Keimen auf der Spur Neue Ausgründung geht an den Start

URL: http://www.uni-jena.de/Mitteilungen/PM160512_Biophotonics.pdf
Keimen auf der Spur
Neue Ausgründung geht an den Start
Das am 4. Mai gegründete Unternehmen "Biophotonics Diagnostics" entwickelt Software-Lösungen
und Datenbanksysteme mit denen lebensbedrohliche Krankheitserreger sowie deren mögliche
Resistenzen schnell und einfach identifiziert werden können. Die Kombination aus einem optischen
Messverfahren und einer Computer-basierten Datenanalyse verkürzt die bisher benötigte Zeit zur
eindeutigen Erregeridentifikation von etwa einem Tag auf wenige Stunden.
Eindeutige Identifizierung von Biopartikeln ist das Ziel
Die technologische Grundlage von "Biophotonics Diagnostics" ist der Bio Particle Explorer der
Firma rapID. Das vollautomatisierte Analysegerät bestimmt mittels eines optischen Messverfahrens
die Größe, Anzahl, Form und den chemischen Fingerabdruck von Biopartikeln in Patientenproben,
wie Blut und Urin, oder in Luft und Wasser. Die Daten werden mit Steckbriefen bekannter
Mikroorganismen abgeglichen, die in einer elektronischen Datenbank hinterlegt sind. Erst durch
den Datenbankabgleich und der Anwendung statistischer Analyseverfahren können die
Mikroorganismen und deren eventuelle Antibiotikaresistenzen eindeutig identifiziert werden.
Biophotonics Diagnostics entwickelt kundenspezifische Software-Lösungen zur schnellen und
automatisierten Erregerdiagnostik und erstellt spezifische Arbeitsvorschriften für die jeweiligen
medizinischen Fragestellungen (sogenannte Standard Operating Procedures).
Prof. Dr. Jürgen Popp, Mitbegründer von Biophotonics Diagnostics, wissenschaftlicher Direktor des
Leibniz-Institutes für Photonische Technologien (IPHT) und Leiter des Institutes für Physikalische
Chemie der Friedrich-Schiller-Universität Jena, erläutert beispielhaft das Anwendungspotenzial der
Technologie: "Bei einer Sepsis müssen die krankheitserregenden Erreger möglichst schnell,
zuverlässig und eindeutig identifiziert werden, um eine Behandlung mit geeigneten Antibiotika
einzuleiten. Bisher benötigte man dafür mindestens einen Tag. Damit geht wertvolle Zeit, die für
die richtige Therapie entscheidend ist, verloren. Mit der von uns entwickelten Diagnostik reduzieren
wir den Zeitaufwand auf wenige Stunden. Ärzte gewinnen damit einen Vorsprung, der
lebensrettend bei der Behandlung einer Sepsis sein kann."
Die Technologie von Biophotonics Diagnostics basiert auf verschiedenen, vom Bundesministerium
für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekten und einer engen Kooperation mit der
Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem Universitätsklinikum Jena.
Wichtige Impulse zur Weiterentwicklung der Technologie bezieht "Biophotonics Diagnostics" aus
der akademischen Expertise des IPHT, der Friedrich-Schiller-Universität Jena und dem
Universitätskliniken Jena. Insbesondere profitiert Biophotonics Diagnostics von der guten
Anbindung an Jenaer Forschungsnetzwerke wie den InfectoGnostics-Forschungscampus und dem
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wirtschaftsstrategischen Know-how des Partnerunternehmens rap.ID. Zudem arbeitet Biophotonics
Diagnostics eng mit Kunden aus der medizinischen und pharmazeutischen Forschung zusammen,
um den routinemäßigen Einsatz der neuen Diagnostik in Kliniken und Laboratorien voranzutreiben
und die Technologie deutschland- und europaweit zu vermarkten. Neben der klinischen Diagnostik
findet der schnelle, kostengünstige und einfache Erregernachweis Anwendung in der Lebensmittelund Umweltüberwachung sowie der Pharmazeutikaproduktion.
Biophotonics Diagnostics
Das Jenaer Unternehmen entwickelt Software-Lösungen und Datenbanksysteme mit denen
lebensbedrohliche Krankheitserreger sowie deren möglichen Resistenzen schnell und einfach
identifiziert werden können. Aus der erfolgreichen Zusammenarbeit von Partnern aus Wissenschaft
und Industrie ist die Idee für Biophotonics Diagnostics entstanden. Zum Gründungskonsortium
gehören neben Prof. Dr. Jürgen Popp die Geschäftsführer der rapID GmbH, Dr. Markus Lankers
und Dr. Oliver Valet.
Meldung vom: 12.05.2016 08:32 Uhr
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