Georg Schneider Präsident Bayerischer Brauerbund e.V. Verleihung der Goldenen BierIdee 2016 Alte Kongresshalle, München 12. Mai 2016 an die Brauerei Aldersbach Frhr. v. Aretin GmbH & Co. KG und das Haus der Bayerischen Geschichte, Augsburg für die Konzeption, Recherche und Durchführung der Landesausstellung "Bier in Bayern" und dem dazugehörigen Rahmenprogramm Meine sehr geehrten Damen und Herren, manchmal braucht eine gute Idee ganz schön lange, bis sie umgesetzt und ihr wahrer Wert erkannt wird. Andererseits gibt es Ideen, die förmlich auf der Hand liegen und bei denen jedermann sagen würde: „Darauf wäre ich auch gekommen“ … Auf die BierIdee, die wir nun vergolden dürfen, trifft beides zu. Geboren wurde sie 2007. Und das Jubiläum ist derart rund und so was von bayerisch und dann auch noch „bierig“, dass man fast nicht umhinkommt, auf sie zu kommen. Sie ahnen schon: „Irgendwas mit dem Reinheitsgebot.“ Wir ehren aber nicht posthum Wilhelm IV. obwohl er es sicher verdient hätte - aber fast. 2 Wir ehren die Bayerische Landesaustellung 2016 „Bier in Bayern“. „Was ist daran so originell?“ Werden Sie fragen - Das war doch klar, dass die kommt! Wir zeichnen ja auch nicht den Umstand aus, dass es die Landesaustellung gibt, sondern WIE es sie gibt. Und da gibt es nun zwei treibende Kräfte, denen wir die großartige Ausstellung und das umfangreiche Drumherum verdanken. Da ist zunächst das Haus der Bayerischen Geschichte. 2007 bereits hat dessen damals noch taufrischer Direktor Dr. Richard Loibl seinen Dienst gleich mit der Idee aufgenommen, dem Jubiläum des Reinheitsgebotes 2016 eine Landesausstellung zu widmen. Und von Anfang an ging es ihm um mehr als nur um die Aufarbeitung eines historisch objektiv mäßig spektakulären Ereignisses. Landstände verabschieden in Ingolstadt halt eine Landesordnung und irgendwo mittendrin wird der Preis für Bier geregelt und die zulässigen Zutaten zur Bierbereitung vorgeschrieben. Machen Sie daraus mal eine Ausstellung! Und überhaupt: Wo eigentlich? 13 Gemeinden fühlte sich zum temporären Nabel der Bierwelt berufen, jede mit guten Argumenten. Die Wahl fiel auf die niederbayerische Gemeinde Aldersbach. Und wenn Sie nicht gerade passionierter Golfer sind oder in Bad Griesbach, Bad Birnbach oder Bad Füssing gekurt haben und dort den obligatorischen Ausflug in das Aldersbacher Bräustüberl unternommen haben, dann fragen Sie sich vielleicht: „Wo liegt nun dieses Aldersbach?“ Es liegt im Landkreis Passau. Der Weg mag weit anmuten. Er lohnt sich! Und seit April eben nicht nur wegen dem dortigen Bräustüberl. Dr. Richard Loibl, Dr. Rainhard Riepertinger und ihr Team vom Haus der Bayerischen Geschichte haben es verstanden, rund um das - leibhaftig anwesende - Reinheitsgebot eine wirklich beeindruckende Ausstellung zu konzipieren. Dabei wird das Bier als bayerisches Kulturge- 3 tränk und Teil bayerischer Identität in einem bunten Streifzug durch die bayerische Geschichte mit allen Facetten darstellt. Man muss nicht in Ehrfurcht vor museal aufgebahrten Exponaten erstarren. Die Landesaustellung ist interaktiv, witzig, lebendig, originell, informativ. Doch hätte sie nicht den halben Reiz, würde man dieselben Exponate in einer Messehalle präsentieren. Die Ausstellung lebt von ihrem Standort. Es ist die barocke Klosteranlage der ehemaligen Zisterzienserabtei mit herrlicher Asamkirche in Aldersbach. Und sie lebt von der Symbiose mit der ortsansässigen Brauerei. Deren historische Räume mit alter Brauerei, Mälzerei und Bräustüberl sind in das Ausstellungskonzept integriert. Die Verantwortlichen der Brauerei Aldersbach, die Freiherren von Aretin und Braumeister Peter Wagner, haben von Anfang an alles daran gesetzt, den Gästen in Aldersbach mehr zu bieten als „nur“ Landesausstellung. Bereits lange vor Ausstellungseröffnung wurde durch medienwirksame Veranstaltungen die Werbetrommel für Aldersbach kräftig gerührt. So wurde aus dem Wasser von 12 Klosterbrauereien ein „Konventbier“ und ein „Pfortenbier“ gebraut und zur Eröffnung der Ausstellung ausgeschenkt. Unter Federführung der Brauerei entstand ein dichtes Rahmenprogramm mit vielfältigsten Veranstaltungen. Starkoch Alfons Schuhbeck bekocht das Festzelt. In einer eigens angeschafften gläsernen Schaubrauerei können die Gäste ihr eigenes Bier brauen. Es gibt Konzerte und Schauspiel, kurzum: für wirklich jeden etwas. Das Haus der Bayerischen Geschichte und die Brauerei Aldersbach haben (natürlich mit Hilfe der Gemeinde, des Landkreises und vieler anderer) in Niederbayern eine faszinierende Möglichkeit geschaffen, einen Tag lang (mindestens!) ganz in bayerische Bierkultur einzutauchen. Diese mit allen Sinnen zu erleben und zu genießen, sie verstehen und lieben zu lernen – wenn das überhaupt noch nötig ist Ein Bier soll zum Weitertrinken einladen. Aldersbach zum Wiederkommen. Das ist gelungen und nicht nur eine gute, sondern eine Goldene BierIdee. 4 Wir zeichnen aus die „Konzeption, Recherche und Durchführung der Landesausstellung „Bier in Bayern“ und das dazugehörige Rahmenprogramm“. Die Auszeichnung wird entgegengenommen vom Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, Dr. Rainhard Riepertinger und den Inhabern der Brauerei Aldersbach, der Familie von Aretin. Herzlichen Glückwunsch! München, den 12. Mai 2016 - Es gilt das gesprochene Wort -
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