Die lange Nacht der Pflege Tanz der Hormone Unterstützung mit ätherischen Ölen und Heilpflanzen Graz, 11. Mai 2016 Der weibliche Zyklus Frauen sind rhythmische Wesen! Der Rhythmus ist lunar, synchron mit dem Mondrhythmus. Früher hatten die Frauen den Eisprung rund um den Vollmond. Frauen eines Stammes hatten gleichzeitig dieses Erlebnis, Reste davon kennen vielleicht manche von uns, dass der Zyklus mit der besten Freundin oder in einer Wohngemeinschaft gleichzeitig stattfindet. Präemenstruelles Syndrom – praemenstruelle Sensibilität Die Tage vor den Tagen sind unterschiedlich wahrgenommen, die Ursachen sind vielfältig. Als sicher gilt, dass es etwas mit dem hormonellen Gleichgewicht zu tun hat. Auch psychosoziale Faktoren spielen eine Rolle; eigene Einstellung zum Körper, Schwangerschaft, Verhütung etc. Auslöser können auch Hormonstörungen der Schilddrüse sein oder auch der Nebenniere andere gynäkologische Erkrankungen Umweltgifte falsche Ernährung: zuviel Kaffee, Nikotin, Zucker, auch falsche Fette zuviel Stress und mangelnde Fitness traumatische Erlebnisse 1. Entlastung für den Stoffwechsel: Leberkur! über ein bis zwei Zyklen Tee trinken und auf gute Ernährung achten, vollwertig, biologisch der Jahreszeit entsprechend. Leber-Galle-Mischung: Löwenzahn 30 g Artischockenblätter 15 g Mariendistelsamen 35 g Pfefferminze 20 g weitere Heilpflanzen die Leberfunktion und Schafgarbenwickel. Taraxaci radix cum herba Cynarae folium Cardue mariani fructus cont. Menthae folium anregen: Benediktendistel, Schafgarbe, Beifuß, Odermenning 2. Entsäuerung Basischer Leinsamentee 3. Progesteron fördernde Pflanzen: care: alle Progesteronpflanzen die auf praemenstruelle Beschwerden zielen, NUR in der 2. Zyklushälfte wie Frauenmantel, Schafgarbe, Mönchspfeffer, Yamswurzel anwenden! Zusätzlich bei: Unruhe und Gereiztheit: Melisse, Hopfen, Passionsblume stimmungsaufhellend: Johanniskraut belebend, blutungsanregend, blutdrucksteigernd: Rosmarin Wassereinlagerung: Aquaretische Wirkung von Brennesselblätter, Schachtelhalm, Birkenblätter Lympfabfluss förderndes, abschwellendes Brustöl mit 50 ml Mandelöl mit 10 – 15 Tropfen Rosengeranie, ebenso Lavendel fein. ZU STARKE BLUTUNG Gynäkologische Untersuchung ist notwendig! Weiters Bettruhe, event. Eisbeutel auf den Bauch, Reduzierung von Stress und Belastung und ausgewogene Ernährung – farbig! Heilpflanzen: Hirtentäschel an erster Stelle Schafgarbe stärkt die Gebärmutter Schachtelhalm und Hohlzahn – mineralspendend und blutstillend Frauenmantel – regulierend Blutwurz - adstringierend ZU SCHWACHE BLUTUNG, AUSBLEIBENDE BLUTUNG Reduzierung von Stress, Rauchen, gesunde Ernährung; Anwendungen mit Fuß- oder Sitzbad, Senfmehlfußbad – durchblutungsfördernd. Heilpflanzen: emmenagog – den Eintritt der Regelblutung fördernd, aber auch abortiv wirksam! dazu gehören: Beifuß, Basilikum, Engelwurz, Ingwer, Liebstöckel, Petersilie Rosmarin, Schafgarbe, Wacholder, Wermut und die Gewürze wie Nelke, Pfeffer, Senf, Zimt. SCHMERZHAFTE BLUTUNG - Dysmenorrhöe diese können gut mit Phythopharmaka behandelt werde, sie wirken spasmolytisch und lindern damit krampfartige Schmerzen Gänsefingerkraut, Schafgarbenkraut, Kamillenblüten Frauenmantel ist immer dabei Traubensilberkerze lindert Wechselbeschwerden und starke Menstruations-beschwerden entspannend wirken Fenchelsamen, Melisse und Lavendel würzen mit krampflösenden, leicht durchblutungsfördernden Gewürze wie Anis, Engelwurz, Fenchel, Ingwer, Kardamom, Koriander, Vanille oder Zimt. Es hat sich bewährt eine Kombination von innerlicher Einnahme (Tee, Tinktur) mit äußerlichen Anwendungen (Sitzbäder, Einreibungen, Wickel) zu kombinieren. Mit den Anwendungen beginnt man bereits VOR dem Schmerz!!! also 1 – 5 Tage vorher FRAUENMANTEL / Alchemilla vulgaris L. – Rosengewächs - Rosaceae Volksnamen: Marienmänteli, Milchkraut, Taumantel, Weiberkittel, Liebfrauenmantel, Muttergottesmantel, Taubecherl, Regendachl, Sintaue, Ohmkraut (altdt. Ohm-entz. Hautstelle) Botanik: wunderschöne, mantelartige, zart gezähnte Blätter die Guttationstropfen ausschwitzen. bis zu 30 cm hohe, unscheinbare, gelb-grüne Blüten, die oft nicht bestäubt werden; daher hat die Pflanze die Eigenschaft zur „Parthenogenese“, zur eingeschlechtlichen Fortpflanzung! alpine Variante: kleine Pflanze – Silbermänteli Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Mineralien, Gerbstoffe, Lecithin, Linolsäure, Phosphorsäure Pflanzenteile: verwendete Teile: Alchemilla herba hb. Wirkung: blutstillend, entzündungshemmend, antiseptisch, fiebersenkend, wundheilend, blutreinigend, zusammenziehend, geburtsfördernd, entwässernd, schützend bei Dünnhäutigkeit, hilft Traumata zu verarbeiten, fördert die Kreativität, hilft sich abzugrenzen Anwendung: bei allen Frauenkrankheiten von A wie Amenorrhoe bis Z wie Zysten. Zyklusunregelmäßigkeiten, Dysmenorrhöe (immer mit anderen Pflanzen), Stärkung der Unterleibsmuskulatur, Hitzewallungen, Gebärmutter-, Eileiterentzündungen, Ausfluss, Scheideninfektionen, Geburtsförderung, nach der Geburt. Bewährte Rezepte: Menstee: Frauenmantel, Schafgarbe, Gänsefingerkraut zu gleichen Teilen Fruchtbarkeitstee: Frauenmantel, Rotklee, Himbeerblätter, Melisse Sitzbad bei Unterleibsentzündungen: Frauenmantel, Ackerschachtelhalm, Haferstroh, Eichenrinde Fertigpräparat: Ceres Alchemilla Urtinktur ® HIRTENTÄSCHEL / Capsella bursa pastoris (L), Kreuzblütler-Brassicaceae Etymologie: Volksnamen: Pflanzenteile: Botanik: Inhaltsstoffe: Wirkung: Anwendung: Zubereitung: lat: sowohl capsella als auch bursa = Tasche, pastor lat. Hirte Bauernsenf, Gänsekresse, Herzkraut, Blutkraut, Himmelsmutterbrot verwendete Teile: Bursa pastoris herba anspruchslos, unscheinbar, auf der ganzen Erde bis über 2000m beheimatet, wächst immer in der Nähe von Menschen, herzförmige (charakteristische) Früchte Cholin, Acethylcholin, Tyramin, Flavonoide, Mineralien blutstillend, zusammenziehend, bakterizid (pflanzliches Antibiotikum), Uterus kontrahierend, wehenanregend, Blasen- und Nierensteine auflösend, erhöht bzw. harmonisiert die Darmperistaltik, Blutdruck ausgleichend, gichtwidrig Gebärmutterblutungen auf Grund von Myomen, hormonelle Dysregulationen, in den Wechseljahren; Magen-Darmblutungen, Nasenbluten, blutende Wunden, Durchfall, Darminfektionen, Geburts- und Nachgeburtsförderung, nachgeburtliche Blutungen, Lochialstau, Venenerschlaffung (Krampfadern, Hämorrhoiden), cave: nicht in der Schwangerschaft – wehenanregend, abortiv! als Tee oder Tinktur, kann bei starker Mens hoch dosiert werden – aber die Blutung kann dann auch ganz aufhören. Rezepte: Myomtee: Benediktendistel, Löwenzahn, Hirtentäschel, Frauenmantel Hämorrhoidentee: Rosskastanienblüten 20, Hamamelisblätter 10, Hirtentäschelkraut 15, Schafgarbe 20, Steinklee 20, Ringelblumenblüten 10 Fertigpräparat: Styptysat Bürger® Wilde Yamswurzel / Dioscorea villosa – Familie der Dioscoreaceae Etymologie: leitet sich von Dioscorides ab, dem griech. Heilkundigen des 1. Jhd. Pflanzenteile: verwendete Teile: Dioscoreaceae rhizoma Volksnamen: Kolikwurzel, Rheumawurzel Botanik: bis zu 6m lange, sich windende Staude; herzförmige Blätter, grünliche Blütchen, bildet Wurzelknollen ähnlich wie ihre essbare Schwester Dioscorea batatas, die als Yamsgemüse auch bei uns erhältlich ist, ein Grund-nahrungsmittel in Afrika und Mittelamerika. Inhaltsstoffe: Steroidsaponine bes. Dioscin (aus dem sich das Diosgenin, der progesteronähnliche Wirkstoff abspaltet), Alkaloide, Gerbstoffe, Stärke Wirkung: progesteronähnliche Wirkung, hormoneller Ausgleich auch in den Wechseljahren, harntreibend, krampflösend auf jede Art von Muskulatur, entzündungshemmend, antirheumatisch Anwendung: Progesteronmangel bzw. Östrogendominanz mit allen Folgen wie PMS, Eierstockzysten, Myome etc; Wechseljahrbeschwerden, Osteoporoseprophylaxe, Menstruationsbeschwerden, drohende Fehlgeburt, vorzeitige Wehen, Blasenentzündung, rheumatoide Arthritis Zubereitung: innerlich als Tinktur oder Fluidextrakt, getrocknete oder pulverisierte Wurzel in Kapselform; äußerlich als Gel, Vaginalgel oder Creme (transdermale Anwendung) Bewährte Rezepte: Yams-Gel oder Yams-Creme - die Dosierung beider Anwendungen vom 10. – 26. Zyklustag nach der Menopause vom 10. – 30. Tag eines Monats 1 – 2x tgl. 1 kirsch-kerngroßes Stück auf Bauch, Brust oder Innenseite der Ober-schenkel/ Oberarme auftragen/ nicht einreiben und einziehen lassen. LEIN / Linum usitatissimum – Leingewächs - Linaceae Etymologie: Volksnamen: Botanik: lat: usitatissimum – höchst nützlicher Lein Flachs, Klengel, Springlein einjährig, anspruchslos, zartblaue Blütchen, kugelige Fruchtkapseln mit 8-10 Leinsamen Pflanzenteile: verwendete Teile: Lini semen, Lini Oleum Zubereitung: als Tee, Brei oder Öl Inhaltsstoffe: bis zu 20% Schleimstoffe, 40% fettes Öl (davon 60% ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3-FS), Lecithin, Linolsäure, Enzyme, Phytosterine (Lignane - Phytoöstrogen), Mineralien, Vitamine A, B1-12, C,D, E, Aminosäuren Wirkung: Der Begriff SERM bedeutet = selective estrogen receptor modulation, Lein kann also je nach Erfordernis des Körpers östrogenähnlich oder östrogenwidrig wirken. Östrogen ähnliche Wirkung - daher bei Brustspannen praemenstruell… die Östrogenrezeptoren werden im Brustgewebe blockiert. Als Kaltauszug als körperwarmes Vaginalklistier bei Zellveränderungen/Dysplasien, Schleimhaut beruhigend am Muttermund geschroteter Lein bei Scheidentrockenheit sowie allen trockenen Schleimhäuten: bei PMS, zur Geburtserleichterung, bei erhöhten Cholesterinwerten und zur Vorbeugung von Herzinfarkt. Budwig Creme nach Dr. Johanna Budwig tgl. sollte 100 g Magertopfen mit 1 EL Milch, 1 EL Leinöl, 1-2 EL frisch geschroteter Leinsamen mit Früchten als Müsli oder mit Kräutern und Kräutersalz mit Kartoffeln oder als Brotaufstrich gegessen werden. Dr. Budwig erkannte bereits in den 50er Jahren die Wichtigkeit und Wertigkeit des Leins. Dieser ist hervorragend geeignet in den Wechseljahren, Cholesterinspiegel ausbalancierend, Haut- und Schleimhaut schützend, krebswidrig – als Radikalfänger, Ballaststoffe die die Darmperistaltik anregend damit entgiftend wirkend. Hormonähnliche Inhaltsstoffe (Lignane) und Harmonisierung des Fettstoffwechsels beeinflusst der Lein die Geschlechtshormone in Richtung Ausgewogenheit, einem Östrogenübergewicht wird entgegengewirkt. BEACHTE: bei ganzem oder geschrotetem Lein pro Esslöffel 200 ml Wasser trinken! Leinöl oxydiert sehr schnell, kühl und lichtgeschützt lagern und rasch verwenden. Bergamotte / Citrus bergamia wird als „ Lavendel der Zitrusöle“ bezeichnet! Bringt den Süden in die Krankenzimmer. Duftnote: fruchtig, frisch Pflanzenfamilie: Rautengewächse (Rutaceae) Gewinnung: durch Kaltpressung der Fruchtschale Wirkung: Körperlich: Psychisch: Anwendung: Vorsicht: stark antibakteriell, antiseptisch, desinfizierend, antiviral, immunstimulierend, fiebersenkend, entkrampfend. stimulierend-entspannend, angstlösend, stimmungsaufhellend. Halsschmerzen, Fieber, Kopfschmerzen, klimakterisches Syndrom, Blasenentzündung, Schlafstörungen auch bei Kindern, depressive Verstimmungen, Angstzustände; In Krisensituationen 1 Tr. Bergamotte schnuppern, bei depressiven Verstimmungen, Niedergeschlagenheit und Angstzuständen, bei Schlafproblemen; auch bei Fieber senkenden Maßnahmen einsetzbar. nicht in die Sonne – macht phototoxisch auf Grund des Inhaltsstoffes Furocumarin! Neroli / Citrus aurantium subspecies aurantium Duftnote: Pflanzenfamilie: Gewinnung: Wirkung: Körperlich: Psychisch: Anwendung: süßer, blumiger-warmer Duft; an Orangen erinnernd, ein wenig kühl, etwas leicht bitteres schwingt mit; in Verdünnung immer blumiger. Rautengewächs, Bitterorangenbaum durch Wasserdampfdestillation antibakteriell (Colibakterien), venenstärkend, Leber- und Bauchspeicheldrüse anregend, verdauungsfördernd, hautpflegend antidepressiv, nervenstärkend, Angst mindernd, Vertrauen schaffend Angst, Wintertrübsinn, Schreck und Schock. Literatur Arbeitsunterlagen: Eisele, Helga Dr. med.: Frauenmantel und Zaubernuss, Knaur Ratgeber Verlage, München 2006 Fischer, Heide: Frauenheilbuch, 2. Auflage, Nymphenburger Verlag, München 2005 Fischer, Heide: Seminarunterlagen der Frauennaturheilkunde – 2008/09 Mayer, Monika: Natürlich gesund mit Heilerde. AT Verlag, Baden und München 2008 Margret Madejsky: Lexikon der Frauenheilkräuter, AT Verlag, Baden und München 2008 WICKEL UND KOMPRESSEN - V. Brumm, M. Ducommun-Capponi, AT Verlag ISBN 978-3-03800-580-3 HEILSAME WICKEL UND AUFLAGEN - B. Bächle-Helde, U. Bühring, Ulmer Verlag ISBN 978-3-8001-7978-7 WOHLTUENDE WICKEL - Maya Thüler Selbstverlag , Worb CH ISBN 3-908539-01-3 11. Aufl.2015 WICKEL & CO - Ursula Uhlemayr, Gräfe und Unzer ISBN 978-3-9807815-0-3 19. Auflage 2015 KUREN FÜR KÖRPER UND SEELE - U. Bühring, Ulmer Verlag ISBN 978-3-8001-0814-5 2. Aufl.2016 ALLES ÜBER HEILPFLANZEN - Ursel Bühring, Ulmer Verlag ISBN 978-3-8001-8384-5 3. Aufl.2015 HEILPFLANZEN IN DER PFLEGE - Ursel Bühring, Annegret Sonn Huber Verlag ISBN 978-3-456-84588-3 2. Aufl. HANDBUCH ÄTHERISCHE ÖLE - Katharina Zeh, Joy Verlag ISBN 978-3-928554-50-3 7. Aufl. 2014 HAUSAPOTHEKE ÄTHERISCHE ÖLE - M. Kettenring, Joy Verlag, ISBN 978-3-928554-86-2 AROMAPFLEGEHANDBUCH - Evelyn Deutsch, Bärbl Buchmayr, Marlene Eberle, Verlag Grasl ISBN 978-3-20003027-5 3. Auf. 2015 PFLANZENÖLE - Ruth v. Braunschweig, Stadelmann Verlag ISBN 978-3-9811304-4-7 5. Aufl.2016 DAS ÖLBUCH – Sabine Pohl, Stadelmann Verlag ISBN 978-3-943793-45-1 4. Überarb. Aufl. 2015 F O R U M für Aromatherapie und Aromapflege, Fachjournale zu bestimmten Themen, s. Internetseite PS: Diese Unterlagen dienen als Arbeitsunterlage zum Impuls-Workshop bei der Langen Nacht der Pflege – Graz am 11.5.2016. Ich übernehme KEINE Haftung für etwaige Fehlanwendungen. Bei länger andauernden Symptomen braucht es unbedingt eine ärztliche Abklärung! Bärbl Buchmayr Dipl. Kinderkrankenschwester, Wickelfachfrau, Aromapflegeexpertin, Fußreflexzonentherapeutin Unterhaunsberg 10 a 5142 Eggelsberg Tel: +43 7748 323 76 [email protected] www.baerbl-buchmay
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