- Appenzeller Friedensweg

PROJEKT
FRIEDENS-STATIONEN.CH
Geschichten der Menschlichkeit
Version 6.0 / Mai 2016 / Oliver Ittensohn
Projekt Friedens-Stationen.ch
Inhalt
1.
Ausgangslage ................................................................................................................................... 2
2.
Ziele ................................................................................................................................................. 2
3.
Lebenswerke und Experten-/Zeitzeugenbefragung ........................................................................ 6
4.
Die Stationen ................................................................................................................................. 12
5.
Webseite und multimediale Inhalte .............................................................................................. 16
6.
Budget ........................................................................................................................................... 17
7.
Zeitplan .......................................................................................................................................... 17
1
Projekt Friedens-Stationen.ch
1. Ausgangslage
Wegweiser zur
Humanität
Der Verein Dunant2010 Plus hat sich die Aufgabe gestellt, die vielfältigen Erinnerungen an die humanitären Lebenswerke, welche
im Appenzeller Vorderland vollbracht wurden oder in einer engen
Beziehung zu ihm stehen, in Form von Friedens-Stationen zu würdigen. Zu diesem Zweck sollen nicht nur die historischen Fakten
aufgearbeitet und zusammengestellt, sondern auch die Bedeutung der humanitären Leistungen von damals für die Gegenwart
und die Zukunft deutlich gemacht werden.
2. Ziele
Grundsatz
Die humanitären Leistungen von Persönlichkeiten mit starkem Bezug zum Appenzeller Vorderland werden einer breiten Öffentlichkeit auf eine spannende und leicht verständliche Art nähergebracht. Auf der einen Seite sollen die wichtigsten Fakten und Stationen der Lebenswerke historisch verlässlich vermittelt werden.
Gleichzeitig besteht die Verpflichtung, die Reflexion auf die Gegenwart und die Zukunft zu fördern. Es soll die wichtige Frage im Zentrum stehen: Was bedeuten diese Lebenswerke für uns heute und
für unsere Nachkommen? Sind sie uns ein Vorbild und können sie
uns auch heute noch Handlungsanleitungen geben? Auf diese
Weise werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf eine anregende Art in Beziehung gebracht. Auf der anderen Seite soll der
geographische wie humanitäre Weitblick ausgewählter Persönlichkeiten differenziert gewürdigt werden.
Schwerpunkt / Fokus
Die methodische Herangehensweise orientiert sich an den Werken
der Persönlichkeiten. Dies bedeutet, dass die Personen in erster
Linie über ihr Schaffen greifbar gemacht werden und darüber hinaus über ihre Biographie. Die Bedeutung der humanitären Leistungen und die Diskussionen über die Idee des persönlichen Engagements im Sinne der Humanität rücken so in den Brennpunkt der
Aufmerksamkeit. Damit soll das Projekt auch einen Anstoss zum
eigenen Denken und Handeln über und für Mitmenschen sein. Das
Engagement der Zivilbevölkerung in Ergänzung zu staatlichen Mitteln und Bestimmungen soll anhand der portraitierten Persönlichkeiten deutlich werden und auch den Blick auf die heutige Zeit
schärfen: Es lohnt sich Ideale zu haben und diese umzusetzen.
2
Projekt Friedens-Stationen.ch
Zielgruppe
Die Aufbereitung und Präsentation orientiert sich an einer breiten
Öffentlichkeit. Die Inhalte werden aus diesem Grund abwechslungsreich und interaktiv gestaltet. Die Tiefe der zur Verfügung gestellten Informationen kann von den Leserinnen und Lesern selbst
gewählt werden. Das Angebot reicht von kurzen Übersichtstexten
bis zu tiefer gehenden Aufarbeitungen der Lebenswerke.
Oral-History
Ein integraler Bestandteil des Projektes bilden die Experten- und
Zeitzeugenbefragungen. Durch Video- oder Audioaufnahmen werden die letzten Erinnerungen von Zeitzeugen an die Lebenswerke
konserviert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Weiter werden Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft befragt. Wichtig ist der Fokus auf die Meinungsvielfalt. Es sollen explizit nicht nur Historiker zu Wort kommen, sondern unterschiedliche Perspektiven eingefangen werden. Dasselbe gilt für die geographische Ausrichtung: Nicht nur Menschen aus der Region Appenzellerland, sondern aus allen Schweizer Regionen und eventuell dem benachbarten Ausland sollen befragt werden. Um die Wissenschaftlichkeit sicherzustellen, entspricht das Vorgehen den Methoden der Oral-History.
Präsentation
Für die Vermittlung der erarbeiteten Stoffe werden die folgenden
Kanäle verwendet:
-
-
-
Über Friedens-Stationen  Jede Station behandelt ein
Thema/eine Persönlichkeit und deren Werk.
An jeder Station werden Informationen vermittelt: Sie bieten
eine kurze Übersicht zum thematischen Schwerpunkt (inkl.
Bilder oder Audio) und verweisen auf weiterführende Informationen (online).
Ein wichtiger Platz wird der physischen Interaktion mit den
Inhalten zukommen. Es soll ausdrücklich nicht darum gehen,
die Lebenswerke nur theoretisch und textlich zu vermitteln,
sondern sie auch konkret erlebbar zu machen. Die sinnliche
und emotionale Erfahrung wird auch physisch vermittelt
(etwa durch passende Objekte). Die detaillierte Ausgestaltung erfolgt nach Abschluss der Inhaltserarbeitung.
Eine Webseite wird eingerichtet und dient als zentrale Anlaufstelle für das gesamte Projekt. Sie beinhaltet eine Übersicht über die Friedens-Stationen. Zusätzlich dient sie als Portal für weiterführende Informationen, das heisst sie ist angereichert mit ausführlicherem Material zu den behandelten
Themen und bietet den BesucherInnen die Möglichkeit, sich
individuell und nach eigenen Präferenzen mit den Inhalten
vertraut zu machen. Zu den Materialien zählen unter anderem:
o Video/Audio-Aufzeichnungen der Experten- und
Zeitzeugenbefragungen und Interviews (Kurz- und
Langfassungen)
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Projekt Friedens-Stationen.ch
4
Kurze, historische Texte und Werkbiographien/-chroniken
o Spannende Primärtexte oder Quellenausschnitte mit
Kommentaren
o Bibliographien für weitere, eigene Lektüre zum
Thema
Um die Interaktion mit den Stoffen zu ermöglichen, wird eine
Kommentarfunktion eingebaut, mit deren Hilfe BesucherInnen Meinungen und Feedbacks hinterlassen können.
o
-
-
Flyer sowie weiteres, begleitendes Print-Material (Broschüre
etc.) werden gedruckt
Eventuell werden weitere, technische Medien genutzt: QRCodes, Audio-Guide, Podcast, App
Organisierte Anlässe und Vorträge zum Thema, auch in Kombination mit der lokalen Gastronomie und den lokalen Museen und Vereinen
Touristische Links und Verweise an anderen Standorten und
Anlässen sowie in Print-Medien und Internet
Projektgruppe
Ritter, Hansjörg
Obere
Täschenstr. 13
9410 Heiden
071/891’57’07
079/406’83’80
[email protected]
Präsident
Schnellmann, Maria
Schmittenbühl 14
9410 Heiden
071/891‘69‘58
079/236‘46‘58
[email protected]
www.bfagmbh.ch
Ak t u a r i n u n d
Koordinatorin
Bergundthal, Hermann
Fadenrainstr. 3
9 0 5 3 T e u f e n AR
071/333’21’64
079/354’35’15
[email protected]
Kassier und Finanzen
0049/151’52554304
[email protected]
www.buechelmeier.de
M i t g l i e d Ar beitsgruppe
Büchelmeier, Josef
Möwenstr. 35
88045 Friedrichshafen
Engler, Martin
Poststr. 1
9410 Heiden
071/891’31’59
079/507’28’04
[email protected]
Mitglied des
Vorstandes und
Gemeinderat
Ennulat, Andreas
Paradiesweg 2
9410 Heiden
071/891’20’54
079/456’70’73
[email protected]
Mitglied des
Vorstandes;
Pfarrer und
Historiker
Projekt Friedens-Stationen.ch
5
Keller, Adrian
Dorf 92
9428 Walzenhausen
071/888’48’30
079/678’90’76
[email protected]
Mitglied der
Ar b e i t s g r u p p e
Rennhard, Urs
Poststrasse 13
9410 Heiden
071/877’24’05
079/433’82’72
[email protected]
Mitglied des
Vorstandes
Sonderegger, Stefan
Nordweg 9
9410 Heiden
071/244’08’17
079/393’92’96
stefan.
[email protected]
Vize-Präsident;
Historiker
Süess, Pius
Wüschbach 152
9427 Wolfhalden
071/891’21’08
079/394’89’48
[email protected]
Mitglied des
Vorstandes
Tobler, Ruedi
Lachen 769
9 4 2 8 L a c h e n AR
071/888’08’55
[email protected]
Mitglied der
Ar b e i t s g r u p p e
Ittensohn, Oliver
Wildeggstr. 5
9000 St. Gallen
079/233‘18‘03
[email protected]
Historiker
Thürer, Franziska
Zentralstr. 52
8003 Zürich
079/386‘00‘70
[email protected]
Historikerin
Die Verantwortlichkeiten für die Inhaltserarbeitung wurden wie folgt vergeben:
Verfasser / Mitarbeiter
Oliver Ittensohn:
-
Erstellung und Leitung Umsetzung Gesamtkonzept
Federführung und Koordinationsverantwortung
Verfassen von Beiträgen; Aufarbeitung Materialien
Co-Erstellung der Fragebögen für die Zeitzeugeninterviews
Fränzi Thürer:
-
Leitung Video- respektive Audioaufnahmen
Koordination der Schnittfassungen (Kurz- und Langfassungen, Ausschnitte, Schwerpunkte)
Verfassen von Beiträgen; Aufarbeiten von Stoffen
Co-Erstellung der Fragebögen für die Zeitzeugeninterviews
Projekt Friedens-Stationen.ch
Kevin Völkle:
-
Verantwortung technische Durchführung der Video- und Audioaufnahmen
Mitarbeit bei Herstellung der Schnittfassungen (Kurz- und
Langfassungen, Ausschnitte, Schwerpunkte)
Hansjörg Ritter, Maria Schnellmann, Martin Engler, Adrian Keller,
Stefan Sonderegger, Pius Süess und Ruedi Tobler:
-
Beratung bei Konzeption und Umsetzung
Mitarbeit bei Ideensuche und Budgetverwaltung
Mithilfe beim Herstellen von Interview-Kontakten; Inputs
über mögliche Interview-Partner
Abklärung und Festlegung der Stationen
Historisch-wissenschaftliche Beratung des Projektes
Mitarbeit bei Ideensuche und Budgetverwaltung
Bei der Umsetzung arbeiten Fränzi Thürer und Oliver Ittensohn eng
zusammen.
3. Lebenswerke und Experten-/Zeitzeugenbefragung
Lebenswerke
Die folgenden Lebenswerke werden vom Projektteam erarbeitet. Die nachfolgende Aufstellung listet
die Persönlichkeit mit ihren Lebensdaten auf, ein vorläufiges „Motto“, unter dem das Werk steht, eine
kurze Beschreibung des Wirkens, mögliche Themen für ein Gespräch sowie mögliche GesprächspartnerInnen. Sie ist nicht als abgeschlossen zu betrachten, sondern soll mehr ein Work-in-progress darstellen, das beständig ergänzt werden kann.
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Projekt Friedens-Stationen.ch
STATION 1
Der Vater der Armenier
Jakob Künzler
(1871 – 1949)
-
-
Elisabeth Bender -Künzler
(1876 – 1968)
-
Leiter Waisenhäuser im Libanon, Schriftsteller und Augenzeuge
Themen:
o Völkermord gegen Armenier
o Kontakte zu Paul Vogt
o „Vater der Armenier“
Experten und Zeitzeugen:
o Evtl. über Zentrum der Armenier in Genf?
o Evtl. kann Isabelle Kürsteiner Kontakte herstellen?
o Evtl. Experte Prof. Hans-Lukas Kieser (Hg. einer
Publikation zum Thema, 2004)
o Parlamentarische Gruppe CH-Armenien, Kontakt
über Alt-Ständerat und Landammann Hans Altherr
o Kontakte zu Hilfswerken im Libanon?
o Konstantin Obolensky, ehemaliger Botschafter
der Schweiz in Armenien
o Familienarchiv von Anee und Tony Betts, London
Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer
STATION 2
Zwischen Ziv ilcourage und Gesetzesübertretung
Carl L utz
(1895-1975)
-
-
-
Vizekonsul in Budapest
Retter von über 60‘000 Juden während dem 2. Weltkrieg
Themen:
o Gesetz vs. Zivilcourage: Grenzen überschreiten/ausloten
o Gesellschaftspolitische Dimensionen
o Der lange Weg zur Rehabilitierung in der Schweiz
Experten und Zeitzeugen:
o Seine Stieftochter Agnes Hirschi (wohnhaft in
Münchenbuchsee)
o Georg Darvas (sein Vater wurde von Carl Lutz gerettet)
o Heidi Eisenhut (Studie zu Carl Lutz und Möglichkeit zur Einsicht in weiteres Material)
o Daniel von Aarburg (Filmemacher: „Carl Lutz –
Der vergessene Held“)
o Walter Frei (Ehem. Pfarrer in SG, macht Vorträge
und Stadtführungen in SG; kennt Geschichte von
Carl Lutz)
o Prof. Carlo Moos, Universität Zürich (Skizzierung
der Zeitumstände)
Aufarbeitung Werk durch: Oliver Ittensohn
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Projekt Friedens-Stationen.ch
STATION 3
Willi Ko be
(1899 – 1995)
Gemeinsam engagiert für Frieden und Menschenrechte
-
-
und
-
Margrit Besmer Kobe
(19?? – 1996)
-
-
Lebenslanger Friedensaktivist (v.a. Zentralstelle für Friedensarbeit, Bewegung gegen atomare Aufrüstung, Kirchlicher Friedensbund/Internationaler Versöhnungsbund
Geschäftsführer der Auskunftstelle für Flüchtlingsfragen
in der Zeit des 2. Weltkrieges
Wirkte 30 Jahre lang als religiös-sozialer Pfarrer in ZürichOerlikon
Verbindung von Frieden und Gerechtigkeit
Geschäftsführerin des Deutschschweizer Zweigs des IFOR
Betreuung der Schweizer Gruppe von SERPAJ (Servicio de
Paz y Justicia / Dienst für Frieden und Gerechtigkeit) gemeinsam mit Willi Kobe von Heiden und Walzenhausen
aus
Themen:
o Der Friedensaktivist als Pfarrer in Oerlikon
(Standort der Waffenfabrik Bührle)
o Einsatz für eine Welt ohne Waffen (weltweite
Abrüstung und insbesondere gegen Atomwaffen)
o Engagement für internationale Gerechtigkeit und
Versöhnung, im Kalten Krieg und danach
o Religiöser Sozialismus als Inspiration für lebenslanges Engagement
Experten und Zeitzeugen:
o Gret Schildknecht (langjährige Mitarbeiterin von
Willi)
o Hans Steiger (ehem. Sekretär der Bewegung gegen atomare Aufrüstung)
o Kinder von Willi: Erich O. Kobe, Luzern; Alfred E.
Kobe, Richterswil; nicht gefunden: Huldrych W.
Kobe, Auckland; Paul D. Kobe, Kreuzlingen, Fria
Kobe-Furrer, Dübendorf
o Hansheiri Zürrer und Fridolin Trüb (langjährige
Friedensaktivisten)
o Ruedi Brassel und Martin Leuenberger (Autoren
seiner Biografie)
o Ueli Wildberger (Mitarbeiter des Forums für Friedenserziehung)
o Willy Spieler (langjähriger Redaktor der Neuen
Wege)
o Kontakte über Gemeindeverwaltung Oerlikon
herstellen und weitere Zeitzeugen suchen
o Archiv von Willi im Sozialarchiv Zürich und Autobiografie von 1974
o Christian Besmer, Zürich (Bruder von Margrit)
o Bernadette Tischhauser (Nachruf auf Margrit in
Neue Wege)
o Sylvia Braunschweig, Dübendorf
Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer
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Projekt Friedens-Stationen.ch
STATION 4
Flüchtlingspfarrer
Paul Vogt
(1900 – 1984)
-
-
-
Flüchtlingspfarrer, Schriftsteller
Themen:
o Appenzellisches Hilfswerk für Arbeitslose
o Aspekte der Flüchtlingshilfe
o Ökumene: christlich-jüdischer Dialog
Experten und Zeitzeugen:
o Adrian Keller (Hausleiter „Sonneblick“, Walzenhausen)
o Annemarie Elisabeth Vogt (seine Tochter, lebt in
ZH)
o Heinrich Rusterholz (wohnt in Wetzikon, ZH; hat
Biographie über Paul Vogt geschrieben: Buchvernissage 22. März 2015 in Zürich-Seebach)
o Peter Eggenberger (kennt die Verbindung und
Bedeutung Walzenhausen-Paul Vogt)
Aufarbeitung Werk durch: Oliver Ittensohn
STATION 5
Flüchtlingsmutter
Gertrud Kurz
(1890 – 1972)
-
-
-
Flüchtlingshelferin während dem 2. Weltkrieg
Themen:
o „Mutterfigur“
o Als „Frau“ in einer „Männerwelt“
o Kontakte zu Paul Vogt, u.a.
o Ihr Wirken apolitisch motiviert? Christlich-religiös?  Dimensionen ihres Schaffens
o Christlicher Friedensdienst
Experten und Zeitzeugen:
o Margot Dreifuss (Ihre Familie wurde dank Kurz zusammengeführt in der CH)
o Bettina Kurz (ihre Enkelin)
o Daniel Kurz (Historiker, ihr Enkel)
Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer
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Projekt Friedens-Stationen.ch
STATION 6
Pazifistin und erste Ro tkreuzdelegierte
Catharina Sturzenegger
(1854 – 1929)
-
-
-
Postbeamtin, Journalistin und Schriftstellerin; Vertraute
von Henri Dunant
Themen:
o Ausgiebige Reisetätigkeit  Ging dorthin, wo
man sie brauchte (Japan, Serbien)
o Nationalistische Aspekte?
o Erste Biographin Henry Dunants (in ihrer „Jubiläumsschrift“ über das Rote Kreuz)
Experten und Zeitzeugen:
o Karin Weber (Referentin, machte Vortrag zu
Catharina Sturzenegger)
o Hans Ammann (Autor Buch „Henry Dunant und
die Appenzellerin“)
Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer
STATION 7
Promoter im Kapuzinerhabit
Theodosius Florentini
(1808 – 1865)
-
-
-
Kapuzinerpater, Redner und Sozialpionier
Themen:
o Zivilcourage zugunsten von weniger Privilegierten
o Ein Vorbild und Kämpfer gegen die Kinderarbeit
und gegen die Ausbeutung der Arbeiter
o Als Kapuziner viel bewegt und initiiert – Dimensionen seines Wirkens
o Verhältnis Katholiken-Reformierte: erste Formen
der „Ökumene“?
o Gründer von zwei Schwesterngemeinschaften
(Menzingen und Ingenbohl)
o Gründer von Bildungsstätten für Kinder sowie
Fabriken für Arbeiter
Experten und Zeitzeugen:
o Sr. Maria Crucis Doka und Sr. Zoe Maria Isenring
o Pater Hesso Hösli (Kloster Grimmenstein, Walzenhausen)
o Pater Niklaus Kuster, Kapuzinerkloster Olten
o Christian Schweizer (Provinzarchivar Schweizer
Kapuziner / Redaktor „Helvetia Franciscana“)
o Prof. Dr. theol. Markus Ries (Lehrstuhl Kirchengeschichte, Theol. Fakultät Universität Zürich)
o Hansjörg Ritter
o Bischof von St. Gallen
Aufarbeitung Werk durch: Oliver Ittensohn
10
Projekt Friedens-Stationen.ch
STATION 8
Kunst, Kritik und Hum or
Carl „Bö“ Böckli
(1889-1970)
-
-
-
Schriftsteller, Karikaturist und Redakteur (z.B. „Nebelspalter“)
Themen:
o Geistige Landesverteidigung (u.a. Georg Thürer)
o Satire im Dienste der Humanität
o Politische Einmischung durch Künstler – damals
und heute
Experten und Zeitzeugen:
o Werner Meier Wienacht (Präsident der „Bö“-Stiftung)
o Lika Nüssli (Karikaturistin aus St. Gallen)
o Ernst Kindhauser (Historiker, hat an einem Buch
über „Bö“ mitgearbeitet)
Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer
STATION 9
Das Rote Kreuz
Henry Dunant
(1828-1910)
-
-
-
Schweizer Geschäftsmann und Humanist; Mitbegründer
des Roten Kreuzes
Themen:
o Humanismus im 1. Weltkrieg
o Friedensnobelpreisträger (1901)
Experten und Zeitzeugen:
o Yvonne Steiner (durchgeführt)
o Hans Ammann (durchgeführt)
o René Rhinow (ehem. Präsident SRK)
o Daniel Thürer (durchgeführt)
o Jakob Kellenberger (ehem. Präsident IKRK)
o Archiv IKRK
Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer
STATION 10
Die Glocke von Nagasaki als Symbol des Friedens
Friedensglocke von Nagasaki
-
-
Themen:
o Idee der Friedensglocke
o Mahnmal gegen Atomwaffen
Experten und Zeitzeugen:
o John Böhi
o Othmar Kehl
o Weitere?
Aufarbeitung durch: Oliver Ittensohn
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Projekt Friedens-Stationen.ch
Experten- und Zeitzeugenbefragung
Das Vorgehen bei der Befragung orientiert sich an den Methoden der Oral-History. Es wird mit qualitativen, halb-offenen Fragebögen gearbeitet. Diese Herangehensweise erlaubt eine gezielte, fokussierte Befragung und verhindert ein Ausschweifen der Interviewpartner. Trotzdem soll der Individualität der Befragten Raum gegeben und die reiche Erinnerungslandschaft soweit möglich eingefangen
werden. Der Fragenbogen soll den roten Faden gewährleisten. Die Gespräche bedürfen der Vorbereitung. Deshalb werden die Fragebögen vor den Interviews an die Teilnehmenden verschickt, damit sie
sich ein Bild der Fragen/Themen und Gedanken dazu machen können.
Der Schwerpunkt der Aufnahmen liegt auf den Interviewten. Nur sie erscheinen im Bild und sind im
Ton zu hören. Die Interviewenden halten sich im Hintergrund und steuern das Gespräch „unsichtbar“.
Die Fragenkomplexe werden durch kleine Einspieler (z.B. „Über die Beziehung zu Henry Dunant“) eingeleitet und die Antworten werden derart geschnitten, dass sie ein stimmiges Bild ergeben ohne einen
Frage-Antwort Charakter auszustellen. Die Aufzeichnung der Befragung erfolgt wenn möglich per Video, kann aber auf Wunsch auch nur per Audio durchgeführt werden. Die Interviewsprache ist Hochdeutsch.
4. Die Stationen
Das Appenzeller-Vorderland soll als „Friedensregion“ mit weltweiter Ausstrahlung vermittelt werden.
Durch einen beschilderten Wanderweg von Walzenhausen nach Heiden werden die humanitären
Werke in Form von Erinnerungsorten und auch als möglicher Anstoss für zukünftiges eigenes Handeln
Schritt für Schritt erlebbar gemacht.
Der Weg führt an insgesamt zehn Stationen vorbei. Auf der folgenden Karte sind die Punkte und der
Verlauf des Weges in einer Übersicht dargestellt. Auf halber Wegstrecke wird der Friedenstisch des
Künstlers HR Fricker als verbindendes Element platziert. Das Kunstprojekt Tisch für private Friedensgespräche zur Beilegungen von zwischenmenschlichen Konflikten wurde aus Anlass des 100. Todestages
von Henry Dunant konzipiert. Je ein Exemplar wurde in Heiden, in Berlin, Stuttgart, Lustenau und Marburg an der Lahn platziert. Der Tisch wird an einem ruhigen Ort mit grandioser Panoramasicht einladen, persönliche Konflikte zu bereinigen.
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Projekt Friedens-Stationen.ch
Jede dieser Stationen steht unter einem bestimmten Thema und behandelt das Werk einer bestimmten Persönlichkeit:
Abschnitt
Werk
Station 1: Kirche Walzenhausen
Station 2: Kirche Walzenhausen
Station 3: Friedhof Walzenhausen
Station 4: Sonneblick Walzenhausen
Zwischenhalt: Friedenstisch Högle
Station 5: Haufen Lutzenberg
Station 6: Kirche Wolfhalden
Station 7: Poststr.10, Heiden
Station 8: Historisches Museum Heiden
Zwischenhalt: Dunantplatz
Station 9: Dunant Museum
Station 10: Garten Dunant Museum
Jakob Künzler
Carl Lutz
Willi Kobe
Paul Vogt
Gertrud Kurz
Catharina Sturzenegger
Theodosius Florentini
Carl „Bö“ Böckli
Henry Dunant
Friedensglocke von Nagasaki
Tisch für private Friedensgespräche - zur Beilegung zwischenmenschlicher Ko nflikte
Aus Anlass von Henry Dunants 100. Todestag 2010 wurde vom Schweizer Konzept-Künstler HR Fricker
ein Objekt geschaffen, das weit über die Helvetischen Landesgrenzen hinaus ausstrahlt. Der Tisch in
Betonguss hat die Form und Farbe eines roten Kreuzes. Weisse Sitzbänke ergänzen die Skulptur zum
bekannten Emblem. Aufgestellt an öffentlichen Standorten lädt er dazu ein, sich niederzulassen und
die ganz privaten Konflikte im Gespräch zu lösen.
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Projekt Friedens-Stationen.ch
Jeder Gesprächsteilnehmende findet vor sich eine Tafel mit der aufgedruckten ‚Heidener Konvention’
als Anleitung zur konstruktiven Gesprächsführung für die beiden Parteien. Die Tische bieten Gelegenheit, Konflikte in der Familie, unter Freunden, am Arbeitsplatz, etc. zu lösen. Das idealistische Ziel des
Künstlers dabei ist:
Wenn Auseinandersetzungen bereits auf dieser Ebene ausgetragen und gelöst werden, ist der Einsatz
des Roten Kreuzes überflüssig.
In Heiden AR steht der Friedenstisch für alle sichtbar im Dorfzentrum. Damit das Symbol auch weit über die Gemeindegrenzen ausstrahlen kann, wurden in einer beispiellosen Aktion in Berlin, Stuttgart und Lustenau weitere Tische aufgestellt. Neu dazu gekommen
ist Marburg. Weitere Standorte haben ihr Interesse bekundet.
Der Tisch für private Friedensgespräche wird im Zusammenhang
mit den Friedens-Stationen zentrale Bedeutung haben.
Rahmenbedingungen
Route
Der geplante Weg führt von Walzenhausen nach Heiden und
passiert zehn Stationen (s. o.) Der Verlauf überschneidet sich
zum Teil mit dem „Witzweg“, weicht jedoch an vielen Stellen
davon ab, weshalb er sich als separater Weg mit gänzlich eigenem Charakter versteht.
Beschilderung und Infrastruktur
Der Weg wird in Zusammenarbeit mit den regionalen und nationalen Wanderwegorganisationen ausgeschildert. Die Route
soll mit Wegweisern und den entsprechenden Logos signalisiert
werden. Es wird angestrebt, die Route in der Kategorie „Regionale Routen“ zu platzieren. Diese werden von der Organisation
Schweizer Wanderwege mit einer zweistelligen Nummer gekennzeichnet (Infos unter: http://swisshiking.ch/de/wandern/wanderland/regionale-routen, Stand: 15.07.2014)
Zusätzlich wird beim zuständigen eidgenössischen Bundesamt
(ASTRA) ein Antrag für ein Wegschild eingereicht.
Teile des geplanten im Grundsatz offiziellen Wanderweges
müssen ausgebaut beziehungsweise wieder in Stand gesetzt
werden. Vor allem bei schlechten Witterungsverhältnissen sind
steilere Passagen eventuell rutschgefährdet. Vorgängig sollte
der geplante Weg somit mehrmals begangen und „getestet“
werden. Für diese Aufgabe konnte der Zivilschutz gewonnen
werden.
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Projekt Friedens-Stationen.ch
Unterhalt und Folgekosten
Nach Eröffnung ist dafür Sorge zu tragen, dass die Friedens-Stationen regelmässig gepflegt und unterhalten werden. Es ist deshalb zu beachten, dass im Vorfeld auch die entstehenden Folgekosten kalkuliert werden und die nötigen Unterhaltsarbeiten
geregelt werden.
Werbemassnahmen und
Tourismus
Für die Vermarktung der Friedens-Stationen ist eine Kooperation mit dem Appenzeller Tourismus AR anzustreben. Zusätzlich
soll mit Hilfe der politischen Gemeinden des Vorderlandes die
Bekanntheit des Weges bei in- und ausländischen Gästen gefördert werden. Diesbezüglich sind mögliche Formen der Zusammenarbeit zu diskutieren. Zu prüfen wäre ebenfalls, ob der Verein für Standort- und Wirtschaftsförderung über dem Bodensee (AüB) an einer Mitwirkung interessiert wäre.
Die Gestaltung der Friedens-Stationen bietet auch die Möglichkeit, Inhalte von Veranstaltungen, Seminaren, Weiterbildungen
und Ähnlichem mit den Lebenswerken und Persönlichkeiten als
Themen zu verbinden. Zusammenfassend tragen diese Massnahmen zum Ausbau des touristischen und kulturellen Angebotes des Appenzeller Vorderlandes bei.
Die Stationen sollen sich unter anderem an die folgenden Zielgruppen richten:
-
Lokale Kooperationen
(Themen-)Wanderer und „Ausflügler“
Historisch-kulturell Interessierte
Nationale und internationale Verbände von friedensengagierten Menschen
Familien
Schulklassen (Schulreisen; Themenwanderungen im Bereich Mensch und Umwelt)
Firmen- oder Vereinsausflüge
Mediatoren, Konfliktforscher (Konfliktmanagement)
Die geplante Route der Friedens-Stationen gibt den angrenzenden Beherbergungsbetrieben und Museen die einmalige Gelegenheit, mit speziellen Angeboten und Anlässen von der Ausstrahlung des Weges auf den Tourismus zu profitieren. Möglich
wären hier besondere Ausstellungen zu den Persönlichkeiten,
„Themenräume“ (Kleinausstellungen) oder Verpflegungsmöglichkeiten/Menüs für Wanderer.
Zu diesem Zweck wird vorgängig eine Liste mit sämtlichen Betrieben, welche Einzeltouristen oder Gruppen aufnehmen respektive verpflegen können, erfasst und mit ihnen Kontakt aufgenommen. Auch grössere Anlässe könnten so umgesetzt werden.
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Projekt Friedens-Stationen.ch
5. Webseite und multimediale Inhalte
Die Friedens-Stationen werden durch eine eigene Webseite und durch diverse multimediale Inhalte
unterstützt.
Webseite
Für das Projekt Friedens-Stationen.ch wird eine spezielle Webseite aufgebaut und beworben. Sie
dient als zentrale Anlaufstelle für Informationen zu den Stationen und für die weitergehende Präsentation der behandelten Werke und Persönlichkeiten. Die folgenden Elemente sollen Teil der Webseite werden (Liste nicht abschliessend):
-
-
Informationen zum Weg: Route, Dauer, Verpflegungsmöglichkeiten, Zustand und Schwierigkeit
Neuigkeiten über stattfindende Anlässe und Ausstellungen
Einen kurzen Überblick über den Verein Dunant2010 Plus, seine Ziele, Strukturen und Aufgaben
Lebenswerke der behandelten Persönlichkeiten werden ausführlich weiter behandelt:
o Chroniken, Lebensläufe
o Kurze Einführungen in die Lebenswerke
o Quellenausschnitte
o Video- und Audiomaterial in Kurz- und Langfassungen
o Evtl. interaktive Elemente: Quiz, Wettbewerbe, etc.
Kontaktdaten für Feedback und Anregungen (Kontaktformulare, E-Mail, Telefonnummern, Adressen, etc.)
Impressum
Der Aufbau der Webseite soll auf den neuesten Standards (HTML5, CSS3) erfolgen. Die Seite unterstützt ‘Responsive Design’ und ist professionell gestaltet. Das Backend ist so einzurichten, dass die
Seite von einem Mitarbeiter des Vereins selbständig mit möglichst geringem Aufwand unterhalten
werden kann. Dieser muss in der Lage sein, den Teil der historischen Informationen durch neue Texte
zu ergänzen oder zu korrigieren, neue Videos oder Audiodateien einzufügen und zu verlinken sowie
Neuigkeiten und Anlässe auf der Hauptseite einzupflegen.
Multimediale Inhalte
In Ergänzung zur Webseite präsentiert sich das Projekt Friedens-Stationen.ch als zeitgenössisch und
modern mit Blick in die Zukunft. Dies bedeutet, dass weitere multimediale Inhalte angeboten werden
sollen. Vorläufig sind die folgenden Mittel denkbar:
QR-Codes
Die QR-Codes werden auf den Gedenktafeln an den zwölf Stationen angebracht und ermöglichen es dem Wanderer, mit
Hilfe seines Smartphones oder Tablets selbständig weitere Informationen am jeweiligen Ort aufzurufen. Jede Tafel verlinkt
auf den entsprechenden Bereich der Webseite. Dort finden sich
Video-und Audiodateien der Zeitzeugenbefragungen, historische Darstellungen und Bildinhalte.
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Projekt Friedens-Stationen.ch
Audio-Guide
Am Anfang und Ende der Wanderroute könnten eventuell Audio-Guides gemietet werden. Als tragbare MP3-Player bieten
sie die Möglichkeit, professionell durch den Weg begleitet zu
werden. Das Audio-Material umfasst voraussichtlich Einführungen zu den Wegabschnitten, kurze Einführungstexte (professionell eingesprochen) mit einem Werküberblick zur jeweiligen
Persönlichkeit und Ausschnitte aus den Zeitzeugenbefragungen. Sie sollen den Weg spannender gestalten und die gebotenen Informationen kurzweilig vermitteln.
Podcast
Als Ergänzung oder Alternative zum Audio-Guide könnte ein Podcast angeboten werden. Diesen laden sich die Wanderer vorgängig selbständig auf Ihr Smartphone oder Tablet herunter.
Durch die Angabe auf den jeweiligen Gedenktafeln können
leicht die entsprechenden Kapitel im Podcast aufgerufen werden. Es ist auch vorstellbar, dass der Podcast etwas ausführlicher gestaltet und auch ohne Begehung der Route interessant
anzuhören ist (im Sinne eines kleinen Hörbuches). Der Podcast
wird nach Möglichkeit im Appstore von Apple und PlayStore
von Google sowie über die eigene Homepage zum Download
angeboten.
6. Budget
Ein endgültiger Finanzplan kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorgelegt werden. Der Umfang der
zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel kann erst nach Einreichung und dem Entscheid der entsprechenden Geldgeber definitiv festgelegt werden. Die folgenden Beschlüsse zur Budgetierung wurden vorläufig bereits festgelegt.
Siehe separates Dokument ANHANG 1
7. Zeitplan
Die Eröffnung der Friedens-Stationen ist am 25. März 2017 geplant. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine
detaillierte Zeitplanung über die gesamte Länge des Projektes nicht möglich. Das folgende Gantt-Diagramm konzentriert sich deshalb auf die wichtigen Meilensteine in der näheren Zukunft. Die Planung
ist absichtlich so gestaltet, dass sie laufend aktualisiert und präzisiert werden kann.
Siehe separates Dokument ANHANG 2
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Projekt Friedens-Stationen.ch
Dokumenthistorie
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Version 1.0, Juli 2014: Erste Erarbeitung des Inhalts und Erstellung des Konzepts
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Version 2.0, August 2014: Berücksichtigung der Rückmeldungen, Ausbau des 3. Kapitels
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Version 3.0, Dezember 2014: Änderungen aufgrund von Rückmeldungen der Projektmitglieder
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Version 4.5, Februar 2015: Umfangreiche Änderungen an Inhalten und Reihenfolge der Persönlichkeiten; Budget und Zeitplan neu erstellt
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Version 5.0, April 2015: Einbau letzter Änderungen, definitive Version
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Version 5.1, Dezember 2015: Weitere Bereinigungen und Aktualisierungen
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Version 6.0, Mai 2016: Zahlreiche Ergänzungen und Aktualisierungen
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