Acker- und pflanzenbauliche Anbaufaktoren nutzen

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Pflanze
BAUERNBLATT | 14. Mai 2016 ■
Mykotoxinbelastung im Silomais reduzieren
Acker- und pflanzenbauliche Anbaufaktoren nutzen
Entgegen der weitverbreiteten
Meinung, dass es sich bei Mais um
eine Gesundungsfrucht handelt,
kann Mais erheblich von pilzlichen
Krankheitserregern befallen werden. Neben den Blattfleckenerregern Kabatiella zeae (Augenfleckenkrankheit), Phoma zeae-maydis (Phoma-Blattflecken) und mit
untergeordneter Bedeutung auch
Puccinia sorghi (Maisrost) wird der
Mais von verschiedenen Myko­
toxin bildenden Fusariumarten
befallen, welche die Stängel- und
Kolbenfäule am Mais verursachen.
Ein Grund für den erhöhten Krankheitsdruck, vor allem durch Fusariumerreger, ist der überregional
stark ausgedehnte Maisanbau.
Stängel, wodurch die
Stängelfäule verursacht
wird. Daneben können
die Sporen aber auch
mittels Wind und Regen auf die Narbenfäden der blühenden
Maispflanze gelangen,
welche zügig bis zum
Kolben durchwachsen
werden, wonach es zur
Besiedelung der sich
entwickelnden Körner
sowie Spindel kommt.
Aber auch durch Wunden, die durch Insekten, Vögel sowie Hagel verursacht werden,
ist eine Infektion des
Kolbens möglich. Während im norddeutschen
Raum die Symptome
der Kolben- und StänFusariumpilze können sowohl Mais als auch Weizen befallen. Verstärkter Maisanbau gelfäule bisher kaum
fördert das Infektionsrisiko.
bekannt waren, konnten sie jetzt in den verstoppeln) aus, an denen die Fusa- gangenen Jahren vermehrt beobFusariumbefall an
riosen in Form eines Pilzgeflechtes achtet werden. Bei starkem Befall
Maisstängeln und -kolben (Myzel) oder als Sporen überdau- sind die Kolben auf und unter den
Die Infektionen im Mais gehen ern. Ausgehend hiervon dringt der Lieschblättern von einem dichten,
vor allem von befallenen Ernte- Pilz über die Wurzel in die Pflan- weißlichen bis lachsfarbenen Pilzrückständen (zum Beispiel Mais- ze ein, besiedelt anschließend den geflecht überzogen, wobei die
Nach Winterweizen ist Mais die
zweithäufigste Kultur auf Schleswig-Holsteins Ackerflächen. Beide
Kulturen zusammen belegen damit
zirka 60 % der Ackerfläche. Während sich der zur Rinderfütterung
angebaute Silomais auf die Grünlandregionen konzentriert, ist Silomais für die Biogasnutzung auch in
die Ackerbauregionen des Landes
vorgedrungen, womit Mais häufig
in direkter Nachbarschaft beziehungsweise direkt in der Fruchtfolge mit Weizen steht. Daneben ist
der Anbau von Mais in Monokulturen in Kombination mit pflugloser Bodenbearbeitung weit verbreitet. Von hoher Bedeutung ist
die Tatsache, dass Fusariumpilze
als plurivore Krankheitserreger neben Mais auch an anderen Wirtspflanzen wie Weizen, Hafer, Triticale, Gerste und Roggen parasitieren. Das bedeutet, dass das bisherige Nebeneinander der Kulturen
durch die zunehmende Maisanbauintensität (landes- und bundesweit) aufgrund der vermehrt
gegebenen
Übertragungsmöglichkeiten von Fusariumarten zwischen den genannten Wirtspflanzenarten die allgemeinen Infekti- Symptome der Kolben- und Stängelfäule an Mais. Links und Mitte: Befallene Körner und Lieschblätter des Hauptkolonspotenziale deutlich steigert.
bens, überzogen mit weißlichem bis lachsfarbenem Myzel. Rechts: Durch Myzel rötlich verfärbtes Mark des Stängels.
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1.750 µg/ kg; ZEA: 350 µg/kg) und
Richtwerte für die Rinderfütterung (DON: 5.000 µg/kg TM; ZEA:
500 µg/ kg TM) eingeführt.
Maismonitoring an
13 Standorten
Um die Fusarium- sowie Mykotoxinbelastung im Silomais Schleswig-Holsteins in Abhängigkeit von
Standort und Anbausystemfaktoren (Bodenbearbeitung, Fruchtfolge, Sortenwahl) sowie die Möglichkeit der fungiziden Befallskontrolle zu untersuchen, wurden im vergangenen Jahr Feldversuche im
Rahmen des überregionalen Maismonitorings Schleswig-Holstein an
13 Standorten in Zusammenarbeit
mit der Landwirtschaftskammer
Grenzwerte für
Schleswig-Holstein und der FachLebensmittelproduktion hochschule Kiel (Fachbereich AgNeben der Ertragsreduktion rarwirtschaft) durchgeführt. Bestellt aber vor allem die Kontamina- sonderer Dank gilt der Stiftung
tion des Ernteguts mit warmblüter- Schleswig-Holsteinische
Landtoxischen Stoffwechselprodukten schaft für die finanzielle Unterstütder Fusariumpilze, den Mykotoxi- zung des Projektes.
nen, ein besonderes Risiko hinsichtLokalisiert waren die Standorte
lich der Futter- und Lebensmittel- in Regionen Schleswig-Holsteins,
sicherheit dar. Zu den bedeutends- in denen der Maisanbau dominieten durch Fusariumpilze gebildeten rend ist (siehe Abbildung 1). An
Mykotoxinen gehören Deoxyniva- allen Standorten wurden neben
lenol (DON) und Zearalenon (ZEA), der hochanfälligen Sorte ,Lorado‘
die ausschließlich durch die bei- (S170, Fusariumanfälligkeit nach
den Fusariumarten F. graminear- Bundessortenamt (BSA) = 7) die toum und F. culmorum gebildet wer- leranteren Sorten ,LG 30222‘ (S210,
den. Aufgrund ihrer warmblüterto- BSA-Note 4) und ,Torres‘ (S240,
xischen Wirkung wurden für DON BSA-Note 3) angebaut. Zwei unund ZEA Mykotoxinhöchstmen- terschiedliche Bodenbearbeitungs­
gen
unverarbeiteten
Mais für systeme (Mulchsaat,
Pflugsaat)
ildung
1:für
Lage
der Versuchsstandorte
in Schleswig-Holstein
die Lebensmittelproduktion (DON: wurden auf einer langjährigen
So stark.
So sicher.
STOP
Rost und
Mykotoxine
2015
Abbildung 1: Lage der Versuchsstandorte in SchleswigHolstein 2015
Medelby (Mulch- & Pflugsaat)
> Sichert Ertrag und Qualität von
der Abreife bis zum Drusch
Wallsbüll
Nordstrand
Scholderup
Schuby
Ostenfeld
> Stark gegen Rost, Fusarium
und Mykotoxine
Bredenbek
Futterkamp
Barkhorn
Krumstedt
Wolkenwehe
Hemdingen
> Sehr gute Verträglichkeit auch
in Mischungen
www.nufarm.com/de
Hotline: 0221 179179-99
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen.
Körner rot bis braun verfärbt sind
und teilweise aufplatzen. Beim
Stängelbefall, welcher von außen
nur schwer zu erkennen ist, verrottet das Stängelmark, welches
zudem von einem weißlichen bis
rosafarbenen Pilzgeflecht durchzogen ist. Durch das geschwächte
Stützgewebe nimmt die Standfestigkeit der Pflanze mit zunehmender Befallsintensität ab, wodurch
der Stängel durch Starkniederschläge und Wind abknicken kann.
Bei ausgeprägten Fäulen sinken vor
allem die Zahl der Körner je Kolben
und das Tausendkorngewicht, da
die Kornfüllung durch die einsetzende Notreife stark beeinträchtigt
werden kann.
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Pflanze
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Der Anbau von Mais nach Mais und pfluglose Bodenbearbeitung (li.: viele Ernterückstände) erhöhen das Risiko eines Fusariumbefalls vergleichend zum
Maisanbau in Fruchtfolgen und wendender Bodenbearbeitung mit dem Pflug (r.: keine Ernterückstände). Fotos: Dr. Tim Birr, Tolke Jensen
Maismonokulturfläche am Standort Medelby getestet, die nachfolgend als Medelby Pflugsaat und
Medelby Mulchsaat bezeichnet
werden. An allen Standorten wurden die drei Sorten als fungizidunbehandelte Kontrolle angelegt. In
Medelby (Mulchsaat, Pflugsaat)
und Barkhorn wurde zusätzlich zur
fungizidunbehandelten Kontrollvariante mittels einer speziell gebauten Pflanzenschutzspritze zur Überkopfapplikation das Fungizid Retengo Plus mit 1,5 l/ha zum Schossen (EC 33) und zur Blüte (EC 65)
sowie zu beiden Terminen (Splitting) mit jeweils 0,75 l/ha appliziert.
dende Bodenbearbeitung mit
dem Pflug durchgeführt wurde,
reduzierte DON- und ZEA-Gehalte nachgewiesen werden (DON:
minus 44 %, ZEA: minus 48 % im
Mittel der Standorte). Die geringsten DON- und ZEA-Belastungen
waren an den Standorten Wallsbüll, Nordstrand, Schuby, Bredenbek, Futterkamp und Krumstedt
nachweisbar, was auf die phytosanitäre Nutzung der Anbauparameter Fruchtfolge und Pflugsaat
zurückzuführen ist. Vergleichend
Abbildung 2: DON- und ZEA-Gehalte (µg/kg TM) im Silo­maiserntegut der Sorte ,Lorado‘ an
den 13 Maismonitoring­standorten in Schleswig-Holstein 2015
Krumstedt
Fruchtfolge
Pflugsaat
Futterkamp
Bredenbek
Risikominimierung durch
Anbausystemfaktoren
Unter den nicht befallsfördernden
Witterungsbedingungen
des Vorjahres konnten an allen
13 Monitoringstandorten Schleswig-Holsteins die Mykotoxine
DON und ZEA im Silomais nachgewiesen werden. In der hochanfälligen Referenzsorte ,Lorado‘ wiesen insbesondere die Standorte
Medelby (Mulchsaat) und Ostenfeld, an denen Mais in Monokultur
angebaut und eine pfluglose Bodenbearbeitung (erhöhter Infektionsdruck durch an Stoppeln überdauernde Fusarien) durchgeführt
wurde, mit 2.027 µg DON/ kg TM
und 514 µg ZEA/kg TM beziehungsweise 1.795 µg DON/kg TM
und 451 µg ZEA/kg TM die höchsten Mykotoxingehalte auf (siehe
Abbildung 2). Dagegen konnte an
den Standorten Medelby (Pflugsaat), Scholderup, Barkhorn, Wolkenwehe und Hemdingen, an denen Mais ebenfalls in Selbstfolge
angebaut wurde, aber eine wen-
zu Maisanbau in Selbstfolge und
Minimalbodenbearbeitung konnten die DON-Gehalte um 71 %
und die ZEA-Gehalte um 75 % vermindert werden. Der DON-Richtwert von 5.000 µg/kg TM wurde
an keinem Standort überschritten,
Schuby
Nordstrand
Wallsbüll
Hemdingen
Mais in Selbstfolge
Pflugsaat
Wolkenwehe
Barkhorn
Scholderup
Medelby
Ostenfeld
Mais in Selbstfolge
Mulchsaat
2.500
500
2.000 1.500 1.000
DON-Gehalt (µg/kg TM)
Richtwert DON: 5.000 µg/kg TM
Medelby
(Mulchsaat)
0
0
100
200
300
400
500
ZEA-Gehalt (µg/kg TM)
600
Richtwert ZEA: 500 µg/kg TM
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ON- und ZEA-Gehalte (µg/kg TM) im Silomaiserntegut der Sorten ,Lorado‘,
,Torres‘
im Mittel der 13 Mais-Monitoringstandorte in Schleswig-Holstein
Abbildung 3: DON- und ZEA-Gehalte (µg/kg TM) im Silomais­
1.100
1.000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
ZEA-Gehalt (µg/kg TM)
0
275
250
225
200
175
150
125
100
75
50
25
0
960
DON
Lorado
589
536
- 39 %
- 44 %
Torres
LG 30222
235
ZEA
121
Der Spezialist
Spezialist für
für
Der
Blatt- und
und AbreifeAbreifeBlattkrankheiten
krankheiten
OptimaleKornfüllungsphase
Kornfüllungsphase
•• Optimale
garantiertQualität
Qualität
garantiert
MehrSicherheit
Sicherheitbei
beiallen
allen
•• Mehr
Abreifekrankheiten
Abreifekrankheiten
Sichergegen
gegenFusarium
Fusarium
•• Sicher
undMykotoxine
Mykotoxine
und
85
- 48 %
Lorado
Torres
- 64 %
LG 30222
der Richtwert für ZEA am Stand- ortübergreifend durch den Anbau
ort Medelby (Mulchsaat).
der geringer anfälligen Sorten ,LG
30222‘ und ,Torres‘ die DON- und
ZEA-Belastungen erheblich verPhytosanitäre
mindert werden (siehe Abbildung
Maßnahmen wirken
3). Die DON-Belastung des ErnteDie Pflugsaat und eine ausgewo- guts wurde um 39 % (,Torres‘) begene Fruchtfolge stellen wichtige ziehungsweise 44 % (,LG 30222‘),
pflanzenhygienische Maßnahmen die ZEA-Kontamination um 50 %
dar, wobei die an den Pflanzenres- (,Torres‘) beziehungsweise 64 %
ten anhaftenden Myzelien, Sexual- (,LG 30222‘) reduziert. Jedoch ist
und Asexualsporen durch die wen- bei Missmanagement (Monokuldende Bodenbearbeitung einer tur Mais, pfluglose Bodenbearbeinatürlichen „Rotte“ unterworfen tung) und jahresspezifisch befallswerden, während diese bei Mini- fördernden Bedingungen allein
malbodenbearbeitung eine unmit- durch den Anbau geringanfälliger
telbare Inokulumquelle für die Fol- Sorten das Risiko erhöhter Mykogekultur darstellen. Bei gleichzeitig toxinbelastungen nur in geringem
ausgewogener Fruchtfolge wird Maße zu verringern (Befallsjahr
durch die zeitlich gestaffelte Wie- 2011). Dagegen führt der Anbau
derkehr von Mais auf derselben von toleranteren Sorten in VerbinFläche ein deutlicher Abbau von dung mit den bereits beschriebeInokulum, damit einhergehend ein nen Produktionsfaktoren (Fruchtabnehmender Infektionsdruck und folge, wendende Bodenbearbeiletztlich eine deutliche Risikomini- tung) zu einer deutlichen Minimierung erzielt.
mierung der Mykotoxinbelastung.
Die Einstufung von Maissorten hinsichtlich ihrer Anfälligkeit gegenWeniger anfällige Sorten über einem Fusariumbefall durch
allein reichen nicht
das Bundessortenamt ist nur für
Im Vergleich zur hochanfälli- die wenigsten Sorten in der Bungen Sorte ,Lorado‘ konnte stand- dessortenliste aufgeführt. Diejeni-
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett
Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett
und Produktinformationen lesen. Warnhinweise und -symbole beachten.
und Produktinformationen lesen. Warnhinweise und -symbole beachten.
DON-Gehalt (µg/kg TM)
erntegut der Sorten ,Lorado‘, ,LG 30222‘ und ,Torres‘ im Mittel
der 13 Maismonitoringstandorte in Schleswig-Holstein 2015
IE
SSEERRTTDDIE
VVEERRBBEESSE
S
NNSSTTRREESSS
TTRROOCCKKE NZZ
TTOOLLEERRAAN
www.agrar.bayer.de
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Pflanze
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Abbildung 4: Ein uss der Fungizidmaßnahmen auf den DON- und ZEA-Gehalt (µg/kg
TM) im Mittel der Standorte (Medelby Mulch- und P ugsaat, Barkhorn) und
Sorten ,Lorado‘, ,LG 30222‘, ,Torres‘ in Schleswig-Holstein 2015. Applikation von
gen Sorten, welche mit einer Ein-Retengo
Plus4:zu
EC 33der
und
EC 65 (jeweils 1,5 auf
l/ha)den
und
Doppelapplikation
zu EC TM)
33 +imEC
Abbildung
Einfluss
Fungizidmaßnahmen
DONund ZEA-Gehalt (µg/kg
stufung gelistet sind, werden auch65Mittel
der0,75
Standorte
(jeweils
l/ha) (Medelby (Mulch- und Pflugsaat), Barkhorn) und Sorten ,Lorado‘, ,LG
nur auf die Anfälligkeit für Stängel- 30222‘, ,Torres‘ in Schleswig-Holstein 2015. Applikation von Retengo Plus zu EC 33 und EC 65
fäule benotet. Eine Einstufung hin- (jeweils 1,5 l/ha) und Doppelapplikation zu EC 33 + EC 65 (jeweils 0,75 l/ha)
sichtlich der Kolbenfäule ist nicht
enthalten.
Mykotoxinreduktion durch
Fungizidapplikation
DON
- 59 %
EC 65
- 55 %
ZEA
Die Belastungen mit DON und
Splitting
ZEA konnten durch die Fungizid- 40 %
- 51 %
EC 33 + EC 65
maßnahmen im Mittel der Standorte (Medelby (Mulch- und Pflugsaat), Barkhorn) und Sorten ,Lora- 5%
do‘, ,LG 30222‘, ,Torres‘ erheblich
EC 33
- 14 %
vermindert werden (siehe Abbildung 4), wobei eine Applikation zu
EC 33 (Schossen) nur eine geringe
Kontrolle
reduzierende Wirkung von 14 %
(DON) beziehungsweise 5 % (ZEA)
erzielte. Eine zweimalige Fungizi0
50
100
150
200
250
300
1.200 1.000 800
400
200
0
600
dapplikation zu EC 33 und EC 65
DON-Gehalt (µg/kg TM)
ZEA-Gehalt (µg/kg TM)
(Splitting mit jeweils halbierter
Aufwandmenge) brachte ähnliche
Effekte wie eine einmalige späte
Behandlung zur Blüte (EC 65) mit dienstaufruf in hochanfälligen Sor- DON und ZEA bildenden Arten auch die Bedeutung der einzelvoller Aufwandmenge. Durch die ten und unter befallsfördernden F. graminearum und F. culmorum nen Arten. In Gewächshausverspäte Applikation zur Maisblüte Standortbedingungen sowie Wit- dominierten mit Anteilen von suchen konnte gezeigt werden,
terungsverhältnissen im Mais zu- 43,2 % beziehungsweise 27,1 % dass von Mais isolierte FusariANZEIGE
gelassen. Die „Blattdürre“ tritt in an der Gesamtfusarium-DNA im umarten in der Lage sind, den
Schleswig-Holstein kaum auf. Eine Maisanbau als auch im Weize- Winterweizen zu infizieren und
Zulassung gegen Fusarien besteht nanbau Schleswig-Holsteins (IPS-­ die Körner mit ihren spezifischen
nicht.
Weizenmonitoring Schleswig-Hol- Mykotoxinen zu kontaminiestein) mit Anteilen von 19,3 % und ren. Aufgrund der hohen Mais66,5 %
das fusariumspezifische Be- anbauintensität ist daher davon
Fusariumarten im Mais und
fallsgeschehen. F. avenaceum und auszugehen, dass der hohe AnWeizen sind gleich
F. poae erlangten nach F. gramine- bauumfang von Mais als WirtsMittels
molekularer Nachweis- arum und F. culmorum eine größe- pflanze für Fusariumpilze auch
www.oekobauer-gesucht.de
methoden (quantitative PCR) re Bedeutung im Gesamtfusarium- überregional das Infektionspotenzial für die Weizenkultur und
konnte im Silomais vergleichend komplex in beiden Kulturarten.
konnten die DON- und ZEA-Gehal- zum Winterweizen das gleiche
andere Gräser als weitere Wirtste um 59 % beziehungsweise 55 % Fusariumartenspektrum, bestepflanze erhöht. Die Gefahr ist
Befallsgefahr für Weizen hierbei besonders hoch beim
hend aus den Fusariumarten F.
gesenkt werden.
deutlich erhöht
Zurzeit sind die Fungizide Reten- graminearum, F. culmorum, F.
Anbau von Weizen nach Mais,
go Plus und Quilt Xcel mit der In- poae, F. avenaceum, F. tricincBemerkenswert ist, dass nicht insbesondere dann, wenn eine
dikation „Blattdürre an Mais“ (Se- tum, F. langsethiae und F. equi- nur das Artenspektrum im Mais pfluglose Bodenbearbeitung zur
tosphaeria turcica) nach Warn- seti, nachgewiesen werden. Die und Weizen gleich ist, sondern Weizensaat durchgeführt wird.
Stellen Sie
jetzt um!
Eine pfluglose Bestellung von Weizen nach Mais ist zu vermeiden, da die infizierten Erntereste direkt auf der Bodenoberfläche verbleiben.
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■ BAUERNBLATT | 14. Mai 2016
Durch die auf der Oberfläche ver- die Folgekultur Weizen deutlich
bleibenden Maisstoppeln, wel- erhöht.
che zur Weizenblüte noch nicht
verrottet sind und an denen die
Dr. Tim Birr
Fusariosen mittels Myzel überTolke Jensen
dauern und massiv Sporen als
Prof. Dr. Joseph-Alexander
Ausgangsinokulum bilden, ist das
Verreet
Befallsrisiko und damit die Gefahr
Institut für Phytopathologie,
erhöhter Myko­toxinbelastungen,
CAU Kiel
die oberhalb der gesetzlich festTel.: 04 31-8 80 45 74
gelegten Grenzwerte liegen, für
[email protected]
FAZIT
Durch eine angepasste Sortenwahl, Fruchtfolgegestaltung
(Verzicht auf Mais nach Mais)
und Bodenbearbeitung mit dem
Pflug kann das Risiko erhöhter
Mykotoxingehalte im Mais deutlich reduziert werden.
Durch eine Fungizidapplikation
können die Mykotoxingehalte
deutlich gesenkt werden. Die
besten Wirkungsgrade konnten
zur Blüte (EC 65) erzielt werden.
Überregional ist ein identisches
Fusariumartenspektrum in der
Mais- und Weizenkultur Schles-
wig-Holsteins nachweisbar. Der
Fusariumerregerkomplex besteht aus sieben regelmäßig auftretenden Fusariumarten, wobei
die DON und ZEA bildenden Arten F. graminearum und F. culmorum deutlich dominieren.
Eine Infektion des Weizens mit
vom Mais isolierten Fusariumarten ist möglich (plurivorer Erreger). Eine pfluglose Bestellung
von Weizen nach Mais ist daher zu vermeiden, da das Inokulumpotenzial direkt auf der Bodenoberfläche verbleibt.
Stark mit Fusarien befallene Sekundärkolben mit weiß-rosafarbigem Myzel
sind ein häufiges Symptombild einer Fusariumerkrankung an Mais.
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