichtet – sei es das San Francisco Symphony Orchestra, das er zehn Jahre leitete, oder das NHK Symphony Orchestra in Japan. Sei es das Schwedi- ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Karsten Blüthgen ihren Familien in Skandinavien leben. Bei seinem jüngsten Dresden-Besuch, auch im Rahmen der Musikfestspiele, ist Herbert Blomstedt Ehrendirigent der Sächsischen Staatskapelle geworden. Im April 1969 stand der Schwede, damals 41 Jahre alt, erstmals am Pult des Traditionsorchesters. 1975, als die Semperoper noch Ruine war, wurde er Chef und behielt das Amt bis 1985. Blomstedt setzte „künstlerisch und menschlich Maßstäbe“, sagt Cellist Bernward Gruner, der in der Ära Blomstedt zur Staatskapelle kam, in seiner Festrede. Mehr Kammern fürs Herz ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| sche Radio-Sinfonieorchester oder das Gewandhausorchester in Leipzig, wo er seinen letzten Chefposten innehatte. 2005 wurde er Pensionär. „Da war ich 78 Jahre alt – ein guter Zeitpunkt.“ Im Jahr zuvor hatte er einen Herzinfarkt erlitten, 2003 hatte er seine Frau verloren. „Ich finde, ein Orchester sollte nicht zu alte Chefs haben. Das Risiko, dass sie sterben oder plötzlich nicht mehr fähig sind, ist zu groß.“ Herbert Blomstedt begeistern noch Tausend andere Dinge. Seine 30 000 Bände umfassende Bibliothek, die er der Universität Göteborg überlässt, spiegelt seine Interessen von Mathematik über Sprachen, Natur bis Philosophie. Ob er dafür einmal seine Arbeit zurückfahren möchte? „Solange ich körperlich und geistig fit bin, werde ich Dirigent bleiben. Ich bin Musiker und sehe das als meine Mission“, sagt der Sohn eines geistlichen Missionars. „Ich habe die Aufgabe, möglichst vielen Menschen die beste Musik, die ich kenne, nahezubringen. Das hört ja nie auf.“ Entsprechend selten, zu selten, sehe er seine vier Töchter, die mit Die Ehrung wird vom Publikum der Semperoper euphorisch aufgenommen. Blomstedt reagiert rührend, bedient das Bild des Herzens mit zwei Kammern. „Ich wünschte, ich hätte mehr Kammern. Ich habe nicht Platz für so viele Freunde und wunderbare Erinnerungen an Dresden. Immer wenn ich hierher komme, geht ein Stich durch mich. Und was die Kapelle für mich bedeutet hat, kann man in Worte nicht fassen.“ Recht unerfahren sei er zu diesem Orchester gekommen. „Erst hier habe ich gelernt, was Musik wirklich ist“. Das Publikum raunt, ahnt, dass die Übertreibung hier als Ausdrucksmittel herhalten musste. „Ich komme immer wieder zurück zu diesem Orchester mit großen Emotionen. Sie spielen eine besondere Art“ – diese Worte belegt Blomstedt dann mit Musik. Bei Regers schwergewichtigem Klavierkonzert bringt er Transparenz ins Dickicht der Stimmen, führt Solist Serkin und das Orchester fabelhaft zusammen. Und Beethovens Siebente Sinfonie braust ganz erfrischend, wie ein neugeborenes Werk. Es gehöre zur „Chefsache“, ein Orchester zu schnelleren Tempi zu bewegen, als es gewohnt ist, sagt Blomstedt. Ja, Chef bleibt mancher noch nach dem Amt. Auch das hört wohl nie auf. den lang auf einem rückenunfreundlichen Plastikklappstuhl auszuharren. Schließlich bespielt diese Truppe nicht umsonst regelmäßig die Tanzflure der Welt. Paul Frick erklärte einst, er habe erst acht Jahre Komposition studieren müssen, um Techno zu mögen. Wie er samt seinen Kollegen nun technoide Klangmuster mithilfe eines klassischen Instrumentariums als völlig eigenständige kammermusikalische Welt darstellte, regte Geist wie Körper an. Drummer Daniel Brandt und zwei weitere Schlagwerker ließen die Beats komplex und wirkungsvoll knallen. Jan Brauer am Moog fiel als einziger Elektroniker etwas aus der Reihe, gab dem Sound aber mit grummelndem Blubbern und Schniefen noch eins obendrauf. Für das wirklich Besondere waren die Damen und Herren an Tuba, Posaune, Cello, Geige und Harfe zuständig. Als perfekte Handwerker bewiesen sie zudem auch ein Händchen für den richtigen Groove. Sie setzten minimalistische Farbtupfer, schlangen elegante Arabesken um die treibenden Rhythmen oder wechselten gleich ganz ins perkussive Fach. Tubist Benjamin Grän etwa hatte viele Ideen, wie Blech und Mundstück in den Gesamtklang reingeklopft werden konnten. Zwischenrein gaben Brandt Brauer Frick als Trio und mittels elektronischem Gerät richtig Gas. Dabei still zu sitzen war fürs Publikum die härteste Strapaze des Abends, aber auch die wurde irgendwie gemeistert. „Classical Beats“ gibt’s wieder am 27. Mai ab 21 Uhr in der Reithalle, es spielen die Echo-Klassik-Gewinner Spark. Wenn das Auge nicht mehr folgen kann Das Cullberg Ballet war irrwitzig schnell und geheimnisvoll. Wer die Bilder nicht verstand, langweilte sich trotzdem nicht. Von Bernd Klempnow B allett ist seit jeher der Exot der Festspiele. Nur einmal in den 39 Jahrgängen war diese Kunst der Schwerpunkt – und diese Festspiele endeten mit einem finanziellen Fiasko. Tanz in Dresden hat im Gegensatz zu Musik und Oper eben kein Massenpublikum. Dass weiß auch die aktuelle Intendanz und setzt bei ihren Tanzgastspielen auf starke Kontraste zu dem, was Semperoper und Festspielhaus Hellerau sonst das ganze Jahr über bieten. An diesem Wochenende war das renommierte Cullberg Ballet aus Schweden eingeladen – aber nicht mit legendären Arbeiten von Mats Ek, dem Sohn der Compagnie-Gründerin, sondern mit einem Experiment des kanadischen Tempomachers Edouard Lock. Der hat mit seiner ehemali- gen Truppe La La La Human Steps die Bewegungen so beschleunigt, dass das menschliche Auge sie nicht mehr im Detail erfassen konnte. Auch in Dresden war diese atemraubende Kunst schon zu sehen gewesen. Nun also Edouard Lock mit den Schweden. Unverändert werkelt er an neuen, immer schnelleren Bewegungen und Schritten. Gravitations- und andere Gesetze scheinen in dem Stück „11th Floor“ nicht zu gelten, so irrwitzig schnell agieren die Tänzer. Raffinierte, teils schnell wechselnde Spots stecken die Räume ab, in denen sie sich bewegen, Soli, Duette oder Formationen gestalten. Die Geschichten, die in den Spots erzählt werden, sind minutenkurze Häppchen. Man mag Liebe, Begehren, Zickenkrieg und Unterwerfung darin erkennen – oder auch nicht. Alsbald ist auch klar, dass eine dramaturgische Zuspitzung nicht passieren wird. Einzig die Musik steigert sich. Doch bei nur 45 Minuten Stückdauer ist das kein Problem. Das Auge, wenn es denn mitkommt, hat so viel zu entdecken und kann trotzdem nicht alle Geheimnisse von „11th Floor“ dechiffrieren. Starker Beifall im ausverkauften Saal! Festspiel-Tipps – wo es noch Karten gibt p Kammermusik von Schostakowitsch spielt das Jerusalem Quartet am 9. Mai, 20 Uhr, in der Hochschule für Musik. p Klavier-Sonaten und Fantasien von Beethoven und Schumann gestaltet die junge französische Pianistin Lise de la Salle am 10. Mai, 20 Uhr, auf Schloss Wackerbarth. p Kompositionen aus dem Serail osmanischer Sultane sowie Musik aus Venedig des 17. und 18. Jahrhunderts interpretiert die renommierte Flötistin Dorothee Oberlinger mit ihrem Ensemble am 12. Mai, 20 Uhr, in der Annenkirche. p Schwergewichtige Russen mit Tschaikow- sky und Rachmaninow musiziert das Königliche Concertgebouw-Orchester unter Semyon Bychkov am 13. Mai, 20 Uhr, in der Semperoper (nur noch teure Restkarten). p Streichquartette von Schumann, Kurtag und Mendelssohn sind das Thema des großartigen Hagen Quartetts am 14. Mai, 20 Uhr, in der Annenkirche. p Über drei Stunden Klavier bietet das Recital von Pierre-Laurent Aimard am 15. Mai, 19 Uhr, im Palais Großer Garten. p Infos/Tickets gibt es im Besucherzentrum der Musikfestspiele, Weiße Gasse 8 in Dresden, Tel. 0351 65606700 Weltabschied von übersinnlichem Klangzauber Dirigent Andris Nelsons bekam den Musikfestspiel-Preis. Zuvor führte er sein Boston Symphony Orchestra auf höchste Höhen. Von Karsten Blüthgen D ie letzte Spielanweisung lautet „ersterbend“. Nachdem die Streicher in sphärische Weiten entschwunden waren, wurde es still in Dresdens Frauenkirche. Totenstill. Eine Minute, gefühlt länger, längst nicht lange genug, um zu begreifen, was in den eineinhalb Stunden davor abgelaufen war. Dann erhob sich im vollen Haus ein Jubelsturm. Standing Ovations für Dirigent Andris Nelsons und sein Boston Symphony Orchestra, die gerade Mahlers Neunte Sinfonie gespielt hatten: atemberaubend, übersinnlich, wie von einer anderen Welt. 1908/09, ein gutes Jahr vor seinem Tode, war Gustav Mahler „so in Bewegung“ geraten. Möglicherweise ahnte er das Ende und komponierte eine gigantische Sinfonie, die sich als Abschied von dieser Welt lesen lässt. Nelsons ließ die Lebensenergie im ersten Satz strömen, in schaurigen Wellen, denn immer wieder gab es Brechungen, die nach Todesahnungen klangen. Grell und grotesk zogen die Mittelsätze vorüber. Das finale Adagio mit seiner ins Extreme erweiterten Harmonik nannte Mahler eine „Zeremonie des Erlöschens“. Nelsons ließ ungeheuer suggestiv musizieren. Es schien wie ein Taumeln am Rand der Realität. Das Orchester spielte mit fast übermenschlicher Präzision, gewappnet gegen alle Tücken des Raumes. Zwischen breit aufgefächerten Streichern im Schiff und den Bläsern und Pauken hinter der Chorschranke wackelte nichts. Der Klang war gebündelt, fein gestaffelt. Feinste Motive wurden hörbar. Kirchenhall kann auch sinfonische Genussmomente bieten, so am wilden Schluss des Rondos, als die Kuppel zurück grüßte. Ist das noch Akustik oder besitzt Nelsons obendrein Zauberkräfte? Eine existenzielle Mahler-Erfahrung, die Akribisch und inspirierend dirigierte Andris Nelsons seine Bostoner in der Frauenkirche. Bei Mahlers „Neunter“ blieb kein Detail dem Zufall überlassen. Foto: Oliver Killig den Auftakt des Abends, Max Bruchs „Kol Nidrei“ für Violoncello und Orchester, beinahe kassierte. Solist Jan Vogler und die Bostoner ließen dieses romantische Kleinod elegisch erblühen. Thematisch passte es, bei allem Kontrast. Bruch verarbeitete im Stück einen jüdischen Bußgesang, besang das Judentum, dem er selbst nicht, dem aber Mahler angehörte. Antisemitische Hetze war Teil der „ungeheuren Krise“ Mahlers, während der er seine „Neunte“ schrieb. Nach dem Konzert erhielt der 1978 in Riga geborene Dirigent den diesjährigen Glashütte Original Musikfestspiel-Preis. „Andris Nelsons motiviert und inspiriert viele junge Menschen auf der ganzen Welt, Verantwortung zu übernehmen“, heißt es in der Begründung des Festival-Intendanten Jan Vogler. Stärker als alle Worte argumentiert die Musik selbst. Auch an diesem denkwürdigen Abend in der Frauenkirche. Die 25 000 Euro Preisgeld sollen in Musikvermittlung fließen, in Lettland, Boston sowie Leipzig, wo Nelsons 2017 als Gewandhauskapellmeister antritt. FEUILLETON M O NTAG 9. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG „Los, erzähl doch mal!“ Der Mann, der zu viel wusste Hitchcocks Krimi „Die 39 Stufen“ wird im Zittauer Klosterhof zur turbulenten Theaterkomödie. Die Bürgerbühne nimmt zur letzten Premiere in dieser Spielzeit das Kleine Haus völlig in Beschlag und zeigt wieder einmal, warum sie nicht mehr wegzudenken ist. Von Sebastian Thiele Von Rainer Kassel W ovon würdest du dich gern trennen? Vom Eigenheim, von der Arbeit oder den letzten 20 Lebensjahren? Hinter jedem Leben stehen Erfahrungen, Träume, Geschichten. Wie eine Biografie verlaufen kann, thematisiert die letzte Premiere und Uraufführung der Bürgerbühne der Spielzeit 2015/16. Auch wenn Initiator und Intendant Wilfried Schulz bald die Dresdner Bühne räumt, sein Kind, die Bürgerbühne, bleibt. In sieben Spielzeiten am Staatsschauspiel hat dieses Modell Schule gemacht. Nicht nur in Dresden. Auch in vielen anderen Stadttheatern hat sich das Bürger-Theater fest etabliert. Allein 36 Bürgerbühnen-Premieren gab es in Dresden. Man sah Klassiker-Variationen, Musik-Collagen oder Biografie-Spiele. Und wer steht im Mittelpunkt? Immer der Bürger. So auch im Großprojekt „Ich war einmal“ mit über 40 Beteiligten. Die Uraufführung des Geschichten-Marathons fand Sonnabend im Kleinen Haus des Staatsschauspiels statt. Im Foyer herrscht Gedränge. Es perlt der Schweiß, und die Luft wird knapp. Heute geht es nicht in den Zuschauerraum, denn „Ich war einmal“ findet überall im Kleinen Haus statt: in Technikerkabuffs, Theaterbüros oder in den Räumen der Maske. Zu Beginn teilt sich das Publikum in Gruppen auf, folgt einem Guide und los geht’s. Treppauf, treppab zieht man durch die Gänge. Vorbei an glucksenden Kaffeemaschinen, schweren Bühnenteilen und lächelnden Mitarbeitern. Eine wunderbare Idee! Ähnlich wie die Regie mit Spielformen experimentiert, so öffnet sie auch die Spiel-Räume. Im Sinne des direkten menschlichen Kontakts. Man spaziert durch die Zeit: 1983, 1961, 2003 … Zu den D In einer der vielen Bürger-Geschichten zeigt Konrad Neidhardt (r.) Hans-Ulrich Schmidt, wie Farben tanzen. Foto: Matthias Horn Jahren erzählt immer ein Zeitzeuge seine Erfahrung. Schlagwörter wie Wende, Flucht, Armee und Kindheit gestalten die Erzählkerne. Man hört vom Wehmut der Alten und dem Optimismus der Jugend. Nicht alle Spieler lernt man kennen. Nicht jede Story ist umwerfend. Aber Regisseurin Miriam Tscholl und Autorin Lissa Lehmenkühler setzen Schwerpunkte, wie den von 1945. Was der gewitzte Junge Konrad Neidhardt und der Rentner Hans-Ulrich Schmidt zeigen, ist spannend. Live erklingt das Cello, und die beiden spielen Schmidts Biografie: Vom überlebten Bombenangriff bis zur Planung des Palastes der Republik. Am Ende sind alle auf der großen Bühne. 21 |||||||||||||||||||||||||||||||| Die Jugend schwingt auf Schaukeln, die anderen sitzen davor. Fragen werden gestellt, Wünsche geäußert. An sich, an die Zukunft oder an die Gesellschaft. Nun gut. Was den Abend bedeutsam macht, sind die sensiblen Impulse, Gespräche anzuregen. Ob in der Gruppe oder mit den Darstellern – wie von selbst tauscht man sich aus. So wird Theater zum Ort der Begegnung. Dresdens Bürgerbühne kann stolz auf die letzten Jahre sein. Man erzählt Geschichten, gestaltet vor allem Demokratie. Da darf die Kunst zugunsten eines kommunikativen Festes etwas kürzer treten. Wieder: 21. 5., 1. und 25. 6.; Kartentel. 0351 4913555 er britische Junggeselle Richard Hannay amüsiert sich mäßig in der Show von Mr. Memory. Plötzlich kracht ein Schuss. Er kommt aus der Pistole einer faszinierenden Lady. Sie fühlt sich verfolgt, bittet den Junggesellen um Quartier. Die schöne Fremde entpuppt sich als Agentin, die ihr Land vor Krieg bewahren und das Geheimnis des Spionagerings „39 Stufen“ lüften will. Sie stirbt mit einem Messer im Rücken in Hannays Armen, und er gilt als ihr Mörder. Am Sonnabend hatte im historischen Ambiente des schaurig-schönen Zittauer Klosterhofs die Krimikomödie „Die 39 Stufen“ ihre mit viel Beifall aufgenommene Premiere. Das Stück bietet alles, was das Genre verlangt: Spannung, Intrigen, Verwechslungen, Liebe und Eifersucht. Gruselmeister Alfred Hitchcock drehte den Schwarz-Weiß-Klassiker 1935 nach einem Spionageroman. Die Bühnenfassung stammt von Patrick Barlow. Am Zittauer Gerhart-Hauptmann-Theater verkörpern in der Regie von Schauspielintendantin Dorotty Szalma vier Darsteller alle Rollen. Sie kommen mit Um- und Ausziehen kaum nach. Die Schauspieler kriechen, rennen, klettern, springen; schreien, stöhnen, turteln und toben. Die Bühne verwandelt sich im Handumdrehen vom Wohnzimmer in eine Schafweide, wird zur Lokomotive oder zum Wasserfall. Ausstatterin Beate Voigt erzielt mit geringsten Mitteln größte Wirkung. Gespielt wird auf einer offenen Bühne mit einem leichten Metallgerüst, an das bemalte Bretter gehängt werden. Die Bretter deuten Türen, Fenster, Laternen, Autoscheinwerfer oder Schafherden an. Der Umbau dauert nur Sekunden. Klar, da fällt schon mal eine Tür um oder die Tischplatte wackelt. Die Schauspieler haben Spaß und retten schlagfertig jede Situation. Die Regisseurin inszeniert das temporeiche Stück mit Witz, Satire, Slapstick und Zitaten aus der Filmgeschichte. Ob Chaplins „Der große Diktator“, die Abschiedszene aus „Casablanca“ oder die Anspielungen auf „007“ – alles passt. Musikalisch untermalt wird die Aufführung mit Einspielungen, die von Choral über Dudelsack bis Romanze reichen. In der Besetzung wird streng auf Gleichberechtigung geachtet. Zwei Damen, zwei Herren teilen sich die Aufgaben. Die Frau in Männerkleidung, der Kerl im Weiberrock – das darf im Klamauk nicht fehlen. Selbst die Toten der Agentenkomödie werden brüderlich und schwesterlich zugeteilt. Bond-Charme und Führer-Träume Marc Schützenhofer gibt mit Hut, Mantel und Streifenanzug den eleganten Junggesellen. Er spielt ihn als Mischung zwischen Don Juan, dem keine Frau widerstehen kann, und James Bond, der jedes Hindernis meistert. Kerstin Slawek beweist als mysteriöse Fremde im langen Schwarzen, als schüchterne Bäuerin mit Kopftuch und verführerische Pamela im Pelz die Vielseitigkeit ihres Könnens. Sabine Krug fistelt, flucht und fingert sich durch das Programm. Ob als Polizist, Pilot, Politiker, Vertreter oder maulfauler Hotelbesitzer, sie brilliert in jeder Szene. Wahre Kabinettstücke führt der wendige David Thomas Pawlak auf. Als Oberschurke vom Dienst legt er eine perfekte Hitler-Parodie auf die Bretter, faselt von Heimattreue und Herrenrasse. „Die 39 Stufen“ garantieren zwei Stunden aktionsreiche Unterhaltung. Ein toller Beginn des Zittauer Sommertheaters. Wieder: 11., 13. und 14. 5.; 4., 10. und 30. 6. sowie 1., 8., 15., 22., 28. und 29. 7.; Kartentel. 03583 770536 Veranstaltungen und Gastlichkeit REAL DEAL AM 10.0 5. OBERUEBER-KARGER.DE Als Rentner* erhalten Sie bis 14Uhr ermäßigten Ei ntritt! *Bi tte gültigen Ausweis vorlegen. 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Von Klaus Braeuer D a glauben die Eltern, dass sie alles richtig gemacht haben – vor allem mit der Erziehung des Sohnes, der zudem ihr einziges Kind ist. Und dann entfremden sich alle voneinander. Darum geht es in dem Film „Der Bankraub“ an diesem Montag. Irgendwo in einem kleinen Hamburger Reihenhäuschen wird im Garten gefeiert: Werner Kreye stößt auf seinen Geburtstag und beginnenden Ruhestand an. Sohn Martin hält eine hübsche Lobrede auf den Papa, der vor Stolz fast platzt. Schließlich macht sein Sohn eine richtige Karriere, die ihm als einfachem, grundehrlichem Arbeiter versagt blieb. Sein hart erspartes Geld legt Kreye senior bei der Bank seines Vertrau- ens an – nur um alsbald festzustellen, dass ihn sein ach so netter Bankberater mit unhaltbaren Zinsversprechungen zu immer riskanteren Geldgeschäften gelockt hat. Er verliert nach und nach alle Ersparnisse. Martin macht derweil eine steile Karriere in New York, wohin ihn sein Chef, Helmut Draeger, geschickt hat. Dafür opfert er auch seine Freundin, vernachlässigt seine Eltern und kehrt nur kurz zurück, nachdem seine Mutter gestorben ist. Und dann überfährt sein Vater in voller Absicht den Chefbanker Draeger, direkt vor der Firmenzentrale seiner Bank, die ja auch die Bank von Martin ist. Der Sohn muss sich jetzt entscheiden: Bleibt er in New York, oder wird er zur Besinnung kommen und seinen Vater vor Gericht verteidigen? Der Film mit dem doppeldeutigen Titel (gemeint ist der Raub der Banken) ist ein packendes Drama und greift ein Thema auf, das in der Versenkung verschwunden ist: die Bankenkrise. Die war vor acht Jahren ausgebrochen und hat viele kleine An- „Hörprobe“ zu Gast an Dresdner Hochschule Sohn Martin (Franz Dinda, l.) und Vater Werner Kreye (Joachim Król) haben schwerwiegende Differenzen. Der Vater ist pleite – durch die Machenschaften von Martins Bank. Foto: ZDF leger in den finanziellen Ruin getrieben. Die Banken wurden von der Bundesregierung mit Milliardensummen gerettet. Im Vergleich dazu muten die Gelder, die nun zur Bewältigung der aktuellen Flüchtlingskrise aufgeboten werden, bescheiden an. Schauspieler Franz Dinda (33, „Käthe Kruse“) spielt den Aufsteiger Martin nicht als gewissenlosen Karrieristen, sondern als eher integren Mann, der vom Geld verführt wird. „Das ist ein schweres Thema“, so Din- da. „Deswegen bin ich stolz, dass unser Film so angemessen damit umgeht. Ich hoffe, dass mir die Darstellung dieses Dilemmas zwischen Moral und Geld gelungen ist.“ So wird die Finanzkrise als Familiendrama erzählt, und das völlig frei von Klischees oder Sentimentalitäten. Am erschütterndsten aber ist zu erleben, wie eine ganze Familie zerfällt. (dpa) „Der Bankraub“, 20.15 Uhr, ZDF Dresden. Am 12. Mai wird der Konzertsaal der Dresdner Musikhochschule zum Rundfunkstudio. Studierende der Hochschule zeigen um 20 Uhr ihr musikalisches Können live vor Ort und bundesweit im Programm von Deutschlandradio Kultur. Präsentiert werden neben Werken von Maurice Ravel und Camille Saint-Saëns auch zeitgenössische Kompositionen von Einojuhani Rautavaara und Tobias Eduard Schick. Den Höhepunkt des von Carola Malter (Deutschlandradio Kultur) moderierten Abends bilden Ausschnitte aus der aktuellen Operninszenierung „Ein Sommernachtstraum“ von Benjamin Britten, die am 22. April Premiere gefeiert hatte. Die 1996 gestartete Konzertreihe „Hörprobe“ gibt einen Einblick in die Arbeit der deutschen Musikhochschulen von heute. Sie macht neugierig auf das, was vielleicht in naher Zukunft auf den großen Konzertbühnen zu hören sein wird. (SZ/bkl) „Hörprobe“, 12. Mai, 20 Uhr, Deutschlandradio Kultur DAS FERNSEHPROGRAMM AM MONTAG, 9. MAI 2016 |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Der Dr. Oetker-Check ARD 20.15 Reportage Einfach, lecker, ein Stück Zuhause – so preist Dr. Oetker seine Produkte an. Und tatsächlich scheinen viele Kunden dem Traditionsunternehmen fast blind zu vertrauen. Aber was steckt hinter all den Versprechen? Foto: ARD Die Jagd Arte 20.15 Drama Lucas (Mads Mikkelsen) mag seine neue Arbeit im Kindergarten seines Heimatdorfes, denn er ist beliebt bei den Kindern. Doch dann wird er wegen einer zunächst unschuldigen Aussage der kleinen Klara beschuldigt, sie sexuell belästigt zu haben. Foto: Arte Der Fremde am See Arte 22.05 Thriller Franck (Pierre Deladonchamps) verbringt den Sommer an einem abgeschiedenen See, der Treffpunkt für homosexuelle Männer ist. Dort findet er Gefallen an Michel. Das Idyll wird gestört, als dessen Freund ertränkt im See aufgefunden wird. Foto: Arte Bank Job Exfreundin ein verführerisches Angebot: Sie besitzt die Pläne zu einer Bank mit reich gefülltem Tresor. Tatsächlich gräbt er sich dorthin durch – und findet neben Foto: ZDF Geld auch verfängliche Fotos vor. SAT.1 9.00 J Tagesschau 9.05 J Rote Rosen 9.55 J Sturm der Liebe 10.44 J Tagesschau 10.45 J Gefragt – Gejagt 11.35 J Giraffe, Erdmännchen & Co. 12.00 J Tagesschau 12.15 J ARD-Buffet 13.00 J Mittagsmagazin 14.00 J Tagesschau 14.10 J Rote Rosen 15.00 J Tagesschau 15.10 J Sturm der Liebe. Telenovela. Mit Magdalena Steinlein 16.00 J Tagesschau 16.10 J Nashorn, Zebra & Co. 17.00 J Tagesschau 17.15 J Brisant Boulevardmagazin 18.00 J Wer weiß denn sowas? 18.50 J Großstadtrevier Krimiserie 19.45 J v Wissen vor acht – Zukunft Quantenkryptografie 19.50 J Wetter vor acht 19.55 J Börse vor acht 20.00 J Tagesschau 20.15 J Marken-Check Der Dr. Oetker-Check. Reportagereihe 21.00 J Hart aber fair Erbenrepublik Deutschland – wer hat, dem wird gegeben? 22.15 J Tagesthemen 22.45 J Die Story im Ersten Wie Pharmakonzerne Verbände benutzen 23.30 J Raub und Reparationen 0.15 J Nachtmagazin 0.35 J v Tatort Krimi, D 2016 2.08 Tagesschau 2.10 J Hart aber fair Diskussion 3.25 J Raub und Reparationen 5.30 J Morgenmagazin 9.00 heute Xpress 9.05 Volle Kanne – Service täglich. U.a.: Finanzkrise 2008 – Film und Doku schauen zurück 10.30 J v Die Rosenheim-Cops 11.15 J SOKO Wismar 12.00 heute 12.10 drehscheibe 13.00 J Mittagsmagazin 14.00 heute – in Dt. 14.15 Die Küchenschlacht 15.00 J heute Xpress 15.05 J Bares für Rares 16.00 J heute – in Europa 16.10 J SOKO Wien Die grauen Männer 17.00 J heute / Wetter 17.10 J hallo deutschland 17.45 J Leute heute U.a.: Hannelore Elsner in München 18.05 J SOKO 5113 Die Insel 19.00 J heute 19.20 J Wetter 19.25 J WISO U.a.: Familienpflegezeit: So vereinbaren Sie Job und Pflege 20.15 J v Der Bankraub Drama, D 2015. Mit Joachim Król, Franz Dinda, Justus von Dohnányi. Regie: Urs Egger 21.40 J Der Bankraub – Die Dokumentation 22.25 J heute-journal 22.55 D J C Bank Job Thriller, GB/USA/AUS 2008. Mit Jason Statham. Regie: Roger Donaldson 0.40 heute+ Magazin 0.55 D J v Der Räuber Drama, D/A 2010. Mit Andreas Lust 2.30 ZDF-History 3.15 WISO Magazin RADIO – TIPPS MDR Kultur 6.00 MDR Kultur am Morgen 6.08 Wort zum Tage 6.15 Thema 6.30 Kultur 6.40 Kalenderblatt 6.50 Presseschau 7.10 Thema 7.30 Kultur 7.40 MDR Kultur empfiehlt: Die CD der Woche 7.50 Feuilleton 8.10 Thema 8.30 Kultur 8.40 Thema 9.00 MDR Kultur am Vormittag 9.05 Lesezeit. James Joyce: Erzählungen aus: „Dubliners“ (1/5) 9.45 Kulturtipp 10.15 Musik Forum 10.30 Kultur 10.40 Kalenderblatt 10.50 Das Gedicht 11.15 Hörbuch 11.30 Kultur 11.45 Feuilleton 12.00 MDR Kultur am Mittag 12.10 Thema 12.30 Kultur 12.40 Thema 13.10 Lebensart 13.30 Kultur 13.40 Lebensart 14.00 MDR Kultur am Nachmittag 14.15 MDR Kultur empfiehlt: Die CD der Woche 14.30 Kultur 14.45 MDR Kultur Vorschau 15.10 Die Klassikerlesung. Miguel de Cervantes Saavedra: „Leben und Taten des Don Quixote“ 2. Teil (5/20) 15.30 Kultur 15.45 Musik Forum 16.40 Kultur International 17.10 Thema 17.30 Kultur 17.40 Thema 18.05 Spezial Musik 19.05 Lesezeit. James Joyce: Erzählungen aus: „Dubliners“ (1/5) (Wh. von 9.05 Uhr) 19.35 Jazz Lounge. Mit Torsten Goods (Vocal) 20.05 MDR Kultur im Konzert. Funky Night. Sharon Jones zum 60. und die Funklegende James Brown 22.00 „Austerlitz“. Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Winfried Georg Sebald 23.30 Figaros Nachtmusik 0.05 ARD-Nachtkonzert PRO 7 5.45 J Unterwegs in Sachsen-Anhalt 6.15 J LexiTV – Wissen für alle 7.15 J Rote Rosen 8.00 J Sturm der Liebe 8.50 J v In aller Freundschaft 9.40 J Kripo live 10.05 Panda, Gorilla & Co. 10.55 J MDR aktuell 11.00 J MDR um elf 11.50 J In aller Freundschaft 12.35 J v Mutter auf Streife. Drama, D 2015 14.00 J MDR um zwei 15.00 J LexiTV 16.00 J MDR um vier 16.30 J MDR um vier Gäste zum Kaffee. Magazin. Zu Gast: Jan Vogler (Cellist und Musikintendant) 17.00 J MDR um vier Mit Dr. med. Thomas-Peter Ranke (Chefarzt Orthopädie) 17.45 J MDR aktuell Nachrichten 18.10 J Brisant Boulevardmagazin 19.00 J SachsenSpiegel 19.30 J MDR aktuell Nachrichten 19.50 J Mach dich ran! 20.15 J v Almuth und Rita TV-Tragikomödie, D 2014. Mit Senta Berger. Regie: Nikolai Müllerschön 21.45 J MDR aktuell 22.05 Fakt ist ...! Über Grenzen und Köpfe hinweg – die Thüringer Gebietsreform 23.05 J v Akte Ex Treu bis ins Grab 23.55 D A Irgendwo in Berlin Melodram, D 1946 1.20 Fakt ist ...! (Wh.) 2.20 J Anne Will Diskussion 3.20 Unsere köstliche Heimat 3.35 Sachsen aus halber Höhe 4.20 J SachsenSpiegel 5.15 Der Blaulicht-Report 6.00 Guten Morgen Deutschland 8.30 Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Soap 9.00 Unter uns. Daily Soap. Mit Lars Steinhöfel 9.30 Betrugsfälle 10.00 Die Trovatos – Detektive decken auf. Doku-Soap 11.00 Die Trovatos – Detektive decken auf. DokuSoap 12.00 Punkt 12. Magazin 14.00 Der Blaulicht-Report 15.00 Der Blaulicht-Report 16.00 Verdachtsfälle Doku-Soap 17.00 Betrugsfälle Doku-Soap 17.30 Unter uns Daily Soap 18.00 Explosiv – Das Magazin 18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin 18.45 RTL aktuell Nachrichten 19.03 Wetter 19.05 Alles was zählt Soap 19.40 Gute Zeiten, schlechte Zeiten Soap. Mit Janina Uhse, Daniel Fehlow, Wolfgang Bahro 20.15 Wer wird Millionär? Quizshow. Mit Günther Jauch Moderation: Günther Jauch 21.15 Rach sucht: Deutschlands Lieblingsrestaurant 22.15 Extra – Das RTL Magazin 23.30 30 Minuten Deutschland Zwischen Achterbahn und Zuckerwatte – Hinter den Kulissen von Freizeitparks 0.00 RTL Nachtjournal 0.30 Meine Gesundheit 0.55 C CSI: Den Tätern auf der Spur Krimiserie 3.30 RTL Nachtjournal 5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen. Magazin. Moderation: Jan Hahn, Marlene Lufen. Das Frühprogramm begleitet mit aktuellen Informationen und prominenten Gästen den Start in den Tag. 10.00 Auf Streife – Die Spezialisten 11.00 Richterin Barbara Salesch. Show 12.00 Richter Alexander Hold 13.00 Richter Alexander Hold 14.00 Auf Streife 15.00 Auf Streife 16.00 Auf Streife – Berlin 17.00 Mein dunkles Geheimnis Doku-Soap. Mann unter Strom 17.30 Schicksale – und plötzlich ist alles anders Rent a Girlfriend 18.00 Auf Streife – Die Spezialisten Reportagereihe 19.00 Fahndung Deutschland Magazin. Moderation: Karen Heinrichs, Simone Panteleit 19.55 Sat.1 Nachrichten 20.15 C Detective Laura Diamond Laura und der unerwünschte Hausgast. Krimiserie. Mit Debra Messing, Josh Lucas, Laz Alonso 21.15 C Detective Laura Diamond Laura und der Fremde im Zug Krimiserie. Mit Debra Messing 22.15 C Elementary Wer ist der maskierte Mann? Krimiserie 23.10 C Navy CIS Tote Rosen. Krimiserie 0.10 C Criminal Minds Das Rudel 1.05 C Detective Laura Diamond 1.50 C Detective Laura Diamond 2.35 C Elementary Krimiserie 6.00 How I Met Your Mother 6.20 My Boys 7.05 C Cougar Town 7.55 C Mr. Troop Mom – Das verrückte Feriencamp. TV-Komödie, USA 2009 9.30 D Grandma’s Boy. Komödie, USA 2006 11.00 Mike & Molly 11.50 How I Met Your Mother 12.45 C Two and a Half Men 14.25 C 2 Broke Girls 15.15 C The Big Bang Theory 15.40 C The Big Bang Theory 16.05 C The Big Bang Theory Die Skywalker-Attacke 16.35 C The Big Bang Theory Über Nacht im Fort 17.00 taff Boulevardmagazin 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons Lisa als Baumliebhaberin 18.40 Die Simpsons D-D-Der G-G-Geister D-D-Dad 19.05 Galileo Algen-Limonade 20.15 C The Big Bang Theory Mädelsabend mit Kerl. Comedyserie 20.40 C The Big Bang Theory Das Eiersalat-Äquivalent. Comedyserie 21.10 The Big Bang Theory Man lernt nie aus. Comedyserie 21.40 C The Big Bang Theory Willkommen in der Donnerkuppel 22.10 Circus Halligalli Moderation: Joko Winterscheidt, Klaas Heufer-Umlauf. Late-Night-Show 23.10 Das Duell um die Geld 1.05 C The Big Bang Theory 2.45 ProSieben Spätnachrichten 14.15 Planet Wissen. Turbo-Huhn und Chicken Wings – das Masthähnchen erobert den Weltmarkt 15.15 Deutschlands älteste Bäume 16.00 rbb UM4 17.00 rbb aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co. 17.55 Unser Sandmännchen 18.00 rbb UM6 – Das Ländermagazin 18.27 rbb wetter 18.30 zibb 19.27 rbb wetter 19.30 Brandenburg aktuell 20.00 J Tagesschau 20.15 MaiBerlin – Einfach machen (VPS 20.14) 21.15 Weniger essen, länger leben 21.45 rbb aktuell 22.15 Was uns nährt 22.45 Polizeiruf 110. Barry schwieg. TV-Kriminalfilm, DDR 1979 0.00 Hauptstadtrevier 15.15 Frankreichs mythische Orte 15.40 Frankreichs mythische Orte 16.10 Europas legendäre Straßen 17.00 X:enius. Tierische Gefühle – Wie teamfähig sind Tiere? 17.30 Der erste Fußabdruck auf dem Fünften Kontinent 18.25 Korsika, wilde Schönheit 19.10 Journal 19.30 Planet Deutschland: 300 Millionen Jahre 20.15 D Die Jagd. Drama, DK/S ’12. Mit Mads Mikkelsen 22.05 D Der Fremde am See. Thriller, F ’13 23.40 Besessen. Doku-Film, D ’14. Regie: Dalia Al-Kury 0.55 Max Beckmann – Der Maler 1.50 Die Thomaner – Herz und Mund und Tat und Leben. Doku-Film, A ’11 12.30 J sonntags (VPS 12.15) 13.00 J ZIB 13.15 Mit Bärenwaisen durchs Tigerland 14.05 unterwegs 14.50 Lissabon, da will ich hin! 15.30 Wilder Westen 16.15 Wilder Westen 17.00 Wilder Westen 17.45 ZDF-History 18.30 nano 19.00 J heute 19.20 Kulturzeit 20.00 J Tagesschau 20.15 J C Wilde Pyrenäen. Sinfonie der Farben 21.00 J C Wilde Pyrenäen 21.45 J C Wilde Pyrenäen 22.30 Die Kirche und das Geld. Was passiert mit den Kirchenmilliarden? Doku-Film, D 2014 23.45 J v Raus aus der Tretmühle 0.15 10vor10 (VPS 21.50) 0.40 J Willkommen Österreich 9.30 Anne Will 10.35 Augstein und Blome 10.45 Thema 12.00 Vor Ort 12.45 Thema 14.00 Vor Ort 14.45 Thema 16.00 Dokumentation 17.30 Vor Ort 18.00 Aktuelle Reportage. Reportage 18.30 Das Geheimnis von Pompeji 19.15 Die Äolischen Inseln 20.00 J Tagesschau 20.15 Sommer in Grönland 21.00 Färöer – die wilden Inseln 21.45 Marilyn Monroe – Die wahre Geschichte 22.15 Unter den Linden. Talkshow 23.00 Der Tag. Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse 0.00 Unter den Linden 0.45 Sommer in Grönland 1.30 Färöer – die wilden Inseln. Dokumentation 12.55 Rowdy & Zwick 13.20 Ein Fall für TKKG 13.40 J Die Pfefferkörner 14.08 logo! 14.10 Schloss Einstein 14.35 Schloss Einstein 15.00 J (Un)heimlich berühmt – The Avatars 15.50 J H2O 16.18 logo! 16.20 Hexe Lilli 17.00 J Das Dschungelbuch 17.35 J Yakari 18.00 Shaun, das Schaf 18.15 J Heidi 18.40 Dinotaps 18.50 Sandmännchen. Kallis Gute-NachtGeschichten: „Kalli-Kolumbus“ 19.00 Robin Hood – Schlitzohr von Sherwood 19.25 J Die beste Klasse Deutschlands 19.50 J logo! 20.00 J Ki.Ka Live 20.10 Die Jungs-WG 11.00 Family Stories 13.00 Köln 50667 14.00 Berlin – Tag & Nacht 15.00 Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt ... 16.00 Privatdetektive im Einsatz 17.00 Die Straßencops West – Jugend im Visier 17.57 Promiflash News 18.00 Köln 50667 19.00 Berlin – Tag & Nacht 20.00 RTL II News 20.14 RTL II Wetter 20.15 Daniela Katzenberger – Mit Lucas im Hochzeitsfieber 21.15 Die Reimanns – Ein außergewöhnliches Leben 22.20 Deutschland, Deine Promis! 23.20 WOW Of the Week. Magazin 0.20 Zugriff 1.15 Privatdetektive im Einsatz 10.50 nachrichten 10.55 Mein himmlisches Hotel 12.00 Shopping Queen 13.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise 14.00 Mein Kind, dein Kind 15.00 Shopping Queen 16.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise. Tag 1: Kirsten, Roidin 17.00 Mein himmlisches Hotel 18.00 mieten, kaufen, wohnen. Doku-Soap 19.00 Das perfekte Dinner 20.00 Prominent! 20.15 D C 6 Tage, 7 Nächte. Abenteuerfilm, USA 1998 22.05 C Night Shift 23.00 Night Shift. Wahnvorstellungen 23.50 nachrichten 0.10 Medical Detectives 1.00 Medical Detectives 10.25 Castle. Wenn der Ast bricht 11.20 Without a Trace 12.15 C Numb3rs 13.05 Cold Case 14.00 Navy CIS 14.55 The Mentalist 15.50 News 16.00 C Castle 16.55 Abenteuer Leben 17.55 Mein Lokal, dein Lokal – Wo schmeckt’s am besten? 18.55 Achtung Notaufnahme! 19.30 Achtung Kontrolle! Einsatz für die Ordnungshüter 20.15 D C Wahre Lügen. Actionthriller, USA 1994. Mit Arnold Schwarzenegger. Regie: James Cameron 23.05 D C Sin City. Actionfilm, USA 2005 1.40 D C Wahre Lügen.Actionthriller, USA ’94 09.05. MDR Info Zu jeder Stunde, rund um die Uhr: 6.00 Nachrichten 6.06 Top-Thema 6.13 Börse 6.17 Service 6.30 Nachrichten 6.40 Sport 6.47 Ereignisse in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 6.59 Ausblick Deutschlandfunk 14.35 Campus und Karriere. Das Bildungsmagazin 15.05 Corso. Kultur nach 3 16.10 Büchermarkt 16.35 Forschung aktuell. Aus Naturwissenschaft und Technik 17.05 Wirtschaft und Gesellschaft 17.35 Kultur heute 18.10 Informationen 18.40 Hintergrund 19.05 Kommentar 19.15 Andruck. Das Magazin für Politische Literatur 20.10 Musikszene. Staat macht lustig? Zeitgenössische Operette im sozialistischen Rumänien und der DDR 21.05 Deutscher Musikwettbewerb 2016. Preis des Deutschlandfunk „DMW Komposition“. Kammerkonzert mit Stipendiaten und Preisträgern 22.50 Sport aktuell 23.10 Das war der Tag 0.05 Deutschlandfunk Radionacht Deutschlandradio Kultur 5.00 Guten Morgen, Sachsen (5.46 / 8.50 Wort zum Tag) 9.00 Wir gratulieren 10.00 Der Tag 13.00 Aktuell 14.00 Der Nachmittag 18.00 Aktuell 19.00 Musikgeschichten 20.00 Aufgefallen. Das sächsische Kulturmagazin 23.00 MDR-Musiknacht 17.07 Studio 9 18.30 Weltzeit 19.07 Zeitfragen. Politik und Soziales 19.30 Feature. Auschwitz ohne Ende. Hintergrund und Bedeutung der vermutlich letzten Prozesse gegen Nazi-Verbrecher 20.03 In Concert. Sebastian Studnitzky „Memento“ 21.30 „Der Kammerjäger“. Kriminalhörspiel nach dem Roman von Bill Fitzhugh. Mit Jens Wawrczeck, Falk Rockstroh, Bibiana Beglau, Friedhelm Ptok, Tonio Arango, Gerd Baltus u.a. Regie: Irene Schuck 22.30 Studio 9 kompakt 23.05 Fazit 0.05 Neue Musik. Seelenporträt oder Vokaleffekte. Der Stimmkünstler Roy Hart und die Neue Musik 1.05 Tonart Sonderzeichenerklärung: D = Spielfilm G = Zweikanalton v = Audio-Description A = Schwarzweiß J = für Hörgeschädigte C = Dolby-Stereo-Ton E = Breitbildformat MDR 1 - Radio Sachsen ZDF 22.55 Kriminalfilm Terry (Jason Statham) erhält von seiner Kriminalfilm WEITERE SENDER Bayern 19.30 J v Dahoam 20.00 J Tagesschau 20.15 J Bayern erleben 21.00 J Lebenslinien 21.45 J Rundschau 22.00 Blickpunkt Sport 22.45 nacht:sicht 23.15 Klaus Doldinger – „Töne bedeuten mir mehr als Worte“ (VPS 23.14) 0.15 Klaus Doldinger’ s Passport live in Concert WDR 18.00 J WDR aktuell / Lokalzeit 18.15 J Servicezeit 18.45 J Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 J Tagesschau 20.15 J v Mord mit Aussicht 21.00 J v Mord mit Aussicht 21.45 J WDR aktuell 22.10 J Hier und heute 22.40 J Westart live 0.00 Cinema Perverso. Dokumentarfilm, D 2015 1.00 Domian NDR 18.15 J Die Nordreportage 18.45 J DAS! 19.30 Regional 20.00 J Tagesschau 20.15 J Markt 21.00 J plietsch. 21.45 J aktuell 22.00 J 45 Min. Stau-Gau im Norden 22.45 J Kulturjournal 23.15 D Sterne. Drama, DDR/ BUL 1959 0.45 J Anne Will (VPS 0.50) 1.45 Rainer Sass: So isst der Norden! (VPS 1.50) SPORT 1 17.30 Eishockey 18.30 Bundesliga aktuell 19.00 Eishockey 21.30 Eishockey 22.15 Spieltaganalyse 23.30 Goooal! 0.00 DrückGlück.de Eurosport 1 20.30 Schwimmen 21.45 kicker.tv 22.45 WATTS 22.55 News 23.00 Eurogoals 23.05 Fußball 23.30 EM 2016 0.25 Eurogoals LEBEN & STIL M O NTAG 9. MAI 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 23 |||||||||||||||||||||||||||||||| NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Mindestlaufzeit für Umgangsregelung Einigen sich getrennt lebende Eltern auf eine Umgangsregelung für gemeinsame Kinder, kann sie nicht so schnell wieder neu verhandelt werden. Die Vereinbarungen müssen vor einer Änderung zunächst einmal eine Zeit lang gelebt werden. Das hat das OLG Brandenburg entschieden. Im verhandelten Fall hatten sich die getrennt lebenden Eltern vor dem Amtsgericht über die Umgangsregelung für die Tochter geeinigt. Zwei Monate später verlangte der Vater eine Änderung und beantragte Verfahrenskostenhilfe. Das Gericht lehnte das allerdings ab. Aktenzeichen: 9 WF 207/15 Vor Campingreise lohnt ein Testausflug Gleich geschafft, tapferes Mädchen. Foto: alimdi.net Neun Tatsachen zum Impfen Masern, Keuchhusten, Kinderlähmung werden oft unterschätzt. Doch das Impfen ist in Verruf geraten. Zu Recht? Von Stephanie Wesely 1. Die Pflicht zur Impfberatung vor der Kita ist wirkungslos. Seit Sommer 2015 müssen Eltern vor Aufnahme ihres Kindes in die Kita eine ärztliche Impfberatung nachweisen. Doch kein Kind wurde bisher abgewiesen. „Da es einen gesetzlichen Anspruch auf einen KitaPlatz gibt und dafür im Gesetz keine Vorbedingungen genannt sind, gab es laut Sächsischem Sozialministerium bislang noch keine Sanktionen. Doch auch eine nachgewiesene Impfberatung sagt noch nichts über die Qualität aus: „Die Eltern können selbst entscheiden, bei welchem Arzt sie sich beraten lassen. Sie könnten also auch zu einem Impfgegner gehen“, sagt Dr. Dietmar Beier, Vorsitzender der Sächsischen Impfkommission. 2. Impfungen sind sicher. Impfstoffe sind die am besten untersuchten pharmazeutischen Produkte, sagt Dietmar Beier. Laut sächsischem Sozialministerium gab es 2015 in Sachsen drei Impfschadensfälle. Das Verhältnis von Impfkomplikationen liegt unter eins zu einer Million. 3. Sechsfach-Impfungen sind nicht schädlich. „Unser Körper muss sich jeden Tag mit vie- len Krankheitserregern auseinandersetzen. Das Immunsystem ist dafür da. Eine Drei- oder Sechsfachimpfung beeinträchtigt ihn nicht“, sagt Beier. Laut Barmer GEK wurden 2014 im Vergleich zu 2009 60 Prozent mehr Dreifach- und 20 Prozent mehr Sechsfachimpfungen verabreicht. 4. Kinder haben Angst vorm Impfen. Mit Erklären lässt sich viel erreichen. „Der Schmerz bei einer Impfung ist nicht die prägende Erfahrung. Viel bedeutender ist die Angst vor möglichen schlimmen Ereignissen und vor der Ungewissheit“, sagt Dr. Monika Niehaus, Sprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte in Thüringen. Das Empfinden der Kinder hänge oft auch von den Eltern ab. Ihre Zuversicht gebe dem Kind das Gefühl, dass das alles in Wirklichkeit nicht so schlimm ist. Aber Eltern sollten ehrlich erzählen, dass die Spritze pikst – vergleichbar mit einem Mückenstich –, und nur einige Sekunden dauert. Die Lüge „du merkst das überhaupt nicht“ richtet viel mehr Schäden an. 5. Nicht alle Impfungen sind gleichermaßen populär. Während die Impfquote bei Masern, Mumps, Röteln, Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus noch recht hoch ist, gibt es bei Pneumokokken und Meningokokken gro- ße Lücken. „Diese Impfungen werden erst seit 2006 beziehungsweise 2004 empfohlen. Seitdem steigt die Impfrate aber kontinuierlich an“, sagt Heidrun Böhm, Referatsleiterin für Infektionsschutz im Sozialministerium Sachsen. Mit der Resonanz auf die Hepatitis-Impfung sei man auch noch nicht zufrieden. Böhm: „Hepatitis B ist Bestandteil der Sechsfachimpfung. Einige Eltern lassen aber nur die Fünffachimpfung durchführen.“ Aufgeholt wurde ebenso beim Schutz gegen die von Zecken übertragene Frühsommermeningoenzephalitis. Seit der Vogtlandkreis zum Risikogebiet erklärt wurde, steigt hier die Impfbeteiligung: Von 2013 zu 2014 auf das Dreifache, meldet das Sozialministerium. 6. Gegen die Masernimpfung gibt’s großen Widerstand. Sie ist aber wichtig. „Bei einem von tausend Masernfällen tritt eine Gehirnentzündung auf“, sagt Heidrun Böhm. Masernviren sind zehnmal ansteckender als Grippe. Jeder Erkrankte infiziert zwölf bis 18 Personen, hat das nationale Referenzzentrum für Masern, Mumps, Röteln am Robert-Koch-Institut ermittelt. Ebenso schwerwiegend sind Röteln vor allem für Schwangere und Mumps. Bei Männern kann Mumps zur Zeugungsunfähigkeit führen. Gegen alle drei Krankheiten wird auf einmal geimpft. 7. Die Masern werden nicht wie versprochen bis 2020 ausgerottet sein. Diese Frist von der Weltgesundheitsorganisation ist schon einmal um zehn Jahre hinausgeschoben worden, denn die Masern sollten bereits 2010 bekämpft sein. „Doch auch 2020 ist illusorisch. Dazu müssten mindestens 95 Prozent der Bevölkerung zwei Masernimpfungen haben. Und das schaffen wir gerade bei den unter Sechsjährigen“, sagt Beier. Im letzten Jahr gab es in Deutschland wieder Tausende Erkrankte. 8. Außer Pocken ist noch keine Infektionskrankheit ausgerottet. Polioerkrankungen gab es seit sechs Jahren keine mehr. „Doch derzeit tritt Polio wieder in Afghanistan und Pakistan auf. Aufgrund der Flüchtlingsbewegung können auch Erkrankungen nach Europa kommen. Ist der Impfschutz der Bevölkerung aber entsprechend hoch, wird eine Ausbreitung verhindert“, sagt Heidrun Böhm. 9. Viele Erwachsene wissen nicht mal, wo ihr Impfpass ist. „Wir empfehlen in solchen Fällen, lieber den kompletten Impfschutz nachzuholen, als ungeschützt zu sein“, sagt Dietmar Beier. Man kann bei einigen Erkrankungen auch anhand einer Blutuntersuchung feststellen lassen, ob Antikörper existieren. Beim Campingtrip mit Kleinkindern oder Babys ist gute Vorbereitung wichtig. Für Eltern, die mit ihrem Kind das erste Mal campen, lohnt es sogar, vorher einen Versuchsausflug zu starten. „Damit die Kleinen an die Situation gewöhnt werden, bietet sich zum Beispiel der Campingplatz um die Ecke oder der eigene Garten an“, empfiehlt Juliane Martinet, Hebamme aus Karlsruhe. Damit die Kleinen sich auch in der Ferne richtig wohlfühlen, sollte neben praktischen Dingen auch eine Kuscheldecke im Gepäck sein. (dpa) Fremdel-Phase dauert oft nur kurze Zeit Hat ein Baby eine Phase, in der es nur bei Mama und Papa sein möchte, sollte man das akzeptieren. „Eltern können erklären, dass das Baby fremdelt und nicht gern bei anderen auf den Arm möchte. Dann fühlt sich niemand persönlich verletzt“, sagt Maria Große Perdekamp, Leiterin der Onlineberatung der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Oft sei das nur eine kurze Zeit, die etwa mit acht Monaten beginnt. „Meist ist dieser Entwicklungsschritt im Alter von einem Jahr geschafft“, sagt die Expertin. Sie rät davon ab, die Eingewöhnung in der Kita in diese Zeit zu legen. (dpa) So baden Babys am liebsten Neugeborene dürfen in den ersten Wochen noch nicht gebadet werden. Erst wenn sich ihre Körpertemperatur stabilisiert hat, ist es Zeit für den ersten Ausflug in die Wanne. Meist gibt die Nachsorgehebamme oder der Kinderarzt den Startschuss. Danach können die Eltern selbst entscheiden, wie oft sie ihr Baby baden wollen: täglich oder zwei- bis dreimal die Woche. Besondere Zusätze müssen nicht ins Wasser, erklärt Kinderäztin Monika Niehaus. Damit das Kind nicht auskühlt, sollte das Bad bis zu 24 Grad warm sein. Denn Babys kühlen schneller aus. (dpa) Essen wie die Großen Kleinkinder wollen schnell was Richtiges auf dem Teller. Was gibt man den zahnlosen Tigern? Mit etwa einem Jahr wollen Kleinkinder am liebsten essen, was bei den Erwachsenen auf dem Teller liegt – doch dazu fehlen meist noch Zähne und etwas Geschick, sagt Kochbuchautorin Dagmar von Cramm. Das Kochen fürs Baby kann schon mit der sogenannten Beikost beginnen. Die Nahrung muss dann allerdings noch ohne Gewürze wie Salz sein und ganz fein pü- riert werden. „Die Anzahl der Geschmacksknospen im Mundbereich ist in den ersten Lebensjahren höher als im späteren Leben“, heißt es beim Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund. Mit dem Salz muss im Kleinkindalter noch gespart werden – zu viel kann die Nieren überlasten. „Wenn Kinder beginnen, am Familienessen teilzunehmen, sollten die Speisen sparsam mit üblichen Gewürzen und jodiertem Speisesalz abgeschmeckt werden“, raten die Experten. Aber von etwa einem Jahr aufwärts dürfen die Kleinen schon mal etwas zu beißen bekommen. Geeignet für den Kleinkind- mund ist alles, was gut zu kauen, saftig und mundgerecht ist. No-gos sind dagegen harte, dunkel gebratene und getoastete Lebensmittel, sehniges Fleisch sowie Fisch mit Gräten. „Ebenfalls schwer Verdauliches, zu Körniges, ganze Nüsse, an denen man sich verschlucken kann, oder sehr scharfe Gewürze“, warnt von Cramm. Eltern müssen aber kein komplettes eigenes Gericht für den Nachwuchs zubereiten. Am praktischsten ist es, die ElternMahlzeit für die Kleinen etwas abzuwandeln. Einfach ganz normal kochen, aber ohne zu würzen – oder nur schwach. „Dann die Kinderportion abnehmen, wenn ||||||||||||||||||||||||| nsere Siedlungsidylle wird seit einiger Zeit von Einbrechern getrübt. Das schwebt wie eine dunkle Wolke über all diesen bunten Beeten. Die Nachbarn lauern in einer gewissen Erwartung, wer der Nächste sein wird. Manche gelten als besonders leichte Opfer. Weil sie sich so verschanzt haben, dass der Nachbar das Leben auf ihrer Terrasse nicht beobachten kann. Trifft uns nicht. Wir hocken bigbrothermäßig dazwischen. Jeder kann sehen, ob wir frühstücken oder in der Nase bohren. Nun kommt es. Gaunerzinken. Das sind Geheimzeichen, mit denen Einbrecher angeblich Häuser für ihre Mitarbeiter markieren. Fünf Kreise bedeuten zum Beispiel, hier gibt es Geld, und ein umgekippter Tisch steht für die Behausung alter Leute. Ich soll mir das mal anschauen, rief mein Mann. Er kauerte verstört am Garten- ||| U ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Unter uns ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Manuela Müller tor. Ich ging zu ihm und sah nichts. Außer schwarze Flecken, die von oben und ohne Kontaktlinsen wie schwarze Flecken aussehen. „Hier“, sagte er, und „guck“. Ich bückte mich und erkannte, dass die schwarzen Flecken kleine Pfeile sind, die in unseren Hof führen. Das Ganze hat jemand garniert mit unserer Hausnummer. Mein kleiner Hausfrieden bekam gerade Krücken verpasst. Ich googelte, fand unsere Pfeile im Netz und sah, dass sie „günstig zum Einbrechen“ bedeuten. Vorsichtshalber rief ich die Polizei an und gab Zinken-Alarm. Nach meinem kurzen Rechenschaftsbericht darüber, aus welchem düsteren Viertel ich anrufe, sagte eine Mittfünf- Besondere Badezusätze müssen bei Babys nicht sein. Foto: dpa Zerplatzter Kindertraum Zinken-Alarm Einbrecher sollen geheime Zeichen an Häusern hinterlassen. Auch bei uns schien das so. nötig etwas zerkleinern und das Erwachsenenessen nachwürzen“, rät von Cramm. Mit zwei Jahren könne dann vollends gemeinsam gegessen werden. Generell gibt es bei der Kindesernährung Defizite. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung landen zu wenig Gemüse, Obst und kohlenhydratreiche pflanzliche Lebensmittel wie Reis, Nudeln und Kartoffeln auf dem Tisch, aber zu viele Süßigkeiten, Salz und proteinreiche Lebensmittel. Auch die täglich empfohlenen Mengen von 300 bis 350 Gramm Milch und Milchprodukten erreichen viele Kleinkinder nach dem ersten Lebensjahr nicht. (dpa) zigerstimme: „Und was soll ich da jetzt machen?“ „Keine Ahnung. Sind Sie nicht Polizist oder so?“ Schweigen. Er sagte dann, er schreibt es am besten mal auf. Inzwischen hatte mein Mann eine Anwohnerversammlung vor unserem Gartentor einberufen, um die Qualität der Zinken zu prüfen. „Das hat ein Profi gemacht“, sagte der pensionierte Sachbearbeiter und kratzte seinen Bart. Man war der Meinung, man müsse das Haus nun observieren, um die Halunken mit Harken und Spaten auf frischer Tat zu umzingeln. Natürlich im Sinne der Siedlungsidylle. Es blieb ruhig, tagelang. Bei der Arbeit traf ich zufällig jemanden aus dem Innenministerium. Ich beklagte mich über die innere Unsicherheit, die vor meiner Haustür wächst wie Löwenzahn. Reden hilft ja angeblich, wenn man Sorgen hat. In diesem Augenblick rief mich mein Mann an. Er habe bei unserem achtjährigen Sohn ein Fläschchen schwarzen Autoreparatur-Lack sichergestellt. „Weiß die Polizei Bescheid?“, fragte das Innenministerium. „Hat sich erledigt. Sie haben ihn gerade erwischt“, sagte ich. Eine Familie zu gründen ist für viele ein großer Wunsch. Aber wenn er sich nicht erfüllen lässt? In dem Moment, in dem Paare erkennen, dass sich ihr Kinderwunsch nicht mehr erfüllt, bricht für sie eine Welt zusammen, sagt Professorin Stephanie Krüger, Chefärztin des Zentrums für Seelische Frauengesundheit am Vivantes Humboldt-Klinikum Berlin. Und sie kommen immer wieder in Situationen, die ihnen zeigen, was sie eben nicht haben. Krügers wichtigster Rat ist deshalb, zu lernen, es zu akzeptieren – so schwer es auch sein mag. Auch die Psychologin und Familientherapeutin Dörte Foertsch rät dazu, die Trauer zuzulassen und sich therapeutisch helfen zu lassen – auch als Paar. Schon die Entscheidung für eine künstliche Befruchtung sei ein ziemlich entscheidender Einschnitt in eine Beziehung. „Weil Sexualität zum Funktionalen wird“, sagt Foertsch. Viele Paare würden in dieser Zeit mehr und mehr isoliert und seien allein damit. Um sie herum bekommen viele Freunde Kinder, gleichzeitig sind Themen wie künstliche Befruchtung noch immer ein Tabu. Wer Kinder hat, dem geht es auch darum, weiterzugeben, was für ihn im Leben wichtig ist. „Man kann seine Wertvorstellungen aber auch anders fortpflanzen“, sagt Foertsch. Beispielsweise an Patenkinder oder durch soziales Engagement. Letztlich sind Kinder immer auch ein gemeinsames Projekt der Eltern – Foertsch rät kinderlosen Paaren, sich eine andere gemeinsame Aufgabe zu suchen. Auch das ersetzt natürlich kein eigenes Kind, kann die Partner aber zusammenschweißen. Richtig bitter wird es, wenn die Partnerschaft daran zerbricht – womöglich, weil einer von beiden die „Ursache“ für die Kinderlosigkeit ist. Wenn der Kinderwunsch übermächtig wird, spielt die Liebe oft nur noch eine Nebenrolle. So kann der Entschluss, den Kinderwunsch aufzugeben, auch befreiend sein. „Wenn der Druck einmal wegfällt, ist das für viele eine große Entlastung“, sagt Krüger. (dpa) PANORAMA 24 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG Per Flugzeug an die Grenze Flammenmeer zieht weiter Die USA fordern seine Auslieferung – jetzt ist der nach zweifacher Flucht wieder geschnappte Drogenboss „El Chapo“ den Staaten ganz nah. D ie Feuerwalze in der kanadischen Provinz Alberta ist nicht zu stoppen. Nach der Stadt Fort McMurray rollt sie jetzt auf die Nachbarprovinz Saskatchewan zu. Das Flammenmeer in der Ölsandregion, das am Sonnabend bereits doppelt so groß wie Hamburg war, hat sich am Wochenende weiter ausgedehnt. Jedoch liegen ihm bei seiner derzeitigen Richtung keine Orte im Weg. Die Bewohner von Fort McMurray sollen vorerst nicht in ihre Stadt zurückkehren. Nach ersten Schätzungen wurden dort mindestens 1600 Gebäude zerstört. Die meisten Straßen haben keinen Strom, das Wasser ist nicht trinkbar, überall drohten Gefahren. Foto: Reuters Tödlicher Fehler Mexiko-Stadt. Der berüchtigte mexikanische Drogenboss Joaquín „El Chapo“ Guzmán ist in ein Gefängnis an der Grenze zu den USA verlegt worden. In einer Geheimoperation wurde der langjährige Boss des Sinaloa-Kartells am Sonnabend vom Gefängnis Altiplano im Zentrum des Landes in das Hochsicherheitsgefängnis in Ciudad Juárez transportiert. Dies bestätigte die mexikanische Regierung. Guzmáns Angehörige hatten behauptet, er sei im Gefängnis Altiplano mit Schlafentzug gefoltert worden, was die Behörden aber bestritten. Wie die Zeitung El Universal berichtete, erfolgte der Transport per Flugzeug und dann per Hubschrauber. Die Verlegung von „El Chapo“ („Der Kurze“) ist Teil einer Strategie der Regierung, um die Inhaftierung besonders gefährlicher Häftlinge sicherer zu gestalten. Seit September kam es der Regierung zufolge zu 7 400 Verlegungen. Die USA haben die Auslieferung beantragt, die- se könnte dann von dem Gefängnis in Ciudad Juárez erfolgen. Die US-Behörden werfen ihm unter anderem Mord, Drogenhandel, Bildung einer kriminellen Vereinigung sowie Geldwäsche vor. Der einst mächtigste Drogenhändler der Welt könnte dann auch über seine Kontakte zu mexikanischen Beamten und Politikern auspacken. Guzmán gelang bereits zwei Mal die Flucht aus Hochsicherheitsgefängnissen, beim letzten Mal im Juli 2015 auf abenteuerliche Weise durch einen Tunnel im Gefängnis Altiplano. (dpa) Merkur zieht an der Sonne vorbei U-Haft nach Verabredung mit Leipzigerin zum Töten Offenbach. Mit der richtigen Ausstattung lässt sich an diesem Montag ein seltenes Himmelsereignis beobachten. Der Merkur – kleinster Planet unseres Sonnensystems – wandert ab Mittag an der Sonne vorbei. Bis zum Abend wird er als kleiner schwarzer Punkt vor der Sonne sichtbar sein. Mit bloßen Augen ist das Schauspiel aber nicht sichtbar. Voraussetzung ist ein Fernrohr mit mindestens 50-facher Vergrößerung – und klare Sicht. Hoffnung darauf können sich nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes vor allem die Menschen östlich von Emsland und Harz machen. Meteorologen und Astronomen warnen allerdings davor, ohne Filter nach dem Planeten Ausschau zu halten. Der sogenannte Merkurtransit beginnt um 13.12 Uhr am Ostrand der Sonne. Enden soll das Schauspiel um 20.41 Uhr. Von Deutschland aus konnte es zuletzt 2003 beobachtet werden, das nächste Mal ist es 2019 möglich. (dpa) Gießen/Leipzig. Die Polizei hat in Gießen (Hessen) einen Mann festgenommen, der einer Frau aus Leipzig angeboten haben soll, sie umzubringen. Dazu sollen sich die beiden nach Erkenntnissen der Ermittler im Internet verabredet haben. Der Verdächtige aus dem Kreis Limburg-Weilburg sitzt in U-Haft, wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten. Dem 57-Jährigen wird Vorbereitung eines Verbrechens vorgeworfen. Die Festnahme erfolgte bereits am Freitag vor einer Woche. Der Mann hatte sich den Angaben zufolge in Gießen mit der 23-Jährigen aus Leipzig verabredet. Im Auto des Verdächtigen entdeckten Beamte Kabelbinder. „Damit sollte die Frau offenbar gefesselt werden“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Die Frau lernte den 57-Jährigen in einem einschlägigen Chatroom kennen. Im Laufe der Bekanntschaft sei das Angebot erfolgt, sie zu töten. Sie habe eingewilligt. Die Frau werde inzwischen psychiatrisch behandelt. (dpa) Turbulenzen setzen Flugpassagieren zu Salto über den Dächern ruft Polizei auf den Plan Jakarta. Bei heftigen Turbulenzen einer Passagiermaschine auf dem Weg von der indonesischen Insel Bali nach Hongkong sind zwölf Menschen verletzt worden. Der Hong-Kong-Airlines-Flieger mit 216 Menschen an Bord habe umkehren müssen, teilte eine Flughafensprecherin am Sonnabend auf Bali mit. Die verletzten Insassen, darunter drei Crewmitglieder, wurden ins Krankenhaus gebracht. Sechs weitere Menschen wurden noch am Flughafen medizinisch versorgt. Am Mittwoch war bereits ein Airbus kurz vor der Landung in Jakarta in schwere Turbulenzen geraten, 31 Menschen wurden teils schwer verletzt. (dpa) Frankenthal. Ein 25-jähriger Freizeitsportler hat wegen seines Trainings Ärger mit der Polizei. Zeugen hatten per Notruf von einem Mann berichtet, der in einem Industriegebiet in Frankenthal (Rheinland-Pfalz) Salti auf dem Dach eines Fabrikgebäudes machte, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Als die Beamten den Mann mit einer Drehleiter der Feuerwehr vom Dach holten, erklärte er, er übe sich in der neuen Sportart „Free run“. Dennoch leitete die Polizei ein Ermittlungsverfahren wegen Hausfriedensbruchs ein. Auch für die Kosten des Einsatzes am Freitagabend muss der Mann möglicherweise aufkommen. (dpa) Ein 84-jähriger Autofahrer verwechselt Gas und Bremse, zwei Menschen sterben. Entfacht der Unfall die Debatte über Senioren am Steuer neu? Von Kathrin Drinkuth wird auch der Hergang des Unfalls klarer: Ein Fahrfehler sei die Ursache, heißt es bei der Polizei. Das Auto des 84-Jährigen habe stark beschleunigt und mehrere Tische auf der Terrasse des Cafés umgefahren. Warum der Mann überhaupt mit seinem Wagen in der Fußgängerzone unterwegs war, ist noch unklar. Das Thema Fahrtüchtigkeit im Alter wird in Deutschland immer wieder kontrovers diskutiert. Erst kürzlich hatten Experten Testfahrten für ältere Autofahrer gefordert – gesetzlich verpflichtend und mit geschulten Beobachtern. Solche Überprüfungen seien aufschlussreicher als medizinische Tests, und Handlungsbedarf gebe es, weil die Zahl älterer Fahrer stark zunehmen werde, hieß es im Januar von der Unfallforschung der Versicherer. Das Bundesverkehrsministerium erteilt generellen Fahrtests für ältere Autofahrer allerdings eine Absage. Es gebe keine Über- E s ist ein warmer Sonnabend in Bad Säckingen, die Sonne hat viele Passanten in die Fußgängerzone gelockt. Die Menschen essen Eis, bummeln durch die Straßen. Plötzlich wird die Idylle in der Kurstadt im Kreis Waldshut jäh unterbrochen: Kurz nach 12 Uhr verliert ein 84-Jähriger die Kontrolle über sein Auto und rast in eine Menschenmenge vor einem Straßencafé. Der Mann hatte statt der Bremse das Gaspedal durchgedrückt. Zwei Menschen sterben bei dem Unfall, 13 weitere werden verletzt, manche schwer. Auch der Unfallverursacher ist in Behandlung. Die Fußgängerzone der kleinen Stadt nahe der Schweizer Grenze verwandelt sich rasch in ein Einsatzzentrum – Polizisten, Feuerwehrleute, Sanitäter, Rettungshubschrauber und ein Kriseninterventionsteam sind im Einsatz. Erst nach und nach legungen für Pflichttests für Senioren, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Wochenende. Auch der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) setzt auf Freiwilligkeit und Vernunft statt auf Zwang. Gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil ist die Gruppe der Senioren pauschal betrachtet keine unfallauffällige Gruppe, heißt es auch aus dem Ministerium. Auch der ADAC verweist auf die Statistik und spricht sich gegen Pflichttests aus. Auch jüngere Fahrer machten Fehler. Das zeigte am Wochenende ein weiterer tragischer Unfall: Ein 16-Jähriger ohne Führerschein übte mit seinen Eltern auf einem Parkplatz im südbadischen Tengen einparken und verwechselte Bremse mit Gaspedal. Das Auto fuhr nach Polizeiangaben über einen Absatz auf eine Wiese und erfasste einen 52-Jährigen, der dort auf einer Bank saß. Der Mann wurde lebensgefährlich verletzt. (dpa) GEWINNZAHLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 18. Ziehung (7./8.5.2016) Lottozahlen: 16 - 32 - 34 - 37 - 42 - 44 Superzahl: 9 Spiel 77: 7 - 8 - 7 - 8 - 2 - 9 - 6 Super 6: 6 9 5 7 3 6 Euro Jackpot Gewinnzahlen 5 aus 50: 12 - 24 - 38 - 45 - 46 Eurozahlen 2 aus 10: 6--10 Glücksspirale: Endziffer(n) 8: 10 Euro; 76: 20 Euro; 307: 50 Euro; 0 978: 500 Euro; 33 160: 5 000 Euro; 964 586 und 984 338 je 100 000 Euro. Prämienziehung: 0 001 764 und 7 800 466: monatliche Sofortrente von je 7 500 Euro. ARD-Fernsehlotterie Prämienziehung (nur für Mega-Lose): 8 563 567: 1 Million Euro; 211 162: 100 000 Euro; 65 762: 10 000 Euro; 8 122: 1 000 Euro; 62: 10 Euro. LEUTE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Franziska van Almsick bereut fehlende Ausbildung Wochenziehung: 1 209 085: Mini Cabrio; 1 812 489: Mini Countryman; 9 216 828: Reise für 2 Victors Seehotel Saarland; 0 378 707: Reise für 2 Hotel Dollenberg Schwarzwald; 842 372: 100 000 Euro. 13er-Wette: 1-0-2-1-2-1-0-2-2-0-1-1-1 6 aus 45: 2 - 10 - 18 - 22 - 32 - 40 Zusatzspiel: 7 Tele-Bingo Spiel 1: „Vier Ecken“ B: 5, 7, 9, 11, 12, 14 I: 16, 18, 19, 20, 26, 27, 28 N: 31, 34, 35, 41 G: 47, 48, 58, 60 O: 61, 65, 66, 68, 72, 73 Spiel 2: „Das Kreuz“ N: 39, G: 57 O: 69, 74 Spiel 3: „Rahmen“ B: 4, 6 I: 22, 24 N: 32, 38 G: 52 O: 62, 63 Spiel 4: „Full House“ B: 2, 3, 8, 15 I: 17 N: 42 O: 64 (Angaben ohne Gewähr) Dass sie neben der Profi-Schwimm-Karriere nie eine Ausbildung gemacht hat, bedauert Franziska van Almsick, 38. Deshalb holt sie immer noch ihr Abi nach. Begonnen hat sie 2012, dann sei immer was dazwischengekommen, zuletzt ihre zweites Kind. Foto: dpa DAS WETTER AM MONTAG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 2 5 //12 12 25 Freundlicher Wochenbeginn Torgau 2 4 //11 11 24 2 3 //11 11 23 Kamenz 2 0 //8 8 20 Meißen 3 //11 11 Dresden 2 23 Pirna 2 1 //11 11 21 2 //11 1 1 Dippoldiswalde 22 Chemnitz 2 2 3 //11 11 23 2 3 //9 9 23 2 5 //12 12 25 2 0 //8 8 20 Görlitz Bautzen 2 2 //11 11 22 Döbeln HEUTE Der Tag bringt viel Sonnenschein und nur ab und zu ein paar lockere Wolkenfelder. Es bleibt meist trocken. 20 bis 25 Grad werden erreicht. Der Wind weht mäßig, in 2 3 //9 9 23 Böen frisch aus Ost. 2 3 23 Oslo 2 0 //8 8 20 Zittau Glasgow 2 4 24 Amsterdam 1 5 //7 7 15 Fichtelberg Plauen Berlin 2 1 21 Bordeaux 13.05. 29.05. Erstellt am 08.05.2016 um 16.00 Uhr Mittwoch Donnerstag Freitag 1 7 17 °C 07:50 23:40 BIOWETTER Personen mit niedrigem Blutdruck leiden verstärkt unter Kreislaufbeschwerden. Häufig fühlt man sich müde. 2 2 22 2 2 22 05:23 20:40 25 21.05. 05.06. 2 0 20 20 2 3 23 15 Malaga 2 3 23 Rom 2 4 24 Palma Agadir 10 2 7 //14 14 27 2 1 21 Dresden 2 7 //14 14 27 Frankfurt Stuttgart 2 1 21 2 3 //12 12 23 München Budapest 1 5 15 2 1 21 Varna Dubrovnik 2 5 25 2 1 21 2 4 24 Athen 2 7 27 Antalya 1 2 12 2 3 23 1 3 13 2 3 23 1 3 13 2 2 22 Acapulco 34 24 Bangkok 39 30 Barcelona 20 12 Buenos Aires 20 12 Colombo 35 26 Dubai 42 31 Kairo 35 21 Kapstadt 20 14 Klagenfurt 21 8 Los Angeles 20 15 Miami 29 21 Moskau 21 9 Mumbai 35 28 Nairobi 22 11 New York 19 6 Peking 26 15 Prag 21 8 9 4 Rio de Janeiro 28 22 Sydney 19 17 Teneriffa 24 18 Vancouver 16 10 Temperaturen in Grad Celsius 0 -5 2 4 24 TAG NACHT Reykjavik Istanbul Tunis 5 2 4 //12 12 24 Wien 2 1 Zürich 21 Nizza Lissabon Madrid 30 Erfurt Riga 2 2 22 2 3 Innsbruck 23 1 5 15 2 2 //11 11 22 Warschau Paris © GeoSN 2 6 //11 11 26 2 3 //10 10 23 Köln 2 5 25 Berlin Magdeburg 1 7 17 Kopenhagen 2 4 24 Aue 2 2 22 2 3 23 London 2 3 //9 9 23 2 4 //11 11 24 Helsinki 2 3 23 2 5 //13 13 25 Hannover Stockholm 2 1 21 Freiberg Zwickau DIE NÄCHSTEN TAGE Morgen wechselt sich die Sonne mit harmlosen Schönwetterwolken ab. Es bleibt überwiegend trocken. Die Temperaturen steigen auf 22 bis 24 Grad. Dienstag 2 3 //11 11 23 Rostock Hamburg 2 3 //11 11 23 Riesa WELTWETTER 2 2 //12 12 22 Weißwasser Hoyerswerda 2 3 //11 11 23 Zweimal entwischt, zweimal einkassiert: Mexikos berüchtigter Drogenboss „El Chapo“ Guzmán. Foto: dpa ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 2 0 //8 8 20 2 1 //8 8 21 Leipzig WETTERLAGE FÜR SACHSEN Zwischen einem Hoch über Nordeuropa und einem kräftigen Tief über Südwesteuropa kommt weiterhin warme Luft zu uns. M O N TA G 9. MAI 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / PA N O R A M A -10 heiter wolkig bedeckt Regenschauer Regen Schneeregen Gewitter Schneefall Schneeschauer Nebel Warmfront Kaltfront Hoch Tief Mehr Wetter auf: wetter.sz-online.de
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