The New Black - Way Up Magazin

Euch wird die Frage zwar zu den Ohren rauskommen, aber trotzdem interessiert es mich,
wie das Crowdfunding für die aktuelle Platte
gelaufen ist. Wie viel mehr Arbeit ist auf euch
abgefallen, wie zufrieden seid ihr mit der erzielten Summe?
Schönen Guten Tach Marco!
Also erst mal muss man sagen, dass es ohne
diese Crowdfunding-Kampagne und die Mädels
und Jungs die uns dabei unterstützt haben absolut unmöglich gewesen wäre, die Platte so zu
produzieren. Wir haben zwar eine Plattenfirma
und bekommen auch Geld für die Produktion,
aber leider ist das heutzutage nur noch in sehr
kleinem Rahmen möglich. Die letzten drei Alben
haben wir immer selbst produziert, teilweise zu
Hause aufgenommen und dann in Fabsens hauseigenem Studio zusammengeschraubt. Dieses
Mal wollten wir eine Schippe drauflegen, was
die Produktion und den Sound angeht. Und da
sind dir in einem Homestudio einfach technische Grenzen gesetzt. So gut es auch bei Fabs
im Studiokeller ist, wenn der Jacob die teuren
Mikrofone auspackt und sein Röhrenpult anwirft,
dann geht da noch eiiiniges...
Und um diese Grenzen hinter sich lassen, muss
man viel Geld in die Hand nehmen. Das wir und
die Plattenfirma leider nicht haben. Hahaha. Da
kam dann diese Pledge-Aktion ins Spiel. Und die
Wacken Foundation, die uns mit einem günstigen
Kredit unterstützt hat. Von der Arbeit her war
das nochmal ein großer Extra-Aufwand für uns,
wir saßen lustig zusammen und haben Päckchen
gepackt und verschickt, sind über Excel-Listen
zusammengebrochen und haben Regale mit
Verpackungsmaterial leergekauft...
Mit dem Geld, abzüglich der Gebühr für die
Pledge-Seite, Steuer etc. haben wir zwar nicht die
kompletten Produktionskosten bezahlen können, aber doch schon mal einen Schritt aus
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Foto: Plattenfirma
Mit „A Monster‘s Life“ lassen die THE
NEW BLACK – eine Band, die schwer
in eine Schublade zu pressen ist –
ihr viertes Album auf die unbedarfte
Menschheit los. Und los ist da
einiges, denn erstmals hat man einen
Produzenten bemüht und nicht mehr
nur auf die eigenen Producer-Stärken
vertraut. Gegenüber dem Vorgänger
ist damit auch eine Steigerung
erzielt worden, jener war zwar gut,
aber irgendwie fehlt mir da die
Langzeitwirkung. Okay, auf jeden Fall
besser und je öfter man die Scheibe
hört, umso mehr Refrains haken sich
unweigerlich fest. Das hört doch
auch Basser Günt gerne, den wir mit
einigen Fragen auf die Pelle rückten.
dem Schuldturm herausgemacht...aber halt nur
einen kleinen... hahaha!
Als Entlohnung erhalten die Förderer die neue
CD und ein T-Shirt!?
Nenene, das lief ja so, dass du dir da alles
Mögliche von uns im Vorfeld bestellen konntest,
vom Download des Albums, CDs, Schallplatten
(billiger als später im Handel) bis über signierte
Instrumente, Shirts, Wohnzimmerkonzerte, stinkende Bühnenmasken und hassenichgesehen.
Quasi wie ein Laden in dem Du einkaufst. Nur
das wir mit dem Geld das dort im Voraus ausgegeben wurde, erst alles finanzieren und herstellen konnten.
Lustig finde ich doch, dass ihr immer noch als
Würzburger Band bezeichnet werdet, obwohl ihr
doch tatsächlich ein bisschen über die Republik
verstreut seid!?
Stimmt, wir sind ein wenig im Ländle zerstreut,
aber eigentlich stimmt das schon mit Würzburg.
Die Chris, Fludid und Fabs kommen aus dem Raum
Würzburg, Leimsen aus Bochum und ich aus
Heidelberg. Was natürlich regelmäßiges Proben
ausschließt, weil es zu teuer ist und zeitlich einfach nicht drin ist.
Aber unser Equipment lagert bei SG Records
in Würzburg, da ist dann auch meist der
Ausgangspunkt wenn´s auf Butterfahrt geht oder
tatsächlich mal ein Probewochenende ansteht.
Wer ist der Godzilla-Fan bei euch? Im ersten
Moment war ich doch etwas überrascht, das war
ein Motiv, das ich so gar nicht mit der Musik und
dem Stil von THE NEW BLACK verband. Aber… im
Grunde passt es dann doch wieder genauso gut
wie eine Flusslandschaft oder irgendein anderes
Thema. Im besten Falle drückt das Coverartwork
ja auch eher die Stimmung einer Platte aus.
Diesbezüglich ist die Mission für mich gelungen.
Godzilla? Du meinst unseren Mops, oder?
Wir wurden öfter in der Presse bei Konzertreviews als „Godzilla mit einem Grinsen im Gesicht“
bezeichnet, der live alles plättet. Hat uns gefallen
und passt auch ganz gut zu unseren Liveshows.
„III: Cut Loose“ empfinde ich beileibe nicht als
schlechtes Album – es gefällt mir ja auch - ,
aber mir fehlen im Nachhinein doch so ein/zwei
Songs, die absolut herausstechen. Da finde ich
bei auf „A Monster‘s Life“ doch schon mal mindestens drei („Blockbuster Life“, „Buddha Belly“
und „That‘s Your Poison Not Mine“)! Wie empfindet ihr das und welcher Song hat sich bei euch
so als Favorit herauskristallisiert?
Das erste Album war ja schon von Fabs und
Leimsen in Caipi-Laune zusammengebastelt und
dann kamen wir anderen dazu, beim Zweiten
wurde mal lustig ausprobiert, was es alles so gibt
im tiefen Riffkeller und beim Dritten war die Band
durch die vielen Liveshows endlich zusammengewachsen und es war klar, was für uns funktioniert
und wo die Reise hingehen soll.
Und da wir den Spruch „Ihr seid live viel geiler
als auf Platte“ nicht mehr hören konnten, haben
wir versucht, für das aktuelle Album nur Granaten
zu schreiben, die auch live ordentlich zünden würden. Wenn ich ehrlich bin: Ich find alle geil und alle
machen live saumäßig Spaß, wie wir auf unserer
Releaseshow in Würzburg gemerkt haben, auf der
wir (wie immer) unter anderem das komplette
Album live spielten. Einen Song besonders herausheben könnte ich gerade beim besten Willen nicht.
Kostet es auch Überwindung, zuzugeben, dass
man bezüglich selbst produzieren an seine
Grenzen gestoßen ist und es jetzt doch mal mit
einem externen Produzenten zu versuchen? Ich
meine, eure drei Alben haben jetzt absolut nicht
schwach geklungen, ihr müsst euch deswegen
auch nichts vorwerfen.
Überwindung? Nö! Is doch super, wenn man jemanden hat, der einem noch ein bisschen was aufzeigen kann und sagt wo´s geiler geht oder wo´s
eher ungeil ist.
Ich habe außerdem viel von Jakob gelernt im
Studio. Zum Beispiel Bass stimmen. Gefühlt alle
drei Sekunden. Und dass Downstrokes Pflicht sind.
Hahahaaaargh!
Und warum musste es dann Jacob Hansen werden? Natürlich keine schlechte Wahl, aber nur
wegen Volbeat war‘s bestimmt nicht, oder?
Nö, Jacob und wir kennen uns schon länger, er
hat ja auch schon unser letztes Album gemischt
und gemastert.
Er ist ein sehr netter Typ, hat Ahnung von unserer Musik und ist echt ein Meister seines Fachs.
Außerdem findet er unsere Liveshows cool und
wollte versuchen die Energie einzufangen und in
den Sound mit einfließen zu lassen. Das hat er geschafft, Hut ab!
Ist „Dead In The Water“ bestimmten Leuten
gewidmet oder allgemein der Mittelfinger
Richtung Neider und Dummschwätzer?
Naja, eher letzteres. Gibt ja einige, die uns immer kleingeredet haben von wegen „bei euch geht
ja nix, zu cool, zu uncool, zu modern, zu alt, zu
dick, zu untrue...blablabla“. Ist uns aber egal, wir
machen trotzdem weiter, worauf wir Bock haben
und was uns Spaß macht!!! Und darum geht´s in
diesem Song.
Text: Marco K.