Halle plant Bestandsaufnahme der

HALLE PLANT BESTANDSAUFNAHME DER BILDUNGSANGEBOTE,
MIGRANTEN IM FOKUS
In Halle (Saale) gibt es die unterschiedlichsten Bildungsangebote, ob
Volkshochschulen, Sprachförderung, Weiterbildung, Museumspädagogik oder
Sport. Doch welche Angebote gibt es konkret? Das will die Stadtverwaltung
jetzt genau erfassen und beteiligt sich am Bundes-Förderprogram „Bildung
integriert“.
Für die kommenden beiden Jahre fördert der Bund über den Europäischen
Sozialfond nun zwei Personalstellen in der Verwaltung mit 229.000 Euro, die
Stadt schießt 57.000 Euro zu. Sozialplanerin Annett Fritzsche wird sich
speziell um das Monitoring kümmern. Zudem soll ein Bildungsmanager
eingestellt werden, voraussichtlich im Sommer soll der Posten besetzt werden.
Ziel sei es, Netzwerke und ein kommunales Bildungsmanagement aufzubauen,
sagte Sozialdezernentin Katharina Brederlow. Auch wolle man neue Partner
gewinnen und mit bestehenden Partnern neue Formen der Zusammenarbeit
erproben. Zudem könne Halle sich jetzt stärker seinem Steuerungsauftrag
zuwenden. Angebunden sind die beiden Mitarbeiter direkt an den
Geschäftsbereich Bildung und Soziales. „Es ist eine Art Stabsstelle, auch
wenn es nicht so heißt“, sagt Brederlow. Bis April 2019 erfolgt die
Förderung. Brederlow machte aber deutlich, dass die Stadt auch danach an dem
Programm festhalten will.
„Wir haben festgestellt, das wir in Halle eine Menge haben“, so Brederlow.
Das beginne mit Angeboten der frühkindlichen Bildung, Erwachsenenbildung,
kultureller Bildung, Angeboten für Senioren und Sport. Doch die Stadt stehe
auch vor neuen Herausforderungen, insbesondere durch die Zuwanderung von
Flüchtlingen. Mittlerweile leben 17.800 Personen ohne deutschen Pass in
Halle. „Wir wollen uns insbesondere um die Zielgruppe der Migranten bemühen.
Das ist ein sehr sehr wichtiges Feld.“ Hier könne man nicht stehen bleiben.
Ziel müsse es sein, dass die Migranten einen Bildungsstand erreichen, dass
sie Arbeit aufnehmen können. Hier wolle man auch intensiv mit dem Land ins
Gespräch kommen. Das Programm solle sowohl Möglichkeiten, als auch Grenzen
aufzeigen.
Erfassen wolle man beispielsweise die Angebote der Sprachförderung. Die
größeren Anbieter seien bekannt, doch seien auch viele kleinere Anbieter
aktiv. Hinzu kommen verschiedene Formen des bürgerschaftlichen Engagements.
Brederlow sagte, man wolle auch das Thema mehrsprachigen Unterricht
diskutieren. Im Endeffekt wolle die Stadt ein Bildungskonzept erarbeiten.
Unterstützung bei ihren Bemühungen erhält die Stadt von der Transferagentur
Mitteldeutschland für Kommunales Bildungsmanagement –TransMit. Diese wird
ebenfalls vom Bund gefördert und berät die Kommunalverwaltungen kostenfrei.
Bundesweit gibt es 9 derartige Agenturen. „Wir sehen überall Reserven“, sagte
Elke Schreiber von TransMit. Man wolle erfassen, wer überhaupt alles aktiv
ist im Bildungssektor. Die Stadt erhalte eine intensive Eins-zu-EinsBeratung, prüfe zudem, ob die bestehenden Angebote dem Bedarf entsprechen.