Gernot Klemm Rede auf der Hauptversammlung der LINKEN Treptow-Köpenick am 4.7.15 Liebe Genossinnen und Genossen, sehr geehrte Gäste, zu Beginn einer längeren Ausführung bemüht mancher Redner gern eine Statistik. Beim heutigen Thema bietet es sich an, das besagtem manchen Redner gleich zu tun: Die demografische Entwicklung - so muss man beginnen – führt europa- und bundesweit u.a. dazu, dass sowohl die absolute Zahl der älteren Menschen als auch der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung erheblich zunehmen werden. In der Bundesrepublik wird bis zum Jahr 2050 ein Anstieg der Anzahl der Über-65-Jährigen um 54 % und Steigerung der Anzahl der Über-80-Jährigen um 174 % erwartet. Damit verbunden ist ein Rückgang der jüngeren Bevölkerung, d.h die Bevölkerungspyramide wird auf den Kopf gestellt. Gemäß der aktuellen Bevölkerungsprognose wird in Berlin bis zum Jahr 2030 mit einer Steigerung der Anzahl der Menschen im Alter von 65 – 80 Jahren um 14,4 % und bei den Über-80-Jährigen sogar um 80,7 % gerechnet. In Treptow-Köpenick liegt der Anteil der Menschen über 65 Jahren mit etwa 24 % heute schon 5 % über dem Berliner Durchschnitt. Gemäß dem Demografiekonzept des Landes Berlin wird sich der Anteil der Menschen im Alter von 65 bis 80 in Treptow-Köpenick bis 2030 um mehr als 40 % erhöhen, die Zahl der Über-80Jährigen um über 140 %. Dies bedeutet, dass der demografische Wandel, der für weite Teile der Bundesrepublik Deutschland für 2050 prognostiziert wird, in Treptow-Köpenick jetzt schon im vollen Gange ist und sich bereits 2030 vollzogen haben wird. Insbesondere die Zahl der Hochbetagten, d.h. der Über-80-Jährigen wird bei uns bis 2020 auf 9 Prozent der Gesamtbevölkerung steigen. Im Übrigen steigt auch überall die Anzahl der Menschen mit Behinderungen was u.a. auch mit den Älterwerden zu tun hat. Vor diesem demografischen Wandel bibbert Europa, und die Bunderepublik und Berlin. Man erhöht die Lebensarbeitszeit, senkt die Renten, erhöht dafür aber die Beiträge in Renten- und Pflegekassen und befürchtet trotzdem allerschlimmstes. Wir könnten in Treptow-Köpenick gleiches tun, bibbern und warten. Oder wir nehmen uns der Sache einfach an. Veränderung schafft immer auch Raum für Neues. Dabei vorauszugehen, ist spannend, ist Herausforderung. Treptow-Köpenick kann Vorreiter der Meisterung des demografischen Wandels in Berlin und darüber hinaus werden. Ich plädiere deshalb dafür, die Herausforderung anzunehmen, nicht zu bibbern, sondern sie Chance zu ergreifen. Um sich dem annehmen zu können, muss als erstes die Frage gestellt werden, inwiefern alt zu werden oder zu sein eigentlich ein Problem ist. Eine Blitzumfrage in meiner Familie – in meiner Elterngeneration – ergab ein klares Bild: meine Mutter macht mit nun 82 Jahren ihre regelmäßigen Englandreisen nicht mehr mit dem Rucksack von bed-and-breakfast zu bed-and-breakfast, wo‘s gerade gefällt, sondern steuert nun gezielt ein vorgebuchtes Hotel an. Und mein Patenonkel, noch etwas älter, fährt mit seinem Auto keine ihm unbekannten Überlandstrecken mehr. Im Haushalt ist allgemein auf akrobatische Übungen an der Gardinenstange zu verzichten. Aber sonst ist man immer länger aktiv, nimmt am Leben teil, ist gern gesehen als Konsument, Urlauber, im Café und bei diversen Kulturangeboten. Alte sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, in Summe milliardenschwer und dazu zweifelsfrei ein Wachstumsfaktor für den Binnenkonsum. Und dieser Trend, fit zu bleiben, hält sich bei immer mehr Menschen bis ins höchste Alter. Bsp: Besuch bei Geburtstag Hundertjährige Das alles belegt: alt werden ist erst mal gar kein Problem. Im Gegenteil. Stellt sich weiter die Frage, ob Alte, zumal wenn sie immer mehr werden, für die Gesellschaft ein Problem darstellen. Dieses dumpfe Gefühl schwingt ja immer mit, wenn in Talkshows über den demografischen Wandel fabuliert wird. Auch hier kommt meine Blitzumfrage zu einem klaren Ergebnis. Ohne die aktiven Alten von heute würde vieles in der immer flexibleren Welt gar nicht mehr laufen. Unverzichtbar sind sie in den Familien als Babysitter, Hausaufgabenhelfer, als Hüter von Katze und Hund, als Nachbarn die die Paketsendungen annehmen, als Fahrdienst für Enkel und Urenkel, als Ratgeber, und in etlichen Ehrenämtern ohne die unsere Kiezklubs, Kultureinrichtungen, Sozialverbände oder Sport- und Heimatvereine gar nicht mehr funktionieren könnten. Und da wir hier ja unter uns sind schiebe ich gleich noch die Frage nach, ob sich hier jemand das Funktionieren der Partei noch vorstellen könnte ohne hunderte aktive alte Genossinnen und Genossen? Das alles belegt, Alte sind für die Gesellschaft überhaupt kein Problem, im Gegenteil. Stellt sich drittens die Frage, wo denn dann das Problem ist, vor dem wir unrettbar zu stehen scheinen. Dabei hilft mir meine Blitzumfrage dann nur noch bedingt weiter. Oder eigentlich gar nicht. Es geht nämlich nicht darum, nur bekannte Alte zu fragen, wie es ihnen geht und was sie machen – er geht zuerst darum, dass wir die alten Menschen, ihre Bedürfnisse und Wünsche ernst nehmen – mehr noch, es geht um einen Kern der Politik unserer Partei, um Selbstbestimmung und Mitgestaltung. Dazu lohnt im ersten Schritt ein Blick ins Gesetz, hier namentlich auf den § 71 des SGB XII, der verbindlich die Mitbestimmung von Senior/innen und Senioren bei der Altenplanung, von der vieles abhängt, vorschreibt. Die Mitbestimmungsgremien der Senior/innen, angefangen bei der bezirklichen Seniorenvertretung, sind nicht nur ernst zu nehmen sondern beim allem was ihre Belange betrifft miteinzubeziehen. Die Seniorenvertretung arbeitet in etlichen Beteiligungsgremien – namentlich in denen meiner Verwaltung – mit. Seniorengerechte Politik geht nicht für sondern nur mit Seniorinnen und Senioren. Deshalb ist es übrigens auch wichtig, dass wir uns verstärkt als Partei in diese Gremien einbringen und uns zumindest verstärkt an den Wahlen der Seniorenvertretungen beteiligen. Den demografischen Wandel meistern bedeutet im zweiten Schritt, die Senioren- oder Altenpolitik zu einem der berühmten Querschnittsthemen zu machen, denen man sich in allen Politikfeldern widmen muss. Und mein winziger Ausflug in die Statistik zu Beginn meiner Rede belegt zudem, dass es hier nicht einfach um eines der vielen bekannten Querschnittsaufgaben handelt. Es handelt sich um DAS politisch wichtigste Querschnittsthema der Zukunft! Lasst mich bei den dafür zu beleuchtenden Politikfelder zuerst auf das Thema Sozialpolitik eingehen – das gleich mal, der Einfachheit halber, im Verbund mit der Arbeitsmarktpolitik und der sog. Flexibilisierung des Arbeitsmarkes sowie der hohen Arbeitslosigkeit der letzten 25 Jahre betrachtet wird. Das Ergebnis dieser Politik sind gebrochene Erwerbsbiographien von Millionen Menschen mit fatalen Folgen. Deshalb steigt die Zahl der Grundsicherungsempfängerinnen bei Rentnerinnen und Rentnern derzeit rasant an. Im Jahr 2030 werden 40 Prozent der Neurentner nur noch die Grundsicherung erhalten. Altersarmut wird zum Massenphänomen. Noch ist der Renteneintritt für die meisten Menschen der Eintritt in einen neuen und mittlerweile erfreulich aktiven Lebensabschnitt. Aber schon heute und in Zukunft dann massenhaft, ist sie für viele auch nur der Wechsel von einem prekären Lebensabschnitt mit unterschiedlichen Jobs und Arbeitsmarktmaßnahmen und Arbeitslosigkeit in den nächsten prekären Lebensabschnitt, in dem man mit unterschiedlichen Jobs und Anträgen beim Amt weiterwursteln muss um überleben zu können und das, weil man älter wird, immer schlechter kann. Dass diese Entwicklung ein sozialpolitischer Skandal ist, sei hier nur am Rande erwähnt. Die LINKE kämpft im Bund mit aller Kraft gegen diese Entwicklung an. Ein Zwischenerfolg dabei ist die Einführung des gesetzlichen Mindestlohnes der sich letztendlich auch positiv aufs Rentenniveau auswirken kann und soll. Aber die wachsende Altersarmut, die Ergebnis von 30 Jahren neoliberaler Politik ist, wird trotz allem Gegensteuern Folgen haben, denen wir auf allen Ebenen entgegensteuern müssen. Was gibt es dafür an Angeboten schon jetzt in Treptow-Köpenick? Fangen wir mal mit etwas scheinbar ganz Bescheidenem an – den Fahrten für grundsicherungsempfangende Rentner/innen und Rentner. Alle Betroffenen bekommen jährlich vom Sozialamt eine kleine Liste mit Reiseangeboten. D.h., pro Jahr bekommen sie eine Busreise „geschenkt“. In diesem Jahr ging es u.a. nach Lychen mit Dampferfahrt oder nach Wernigerode mit Schlossbesichtigung und Stadtrundgang. Ich habe an der Fahrt nach Wernigerode teilgenommen. „Meine Reisegruppe“ war stolz wie Bolle, einmal im Jahr einfach „Reisegruppe“ sein zu dürfen und was zu sehen. Dafür greift man gern auch zum letzten guten Kleid im Schrank und macht sich hübsch für den Tag. Für unterwegs wird Mineralwasser gestellt, es gibt Mittagessen in einem Restaurant und später Kaffee und Kuchen in einer Baumkuchenmanufaktur. Und erst bei der Frage der Kellner, ob‘s anschließend noch ein Likör oder Cappuccino sein kann, stößt man wieder auf die Grenzen, auf die Unterschiede - zu den anderen. Doch es geht uns dabei nicht nur einfach um die Fahrten. Es geht dabei darum, den Menschen aus ihrer sozialen Isolation und oft auch aus ihrer Einsamkeit zu helfen. Und es geht uns darum, sie auf die anderen Angebote für Senior/innen im Bezirk aufmerksam zu machen. Und das Ganze ist übrigens auch kein „Geschenk“ des Amtes. Jedenfalls noch nicht. Es wird aus einer Erbschaft finanziert, die dem Land Berlin von einem sozial engagierten Bürger vermacht worden ist. Irgendwann, wohl übernächstes Jahr, ist die Erbschaft aber aufgebraucht und schon jetzt ist die Nachfrage bei uns so hoch, dass das Sozialamt Geld zuschießen muss. Aber hier wird weiter der Grundsatz gelten: jeder der will bekommt pro Jahr eine Fahrt. Das ist, liebe Genossinnen und Genossen, das allermindeste, was ein Amt diesen Menschen zu bieten hat und deshalb muss das Angebot unter allen Umständen bleiben. Es kann nicht sein, dass so etwas nur geht, wenn wie vor zweihundert Jahren wohltätige Bürger großzügig was für die Armenhilfe spenden! Es gibt in unserem Bezirk darüber hinaus an die vierzig Seniorentreffs, die meisten davon betrieben von Wohnungsbaugesellschaften und Wohnungsgenossenschaften. Teilweise unterstützt vom Sozialamt, wie das Projekt Tausendfüßler. Hier gibt es zahlreiche preiswerte, für Grundsicherungsempfänger/innen oft kostenlose, Freizeitangebote. Mehr Alte bedeutet, wir werden in Zukunft viel mehr dieser Angebote brauchen. Mehr arme Senior/innen bedeutet, es wird nicht im Selbstlauf mehr Angebote von Wohnungsgesellschaften geben. D.h. wir müssen uns in Zukunft noch stärker als Kommune für Seniorentreffs engagieren. Das kostet zweifelsfrei auch mehr Geld. Treptow-Köpenick leistet sich schon jetzt den Luxus von zehn kommunalen Kiezklubs. 240.000 Besucher im vorigen Jahr in den Kiezklubs sind Berliner Spitze und zwar mit deutlichem Abstand und bestätigen den Bedarf. „Luxus“ sind die Kiezklubs also insofern, dass kein anderer Bezirk so ein breites Angebot vorhält. Das hat auch die bezirkliche SPD gemerkt und vor vier Jahren da schon mal Kürzungspläne – namentlich die Idee der Übertragung an Freie Träger – aus der Tasche geholt. Nach machtvollen Protesten ist die Idee genauso schnell wieder eingepackt worden. Dieser Luxus kostet uns derzeit im Jahr etwa 500.000 €, die bisher durch Budgetgewinne an anderer Stelle vom Sozialamt selbst erwirtschaftet werden konnten. Die Kiezklubs mit ihren generationsübergreifenden Angeboten platzen aber jetzt schon aus allen Nähten und wie brauchen mehr Räume und mit Blick auf die wachsende Stadt perspektivisch auch mehr Kiezklubs. Die Kiezklubs tragen sich übrigens weitestgehend ehrenamtlich. Abgesehen von einer Leiterstelle leben sie von der Arbeit der ehrenamtlichen Beiräte und von Zirkelleitern und zahlreichen anderen Helferinnen und Helfern. Nur so kann an fünf bis sieben Tage rund um die Uhr dort was los sein. Um diese Aktivitäten zu stärken und zugleich die Probleme von Grundsicherungsrentner/innen mitzudenken, haben wir in diesem Jahr ein zusätzliches Angebot etabliert, nach dem pro Kiezklub zwei bis drei Grundsicherungsempfänger für eine Aufwandsentschädigung, die nicht auf die Grundrente angerechnet wird, für ihr Engagement bezahlt werden können. Das freilich nur für 1,80 € die Stunde für 8 bis 12 Stunden pro Woche. Die Bewerbungen dafür halten sich leider in Grenzen. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich Grundsicherungsempfänger schämen, ihre Verhältnisse faktisch öffentlich kundtun zu müssen. Ehrenamt in unserem Bezirk wird sowieso groß geschrieben. Mit dem Ehrenamtsagentur „Sternfischer“ ist vom Sozialamt ein Projekt geschaffen worden, was bundesweit Beachtung findet. Hier werden Interessierte beraten, wo sie sich ehrenamtlich engagieren können. Hier werden Sport- und Bürgervereine, Verbände und soziale Einrichtungen mit interessierten Ehrenamtlern zusammen gebracht. Und auch hier sind die neuen und die alten Alten der größte Schatz, den es tagtäglich zu heben gilt. Alle Menschen in unserem Bezirk, die 63 Jahre alt geworden sind, werden vom Sozialamt zu Informationsveranstaltungen vor Ort eingeladen, in denen die Sternfischer ihr Angebot vorstellen. Und so wird nicht nur in Sportvereinen, Heimatmuseen, Kiezklubs oder in Hospizdiensten ehrenamtlich geholfen. Und Alte unterstützen Alte auch ganz direkt. Namentlich in den Sozialkommissionen in allen Ortsteilen, wo man sich um bedürftige oder vereinsamte Nachbarn kümmert und sie insbesondere an den Geburtstagen nicht vergisst. Zur Koordination der Arbeit der Sozialkommissionen hält das Sozialamt Personal vor, das anderswo schon längst gestrichen worden ist. Ehrenamt muss anerkannt werden. Die Sternfischer küren z.B. einmal monatlich auf Vorschlag aus Projekten und Vereinen einen Ehrenamtler als „Stern des Monats“ und stellen sie bzw. ihn in ihren „Sternzeitung“ vor. Das Sozialamt organisiert jährlich Dankeschönveranstaltungen für Ehrenamtler – mal als Dampferfahrt, mal als Ball im Penta-Hotel. Das sind Termine, an denen der Sozialstadtrat immer gern teilnimmt. Und wenn man dort dann unter Eindruck der noblen Räumlichkeit und des guten Essens gesagt bekommt, dass das alles eigentlich viel zu teuer und sowieso nicht nötig ist, kann man offen und ehrlich antworten, dass es kaum besser investiertes Sozialamtsgeld gibt als dieses. Was Alte im Ehrenamt in Treptow-Köpenick und anderswo für den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft leisten, lässt sich gar nicht hoch genug einschätzen und ist in Geld gleich gar nicht aufzuwiegen. Aber das Ehrenamt und seine Möglichkeiten stoßen natürlich auf Grenzen. Eine davon ist die Tatsache, dass in diesem Jahr alle arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen im Sozialbereich auslaufen. Mit diesen Angeboten wurde in den Kiezklubs geholfen, zahlreiche Sozialberatungsangebote unterhalten und es gab auch einen Behindertenbegleitdienst, durch den es Menschen ermöglicht wurde, mit Begleitung Einkäufe oder Arztgänge zu erledigen. Von diesen Streichungen – von MAE, FAV oder Bürgerarbeit - ist auch die komplette Kulturlandschaft des Bezirkes, etliche Sportvereine, die Grünflächenpflege oder der Betrieb des Strandbades Rahnsdorf betroffen. Klar übrigens, dass ein findiger Sozialstadtrat beim Wegfall der Behindertenbegleitdienste nach Kompensationsmöglichkeiten sucht. So verhandle ich derzeit mit einem hier nicht genanntes größeres Einkaufszentrum über einen in Brandenburg bereits erfolgreich etablierte Modell, mit dem man auf Kosten des Einkaufscenters mit dem Taxi dort hingefahren und mit seinen Einkäufen später wieder nachhause gefahren wird. Aber es kann nicht sein, dass dem ersten großen Skandal vor zwanzig/dreißig Jahren – als man öffentliche Aufgaben auf den zweiten Arbeitsmarkt abgeschoben und reguläre Beschäftigungsverhältnisse durch Arbeitsmarktmaßnahmen ersetzt hat – nun ein mindestens genauso großer folgt: Öffentliche Aufgaben – und dazu gehört die Kultur und dazu gehört die auskömmliche Ausstattung sozialer Einrichtungen und dazu gehört meiner Meinung nach auch der dringend notwendige Behindertenbegleitdienst – müssen öffentlich angeboten und öffentlich finanziert werden! Wer diese Aufgaben aufs Ehrenamt abschieben will desavouiert den Ruf und die Stellung und den Wert des Ehrenamtes. Hier braucht es einen grundlegenden Politikwechsel. Statt Stellen im öffentlichen Dienst von Berlin weiter abzubauen – für Treptow-Köpenick gibt’s immer noch die Auflage, 309 Stellen bis 2020 zu streichen -, müssen Stellen geschaffen werden! Hier gilt es wieder mehr Staat zu wagen! Mehr Staat wagen ist meiner Meinung nach auch im gesamten Bereich der Pflege notwendig. Der „Pflegemarkt“ wächst. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung geht von einem Zuwachs der Pflegebedürftigen um 50 Prozent bis 2030 aus. Überall entstehen Seniorenresidenzen, betreute Wohngemeinschaften, Pflegeheime; überall werben soziale Pflegedienste für ihre Leistungen. Die Pflege in Deutschland ist ein Milliardengeschäft und gerade TreptowKöpenick ist deshalb gut beraten, noch mehr dafür zu werben, dass es sich hier gut alt werden lässt. Das bringt Arbeitsplätze, und damit Geld, und das stärkt wieder den Mittelstand und ist deshalb für alle gut. Der Bezirk hilft so gut er kann auch dabei, dass jede und jeder in Bezug auf die Pflegeangebote gut beraten und unterstützt wird. Zwar sind auch hier unsere Möglichkeiten beschränkt und das Sozialamt muss natürlich bei allem auch auf die Kosten schauen. Aber was wir tun können, tun wir auch. Ein Bespiel sind die sogenannten Pflegestützpunkte – Ausfluss eines Bundesprogrammes. Der Namen ist zwar irrenführend, aber er ist nach Gesetz nun mal so. In diesen Pflegestützpunkten bekommt man zwar keine Pflege, aber eine ganz wertvolle Beratung. Betroffene und Angehörige werden dort neutral informiert, welche Pflegeleistungen ihnen zustehen und welche passenden Angebote es dafür gibt. Neutral informiert bedeutet: die Kommune als Sozialhilfeträger und die Krankenkassen bezahlen das Angebot der Pflegestützpunkte, die Beratung selbst führen aber Unabhängige durch. So errechnen sie für gewünschte Leistungen auch gern die Kostensätze, die vom Sozialamt zu erstatten sind oder die Anteile, die die Krankenkasse zu leisten haben, und auch ob und in welcher Höhe die Kinder und Angehörigen der zu Pflegenden zur Kasse gebeten werden. Krankenkassen, die natürlich auch gern bei Pflegeangeboten beraten, rechnen nicht so gern zu ihren Ungunsten. Und auch die Übersicht über die vielfältigen Pflegeangebote im Bezirk und überhaupt, die die Pflegestützpunkte haben, ist wichtig. Ich kannte vor drei Monaten die Tagesgruppen für Demenzkranke noch nicht, durch die pflegende Angehörige enorm entlastet werden, und durch die einen vorschnelle „Abschiebung“ ins Heim vermieden werden kann. Heute gibt es in unserem Bezirk drei solche Pflegestützpunkte – einer davon direkt im Haus des Sozialamtes. Mittlerweile arbeitet die Bundesregierung zusammen mit dem Sozialausschuss des deutsche Städtetages daran, ein ähnliches Modell unter dem Namen „Pflegefreundliche Kommune“ in Kooperation mit den Pflegekassen zu entwickeln. Damit würden diese Beratungsangebote ausgebaut werden können. Natürlich habe ich gleich Richtung Senatsverwaltung signalisiert, dass wir auch hier gern Modellkommune werden wollen. So dieses Modell dann endlich mal zustande kommt, es bei uns einführen zu können, ziemlich gut. Aber bei allem Schönen und Guten an der aktuellen Pfleglandschaft – sie hat, wie anfangs erwähnt, einen entscheidenden Haken. Sie muss sich rechnen. Denn sie ist im Rahmen der neoliberalen Politik der letzten dreißig Jahre vollends auf den freien Markt geworfen worden. Das Ergebnis davon findet man nach kurzem Suchen u.a. in Form von Hochglanzbroschüren, die z.B. für Seniorenresidenzen werben. Ich habe in so einer Broschüre für mich ein schönes Angebot gefunden – Zweizimmerwohnung, 70 Quadratmeter, Küche, Balkon, Tiefgarage, Schwimmbad im Komplex, Ärzte, Massage, Kosmetik, Mittagessen inklusive, Reinigung einmal die Woche und Pflegeleistungen für alle erdenklichen Pflegestufen und Haushaltshilfen und alles was man sonst noch wünscht kann jederzeit zugebucht werden. Grundpreis pro Monat: 3.800 €, Staffelmiete käme hinzu. Für 1.000 € mehr kann ich auch drei Zimmer auf einhundert Quadratmetern mieten. Nur: ich werde mir das beschriebene „kleine Paket“ nicht leisten können. Und das, obwohl mein Einkommen meilenweit über dem Berliner Durchschnittseinkommen ist und es meine Rente, wenn ich noch eine Weile als Stadtrat durchhalte, ebenfalls höchst überdurchschnittlich ausfallen wird. Ich müsste noch mindestens bis Abschluss des 80ten Lebensjahres Stadtrat bleiben, um so ein Angebot vielleicht in Erwägung ziehen zu können. Nur hätte ich dann – ausgelaugt und hochbetagt – nicht mehr viel davon. Und nach Gesetz muss ich als Stadtrat sowieso mit 67 Jahren aufhören und schon so lange will ich eigentlich nicht machen, weil ich nicht so verschroben und berufsblind wie Heinz Buschkowsky aus Neukölln enden will … Aber Spaß beiseite. Wer bitteschön kann sich diese Angebote leisten? Wer kann es sich heute leisten und wer – in Anbetracht der wachsenden Altersarmut – noch in zehn, oder zwanzig oder dreißig Jahren? Und ein zweites fällt dabei auf: die verlangten Preise sind trotz des schönen Beiwerks einfach Mondpreise. Den Unternehmen geht’s nicht zuerst um schöneres Wohnen für Senioren sondern es geht um maximale Profite. Und im Kleingedruckten finden sich dann auch noch ganz andere Adressaten für das Angebot. Das Haus gibt es nämlich noch gar nicht. Es soll erst errichtet werden. Es handelt sich dabei um einen Fonds und man sucht Anleger und ich glaube, man findet auch genug Doofe, die Geld da reinstecken, obwohl überaus fraglich ist, ob die versprochenen Gewinne irgendwann auch nur annähernd fließen werden … Ja, werden Marktbefürworter dazu sagen, das ist Wettbewerb, und der Wettbewerb belebt das Geschäft und senkt auch die Preise und erhöht die Qualität … Stimmt auch. Aber nur bis zu einem gewissen Grade. Wenn der Staat sich vollends aus dem Pflegemarkt zurückzieht – und genau das ist passiert – dann ist der Wettbewerb tot und die großen Anbieter diktieren die Preise und verdrängen übrigens gern auch kleine kieznahe Angebote und Träger. Da wird dann soviel Geld genommen, was man kriegt … Pflege, Altenpflege zumal, hat zuerst den Menschen und nicht dem Markt und dem Kapital zu dienen! Deshalb gehört sie nicht zu 100 Prozent auf den Markt. Deshalb gilt auch hier: es ist hohe Zeit, endlich wieder mehr Staat zu wagen! Köpenick ist bei der Privatisierungswelle der Pflegeheime in den 1990er Jahren übrigens eigene Wege gegangen. Das Pflegeheim in Friedrichshagen wurde nicht privatisiert sondern in eine gemeinnützige Stiftung überführt, die dem Bezirk zu 100 Prozent gehört und deren Kuratoriumsvorsitzende jeweils der Sozialstadtrat ist. Als Kuratoriumsvorsitzender kann ich berichten, dass die Bilanz sehr gut ist, die Auslastung fast 100 Prozent beträgt, es Wartelisten gibt was auf eine hohe Zufriedenheit hindeutet. Der gesamte Komplex ist saniert, das Kerngeschäft ist die Betreuung pflegebedürftiger alter Menschen in den verschiedenen Betreuungsstufen geblieben. Die Finanzsituation einschließlich der geschaffenen Rücklagen ist richtig gut – im Vergleich mit privaten Wettbewerbern übrigens überdurchschnittlich gut. Gewinne verbieten sich nach Stiftungssatzung, sodass der Eigentümer Bezirk nicht einmal die schönen Rücklagen rausziehen kann. Und dazu unterstützt die Stiftung einige soziale Projekte die dem Bezirk sehr am Herzen liegen. Als Sozialstadtrat kann ich sagen, dass die Kostensätze der Stiftung überaus anständig und entsprechend für Bedürftige erstattungsfähig sind. Unsere Sozialstiftung ist auf dem liberalen Pflegemarkt im wahrsten Sinne des Wortes das Pfund, mit dem man für mehr öffentliche Hand wuchern kann. Es zeigt, dass es anders geht. Und deshalb brauchen wir einfach nur viel viel mehr davon! Jetzt, spätestens jetzt, muss umgesteuert werden, weil wir dringend viel mehr bezahlbare stationäre Pflegeangebote brauchen werden, wenn die Alten mehr und die Grundrentner/innen und Rentner in absehbarer Zeit viel mehr werden. Nur am Rande kann ich hier noch auf die Stärkung der häuslichen Pflege eingehen. Es ist richtig und wichtig, pflegebedürftigen Menschen das Leben in den eigenen vier Wänden so lange wie möglich zu ermöglichen. Diese Leistungen werden durch die Krankenkassen finanziert und überprüft und das ist auch in Ordnung so. Das Problem ist, dass die gebotenen Pflegeleistungen der Krankenkassen aus Kostengründen beschränkt sind und die Zeit für ein Gespräch mit den Pflegekräften, also für engere soziale Kontakte, oft fehlt. Auch hier gibt es also einen erheblichen Korrekturbedarf in Bezug auf die Qualität. … und hier nähern wir uns auch gleich dem nächsten Komplex, der anzusprechen ist, und leider wieder in der Zuständigkeit des Bundes liegt - namentlich die Gesundheitspolitik in Form einer scheinbar ewig anhaltenden Gesundheitsreform. Das ist eine Daueraufgabe an der seit Jahrzehnten ganz offensichtlich jede Gesundheitsministerin und jeder Gesundheitsminister scheitert. Man weiß gar nicht genau, wie der aktuelle Gesundheitsminister des Bundes heißt (Gröhe), weil – die wechseln in jeder Legislaturperiode … Das auch das Gesundheitssystem vollends privatisiert und jede Reform also nur ein Aushandlungsprozess zwischen Gesetzlichen Krankenkassen, Kassenärztlicher Vereinigung und den Krankenhäusern ist, in den mal mit der einen mal mit der anderen Ausrichtung gesetzliche Rahmen eingebastelt werden, braucht nicht noch einmal betont zu werden. Bei allen Aushandlungen geht’s aber immer um Quoten und Kostenfestsetzungen also ums Geld. Schon wieder haben wir also den allmächtigen Markt, der auch hier überhaupt nicht hin gehört. Ein Ausfluss davon ist die schlechte Versorgungslage mit niedergelassenen Ärzten in unserem Bezirk. Auf das Verfahren, wie Arztsitze über die Kassenärztliche Vereinigung in der Fläche geöffnet, geschlossen oder übernommen werden können, kann ich hier auch nicht in der Tiefe eingehen. Grundproblem für Treptow-Köpenick ist dabei der Zuschnitt der bundesweiten sog. Versorgungsbezirke. Und Berlin ist dabei ein einziger Versorgungsbezirk. Der Versorgungsbezirk Berlin hat derzeit zu viele niedergelassene Ärzte. Berlin ist also überdurchschnittlich gut versorgt und in Charlottenburg scheint stellenweise ein Arztpraxis an die nächste zu grenzen. Treptow-Köpenick hingegen ist, wäre es ein eignen Versorgungsbezirk, deutlich unterversorgt. Bei Hausärzten, Internisten und Neurologen liegt der Bezirk auf dem letzten Platz aller zwölf Berliner Bezirke. Im sog. Versorgungsstärkungsgesetz, das vom Bundestag gerade beschlossen wurde, drohte lange für unsere Situation keine Verbesserung. Nach Intervention, auch von Fachleuten aus unserer Bundestagsfraktion, konnte jetzt aber eine kleine Verbesserung erreicht werden. Danach soll die Versorgung innerhalb der Versorgungsbezirke genauer analysiert und bei der Zulassung von Arztsitzen genauer betrachtet werden. Demnach könnten ab Ende 2016 Arztsitze nach neuen Kriterien zugelassen werden und sich so unsere Situation ein wenig verbessern. Als Gesundheitsstadtrat berate ich mich regelmäßig mit einer Expertenrunde, an der sich auch die kassenärztliche Vereinigung beteiligt ist, über Verbesserungsmöglichkeiten. Ein Weg, den wir da zukünftig gemeinsam gehen wollen, ist die Schaffung einer Willkommenskultur für Ärzte im Bezirk. Zudem wird im Bezirk seit sieben Jahren im Rahmen eines Gesundheitszieleprozessen am Thema „Gesund alt werden in Treptow-Köpenick“ gearbeitet. Aktuell konzentriert sich der Prozess auf die Ziele Bewegung im Alter und Sucht im Alter. Im Rahmen des Prozesses ist ein Wegweiser für Bewegungsangebote für Senioren und eine Reihe von Angeboten wie der Seniorenwandertag aber auch der Demenzwandertag entstanden. Aber wie gesagt: der Schlüssel für die dringend notwendige grundlegende Politikänderung liegt im Bund: In Bezug auf die Altenpolitik muss dabei mindestens zweierlei geändert werden: zum einen sind bei der Vergabe von Arztsitzen die Herausforderungen einer älter werdenden Bevölkerung vor Ort besonders zu berücksichtigen; zum anderen sind Kassenärzte besonders zu honorieren, die überdurchschnittlich viele alte und hochbetagte Patienten haben. Das Erreichen beider Ziele wird ein entsetzlich langer Weg sein. Aber es muss heute muss damit begonnen werden, ihn zu gehen … Bleibt zum Schluss meiner Ausführungen noch der größte Politikbereich, der im Sinne der älter werdenden Bevölkerung beackert werden muss. Namentlich die Stadtentwicklungspolitik. Allein dieses Thema reicht für ein mindestens genauso langen Vortrag wie bis hier hin gehalten. Deshalb kann ich nur auf ein grundsätzliches Problem, namentlich das der Bebauungsplanung, aufmerksam machen und dem einige zusätzliche Vorschläge zufügen. In Treptow-Köpenick werden nach aktuellen Prognosen bis 2030 28.000 neue Wohnungen entstehen. Ein großer Teil davon entsteht in Baulücken und damit kaum steuerbar. Die anderen entstehen auf größeren Flächen im Rahmen von Bebauungsplanverfahren. Und für Bebauungsplanverfahren gibt es natürlich festgelegte Standards. Verbindlich ist die Schaffung notwendiger Schulplätze nach einem vorgegebenen Schlüssel. Halbwegs verbindlich ist die Schaffung von Kita-Plätzen geregelt. Geregelt ist die Schaffung von Spielplätzen. Straßenbegleitgrün und Parkplätze sind auch vorgeschrieben. Aber keine Sozialeinrichtungen, keine Jugendclubs, keine Ärztesitze, keine Kulturangebote, keine senioren- und behindertenfreundliche Quartiersgestaltung und überhaupt auch sonst nichts. Verhandelt werden kann bei sog. B-Plan-Verfahren mit den Investoren natürlich immer über mehr – so über preiswerte Wohnangebote und auch sonst über Wünsche. Das tut unsere BVV-Fraktion, voran Ernst Welters, tagtäglich mit all ihren Möglichkeiten. Aber der Senat, der da nachsteuern könnte, tut nichts! Und so wächst die Stadt derzeit, wie wir alle wissen, aber die soziale Infrastruktur wächst nicht mit. Auch hier muss – und könnte - sofort umgesteuert werden. Wir benötigen dringend und massenhaft bezahlbaren Wohnraum in Berlin! Und den am besten gleich und ausschließlich seniorengerecht. Denn perspektivisch, also spätestens ab 2030, dürfte fast jeder vierte potentielle Neumieter über 65 Jahre alt sein. Bezahlbar heißt, es müssen auch ausreichend Wohnungen in dem Preissegment geschaffen werden, das für Menschen in der Grundsicherung bezuschusst werden kann. Auch der Bedarf an bezahlbaren Seniorenwohnanlagen und Seniorenhäusern mit entsprechenden Räumlichkeiten für Betreuungsangebote wächst in einem Maße, dass sich ein spezielles Förderangebot für dieses Marktsegment im Berliner Maßstab förmlich aufdrängt. Wir brauchen dazu verbindliche Reglungen zur Schaffung von soziokulturellen Angeboten im Zuge der wachsenden Stadt, namentlich von generationsübergreifenden Begegnungsstädten und Angeboten für Senioren. Barrierefreiheit muss überall zum Standard der Bauplanung, Stadtplanung und Grünflächengestaltung werden. Und dazu muss in alten Hausbeständen nachgerüstet werden, weil nur so die Möglichkeit gegeben ist, lange selbstbestimmt in den angestammten eigenen vier Wänden und im angestammten Kiez wohnen zu bleiben. Diese Forderung ist auch ein Kern des Demografiekonzeptes, an dem das Bezirksamt Treptow-Köpenick im Moment intensiv arbeitet. Die Belange von Senior/innen sind in dem Demografiekonzept auch bei allen Planungen des öffentlichen Personennahverkehrs besonders hervorgehoben worden. Dazu gehören die Taktverdichtung, die Verbesserung der Umsteigebeziehungen im öffentlichen Personennahverkehr und der flächendeckende Einsatz von Niederflurstraßenbahnen. Dazu gehört natürlich auch die Bezahlbarkeit des ÖPNV, zu der die Berliner LINKE dieser Tage ein Angebot für eine öffentliche Debatte zur kostenfreien Nutzung erarbeitet hat. So, liebe Genossinnen und Genossen, nun stellt Euch mal alle hier gemachten Vorschläge für einen altengerechten Bezirk TreptowKöpenick zusammen vor! Im Ergebnis wäre Treptow-Köpenick ein Bezirk, in dem viele gesunde gut gelaunte ehrenamtlich aktive Rentner/innen und Rentner unterwegs sind, ein barrierefreier Bezirk wo jeder überall hin kommt auch mit Behinderungen, ein Bezirk wo mitbestimmt werden kann nicht nur in der Stadtplanung, ein Bezirk mit generationsübergreifenden Begegnungsstätten und Freizeitangeboten die für jeden erreichbar sind, ein Bezirk mit bezahlbarem Wohnraum, mit Ärzten um die Ecke bei denen man in der Sprechstunde auch ran genommen wird, ein Bezirk wo denen von Amts wegen geholfen wird die Hilfe benötigen und ein Bezirk in dem soziale Gerechtigkeit insofern Standard ist, das Benachteiligte ins Leben so gut es geht mit einbezogen statt ausgegrenzt werden. So sieht ein seniorengerechter Bezirk aus. So sieht ein behindertengerechter Bezirk aus. So sieht ein familienfreundlicher Bezirk aus, und ein kinderfreundlicher, ein weltoffener und toleranter Bezirk ja sogar ein hundefreundlicher ... Seniorengerechte Politik ist generationsgerechte Politik und damit menschengerechte Politik und damit – Klar! -die Politik der LINKEN! Dafür lohnt es sich, heute im Plenum und in den Arbeitsgruppen zu diskutieren. Und dafür lohnt es sich noch mehr, im Anschluss an heute gemeinsam zu arbeiten und zu streiten.
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