PROJEKT FRIEDENS-STATIONEN.CH Geschichten der Menschlichkeit Version 6.0 / Mai 2016 / Oliver Ittensohn Projekt Friedens-Stationen.ch Inhalt 1. Ausgangslage ................................................................................................................................... 2 2. Ziele ................................................................................................................................................. 2 3. Lebenswerke und Experten-/Zeitzeugenbefragung ........................................................................ 6 4. Die Stationen ................................................................................................................................. 12 5. Webseite und multimediale Inhalte .............................................................................................. 16 6. Budget ........................................................................................................................................... 17 7. Zeitplan .......................................................................................................................................... 17 1 Projekt Friedens-Stationen.ch 1. Ausgangslage Wegweiser zur Humanität Der Verein Dunant2010 Plus hat sich die Aufgabe gestellt, die vielfältigen Erinnerungen an die humanitären Lebenswerke, welche im Appenzeller Vorderland vollbracht wurden oder in einer engen Beziehung zu ihm stehen, in Form von Friedens-Stationen zu würdigen. Zu diesem Zweck sollen nicht nur die historischen Fakten aufgearbeitet und zusammengestellt, sondern auch die Bedeutung der humanitären Leistungen von damals für die Gegenwart und die Zukunft deutlich gemacht werden. 2. Ziele Grundsatz Die humanitären Leistungen von Persönlichkeiten mit starkem Bezug zum Appenzeller Vorderland werden einer breiten Öffentlichkeit auf eine spannende und leicht verständliche Art nähergebracht. Auf der einen Seite sollen die wichtigsten Fakten und Stationen der Lebenswerke historisch verlässlich vermittelt werden. Gleichzeitig besteht die Verpflichtung, die Reflexion auf die Gegenwart und die Zukunft zu fördern. Es soll die wichtige Frage im Zentrum stehen: Was bedeuten diese Lebenswerke für uns heute und für unsere Nachkommen? Sind sie uns ein Vorbild und können sie uns auch heute noch Handlungsanleitungen geben? Auf diese Weise werden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf eine anregende Art in Beziehung gebracht. Auf der anderen Seite soll der geographische wie humanitäre Weitblick ausgewählter Persönlichkeiten differenziert gewürdigt werden. Schwerpunkt / Fokus Die methodische Herangehensweise orientiert sich an den Werken der Persönlichkeiten. Dies bedeutet, dass die Personen in erster Linie über ihr Schaffen greifbar gemacht werden und darüber hinaus über ihre Biographie. Die Bedeutung der humanitären Leistungen und die Diskussionen über die Idee des persönlichen Engagements im Sinne der Humanität rücken so in den Brennpunkt der Aufmerksamkeit. Damit soll das Projekt auch einen Anstoss zum eigenen Denken und Handeln über und für Mitmenschen sein. Das Engagement der Zivilbevölkerung in Ergänzung zu staatlichen Mitteln und Bestimmungen soll anhand der portraitierten Persönlichkeiten deutlich werden und auch den Blick auf die heutige Zeit schärfen: Es lohnt sich Ideale zu haben und diese umzusetzen. 2 Projekt Friedens-Stationen.ch Zielgruppe Die Aufbereitung und Präsentation orientiert sich an einer breiten Öffentlichkeit. Die Inhalte werden aus diesem Grund abwechslungsreich und interaktiv gestaltet. Die Tiefe der zur Verfügung gestellten Informationen kann von den Leserinnen und Lesern selbst gewählt werden. Das Angebot reicht von kurzen Übersichtstexten bis zu tiefer gehenden Aufarbeitungen der Lebenswerke. Oral-History Ein integraler Bestandteil des Projektes bilden die Experten- und Zeitzeugenbefragungen. Durch Video- oder Audioaufnahmen werden die letzten Erinnerungen von Zeitzeugen an die Lebenswerke konserviert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Weiter werden Persönlichkeiten aus Politik und Wissenschaft befragt. Wichtig ist der Fokus auf die Meinungsvielfalt. Es sollen explizit nicht nur Historiker zu Wort kommen, sondern unterschiedliche Perspektiven eingefangen werden. Dasselbe gilt für die geographische Ausrichtung: Nicht nur Menschen aus der Region Appenzellerland, sondern aus allen Schweizer Regionen und eventuell dem benachbarten Ausland sollen befragt werden. Um die Wissenschaftlichkeit sicherzustellen, entspricht das Vorgehen den Methoden der Oral-History. Präsentation Für die Vermittlung der erarbeiteten Stoffe werden die folgenden Kanäle verwendet: - - - Über Friedens-Stationen Jede Station behandelt ein Thema/eine Persönlichkeit und deren Werk. An jeder Station werden Informationen vermittelt: Sie bieten eine kurze Übersicht zum thematischen Schwerpunkt (inkl. Bilder oder Audio) und verweisen auf weiterführende Informationen (online). Ein wichtiger Platz wird der physischen Interaktion mit den Inhalten zukommen. Es soll ausdrücklich nicht darum gehen, die Lebenswerke nur theoretisch und textlich zu vermitteln, sondern sie auch konkret erlebbar zu machen. Die sinnliche und emotionale Erfahrung wird auch physisch vermittelt (etwa durch passende Objekte). Die detaillierte Ausgestaltung erfolgt nach Abschluss der Inhaltserarbeitung. Eine Webseite wird eingerichtet und dient als zentrale Anlaufstelle für das gesamte Projekt. Sie beinhaltet eine Übersicht über die Friedens-Stationen. Zusätzlich dient sie als Portal für weiterführende Informationen, das heisst sie ist angereichert mit ausführlicherem Material zu den behandelten Themen und bietet den BesucherInnen die Möglichkeit, sich individuell und nach eigenen Präferenzen mit den Inhalten vertraut zu machen. Zu den Materialien zählen unter anderem: o Video/Audio-Aufzeichnungen der Experten- und Zeitzeugenbefragungen und Interviews (Kurz- und Langfassungen) 3 Projekt Friedens-Stationen.ch 4 Kurze, historische Texte und Werkbiographien/-chroniken o Spannende Primärtexte oder Quellenausschnitte mit Kommentaren o Bibliographien für weitere, eigene Lektüre zum Thema Um die Interaktion mit den Stoffen zu ermöglichen, wird eine Kommentarfunktion eingebaut, mit deren Hilfe BesucherInnen Meinungen und Feedbacks hinterlassen können. o - - Flyer sowie weiteres, begleitendes Print-Material (Broschüre etc.) werden gedruckt Eventuell werden weitere, technische Medien genutzt: QRCodes, Audio-Guide, Podcast, App Organisierte Anlässe und Vorträge zum Thema, auch in Kombination mit der lokalen Gastronomie und den lokalen Museen und Vereinen Touristische Links und Verweise an anderen Standorten und Anlässen sowie in Print-Medien und Internet Projektgruppe Ritter, Hansjörg Obere Täschenstr. 13 9410 Heiden 071/891’57’07 079/406’83’80 [email protected] Präsident Schnellmann, Maria Schmittenbühl 14 9410 Heiden 071/891‘69‘58 079/236‘46‘58 [email protected] www.bfagmbh.ch Ak t u a r i n u n d Koordinatorin Bergundthal, Hermann Fadenrainstr. 3 9 0 5 3 T e u f e n AR 071/333’21’64 079/354’35’15 [email protected] Kassier und Finanzen 0049/151’52554304 [email protected] www.buechelmeier.de M i t g l i e d Ar beitsgruppe Büchelmeier, Josef Möwenstr. 35 88045 Friedrichshafen Engler, Martin Poststr. 1 9410 Heiden 071/891’31’59 079/507’28’04 [email protected] Mitglied des Vorstandes und Gemeinderat Ennulat, Andreas Paradiesweg 2 9410 Heiden 071/891’20’54 079/456’70’73 [email protected] Mitglied des Vorstandes; Pfarrer und Historiker Projekt Friedens-Stationen.ch 5 Keller, Adrian Dorf 92 9428 Walzenhausen 071/888’48’30 079/678’90’76 [email protected] Mitglied der Ar b e i t s g r u p p e Rennhard, Urs Poststrasse 13 9410 Heiden 071/877’24’05 079/433’82’72 [email protected] Mitglied des Vorstandes Sonderegger, Stefan Nordweg 9 9410 Heiden 071/244’08’17 079/393’92’96 stefan. [email protected] Vize-Präsident; Historiker Süess, Pius Wüschbach 152 9427 Wolfhalden 071/891’21’08 079/394’89’48 [email protected] Mitglied des Vorstandes Tobler, Ruedi Lachen 769 9 4 2 8 L a c h e n AR 071/888’08’55 [email protected] Mitglied der Ar b e i t s g r u p p e Ittensohn, Oliver Wildeggstr. 5 9000 St. Gallen 079/233‘18‘03 [email protected] Historiker Thürer, Franziska Zentralstr. 52 8003 Zürich 079/386‘00‘70 [email protected] Historikerin Die Verantwortlichkeiten für die Inhaltserarbeitung wurden wie folgt vergeben: Verfasser / Mitarbeiter Oliver Ittensohn: - Erstellung und Leitung Umsetzung Gesamtkonzept Federführung und Koordinationsverantwortung Verfassen von Beiträgen; Aufarbeitung Materialien Co-Erstellung der Fragebögen für die Zeitzeugeninterviews Fränzi Thürer: - Leitung Video- respektive Audioaufnahmen Koordination der Schnittfassungen (Kurz- und Langfassungen, Ausschnitte, Schwerpunkte) Verfassen von Beiträgen; Aufarbeiten von Stoffen Co-Erstellung der Fragebögen für die Zeitzeugeninterviews Projekt Friedens-Stationen.ch Kevin Völkle: - Verantwortung technische Durchführung der Video- und Audioaufnahmen Mitarbeit bei Herstellung der Schnittfassungen (Kurz- und Langfassungen, Ausschnitte, Schwerpunkte) Hansjörg Ritter, Maria Schnellmann, Martin Engler, Adrian Keller, Stefan Sonderegger, Pius Süess und Ruedi Tobler: - Beratung bei Konzeption und Umsetzung Mitarbeit bei Ideensuche und Budgetverwaltung Mithilfe beim Herstellen von Interview-Kontakten; Inputs über mögliche Interview-Partner Abklärung und Festlegung der Stationen Historisch-wissenschaftliche Beratung des Projektes Mitarbeit bei Ideensuche und Budgetverwaltung Bei der Umsetzung arbeiten Fränzi Thürer und Oliver Ittensohn eng zusammen. 3. Lebenswerke und Experten-/Zeitzeugenbefragung Lebenswerke Die folgenden Lebenswerke werden vom Projektteam erarbeitet. Die nachfolgende Aufstellung listet die Persönlichkeit mit ihren Lebensdaten auf, ein vorläufiges „Motto“, unter dem das Werk steht, eine kurze Beschreibung des Wirkens, mögliche Themen für ein Gespräch sowie mögliche GesprächspartnerInnen. Sie ist nicht als abgeschlossen zu betrachten, sondern soll mehr ein Work-in-progress darstellen, das beständig ergänzt werden kann. 6 Projekt Friedens-Stationen.ch STATION 1 Der Vater der Armenier Jakob Künzler (1871 – 1949) - - Elisabeth Bender -Künzler (1876 – 1968) - Leiter Waisenhäuser im Libanon, Schriftsteller und Augenzeuge Themen: o Völkermord gegen Armenier o Kontakte zu Paul Vogt o „Vater der Armenier“ Experten und Zeitzeugen: o Evtl. über Zentrum der Armenier in Genf? o Evtl. kann Isabelle Kürsteiner Kontakte herstellen? o Evtl. Experte Prof. Hans-Lukas Kieser (Hg. einer Publikation zum Thema, 2004) o Parlamentarische Gruppe CH-Armenien, Kontakt über Alt-Ständerat und Landammann Hans Altherr o Kontakte zu Hilfswerken im Libanon? o Konstantin Obolensky, ehemaliger Botschafter der Schweiz in Armenien o Familienarchiv von Anee und Tony Betts, London Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer STATION 2 Zwischen Ziv ilcourage und Gesetzesübertretung Carl L utz (1895-1975) - - - Vizekonsul in Budapest Retter von über 60‘000 Juden während dem 2. Weltkrieg Themen: o Gesetz vs. Zivilcourage: Grenzen überschreiten/ausloten o Gesellschaftspolitische Dimensionen o Der lange Weg zur Rehabilitierung in der Schweiz Experten und Zeitzeugen: o Seine Stieftochter Agnes Hirschi (wohnhaft in Münchenbuchsee) o Georg Darvas (sein Vater wurde von Carl Lutz gerettet) o Heidi Eisenhut (Studie zu Carl Lutz und Möglichkeit zur Einsicht in weiteres Material) o Daniel von Aarburg (Filmemacher: „Carl Lutz – Der vergessene Held“) o Walter Frei (Ehem. Pfarrer in SG, macht Vorträge und Stadtführungen in SG; kennt Geschichte von Carl Lutz) o Prof. Carlo Moos, Universität Zürich (Skizzierung der Zeitumstände) Aufarbeitung Werk durch: Oliver Ittensohn 7 Projekt Friedens-Stationen.ch STATION 3 Willi Ko be (1899 – 1995) Gemeinsam engagiert für Frieden und Menschenrechte - - und - Margrit Besmer Kobe (19?? – 1996) - - Lebenslanger Friedensaktivist (v.a. Zentralstelle für Friedensarbeit, Bewegung gegen atomare Aufrüstung, Kirchlicher Friedensbund/Internationaler Versöhnungsbund Geschäftsführer der Auskunftstelle für Flüchtlingsfragen in der Zeit des 2. Weltkrieges Wirkte 30 Jahre lang als religiös-sozialer Pfarrer in ZürichOerlikon Verbindung von Frieden und Gerechtigkeit Geschäftsführerin des Deutschschweizer Zweigs des IFOR Betreuung der Schweizer Gruppe von SERPAJ (Servicio de Paz y Justicia / Dienst für Frieden und Gerechtigkeit) gemeinsam mit Willi Kobe von Heiden und Walzenhausen aus Themen: o Der Friedensaktivist als Pfarrer in Oerlikon (Standort der Waffenfabrik Bührle) o Einsatz für eine Welt ohne Waffen (weltweite Abrüstung und insbesondere gegen Atomwaffen) o Engagement für internationale Gerechtigkeit und Versöhnung, im Kalten Krieg und danach o Religiöser Sozialismus als Inspiration für lebenslanges Engagement Experten und Zeitzeugen: o Gret Schildknecht (langjährige Mitarbeiterin von Willi) o Hans Steiger (ehem. Sekretär der Bewegung gegen atomare Aufrüstung) o Kinder von Willi: Erich O. Kobe, Luzern; Alfred E. Kobe, Richterswil; nicht gefunden: Huldrych W. Kobe, Auckland; Paul D. Kobe, Kreuzlingen, Fria Kobe-Furrer, Dübendorf o Hansheiri Zürrer und Fridolin Trüb (langjährige Friedensaktivisten) o Ruedi Brassel und Martin Leuenberger (Autoren seiner Biografie) o Ueli Wildberger (Mitarbeiter des Forums für Friedenserziehung) o Willy Spieler (langjähriger Redaktor der Neuen Wege) o Kontakte über Gemeindeverwaltung Oerlikon herstellen und weitere Zeitzeugen suchen o Archiv von Willi im Sozialarchiv Zürich und Autobiografie von 1974 o Christian Besmer, Zürich (Bruder von Margrit) o Bernadette Tischhauser (Nachruf auf Margrit in Neue Wege) o Sylvia Braunschweig, Dübendorf Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer 8 Projekt Friedens-Stationen.ch STATION 4 Flüchtlingspfarrer Paul Vogt (1900 – 1984) - - - Flüchtlingspfarrer, Schriftsteller Themen: o Appenzellisches Hilfswerk für Arbeitslose o Aspekte der Flüchtlingshilfe o Ökumene: christlich-jüdischer Dialog Experten und Zeitzeugen: o Adrian Keller (Hausleiter „Sonneblick“, Walzenhausen) o Annemarie Elisabeth Vogt (seine Tochter, lebt in ZH) o Heinrich Rusterholz (wohnt in Wetzikon, ZH; hat Biographie über Paul Vogt geschrieben: Buchvernissage 22. März 2015 in Zürich-Seebach) o Peter Eggenberger (kennt die Verbindung und Bedeutung Walzenhausen-Paul Vogt) Aufarbeitung Werk durch: Oliver Ittensohn STATION 5 Flüchtlingsmutter Gertrud Kurz (1890 – 1972) - - - Flüchtlingshelferin während dem 2. Weltkrieg Themen: o „Mutterfigur“ o Als „Frau“ in einer „Männerwelt“ o Kontakte zu Paul Vogt, u.a. o Ihr Wirken apolitisch motiviert? Christlich-religiös? Dimensionen ihres Schaffens o Christlicher Friedensdienst Experten und Zeitzeugen: o Margot Dreifuss (Ihre Familie wurde dank Kurz zusammengeführt in der CH) o Bettina Kurz (ihre Enkelin) o Daniel Kurz (Historiker, ihr Enkel) Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer 9 Projekt Friedens-Stationen.ch STATION 6 Pazifistin und erste Ro tkreuzdelegierte Catharina Sturzenegger (1854 – 1929) - - - Postbeamtin, Journalistin und Schriftstellerin; Vertraute von Henri Dunant Themen: o Ausgiebige Reisetätigkeit Ging dorthin, wo man sie brauchte (Japan, Serbien) o Nationalistische Aspekte? o Erste Biographin Henry Dunants (in ihrer „Jubiläumsschrift“ über das Rote Kreuz) Experten und Zeitzeugen: o Karin Weber (Referentin, machte Vortrag zu Catharina Sturzenegger) o Hans Ammann (Autor Buch „Henry Dunant und die Appenzellerin“) Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer STATION 7 Promoter im Kapuzinerhabit Theodosius Florentini (1808 – 1865) - - - Kapuzinerpater, Redner und Sozialpionier Themen: o Zivilcourage zugunsten von weniger Privilegierten o Ein Vorbild und Kämpfer gegen die Kinderarbeit und gegen die Ausbeutung der Arbeiter o Als Kapuziner viel bewegt und initiiert – Dimensionen seines Wirkens o Verhältnis Katholiken-Reformierte: erste Formen der „Ökumene“? o Gründer von zwei Schwesterngemeinschaften (Menzingen und Ingenbohl) o Gründer von Bildungsstätten für Kinder sowie Fabriken für Arbeiter Experten und Zeitzeugen: o Sr. Maria Crucis Doka und Sr. Zoe Maria Isenring o Pater Hesso Hösli (Kloster Grimmenstein, Walzenhausen) o Pater Niklaus Kuster, Kapuzinerkloster Olten o Christian Schweizer (Provinzarchivar Schweizer Kapuziner / Redaktor „Helvetia Franciscana“) o Prof. Dr. theol. Markus Ries (Lehrstuhl Kirchengeschichte, Theol. Fakultät Universität Zürich) o Hansjörg Ritter o Bischof von St. Gallen Aufarbeitung Werk durch: Oliver Ittensohn 10 Projekt Friedens-Stationen.ch STATION 8 Kunst, Kritik und Hum or Carl „Bö“ Böckli (1889-1970) - - - Schriftsteller, Karikaturist und Redakteur (z.B. „Nebelspalter“) Themen: o Geistige Landesverteidigung (u.a. Georg Thürer) o Satire im Dienste der Humanität o Politische Einmischung durch Künstler – damals und heute Experten und Zeitzeugen: o Werner Meier Wienacht (Präsident der „Bö“-Stiftung) o Lika Nüssli (Karikaturistin aus St. Gallen) o Ernst Kindhauser (Historiker, hat an einem Buch über „Bö“ mitgearbeitet) Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer STATION 9 Das Rote Kreuz Henry Dunant (1828-1910) - - - Schweizer Geschäftsmann und Humanist; Mitbegründer des Roten Kreuzes Themen: o Humanismus im 1. Weltkrieg o Friedensnobelpreisträger (1901) Experten und Zeitzeugen: o Yvonne Steiner (durchgeführt) o Hans Ammann (durchgeführt) o René Rhinow (ehem. Präsident SRK) o Daniel Thürer (durchgeführt) o Jakob Kellenberger (ehem. Präsident IKRK) o Archiv IKRK Aufarbeitung Werk durch: Fränzi Thürer STATION 10 Die Glocke von Nagasaki als Symbol des Friedens Friedensglocke von Nagasaki - - Themen: o Idee der Friedensglocke o Mahnmal gegen Atomwaffen Experten und Zeitzeugen: o John Böhi o Othmar Kehl o Weitere? Aufarbeitung durch: Oliver Ittensohn 11 Projekt Friedens-Stationen.ch Experten- und Zeitzeugenbefragung Das Vorgehen bei der Befragung orientiert sich an den Methoden der Oral-History. Es wird mit qualitativen, halb-offenen Fragebögen gearbeitet. Diese Herangehensweise erlaubt eine gezielte, fokussierte Befragung und verhindert ein Ausschweifen der Interviewpartner. Trotzdem soll der Individualität der Befragten Raum gegeben und die reiche Erinnerungslandschaft soweit möglich eingefangen werden. Der Fragenbogen soll den roten Faden gewährleisten. Die Gespräche bedürfen der Vorbereitung. Deshalb werden die Fragebögen vor den Interviews an die Teilnehmenden verschickt, damit sie sich ein Bild der Fragen/Themen und Gedanken dazu machen können. Der Schwerpunkt der Aufnahmen liegt auf den Interviewten. Nur sie erscheinen im Bild und sind im Ton zu hören. Die Interviewenden halten sich im Hintergrund und steuern das Gespräch „unsichtbar“. Die Fragenkomplexe werden durch kleine Einspieler (z.B. „Über die Beziehung zu Henry Dunant“) eingeleitet und die Antworten werden derart geschnitten, dass sie ein stimmiges Bild ergeben ohne einen Frage-Antwort Charakter auszustellen. Die Aufzeichnung der Befragung erfolgt wenn möglich per Video, kann aber auf Wunsch auch nur per Audio durchgeführt werden. Die Interviewsprache ist Hochdeutsch. 4. Die Stationen Das Appenzeller-Vorderland soll als „Friedensregion“ mit weltweiter Ausstrahlung vermittelt werden. Durch einen beschilderten Wanderweg von Walzenhausen nach Heiden werden die humanitären Werke in Form von Erinnerungsorten und auch als möglicher Anstoss für zukünftiges eigenes Handeln Schritt für Schritt erlebbar gemacht. Der Weg führt an insgesamt zehn Stationen vorbei. Auf der folgenden Karte sind die Punkte und der Verlauf des Weges in einer Übersicht dargestellt. Auf halber Wegstrecke wird der Friedenstisch des Künstlers HR Fricker als verbindendes Element platziert. Das Kunstprojekt Tisch für private Friedensgespräche zur Beilegungen von zwischenmenschlichen Konflikten wurde aus Anlass des 100. Todestages von Henry Dunant konzipiert. Je ein Exemplar wurde in Heiden, in Berlin, Stuttgart, Lustenau und Marburg an der Lahn platziert. Der Tisch wird an einem ruhigen Ort mit grandioser Panoramasicht einladen, persönliche Konflikte zu bereinigen. 12 Projekt Friedens-Stationen.ch Jede dieser Stationen steht unter einem bestimmten Thema und behandelt das Werk einer bestimmten Persönlichkeit: Abschnitt Werk Station 1: Kirche Walzenhausen Station 2: Kirche Walzenhausen Station 3: Friedhof Walzenhausen Station 4: Sonneblick Walzenhausen Zwischenhalt: Friedenstisch Högle Station 5: Haufen Lutzenberg Station 6: Kirche Wolfhalden Station 7: Poststr.10, Heiden Station 8: Historisches Museum Heiden Zwischenhalt: Dunantplatz Station 9: Dunant Museum Station 10: Garten Dunant Museum Jakob Künzler Carl Lutz Willi Kobe Paul Vogt Gertrud Kurz Catharina Sturzenegger Theodosius Florentini Carl „Bö“ Böckli Henry Dunant Friedensglocke von Nagasaki Tisch für private Friedensgespräche - zur Beilegung zwischenmenschlicher Ko nflikte Aus Anlass von Henry Dunants 100. Todestag 2010 wurde vom Schweizer Konzept-Künstler HR Fricker ein Objekt geschaffen, das weit über die Helvetischen Landesgrenzen hinaus ausstrahlt. Der Tisch in Betonguss hat die Form und Farbe eines roten Kreuzes. Weisse Sitzbänke ergänzen die Skulptur zum bekannten Emblem. Aufgestellt an öffentlichen Standorten lädt er dazu ein, sich niederzulassen und die ganz privaten Konflikte im Gespräch zu lösen. 13 Projekt Friedens-Stationen.ch Jeder Gesprächsteilnehmende findet vor sich eine Tafel mit der aufgedruckten ‚Heidener Konvention’ als Anleitung zur konstruktiven Gesprächsführung für die beiden Parteien. Die Tische bieten Gelegenheit, Konflikte in der Familie, unter Freunden, am Arbeitsplatz, etc. zu lösen. Das idealistische Ziel des Künstlers dabei ist: Wenn Auseinandersetzungen bereits auf dieser Ebene ausgetragen und gelöst werden, ist der Einsatz des Roten Kreuzes überflüssig. In Heiden AR steht der Friedenstisch für alle sichtbar im Dorfzentrum. Damit das Symbol auch weit über die Gemeindegrenzen ausstrahlen kann, wurden in einer beispiellosen Aktion in Berlin, Stuttgart und Lustenau weitere Tische aufgestellt. Neu dazu gekommen ist Marburg. Weitere Standorte haben ihr Interesse bekundet. Der Tisch für private Friedensgespräche wird im Zusammenhang mit den Friedens-Stationen zentrale Bedeutung haben. Rahmenbedingungen Route Der geplante Weg führt von Walzenhausen nach Heiden und passiert zehn Stationen (s. o.) Der Verlauf überschneidet sich zum Teil mit dem „Witzweg“, weicht jedoch an vielen Stellen davon ab, weshalb er sich als separater Weg mit gänzlich eigenem Charakter versteht. Beschilderung und Infrastruktur Der Weg wird in Zusammenarbeit mit den regionalen und nationalen Wanderwegorganisationen ausgeschildert. Die Route soll mit Wegweisern und den entsprechenden Logos signalisiert werden. Es wird angestrebt, die Route in der Kategorie „Regionale Routen“ zu platzieren. Diese werden von der Organisation Schweizer Wanderwege mit einer zweistelligen Nummer gekennzeichnet (Infos unter: http://swisshiking.ch/de/wandern/wanderland/regionale-routen, Stand: 15.07.2014) Zusätzlich wird beim zuständigen eidgenössischen Bundesamt (ASTRA) ein Antrag für ein Wegschild eingereicht. Teile des geplanten im Grundsatz offiziellen Wanderweges müssen ausgebaut beziehungsweise wieder in Stand gesetzt werden. Vor allem bei schlechten Witterungsverhältnissen sind steilere Passagen eventuell rutschgefährdet. Vorgängig sollte der geplante Weg somit mehrmals begangen und „getestet“ werden. Für diese Aufgabe konnte der Zivilschutz gewonnen werden. 14 Projekt Friedens-Stationen.ch Unterhalt und Folgekosten Nach Eröffnung ist dafür Sorge zu tragen, dass die Friedens-Stationen regelmässig gepflegt und unterhalten werden. Es ist deshalb zu beachten, dass im Vorfeld auch die entstehenden Folgekosten kalkuliert werden und die nötigen Unterhaltsarbeiten geregelt werden. Werbemassnahmen und Tourismus Für die Vermarktung der Friedens-Stationen ist eine Kooperation mit dem Appenzeller Tourismus AR anzustreben. Zusätzlich soll mit Hilfe der politischen Gemeinden des Vorderlandes die Bekanntheit des Weges bei in- und ausländischen Gästen gefördert werden. Diesbezüglich sind mögliche Formen der Zusammenarbeit zu diskutieren. Zu prüfen wäre ebenfalls, ob der Verein für Standort- und Wirtschaftsförderung über dem Bodensee (AüB) an einer Mitwirkung interessiert wäre. Die Gestaltung der Friedens-Stationen bietet auch die Möglichkeit, Inhalte von Veranstaltungen, Seminaren, Weiterbildungen und Ähnlichem mit den Lebenswerken und Persönlichkeiten als Themen zu verbinden. Zusammenfassend tragen diese Massnahmen zum Ausbau des touristischen und kulturellen Angebotes des Appenzeller Vorderlandes bei. Die Stationen sollen sich unter anderem an die folgenden Zielgruppen richten: - Lokale Kooperationen (Themen-)Wanderer und „Ausflügler“ Historisch-kulturell Interessierte Nationale und internationale Verbände von friedensengagierten Menschen Familien Schulklassen (Schulreisen; Themenwanderungen im Bereich Mensch und Umwelt) Firmen- oder Vereinsausflüge Mediatoren, Konfliktforscher (Konfliktmanagement) Die geplante Route der Friedens-Stationen gibt den angrenzenden Beherbergungsbetrieben und Museen die einmalige Gelegenheit, mit speziellen Angeboten und Anlässen von der Ausstrahlung des Weges auf den Tourismus zu profitieren. Möglich wären hier besondere Ausstellungen zu den Persönlichkeiten, „Themenräume“ (Kleinausstellungen) oder Verpflegungsmöglichkeiten/Menüs für Wanderer. Zu diesem Zweck wird vorgängig eine Liste mit sämtlichen Betrieben, welche Einzeltouristen oder Gruppen aufnehmen respektive verpflegen können, erfasst und mit ihnen Kontakt aufgenommen. Auch grössere Anlässe könnten so umgesetzt werden. 15 Projekt Friedens-Stationen.ch 5. Webseite und multimediale Inhalte Die Friedens-Stationen werden durch eine eigene Webseite und durch diverse multimediale Inhalte unterstützt. Webseite Für das Projekt Friedens-Stationen.ch wird eine spezielle Webseite aufgebaut und beworben. Sie dient als zentrale Anlaufstelle für Informationen zu den Stationen und für die weitergehende Präsentation der behandelten Werke und Persönlichkeiten. Die folgenden Elemente sollen Teil der Webseite werden (Liste nicht abschliessend): - - Informationen zum Weg: Route, Dauer, Verpflegungsmöglichkeiten, Zustand und Schwierigkeit Neuigkeiten über stattfindende Anlässe und Ausstellungen Einen kurzen Überblick über den Verein Dunant2010 Plus, seine Ziele, Strukturen und Aufgaben Lebenswerke der behandelten Persönlichkeiten werden ausführlich weiter behandelt: o Chroniken, Lebensläufe o Kurze Einführungen in die Lebenswerke o Quellenausschnitte o Video- und Audiomaterial in Kurz- und Langfassungen o Evtl. interaktive Elemente: Quiz, Wettbewerbe, etc. Kontaktdaten für Feedback und Anregungen (Kontaktformulare, E-Mail, Telefonnummern, Adressen, etc.) Impressum Der Aufbau der Webseite soll auf den neuesten Standards (HTML5, CSS3) erfolgen. Die Seite unterstützt ‘Responsive Design’ und ist professionell gestaltet. Das Backend ist so einzurichten, dass die Seite von einem Mitarbeiter des Vereins selbständig mit möglichst geringem Aufwand unterhalten werden kann. Dieser muss in der Lage sein, den Teil der historischen Informationen durch neue Texte zu ergänzen oder zu korrigieren, neue Videos oder Audiodateien einzufügen und zu verlinken sowie Neuigkeiten und Anlässe auf der Hauptseite einzupflegen. Multimediale Inhalte In Ergänzung zur Webseite präsentiert sich das Projekt Friedens-Stationen.ch als zeitgenössisch und modern mit Blick in die Zukunft. Dies bedeutet, dass weitere multimediale Inhalte angeboten werden sollen. Vorläufig sind die folgenden Mittel denkbar: QR-Codes Die QR-Codes werden auf den Gedenktafeln an den zwölf Stationen angebracht und ermöglichen es dem Wanderer, mit Hilfe seines Smartphones oder Tablets selbständig weitere Informationen am jeweiligen Ort aufzurufen. Jede Tafel verlinkt auf den entsprechenden Bereich der Webseite. Dort finden sich Video-und Audiodateien der Zeitzeugenbefragungen, historische Darstellungen und Bildinhalte. 16 Projekt Friedens-Stationen.ch Audio-Guide Am Anfang und Ende der Wanderroute könnten eventuell Audio-Guides gemietet werden. Als tragbare MP3-Player bieten sie die Möglichkeit, professionell durch den Weg begleitet zu werden. Das Audio-Material umfasst voraussichtlich Einführungen zu den Wegabschnitten, kurze Einführungstexte (professionell eingesprochen) mit einem Werküberblick zur jeweiligen Persönlichkeit und Ausschnitte aus den Zeitzeugenbefragungen. Sie sollen den Weg spannender gestalten und die gebotenen Informationen kurzweilig vermitteln. Podcast Als Ergänzung oder Alternative zum Audio-Guide könnte ein Podcast angeboten werden. Diesen laden sich die Wanderer vorgängig selbständig auf Ihr Smartphone oder Tablet herunter. Durch die Angabe auf den jeweiligen Gedenktafeln können leicht die entsprechenden Kapitel im Podcast aufgerufen werden. Es ist auch vorstellbar, dass der Podcast etwas ausführlicher gestaltet und auch ohne Begehung der Route interessant anzuhören ist (im Sinne eines kleinen Hörbuches). Der Podcast wird nach Möglichkeit im Appstore von Apple und PlayStore von Google sowie über die eigene Homepage zum Download angeboten. 6. Budget Ein endgültiger Finanzplan kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorgelegt werden. Der Umfang der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel kann erst nach Einreichung und dem Entscheid der entsprechenden Geldgeber definitiv festgelegt werden. Die folgenden Beschlüsse zur Budgetierung wurden vorläufig bereits festgelegt. Siehe separates Dokument ANHANG 1 7. Zeitplan Die Eröffnung der Friedens-Stationen ist am 25. März 2017 geplant. Zum jetzigen Zeitpunkt ist eine detaillierte Zeitplanung über die gesamte Länge des Projektes nicht möglich. Das folgende Gantt-Diagramm konzentriert sich deshalb auf die wichtigen Meilensteine in der näheren Zukunft. Die Planung ist absichtlich so gestaltet, dass sie laufend aktualisiert und präzisiert werden kann. Siehe separates Dokument ANHANG 2 17 Projekt Friedens-Stationen.ch Dokumenthistorie - Version 1.0, Juli 2014: Erste Erarbeitung des Inhalts und Erstellung des Konzepts - Version 2.0, August 2014: Berücksichtigung der Rückmeldungen, Ausbau des 3. Kapitels - Version 3.0, Dezember 2014: Änderungen aufgrund von Rückmeldungen der Projektmitglieder - Version 4.5, Februar 2015: Umfangreiche Änderungen an Inhalten und Reihenfolge der Persönlichkeiten; Budget und Zeitplan neu erstellt - Version 5.0, April 2015: Einbau letzter Änderungen, definitive Version - Version 5.1, Dezember 2015: Weitere Bereinigungen und Aktualisierungen - Version 6.0, Mai 2016: Zahlreiche Ergänzungen und Aktualisierungen 18
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