Jahresbericht 2015

Jahresbericht 2015
VERNETZUNG UND ZUSAMMENARBEIT
Aktion der Spitex Graubünden zum Nationalen Spitex Tag 2015
Mitgliederversammlung 2016
Traktandenliste
Spitex Chur
Mitgliederversammlung 2016
Mittwoch, 18. Mai 2016
14.00 Uhr
Bener Park
Gäuggelistrasse 60
7000 Chur
1. Wahl der Stimmenzähler
2. Genehmigung der Traktandenliste
3. Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 28. Mai 2015
4. Jahresbericht 2015
5. Jahresrechnung 2015
6. Revisorenbericht
7. Entlastung des Vorstandes
8. Festsetzung des Mitgliederbeitrages
9. Voranschlag 2016
10. Wahlen
Bestätigung: Präsidium, Vorstandsmitglieder und Kontrollstelle
11. Anträge von Mitgliedern
12. Varia / Mitteilungen
«20 Jahre Spitex Chur - Aus dem Nähkästchen geplaudert»
Anlässlich des 20. Geburtstags werden Erinnerungen an die Geburtsstunden, die ersten
Schritte und die Pubertät wach. Die Erinnerungen werden aufgefrischt durch Frau Dorina
Attinger (1. Präsidentin) und Frau Margrit Weber (ehemalige kantonale Spitex Beraterin
GR). Die Geburtstagsgäste interessieren sich aber auch, wohin der Weg des Geburtstagkindes in die Zukunft führt. In die gläserne Kristallkugel der Zukunft schauen Frau Barla
Cahannes (Präsidentin der Spitex Chur) und Frau Bernadette Jörimann (Geschäftsleiterin
der Spitex Chur).
Am Schluss der Veranstaltung sind alle Anwesende herzlich zum Anschnitt der Geburtstagstorte eingeladen.
Das Protokoll und der Jahresbericht 2015 werden an der Versammlung nicht vorgelesen.
Allfällige Anträge sind bis Montag, 02. Mai 2016 schriftlich an Spitex Chur, Gartenstrasse 2,
7000 Chur, einzureichen.
Wir freuen uns, Sie im Bener Park an der Mitgliederversammlung 2016 begrüssen zu
dürfen.
Barla Cahannes Bernadette Jörimann
PräsidentinGeschäftsleiterin
2
Protokoll der Mitgliederversammlung vom 28. Mai 2015
Bürgerheim, Cadonaustrasse 64, 7000 Chur
Anwesend:
Vorstandsmitglieder: Barla Cahannes, Reto Kühnis, Dr. med. Carla Maissen, Dr. med. Rolf
Eisenegger, Roger Schlub, Geschäftsleiterin und Leiterin Zentrale Dienste sowie 50 Vereinsmitglieder gemäss Präsenzliste.
Entschuldigt:
Mitglieder, Mitarbeitende und Interessierte gemäss Entschuldigungsliste
Begrüssung
Die Präsidentin, Barla Cahannes, heisst alle Anwesenden herzlich willkommen und
begrüsst namentlich den Stadtrat und Referent Tom Leibundgut, Enrico Stehr, Fachstelle
Alter der Stadt Chur, den Revisor Stefan Nigg, Leitender Revisor Finanzkontrolle, Dorina
Attinger, ehemalige Spitex Präsidentin, Josef Rogenmoser, alt Stadtrat, Dieter Heller, alt
Stadtschreiber, Hans Joss, Präsident Bündner Kantonalverband der Senioren, sowie die
Vorstandsmitglieder.
In ihrer Begrüssungsrede verweist die Präsidentin auf das gute Geschäftsergebnis und
dankt der Geschäftsleiterin Bernadette Jörimann und dem ganzen Spitex-Team für den
grossen Einsatz sowie der Stadt Chur für die gute Zusammenarbeit. Die Präsidentin erklärt die Finanzierung der Spitex Chur und die Berechnung der zukünftigen kantonalen
und städtischen Beiträge. Sie macht auf die grossen Herausforderungen gemäss ihrem
Bericht aufmerksam, dies sind die Neuorganisation der Gesundheitsregionen im ganzen
Kanton, der Fachkräftemangel und die demografische Entwicklung. Eine besondere Herausforderung bildet die Zunahme von psychisch erkrankten Kundinnen und Kunden.
Traktanden:
1. Wahl der Stimmenzähler
Als Stimmenzählerin wird Brigitta Mayer gewählt.
2. Genehmigung der Traktandenliste
Die Einladung zur Mitgliederversammlung ist frist- und formgerecht erfolgt. Damit ist die
heutige Versammlung rechtsgültig zu Stande gekommen und ist beschlussfähig. Die Traktandenliste wird einstimmig genehmigt.
3. Protokoll der ordentlichen Mitgliederversammlung vom 26.05.2014
Das Protokoll wurde den Mitgliedern mit der Einladung zur heutigen Versammlung zugestellt. Auf das Verlesen wird im Einverständnis der Anwesenden verzichtet. Das Protokoll
der Mitgliederversammlung vom 26.05.2014 wird einstimmig genehmigt.
4. Jahresbericht 2014
Ebenfalls mit der Einladung zur Versammlung wurde der Jahresbericht 2014 den Mitgliedern zugestellt. Im Einverständnis aller Anwesenden wird wiederum auf das Verlesen
verzichtet. Seitens der Mitglieder wird das Wort nicht gewünscht. Der Jahresbericht 2014
wird einstimmig genehmigt.
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5. Jahresrechnung 2014
Die Jahresrechnung 2014 wurde den Mitgliedern zusammen mit der Einladung zur Versammlung zugestellt. Die Geschäftsleiterin, Bernadette Jörimann, präsentiert Grafiken,
die die stetige Zunahme unserer Leistungen wiedergeben. 2014 ist ein absolutes Rekordjahr. In der Pflege können wir eine Zunahme von 12% verzeichnen, bei den psychiatrischen Leistungen sogar ein Wachstum von 87% gegenüber dem Vorjahr. Die Anzahl der
Kundinnen und Kunden wie auch die Produktivität haben Rekordwerte erreicht.
Die Leiterin Zentrale Dienste, Silvia Dietrich, gibt folgende Erklärungen zur Bilanz per
31.12.2014 und zur Jahresrechnung 2014 ab: Die Bilanzsumme ist durch die hohe Liquidität (Aktiven) und durch die Bildung einer Arbeitgeberbeitragsreserve BVG und den
Gewinn (Passiven) gestiegen.
Durch das positive Ergebnis entfällt auf der Ertragsseite der Erfolgsrechnung der Gemeindebeitrag gemäss städtischem Altersgesetz. Im Aufwand ist im Arbeitgeberbeitr. Sozialversicherungen die Bildung der Arbeitgeberbeitragsreserve BVG ersichtlich.Es erfolgen
keine Fragen oder Wortmeldungen. Die Jahresrechnung 2014 wird einstimmig genehmigt.
6. Revisorenbericht
Der Bericht der Kontrollstelle über die Prüfung der Jahresrechnung 2014 wurde den Mitgliedern mit der Einladung zur Versammlung zugestellt. Ein Verlesen des Berichtes wird
nicht erwünscht. Aus dem Kreis der Mitglieder erfolgen keine Wortmeldungen. Der Revisorenbericht 2014 wird einstimmig genehmigt.
7. Entlastung des Vorstandes
Die Präsidentin empfiehlt, die verantwortlichen Organe zu entlasten. Dem Antrag wird
einstimmig zugestimmt.
An dieser Stelle bedankt sich die Präsidentin bei den Mitgliedern für das dem Vorstand
entgegengebrachte Vertrauen. Ebenso gilt ihr Dank den Vorstandsmitgliedern für die gute
Zusammenarbeit, der Geschäftsleiterin, dem Leitungsteam und allen Mitarbeitenden für
ihren grossen Einsatz, den Kundinnen und Kunden für ihre Treue sowie den Spendern
und Sponsoren für die finanzielle Unterstützung.
8. Festsetzung des Mitgliederbeitrages
Die Präsidentin schlägt vor, den Mitgliederbeitrag bei CHF 30.00 pro Jahr zu belassen.
Dem wird von den Anwesenden einstimmig zugestimmt.
9. Voranschlag 2015
Der Voranschlag 2015 wurde den Mitgliedern mit der Einladung zugestellt. Die Geschäftsleiterin, Bernadette Jörimann, präsentiert den Voranschlag im Vergleich zur Erfolgsrechnung 2014. Der Lohnaufwand wurde wegen dem grösseren Bedarf an Fachpersonal höher budgetiert. Im übrigen Personalaufwand sind mehr Weiterbildungen enthalten.
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Aus dem Kreis der Mitglieder wird die Frage gestellt, warum im Budget 2015 die Arbeitgeberbeiträge Sozialversicherungen tiefer als im Aufwand 2014 sind. Die Leiterin Zentrale
Dienste erklärt, dass im Aufwand 2014 die Arbeitgeberbeitragsreserve BVG enthalten ist.
Der Voranschlag 2015 wird einstimmig genehmigt.
10. Wahlen
Die Präsidentin, Barla Cahannes und die Vorstandsmitglieder Reto Kühnis, Dr. med. Carla
Maissen, Dr. med. Rolf Eisenegger und Roger Schlub stellen sich für ein weiteres Jahr zur
Verfügung. Mit Applaus werden sie wiedergewählt.
Ebenfalls zur Wiederwahl stellen sich die Revisoren René Rothmund und Stefan Nigg sowie der Revisor Stellvertreter Antonio Macri. Auch sie werden einstimmig wiedergewählt.
11. Anträge von Mitgliedern
Es sind keine Anträge der Mitglieder eingegangen.
12. Varia / Mitteilungen
Da keine Wortmeldungen folgen, dankt die Präsidentin für die Aufmerksamkeit und
schliesst um 14.45 Uhr die ordentliche Versammlung.
Im Anschluss referiert Herr Stadtrat Tom Leibundgut über die «Churer Stadtplanung - Wie
sieht unsere Stadt in der Zukunft aus?» Das Thema beinhaltet die Gebietsentwicklung in
Chur West. Das Mitwirkungsverfahren und die daraus gewonnenen Erkenntnisse für die
weitere Planung werden vorgestellt.
Die Anwesenden werden eingeladen, am anschliessenden Zvieri teilzunehmen und diesen zu geniessen.
Silvia Dietrich
Inhaltsverzeichnis
Bericht der Präsidentin
Bericht der Geschäftsleiterin
Entwicklung Ambulante Psychiatrische Pflege
6
Erfolgreiche Abschlüsse
8
Dienstjubiläen
24
Bilanz
26
13
23
Palliative Care versus Exit
14
Erfolgsrechnung
27
Wen Do – Prävention gegen Gewalt
16
Anhang und Erläuterungen
28
Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital
17
Bericht der Kontrollstelle
30
Fest verwurzelt
18
Bericht zur Jahresrechnung
31
Entlastung pflegender Angehöriger
20
Budget
33
Mit Demenz zu Hause leben
21
Tarife 2016
34
Aufgaben einer diplomierten Pflegefachfrau
22
Organe der Spitex Chur, Impressum
36
5
Bericht der Präsidentin
Meine Damen und Herren, Sie halten den
20. Jahresbericht der Spitex Chur in den
Händen, geschrieben im Jubeljahr des
20-jährigen Bestehens unserer Organisation.
Um ehrlich zu sein: Ich würde viel lieber
über das kommende Jahr und über die
Herausforderungen der Zukunft schreiben,
als hier Vergangenheitsbewältigung zu
betreiben. Hie und da schadet es jedoch
nicht, inne zu halten, in sich zu gehen und
kurz aber heftig auf Vergangenes zurückzublicken.
Seit letztem Januar hat uns die geplante
Erweiterung der Büroräumlichkeiten beschäftigt. Mitte Dezember konnten wir nach
erfolgreicher Planung und Umzug unseren
Empfangsbereich im Erdgeschoss des
Spitexzentrums eröffnen. Neben dem Empfang sind heute auch die Buchhaltung und
der Bereich HR im Erdgeschoss angesiedelt. Durch die grossen, mit dem Spitexlogo
versehenen Schaufenster der ehemaligen
Verkaufsräume der Firma Schubiger konnten wir sichtbarer werden und damit näher zur Stadtbevölkerung rücken. Neu hat
auch der Spitex Verband Graubünden seine Büroräumlichkeiten im Erdgeschoss an
der Gartenstrasse. Damit tritt die öffentliche
Spitex noch kompakter als Einheit und systemrelevante Organisation im gesamten
Gesundheitswesen auf.
6
Eine zentrale Frage, die uns ständig beschäftigt, ist jene nach der Optimierung
unserer Dienstleistungen. Alles aus einer
Hand ist unser Credo. Deshalb bieten wir
neben unseren ursprünglichen Kernleistungen wie Pflege, Hauswirtschaft, Betreuung
und Mahlzeitendienst seit einigen Jahren
auch einen Coiffeur- und einen Fusspflegeservice an. Neu hinzugekommen ist im
Berichtsjahr ein Heimwerkerservice. Dieser
besteht aus einem kleinen Team, welches
unseren Kunden bei der Bewältigung einfacher Handwerksarbeiten tatkräftig zur
Seite steht. Aber auch in unseren Kerngebieten sind wir bestrebt, uns laufend zu
verbessern. In Chur werden immer mehr
altersgerechte Siedlungen erstellt, die auch
betreutes Wohnen zulassen. Das sind gute
Wohnformen, welche auf gegenseitige Solidarität aufbauen und unterstützt durch die
umfassenden Leistungen der Spitex eine
möglichst lange Unabhängigkeit garantieren. In diesem Sinne haben wir die Verabschiedung des entsprechenden Gesetzes
im Grossen Rat sehr begrüsst. Wir sind
bei der Weiterentwicklung dieser Wohnformen beteiligt und konnten verschiedentlich
beratend mit Bauherren aber auch mit der
Stadt Chur Gespräche führen. Ebenfalls
wichtig ist uns die Kooperation mit anderen
Leistungserbringern. In diesem Jahr erlaube ich mir, stellvertretend für all unsere
Partner, die Psychiatrischen Dienste Graubünden (PDGR) zu erwähnen. Gemeinsam
gelingt es uns, die immer grössere Anzahl
an Psychiatrie-Fällen zu betreuen. Dabei
gilt unter uns der Grundsatz, jeder ist dort
tätig, wo er die grösste Kompetenz besitzt.
Wie auch im letzten Jahr (2014) konnte
die Spitex Chur im 2015 einen sehr guten
finanziellen Jahresabschluss präsentieren. Dank dem unermüdlichen Einsatz all
unserer Mitarbeitenden war dies möglich.
Bernadette Jörimann, unsere Geschäftsleiterin, stellte auch dieses Jahr treffend fest:
«Die Spitex ist nie voll». Darin liegt auch
unsere grosse Herausforderung: kurzfristig
Anfragen entgegen nehmen, die Einsätze
schnellstmöglich planen und die Mitarbeitenden in den Dienst zum Wohle unserer
Kundinnen und Kunden entsenden. Dabei
spielt es uns keine Rolle, ob es sich um
einen langen, komplexen Einsatz handelt
oder nur um einen kurzen. Wir, wir sind immer für unsere Kundinnen und Kunden da.
Auf Grund der grossen Anzahl Mitarbeitenden verfügen wir über optimal zusammengesetztes Fachpersonal, welches alle Einsätze abzudecken vermag.
Ich danke allen, die zum Erfolg unseres
Vereins in den letzten 19 Jahren beigetragen haben. Ich danke unseren Mitarbei-
tenden unter der Leitung von Bernadette
Jörimann, meinen Vorstandskolleginnen
und Kollegen, den Behörden, insbesondere
den Sozialen Diensten der Stadt Chur und
der Stadträtin Doris Caviezel. Ich danke
aber auch unseren Partnern und übrigen
Leistungserbringern im Gesundheitswesen
für die gute Zusammenarbeit. Zum Schluss
danke ich Ihnen, liebe Vereinsmitglieder, für
Ihre Treue und freue mich auf das bereits
gestartete Jubiläumsjahr. Dieses wird so
einiges mit sich bringen. Ihnen sind unsere,
mit einem Feuerwerk geschmückten SpitexAutos, sicher aufgefallen. Auch haben sie
bereits die verschiedenen Testimonials in
der Bündner Woche gesehen. Besuchen
Sie doch einmal unsere neue, bedienungsfreundliche Website unter www.spitex-chur.
ch. Bald werden sie dort einen JubiläumsWettbewerb mit tollen Preisen vorfinden.
Mitmachen lohnt sich.
Apropos mitmachen:
Um weiterhin erfolgreich im Gesundheitsmarkt mitmachen zu können, bedarf es
der stetigen Auseinandersetzung mit der
heutigen, schnelllebigen Zeit. Zur Erinnerung: Vor 10 Jahren gab es noch keine
iPhones und vor 5 Jahren noch praktisch
keine Apps. Heute sind diese neuen Errungenschaften aus unserem Leben nicht
mehr wegzudenken. Es stellt sich nicht die
Frage, ob dies gut oder schlecht ist. Es ist
einfach ein Faktum. Deshalb kreisen meine
Gedanken als Präsidentin der Spitex Chur
aber auch als Präsidentin des Spitex Verbandes GR stetig um diese ganze Entwicklung. Oft frage ich mich, wie sieht die Welt
in 10 oder 20 Jahren aus?
Industrie 4.0 und Digitalisierung sind Themen, die mich tagtäglich beschäftigen.
Was bedeutet diese industrielle Revolution
für die Spitex im Besonderen? Braucht es
unsere Dienstleistungen in Zukunft noch?
Werden Roboter Pflegeleistungen erbringen, wie diese in japanischen Restaurants
bereits erfolgreich Nudelsuppe kochen und
servieren oder im amerikanischen Silicon
Valley Polizeiaufgaben
«Die Zukunft hat viele
mit Erfolg übernehmen?
Müssen unsere MitarbeiNamen: Für Schwache ist
tenden noch tagtäglich
sie das Unerreichbare, für
zu den Kunden nach
die Furchtsamen das UnHause oder lassen sich
in Zukunft über einen
bekannte, für die Mutigen
Bildschirm zusammen mit
die Chance.»
dem Roboter die Pflege
und die hauswirtschaft(Viktor Hugo)
lichen Arbeiten koordinieren? Wie ändern sich
die Aufgaben der Ärzte? Brauchen wir in
Zukunft noch Hausärzte oder übernimmt
unser Smartphone oder ein anderes elektronisches Gerät die totale Überwachung
unserer Vitalfunktionen sowie die Diagnosestellung mit Therapie- und Medikamentenempfehlung? Braucht es noch Apotheken oder werden diese Daten direkt einem
Versandunternehmen elektronisch übermittelt und uns per Drohne zugestellt? Ich
könnte hier noch munter weiter fabulieren.
Fakt ist, dass dies und noch viel mehr auf
uns zukommen wird und zwar in Lichtgeschwindigkeit. Was ist die Erkenntnis
daraus? Gestützt auf den immer grösser
werdenden Kostendruck dürfen wir uns
dieser Entwicklung nicht verschliessen. Im
Gegenteil. Um konkurrenzfähig zu bleiben,
müssen wir jene technischen Errungenschaften für uns übernehmen, die uns weiterbringen.
Deshalb haben wir als Spitex Chur mit
dem diesjährigen (2016) Beitritt zum Verein eHealth Südost den richtigen Schritt
gemacht. Nur wenn es gelingt, alle Behandelnden von der Mitwirkung bei der künftigen Plattform zum Austausch elektronischer Patientendossiers zu überzeugen,
werden wir die ersten Vorboten der allerneuesten Technologien erfolgreich zum
Wohle unserer Kunden einsetzen können.
Ich freue mich darauf.
Barla Cahannes
Präsidentin
7
Bericht der Geschäftsleiterin
«Für uns alle war die uns gestellte Aufgabe, aus vier verschiedenen Vereinen eine SpitexOrganisation aufzubauen und aufrecht zu erhalten, sowie die Bevölkerung der Stadt Chur
mit Spitex-Dienstleistungen zu versorgen, nicht einfach. Zu verschieden waren die in uns
gesetzten Erwartungen und Forderungen.»
Stadtkrankenpflege der Sozialen Dienste
- empfahlen gemeinsam den Zusammenschluss dieser drei Basisorganisationen
zum Spitex-Verein Chur. An der Gründungsversammlung am 12. Mai 1995 wurden die Präsidentin, Dorina Attinger-Vincenz und weitere 11 Vorstandsmitglieder
gewählt. Die Stadt Chur als Auftraggeberin
erteilte dem Spitex-Verein Chur den Auftrag, Spitex-Dienstleistungen anzubieten
und zu erbringen. Diese Dienstleistungen
sollten koordiniert und bedarfsgerecht von
einer Stelle aus für die Bevölkerung unserer Stadt zur Verfügung stehen. Am 3.
20 Jahre Spitex Chur
Die drei ehemaligen Anbieter - der evan- Januar 1996 nahm der neue Verein, im so
gelische Hauspflegeverein, Abteilungen genannten «Spitex-Zentrum» an der SäHaushilfe und Hauspflege, die Hauspflege genstrasse 8, seine Tätigkeit auf.
des katholischen Frauenvereins und die
Wenn Sie jetzt ein wenig irritiert fragen was
diese Sätze sollen, kläre ich Sie gerne auf.
Mit obigen Worten hat nämlich mein erster
Jahresbericht für die Spitex Chur begonnen. Das war 1996. 20 Jahre später und
um viele Erfahrungen reicher schreibe ich
nun den 20. Jahresbericht. Vor 20 Jahren,
am 03.01.1996 hat Spitex Chur den Betrieb aufgenommen, ein Grund zum Feiern!
Mit einem detaillierten Rückblick verschone ich Sie, ein paar Zahlen und Fakten
möchte ich Ihnen jedoch nicht vorenthalten.
Tarife 1996
CHF 10.00/Std.
Hauswirtschaftliche
Leistungen
CHF 26.00/Std.
Gemeindekrankenpflege CHF 22.00/Std.
Beratung/Abklärung
Behandlungspflege
Grundpflege
CHF 79.80/Std.
CHF 65.40/Std.
CHF 54.60/Std.
Haushilfe/Hauspflege
Nacht-/
Wochenendzuschlag
Leichenbesorgung
tagsüber
Leichenbesorgung
nachts
8
Tarife 2016
CHF
5.00/Std.
CHF 100.00
f
CHF 200.00
f
Statistik
1996
2015
502
58‘524
19‘427
39‘097
817
69‘283
42‘521
26‘673
2‘749‘841
263‘396
3‘013‘237
827‘023.00
506‘369.00
900‘000.00
900‘000.00
–
3‘141‘023.00
5‘594555
667‘757
6‘272‘312
3‘577‘058
0
1‘484‘526
1‘181‘761
36‘623
6‘279‘968
Anzahl Mitarbeitende
Vollzeitstellen
129
40.11
102
60.40
Wegzeit in Stunden
4‘102
8‘067
Vom 01.01.1996 bis 31.12.2015 betreute
Kundinnen und Kunden
Älteste Kundin
9‘759
Anzahl Kunden
Einsatzstunden total
Pflegestunden
Stunden Hauswirtschaft und Betreuung
Personalaufwand
Sachaufwand
Aufwand total
Ertrag aus Dienstleistungen
Beiträge Bund
Beiträge Kanton
Beiträge Stadt
Beiträge Haldenstein
Ertrag total
104 J.
Erweiterung des Dienstleistungsangebotes
Jahr
2000
2001
2007
2009
2012
2012
2016
Dienstleistungsangebot
Ambulante Psychiatrische Pflege
Wundmanagement
Palliative Care
Spätdienst der diplomierten Pflegefachpersonen
Coiffeur-Service
Ambulante Fusspflege
Heimwerker-Service
Logo
1996 bis 2004
2004 bis 2010
seit 2010
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Weiterentwicklung der IT
Aussergewöhnlich schnell hat sich in den letzten 20 Jahren der IT-Bereich weiterentwickelt.
Aus unserer täglichen Arbeit sind PC‘s mit Internet und Smartphones nicht mehr wegzudenken.
Begonnen haben wir unsere Arbeit 1996 mit 2 PC’s und einem Drucker. Doch bereits nach
kurzer Zeit begann eine stetige Weiterentwicklung.
1996
1998
2004
2006
2007
2008
2011
2012
2013
2015
•Alphanumerische Pager
•In jedem Auto hat es ein Natel
•Zusammenarbeit mit TeleOffice, Rapperswil
•Anschaffung weiterer PC‘s
•Internetzugang
•Leitungsteam erhält elektronische Agenda (Palm)
•PC Stationen für Basis-MA
•Datenerfassung mit Q-Tec (Diplomierte Pflegefachpersonen)
•Umschaltung TeleOffice ins Kantonsspital
•Datenerfassung mit Dell-Geräten (Basismitarbeitende mit höheren Arbeitspensen)
•1. Website, www.spitex-chur.ch
•Elektronische Bedarfsabklärung RAI-HC mit Laptop
•Auslagerung Server ins Amt für Telematik
•Alle Mitarbeitenden erhalten ein Smartphone für Kommunikation und Datenerfassung
•Elektronische Einsatzplanung
•OPAN, Online Patientenanmeldung für Spitäler und Kliniken
•OPAN, Online Patientenanmeldung für Hausärzte, Kundinnen und Kunden
•94 Smartphones, 28 IT-Arbeitsplätze, 4 Drucker und 2 Multifunktionsgeräte
Einige werden nun denken, ist das erst 20
Jahre, andere, ist das schon 20 Jahre her.
So ist das mit den Erinnerungen. Für mich
ist die Zeit wie im Fluge vergangen, denn
ständiger Wandel mit den daraus resultierenden Herausforderungen lassen keine
Routine oder gar Langeweile aufkommen.
Ganz im Gegenteil, meine Aufgabe gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden, ein
zukunftsorientiertes Dienstleistungsangebot, das auf die individuellen Bedürfnisse
unserer Kunden abgestimmt ist, zu entwickeln und anzubieten ist spannend, herausfordernd und sehr abwechslungsreich.
10
Abwechslungsreich wird auch die nahe Zukunft bleiben, denn grosse Veränderungen
erwarten das Gesundheitswesen durch
eHealth, elektronische Patientendossiers
und die bereits vorhandenen IT-Möglichkeiten. Diese Entwicklung bietet gerade
für die Spitex-Organisationen neue
Chancen, die wir aktiv nutzen werden.
Auch die zeitintensive Rekrutierung
von Fach- und Assistenzpersonal
wird uns weiterhin sehr beschäftigen
und auf Trab halten. Hier sind neue
kreative Lösungen zu suchen.
Personalentwicklung
Die Personalentwicklung hat in der
Spitex Chur einen hohen Stellenwert.
Um den aktuellen und künftigen Anforderungen gerecht zu werden, besuchen unsere Mitarbeitenden verschiedenste interne wie auch externe
Aus- und Weiterbildungen. 2015 haben sich die Mitarbeitenden während
rund 2‘500 Stunden weitergebildet.
Unsere internen Weiterbildungsangebote werden immer wieder gerne
von Mitarbeitenden anderer Spitex-
Organisationen besucht oder unsere Mit- wortgeschützter Bereich steht unseren Mitarbeitenden werden als Referenten oder arbeitenden zur Verfügung.
Kursleiter für andere GesundheitsorganiIm Ratgeber der Bündner Woche konnten
sationen gebucht.
wir in regelmässigen Abständen in 10 verDass auch kulturelle Anlässe zu fachli- schiedenen Artikeln unsere Mitarbeitenden
cher Weiterentwicklung beitragen, haben zu Worte kommen lassen. Sie haben offen
die Mitarbeitenden erlebt, die gemeinsam und eindrücklich über ihren Alltag berichtet
den Film «Still Alice» besucht haben. Das und so auf unser vielfältiges Angebot aufSchicksal der erst 50-jährigen Professorin, merksam gemacht.
die an Alzheimer erkrankt ist, hinterliess
einen nachhaltigen Eindruck, machte betroffen und motivierte für unser Projekt «Mit
Demenz zu Hause leben» und gab Inputs
für den täglichen Umgang mit unseren demenziell erkrankten Kundinnen und Kunden.
Kommunikationskonzept
Seit alle Basis-Mitarbeitenden mit Smartphones ausgerüstet sind und so die meisten Informationen unmittelbar über das Gerät eingeholt werden können, hat sich der
persönliche Kontakt untereinander verändert. Ängste, dass der fachliche wie auch
der informelle Austausch zu kurz kommen,
machten sich breit. Nun galt es gemeinsam
ein Kommunikationskonzept zu erarbeiten,
dass dem Bedürfnis nach persönlichem
Kontakt aber auch der Wirtschaftlichkeit
Rechnung trägt. Das Leitungsteam war
gefordert und hat ein Kommunikationskonzept erstellt und präsentiert, das den verschiedenen Bedürfnissen gerecht wird.
Regelmässige Veranstaltungen für die
Mitarbeitenden tragen zusätzlich zum
gegenseitigen Austausch und besseren
Kennenlernen bei. So haben verschiedene Nachtessen, Ausstellungs- und Kinobesuche, Minigolf, der Personalausflug,
verschiedene Apéros, Weihnachtsbastelei,
Personalfeier etc. stattgefunden.
Vernetzung und Zusammenarbeit
Zum gegenseitigen Kennenlernen des
Dienstleistungsangebotes und der dahinterstehenden Personen und mit dem
Ziel einer optimalen Zusammenarbeit zu
Gunsten unserer Kundinnen und Kunden,
suchen wir regelmässig den Kontakt zu anderen, im Churer Gesundheits- und Sozialwesen tätigen, Organisationen. So durften
wir im vergangenen Jahr folgende Organisationen und Personen bei uns begrüssen
oder in ihrem eigenen Betrieb besuchen:
Pflegeleitungen KSGR, Helsana Pflegecontrolling, IG Psychiatrie, Hausärzte Grisomed Qualitätszirkel, SUPSI Physiotherapieschule Landquart, Palliativ Station
KSGR, PDGR Neumühle, Bereichsleitungen PDGR, PDGR Leiterinnen der Tageskliniken, Roffler Chur AG.
Öffentlichkeitsarbeit
Auf unserer neuen Hompage findet man
viele wichtigen Informationen über uns
und unser Dienstleistungsangebot. Zudem Herzlichen Dank!
können sich Bewerberinnen und Bewerber Dieser gilt ganz besonders den engagierdirekt online bewerben. Ein interner, pass- ten Mitarbeitenden der Spitex Chur. Dank
11
ihres Engagements können wir wiederum
auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015
zurückblicken. Flexibel sind sie bei personellen Engpässen eingesprungen, haben
aktiv Projekte mitgestaltet, waren bei Wind
und Wetter unterwegs, haben Änderungen
akzeptiert, Neuerungen umgesetzt, sich an
Abmachungen gehalten, Herausforderungen angenommen, ihren Auftrag pflichtbewusst und sorgfältig erfüllt, Freude bei den
Kunden verbreitet, Heimeintritte verzögert,
Spitalaufenthalte verkürzt, etc. Ein besonderer Dank gebührt den junggebliebenen
pensionierten Mitarbeitenden, die uns
immer wieder für verschiedenste Einsätze zur Verfügung stehen. Ein herzliches
Dankeschön dem Leitungsteam für die Loyalität, das Engagement und ihr Herzblut
für die Kunden, deren Angehörige und die
Mitarbeitenden. Vielen Dank auch unserer
Präsidentin, Barla Cahannes, die sich weit-
12
sichtig, menschlich und mit Herzblut für die
Spitex im Allgemeinen und für Spitex Chur
im Speziellen einsetzt. Vielen Dank auch
den Vorstandsmitgliedern für ihr Vertrauen
und ihre Unterstützung.
Den Kundinnen und Kunden danke ich für
ihre Verbundenheit und für die Treue.
Mitgliederbeiträge und Spenden
Immer wieder dürfen wir von Mitgliedern
und Spendern grosszügige Zuwendungen
entgegen nehmen. 2015 waren dies CHF
40‘422.35. Wir wissen diese Unterstützungen als Zeichen der Wertschätzung und
Anerkennung für unsere Dienstleistungen
zu schätzen. Wir danken ganz herzlich dafür.
Bernadette Jörimann
Geschäftsleiterin
Entwicklung der Ambulanten Psychiatrischen Pflege im 2015
Spitex ermöglicht und fördert das Wohnen Zuhause für Menschen aller Altersgruppen die
der Pflege, Betreuung und Beratung bedürfen. Dass dies auch für Menschen mit psychischen Leiden gilt, darüber wurde in der Vergangenheit mehrmals berichtet.
Ambulante Psychiatrische Pflege (APP) wurde im vergangen Jahr auch wiederholt erfolgreich umgesetzt. Für diese Aussage lassen wir die Zahlen der vergangenen Jahre sprechen.
Jahr
2011
2012
2013
2014
2015
Dienstleistungsstunden
in der APP
669.08
729.15
1292.38
2386.95
2914.69
In Chur und in Haldenstein wohnen Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen.
Zunehmend nutzen sie für sich die Dienstleistung der Spitex Chur. Sie erleben professionelle Begleitung und Unterstützung,
um ihren Alltag Zuhause zu bewältigen. Um
der zunehmenden Nachfrage gerecht zu
werden, konnten wir das Team der Psychiatriefachkräfte kontinuierlich vergrössern.
Wir dürfen davon ausgehen, dass unsere
Psychiatriefachkräfte ihre Arbeit gut machen, denn die Spitex Chur erhält zunehmend Aufträge von Kunden, Psychiatern,
Hausärzten und auch die psychiatrischen
Dienste Graubünden (PDGR) fordern die
Fachkompetenz der Psychiatriefachkräfte
ein.
Das APP-Team geht seiner Aufgabe mit
grossem Engagement nach. Die Anforderungen sind vielfältig. Manchmal ist der
Terminkalender eng gesteckt. Eindrücke
Dienstleistungsstunden
3‘000
2‘500
2‘000
1‘500
1‘000
500
0
2011 2012 2013 2014 2015
Anzahl APP- Kunden
Mitarbeitende
25.0
30.0
38.0
55.0
65.0
2
2
3
5
7
und Emotionen sind reichlich vorhanden.
Jeder Kunde wird von einer Psychiatriefachperson in der Bezugspflege begleitet.
Eine zweite Kollegin aus dem Team stellt
die Vertretung sicher. Durch die hohe
Kontinuität ist es möglich, intensiv an den
Themen des Alltags zu arbeiten. Herausforderungen an das Alltägliche, welche
psychische Krankheiten stellen, können
gemeinsam bewältigt werden.
Selbst wenn es nicht auszuschliessen ist,
dass unsere Kunden in eine Krise geraten,
so können wir doch Einfluss nehmen. Bei
einem rechtzeitigen Eintritt in die Klinik,
kann man annehmen, dass die Dauer eines stationären Aufenthalts kürzer ausfällt.
Der Kunde kann wieder nach Hause und
unsere Mitarbeitenden helfen ihm zurück in
den Alltag.
Johanna Weiss
Leitung Pflege
Anzahl APP- Kunden
70.0
60.0
50.0
40.0
30.0
20.0
10.0
0.0
Anzahl der Mitarbeitenden
in der APP- Kunden
8.0
6.0
4.0
2.0
2011 2012 2013 2014 2015
0.0
2011 2012 2013 2014 2015
13
Palliative Care versus Exit
Wir leben unser Leben nach unseren Vorstellungen, Haltungen und Wünschen. Entscheidungen sind ausgerichtet auf «unser
Ziel». Dazu werden wir ermutigt und darin
bestärkt. Die Menschen sind zunehmend
geprägt von «Selbstbestimmtheit».
Im Angesicht des Todes wählen manche
«Exit» als Möglichkeit, selbst über das eigene Lebensende zu bestimmen. Auch im
Jahr 2015 hat Spitex Chur Menschen gepflegt und betreut, welche selbstbestimmt
aus dem Leben gingen.
Die Entscheidung Exit zu wählen, bewegt
das Umfeld wie Angehörige, Nachbarn,
Freunde, Spitex-Mitarbeitende, etc. Es
kommen Fragen auf. Man fühlt sich verunsichert. Hätte man nicht noch etwas tun
können, um diese Menschen noch ein wenig im Leben zu wahren?
Diese Gefühle und Gedanken unserer Mitarbeitenden haben die Spitex Chur bewogen, eine «Expertin im Umgang mit dem
Lebensende» einzuladen. Anna Martha
Kreis, pflegefachliche Leitung der Palliativ
Station des Kantonsspital GR, erklärte uns
in einem abendlichen Referat die Grundsäulen der Palliative Care und schilderte
uns Grenzerfahrungen.
Exit muss nicht die einzige Antwort auf ein
selbstbestimmtes Lebensende bleiben.
Palliative Care unterstützt und fordert die
Autonomie und Selbstbestimmung.
Aus dem Referat von Anna Martha Kreis
habe ich vier Grundsätze und vier Säulen
der Palliative Care mitgenommen.
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Vier Grundsätze
1. Palliative Care ist ein Angebot für Menschen mit einer lebensbedrohlichen, unheilbaren Krankheit.
2. Palliative Care setzt sich für bestmögliche
Lebensqualität ein. Dabei definiert jeder
Betroffene seine Lebensqualität selbst.
3. Palliative Care ist vorausschauend und
erstellt Notfallpläne «was machen wir
wenn…»
4. Palliative Care ist umfassend ausgerichtet: physisch, psychisch, seelisch, sozial
Vier Säulen der Palliative Care
1. Symptommanagement
• Lindern von Schmerzen
• Angst
• Hunger
• Atemnot
2. Entscheidungsfindung
• Patientenverfügung
• Sterbeort
• Therapiewünsche
• Was möchte der Mensch?
3. Aufbau Betreuungsumfeld
• Versorgungsteam mit Angehörigen,
Seelsorge, Freiwilligen, Ärzten und
Pflegenden aus Spital, Spitex, Pflegeheim,
4. Begleitung Angehöriger
• Rundtischgespräche
• Gespräche
• Beratung
• Entlastung
Fürsorge versus Autonomie
Ein ethisches Dilemma bleibt nicht aus.
Man möchte immer das Beste für den Menschen. Doch was tun, wenn sie oder er
nicht das möchte «was aus unserer Sicht
am besten ist»?
Der Respekt vor dem Willen des Gegenübers ist wichtig, damit Selbstbestimmung
und Autonomie möglich ist. Dafür müssen
Dinge auch stehen gelassen werden.
Manchmal ist es erforderlich einzuschreiten, um Schaden zu vermeiden. Doch mit
Beratung, Pflege und Unterstützung setzt
sich die Fürsorge für das Wohlbefinden und
die Sicherheit ein.
Fürsorge ist das Engagement für die Lebensqualität des Betroffenen. Dabei muss
berücksichtigt werden, dass sich Entscheidungen für jeden Beteiligten anders auswirken können. Die Fürsorge bemüht sich um
Gerechtigkeit in der Verteilung von Nutzen,
Lasten und Aufwand für alle Beteiligten.
Die Beziehungen in denen wir stehen,
beeinflussen unsere Entscheidungen und
Wünsche.
und Meinungen, suchen das Gespräch mit
Kunden und Angehörigen.
Spitex Chur setzt sich dafür ein, dass jeder
Kunde sein Leben selbstbestimmt leben
kann. Hierfür fragen wir nach Wünschen
Johanna Weiss
Leitung Pflege
Welche Entscheidung der Kunde auch
wählt, wir erbringen unsere Leistungen
entsprechend des Bedarfs, solange er es
wünscht. Dabei sind wir auf unsere Partner
wie Hausärzte, den Palliativen Brückendienst, die Palliativ Station und Freiwillige
von Tecum angewiesen.
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Wen Do – Prävention gegen Gewalt
Berichte über Gewalt in der Pflege schrecken auf und rufen nach Massnahmen.
Menschen dürfen nicht hilflos ausgeliefert
sein. So erhielten alle Spitex Organisationen im Kanton Graubünden im Jahr 2012
den Auftrag ein Konzept zum Umgang mit
Gewalt in der Pflege zu erstellen. Auch in
der Spitex Chur gibt es ein solches Konzept. Jährlich werden die Mitarbeitenden
erneut an die Notwendigkeit erinnert und
geschult, Misshandlungen und Anzeichen
von Gewalt mit wachen Sinnen zu erkennen und anzusprechen.
«Wir tolerieren keine Misshandlung und
keine Gewalt, weder gegenüber Pflegebedürftigen, noch gegenüber deren Angehörigen und auch nicht gegenüber den Mitarbeitenden der Spitex Chur», so steht es in
unserm Konzept.
Wenn über Anzeichen und Nachweisen
von Gewalt offen gesprochen wird, geht
es nicht darum, eine Person zu verurteilen oder bloss zu stellen. Handlungen von
Gewalt stellen sich in den überwiegenden
Fällen als Anzeichen von Überforderung
oder Frustration dar. Man weiss einfach
nicht mehr weiter und verliert die Kontrolle.
Indem diese Anzeichen von Überlastung
angesprochen werden, tun sich neue Wege
auf, um aus der Situation heraus zu führen.
Doch so einfach ist die Reaktion in der direkten Begegnung mit Gewalt nicht. Zumal
sich Gewalt nicht nur in Form von Handgreiflichkeiten oder Tätlichkeiten zeigt.
Gewalt kann verbal, durch Missachtung
von Wünschen oder vorenthalten von Möglichkeiten geschehen. Sogar «Schweigen»
oder die Verweigerung von Begegnung
kann eine Form der Misshandlung sein.
Gewalt und Misshandlung machen uns
sprachlos. Man möchte nur noch weg,
fliehen, nicht hinsehen müssen. Doch um
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etwas dagegen unternehmen zu können,
müssen wir reagieren. Das erfordert Mut.
Um alle unsere Mitarbeitenden für den
Umgang mit Gewalt zu stärken, haben wir
2015 einen «Wen Do Kurs» durchgeführt.
Der Name Wen Do setzt sich aus Wen,
einer Abkürzung für das englische women
(Frauen), und Do, japanisch für Weg, zusammen und bedeutet «Weg der Frauen».
Wen Do versteht sich als Präventionsprogramm gegen Gewalt.
Vermittelt durch die Frauenzentrale Graubünden, fand die Spitex Chur eine Wen
Do – Trainerin. Patrizia Giossi, von wen-do
Zürich stellte an einer Sitzung mit allen Mitarbeitenden die Idee von Wen Do vor. Ihr
Motto «Angst beginnt im Kopf, Mut auch»
war die Grundlage der Kurs-Nachmittage,
in Gruppen von max. 20 Frauen. Hier wurde den Teilnehmerinnen bewusst, dass
Handlung mit der eigenen Meinung und der
inneren Haltung beginnt. Nimmt man seine
persönliche Wahrnehmung ernst, drückt
sie sich in Sprache und Körperhaltung aus.
Es entwickelt sich ein «Stopp», ein «Halt»
ein «Nein». «Nein, mit diesem Geschehen
bin ich nicht einverstanden.» Aus dem
gesprochenen Wort wird Handlung. Die
Haltung «gegen Gewalt» muss ausgesprochen werden.
Auch schon dort, wo man sich nicht wohl
fühlt, dort wo man «für seine eigenen Anliegen» einstehen sollte und muss, dort ist
Mut erforderlich.
Spitex Chur hat Mitarbeitende die stark
sind, sich einzusetzen wo es notwendig ist
und stark, sich abzugrenzen wo es sinnvoll
ist. Dies gilt für unsere männlichen Kollegen ebenso wie für die weiblichen.
Johanna Weiss,
Leitung Pflege
Zusammenarbeit Spitex Chur mit dem Kantonsspital GR
Partnerschaft
Für ein Akutspital ist die Weiterleitung der
Patientinnen und Patienten in geeignete
Nachsorgeinstitutionen von entscheidender Bedeutung. Die Aufenthaltsdauer sinkt
laufend. Dabei können nicht alle Patientinnen und Patienten nach dem Spitalaufenthalt direkt nach Hause entlassen werden.
Darum sind die Spitex-Organisationen und
die Zusammenarbeit mit diesen für ein
Akutspital äusserst wichtig. Das Kantonsspital Graubünden pflegt mit allen SpitexOrganisationen eine ausgezeichnete Partnerschaft.
EDV-Schnittstelle
Die Spitex-Organisationen im Kanton
Graubünden führten im letzten Jahr das
Online-Anmeldeportal OPAN ein, welches
von der Spitex Bern entwickelt worden ist.
Das Kantonsspital Graubünden legte Wert
darauf, dass seine Mitarbeitenden die Daten der Patientinnen und Patienten nicht in
einem internen EDV-System aufrufen und
im elektronischen Anmeldeportal „eintöggeln“ müssen, und investierte deshalb in
eine direkte EDV-Schnittstelle zwischen
den beiden Systemen. Dadurch kann das
Pflegepersonal des Kantonsspitals Grau-
bünden die Anmeldung zur Spitex Chur
elektronisch in Gang setzen. Das Anmeldeprocedere kann somit beschleunigt und
qualitativ verbessert werden.
Zusammenarbeit
Damit die alltägliche Zusammenarbeit
zwischen dem Personal des Kantonsspitals Graubünden und der Spitex Chur gut
funktioniert, ist der persönliche Kontakt von
entscheidender Bedeutung. Dazu finden
zwischen dem Kader der beiden Partnerbetriebe regelmässige Treffen statt. An
diesen Treffen können Informationen ausgetauscht, kleine alltägliche Problemstellungen besprochen und gelöst werden.
Dank
Das Kantonsspital Graubünden dankt der
Spitex Chur für die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit und ist froh, weiterhin auf diese Dienstleistungen zählen zu
können.
Heinrich Neuweiler
Leiter Departement Personal,
Pflege und Fachsupport
Mitglied der Geschäftsleitung
Kantonsspital Graubünden
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«Fest verwurzelt» - Sturzprävention in der Spitex Chur
Zahlen und Fakten
Kinder, die mit dem Laufen beginnen, erlernen dieses präzise Timing durch hinfallen. Mit zunehmendem Alter jedoch werden
Sturzereignisse ein grosses Risiko für die
weitere Selbständigkeit.
Jeder dritte Mensch ab 65 Jahren stürzt
mindestens einmal im Jahr. Bei den über
80-jährigen ist es bereits jeder zweite. Viele
Stürze verlaufen ohne Folgen und werden
daher nicht als medizinisches Problem
wahrgenommen. Allerdings kann es bei einem Sturz auch zu schweren Verletzungen
kommen, wie z. B. dem Bruch des Oberschenkelhalses. Die Folge von Stürzen ist
häufig vermehrte Hilfebedürftigkeit: 40%
der gestürzten über 65-jährigen – also fast
jeder zweite – benötigt im Anschluss Langzeitpflege in einem Pflegeheim.
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Formular, das im Dossier der Kundinnen
und Kunden abgelegt ist.
Im vergangenen Jahr 2015 wurden damit
insgesamt 150 Sturzereignisse bei 95 unserer Kundinnen und Kunden gemeldet.
66 der gestürzten Kundinnen und Kunden – also fast 70% – sind über 80 Jahre
alt. 26 unserer gestürzten Kundinnen und
Kunden sind sogar zweimal und öfter im
Jahr gestürzt, wobei die meisten – nämlich 17 – über 80 Jahre alt waren. Bei ca.
jedem fünften der gemeldeten Stürze war
auf Grund der Verletzung eine Konsultation einer Fachperson (Pflegefachfrau der
Spitex oder Hausarzt) oder ein Spitaleintritt
notwendig.
Was kann man nun tun?
Es gibt zahlreiche, effektive Massnahmen,
um einen Sturz oder wenigstens die Folgen
eines Sturzes zu vermindern.
Jeder Mensch hat unterschiedliche Risikofaktoren, die zu einem Sturz führen
können. Man unterscheidet zwei Arten von Wie im Strassenverkehr gilt auch bei eimöglichen Risikofaktoren: Sogenannte nem Sturzrisiko «Safety first». Gutes, geäussere Risikofaktoren und innere Risiko- schlossenes Schuhwerk, auch zu Hause,
faktoren. Zu den äusseren Risikofaktoren verbessert die Trittfestigkeit; erleichternde
gehören zum Beispiel Gefahren innerhalb Hilfsmittel wie rutschfeste Duschstühle
der Wohnung, wie ungenügende Beleuch- oder Badebretter können heikle Situationen
tung, rutschende Läufer, lose liegende Ka- entschärfen. Rutschende Teppiche und
Läufer
können
bel oder fehlende
am Boden befesHandläufe. Die
«Das menschliche Gehen ist
tigt werden oder
inneren Risikoeine riskante Angelegenheit.
auch als Wandfaktoren werden
bestimmt durch
Ohne präzises Timing würden teppich für schöne Erinnerungen
körperliche Verwir
auf
die
Nase
fallen.»
sorgen. Und sollte
änderungen im
es doch zu einem
Alter und vorlie(John Russel Napier)
Sturz kommen,
gende Krankheikann durch einen
ten. Verminderte
Sehfähigkeit, die Angst vor Stürzen und Notrufknopf schnell und einfach Hilfe geholt
frühere Sturzereignisse, aber auch beein- und die Folgen des langen Liegens verhinträchtigende Erkrankungen wie Morbus dert werden.
Parkinson oder eine Mangelernährung geEs lohnt sich auch immer, mit dem Haushören dazu.
arzt gemeinsam die einzunehmenden MeIn der Spitex Chur erfassen wir die Sturz- dikamente zu besprechen. Die Einnahme
risiken und die Sturzereignisse unserer von Vitamin D3 zum Beispiel ist bei MenKundinnen und Kunden auf einem eigenen schen ab 60 Jahren auf Grund der positi-
Von besonderer Bedeutung ist die körperliche Bewegung. Einfache Kraft- und Balanceübungen, tanzen oder auch Tai Chi
sind gute Massnahmen zum Erhalt der
Körperkraft. Dabei spielt es keine Rolle, ob
die Übungen lieber zu Hause für sich oder
in einer Turngruppe, zum Beispiel von Pro
Senectute, ausgeführt werden. Auch ein
Stockwerk früher aus dem Lift zu steigen
und die letzte Etage auf der Treppe überwinden, kann schon viel bewirken.
Projekt «Fest verwurzelt» – Sturzprävention in der Spitex Chur
Als Spitex möchten wir unsere Kundinnen
und Kunden dabei unterstützen, ihre Selbständigkeit zu Hause zu geniessen.
Früherkennung der individuellen Sturzrisiken, Vernetzung mit den Hausärzten sowie
Beratung und Begleitung bei Massnahmen
sind die zentralen Ziele in unserem Projekt
«Fest verwurzelt».
Alter gestürzter Kundinnen
und Kunden
Verschiedene einfache Tests, sogenannte
Screenings, unterstützen die Mitarbeitenden dabei, die möglichen Risikofaktoren
genauer zu benennen. Dadurch sind sie in
der Lage, die Hausärzte spezifischer über
ihre Beobachtungen zu informieren.
Über unsere Dokumentation der Hilfe- und
Pflegeplanung können wir die Beobachtungen schriftlich festhalten, sodass sowohl
unsere Kundinnen und Kunden als auch
unsere Mitarbeitenden jederzeit informiert
sind. Besonders wichtig ist uns, dass wir
auch in der alltäglichen Umsetzung von
passenden Massnahmen Beratung und
Begleitung anbieten können.
Für Sturzprävention ist es nie zu spät und
selten zu früh! Auch bis ins hohe Alter können effektive Massnahmen zum Erhalt von
Kraft, Selbständigkeit und Wohlbefinden
beitragen.
Bernadette Hof
Pflegeexpertin
Sturzorte
30
25
20
25
23
24
18
19
15
16
10
7
5
Küche
Schlafzimmer
Stube/Wohnzimmer
Hausflur
Badezimmer
extern
40-64
65-79
80-89
90+
unklar
1
0
andere
ven Effekte auf die Knochendichte und den
Muskelaufbau von der eidgenössischen
Ernährungskommission empfohlen.
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Entlastung pflegender Angehöriger
Möglichst lange zu Hause, in der gewohnten
Umgebung wohnen zu können, ist wohl der
grösste Wunsch älterer Menschen. Dies zu
ermöglichen, ist das Ziel der Spitex Chur.
Betagte Menschen schätzen die Stabilität und
Geborgenheit ihres Zuhauses. Häufig ist die
Betreuung in diesem Rahmen allein durch
Angehörige nicht zu schaffen. Familienmitglieder stossen an Grenzen und können aus
verschiedenen Gründen die Pflege und Betreuungsarbeit nicht alleine übernehmen.
Spitex Chur ist bestrebt, in solchen Situationen gemeinsam mit den Kunden und
Angehörigen nach individuellen und massgeschneiderten Lösungen zu suchen.
Herr M. ledig, 90 Jahre alt, lebte alleine in
der Wohnung eines Mehrfamilienhauses in
Chur. Nächste Angehörige war einzig eine
Nichte, ebenfalls wohnhaft in Chur. Diese
Nichte schaute regelmässig nach Herrn M.
und war sehr besorgt um sein Wohl. Herr M.
war an Demenz erkrankt. Zu Beginn, im
Jahr 2013, benötigte Herr M. lediglich 2 Mal
pro Woche Einsatz der Spitex: einmal für
den Wochenkehr und einmal für die Hilfestellung beim Baden. Die Hilfsbedürftigkeit
nahm zusehends zu, doch die Nichte wollte
den Wunsch ihres Onkels, nach Möglichkeit bis zu seinem Ableben in seiner Wohnung bleiben zu dürfen, erfüllen. Jeweils
in Absprache mit der Nichte wurde der Hilfebedarf des Kunden so angepasst, dass
in Ergänzung mit der Spitex Chur für den
Kunden eine optimale und gute Betreuung
sichergestellt werden konnte.
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Zuerst reichte es aus, dass wir Herrn M. jeden Morgen besuchten und ihm bei der täglichen Körperpflege unterstützten. Zusätzlich pflegte die Nichte einen engen Kontakt
zu ihrem Onkel und erledigte die Einkäufe
sowie sämtliche administrative Aufgaben.
So bewältigte er den Tagesablauf über ein
Jahr lang mehr oder weniger selbständig.
Als seine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zusehends abnahmen, wur-
de der Hilfebedarf erneut mit der Nichte abgesprochen und angepasst. Im letzten Jahr
waren wir vier Mal pro Tag im Einsatz bei
Herrn M. Das letzte Mal schaute jeweils der
Spätdienst, so gegen 22 Uhr, bei ihm vorbei
und war ihm beim zu Bett gehen behilflich.
Herr M. machte einen sehr zufriedenen
Eindruck und seine grösste Freude war es,
jeden Morgen seine Brotkrümel aus dem
Fenster zu werfen und sie den Vögeln zu
verfüttern. Dabei strahlte er eine grosse Zufriedenheit aus, so dass uns allen klar war,
Herr M. ist glücklich und zufrieden.
Im letzten Winter erkrankte Herr M. an einer heftigen Grippe. Das Fieber schwächte
ihn so sehr, dass er beim Verlassen des
Bettes stark sturzgefährdet war. Unser aller Anliegen war es, Herrn M. vor einem
möglichen Sturz zu schützen. Gemeinsam
mit der Nichte wurde der Hilfebedarf so angepasst, dass die Spitex Chur während ca.
drei Wochen jeden Abend eine Nachtwache von 23 Uhr bis frühmorgens um sechs
Uhr stellte. Herr M. ist dann auch in einer
Nacht im Beisein einer unserer Mitarbeitenden in seinem geliebten zu Hause ruhig
und friedlich entschlafen.
Dass Herr M. auch mit seiner demenziellen Erkrankung bis zuletzt zu Hause bleiben konnte, ist vor allem der Nichte von
Herrn M. zu verdanken. Sie hat sich für
die Bedürfnisse ihres Onkels eingesetzt,
und selbst im Rahmen ihrer Möglichkeiten,
Aufgaben übernommen und Hilfe und Unterstützung bei uns gesucht und gefunden.
Unsere Mitarbeitenden haben mit grossem
Engagement, Flexibilität und Einfühlungsvermögen darauf geachtet, dass die Sicherheit, selbst wenn Herr M. alleine zu Hause
war, gewährleistet war. Dass wir Herrn M.
bis an sein Lebensende zu Hause pflegen
und betreuen durften, hat uns alle mit viel
Zufriedenheit und Genugtuung erfüllt.
Zintha Arpagaus
Einsatzleiterin
Mit Demenz zu Hause leben
Bedingt durch die demografische Entwicklung wird es generell mehr demenzerkrankte Menschen geben und mehr Menschen,
die trotz demenzieller Erkrankung zu Hause leben wollen. Wir sind überzeugt, dass
dies mit der notwendigen Unterstützung
auch möglich ist.
Täglich werden unsere Mitarbeitenden mit
dem Leid und dem Leiden demenzkranker Menschen und deren Angehörigen
konfrontiert. Diese Krankheit bedeutet einschneidende Veränderungen für die betroffene Person selbst, aber auch für Angehörige, Freunde und Nachbarn. So setzen wir
uns permanent mit den Fragen adäquater
Behandlung, Pflege und Betreuung dieser
Menschen und der Unterstützung und Entlastung der Angehörigen auseinander mit
dem Ziel, eine gute Lebensqualität für alle
Beteiligten, auch unter schwierigen Voraussetzungen, zu fördern und zu erhalten.
Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht,
Menschen mit einer demenziellen Erkrankung, das Wohnen zu Hause durch ein
breites, kreatives und flexibles Angebot
von verschiedensten Dienstleistungen zu
ermöglichen.
In der Pflege und Betreuung von demenziell erkrankten Menschen kommt eine eigene ethische Grundhaltung zum Tragen.
In Workshops mit Beteiligung aller Mitarbeitenden sind bei intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik und regen Diskussionen die folgenden ethischen Grundsätze
entstanden:
1. Grundlage für Handlungsbedarf sind
nicht Regeln und Normen.
2. Wir werten auffälliges Verhalten nicht,
sondern suchen den Grund.
3. Wir legen den Fokus auf vorhandene
Möglichkeiten und Ressourcen.
4. Wir passen Pflege und Betreuung dem
Menschen an und gehen dabei auch ungewöhnliche Wege.
Nach diesen Grundsätzen richten wir unser
Handeln und unsere Begegnung mit dementen Kundinnen und Kunden.
Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Pflegeexpertinnen der Spitex Organisationen Spitex-Bern, Spitex Zürich Limmat AG, Spitex
Luzern, Spitex Basel, Spitex Zug, Spitex St.
Gallen und Spitex Chur, hat sich gemeinsam mit dem Thema befasst und ihre bereits bestehenden Unterlagen gegenseitig
zur Verfügung gestellt.
Unser Handbuch «Mit Demenz zu Hause
leben – Spitex Chur» zeigt auf, wie Kunden mit beginnender oder fortschreitender
Demenzerkrankung so lange wie möglich
zu Hause gepflegt und betreut werden können. Wichtig dabei ist einerseits eine möglichst hohe Lebensqualität für den Kunden
und sein Umfeld und andererseits, dass
alle Spitex-Mitarbeitenden ihre Aufgaben
im Kontext der Demenz-Betreuung kennen
und in der Lage sind, diese professionell,
nach neusten Erkenntnissen zu erbringen.
Gezielte Weiterbildungen sowie im Handbuch definierte klare Handlungsanweisungen geben dazu den Rahmen vor.
Weiter zeigt das Handbuch Schnitt- und
Nahtstellen mit andern Leistungserbringern
auf und regelt die Zusammenarbeit und Koordination derselben.
Mit Fachwissen in der Pflege und Betreuung von Menschen mit demenzieller Erkrankung und grossem Einfühlungsvermögen, Fingerspitzengefühl, Kreativität und
manchmal unkonventionellen Lösungen,
erleichtern unsere Mitarbeitenden einerseits den Alltag eines Menschen mit demenzieller Erkrankung und unterstützen,
entlasten und beraten andererseits die Angehörigen.
Nelly Sciuchetti
Einsatzleiterin
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Aufgaben einer diplomierten Pflegefachfrau (PFP)
Spitex Chur hat ihr Einzugsgebiet (Chur
und Haldenstein) aus organisatorischen
Gründen in 4 geographische Quartiere aufgeteilt. Pro Quartier betreuen wir PFP rund
110 Kunden mit verschiedenstem Pflegebedarf (Grundpflege und Behandlungspflege). Jedes Quartier hat zwei hauptverantwortliche PFP, welche sich im Einsatz
abwechseln.
Durchschnittlich betreut eine PFP pro Tag
12- 16 Kunden und übernimmt die Verantwortung für die fachlich korrekte Ausführung der Leistungen und das Einleiten von
notwendigen Massnahmen. Die PFP sind
immer ansprechbar für ihre Kolleginnen wie
FaGe, FaGe in Ausbildung, Pflegehelferinnen und Haushelferinnen. Diese dürfen
sich bei Fragen und Problemen jederzeit
an die PFP im zugeteilten Quartier wenden.
Unsere Aufgaben im Einsatz reichen von
Beratung, Anleitung, einfachen und komplexen Wundversorgungen, über das Medikamentenmanagement, Hilfe bei der
Körperpflege bis zu parenteralen Ernährung. Uns kann an pflegerischen Aufgaben
alles begegnen, was das Spital mit seinen
Fachgebieten abdeckt und der Mensch an
Hilfebedarf benötigt. Dies erfordert von uns
eine hohe Flexibilität, macht aber unseren
Arbeitsalltag verantwortungsvoll, spannend
und abwechslungsreich.
Ein sehr wichtiger Teil für die professionelle
Ausführung unserer Dienstleistungen, ist
der mündliche und schriftliche Austausch
mit der verantwortlichen Ärzteschaft. Medikamentenlisten und Behandlungsverordnungen müssen entsprechend der
ärztlichen Verordnungen stetig angepasst
werden. Ohne schriftliche Grundlage dürfen wir nichts ausführen. Wir sind hierfür
im steten Austausch mit den Hausärzten.
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Stellt sich die Situation beim Kunden sehr
verändert dar und ist medizinischer Handlungsbedarf angezeigt, nehmen wir, wenn
möglich vom Kunden aus, Kontakt mit dem
Hausarzt auf.
Rund um die Uhr ist eine diplomierte Pflegefachperson für unsere Kunden im Pikettdienst bereit. Meldet sich ein Kunde mit
einem Notfall während des Tages, wird der
bestehende Einsatzplan umgestellt. Dies
kann der Grund sein, warum andere Kunden zeitweise auf den Besuch der Spitex
warten müssen. Für umgeplante Einsätze
und Notfälle ist die Pflegedokumentation
eine wichtige Informationsquelle. Sie hilft
uns bei unserer Entscheidungsfindung. Wir
sehen es als unsere Aufgabe, die gesundheitliche Situation unserer Kunden wahrzunehmen, zu entscheiden, zu reagieren und
zu verfolgen wie sie sich weiterentwickelt.
An meiner Arbeit gefällt mir, dass ich als
diplomierte Pflegefachperson mit grosser
Autonomie und Selbständigkeit meine Aufgaben verrichte. Ich lerne viele verschiedene Menschen in ihrem Umfeld kennen.
Die individuelle und persönliche Pflege und
Begleitung unserer Kunden über längere
Zeit und die Möglichkeit eine Beziehung
aufbauen zu können, schätze ich sehr. Die
Kunden kennen uns und die verschiedenen
Eigenheiten und Persönlichkeitsmerkmale
von jeder einzelnen. Es entsteht Vertrauen
und viele freuen sich, wenn wir kommen.
Die Dankbarkeit unserer Kunden motiviert
uns. Unser Engagement gilt dem Wohl und
der Gesundheit unserer Kunden, damit sie
möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden leben können.
Ursina Stocker
dipl. Pflegefachfrau HF
Erfolgreicher Lehrabschluss
Wir freuen uns sehr und gratulieren von Herzen – im Frühling 2015 haben unsere Lernenden Sarah Baffioni und Sandra Radivojac ihre Lehre als Fachfrau Gesundheit (FaGe) erfolgreich abgeschlossen. Wir wünschen Ihnen viel Freude und Energie bei der Umsetzung
des Gelernten und für die Zukunft nur das Beste.
Für Ihren wertvollen Einsatz, die Hilfsbereitschaft und das freudige Engagement im Dienst
der Kundinnen und Kunden der Spitex Chur bedanken wir uns herzlich.
Erfolgreicher
Abschluss Weiterbildung
Die Leiterin unseres Hauswirtschaftsteams,
Frau Margrit Gsteiger, hat die Weiterbildung «Leadership» erfolgreich absolviert.
Wir gratulieren ihr herzlich und wünschen
auch ihr viel Freude bei der Umsetzung des
Gelernten.
23
Dienstjubiläen
Langjährige Mitarbeitende sind Garant für Kontinuität und grosses Fachwissen – auch bei
der Spitex Chur.
Aus diesem Grund freut es uns ausserordentlich und erfüllt uns mit Stolz, dass 17 unserer
Mitarbeitenden im Jahr 2015 ihr Dienstjubiläum feiern durften. Mit ihrer Erfahrung und Motivation tragen sie wesentlich dazu bei, dass wir unseren Kundinnen und Kunden jederzeit
die bestmöglichste Hilfe, Pflege und Betreuung gewährleisten können.
Wir gratulieren unseren Jubilarinnen herzlich, danken ihnen für ihre Treue und wünschen
allen weiterhin viel Freude und Erfüllung in ihrer wertvollen Aufgabe.
25-jähriges Dienstjubiläum
Silvia Casanova
20-jähriges Dienstjubiläum
Brigitte Battaglia
Elfriede Vitetti
Bernadette Jörimann
Marianne Thöny
Maya Jörimann
15-jähriges Dienstjubiläum
24
Barbara Rudolf
10-jähriges Dienstjubiläum
Emerita Scherrer
Karin Meyer
Ursina Schett
Ursula Mutapay
Yvonne Mathis
Madalena Kreuzer
Bernadette Huber
Claudia Decurtins
5-jähriges Dienstjubiläum
Monika Baselgia
Simona Caduff Gredig
25
Bilanz
Erläuterung
31. Dezember 2015
31. Dezember 2014
Aktiven (in CHF)
Flüssige Mittel
1
Forderungen aus Leistungen
übrige kurzfristige Forderungen
2
Vorräte
Aktive Rechnungsabgrenzung
3
721‘540.15
632‘438.53
484‘422.90
487‘129.00
1‘575‘417.90
1‘476‘858.50
20‘827.00
17‘619.00
36‘230.70
33‘219.15
2‘838‘438.65
Umlaufvermögen
2‘647‘264.18
Finanzanlagen
4
250‘458.80
28‘202.45
Sachanlagen
5
169‘628.00
98‘657.00
Anlagevermögen
Total Aktiven
420‘086.80
126‘859.45
3‘258‘525.45
2‘774‘123.63
Passiven (in CHF)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
223‘826.78
183‘604.41
Passive Rechnungsabgrenzung
3
405‘406.65
201‘806.40
Rückstellungen
6
70‘000.00
–
699‘233.43
Kurzfristiges Fremdkapital
sonstige Verbindlichkeiten
Rückstellungen
6
11‘762.85
9‘261.70
340‘000.00
220‘000.00
351‘762.85
Langfristiges Fremdkapital
Vereinskapital
zweckgebundenes Kapital
freies Kapital
Jahresgewinn (+) / Jahresverlust (-)
26
385‘410.81
7
229‘261.70
1‘489‘829.07
1‘441‘680.51
2‘140.85
2‘140.85
707‘903.55
667‘481.20
7‘655.70
48‘148.56
Eigenkapital
2‘207‘529.17
2‘159‘451.12
Total Passiven
3‘258‘525.45
2‘774‘123.63
Erfolgsrechnung
Erläuterung
01. Januar - 31. Dezember 2015
01. Januar - 31. Dezember 2014
Ertrag (in CHF)
Ertrag aus Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung
8
3‘505‘334.30
3‘404‘243.25
Ertrag aus anderen Dienstleistungen
9
6‘518.70
4‘785.50
Ertrag aus Leistungen für andere Organisationen
18‘673.75
17‘696.95
Ertrag aus Material
12‘962.70
10‘288.50
Allgemeine Erträge
27‘952.68
30‘933.90
Betriebsertrag
3‘571‘442.13
Kantonsbeitrag 55%
Gemeindebeitrag 45%
10
3‘467‘948.10
1‘484‘525.70
1‘420‘193.00
1‘218‘384.25
1‘160‘129.00
Beiträge öffentliche Hand
2‘702‘909.95
2‘580‘322.00
Total Ertrag
6‘274‘352.08
6‘048‘270.10
5‘594‘554.83
5‘404‘853.40
Medizinischer Bedarf
25‘127.90
29‘049.10
Fahrzeugaufwand
24‘668.45
30‘717.25
586‘968.78
508‘129.65
40‘992.25
29‘437.20
6‘272‘312.21
6‘002‘186.60
2‘039.87
46‘083.50
–
611.40
Finanzertrag
5‘615.83
2‘676.46
Total Finanzergebnis
5‘615.83
2‘065.06
Betriebsfremder Aufwand
–
–
Betriebsfremder Ertrag
–
–
ausserordentlicher Aufwand
–
–
ausserordentlicher Ertrag
–
–
Total übriges Ergebnis
–
–
7‘655.70
48‘148.56
Aufwand (in CHF)
Personalaufwand
Sonstiger Betriebsaufwand
Abschreibungen auf Sachanlagen
Total Betriebsaufwand
Betriebsergebnis
Finanzaufwand
Jahresgewinn (+) / Jahresverlust (-)
11
12
27
Anhang und Erläuterungen zur Jahresrechnung 2015
Allgemeine Informationen
Die Spitex Chur betreibt eine Spitex-Organisation mit komunalem Auftrag für die Gemeinden Chur und Haldenstein mit dem
Ziel, hilfe- und pflegebedürftigen Menschen
aller Altersgruppen das Leben in ihrem Zuhause so lange wie möglich zu gewährleisten. Die Organisation bietet professionelle
Hilfe in den Bereichen Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung sowie Comfortleistungen wie Coiffeurservice, Fusspflege und
Heimwerkerservice an. Diese Tätigkeiten
wurden im ablaufenden Geschäftsjahr von
durchschnittlich 60.4 Vollzeitstellen verrichtet.
Die Spitex Chur ist als Verein organisiert
und hat ihren Sitz am Ort der Geschäftsstelle an der Gartenstrasse 2, 7000 Chur.
Die für die vorliegende Jahresrechnung angewendeten Grundsätze der Rechnungslegung entsprechen den Vorschriften des
Schweizer Obligationenrechts OR Art 957
ff und den Empfehlungen des Finanzmanuals 2011 des Spitex Verbandes Schweiz.
Die Gliederung der Bilanz und Erfolgsrechnung wurde entsprechend angepasst und
die Vorjahreswerte angeglichen.
Angaben, Aufschlüsselungen und Erläuterungen zu Positionen der Bilanz
und Erfolgsrechnung
1. Flüssige Mittel (in CHF)
Kassenbestand
Postkonto
31.12.2015
31.12.2014
2'950.35
3‘559.25
13'849.45
25‘567.10
Bankkonten
704'740.35
603‘312.18
Total
721‘540.15
632‘438.53
2. übrige kurzfristige Forderungen (in CHF)
31.12.2015
31.12.2014
Debitor Kanton
376‘650.60
392‘294.00
Debitor Stadt Chur
288‘022.40
320‘158.00
10‘874.60
0.00
Debitor Gemeinde Haldenstein
Debitor Verrechnungssteuer
2.25
90.90
Prämienzahlungskonto BVG
899‘868.05
764‘315.60
1‘575‘417.90
1‘476‘858.50
Total
3. Aktive und Passive Rechnungsabgrenzungen
Diese Positionen umfassen die aus den sachlichen und zeitlichen Abgrenzungen der einzelnen Aufwandund Ertragspositionen resultierenden Aktiv- und Passivposten. Die Bewertung erfolgt zum Nominalwert.
4. Finanzanlagen (in CHF)
31.12.2015
31.12.2014
Arbeitgeberbeitragsreserve BVG
250‘458.80
28‘202.45
Total
250‘458.80
28‘202.45
5. Sachanlagen (in CHF)
31.12.15
31.12.15
Büromaschinen/EDV
3‘210.00
22‘218.00
117‘074.00
21‘824.00
Mobiliar, feste Einrichtungen
28
Fahrzeuge
Total
49‘344.00
54‘615.00
169‘628.00
98‘657.00
Die Sachanlagen sind zu Anschaffungswrten unter Abzug kumulierter Abschreibungen bewertet. Die Abschreibungen werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer des Anlageguts gemäss dem Finanzmanual
des Spitex Verbandes Schweiz vorgenommen.
6. Rückstellungen
Bei den kurzfristigen Rückstellungen handelt es sich um Aufwendungen für das Spitex Jubiläum. Die langfristigen Rückstellungen bilden die BVG Arbeitgeberbeitragsreserven.
7. freies Kapital (in CHF)
31.12.2015
31.12.2014
Spenden und Legate
265‘951.05
248‘668.70
Mitgliederbeiträge
441‘952.50
418‘812.50
Total
707‘903.55
667‘481.20
8. Ertrag aus Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung (in CHF)
Ertrag aus pflegerischen Leistungen
Ertrag aus hauswirtschaftlichen Leistungen
Ertrag aus betreuerischen Leistungen
Total
9. Ertrag aus anderen Dienstleistungen (in CHF)
31.12.2015
31.12.2014
2‘811‘403.20
2‘701‘914.90
572‘552.85
591‘953.20
121‘378.25
110‘375.15
3‘505‘334.30
3‘404‘243.25
31.12.2015
31.12.2014
Einnahmen Coiffeurservice
3‘858.70
3‘959.50
Einnahmen Fusspflege
2‘660.00
826.00
Total
6‘518.70
4‘785.50
31.12.2015
31.12.2014
1‘181‘761.35
1‘160‘129.00
36‘622.90
0.00
1‘218‘384.25
1‘160‘129.00
Seit dem 01.01.2016 bietet Spitex Chur einen Heimwerkerservice an.
10. Gemeindebeitrag 45% (in CHF)
Beiträge der Stadt Chur
Beiträge der Gemeinde Haldenstein
Total
Die Gemeinde Haldenstein wird seit 01.01.2015 durch die Spitex Chur betreut.
11. Personalaufwand (in CHF)
Lohnaufwand
31.12.2015
31.12.2014
4‘554‘378.35
4‘353‘300.95
62‘571.28
40‘600.40
Sozialversicherungsaufwand
850‘434.50
936‘527.20
Übriger Personalaufwand
127‘170.70
74‘424.85
5‘594‘554.83
5‘404‘853.40
31.12.2015
31.12.2014
Zahlungen Austauschpers./Aushilfen/Comfortleistungen
Total
12. Sonstiger Betriebsaufwand (in CHF)
Verbrauchsmaterial/Unterhalt Geräte und Mobiliar
23‘766.59
23‘261.05
Miet-, Leasing- und Energieaufwand
108‘774.26
106‘835.60
Büro- und Verwaltungsaufwand
336‘286.98
261‘006.30
EDV-Kosten
113‘118.35
111‘439.20
5‘022.60
5‘587.50
586‘968.78
508‘129.65
Entsorgungsaufwand und Versicherungsprämien
Total
13. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Zwischen dem Bilanzstichtag und dem Druck des Geschäftsberichtes sind keine Ereignisse eingetreten,
welche einen wesentlichen Einfluss auf die Jahresrechnung 2015 haben könnten.
29
30
Jahresrechnung 2015
Seit dem 01.01.2015 betreut die Spitex
Chur zusätzlich die Kunden in der Gemeinde Haldenstein. Damit verbunden sind die
Steigerungen unserer Leistungen, welche
in den folgenden Grafiken anschaulich sind.
Einzig im hauswirtschaftlichen Bereich ist
ein Rückgang um 771 Stunden zu verzeichnen. Die unglaubliche Zunahme um 58 auf
817 Kunden (2014 = 759 Kunden), erklärt
den grossen Arbeitsanfall an der Basis und
im administrativen Bereich. Die Steigerung
von erbrachten Leistungen präsentiert sich
auf der Ertragsseite mit CHF 226‘081.98 (=
3.73%) auf ein Total von CHF 6‘274‘352.08
gegenüber CHF 6‘048‘270.10 im 2014.
Demzufolge hat sich auch der Aufwand
um CHF 270‘125.61 (=4.50%) auf total
CHF 6‘272‘312.21 erhöht (2014 = CHF
6‘002‘186.60). Daraus resultiert erneut ein
Gewinn von CHF 7‘655.70.
Durch den grösseren administrativen Arbeitsanfall entstand ein Mangel an EDV-Arbeitsplätzen und Räumlichkeiten. Im 2015
hat sich eine Möglichkeit zur Erweiterung
im EG ergeben und im Dezember konnten
wir den Empfang und drei Büros im EG beziehen. Somit können wir pünktlich zu unserem 20-jährigen Jubiläum einen ansprechenden Empfang an der Gartenstrasse 2
präsentieren.
Silvia Dietrich
Leitung Zentrale Dienste
Total erbrachte Leistungen 2006 - 2015
70‘000
68‘254
69‘283
65‘000
60‘000
55‘000
59‘985
56‘224
62‘611
61‘890
60‘975
60‘986
2010
2011
2012
2013
21‘010
21‘137
20‘545
2011
2012
2013
55‘804
52‘546
50‘000
45‘000
40‘000
2006
2007
2008
2009
2014
2015
22‘604
21‘833
2014
2015
Hauswirtschaftliche Leistungen 2006 - 2015
35‘000
30‘000
25‘000
25‘571
20‘000
22‘608
22‘320
22‘936
23‘060
2007
2008
2009
2010
15‘000
10‘000
5‘000
2006
31
Besuche, Begleitung, Betreuung 2006 - 2015
6‘000
5‘000
4‘000
4‘841
4‘724
3‘587
3‘755
3‘853
3‘000
3‘304
3‘681
4‘299
3‘248
3‘498
2‘000
1‘000
Pflegerische Leistungen 2006 - 2015
45‘000
40‘000
35‘000
30‘000
25‘000
35‘371
35‘379
36‘020
36‘658
2010
2011
2012
2013
718
710
2012
2013
41‘014
42‘521
2014
2015
33‘392
26‘479
25‘496
28‘810
20‘000
15‘000
10‘000
5‘000
2006
2007
2008
2009
Anzahl Kunden 2006 - 2015
900
817
800
700
698
687
2006
2007
728
729
735
738
2008
2009
2010
2011
759
600
500
400
300
200
100
32
2014
2015
Budget
Budget 2016
Budget 2015
Ertrag (in CHF)
Ertrag aus Pflege, Hauswirtschaft und Betreuung
3‘607‘836.00
3‘474‘217.40
Ertrag aus anderen Dienstleistungen
7‘000.00
2‘000.00
Ertrag aus Leistungen für andere Organisationen
7‘000.00
5‘000.00
Ertrag aus Material
12‘000.00
10‘000.00
Allgemeine Erträge
42'500.00
31‘000.00
3‘676‘336.00
Betriebsertrag
3‘522‘217.40
Kantonsbeitrag 55%
1‘482‘491.00
1‘483‘670.50
Gemeindebeitrag 45%
1‘218‘130.00
1‘218‘299.70
Beiträge öffentliche Hand
2‘700‘621.00
2‘701‘970.20
Total Ertrag
6‘376‘957.00
6‘224‘187.60
5‘734‘300.00
5‘527‘500.00
Medizinischer Bedarf
30‘500.00
26‘500.00
Fahrzeugaufwand
36‘000.00
37‘800.00
613‘900.00
504‘400.00
55‘000.00
28‘000.00
6‘469‘700.00
6‘124‘200.00
-92‘743.00
99‘987.60
200.00
200.00
Finanzertrag
2‘000.00
400.00
Total Finanzergebnis
1‘800.00
200.00
Betriebsfremder Aufwand
–
–
Betriebsfremder Ertrag
–
–
ausserordentlicher Aufwand
–
–
ausserordentlicher Ertrag
–
–
Total übriges Ergebnis
–
–
-90‘943.00
100‘187.60
Aufwand (in CHF)
Personalaufwand
Sonstiger Betriebsaufwand
Abschreibungen auf Sachanlagen
Total Betriebsaufwand
Betriebsergebnis
Finanzaufwand
Jahresgewinn (+) / Jahresverlust (-)
33
Tarife 2016
Bedarfsabklärung
Abklärung, Beratung und Koordination
Abklärung, Beratung und Koordination,
wenn keine Leistung erfolgt
Pflegerische Leistungen
Massnahmen der Beratung
Massnahmen Untersuchung und Behandlung
Massnahmen der Grundpflege
CHF 79.80/Std.
CHF 79.80/Std.
CHF 79.80/Std.
CHF 65.40/Std.
CHF 54.60/Std.
Die Kosten für pflegerische Leistungen werden gemäss Krankenkassenleistungsverordnung (KLV) von der Grundversicherung übernommen (d.h. abzüglich Selbstbehalt und
Franchise), wenn eine ärztliche Anordnung für Spitex-Leistungen vorliegt.
Kostenanteil Kunde (Patientenbeteiligung)
Für pflegerische Leistungen wird dem Kunden ein Kostenanteil von maximal CHF 8.00
pro Tag in Rechnung gestellt. Liegt der Pflegeeinsatz unter einer Stunde, wird der Betrag
anteilsmässig pro 5 Minuten mit CHF 0.65 verrechnet.
Leistungen der Akut- und Übergangspflege
Akut- und Übergangspflege kann von einem Spitalarzt im Anschluss an einen Spitalaufenthalt für längstens 14 Tage verordnet werden. Akut- und Überganspflege wird allein von
den Krankenversicherern und der öffentlichen Hand (Kanton und Gemeinden) finanziert.
Bedarfsabklärung hauswirtschaftliche Leistungen ohne ärztliche Anordnung
CHF 26.00/Std.
Abklärung, Beratung und Koordination
Hauswirtschaftliche Leistungen und betreuerische Leistungen
Hauswirtschaftliche Leistungen
Betreuungsaufgaben
Nachtpauschale (8 Stunden)
CHF 26.00/Std.
CHF 26.00/Std.
CHF
150.00
Die obligatorische Krankenversicherung (Grundversicherung) übernimmt keine Beiträge
für hauswirtschaftliche und betreuerische Spitex-Dienstleistungen. Wenn eine entsprechende Zusatzversicherung abgeschlossen wurde, können auch hauswirtschaftliche Leistungen ganz oder teilweise gedeckt sein.
Die Verrechnung aller Leistungen erfolgt in Zeiteinheiten von 5 Minuten. Der Mindesteinsatz beträgt 10 Minuten.
34
Service-Leistungen
Coiffeur-Service
Kosten für allfällige Produkte werden separat verrechnet.
CHF 84.00/Std.
Ambulante Fusspflege
CHF 84.00/Std.
Heimwerker-Service
Materialkosten werden separat verrechnet.
CHF 84.00/Std.
Pflegematerial und Hilfsmittel
Medizinisches Verbrauchsmaterial und Hilfsmittel werden dem Kunden in Rechnung gestellt.
Bestimmtes ärztlich verordnetes Material gehört zu den KVG-Pflichtleistungen und wird von
den Krankenversicherern gemäss KLV zurückerstattet. (Mittel- und Gegenstände-Liste
«MiGel»). Hilfsmittel werden zum Teil auch von Sozialwerken übernommen. (AHV, IV, EL).
Dossier Hilfe- und Pflegeplanung (einmalige Anschaffung)
CHF
7.50/Stk.
Schlüsselhinterlegung
CHF 100.00/Mt.
Für hauswirtschaftliche Leistungen:
Handschuhe (200 Stk.)
Händedesinfektionsmittel (100ml)
CHF
CHF
14.00
3.35
Vollkosten (bis 31.03.2017)
Die Vollkosten werden für pflegerische Leistungen verrechnet, wenn die von der Krankenversicherung bewilligten Einsatzstunden überschritten werden oder wenn keine ärztliche
Bedarfsmeldung für Spitex-Leistungen vorliegt.
Für hauswirtschaftliche oder betreuerische Leistungen kommt der Vollkosten-Tarif zum
Tragen, wenn die Anzahl der Stunden gemäss Verordnung zum KPG Art 20 Abs. 1 und 2
überschritten werden.
Bedarfsabklärung
Abklärung, Beratung und Koordination
Abklärung, Beratung und Koordination,
wenn keine Leistung erfolgt
CHF 117.85/Std.
CHF 117.85/Std.
Pflegerische Leistungen
Massnahmen der Beratung
Massnahmen Untersuchung und Behandlung
Massnahmen der Grundpflege
CHF 117.85/Std.
CHF 106.45/Std.
CHF 82.00/Std.
Hauswirtschaftliche Leistungen und betreuerische Leistungen
Hauswirtschaftliche Leistungen
Betreuungsaufgaben
CHF 76.15/Std.
CHF 76.15/Std.
35
Organe der Spitex Chur
Vorstand
Barla Cahannes
Reto Kühnis
Carla Maissen
Roger Schlub
Rolf Eisenegger
Präsidentin
lic. iur. Rechtsanwältin
Vizepräsident
Leiter Geschäftsstelle Bank Coop AG
Gemeinderat
Dr. med. FMH Innere Medizin
Vorstandsmitglied Hausärzte Graubünden
Gemeinderätin
Dipl. Treuhandexperte
Dr. med. FMH Innere Medizin und Arbeitsmedizin
Leiter Arbeitsmedizin KSGR
Geschäftsleitung
Bernadette Jörimann
Kontrollstelle
Stefan Nigg, Stadt Chur
René Rothmund
Antonio Macri, Stellvertretung
Impressum
Herausgeber
Spitex Chur
Gartenstrasse 2, 7000 Chur
T 081 257 09 57, F 081 257 09 58
[email protected]
www.spitex-chur.ch
Redaktion
Bernadette Jörimann, Claudia Decurtins
Konzept & Layout
Marco Looser, moinz Kreativbüro
moinz.ch
Titelbild
Bernadette Jöriman
Druck
Casutt Druck- und Werbetechnik AG
casutt-gruppe.ch