1653 - 2016 SOZIALES ORANIENBURG Annagarten 1926 richtete der Deutsche Gemeinschafts-Diakonieverband neben dem Louisenhof ein Heim für gefährdete junge Frauen ein. Im Erdgeschoss wohnten 20 Mädchen, zumeist aus Berlin. Im Obergeschoss lagen die Schlaf- und Arbeitsräume. Hier erhielten die so genannten „gefallenen Mädchen“ Unterricht in Hauswirtschaft (Kochen, Waschen, Nähen), aber auch Deutschunterricht, Anstandslehre, Buchführung und Schriftverkehr sowie Anleitung in der Kranken- und Säuglingspflege. Die von den Nevandsburger Diakonissen betriebene Ausbildung sollte den jungen Frauen eine Rückkehr ins bürgerliche Leben ermöglichen. 1956-1958 wurde aus der Besserungsanstalt eine Behinderteneinrichtung für 28 Kinder und Jugendliche. 1993 übernahm das Evangelische Johannesstift Berlin mit sozialer und diakonischer Ausrichtung die Trägerschaft. Mithin werden in sieben Wohngruppen Erwachsene mit geistiger Behinderung pädagogisch betreut. Annagarten In 1926, the German communal diaconal federation established a home for wayward young women near the Louisenhof.20 girls, mostly from Berlin, lived on the ground floor, and on the upper floor were bedrooms and workrooms. Here, the so-called ‘fallen women’ received lessons in home economics (cooking, washing, sewing), but also lessons in German, “decency”, accounting, correspondence, and the care of patients and infants. The training run by the Nevandsburg deaconesses was intended to allow the young women to return to civil life. Between 1956 and 1958 the reformatory became a disabled facility for 28 children and teenagers. In 1993, the Evangelische Johannesstift Berlin with its social and diaconal orientation took over the sponsorship. Thus, adults with learning disabilities receive pedagogical care in seven residential groups. Sankt Johannesberg Von den Arenberger Dominikanerinnen als Erholungsheim für Berliner Kinder gegründet, übernahmen ab 1917 die katholischen Ordensschwestern die Pflege von Körperbehinderten. Nach 1945 wurden rund 160 an Tuberkulose erkrankte Kinder aufgenommen und gesund gepflegt. Ab 1954 lebten über 100 Kinder mit geistiger Behinderung in einem Komplex von Wohn-, Lern- und Arbeitsstätten. 1991 übernahm die Caritas Familien- und Jugendhilfe gGmbH den Komplex und gründete Schule und Werkstätten. Inzwischen sorgen 83 Mitarbeiter für 115 Bewohner, z. T. auch ambulant. In den Werkstätten gehen 370 Menschen einer Arbeit nach und 67 Schüler werden von 25 Mitarbeitern unterrichtet. Mit dem Gut „Annagarten“ wurde 1826 ein Heim des Deutschen Gemeinschafts-Diakonie-Verbandes übergeben. Heimbewohner waren zu Beginn straffällig gewordene junge Frauen aus Berlin. Foto: Archiv Renate Buß Diakonissen aus Neuvandsburg unterrichten im „Annagarten“ die Heimbewohnerinnen in Hauswirtschaft, Deutsch, Buchführung und Schriftverkehr sowie Kranken- und Säuglingspflege, um 1930, Foto: Archiv Renate Buß Haupthaus Annagarten, 1930er Jahre, Foto: Kreismuseum Oberhavel St. Johannesberg This facility was founded by Arenberg Dominican nuns as a rest home for Berlin children. From 1917, Catholic nuns cared for physically disabled persons. After the end of WW2, approximately 160 children with tuberculosis were admitted and nursed back to health. Since 1954, over 100 children with learning difficulties lived here in a complex of living, learning and working places. In 1991 the Caritas Familien- und Jugendhilfe gGmbH took over the complex and founded school and workshops. Today, 83 employees care for 115 residents, a part of whom are mobile.370 people work in the workshops and 67 pupils are taught by 25 employees. 1899 entstand das katholische Kinderheim Sankt Johannesberg. Von Dominikanerinnen als Erholungsstätte für Berliner Kinder gegründet, befinden sich hier seit 1963 Schule und Werkstätten für Behinderte. Heute gehört es zur Caritas Familien- und Jugendhilfe GmbH. Postkarte: Kreismuseum Oberhavel Eingangssituation zur Caritas Familien- und Jugendhilfe GmbH, 2016, © Herbert Schirmer Wohngebäude Caritas Familien- und Jugendhilfe GmbH, 2016, © Herbert Schirmer
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