NGG-Region Trier

Gewerkschaft Nahrung-Genuss -Gaststätten
Region Trier
Jahres-
Fakten
rückblick
Zahlen
Daten
2009
Vorwort
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
Einzelnen finden sich in einer Zusammenstellung im
die Finanz- und Wirtschaftskrise war das bestimmen- Innenteil dieses Rückblickes. Daneben hatten wir im
de Thema des Jahres 2009. Obwohl die Nahrungs- Jahr 2009 eine Reihe von Veranstaltungen durchgeund Genussmittelindustrie als Branche weitgehend führt. Informationen hierzu finden sich ebenfalls auf
von der Krise verschont
den weiteren Seiten diegeblieben ist, werden die
ses Jahresrückblickes.
Beschäftigten und ihre
Familien noch lange mit
Von März bis Mai 2010
den Folgen zu kämpfen
finden die turnusmäßihaben. Die Milliardengen Betriebsratswahlen
ausgaben der Bundesstatt. Wir bitten Sie,
regierung zur Stützung
liebe NGG Mitglieder,
des Finanzsystems und
sich an den Betriebsdie Konjunkturprogramratswahlen zu beteiligen.
me müssen letztendlich
Die betriebliche Mitbevom Steuerzahler getrastimmung ist ein hohes
gen werden. NGG setzt
Gut und eine wesentlisich dafür ein, dass die
che Voraussetzung, die
Kosten der FinanzkriArbeitsbedingungen im
se von denen getragen
Sinne der Arbeitnehwerden, die die Krise Mehr als 40.000 Gewerkschaftsmitglieder hatten am 15. Mai 2009 bei der merinnen und ArbeitKundgebung des Europäischen Gewerkschaftsbundes (EGB) für eine soauch verursacht haben. zial gerechte Lastenverteilung der Finanzkrise demonstriert. Unsere NGG nehmer zu gestalten.
Für diese Position hatten Region Trier war in Brüssel ebenfalls gut vertreten.
Deshalb ist es wichtig,
wir uns an einer Demonstration des Europäischen Ge- bei den Betriebsratswahlen mitzumachen. Wenn es
werkschaftsbundes (EGB) in Brüssel am 15. Mai 2009 in Ihrem Betrieb bisher noch keinen Betriebsrat gebeteiligt. Zeitgleich hatten Kundgebungen in Madrid, geben hat, sprechen Sie uns an! Wir helfen Ihnen
Berlin und Prag stattgefunden.
bei der Durchführung der Wahl und unterstützen
Sie auch nach der Wahl mit kompetenter Beratung.
Die Bundestagswahl am 27. September 2009 hat uns
in Berlin eine neue Regierungskoalition beschert. Wir Wir bedanken uns bei allen NGG Mitgliedern für ihren
hatten uns als NGG aktiv in den Wahlkampf einge- aktiven Einsatz bei den vielen Ereignissen im verganmischt und unsere gewerkschaftlichen Forderungen genen Jahr und selbstverständlich auch bei der Gewie die Einführung eines gesetzlichen Mindestloh- winnung neuer Mitglieder für unsere NGG. Lasst uns
nes oder die Begrenzung von Leiharbeit vertreten. nicht nachlassen und unsere NGG auch im Jahr 2010
Wir werden die Regierungsarbeit der neuen Koalition weiter voranbringen!
daran messen, ob sie unseren Positionen und damit
den Interessen der Beschäftigten und ihren Familien
gerecht wird.
Christel Martin Gregor Hess
Im Bereich der Tarifpolitik können wir auf ein erfolgreiches Jahr 2009 zurück blicken. Die Ergebnisse im
Geschäftsführerin NGG Region Trier
Vorsitzender
NGG Region Trier
Tarifrunde 2009 im Bereich der NGG-Region Trier
Tarifkommissions-Mitglieder aus der
NGG Region Trier
Brauereien Rheinland-Rheinhessen
Wolfgang Lorse, Manfred Borsutzky
Backgewerbe Rheinland-Pfalz
Ergebnis
3 % ab 1. März 2009
Frank Schulte, Stefan Auel
3 % ab 1. Februar 2009, 1,4 % ab 1. November 2009
100 € Einmalzahlung (Azubis 50 €)
DineA (Kaufhof-Gastronomie)
2,5 % ab 1. Juni 2009
Felix Sliwinski
Fleischerhandwerk Rheinland-Rheinhessen
Girone Trier - Haustarifvertrag
Reihard Weber, Jürgen Schneider,
Werner Sedlaczek, Annerose Hillig
Heintz van Landewyck - Haustarifvertrag
Anneliese Woithe, Dieter Erkens, Alfred Lamberti,
Ingrid Hoffmann, Andreas Clemens
Japan Tobacco International (JTI)
Mechthild Dixius, Heribert Thiel, Gerd Willems, Alexandra Brand
Ludwig Schokolade Saarlouis - Haustarifvertrag
Klaus Braun, Joachim Swoboda, Sonja Seger,
Gerd Scholer, Peter Rynders
Milchindustrie - Hochwald Nahrungsmittel Werke
3 % für Metzger + Produktionsarbeiter,
3,4 % für Verkaufspersonal ab 1. Januar 2009
3 % ab 1. Januar 2009
2 % ab 1. Oktober 2009 zuzüglich 1,2 % des
Jahresentgeltes als Gewinnbeteiligung
2,8 % ab 1. Oktober 2009, Arbeitgeberbeitrag
zur Altersvorsorge 250 € (Azubis 160 €)
2,5 % ab 1. September 2009,
100 € Erholungsbeihilfe im August 2009
Klaus Schmitt, Peter Müller, Thomas Konrad
2 % ab 1. Juni 2009 + 0,8 % ab 1. November 2009,
Einmalzahlung zur Altersvorsorge von 75 €
Mineralbrunnen- und Erfrischungsgetränkeindustrie
3 % ab 1. Januar 2009, Einmalzahlung in Höhe von 150 €
Werner Jung, Karl Hermes, Doris Lux
Molkereien Rheinland-Pfalz
2 % ab 1. April 2009 + 1 % ab 1. August 2009,
Erhöhung Altersvorsorge um 60 € auf 684 €
Nährmittel und Feinkostindustrie - Dr. Oetker, Wittlich
3 % ab 1. Mai 2009, dauerhafte Erhöhung der tariflichen
Altersvorsorge um 20 € auf 700 €
Sektkellereien + Spirituosenindustrie Rheinland-Pfalz
2,5 % ab 1. Juli 2009,
Einmalzahlung von 200 € im Juli 2009
Weinkellereien Rheinland-Pfalz
2 % ab 1. August 2009,
Erhöhung der tariflichen Altersvorsorge um 25 € auf 675 €
Reimund Dimmer, Jérome Ville, Manfred Grün
Gregor Hess, Karin Pinas-Cano, Arno Negele, Julia Sieg
Mike Blattert, Beate Kauer, Manfred Oster
Tarifgeschehen 2009
In den verschiedenen Tarifrunden des Jahres 2009
konnten wir durchweg an die sehr guten Ergebnisse
des Jahres 2008 anknüpfen. In den meisten Industriebranchen erzielten wir Abschlüsse von 3% oder
allenfalls knapp darunter. Bei faktischer Preisstabilität
in Rheinland-Pfalz 2009 hat dies eine deutliche Steigerung der Realeinkommen für die Beschäftigten in
unseren Branchen gebracht, wie wir sie lange nicht
mehr erlebt haben. Dennoch war die Tarifrunde 2009
kein Selbstgänger. In mehreren Tarifbereichen waren
bis zu 3 Verhandlungen notwendig, um zum Abschluss
zu kommen. Vielfach haben wir parallel zu den Verhandlungen Aktivitäten in den Betrieben entwickelt, um
unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. So gab
es Unterschriftenaktionen in den Betrieben. Weiter hat-
Tarifbewegung heißt auch Mitgliederbewegung. Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden diskutieren die NGG-Mitglieder in den Weinkellereien über mögliche Aktivitäten.
ten wir Info-Stände durchgeführt, wo Informationen zur
Tarifrunde an die Beschäftigten verteilt worden sind.
Damit hatte NGG auch Flagge im Betrieb gezeigt.
Jahreshauptversammlung 2009
Am 14. März 2009 hatte die Jahreshauptversammlung
2009 in der Aula der Europäischen Rechtsakademie
in Trier statt gefunden. Mit mehr als 130 Teilnehmern
war die Veranstaltung wie in den Jahren zuvor sehr
gut besucht. Inhaltliche Schwerpunkte waren natürlich der Geschäftsbericht der NGG Region Trier über
die Aktivitäten des vorangegangenen Jahres sowie
die Wahlen zum Europäischen Parlament, die im Jahr
2009 am 5. Juni stattfanden. Hierzu war als Referent
der luxemburgische Europaabgeordnete Robert Goebbels eingeladen, der zugleich stellvertretender Vor-
100 % pro gesetzlicher Mindestlohn. Im Verlauf des
Jahres hatten wir das Thema Mindestlohn auf allen
unseren Veranstaltungen in den Mittelpunkt des Ge-
Große Zustimmung für den gesetzlichen Mindestlohn – Rita Trossen,
Herman Benz und Paul Peters bei der Abstimmung bei der Jahreshauptversammlung 2009
schehens gerückt. So konnten wir beispielsweise bei
der Bildungsmesse 2009 auf dem Trierer Messegelände vor allem viele junge Menschen ansprechen
und für das Thema sensibilisieren. Natürlich stand
auch die 1. Mai Feier des Jahres 2009 ganz unter
Robert Goebbels, Mitglied des Europaparlamentes aus Luxemburg,
betont auf der Jahreshauptversammlung der NGG Region Trier die
Wichtigkeit der Europawahlen für die Beschäftigten.
sitzender der Fraktion der sozialdemokratischen Partei
Europas im Europaparlament ist. Sein Referat stand
unter dem Motto: „Europa sozial gestalten – Was
können die Beschäftigten dafür tun?“
Mindestlohnkampagne
Im Jahr 2009 und hier insbesondere im Vorfeld der
Bundestagswahl hatte NGG die Aktivitäten zur Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes noch einmal verstärkt. In Betriebs- und Mitgliederversammlungen hatten wir betriebliche Abstimmungen über
die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes
durchgeführt. Hier konnten die Beschäftigten ihre ganz
persönliche Meinung zum Thema gesetzlicher Mindestlohn ausdrücken. Die Zustimmung war durchweg
NGG-Geschäftsführerin Christel Martin freut sich über prominente Unterstützer: Der Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen, Staatsministerin Malu Dreyer und der SPD-Bundestagsabgeordnete Manfred
Nink stimmen bei der Maifeier 2009 für die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes.
diesem Motto. Viele Besucher der Maifeier bekannten sich ausdrücklich zum gesetzlichen Mindestlohn,
darunter auch Prominente, wie der Trierer Oberbürgermeister Klaus Jensen oder die Staatsministerin
für Arbeit und Soziales Malu Dreyer.
Betriebspolitik –
die Visitenkarte der NGG
NGG unterstützt die Arbeit von Betriebsräten durch
Angebote von Schulungen und Seminaren, die Bereitstellung von Informationen und Broschüren, aber
auch durch Gespräche und Verhandlungen mit den
Arbeitgebern.
Junge NGG
Mit unseren Berufsanfängeraktionen informieren wir
die neuen Auszubildenden in den Betrieben über die
Vorteile der NGG-Mitgliedschaft. Weiterhin unterstützen wir die Arbeit der Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV) durch Beratung und Schulung.
Restrukturierung Gerolsteiner Brunnen
Insolvenzverfahren
Girone Tiefkühlkost Trier
Workshop 2009 für JAV-Mitglieder – Am 21./ 22. Juli 2009 hatten wir
für die JAV-Mitglieder aus den Betrieben im Bereich der NGG Region
Trier ein Seminar durchgeführt.
Arbeits- und Sozialrecht
Im Jahr 2009 hatten wir für unsere Mitglieder 144
Verfahren über die DGB Rechtschutz GmbH vor den
Arbeits- und Sozialgerichten geführt. Hier ging es um
Kündigungsschutz- und Leistungsklagen, sowie im
Bereich des Sozialrechts um Klagen auf Rentengewährung, Krankengeldzahlung, Leistungen der Agentur für Arbeit und vieles andere mehr.
Weihnachtsfeier
der
NGG Senioren
Mitgliederentwicklung
Eine unserer Traditionsveranstaltungen ist das jährliche Treffen unserer Seniorinnen und Senioren zum
Jahresende. Am 5. November 2009 hatten wieder gut
100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Weg nach
Trier in das Hotel Deutscher Hof gefunden. Wie immer
gab Christel Martin, die Geschäftsführerin der NGG
Region Trier, einen Überblick über die Ereignisse
des abgelaufenen Jahres. Überraschungsgast war in
diesem Jahr die stellvertretende NGG-Vorsitzende
Michaela Rosenberger, die über das aktuelle politische
Geschehen informierte.
Zum 31. Dezember 2009 hatte die NGG Region Trier einen Mitgliederbestand von 3.595. Dies ist gegenüber dem gleichen Zeitpunkt des Vorjahres ein
Rückgang von 77 Mitgliedern. 174 Neuzugängen
standen 232 Abgänge gegenüber. Im Landesvergleich hatten wir in der Region Trier die wenigsten
Abgänge. Bei den Neuaufnahmen haben wir uns für
das Jahr 2010 viel vorgenommen. Wir werden unter
anderem verstärkt auf die Berufseinsteiger in den
Betrieben zugehen und sie auf eine NGG Mitgliedschaft ansprechen.
Immer gut besucht – Gut 100 Teilnehmer hatten an der Rentnerfeier
2009 der NGG Region Trier teilgenommen.
Noch aktuell sind wir mit dem Insolvenzverfahren der
Firma Girone Tiefkühlkost in Trier befasst. Hier kämpft
der Betriebsrat mit Unterstützung der NGG für den Erhalt der Arbeitsplätze. Von der Insolvenz ist eine sehr
gut organisierte Belegschaft (über 90 %) betroffen, die
sich seit Anfang der neunziger Jahre sehr engagiert für
ihre Tarifverträge eingesetzt und dies auch in zahlreichen Tarifauseinandersetzungen, bis hin zum unbefristeten Streik, unter Beweis gestellt hat.
SI-MedienGestaltung – www.druckreich-trier.de
Die Verhandlungen um einen Interessenausgleich
und Sozialplan beim Gerolsteiner Brunnen waren ein
großer Schwerpunkt im Jahr 2009. Hier stellte die Geschäftsleitung aufgrund eines Beratergutachtens mehr
als 300 Arbeitsplätze zur Disposition. Dem Betriebsrat
war es in Zusammenarbeit mit NGG und Beratern der
Technologie-Beratungsstelle des DGB (TBS) gelungen,
jedwede Ausgliederung von Betriebsabteilungen zu
verhindern. Der unvermeidbare Stellenabbau konnte
weitestgehend sozialverträglich gestaltet werden, etwa
durch eine großzügig ausgestattete Altersteilzeitregelung, von der mehr als 50 Beschäftigte des Gerolsteiner Brunnen Gebrauch gemacht hatten. Weiterhin
konnte der Betriebsrat erreichen, dass Tätigkeiten, die
früher fremdvergeben waren, jetzt wieder in eigener
Regie ausgeführt werden. Etliche Mitgliederversammlungen und Vertrauensleutesitzungen sowie unzählige
Verhandlungstage waren für diesen großen Erfolg
des Betriebsrates erforderlich.