Frühling / Sommer 2016

einsiedler anzeiger
Ausgabe | Frühling | Sommer 2016
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
– Schindellegi
Freizeit | Seite 16
Die Feuerstellen im Portrait
Gastronomie | Kultur | Seite 22
Spezialitäten für Geniesser
Spital Einsiedeln | Seite 28
Das moderne Qualitätsspital
Brennpunkt | Seite 6
Lebendiges Brauchtum in Einsiedeln
Wen wundert’s, dass gerade Einsiedeln eine auffallend grosse Zahl von
kirchlichen Bräuchen kennt oder wenigstens bis vor einigen Jahrzehnten
gekannt hat? Neben dem eher religiös geprägten Brauchtum haben sich
auch viele weltliche Bräuche erhalten oder in den letzten Jahrzehnten zu
wichtigen Festen und Ritualen entwickelt.
Teflon® ist eine eingetragene Marke von E.I. du Pont de Nemours and Company
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Editorial 03
Editorial
Bi üüs isch-es Bruuch …
Liebe magazin Leserinnen und Leser
Wesentliche Identifikationsmerkmale einer jeden Ortschaft sind deren Bräuche.
Die Lebensqualität der Bewohner und Bewohnerinnen misst sich nicht nur daran,
ob Bräuche existieren, sondern vielmehr
noch, wie sie zelebriert, gelebt werden. Ich
meine sagen zu dürfen, dass die Region
Einsiedeln, Ybrig, Alpthal und Rothenthurm mit Bräuchen reich gesegnet ist.
Davon zeugen auch die beiden Aufsätze
von Benno Kälin (Einsiedeln) und Hans
Steinegger (Schwyz), die sich dem Hauptthema aus praktischer und volkskundlicher Optik angenähert haben.
Ein Brauch ist nicht ein Brauch, nur weil
es ihn gibt. Er bleibt nur Brauch, wenn er
über Generationen weitergegeben wird.
Wenn der ursprüngliche Sinn nicht verloren geht, überdauern Bräuche auch
Veränderungen. Selbst wenn sie neue
Ausdrucksformen finden, liegt gerade
darin die Chance, dass auch nachkommende Generationen sich an etwas Gemeinsames erinnern.
Zu einem Volkssport, wenn nicht gar zu
einem Brauch entwickelt hat sich hierzulande das Grillieren. Und wo eine Wurst,
ist eine Feuerstelle nicht mehr weit. Dass
dem so ist, zeigt die Reportage von Alfred
Kälin (Gross), der alleine auf Einsiedler
Bezirksboden 20 Feuerstellen in Text
und Bild vorstellt. Und die gäbige Karte
wartet nur darauf, Ihnen den Weg zu Ihrer neuen Lieblingsfeuerstelle zu weisen!
In den weiteren Rubriken schauen wir
hinter die Kulissen der Milchmanufaktur, des Spitals Einsiedeln, der Genusshalle und des kantonalen Verkehrsamtes.
Wissen Sie zum Beispiel, wie teuer die
teuerste SZ-Autonummer ist? Unser Autor Walter Grämiger hat recherchiert
(«Mehr als nur ein Stück Blech»). Und
letztlich stellen wir Ihnen auch den
grössten Fan des FC Einsiedeln vor … Na
klar – Bruno Zehnder. Ein sympathisches Porträt von Franziska Notter-Keller. Und wer sich nur schon ein wenig mit
unseren Bräuchen und unserer Region
auskennt, hat gute Chancen, das erneut
von Madeleine Schönbächler und Annalies Birchler konzipierte Rätsel zu lösen.
Viel Glück beim Rätseln und anregende
Lektüre wünscht
Impressum
Das ist eine Themenbeilage
des Einsiedler Anzeigers für die Region
Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm.
Erscheint 2 x jährlich (+ allfällige Spezialausgaben)
als Beilage zur Zeitung Einsiedler Anzeiger
Verlag:
ea Medien AG
Verleger Erwin Birchler
Zürichstrasse 57, 8840 Einsiedeln
Telefon 055 418 95 65 (Abonnemente)
Fax 055 418 82 22
[email protected], www.eamedien.ch
Redaktion:
Victor Kälin (Vi.) Geschäftsführender Redaktor
Andreas Keller (ak.) Projektleiter
Bahnhofplatz 8, 8840 Einsiedeln
Telefon 055 418 95 55, Fax 055 418 95 56
[email protected]
www.einsiedleranzeiger.ch
Inserate:
Einsiedler Anzeiger
Andreas Keller
Bahnhofplatz 8, 8840 Einsiedeln
Telefon 055 418 95 60, Fax 055 418 95 68
[email protected]
Herzlichst, Ihr
Auflage:
5605 Exemplare (WEMF/SW-Beglaubigung)
des Einsiedler Anzeigers
7200 Exemplare Druckauflage
Victor Kälin
Geschäftsführender Redaktor
Einsiedler Anzeiger
Abonnementspreise:
Kostenlos für Abonnenten der Zeitung
Einsiedler Anzeiger
Einzelnummer 8.50 Franken inkl. 2,5 Prozent MWST
Jahresabonnement (2 Ausgaben) 15 Franken
inkl. 2,5 Prozent MWST
Frühling | Sommer 2016
Das Ausflugsziel
in Ihrer Nähe!
04 Brennpunkt
Sommer
•
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•
•
•
Sternensauser – die längste Seilrutsche der Welt
Ferien- und Ausflugsgebiet
Über 100 km markierte Spazier- und Wanderwege
Feuerstellen
Gleitschirmfluggebiet
Seeblisee (Fliegenfischen)
Gemütliche Bergrestaurants
Winter
•
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•
•
•
•
Sonnige, schneesichere Lage
12 Bahnen und Lifte mit 50 km Abfahrtspisten
NBC Snowpark
Schweizer Ski- und Snowboardschule Ybrig
13 Pistenrestaurants
2000 Gratis-Parkplätze
Stöckli Miet- und Servicecenter
• bei der Talstation Laucheren
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Frühling | Sommer 2016
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Inhalt 05
Inhalt dieser Ausgabe
Brennpunkt | 06
Lebendiges Brauchtum in Einsiedeln
Wen wundert’s, dass gerade Einsiedeln eine auffallend grosse Zahl von kirchlichen
Bräuchen kennt oder wenigstens bis vor einigen Jahrzehnten gekannt hat? Neben dem eher
religiös geprägten Brauchtum haben sich auch viele weltliche Bräuche erhalten oder in
Brennpunkt
Lebendiges Brauchtum in Einsiedeln
| 06
den letzten Jahrzehnten zu wichtigen Festen und Ritualen entwickelt.
Wirtschaft | Gewerbe
Die Zeichen sind auf Zukunft gerichtet | 10
Publireportagen
Exklusiv Immobilien GmbH
Kälin Informatik AG
Ramada Feusisberg-Einsiedeln
| 13
| 14
| 15
Freizeit
Feuerstellen rund um Einsiedeln
| 16
Gastronomie | Kultur
Genusshalle
Alles für das leibliche Wohl
| 22
Lifestyle
Wissen | 31
Mehr als nur ein Stück Blech
| 24
Ein «Brauch» – was ist das eigentlich?
Der Begriff «Brauch» wird ursprünglich vom althochdeutschen bruh ‹Nutzen›, vor allem aber von den lateinischen
Usus‚ ‹Gebrauch, Übung, Praxis› und uti ‹gebrauchen›
Spital Einsiedeln
Fortschrittliche Spitalmedizin
für die Region Einsiedeln
| 28
abgeleitet. Das Fremdwort wurde im 17. Jahrhundert in die
Studentensprache aufgenommen und gelangte darauf in
unsere Umgangssprache. So heisst es auch in Einsiedeln
heute noch: Bi üüs isch-es Bruuch… oder: Bi üüs gilt nach
Wissen
Ein «Brauch» – was ist das eigentlich?
| 31
altem Bruuch… Mit «Brauchtum» bezeichnet man überdies
die Gesamtheit aller Bräuche eines Volkes oder einer
Volksgruppe.
Leute
Bruno Zehnder
Jeder kennt ihn – Bruno, den grössten
FC-Fan auf dem Rappenmöösli
Leute | 34
Vereine
Bruno Zehnder
Publireportage
Trychlergruppe Edelwyss Einsiedeln
| 34
| 37
Der gebürtige Bennauer Bruno Zehnder ist vom Rappenmösli nicht wegzudenken. Er spielt selbst im Sturm, ist
grosser Fan vom FC Einsiedeln und trainiert während der
Fussballwoche die Jüngsten.
Wettbewerb
Wie gut kennen Sie die Region?
Frühling | Sommer 2016
| 39
06 Brennpunkt
Engelweihe, Brotauswerfen, Hafächabis und Hudelimusig
Lebendiges Brauchtum
in Einsiedeln
Wen wundert’s, dass gerade Einsiedeln eine auffallend grosse Zahl von kirchlichen Bräuchen kennt oder wenigstens bis
vor einigen Jahrzehnten gekannt hat? Neben dem eher religiös geprägten Brauchtum haben sich auch viele weltliche
Bräuche erhalten oder in den letzten Jahrzehnten zu wichtigen Festen und Ritualen entwickelt.
Text: Benno Kälin, Einsiedeln | Bilder: Markus Staub, Koni Schuler, Einsiedeln Tourismus, Fasnachtsgesellschaft Bürgerwehr Einsiedeln, Wädi Kälin
Die Engelweihe ist das eigentliche Kirchweihfest (Chilbi!) von Einsiedeln und der
wichtigste Feiertag, mit einer Reihe von
Bräuchen, die von kirchlicher und weltlicher Seite ausgeübt werden. Das beginnt
schon am Vorabend des 14. September
mit den Mörserschüssen aus dem Klosterwald, ein Brauch, den die Vier Löblichen Zünfte seit Jahrhunderten und immer noch pflegen. Sie sind es auch, die an
diesem Fest und bei andern Prozessio­
nen den «Himmel» und die Laternen tragen. Beim Engelweihe-Gottesdienst auf
dem Klosterplatz spannen Kloster und
Dorf – wenigstens die Bewohner am
Hauptplatz, sofern sie’s nicht vergessen!
– zusammen, um mit Tausenden von
Kerzen die Fenster und Fassaden zu beleuchten.
Eigentlich müsste dieses Lichterfest
ja «Christusweihe» heissen, weil der 948
mit der Weihe der Gnadenkapelle betraute Bischof der Legende nach im Traum
sah, dass die Kapelle bereits geweiht wurde, und zwar von Christus selber – mit all
seinen Engeln! Leider musste P. Aaron
Brunner, unser Jugendseelsorger, im
Film «Im Schatten der Madonna» (2013)
feststellen, dass von 20 Sechstklässlern
nur etwa drei schon einmal an einer Engelweihe dabei waren. Wie soll ein Brauch
weiterleben, wenn er nicht von der Jugend mitgetragen wird?
Frühling | Sommer 2016
Gerade das katholische Pfarramt,
verschiedene Vereine, aber auch das
Kloster, haben dafür gesorgt, dass kirchliche Bräuche entweder mit gutem Grund
begraben wurden, andere wieder auflebten oder stark verändert wurden. Ich denke da besonders an den Weissen Sonntag,
an dem heute alle Erstkommunikanten
einheitlich gekleidet sind. Vor Jahrzehnten wetteiferten die Mädchen oder vielmehr deren Mütter, wer das schönere
weisse Kleid trug. Die Knaben litten in
ihrer schwarzen Kleidung, bekamen ein
grünes Kränzlein aufgedrückt, mussten
Engelweihe
brav eine Kerze tragen und erhielten ein
Skapulier umgehängt – im Nachhinein
nicht nur erfreuliche Erinnerungen.
Die Erstkommunikanten werden
übrigens für die Pfarreiwallfahrt zum
Bruder Klaus eingeladen, die jeweils im
Sommer rund 300 Personen nach Sachseln bringt. Früher kannte man noch andere Wallfahrten, richtige Fusswallfahrten, nach Biberegg, auf den Etzel und ins
Euthal. Auch die früher häufigeren Prozessionen wurden gestrichen oder reduziert und finden zum Teil nur im Innern
der Klosterkirche statt.
Brennpunkt 07
Pagatverbrennen auf dem Hauptplatz
Eine Häufung von neuen oder wieder belebten Bräuchen ist zwischen Advent
und Fasnacht festzustellen. Das Samichlaus-Aussenden kannte man früher
nicht, es ist zum schönen Brauch geworden. Der Einsiedler Weihnachtsmarkt
bringt eine interessante Kombination
zwischen Kommerz und etwas Sinnlichem, worauf alle Kindergärtler sehnlichst warten: Wenn sie mit ihren selbst
gebastelten Lampen durchs Dorf gegen
die Klosterkirche ziehen und dort Weihnachtslieder singen! Diesen Brauch
kennt man seit rund 20 Jahren. Ans
Weihnachtsspiel des Blaurings oder an
die Waldweihnacht der Pfadfinder werden sich die Aktiven noch lange erinnern
und sich später vielleicht mal fragen:
Gibt’s den Brauch noch? Hoffentlich!
Zum Abschluss dieser mehrheitlich
kirchlichen Bräuche sei noch das Sternsingen erwähnt, das an Dreikönigen
stattfindet, also just an dem Tag, an dem
der Reigen der sehr weltlichen Bräuche
der Fasnacht beginnt. Das Sternsingen
ist ein Beispiel für einen Brauch, den es
schon früher gab, vor allem in den Vierteln, und der auch im Dorf neu belebt
wurde. Etwa 100 junge Menschen ziehen
jeweils zu viert – die drei Könige und einer mit dem Stern – von Haus zu Haus,
singen das Dreikönigslied und bitten um
eine Gabe für ein von den Jungen selbst
gewähltes Kinderhilfswerk. Abschlies­
send schreiben sie mit Kreide C+M+B
über die Türe, was weder «Chasper, Melk
und Balz» noch «Chäs, Milch und Broud»
– wie man offenbar früher munkelte - bedeutet, sondern: Chistus Mansionem Benedicat (Christus segne dieses Haus).
Dieser kirchliche Brauch wird in der
gleichen Dreikönigsnacht durch das
Ytrichle der Fasnacht abgelöst. An den
Bräuchen dieser Zeit zwischen 6. Januar
und Aschermittwoch machen doch einige mehr aktiv mit als an den eher kirchlichen Ritualen. Es ist unmöglich, alle fasnächtlichen Bräuche zu beschreiben,
aber ein paar Spezielle drängen sich auf,
um vor allem die Unterschiede zu früheren Zeiten aufzuzeigen. Beim Ytrichle
und auch an der Fasnacht selber sind die
echten Einsiedler Trichler die prägenden
Figuren, jene mit der Trichle am Rücken
– im Unterschied zu den Jochtrichlern,
mit zwei Trichlen, die mehrheitlich von
den Vierteln kommen und am Güdelmändig um vier Uhr früh und beim Pagatverbrennen die Trichler vom Dorf
problemlos übertönen.
Das Verbrennen des Pagats am
Dienstagabend ist hauptsächlich auf den
Lokalhistoriker Martin Gyr (1878–1959)
zurückzuführen, der 1952 diesen Abschluss der Fasnacht (Fastnacht!) in der
Nacht vor der Fastenzeit wieder aufleben
liess. Darum «wieder aufleben», weil
man bis 1870 den Pagat – die höchste Figur im Tarok-Kartenspiel – nicht verbrannte, sondern im Schnee begrub.
Beim heutigen Schneemangel ist ein Verbrennen tatsächlich eher angebracht.
Seit drei Jahren wird der Pagat auf dem
Hauptplatz verbrannt, nicht allzu weit
weg vom Fraubrunnen, in einem schaurig-schönen Schauspiel, in dem sich
kirchliche und weltliche Bilder treffen,
und das zu den Klängen der Trichler und
der Musik mit ihrem «Haued dr Chatz dr
Schwanz ab…»
Ich habe vorgegriffen, den Mäuder
quasi am Schwanz aufgehängt, und
schweife nochmals zurück an den Anfang der Fasnachtstage in Einsiedeln. Der
Schmutzige Donnerstag ist heute für viele der wichtigste Fasnachtstag. Dem war
Güselgusler im Gründungsjahr 1988
Frühling | Sommer 2016
08 Brennpunkt
Holzmasken der Mummerien und Joheen
aber nicht immer so, im Gegenteil. Erst
1956 haben die «Goldmäuder» (gegr.
1930), neben der «Bürgerwehr» (gegr.
1933) die andere grosse Fasnachtsgesellschaft, den Kinderumzug ins Leben gerufen. Der Seniorenumzug am Morgen
des Schmutzigen Donnerstags ist jüngeren Datums. Der Abend gehört den vielen
Passiven, die in den Beizen die Auftritte
der «aktiven» Schnitzelbank­­­­­­­g ruppen erwarten: die Güselgusler, die Sängerinnen
von Humirosis, die witzig-frechen Antje
und das Tolggechörli, das 1978 aus dem
Männerchor hervorgegangen ist.
Noch eine spezielle kleine Maskentruppe sei erwähnt, die am Schmutzigen
Donnerstag gegen Abend langsam
durchs Dorf wandelt: Der Bezirksrat oder
wenigstens jene Mitglieder, die sich nach
gehabter Sitzung ins Domino-Gwändli
stürzen. Das respektive der «Domino»
heisst im Italienischen «Herr» oder
«Geistlicher». Diese Figur, die wegen ihres (zwar nicht weissen) Maskenmantels
fast an den Ku-Klux-Clan erinnert, hat
nichts zu sagen (!), ausser der Bezirksrat
kann «hindersibreugä». Sie ist im
Hauptort Schwyz in viel kostbarerer Ausführung zu sehen und wurde als bezirksrätlicher Fasnachtsbeitrag durch den
damaligen Ratsherrn Paul Schönbächler
(1942–2004) eingeführt.
Frühling | Sommer 2016
Zum Güdelmändig drängt sich eine
Erinnerung auf, die quasi mit Himmel
und Hölle zu tun hat. Vor Jahrzehnten
mussten die Einsiedler Schulkinder
frühmorgens in die Klosterkirche zu einer Sühnemesse! Die Spannung war
spürbar, wurden die Kinder doch grad
nach dem Gottesdienst beim Fraubrunnen vom Teufel und den Sühudi abgeholt, also von kirchlichen Höhen in die
lustvollen Tiefen der Fasnacht. Ich habe
von einem Teufel geschrieben, der schritt
früher nämlich ganz allein dem Umzug
voran, getrieben von einem Fuhrmann.
Heute sind es fast um die 100 grosse und
kleine Teufel. Ihnen folgen die Trichler
und anschliessend die Sühudi, eine weitere Einsiedler Spezialität: Groteske Figuren, die in den unmöglichsten Kleidern, mit teils schauerlichen Larven und
viel Plunder sich durchs Dorf wälzen und
die Zuschauer mit Sprüchen aus der Reserve locken, intrigieren.
Für viele der schönste Fasnachtsbrauch ist das Brotauswerfen. Brot!
Nicht südländische Orangen oder zahme Mimosen, einfach weisses Brot, das
am Fasnachstdienstag zwischen 13.30
und 16.30 Uhr in die Menge geworfen
wird. Und zwar von 20 wurftüchtigen
Mitgliedern des Männerturnvereins
Einsiedeln. Dieses Jahr haben die Tur-
ner rund 2,2 Tonnen Mütschli ausgeworfen, was etwa 8750 Würfen entspricht.
Der Brauch geht bis ins 17. Jahrhundert
zurück und hat vermutlich mit dem Verteilen von Almosen an arme Mitbewohner zu tun. Die Tradition wird haargenau eingehalten: Vier Bajassen mit
Süübloutere sorgen dafür, dass der Weg
für die Gruppe frei ist. Mit dabei sind
auch sechs Höreli- oder Überschlag-Bajassen. Historisch ganz interessant sind
die sechs Mummerien (Akzent auf dem
i), die mit ihrem umgehängten Pferdegeröll und dem Rossschwanz in der
Hand an die Rosshändler erinnern sollen, die auf ihren Reisen in den Süden
schlechte Geschäfte machten oder ihr
Vermögen verprassten. Die vier Joheen
mit ihren Reisigbesen stellen Sennen
dar, die auf ihren Welschlandfahrten total verlumpten, sodass sie sich für die
Heimreise die Kuhglocken selber umgürten mussten. A propos Heimreise:
Auffallend viele Einsiedlerinnen und
Einsiedler, die nicht mehr im Klosterdorf wohnen, kommen für die Fasnacht
und speziell fürs Brotauswerfen zurück
– und erleben einen uralten Volksbrauch, den es nur bei uns gibt. Und sie
essen vielleicht eines der typischen Gerichte, die an Chilbi und Fasnacht serviert werden: Hafächabis und Ofeturli.
Das bringt mich auf die Chilbi: Da
kann ich nicht mehr viel an echten Volksbräuchen ausmachen, das Fest hat auch
viel von der früheren Romantik verloren.
Nichts gegen die Vereine, die einmal im
Jahr ihre Kassen füllen, nichts gegen die
Bahnen und Verkaufsstände. Aber von
alten Bräuchen kann man höchstens
beim «Hau den Lukas» und dem Würfelspiel «Muttele» sprechen.
Vor die Chilbi schiebt sich eine Art
Sommerfasnacht, die auch an anderen
Orten für Spektakel sorgt: Der Landwasserplausch, 1992 von Jimi Petrig iniitiert,
dem die Einsiedler auch den ersten Eispark 2007 beim Alten Schulhaus verdankten. Einmal mehr sind es bei diesem Plausch mit strassen- und
seetüchtigen Fahrzeugen einige verkleidete Aktive, die den viel zahlreicheren
Zuschauern mit dem Umzug durchs Dorf
und den grandiosen Landungen im Sihl-
Brennpunkt 09
Landwasserplausch
see vergnügliche Stunden bereiten. In
diesem Zusammenhang sei an das Seifenkistenrennen erinnert, das jeden Mai
auf der Eisenbahnstrasse durchgeführt
wird. Einmal mehr eine Leistung von ehrenamtlichen Aktiven, die etwas für die
Gemeinschaft tun. Was würde Einsiedeln ohne all die Freiwilligen an den vielen Anlässen machen?
Ohne ehrenamtliche Helfer kommen z. B. keine Schwingfeste aus. Solche
Anlässe gehören zu unserem Brauchtum
und werden immer beliebter, auch wenn
die Kombination von Edelweissbluse
und High Heels vielleicht etwas aus dem
Rahmen fällt. Urchig-ländliche Bilder
sieht man sicher Ende September bei der
Viehausstellung auf dem Brüel, wo alles
noch so abläuft wie vor Urzeiten – mit der
Buuremusig unter Felix Ochsner, mit
dem Umzug samt Bezirksverwaltung
und Gross- und Kleinvieh und mit der
Wurst (!) im Festzelt.
Hier soll wenigstens noch ein Warenmarkt erwähnt werden: Am Stöckmärcht im Ybrig, am Montag nach dem
3. Sonntag im Oktober, wird seit einigen
Jahren ein alter Sennen-Brauch gepflegt,
das Chatzästreblä – eine Art Seilziehen,
wobei sich die Gegner auf allen Vieren
gegenüber stehen, verbunden durch einen ums Genick führenden Gürtel
Gerade beim Stichwort Ybrig drängen sich noch zwei ganz wichtige Elemente unseres Brauchtums auf: Volkstheater und Volksmusik. In unserer
Region wird sehr viel Theater gespielt, ein
guter Nährboden auch für das Weltthea-
ter. Und: Bei uns gibt es auffallend viele
aktive Volksmusikanten, die alte Tänze
und neue Melodien spielen. Einige spannen gar den Bogen von der traditionellen
zur sogenannten Neuen Volksmusik, und
das mit grossem Erfolg: Nadja Räss, unbestrittene Meisterin und Erneuerin im
Jodeln; André Ott, der in der Formation
bArde und in Noldi Alders Klangcombi
unsere Volksmusik weiterentwickelt;
oder die Hudelimusig, die alte Tänze von
Hudeli-Johann Fuchs (1866–1929) neben
neue Stücke der Fränzlis da Tschlin stellt.
Bunt wie eine Stubete voll alter und
neuer Tänze ist der Schatz an Bräuchen
in Einsiedeln. Zu wünschen wäre, dass
viele Menschen da mittanzen oder gar
mitspielen, nicht nur zuschauen oder zuhören.
Chatzästreblä
Quellen
■ Martin Gyr, Einsiedler Volksbräuche
(Einsiedeln 1935)
■ K älin Wernerkarl, Einsiedler
Bräuche und Feste im Jahreskreis,
Schriften des Kulturvereins
Chärnehus 22 (Einsiedeln 1995)
■ Steinegger Hans & Wiget Josef, Feste
und Bräuche im Kanton Schwyz,
100 Jahre Kantonalbank Schwyz
(Einsiedeln 1989)
■ E insiedler Fasnacht, 50 Jahre
Goldmäuder (Einsiedeln 1980)
Frühling | Sommer 2016
10 Wirtschaft | Gewerbe
Die Milchmanufaktur Einsiedeln
Die Zeichen sind
auf Zukunft ausgerichtet
Mit Produkten, die die Konsumenten ansprechen, Qualität und guter Werbung gelingt es der Milchmanufaktur, sich am
anspruchsvollen Lebensmittelmarkt zu positionieren und zu behaupten. Dabei profitiert das Unternehmen nicht zuletzt
auch vom Trend nach regionalen Produkten – solchen mit «Charakter».
Text: René Steiner, Einsiedeln | Bilder: Milchmanufaktur Einsiedeln, René Steiner
Im letzten Mai ist der Neubau der Milchmanufaktur mit einem riesigen Fest offiziell eröffnet worden. Die Produktion hat
man allerdings bereits im April aus den
engen Räumlichkeiten an der Schmiedenstrasse an den neuen Standort im
Norden von Einsiedeln verlegt.
Der stattliche Bau der Milchmanufaktur, zwischen Alp und Bahntrassee
gelegen, ist verkehrstechnisch gut erschlossen und nicht zu übersehen. Für
den Autofahrer ist die Anfahrt eine Herrlichkeit, bieten sich doch auf dem Dach
des Gebäudes zahlreiche Parkplätze an.
Und an grossen Fenstern vorbei führt die
rollstuhlgängige Rampe schnell zum
Eingang des Ladens und des Restaurants.
Bitte «güggslä»
Die grossen Fenster rundum erlauben
den Blick in den Produktionsbereich und
zeigen dem Besucher, dass Milchverarbeitung auch heute noch mit viel Handarbeit verbunden ist, selbst wenn der
Betrieb auf dem neusten Stand der Technik ist. Zudem wirkt der ganze Betrieb
sauber, eine wichtige Voraussetzung zur
Produktion qualitativ einwandfreier Lebensmittel.
«Wir wissen, was zu tun ist.»
Das Eröffnungsfest ist vergangen, der
Alltag mehr oder weniger eingekehrt,
bald wird die Milchmanufaktur ihr ers-
Frühling | Sommer 2016
tes Betriebsjahr an der Alpstrasse abschliessen. Ist der Betrieb auf Kurs?
Geschäftsführer René Schönbächler
möchte zu Umsatz und Gewinn noch
keine genauen Zahlen nennen. Wie geplant befinde sich der Betrieb in der Aufbauphase und die Verantwortlichen reden von einem Betrachtungshorizont
von drei Jahren.
Seit dem Bezug der Räumlichkeiten
im Gebiet Raffeln ist der Betrieb stark gewachsen. Ende 2014 wurden fünf Mitarbeitende beschäftigt, unterdessen zählt
die Milchmanufaktur bereits 28 Mitarbeitende, die sich 1700 Prozent Vollzeitstellen teilen.
Die seit vergangenem Mai gemachten
Zahlen stimmen den Geschäftsführer zuversichtlich, gesamthaft zeigten die Produktionszahlen aufwärts, der Gastrobereich sei im Plus, der Käsebereich leicht
unter den Budgetzahlen. Man sei auf
Kurs, Schönbächler denkt, dass der Betrieb das Ziel, ab 2018 kostendeckend
produzieren zu können, erreichen wird.
Und weiter: «Wir wissen, was zu tun ist.»
Bewusst setzt das Betriebskonzept auf Einblick. Gross und Klein kann so vor Ort zusehen,
wie Milch verarbeitet wird. Schaukäserei und Führungen sollen dem Konsumenten das
Handwerk näher bringen.
Wirtschaft | Gewerbe 11
«
Der Bereich Schaukäserei
findet ein erfreuliches Echo.
Wir rechnen für dieses Jahr bereits
mit über 300 Gruppen!
Deshalb suchen wir aktuell noch
mehr Führer und Käser,
welche den Gästen
die Milchmanufaktur und
unser Handwerk näher
bringen möchten.
»
René Schönbächler, Geschäftsführer
Beispielsweise möchte er mit gezielten
Angeboten auch die «schwachen Zeiten»
im Restaurationsbetrieb besser auslasten
und weitere Absatzkanäle für die Einsiedler Bergmilchprodukte erschliessen.
Die Nachfrage ist riesig
Ein erfreuliches Echo hat der Bereich
Schaukäserei gefunden. Für 2016 rechnet der Geschäftsführer bereits mit über
300 Gruppen! Das ist mehr als eine Führung pro Tag. Viele Schulklassen nutzen
dieses Angebot, ebenso haben viele einheimische Firmen Besuch, Führung und
Essen zum stimmungsvollen Event verbunden. Schönbächler möchte noch
mehr Touristengruppen in die Schaukäserei locken. Er ist überzeugt, dass «so
ganz Einsiedeln von der Milchmanufaktur profitieren kann».
Die Produktelinie
Namenlose Massenprodukte aus Einsiedeln haben beim Konsumenten kaum
eine Chance, deshalb setzt die Milchmanufaktur auf den Regio-Trend, vermarktet bewusst «Einsiedler Heumilch» und
«Produkte mit Charakter». Der Betrieb
hat sich zum Ziel gesetzt, die einheimische Milch zu verarbeiten. In diesem Betriebsjahr sind das rund 1 Mio. Liter
Milch, das entspricht der Gesamtproduktion von zehn bis zwölf Milchwirtschaftsbetrieben.
Mit dem Einsiedler Bergmilch-Joghurt hat die Milchmanufaktur ein Erfolgsprodukt im Angebot, das die Interessen der Konsumenten trifft. Das
bekömmliche, cremige Joghurt wirbt mit
«weniger Zucker mehr Frucht». Die
Früchte kommen natürlich aus der
Ein wenig Milch-und-Futter-Latein
Bergmilch darf nicht mehr als 15 Prozent Futtermittel enthalten, mit anderen Worten: Die Kühe erhalten das Futter, das der eigene Hof hergibt. Und das ist das Futter
der Naturwiesen, es enthält 40 bis 45 Prozent Kräuter – dies im Gegensatz zu Kunstwiesen im Talgebiet, welche maximal 5 Prozent Kräuter aufweisen. Heumilch ist
noch eine Stufe höher einzustufen, es darf keine Silage gefüttert werden.
Und Bio-Milch? Geschäftsführer René Schönbächler gibt sich diplomatisch: «Zurzeit setzen wir auf den Regio-Aspekt. Sobald die Zeit reif ist, ist auch eine EinsiedlerBio-Linie denkbar.»
Schweiz. Die Jahresproduktion von Joghurt ist auf über 200 000 Becher gestiegen. Die Milchmanufaktur produzierte
im letzten Jahr 48 Tonnen, 2016 sollen es
bereits rund 60 Tonnen Joghurt sein.
Die Käseproduktion beträgt total etwa 60 Tonnen. Aus Einsiedler Bergmilch
wird Weich- und Frischkäse hergestellt.
Aus Einsiedler Heumilch gibt es Bergkäse und feine Bergmutschli. Sie werden
aus Rohmilch hergestellt, die Milch wird
nicht pasteurisiert. Erst wenn sie im Käsekeller ihre optimale Reife erhalten haben, werden sie ausgeliefert.
Eine weitere Spezialität ist der BergMozzarella, ein Frischkäse aus Bergmilch.
Weiter sind natürlich auch Rahm
und Butter ein Thema. Als nächstes wird
die Milchmanufaktur wohl mit einem
Molkedrink aufwarten.
Mit Qualität und Preis überzeugen
Die bis April 2015 an der Schmiedenstras­
se produzierten Mengen konnten ausschliesslich in der Region Einsiedeln
abgesetzt werden. Der Betrieb an der
Alpstrasse hat jedoch weit grössere Kapazitäten – und die Einsiedler Bauern
genügend Milch. Nur gibt der Geschäftsführer zu bedenken: Produzieren sei ein-
Frühling | Sommer 2016
12 Wirtschaft | Gewerbe
fach, die Produkte zu verkaufen, das sei
das Schwierige. Dabei gelte es, die Bedürfnisse der Konsumenten optimal abdecken zu können. Und ohne die Grossverteiler gehe es auch nicht, da diese
über 80 Prozent aller Milchprodukte in
der Schweiz verkaufen. Den Weg in deren
Verkaufsregale zu finden, bezeichnet
Schönbächler als den ersten wichtigen
Schritt. Dieser Schritt ist mit sämtlichen
Produkten der Milchmanufaktur bereits
geglückt. Die grosse Herausforderung
besteht nun darin, die Kundschaft mit
konstanter Qualität zu überzeugen und
auszubauen. Entscheidend ist dabei das
richtige Preis-Leistungs-Verhältnis, welches auch bei regionalen Produkten im
Vordergrund steht.
Aus der Region
Dem Einsiedler Unternehmen kommt es
zugute, dass regionale Produkte trendy
sind. Und da dieser Trend auch von Coop
und Migros, den eindeutigen Marktführern, kräftig forciert wird, finden die Produkte der Milchmanufaktur weit über
die Region hinaus Absatz.
Auf dem neusten Flyer «Unsere Produkte haben Charakter» zeigen erfreulich viele Pfeile, wo man Einsiedler Joghurt und Käse erhalten kann. Natürlich
in Einsiedeln und Umgebung, im Kanton
Schwyz, auch in der übrigen Zentralschweiz, sogar in der Region Aargau
und Region Basel gibt es diese Einsiedler
Produkte zu kaufen. Und vergessen wir
die Agglomeration Zürich nicht! In diesem Grossraum leben etwa 2,5 Millionen
Menschen. Das bietet Marktchancen!
Überleben die Einsiedler Milchbauern?
Im Bezirk zählt man rund 75 Bauernbetriebe, die zur Hauptsache Viehwirtschaft
betreiben. Da fällt auch eine stattliche
Menge Milch an. Die Milchmanufaktur
handelt mit jedem Betrieb die Liefermengen jährlich aus, zurzeit liefern die Bauernbetriebe eher mehr Milch.
Der Milchpreis ist stark qualitätsabhängig. Für erstklassige und einwandfreie Heumilch erhalten die Lieferanten
aktuell 50 Prozent mehr als die Produzenten, welche Silomilch in den Industriekanal liefern. «Bei den aktuellen
Frühling | Sommer 2016
René Schönbächler, der Geschäftsführer und Käsesommelier, bezeichnet seine Arbeit rund
um Marketing, Personal, Finanzen und Verkauf als «vielseitigen Job».
Milchpreisen der Industrie wird es in
fünf Jahren keine Milchkühe mehr in der
Region Einsiedeln geben. Wir arbeiten
daran, eine Überlebensperspektive für
die Milchproduzenten in der Region Einsiedeln zu schaffen. Wir hoffen, dass wir
nicht zu spät kommen», so Geschäftsführer René Schönbächler.
Lebensmittel brauchen Kontrollen
Zwei Mal monatlich wird eine Qualitätskontrolle auf dem Bauernhof durchgeführt. Hinzu kommen zwei weitere Proben im Monat, welche im Labor
untersucht werden. Und täglich werden
Rückstellmuster entnommen. Zudem
wird der Käse intern geprüft. Schönbächler kontrolliert jede Charge Käse
persönlich! Wichtig ist, dass nur einwandfreie Produkte in den Verkauf gelangen. Auch das ist eine Herausforderung, da die Milchmanufaktur mit einem
natürlichen Rohstoff arbeitet, welcher
täglich frisch angeliefert wird.
Regionales Angebot
Der Regio-Shop, so nennt sich der Ladenbereich, präsentiert sich grosszügig
und ist hübsch aufgemacht. Kein TanteEmma-Laden! Regio sagt es: Man erhält
hier Produkte von einheimischen Produzenten, und die Auswahl ist so ausgelegt, dass ein «kleiner Tageseinkauf»
möglich ist. Doch im Verkaufsangebot
finden sich auch zahlreiche hübsche Geschenkideen! Eindeutig, hier kauft man
gerne ein.
Der eigentliche Mittelpunkt ist die
Käsetheke mit zahlreichen Käsespezialitäten aus der ganzen Schweiz, sie lassen
das Herz eines jeden Käseliebhabers höher schlagen. Die Milchmanufaktur
braucht zu Recht das Wort «Käseparadies». Natürlich findet man auch die
eigens kreierte Fonduemischung mit
Einsiedler Bergkäse und das gesamte
Joghurt-Angebot.
Treffpunkt Restaurant
Das grosszügig konzipierte Restaurant
bietet 120 Plätze an, auf der Terrasse sind
es 25 Plätze. Viel Naturmaterial als Dekoration lassen den modern aufgemachten
Raum heimelig erscheinen. Im grossen
Angebot findet man alles, was mit Milch
zu tun hat. Aber nicht nur. Genauso finden sich feine Fleischprodukte auf der
Speisekarte. Das Angebot wird natürlich
nur mit regionalen Produkten hergestellt.
Täglich wird ein Mittagsmenü angeboten, es sind bewusst nicht mehrere,
der arbeitende Gast soll sein Essen und
den Kaffee nach einer Dreiviertelstunde
eingenommen und bezahlt haben. «Seit
zwei Monaten haben wir auch das in den
Griff bekommen», betont René Schönbächler.
Publireportage | Wirtschaft | Gewerbe 13
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Frühling | Sommer 2016
16 Freizeit
Attraktive Wanderwege mit Feuerstellen und Schutzhütten
Feuerstellen
rund um Einsiedeln
Die Wanderer werden immer anspruchsvoller, nicht nur bei der passenden Ausrüstung, sondern auch beim Wegenetz.
Erwünscht sind trittsichere Fusswege und gute Markierungen. Familien und Gruppen schätzen vor allem auch Feuerstellen
und Schutzhütten, wo hie und da sogar kleine Feste stattfinden.
Text: Alfred Kälin, Gross | Bilder: Verkehrsverein Euthal, Beat Fuchs, Alfred Kälin
Wandern wird in unserer hektischen Zeit
immer beliebter. Das Wandern ist gemäss
Umfragen zum beliebtesten Freizeitvergnügen der Bevölkerung geworden. Es
fördert die Gesundheit und kostet nicht
viel. Dass die Freizeitaktivität Wandern
zunimmt, hat auch mit der Infrastruktur
des Fusswegnetzes zu tun. Die Ansprüche an die Wanderwege steigen stetig,
was zur Folge hat, dass dem Bau und Unterhalt immer mehr Beachtung geschenkt werden muss. Vielfach wollen
die Leute aber nicht nur wandern, sondern auch mal einen Halt einlegen, sich
hinsetzen und einfach die Schönheiten
der Natur geniessen. Um diese «Haltestellen» noch angenehmer zu machen,
sind in den vergangenen Jahren an vielen
geeigneten Orten Sitzbänke, Feuerstellen
und sogar gedeckte Unterstände entstanden. Vor allem Eltern mit Kindern schätzen die Feuerstellen, wo grilliert und gebrätelt werden kann. Wenn dann noch
Tische und Bänke, oder sogar eine Hütte,
die gegen Wind und Regen schützt, vorhanden ist, ist das Vergnügen perfekt.
Obwohl das Wandern für viele nur
ein Vergnügen ist, darf auch die wirtschaftliche Seite nicht vergessen werden.
Unsere Region gehört zum Naherholungsgebiet von Zürich und Umgebung
und wird darum von dessen Bevölkerung rege frequentiert. Das hat zur Folge,
Frühling | Sommer 2016
dass dieser sanfte Tourismus in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat und dadurch bei uns auch mehr
Umsatz und Volkseinkommen generiert.
Damit sich die Gäste wirklich wohl fühlen, sind wir immer wieder gefordert,
passende Angebote bereitzustellen. Eines dieser Angebote ist ein attraktives
Wanderwegnetz und gut eingerichtete
Feuerstellen und Schutzhütten.
Neues Fuss- und Wanderweggesetz
Für den sanften Tourismus hat sich in
den letzten Jahren vermehrt auch die Öffentlichkeit eingesetzt. So hat der Kantonsrat im Jahre 2004 ein neues Fussund Wanderweggesetz geschaffen. Es
regelt die Zuständigkeiten und Pflichten
für Kanton und Gemeinden. Für die
wichtigsten Wanderwege ist seither der
Kanton, und für die übrigen Wanderwege sind die Gemeinden zuständig. Das
Gesetz sieht auch vor, dass gewisse Aufgaben von Dritten ausgeführt werden
können. So übernimmt die Fachorganisation «Verein Schwyzer Wanderwege»
verschiedene Aufgaben, mittels Leistungsvereinbarungen, für den Kanton
und die Gemeinden.
Das Wanderwegnetz des Bezirkes
Einsiedeln, mit einer Länge von rund
180 Kilometern, wird vom Verkehrsverein Euthal, unter der Leitung von Benno
Birchler, betreut. Birchler ist auch die
treibende Kraft, um das Feuerstellennetz rund um Einsiedeln zu unterhalten
und weiter auszubauen. Die Arbeiten am
Ort werden meistens vom Euthaler Emil
Kälin und seiner Crew ausgeführt. Für
die Grueben an den Hauptwanderwegen ist der kantonale Bereichsleiter für
Langsamverkehr, Beat Fuchs aus Einsiedeln, verantwortlich. Er betreut nicht
nur die Grueben, sondern auch das
Hauptwanderwegnetz im ganzen Kanton. An vielen Orten sind bei den Feuerstellen und Grueben Panoramatafeln
aufgestellt, die dem Wanderer die vielfältige Landschaft erklären.
Bitte nehmt das Leergut im Rucksack zurück
Es gibt auch öffentliche Feuerstellen,
die auf privater Initiative oder von Organisationen entstanden sind. Der Betrieb und Unterhalt der Feuerstellen ist
sehr unterschiedlich geregelt. So gibt es
Grillplätze, die vor vielen Jahren entstanden sind, von wem und wann weiss
man nicht mehr so genau. Auch die
heutigen Besitzverhältnisse sind nicht
immer ganz klar. Man kennt aber die
Landeigentümer und diese haben
meistens nichts einzuwenden, wenn
sich auf ihrer Wiese oder in ihrem Wald
ein attraktiver Rastplatz befindet. Sie
Freizeit 17
schätzen es aber, wenn auf den Plätzen
Ordnung herrscht und kein Unrat liegenbleibt. Dies ist hie und da ein Problem, das mit etwas gutem Willen vermieden werden könnte. Darum der
Aufruf an alle Wanderer: Bitte, nehmt
das Leergut im Rucksack zurück und
verlässt den Platz so, wie ihr ihn gerne
wieder antreten würdet. Für den Unterhalt der meisten Feuerstellen um den
Sihlsee ist heute der Verkehrsverein Euthal zuständig. Er macht dies im Auftrag des Bezirkes Einsiedeln. Auf den
folgenden Seiten finden Sie die Karte
des Bezirkes Einsiedeln mit den öffentlichen Feuerstellen und den Bildern der
einzelnen Standorte.
Wasserreservoir wird zur Feuerstelle
Wohl etwas seltsam ist die Entstehungsgeschichte der Gruebi Altberg (02). Dieser originelle Grillplatz war früher ein
Wasserreservoir des Bezirkes Einsiedeln. Als es nicht mehr gebraucht wurde,
reifte die Idee, dort eine Schutzhütte mit
Feuerstelle einzurichten. Der Aussichtspunkt liegt am Wanderweg Altberg, ist
sehr sonnig und es ist sogar Trinkwasser
vorhanden. Und so machte man aus dem
Wasserreservoir eine originelle Schutzhütte mit Feuerstelle und WC.
Feuerstellen und Grueben auch für Familienfeste und Vereine
Nicht alle Grueben und Feuerstellen haben für den Wanderer die gleiche Bedeutung. Für ausgedehnte Wanderungen,
fernab der Wohnbevölkerung, dienen
sie als Schutzhütten bei plötzlich aufkommenden Unwettern. Sie bieten aber
auch Ruhe und Erholung nach stundenlangen Fussmärschen . Es gibt auch sehr
alte Schutzhütten, die früher vor allem
den Pilgern dienten. Diese sind nur mit
einfachen Sitzgelegenheiten ausgestattet. Man findet sie am Jakobsweg im
Waldweggebiet, an der Alten Etzelstras­
se und im Trachslauer Moos.
Komfortable Grillstellen ziehen mehr Besucher an
Die heutigen Schutzhütten sind komfortabler eingerichtet. Auf den Vorplätzen stehen Feuerstellen mit verstellba-
Im Gespräch mit Benno Birchler
Präsident
Verkehrsverein Euthal
bei schlechtem Wetter geschätzt. Sie
schützen vor Wind und Regen, und auf
den massiven Tischen und Bänken lässt
man sich gerne nieder.
Wer erstellt und unterhält diese Grillstellen?
Die Grueben an den Hauptwanderwegen
werden vom Kanton erstellt und unterhalten. Die anderen Grueben und Feuerstellen sind in der Pflicht von Bezirk, Gemeinden, Tourismusorganisationen,
Verkehrsvereinen und Privaten. Viele
Grillstellen werden im Auftrag des Bezirkes Einsiedeln vom Verkehrsverein Euthal unterhalten. Zum Unterhalt gehört
auch das Liefern von Brennholz und hie
und da leider auch das Aufräumen.
Ist Vandalismus bei diesen öffentlichen
Benno Birchler ist Präsident von Einsiedeln Tourismus und Präsident des Verkehrsvereins Euthal, der die Wanderwege im Bezirk Einsiedeln betreut.
Anlagen ein Problem?
und Feuerstellen?
Mit öffentlichen Feuerstellen will man
erreichen, dass nicht überall «kleine,
wilde» Feuerstellen entstehen und dass
das Wandern mit Familien oder Gruppen
noch attraktiver wird. Die gedeckten Unterstände (Grueben) werden vor allem
An den meisten Orten gibt es keine Probleme. Ärger gibt es aber hie und da bei
den Feuerstellen in Dorfnähe, wenn
nach ausgiebigen Gelagen nicht aufgeräumt wird. Da kann es vorkommen,
dass sich einzelne Wanderer über den
Unrat aufregen. Ich würde mir noch
wünschen, dass weniger Brennholz verschwendet wird. Zum Grillieren hat es
zwar genug Holz, aber langes Feuern als
Vergnügen bringt für das Unterhaltspersonal zusätzlichen Aufwand.
rem Grillrost. Auch Holzvorräte sind
vorhanden und die Anlagen sind eingezäunt. Dieser Komfort bewirkt, dass vor
allem die Grillplätze in Dorfnähe (Einsiedeln, Gross, Euthal) gerne von Familien mit Kindern aufgesucht werden.
Die Grueben liegen meistens an einem
Bach oder Waldrand, wo die Kinder
spielen können, während sich die Eltern
beim Grillplatz verweilen. Oftmals finden dort aber auch ganze Familientreffen statt. Es liegt im Trend der Zeit, dass
bei schönem Wetter die Aktivitäten ins
Freie verlegt werden. Darum sind die
Grueben im Sommer und Herbst gut
ausgebucht. Die Schutzhütten sind aber
nach wie vor öffentlich und müssen für
alle Personen zugänglich sein. Damit
«Überbelegungen» vermieden werden
können, sind in einigen Hütten Listen
aufgelegt, wo man frühzeitig seine
Wunschtermine eintragen kann.
Man stellt auch fest, dass vermehrt
Gruppen und Vereine bei den Grueben
gemütliche Abendanlässe veranstalten. Meistens geht dann eine kurze
Wanderung voraus, um den Appetit für
die Grilladen anzuregen. Es ist ein Vergnügen, an schönen Sommerabenden,
oder in Vollmondnächten, am Feuer zu
grillieren und bei Kerzenlicht über Gott
und die Welt zu diskutieren.
Wieso macht man Grueben Frühling | Sommer 2016
18 Freizeit
Quelle: Bundesamt für Landestopografie
Reproduziert mit Bewilligung von swisstopo (BA 160033)
Frühling | Sommer 2016
Freizeit 19
Beschreibung der Feuerstellen
01 Änzenau am Etzel 05 Langrüti, Egg
09 Klosterweiher, Einsiedeln
Am Wanderweg Büel – Hochetzel
Unterhalt: Gemeinde Feusisberg
Am Badeplatz Langrüti
Unterhalt: Bezirk Einsiedeln
Am Wanderweg Kloster – Freiherrenberg
Unterhalt: Bezirk Einsiedeln
02 Altberg, Bennau
06 Strandweg, Birchli
10 Freiherrenberg
Am Wanderweg Biberbrugg – Einsiedeln
Unterhalt: Bezirk Einsiedeln
Am Wanderweg Birchli – Roblosen
Unterhalt: Bezirk Einsiedeln
Am Wanderweg Kloster – Freiherrenberg
Unterhalt: Walter Kälin, Gross
03 Wissegg bei Stöcklichrüz
07 Wasserhüsli, Einsiedeln
11 Gschwänd, Gross
Am Wanderweg St. Meinrad – Sattelegg
Unterhalt: Kanton Schwyz
Am Wanderweg Kloster – Freiherrenberg
Unterhalt: Bezirk Einsiedeln
Am Wanderweg Freiherrenberg – Chälen
Unterhalt: Bezirk Einsiedeln
04 Vogelherd bei Stöcklichrüz
08 Breitweg, Einsiedeln
12 Südlich Kloster Au
Am Wanderweg St. Meinrad – Sattelegg
Unterhalt: Bezirk Einsiedeln
Am Wanderweg Kloster – Freiherrenberg
Unterhalt: Walter Kälin, Gross
Beim Vitaparcours Chlösterliweg
Unterhalt: Bezirk Einsiedeln
Frühling | Sommer 2016
20 Freizeit
13 Au, Trachslau
16 Amselgschwänd
19 Surfplatz, Euthal
Am Wanderweg Burg – Trachslau
Unterhalt: Verkehrsverein Euthal
Am Wanderweg
Einsiedeln – Gschwändstock
Unterhalt: Kanton Schwyz
Surfplatz Heubort
Unterhalt: Verkehrsverein Euthal
14 Geissgütsch, Gross
17 Sagenweid, Euthal
20 Langwald, Bolzberg
Am Wanderweg Gross – Wäniberg
Unterhalt: IG Unterstand Geissgütsch
Am Wanderweg Euthal – Wildegg
Unterhalt: Verkehrsverein Euthal
Am Wanderweg
Einsiedeln – Hundwileren
Unterhalt: Bezirk Einsiedeln
15 Ijenschatten, Gross
18 Chalberstock, Euthal
Am Wanderweg Gross – Bögliegg
Unterhalt: Genossame Gross
Am Wanderweg Euthal – Wisstanne
Unterhalt: Verkehrsverein Euthal
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22 Gastronomie | Kultur
Spezialitäten für Geniesser
Genusshalle
Alles für das leibliche Wohl
Wer auf der Hauptstrasse zwischen Schindellegi und Biberbrugg unterwegs ist, vermutet in den Büro- und
Gewerbebauten im Chaltenboden kaum kulinarische Höhenflüge. Doch die ahnungslosen Durchreisenden verpassen
die Adresse für Feinschmecker: die Genusshalle.
Text | Bilder: Gina Graber, Willerzell
Gewusst wo: Liebhaberinnen und Liebhaber kulinarischer Spezialitäten finden
in der Genusshalle, was das GourmetHerz begehrt. Zwischen Hotel Ramada
und dem Baupark, mitten im boomenden Gewerbe- und Dienstleistungsgebiet, wurde im November 2015 die Genusshalle eröffnet. Zum Unternehmen
der Sihlpark-Gruppe gehören der Regiomarkt mit regionalen Spezialitäten und
das Fashion-Outlet, das Designermode
und Accessoires zu günstigen Preisen
anbietet. Ein Starbucks «on the go» und
zwei Restaurants komplettieren das Zentrum der Begegnung.
«Die Genusshalle vervollständigt
das Angebot im Chaltenboden und ist in
der Region positiv aufgenommen worden», erklärt Karin Beutler, Geschäftsführerin der Werbeagentur Beutler Marketing, die verantwortlich ist für die
Konzipierung und Realisation der Marketingmassnahmen. Die Werbefachfrau
ist sehr zufrieden mit der Entwicklung
der Genusshalle: «Das Konzept konnte
wie geplant umgesetzt werden und funktioniert.» Der Zulauf sei sehr intensiv,
auch wenn sich in der Zwischenzeit gezeigt hat, dass Optimierungen und Veränderungen noch möglich seien.
Ob auf einen Espresso oder zum Spaghetti-Plausch: Das Restaurant Essenza
ist offen für alle.
Das Beste zweier Regionen
Das Herzstück der Genusshalle ist der
Regiomarkt. Wie der Name signalisiert,
ist das Angebot des Comestibles-Geschäfts neben dem Alltagssortiment mit
Frischgemüse und Früchten auf regionale Produkte fokussiert. Zahlreiche Produzenten des Vereins «Ländlicher
Marktplatz Urschwyz – das Beste der Region» sind mit ihren Spezialitäten vertreten, darunter auch die Einsiedler Firmen
Milchmanufaktur, Goldapfel, Tre Cuori,
Klosterkellerei, Schefer, Brauerei Rosengarten, Grotzenmühle und Walhalla Delikatessen. Der rustikal eingerichtete
Verkaufsbereich lädt mit abwechslungsreichen Präsentationselementen und
Marktständen mit frischer Ware zum genüsslichen Stöbern ein. Für den kleinen
Hunger gibts an der Theke kalte und warme Snacks, Gebäck und Getränke. Werktags ist ein einfaches Mittagsmenü im
Angebot, entweder für «über die Gasse»
oder zum Essen im kleinen Bistro im Laden selbst.
«Slow Food» ist im Trend
Das ursprüngliche Warenangebot aus
der Umgebung wurde nach und nach ergänzt mit Spezialitäten aus einer entfernteren Schweizer Region, dem Tessin.
Die Erweiterung mit Produkten aus der
Südschweiz habe sich aufgrund des Bedürfnisses, das Sortiment noch weiter
Frühling | Sommer 2016
Gastronomie | Kultur 23
anzureichern, aber auch durch gute
Kontakte und Vorlieben der Initianten
ergeben, schmunzelt Karin Beutler.
Mittlerweile machen die Tessiner Delikatessen einen nennenswerten Teil des
Angebots der Genusshalle aus: Weine,
Spirituosen, Öle, Antipasti, Pasta, Salse
und Dolci in einer verführerischen Vielfalt bringen südländisches Flair ins Geschäft und sorgen für kulinarische Feriengefühle.
Urbane Ernährungs-Trends wie
«Slow Food» und «Street Food» haben ihren Weg in die Voralpen gefunden. Wir
wollen heute genau wissen, was wir essen, was in Lebensmitteln drin ist, woher
sie kommen und wie sie hergestellt wurden. Wir frönen beim Essen mehr denn je
dem Lustprinzip und machen dabei
gleichzeitig hohe gesundheitliche und
ethische Ansprüche geltend.
Der rustikal eingerichtete Verkaufsraum lädt zum genussvollen Stöbern ein.
Die Tafel listet die Lieferanten der Region auf.
Italienische und traditionelle Speisekarten
Wers beim Essen gern gemütlich hat,
macht es sich in einem der beiden Restaurants bequem: Auf der Speisekarte
des italienischen Restaurants Essenza
dürfen Pizza und Pasta nicht fehlen, aber
im Winter wird überraschenderweise
auch Käsefondue moitié-moitié serviert.
Die Mittagsmenüs sind weitgehend dem
Schweizer Gaumen angepasst, dafür
gibts die Spaghetti der Woche nicht nur
zum Essen, sondern auch zum Nachkochen: Das Rezept dazu steht jeweils auf
der Menükarte. Die Speisen und den passenden Wein dazu verkauft das Essenza
auch zum Mitnehmen. Eine Spezialität
räumlicher Art ist das Fumoir, wo genussvoll gequalmt werden darf.
Das zweite Restaurant in der Genusshalle wurde aus einem Mix von Altholz und modernen Materialien erstellt.
Sein gastronomisches Konzept wird nun
aufgrund der ersten Erfahrungen etwas
Das Bistro lädt zur entspannenden Pause ein.
angepasst, inskünftig werden vermehrt
vertraute und neu zu entdeckende kulinarische Genüsse aus der Schweiz angeboten. Das neue Angebot kann ab Anfang April entdeckt werden.
Eröffnung einer Tankstelle geplant
Nebst den Passanten sind viele Gäste der
Genusshalle Angestellte der zahlreichen Firmen und Besucher des Fitnessparks im Chaltenboden. Einzelne
Besucher, Lauf- oder besser Fahrkundschaft und Handwerker gönnen sich eine Pause im Markthallen-Bistro, an der
Starbucks Selbstbedienungs-Kaffeebar
oder in den Restaurants. Zu Sommerbeginn wird die Genusshalle mit einer
Tankstelle erweitert. Diese Tatsache erklärt einerseits den Umstand, dass die
Genusshalle in einer Ecke auch das typische Tankstellen-Sortiment führt und
andererseits schon heute an sieben Tagen die Woche von 6 bis 22 Uhr geöffnet
ist. Die Restaurants bedienen ihre Gäste
sogar bis Mitternacht. Einzig das ModeOutlet auf der Galerie hat am Sonntag
geschlossen. Apropos: Was hat Designermode mit Genuss zu tun? Ganz einfach: Wenn man Genuss als Wohltat für
Leib und Seele versteht, gehört ein stylisches Outfit doch ganz selbstverständlich dazu!
Frühling | Sommer 2016
24 Lifestyle
Der «Autonummernnarzissmus» geht weiter
Mehr als nur ein Stück Blech
Für viele Autobesitzer ist das Nummernschild einfach ein Stück Blech mit einigen Ziffern drauf. So quasi als Beweis
dafür, dass der Wagen versichert und eingelöst ist. Es gibt aber auch Fahrzeugbesitzer, die zu ihrer Autonummer
emotionale Bindungen knüpfen. Etwa Geburtstage, Schnapszahlen, Glückszahlen, oder einfach ein besonders tiefes
oder ein originelles Nummernschild.
Text | Bilder: Walter Grämiger, Einsiedeln
Nicht umsonst boomt das Geschäft mit
den erwähnten Kontrollschildern
schweizweit. «Man stellt einen regelrechten Run fest», so der Lenker Thoma
K. aus Schwyz, der schon Unsummen in
spezielle Kontrollschilder investiert hat.
Der sympathische junge Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen
möchte, ist sich seiner Sucht bewusst
und räumt ein: «Ich wechsle des Öftern
das Nummernschild meines Fahrzeugs.
Je tiefer, origineller oder ausgefallener
die Zahlenkombination ist, desto schneller schlage ich zu.» Das koste etwas, aber
er gehe dafür nicht in die Ferien.
Seit beispielsweise der Kanton St. Gallen
seine Kontrollschilder im Internet versteigert, fliessen jährlich gegen eine Million Franken in den Strassenfonds des
Kantons. Die Deutschschweizer Kantone nahmen damit letztes Jahr gesamthaft fast elf Millionen Franken ein. Mit
dem Sparpaket II, zur Sanierung des
Staatshaushalts, hat die Regierung vom
Parlament den Auftrag erhalten, auch
ganz tiefe Nummern von kommunalen
Fahrzeugen unter den Hammer zu bringen. Die Nummern 1 bis 20 wurden bisher von der Berufsfeuerwehr der Stadt St.
Gallen verwendet, so eine SDA-Meldung
aus dem Jahre 2013.
Mehr Schein als Sein
Doch was geht in den Leuten vor, die
ganze Vermögen investieren, um auf den
Plattformen der Schweizer Verkehrsäm-
Frühling | Sommer 2016
ter tiefe oder ausgefallene Kontrollschilder zu ergattern? Dr. med. Kaspar Schnyder, Facharzt FMH für Psychiatrie und
Psychotherapie sowie Belegarzt im Spital Einsiedeln, versucht die Frage aus
psychologischen Gründen zu beantworten. Der Trend, mehr Schein als Sein,
ist für Schnyder eine mögliche Erklärung, diesem Phänomen auf den Grund
zu gehen. Für den Psychiater, der seit
1994 eine eigene Praxis in Einsiedeln betreibt, ist diese Entwicklung relativ jung.
«Früher verfügten vorwiegend Ärzte, Politiker und habliche, also reiche Leute,
über ein Fahrzeug. Logischerweise mit
dem entsprechend tiefen Kennzeichen,
weil die Zeit vor rund 50 Jahren erst der
Anfang der mobilen Bevölkerung war»,
erklärt Kaspar Schnyder. Heute sei es
chic, an einem teuren «Schlitten» auch
das entsprechend ausgefallene Kontrollschild zu präsentieren.
Das Auto – ein Alltagsgegenstand
Das Bundesamt für Statistik schreibt am
4. Februar 2016: 2015 wurden in der
Schweiz 427 000 motorisierte Strassenfahrzeuge neu in Verkehr gesetzt. Das
sind beinahe so viele wie im bisherigen
Rekordjahr 2012. Entsprechend ist auch
der Gesamtbestand gegenüber 2014
deutlich angewachsen, und zwar um
Tausende Kennzeichen warten im Lager des Verkehrsamts Schwyz auf Abnehmer. Ganz
moderne Anlagen (beispielsweise in Luzern), sind mit Paternoster–Anlagen ausgerüstet.
Lifestyle 25
Amtsvorsteher Peter Wespi präsentiert das derzeit tiefste Kennzeichen, das im
Online-Handel zu haben ist.
102 000 auf 5,9 Millionen Fahrzeuge
(+1,8 %). Drei Viertel aller Motorfahrzeuge sind Personenwagen. Damit ist der
Beweis erbracht, dass das Auto zum Alltagsgegenstand mutiert ist. Heute ist
nicht mehr nur ein Luxuswagen Statussymbol. Warum muss denn ein ausgefallenes Nummernschild dazu ersteigert
werden? Schnyder: «Heute sind die Leasingverträge zu sehr günstigen Konditionen zu haben. Das gesparte Geld wird
oftmals nicht dazu verwendet, den eh
schon hochverschuldeten Haushalt zu
sanieren oder beispielsweise die Ernährung zu investieren, sondern in ein tiefes
Kennzeichen bei den zahlreichen Steigerungen zu ergattern.» Kaspar Schnyder
glaubt zudem, dass viele Automobilisten
der Meinung seien, dass ein Luxuswagen
und ein hohes Kennzeichen einfach
nicht zusammenpassen würden. Vielleicht schwinge eben doch noch beim
einen oder anderen Automobilisten der
Grundsatz «Kleider machen Leute» mit.
Dieser Analyse kann Kathrin S. aus
Schwyz, die ein schickes BMW-Cabrio
fährt, zustimmen: «Normalerweise hätte
ich ein SZ-Kontrollschild weit über hunderttausend bekommen. Ein tolles Fahrzeug und eine hohe Nummer passt
nicht», so die aufgestellte Lenkerin. Im
Internet ersteigerte sie im Nachhinein
ein tiefes fünfstelliges Kennzeichen und
ist damit glücklich.
Kaspar Schnyder erwähnt in diesem
Zusammenhang den Fortgang des Autokennzeichens SO 111 in seiner Familie.
«Dieses Kennzeichen gehörte schon
meinem Urgrossvater, wurde dann meinem Grossvater weitergegeben und heute ziert dieses einmalige Kennzeichen
den Wagen meines Bruders.» Das Weitervererben eines Kennzeichens in der eigenen Familie kann laut Schnyder ganz
andere Gründe haben und sind mit dem
erwähnten Autonummernnarzissmus,
den die Schweiz derzeit erlebt, nicht zu
vergleichen. Oftmals spiele dabei ein gewisser Stolz, eine familiäre Bindung oder
einfach das Andenken an seine Vorfahren eine Rolle. Recherchen zeigen, dass
tiefe Kennzeichen, die sich über Generationen als Erbstücke in Familienbesitz
befinden, als sentimentales Identifikationsmerkmal einer ganzen Familie betrachtet werden. Ein Verkauf – sei er noch
so lukrativ – komme daher für die meisten befragten Personen nicht in Frage.
Bestes Beispiel dafür ist der Junglenker
Damian K. aus den Höfen. Auf die Frage,
warum ein Junglenker ein so tiefes Kennzeichen an seinem Fahrzeug habe, meinte er lakonisch: «Wissen Sie, dieses Kontrollschild gehörte schon meinem
Urgrossvater, meinem Grossvater und
meinem Vater. Ich war ausser mir vor
Freude, dass ich diese Nummer von meinem Vater erben durfte.»
Umsätze zugunsten der Strassenrechnung
Alle Nummernschilder gehören den
Kantonen. Aufgrund der grossen Nachfrage nach speziellen Kennzeichen, haben die Kantone Lunte gerochen. Sie führen seit einigen Jahren auf der Plattform
ihrer Verkehrsämter das ganze Jahr hindurch auf dem Netz Versteigerungen zugunsten ihrer Strassenrechnung durch.
Mit diesem Onlinehandel werden pro
Versteigerung mehrere zehntausend
Franken umgesetzt. Grundsätzlich gilt:
Je tiefer oder je einfacher eine Autonummer ist, desto wertvoller ist sie. Den Vogel
wohl abgeschossen hat ein anonymer
Käufer 2013 im Kanton St. Gallen. Ein
Bieter oder eine Bieterin mit dem Pseudonym «RH1915» zahlte für das Autokontrollschild «SG 1» 135 000 Franken: «Das
ist wohl Schweizer Rekord», wie Georges
Burger, Leiter des Strassen- und Schifffahrtsamts des Kantons St. Gallen, damals im Tagesanzeiger zitiert wurde.
Sechsstellige Beträge sind auch aus den
Kantonen Zürich, Waadt oder Graubünden bekannt. «ZH 1000» zum Beispiel
ging für 131 000 Franken weg, während
für «VD 1» 122 000 Franken hingeblättert
wurden. Ein anderer Nummernliebhaber im Kanton Graubünden zahlte für das
Schild «GR 1» vergleichsweise fast schon
mickrige 111 111 Franken.
«Für 10 000 Franken würde ich mein
Schild verkaufen.» So wird der Eigentümer des Autokennzeichens «ZG 6300» im
Online-Magazin «zentral+» zitiert. Die
Nummer entspricht der Postleitzahl der
Stadt Zug. Laut «zentral+» habe der Besitzer dieses sehr spezielle Nummernschild
schon erworben, bevor im Jahr 1964 die
Postleitzahlen eingeführt wurden.
Auch Schwyz steigert
Die Zeiten, als jeweils im Frühling und im
Herbst bei den Verkehrsämtern in Schwyz
und in Pfäffikon für den Erwerb eines tiefen Schildes Schlange gestanden werden
musste, sind seit dem 20. März 2014 vorbei. Für ganz ausgefallene oder sehr tiefe
Kennzeichen wie beispielsweise SZ 4 haben sich in Pfäffikon vor einigen Jahren
vor dem Verkehrsamt grosse Fans ausgefallener Kennzeichen bereits am Freitag
Frühling | Sommer 2016
26 Lifestyle
Kaspar Schnyder empfindet den derzeitigen Onlinehandel spezieller Kennzeichen
als «Autonummernnarzissmus».
vor der Ausgabe eingefunden, campierten dort abwechslungsweise auf dem
Areal des Verkehrsamts, verpflegten sich
vor Ort, schliefen abwechslungsweise in
einem mitgebrachten Van, bis sich am
Montag früh der Zugang zur Schalterhalle öffnete. Diese Vorgehensweise garantierte den sicheren Kauf der gewählten
Kontrollschilder. Seither werden auch im
Kanton Schwyz tiefe und besonders attraktive Nummern mit der dazu gehörenden notwendigen Software, von denen es
in der Schweiz ganze vier Typen gibt, an
den Meistbietenden laufend vergeben.
«Mit dieser Massnahme wird auch das
Postulat P6/13 ‹Das Geld liegt auf der
Strasse» erfüllt›, schreibt das Schwyzer
Verkehrsamt auf seiner Homepage.
Seit dem Start der Online-Auktionen
sind laut Peter Wespi, Amtsvorsteher des
Verkehrsamts Schwyz, 732 Kontroll-
schilder versteigert worden. 195 Schilder
waren vierstellige Nummern und sieben
Schilder waren dreistellig. Nur ein zweistelliges Kontrollschild fand seit März
2014 einen neuen Käufer, während zwei
einstellige Schilder einen neuen Besitzer
fanden. Das ganze Handling mit den
Kontrollschildern werde mit entsprechender EDV verarbeitet. «Bevor ein
Kennzeichen in den Onlinehandel gelangt, wird es im Verkehrsamt für mindestens 12 Monate einbehalten», erklärt
Wespi und räumt ein, dass der Besitzer
die Zeit nutzen könnte, um sein «altes»
Kennzeichen wieder zu reaktivieren.
March-Höfe geben den Ton an
«Der höchste Preis, der im Kanton Schwyz
seit Auktionsbeginn bezahlt wurde, liegt
bei Fr. 98 000.–», so Wespi. Im Durchschnitt verzeichneten laut dem Amtsvor-
steher die dreistelligen Kontrollschilder
einen Preis von Fr. 22 750.–. Das Interesse
an vierstelligen Autonummern hält sich
demgegenüber in engen Grenzen. Ganze
Fr. 3990.– zahlte man im Durchschnitt
dafür. «Interessant ist, dass von 17 Kennzeichen mit dem Erlös von mehr als Fr.
10 000.–, 16 in die Bezirke March und Höfe
verkauft wurden», so der 50-jährige Peter
Wespi, der gerne Cabrio fährt, sich auf
dem Motorboot erholt oder sich aktiv
beim Tennis oder Biken fit hält. Die Auktionen würden vorwiegend von Männern
besucht, Damen seien klar in der Minderheit. Darüber, wann die meisten Gebote
abgegeben werden, besteht laut Wespi
keine Statistik. Geboten werde praktisch
den ganzen Tag. «Nicht selten tummeln
sich die Bieter aber auch am frühen Morgen zwischen zwei und drei Uhr auf unserer Homepage», erklärt Wespi. Auf die
einfache Frage, wohin das viele Geld fliesse, erklärte er ebenso einfach: «Das erwirtschaftete Geld wird ausnahmslos der
Strassenrechnung des Kantons Schwyz
gutgeschrieben.» So habe die Auktion im
Jahr 2015 mit SZ 3 und SZ 111 111 einen
Erlös von total Fr. 5 81 690.– ergeben.
Schwächer als 2014, wo immerhin Fr.
822 860.– Einnahmen generiert werden
konnten. Damals kamen die Schilder SZ 7
und SZ 34 unter den Hammer. «Diese
Zahlen scheinen sehr hoch zu sein», doch
Wespi relativiert umgehend und hält fest:
«Das ist lediglich etwas mehr als ein Prozent der jährlichen Ablieferung an die
kantonale Strassenrechnung.»
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28 Spital Einsiedeln
Das moderne Qualitätsspital – für Sie und Ihre Gesundheit
Fortschrittliche Spitalmedizin
für die Region Einsiedeln
Der wichtigste Pfeiler in der Strategie des Spitals Einsiedeln bildet nach wie vor eine gute und breite Grundversorgung
mit Spitaldienstleistungen für die in Einsiedeln und der näheren Umgebung wohnhafte Bevölkerung. Ein wesentliches
Element der Grundversorgung bildet die Klinik für Innere Medizin. Sie wird seit rund einem halben Jahr von einem neuen
Chefarzt geleitet. Das Führen einer interdisziplinären Notfallstation gehört ebenfalls zu den grundlegenden Angeboten,
welche für Akutspitäler gesetzlich vorgegeben sind. Zu der erweiterten Grundversorgung zählt die Geburtsstation.
Die laufenden Baumassnahmen berücksichtigen besonders die für die Grundversorgung wichtigen medizinischen
Infrastrukturen und Einrichtungen.
Text: Reto Jeger, Direktor Spital Einsiedeln | Bilder: Visual Art Eschmann Thalwil, Spital Einsiedeln
Neuer Chefarzt Innere Medizin
Die Innere Medizin befasst sich mit den
Erkrankungen der inneren Organe wie
Herz, Gefässe, Lunge, Leber, Niere, Drüsen etc. Nachdem Dr. Simon Stäuble,
nach zwölfjähriger Tätigkeit als Chefarzt
Innere Medizin, entschieden hat, das
Spital zu verlassen und sich ganz dem
Aufbau des ambulanten Ärztezentrums
MedicoPlus zu widmen, musste ein neu-
er Chefarzt gesucht werden. Nach einem
intensiven Bewerbungs- und Selektionsverfahren hat der Stiftungsrat René
Knollmann zum neuen Chefarzt und
Leiter der Klinik für Innere Medizin gewählt. René Knollmann ist Facharzt für
Innere Medizin mit sehr breiter internistischer Ausbildung und Erfahrung. Insbesondere verfügt er über Zulassungen
in den Fachkunden Rettungsdienst, En-
Illustration des Spitals mit dem neuen Operationstrakt, rechts.
Frühling | Sommer 2016
doskopie und Sonographie. In den diagnostischen Spezialdisziplinen verfügt er
auch über die entsprechenden Ausbildungsermächtigungen.
Herr Knollmann war zuvor während
sieben Jahren als Chefarzt der Abteilung
für Innere Medizin an der Warnow-Klinik in Bützow (nahe Rostock, D) tätig. Die
Warnow-Klinik Bützwo ist ein Kleinspital
vergleichbar mit Einsiedeln. Sie verfügt
Spital Einsiedeln 29
über eine Abteilung für Innere Medizin
mit 34 Betten sowie einer IPS/IMC-Einheit. René Knollmanns spezielles Interesse dort, neben der Patientenversorgung,
galt der Ausbildung von Assistenzärztinnen und -ärzten. Mit diesem Erfahrungshintergrund bringt Herr Knollmann die
besten Voraussetzungen mit, um die Klinik für Innere Medizin am Spital Einsiedeln zu leiten und weiterzuentwickeln.
Herr Knollmann hat seine Stelle bei uns
am 1. Oktober 2015 angetreten.
Erweiterungs- und Umbauprojekt
«Spital 2020»: Baufortschritt dank
guter Witterung im Zeitplan
Das Gesamtprojekt unter dem Titel «Spital 2020» haben wir im EA-Magazin in
der Ausgabe Frühling/Sommer 2015 ausführlich dargestellt. Kernstück ist der
Anbau mit dem neuen Operationstrakt
samt Sterilisationsabteilung und diversen Nebenräumen. Im Untergeschoss
des Anbaus finden Technik- und Lagerräume sowie Werkstätten ihren Platz.
Dank der für die Bautätigkeit günstigen
Witterungsbedingungen im vergangenen Dezember und Januar konnte der
Bauplan sehr gut eingehalten werden.
Die Inbetriebnahme dieser Räumlichkeiten wird wie vorgesehen Ende Jahr
erfolgen können.
Die gleichzeitig im Bau befindlichen
Tiefgarage und der neue Empfangstrakt,
welcher das Gesundheitszentrum und
das Spitalgebäude verbindet, entwickeln
sich ebenfalls gemäss Bauplan.
Neue Geburtsabteilung
Über dem OP-Bereich entsteht die neue
Geburtsabteilung. Sie ist mit zwei Gebärsälen und 6 schönen Zweibettzimmern für die Wöchnerinnen und ihre
neugeborenen Säuglinge eingerichtet.
Die Zimmer werden mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet und freundlich
gestaltet sein. Zudem können sie exklusiv als Familienzimmer genutzt werden,
damit auch der Papi in den ersten Tagen
mit dem Familienzuwachs jeden Moment geniessen kann. Der neue Trakt
liegt in einer ruhigen Umgebung etwas
abseits des übrigen Spitalbetriebes. So
genies­sen die Eltern viel Privatsphäre
Im Gespräch mit René Knollmann
Neuer Chefarzt
Klinik für Innere Medizin
intensiv und macht viel Freude, die Motivation der Mitarbeiter begeistert und
bringt viel Energie für neue fachliche Herausforderungen.
Gibt es hier Unterschiede zu Ihrem früheren Tätigkeitsfeld in
Norddeutschland?
Herr Knollmann, Sie sind jetzt bereits
seit einem halben Jahr am Spital
Als Allgemeininternist spüre ich fachlich keine grossen Unterschiede, kleinere regionale Unterschiede gibt es schon.
Es gibt aber auch sehr viele Parallelen in
der Geschichte und im Aufbau des Spitals in Bützow, an dem ich vorher 7 Jahre
als Chefarzt tätig war. Vielleicht gibt es
auch deswegen viel mehr Gemeinsamkeiten. Was ich hier in Einsiedeln sehr
schätze, ist die intensivere Arbeit mit
dem Patienten selbst, die eigentliche
Aufgabe für mich als Arzt. Das schafft eine sehr grosse Zufriedenheit bei mir und
hoffentlich auch bei meinen Patienten.
Einsiedeln tätig. Wie geht es Ihnen
unterdessen bei uns?
Was können wir von der Spital­
Seit September 2015 lebe ich in Einsiedeln, seit Oktober arbeite ich am Spital.
Mir gefällt es sehr gut, der Herbst war mit
seinem schönen Wetter sehr geeignet
zum Wandern und hat mir das Eingewöhnen wirklich sehr leicht gemacht.
Sehr schätzen tue ich die Freundlichkeit
der Einsiedler. Ich fühle mich sehr willkommen.
Am Spital ist die Zusammenarbeit
mit den Kollegen in allen Bereichen sehr
versorgung in Deutschland lernen?
mit ihrem Neugeborenen. Individuelle
Betreuung durch unsere Hebammen
während der Schwangerschaft und der
Geburt, eine professionelle und einfühlsame Nachbetreuung durch das Pflegepersonal sowie das Hotellerie Angebot
mit Frühstücksbuffet machen die Geburt im Spital Einsiedeln zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Mütter werden durch den gynäkologischen
Facharzt ihrer Wahl (Belegärzte am Spital Einsiedeln) betreut. Ihr Neugeborenes wird direkt im Spital durch einen
Kinderarzt oder eine Kinderärztin erstmals untersucht. Das perfekte Zusam-
Die Hebammen am Spital Einsiedeln
legen grossen Wert auf eine individuelle,
ganzheitliche Betreuung.
Im Moment habe ich das Gefühl, die Frage andersrum zu stellen. Was können die
Deutschen von der Spitalversorgung in
der Schweiz lernen?
Viel Dank für das angenehme Gespräch.
Es freut uns, dass Sie sich bei uns in Einsiedeln wohl fühlen und wir wünschen
Ihnen weiterhin viel Erfolg und Erfüllung bei Ihren Aufgaben.
Frühling | Sommer 2016
30 Spital Einsiedeln
menspiel aller beteiligten Fachkräfte
bewirkt, dass sich Wöchnerinnen und
ihre Babies rundum wohl und jederzeit
gut aufgehoben fühlen. Der bisherige
Standort der Geburtsabteilung wird umgenutzt und ist zukünftig für ambulante
Behandlungen sowie für die Tagesklinik
bestimmt.
In den letzten 20 Jahren hat Dr. Stephan Rupp, bis vor Kurzem einziger Kinderarzt in Einsiedeln mit Praxis im Gesundheitszentrum, die Neugeborenen
am Spital untersucht. Er war auch für
Notfälle bei den Neugeborenen rund ums
Jahr, Tag und Nacht jederzeit erreichbar.
Der Betrieb der Geburtsstation am Spital
Einsiedeln wäre ohne die Unterstützung
von Dr. Rupp nicht möglich gewesen. Für
seinen grossen und unermüdlichen Einsatz für unsere jüngsten Patienten und
das enorme zeitliche Pensum, welches er
geleistet hat, möchten wir Dr. Rupp an
dieser Stelle ganz herzlich danken. Seit
etwa einem Jahr haben im Ärztezentrum
MedicoPlus zwei junge Kinderärztinnen
ihre Praxistätigkeit in Teilzeit aufgenommen. Es sind dies Frau Dr. Caroline Bernegger und Frau Dr. Svenja Kälin. Beide
sind auch am Spital bei der Betreuung der
Neugeborenen tätig.
Neue Notfallstation
Ein weiteres wichtiges Element des Erweiterungs- und Umbauprojekts «Spital
2020» ist die Notfallabteilung. Sie wird
vollständig neu gebaut und an die heutigen Bedürfnisse der Notfallmedizin angepasst. Es entstehen sechs gut ausgestattete und mit modernsten Appara­­­-
turen zur Überwachung und Versorgung der Patienten eingerichtete Notfallkojen. Dank der grosszügigen Abmessung und den festen Wände bieten
die Notfallkojen einen gewissen Schutz
und Privatsphäre. Ein speziell eingerichteter sogenannter Schockraum für
die Behandlung von Patienten in lebensbedrohlichen Situationen sowie ein
Gipsraum zum Bandagieren und Schienen von Brüchen und Gelenkverletzungen gehören ebenso zum Raumprogramm wie ein eigener Ankunfts- und
Wartebereich für Patienten und Begleitpersonen. Einer der beiden früheren
Operationssäle dient zukünftig als ambulanter Operationssaal für kleinere
Eingriffe oder der Versorgung von Wunden, welche genäht werden müssen. Mit
grossen Monitoren und Überwachungseinheiten können die Patienten vom
zentralen Notfallstützpunkt aus jederzeit lückenlos überwacht und betreut
werden. Ein Dienstarzt ist 24 Stunden im
Hause und kümmert sich um die Erstversorgung und die Triage von Notfallpatienten. Zusammen mit Fachärzten
verschiedener Disziplinen wird die diagnostische Abklärung und Weiterversorgung der Patienten sichergestellt. Für
Untersuchungen und Abklärungen der
Patienten stehen alle modernen diagnostischen Mittel direkt am Spital zur
Verfügung, wie medizinisches Labor,
Röntgen und Computertomographie,
Ultraschall, elektrokardiographische
Untersuchungen in Ruhe und unter Belastung, Lungenfunktionsmessungen
und weitere.
Der Rettungsdienst bringt eine Patientin in die Notfallabteilung des Spitals Einsiedeln.
Frühling | Sommer 2016
Das Gesundheitszentrum feiert sein
10-Jahr-Jubiläum.
10 Jahre GZE
Das Gesundheitszentrum Einsiedeln
wurde am 20. Mai 2006 offiziell mit einem Tag der offenen Tür eröffnet und
feiert in diesem Jahr seinen 10. Geburtstag. Das Gesundheitszentrum wurde auf
dem Spitalareal gebaut, um eine effiziente interdisziplinäre Zusammenarbeit
zum Wohle der Patienten zu ermöglichen. In den Räumlichkeiten des Gesundheitszentrums befinden sich selbstständige Arztpraxen (Kindermedizin,
Orthopädie, Kardiologie, Gynäkologie
Psychotherapie etc.), die Spitex Region
Einsiedeln, Ybrig und Alpthal, der Sozialpsychiatrische Dienst des Kantons
Schwyz, Ernährungs- und Diabetesberatung und die Physiotherapie des Spitals.
Das Zehn-Jahr-Jubiläum ist ein
Grund zum Feiern. Wir möchten dieses
Ereignis zusammen mit der Einsiedler
Bevölkerung begehen an einem Tag der
offenen Tür. Dieser findet am 21. Mai
2016 statt. Die medizinischen Dienstleister im Gesundheitszentrum werden sich
den Besuchern vorstellen und Blicke
hinter die Kulissen gewähren. Es werden
einige Attraktionen sowie eine kleine
Festwirtschaft für die Besucher angeboten. Alle interessierten Personen sind
bereits heute ganz herzlich zu diesem
Anlass eingeladen.
Wissen 31
Unter die Lupe genommen
Ein «Brauch» –
was ist das eigentlich?
Der Begriff «Brauch» wird ursprünglich vom althochdeutschen bruh ‹Nutzen›, vor allem aber von den lateinischen
Usus‚ ‹Gebrauch, Übung, Praxis› und uti ‹gebrauchen› abgeleitet. Das Fremdwort wurde im 17. Jahrhundert in die
Studentensprache aufgenommen und gelangte darauf in unsere Umgangssprache. So heisst es auch in Einsiedeln
heute noch: Bi üüs isch-es Bruuch … oder: Bi üüs gilt nach altem Bruuch … Mit «Brauchtum» bezeichnet man überdies
die Gesamtheit aller Bräuche eines Volkes oder einer Volksgruppe.
Text: Hans Steinegger , Schwyz | Bilder: Reproduktionen aus Privatsammlung
Chilbi – das ist auch im Kanton Schwyz längst nicht mehr nur Kirchweihfest, sondern heute
Inbegriff für Festivitäten aller Art, von der «Moscht-Chilbi» über «Jungbuurä-Chilbi» bis zur
«Zoggäli-Chilbi». (Stich, 19. Jahrhundert)
Der Brauch ist eine soziale Handlung
von Menschen, die innerhalb einer kleineren oder grösseren Gemeinschaft
entstanden bzw. von Einzelpersonen
oder Gruppen erfunden worden ist. Er
ist ein «Zeichen», welches das gesellschaftliche Leben ausdrücken will. Dabei findet das gemeinsame Tun nicht
nur regelmässig, wiederkehrend und zu
bestimmten Zeiten statt, sondern kennt
auch einen festen Ablauf, und zwar mit
überlieferten Elementen und Formen.
Bräuche sind zudem Ausdruck der Tradition: Sie wollen erhalten und weitergegeben werden und dem inneren Zusammenhalt dienen. Eng damit
verbunden ist das «Wir-Gefühl» – die
Identifikation mit der Gruppe, dem eigenen Dorf und oft auch darüber hinaus, ob regional, kantonal oder national.
Nicht als Brauch bezeichnet werden
hingegen wiederkehrende Gewohnheiten von Einzelpersonen im privaten
Umfeld. Man spricht dann von «Sitte»
oder «Ritual» und meint damit einfache
und persönliche Umgangsformen und
Verhaltensweisen. Sie können beachtet,
bewahrt und gepflegt, aber auch aufgegeben werden.
Frühling | Sommer 2016
32 Wissen
Erntedank – einer der zahlreichen religiösen Bräuche im Bauernkalender.
(Gemälde um 1900)
Zwischen Wandel …
Sitte wie Brauch unterliegen dem sozialen Wandel, ja der Wandel zählt sogar
explizit zu den Eigenheiten eines
Brauchs. Er kann sich über kurz oder
lang verändern, vielleicht sogar für längere Zeit verschwinden und später wieder «neu» entdeckt werden. Denn keine
noch so traditionsreiche Herkunft vermag letztlich Neuerungen aufzuhalten,
insbesondere in einem (wenn auch oft
nur vorübergehend) umgestalteten sozialen, personellen oder wirtschaftlichen Umfeld. So ist etwa zu beobachten,
dass im ländlich-alpinen Raum die Veränderungen im Brauchtum vor allem
durch die Mobilität unserer Gesellschaft
stark beeinflusst werden, um nicht
gleich die Globalisierung dafür verantwortlich zu machen. Denn Zuwanderer
bringen in der Regel ihre eigenen kulturellen Gepflogenheiten mit, pflegen sie
vorerst meist im kleinen Kreis und bringen sie später in den örtlichen Alltag und
Jahreszyklus ein.
… und Nachahmung
Zu diesem Wandel trägt heute nicht zuletzt auch die Medienwelt bei, indem
ortsfremde Bräuche nachgeahmt oder
Frühling | Sommer 2016
gar kopiert und als Neuheit propagiert
werden. Aus jüngerer Zeit zählen dazu
etwa der Valentinstag oder Halloween,
die Nacht vor Allerheiligen. Veränderungen sind aber auch im lokalen Bereich zu beobachten, so beispielsweise
rund um die Räbenlichter, auch wenn in
nächster Nähe keine Herbstrüben wachsen. Neuerdings ebenso weit verbreitet
ist das Aufhängen von Heirats- und Geburtsschildern, ähnlich dem Maibaum.
Und querbeet durchs Jahr taucht mittlerweile der Name «Chilbi» für noch so
unterschiedliche Anlässe wie MoschtChilbi, Jungbuurä-Chilbi, Remise-Chilbi, Ski-Chilbi oder Zoggäli-Chilbi auf.
Hier ist natürlich nicht das Kirchweihfest gemeint, sondern «chilbene» steht
im übertragenen Sinn für «in Saus und
Braus leben». Dass damit vielfach auch
kommerzielle Zwecke verknüpft sind
und es sich oft nur um kurzlebige und
trendige Events handelt, versteht sich
von selbst.
Merkmale und Träger
Die Entstehung eines Brauchs hat verschiedene Ursachen. Neben der bereits
erwähnten Identifikation können wirtschaftliche Notwendigkeiten, religiöse
Gebote oder ungeschriebene Gesetze
einige der Gründe sein. Betrachtet man
die Formenvielfalt insgesamt, ist ein
Brauch alt oder neu, streng oder locker,
schön oder rau. Während «streng» und
«schön» für Form und Farbenpracht stehen, verdeutlichen «locker» und «rau»
meist die Spannbreite zwischen heiterer Lebensfreude und unkontrollierter
Ausgelassenheit. Letzteres hatte (einst)
oft strengere kirchliche und staatliche
Eingriffe zur Folge, sprich neue Gebote
und Verbote. Selbst bei einigen Heischebräuchen, dem Bitten und Betteln
um Gaben vor den Haustüren, musste
gelegentlich Einhalt geboten werden.
Ebenso spielte da und dort die soziale
Kontrolle mit hinein, was sich insbesondere bei den Rügebräuchen zeigt,
indem Ereignisse und Personen auf
witzig-freche Art öffentlich angeklagt
wurden.
Die Bräuche lassen sich generell
«klassifizieren» und «typologisieren»,
das heisst mehrfach gruppieren. Auf
den Kanton Schwyz und die Region
Einsiedeln übertragen fällt dabei wenig
überraschend auf, dass die ländlichen,
alpinen und religiösen Formen deutlich
überwiegen. Sowohl die weltlichen als
auch die kirchlichen Feste und Bräuche
haben (oder hatten) im Jahreslauf stets
Bräuche und Rituale
«Sie sind ein Spiel. Sie sind zweckfrei.
– Sie feiern unser Leben, weil es wert ist,
gefeiert zu werden. – Sie zeichnen sich
durch Phantasie und Kreativität aus.
– Sie sind Ausdruck der menschlichen
Freiheit. Sie führen zur Erfahrung innerer Freiheit. – Sie sind wichtig, um
die eigene Identität zu entdecken. Wer
seine Identität entdeckt hat, hat Lust
am Leben. – Sie schaffen einen Raum
der Stille. Sie sind Unterbrechungen
des Alltags. – Sie atmen einen Hauch
von Schönheit und Ästhetik. – Sie stiften Ordnung im Chaos unserer Welt. –
Sie verbinden die Menschen miteinander. – Sie haben heilende Wirkung. – Sie
stiften Sinn.»
Pater Anselm Grün
Wissen 33
ziellen Gründen das Spektakel und die
Zuschauerzahl weit wichtiger sind als
der ursprüngliche Brauch. Ein neuzeitlicher «Event» eben.
Älplerfest – nebst Schwingen, Steinstossen und Baumklettern pflegten die Sennen stets
auch Spiel, Tanz und Gaudi, ebenso Tracht, Fahne und Musik als Traditionszeichen.
(Stich um 1850, Ausschnitt)
ihren festen Platz, einst unverkennbar
vorgegeben durch den Rhythmus des
Bauernkalenders und Kirchenjahres.
Ihre Träger und Organisatoren sind
bis heute unterschiedlichste Berufsstände und Vereine sowie die katholische Kirche, in Einsiedeln mit besonderer Prägung durch den europaweit
berühmten Pilger- und Marienwallfahrtsort. Sie haben allesamt über Jahrhunderte ein vielfältiges regionales und
lokales Brauchtum entwickelt. Auch der
private Bereich kannte noch vor wenigen Jahrzehnten ein vorwiegend religiös
geprägtes «Kleinbrauchtum». Gemeint
sind damit Bräuche und Rituale, die vorwiegend innerhalb von Familie, Verwandten und Bekannten ausgeübt wurden. Sie prägten einst den Lebenslauf
jedes Einzelnen von der Geburt bis zum
Tod – und werden teils auch heute noch
gepflegt. Dabei stehen Gemeinschaft
und aktives Mittun im Zentrum, was
den eigentlichen Kern jeglichen Brauchs
ausmacht.
Volksfest und Schaubrauch
Das Mitwirken und Miterleben dominierte bereits bei den ältesten Wettspielen der Älpler und Sennen: dem Kräftemessen
beim
Schw ingen
und
Steinstossen. Zum kleinen «Volksfest»
gehörten schon damals Spiel, Tanz und
Gaudi – und natürlich Traditionszeichen wie Tracht, Fahne und Musik. Das
Schwingfest ist in seinen Grundzügen
ein Schauspiel von Akteuren und Zuschauern geblieben, heute jedoch mit
nationaler Ausstrahlung, dazu inszeniert mit traditionellen und ritualisierten Elementen – während der Wettkampf oft nur noch als kleiner
Mittelpunkt existiert. Dennoch werde
der Anlass letztlich «durch den Hauptnenner Brauchtum», wie der Volkskundler Utz Jeggle feststellt und beifügt,
Brauchtum sei dadurch «eine Spielart
der populären Unterhaltung geworden».
Andere nennen inzwischen vergleichbare Grossanlässe auch «Schaubräuche», da aus touristischen und kommer-
Lebendige Traditionen
Umso mehr interessiert, welche Bräuche
aus dem Kanton Schwyz und insbesondere aus dem Bezirk Einsiedeln es im
Jahre 2012 in die «Liste der lebendigen
Traditionen in der Schweiz» schafften.
Immerhin entstand diese «Liste» im Rahmen der Umsetzung des UNESCO-Übereinkommens zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes. Unter den derzeit
167 Schweizer Traditionen sind zwei aufgeführt, die nur im Kanton Schwyz beheimatet sind, dazu deren 15 unter den
Zentralschweizer Traditionen. Zu den
exklusiven Schwyzer Besonderheiten
zählen die Wallfahrt nach Einsiedeln sowie das Einschellen der Fasnacht am
Dreikönigsfest im Klosterdorf und in den
Vierteln. Zudem ist die Region Einsiedeln
im Jahreslauf des gelebten Brauchtums
gleich mehrfach vertreten, vor allem in
den Bereichen Fasnacht, Viehschau,
Volksmusik, Volkstanz, Volkstheater
(Welttheater) oder Samichlaus.
Doch was zählen all die Listen, Prospekte, Bücher und Filme im Vergleich
zu den realen Kontakten! Bräuche und
Traditionen muss man vor Ort erleben –
hautnah in den Dörfern, wie sie in und
um Einsiedeln in grosser Vielfalt bis
heute erhalten geblieben sind und noch
gepflegt werden.
Quellen
■ R ichard Weiss, Volkskunde der
Schweiz (Zürich 1946)
■ Utz Jeggle, Sitte und Brauch in der
Schweiz, in: Paul Hugger (Hrsg.),
Handbuch der schweizerischen
■ Volkskultur (Zürich 1992, Band II)
Helga Maria Wolf, Verschwundene
Bräuche (Wien 2015)
■ R ahim Taghizadegan & Eugen Maria
Schulak, Die Alpenphilosophie. Eine
Spurensuche nach vergessenen
Weisheiten und Werten
(Salzburg 2015)
Frühling | Sommer 2016
34 Leute
Persönlich: Jeder kennt ihn – Bruno, den grössten FC-Fan auf dem Rappenmöösli
Der grosse FC-Fan
ist 60 geworden
Der gebürtige Bennauer Bruno Zehnder ist vom Rappenmöösli nicht wegzudenken.
Er spielt selbst im Sturm, ist grosser Fan vom FC Einsiedeln und trainiert während der Fussballwoche die Jüngsten.
Text: Franziska Notter-Keller, Einsiedeln | Bilder: Wädi Kälin, Gross
Per Handy vereinbaren wir einen Termin
für Sonntagnachmittag in seiner Wohnung in der Klostermühle. Alles ist gut
geplant, der Akku des Fotoapparates geladen, die Fragen bereit. Und meist geschieht dann das Unvorhergesehene:
Zehn Meter neben der Haustür rutsche
ich auf einer eisigen Schneeunterlage
aus und lande mit aller Wucht am Boden.
Alles schmerzt.
Als mir dann aber Bruno Zehnder
strahlend die Haustür öffnet, vergesse
ich meinen Schmerz. Er bittet mich herein und auf dem Sofa Platz zu nehmen.
Alle anderen seien ausgeflogen, erzählt
er mir. Mit den anderen meint er seine
drei WG-Partner Walti, Christian und
Flavio. Eine richtige Männer-WG beleben sie also.
Ich setze mich hin und bin beeindruckt über die gute Ordnung – für einen
Männerhaushalt.
Es ist keine gewöhnliche Wohngemeinschaft, denn alle vier Männer leben
mit einer geistigen Beeinträchtigung
und werden deshalb durch einen Betreuer oder eine Betreuerin der BSZ Stiftung
unterstützt. Beim Ämtliplan etwa, der an
der Wand hängt. Da steht drauf, wer,
wann, wo im Einsatz ist.
Auf die Frage, was Bruno denn am
liebsten koche, antwortet er: «Fischstäbli und Gumelstunggis.» Ich bin beeindruckt ob dem richtigen Kartoffelstock.
Nein, natürlich aus der Migros, antwortet mein Gesprächspartner: «Susch
wirsch jo gar nie fertig.» Gerne würde er
noch besser kochen können, müsste dafür aber mal einen Kochkurs besuchen.
Am meisten würde es ihn freuen, irgendwann mal seinen eigenen Hackbraten
zubereiten zu können. Aber Kochen sei
sowieso nicht seine erste Leidenschaft
im Haushalt. Das sei dann schon das Waschen. Und er erklärt mir, dass er, nicht
wie seine WG-Kollegen, selbst für seine
Wäsche zuständig sei. «Das mach ich
wörkli gern.»
Die Leidenschaft zum Fussball
Wer kennt ihn hier in Einsiedeln nicht.
Den ewigen FC-Fan Bruno Zehnder. Aufgewachsen ist er in Bennau. Dort hat er in
der Schwyzerbrugg bis vor vier Jahren
mit seiner Mutter ein Haus geteilt. Dann
hat er beschlossen, nach Einsiedeln zu
ziehen. Und als in einer Aussenwohngemeinschaft der BSZ dieses Zimmer frei
wurde, hat er sich sogleich beworben.
Und wurde auch sehr gerne aufgenommen – wer Bruno kennt, weiss warum. Er
ist fröhlich mit seinem gewinnenden Lachen im Gesicht und erzählt gerne.
Und dies seit 60 Jahren. Am 9. Januar
durfte er seinen runden Geburtstag feiern. Ein schönes Fest sei es gewesen, im
Frühling | Sommer 2016
Leute 35
Riet, mit 34 Leuten. Sein Bruder Fredi
und dessen Frau Carla haben es organisiert und wirklich an alles gedacht. Auch
an den Hackbraten mit Gumelstunggis
und viel Dessert. Seine Brüder Fredi und
Paul sind es, die ihn auch sonst bei Fragen unterstützen. Ihn, den älteren Bruder. Aufgewachsen sind die drei Brüder
mit ihrer Schwester Marie-Louise. Aus
der Kindheit konnte er mir nicht viel erzählen. Bruno ist ein Mensch, der in der
Gegenwart lebt und geniesst. Nein, die
Schulzeit hat er nicht in Bennau verbracht, er musste eine andere Schule in
Menzingen besuchen und während der
Woche bei Verwandten wohnen. Aber
das ist jetzt lange her.
Immer auf dem Rappenmöösli
Lange her ist es auch, seit Bruno mit dem
Fussball angefangen hat. Die Leidenschaft zum runden Ball hat er schon als
Kind entwickelt. Und seit der FC Einsiedeln vor 26 Jahren die Fussballschulwoche während der Herbstferien aufgezogen hat, ist auch Bruno mit dabei. Zuerst
als Teilnehmer – mittlerweile als Trainer.
Meistens bei den Jüngsten, schwärmt der
Fussballer. Im Sommer verbringt er viel
Zeit auf dem Fussballplatz. Er tschuttet
selbst sehr gerne. Im Sturm. Mit glänzenden Augen antwortet er auf meine Frage,
ob er im letzten Jahr auch ein Goal geschossen habe: «Ja, und eis, do hani en
Pass übercho, ich ha de Goali usdripplet
und ha gschosse. So es schöns Gfühl. Das
hät mich so ufgstellt.»
Oder er steht neben dem Feld und
verfolgt die Matches des FC, der Damen
oder der Jugendlichen. Er steht dann etwa nicht nur schweigend da, sondern
«lärmt» und feuert seine Mannschaft
lauthals an. Ja, man kennt ihn, den Fan
Bruno.
Wenn er es sich einrichten kann, begleitet er die Einsiedler auch sehr gerne
an auswärtige Matches – sofern es dort
einen Bahnhof gibt. Denn Bruno ist mit
dem Zug unterwegs und ist glücklicher
Besitzer eines GA. Er fährt sehr gerne los.
Nach Luzern etwa, um etwas einzukaufen oder zum Spazieren, dann fährt er
wieder mal nach Pfäffikon, um über den
Holzsteg nach Rapperswil zu laufen. Mit
dem Zug oder zu Fuss ist er sehr gerne
unterwegs. Das Velo lässt er schön stehen, früher sei er schon gefahren, aber
mittlerweile fürchtet er sich vor dem Verkehr. Viel zu viele Autos und erst die
Lastwagen, meint er, das sei ihm viel zu
gefährlich.
Jassen und Tanzen
Er ist eine gesunde Frohnatur. Das mag
daran liegen, dass er sich viel an der frischen Luft bewegt. Nur einmal sei er
krank gewesen. Damals, als der
Donnschtigjass in Einsiedeln ausgetragen worden sei. Da musste er passen, was
ihn sehr ärgerte. Denn Jassen ist eine
weitere Leidenschaft. Man trifft ihn öfters im Hotel Drei Könige beim Jassen
mit Marlies, Heidi, Pia oder Christa.
Nein, nicht um Geld, fürs Vergnügen natürlich. Langweilig wird ihm nie. Aber
wirklich nicht. Bei einem Menschen wie
ihm kann ich mir das auch nicht vorstellen. Fühlt er sich alleine, geht er auf die
Strasse und hat durch seine gewinnende
Art schnell Kontakt mit anderen Menschen. Das durfte er auch kürzlich wieder feststellen, als er einen Tanzkurs besuchte. Lachend erzählt er über seine
Tanzkünste zur Steiner-Chilbi oder dem
Zillertaler Hochzeitsmarsch und dass er
am liebsten jeden Tag tanzen würde.
Aber einen passenden Ort zu finden, sei
gar nicht so einfach. Wir müssten in der
näheren Umgebung wieder ein Lokal mit
Tanzmusik eröffnen – darüber sind wir
uns einig.
Ob ihn etwas ärgere, möchte ich von
ihm wissen. «Ja, wänn öpper nöd Guet
Tag chan säge.» Unfreundliche Menschen findet er ärgerlich. Etwas anderes
stört ihn aber auch: wenn man ihn um
Geld anbettelt oder ihm eine Rose andrehen möchte. «Ich muess doch für mis
Gäld au schaffe.» Da sei er mal ganz
dumm reingelegt worden, seine Brüder
hätten ihn dann aber wieder aus der Situation rausgeholt. Seither ist er vorsichtiger – er, der friedliebende Mensch, der
eigentlich nie launig ist. Ausser vielleicht bei Vollmond, wie er lachend erzählt.
Seit 35 Jahren in der Bude
Während der Woche arbeitet er von acht
bis fünf Uhr in der BSZ – seit 35 Jahren.
Momentan in der Holzwerkstatt, wo er
Fellerkistchen herstellt. Ihm gefällt es in
der «Bude»: das Klima, die anderen Mitarbeitenden, nur im Sommer sei es viel
zu warm zum Arbeiten. Und da muss ich
ihm beipflichten. Im Sommer ist es
nicht nur in der BSZ zu heiss, um zu arbeiten ...
In fünf Jahren wird Bruno pensioniert und er freut sich darauf. Dann hat er
endlich mehr Zeit für sich und wird sein
GA noch besser ausnutzen können.
Frühling | Sommer 2016
Jetzt gibts Informationen frei Haus . . .
. . . über die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
Und diese Region ist genau so unverwechselbar und
vielfältig wie ihre Bewohner. Tagtäglich geschieht hier
viel Bedeutsames, Alltägliches, Erfreuliches wie Uner­
freuliches, Aussergewöhnliches und Gewöhnungsbe­
dürftiges, Ernsthaftes und Amüsantes.
Und der Einsiedler Anzeiger hält Sie 2 Mal wöchentlich
über dieses regionale Geschehen auf dem Laufenden.
Wenn Sie noch nicht zu den gut informierten Abonnen­
Unser Angebot an Sie:
• Abonnieren Sie den Einsiedler Anzeiger im Jahres­
abonnement (inkl. E­Paper/digitales Abo) zu Fr. 194.–
und Sie erhalten diesen zusätzlich einen Monat gratis.
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wir Ihnen den Einsiedler Anzeiger einen Monat lang
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ten des Einsiedler Anzeigers zählen, können Sie dies
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Publireportage | Vereine 37
Trychlergruppe Edelwyss Einsiedeln | Einsiedeln
Erhalten und Freude am Brauchtum
Im Jahre 1985 wurde der Verein «Trychlergruppe Edelwyss» gegründet, um das
Brauchtum und die Freude des Trycheln
bei Kameradschaft zu erhalten. Von Aktuell 35 Aktivmitgliedern sind 5 Frauen.
Diese dürfen aber nicht trycheln, sie sind
verantwortlich für den feinen Kaffee an
Umzügen. Von den 16 Gründungsmitgliedern sind 10 immer noch aktiv mit
dabei!
Aktivitäten
Die unverzichtbaren Anlässe sind das
Einläuten der Fasnacht am 6. Januar
(Dreikönige), sowie das Eintrychlen am
Güdelmontag um 04.00 Uhr früh und das
Austrycheln der Fasnacht am Güdeldienstagabend, beim Verbrennen des
Pagats auf dem Klosterplatz. Auch das
Eidgenössische Trychler- und Schellertreffen, wo sich alle drei Jahre zirka 3000
Trychler und Scheller aus allen Regionen
der Schweiz treffen, gehört bei uns zum
Pflichtprogramm. Es gibt auch andere
Trychleranlässe während dem Jahr, bei
denen wir als Gasttrychler eingeladen
sind. Das sind z. B. Trychler-Olympiaden, Hochzeiten, Geburtstage und
Brauchtumsanlässe, ja sogar Schiffstaufen usw.
Familiär
Damit unsere Schultern und Nacken
zwischendurch etwas ausruhen können,
organisieren wir während dem Jahr diverse Anlässe für die ganze Familie, z. B.
eine Schneeschuhwanderung, Eisstockschiessen, Kegelabend oder im Sommer
einen Familiengrilltag auf der Alp.
Herzlich willkommen
Um unsere Vereinskasse etwas zu füllen,
führten wir während vielen Jahren einen
Grillabend im Güterschuppen Einsiedeln durch. Leider können wir diese Lokalität nicht mehr nutzen und ein neuer
Standort ist schwierig zu finden.
Deshalb entschieden wir uns, wie
bereits im 2010, das 10. Innerschwyzerische Trychlerfest in Einsiedeln durchzuführen, welches am 9. und 10. September
2016 stattfinden wird. Wir erwarten
zirka 35 Trychlergruppen mit etwa 700
Trychlern. Auf dem Brüelplatz werden
wir ein grosses Festzelt, eine Kaffeestube
und eine Bar betreiben. An beiden Aben-
den wird es verschiedene Musikformationen zur Unterhaltung geben. Am Samstag wird das Fest mit einem grossen
Trychlerumzug durchs Klosterdorf beginnen. Wir freuen uns auf alle kleinen
und grossen Besucher, welche mit uns
dieses Ereignis feiern werden.
Trychlergruppe Edelwyss
Willy Kälin, Präsident
Telefon 079 482 53 90
[email protected]
Unser Angebot an Sie:
Gutschein für ein Getränk
beim Kauf einer Wurst vom Grill am Freitag, 9. September 2016.
Gültig am 9. September 2016. Einmaliger Gebrauch. Nicht kumulierbar. Nur gültig gegen Abgabe des Gutscheins.
Nutzen Sie den Gutschein in der Heftmitte!
Frühling | Sommer 2016
Das EA-magazin im Überblick
einsiedler anzeiger
einsiedler anzeiger
einsiedler anzeiger
einsiedler anzeiger
Ausgabe Herbst | Winter 2011
Ausgabe | Frühling | Sommer 2012
Ausgabe | Herbst | Winter 2012
Ausgabe | Frühling | Sommer 2013
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
Lifestyle | 10
Gastronomie | Kultur | 34
Gastronomie | Kultur | 28
Augen lasern – Mehr Lebensqualität
oder zu viele Risiken?
Theater als Lebensfreude
Wo Gastronomie zum Erlebnis wird
Wissen | 38
Wissen | 32
Grosser Mythen – ein mythischer Berg?
Der Einsiedler Dialekt
Gastronomie | Kultur | 14
Mein perfekter «Usgang»
Here we go | 44
Freizeit | 22
Wissen | 38
Die nächste Fasnacht kommt bestimmt!
«Ein demokratischer See?»
Here we go | 38
Stiftung BSZ: Der Mensch im Mittelpunkt
Die Pfadi – «en coolä Hufä»
Brennpunkt | 06
Brennpunkt | 06
Wissen | 38
Ein gefährliches Naturschauspiel
Hear we go | 44
Die 1. Klasse in Rothenthurm
Brennpunkt | 06
Brennpunkt | 06
Die längste Seilrutsche der Welt
E-Bikes: Trend auf zwei Rädern
Der «Sternensauser» ist die neueste Attraktion im Hoch-Ybrig und begeistert Jung und Alt. Höchste Priorität bei dieser Weltrekord-Rutsche
hat die Sicherheit.
Nach den Rennvelos und den Bikes ist die Reihe an den E-Bikes, die einen
anhaltenden Verkaufsboom erfahren. Die Zielgruppen des E-Bikes haben sich
in den letzten Jahren ebenso verändert wie das Image des Elektrofahrrades.
Herbst | Winter 2011
Die längste Seilrutsche der Welt
Frühling | Sommer 2012
E-Bikes: Trend auf zwei Rädern
Einkaufsparadies Region Einsiedeln
Einsiedeln boomt
Als Einkaufslandschaft verfügt unsere Region über ein nie dagewesenes
Angebot. Was für Konsumenten nur Vorteile hat, führt allerdings zu einer
höheren Konkurrenz unter Detaillisten und Grossisten. Neben einer
Einkaufsfahrt quer durch unsere Region kommen Vertreter der verschiedenen
Anbieter zu Wort.
Ob Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus oder ganze Siedlung: In Einsiedeln
wird gebaut wie noch nie. Ist das noch «kontinuierliches Wachstum» – oder
bereits ein «Boom»? Was sind die Gründe dafür und welche Massnahmen
sind oder werden eingeleitet?
Herbst | Winter 2012
Einsiedeln boomt
Frühling | Sommer 2013
Einkaufsparadies Region Einsiedeln
Speziala
einsiedler anzeiger –
einsiedler anzeiger
spezial
einsiedler anzeiger
welttheater 2013
einsiedler anzeiger
usgabe
Ausgabe | Herbst | Winter 2013
Ausgabe | Frühling | Sommer 2014
Spezialausgabe «Boomzone Chaltenboden» 2014
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
– Schindellegi
Interviews | ab Seite 8
Tim Krohn | Beat Fäh | 4 und 5
Lifestyle | 30
Spital Einsiedeln | 21
Eine ganz persönliche Betrachtung
Wenn die Haut zur Leinwand wird
Die Spitalversorgung ist im Wandel
Quästor Walter Meienberg | 19
Freizeit | 32
Freizeit | 24
Das Welttheater löst Millionen aus
Grosse Vielfalt an Pilzen
Attraktiver Golfplatz und wichtiger Arbeitgeber
Pater Urban Federer | 35
Gastronomie | Kultur | 36
Wissen | 32
Über das Fluchen
Im Namen der einheimischen Kultur
Ein vielgenannter Unbekannter
Persönlichkeiten kommen zu Wort
Publireportagen | ab Seite 16
Unternehmen präsentieren sich
Firmenübersicht | ab Seite 30
«Wir sind dabei» | 36 bis 46
Brennpunkt | 06
Brennpunkt | 06
Eine unbeschreibliche Faszination
Leben im Alter
Die Jugend – unsere Zukunft
Das Welttheater zieht jeweils Tausende von Zuschauern in den Bann.
Um es so weit kommen zu lassen, braucht es jedes Mal viele Enthusiasten,
die sich auf oder neben der Bühne engagieren. Und allen Widrigkeiten
trotzen. Es ist ein positiv «verrückter» Haufen. Hier sind sie …
Etwa ein Sechstel der Bevölkerung zählt zu ihnen und ihr Anteil wird sich in
nächster Zeit noch steigern – die Frauen und Männer mit 65 und mehr
Lebensjahren. Die Generation der Senioren kann viel Schönes bis ins hohe
Alter erleben – mit Möglichkeiten, die noch vor wenigen Jahren undenkbar
gewesen sind. Doch wo viel Sonne scheint, gibt es auch Schatten.
Die Ausbildung in unserer Schweiz absolvieren zu können, ist ein Privileg.
Im Ausland bewundert man uns für das «Bildungssystem Schweiz». Doch
auch mit dem besten Modell sind es schlussendlich die Jugendlichen, die es
packen und den Weg in eine der vielen Richtungen gehen müssen. Nebst
dem vielen Positiven gibt es gewisse dunkle Punkte.
Spezialausgabe 2013
Welttheater Einsiedeln
einsiedler anzeiger
Tabelle mit Firmeninformationen
Ein Industriegebiet stellt sich vor | ab Seite 4
Herbst | Winter 2013
Leben im Alter
Frühling | Sommer 2014
Die Jugend – unsere Zukunft
Obwohl täglich rund 22 000 Fahrzeuge durch dieses Gebiet fahren –
der Chaltenboden ist irgendwie namenlos, eine Durchreisestation auf
dem Weg ins Unterland zur Arbeit, zum Shopping oder zur Reise in
die weite Welt. Doch in diesem Industriequartier haben sich rund 200
Firmen eingerichtet und bieten einen attraktiven, qualitativ hochstehenden Branchenmix an.
Spezialausgabe 2014
Boomzone Chaltenboden
einsiedler anzeiger
einsiedler anzeiger
einsiedler anzeiger
Boomzone Chaltenboden
Ausgabe | Herbst | Winter 2014
Ausgabe | Frühling | Sommer 2015
Ausgabe | Herbst | Winter 2015
Ausgabe | Frühling | Sommer 2016
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
Eine Themenbeilage des Einsiedler Anzeigers
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
für die Region Einsiedeln – Ybrig – Alpthal – Rothenthurm
– Schindellegi
– Schindellegi
Wissen | 59
Einsiedelns fabulierfreudiger Erzähler und
meisterhafter Lyriker
Wirtschaft | Gewerbe | 20
Zu Besuch bei der Leuthold Mechanik AG
Wirtschaft | Gewerbe | 30
Freizeit | Seite 16
Das Kloster als Arbeitgeber
Die Feuerstellen im Portrait
Kultur | 44
Gastronomie | Kultur | Seite 22
Ein Heimweh-Einsiedler der besonderen Art
Spezialitäten für Geniesser
Kultur | 64
Sammeln im Hause Gottes
Spital Einsiedeln | 28
In neuem Glanz
Lifestyle | 72
Wissen | 54
Digitales Wohnen
Wissen | 40
Die hohe Kunst des Brückenbaus
Ein einmaliger Kulturschatz
Spital Einsiedeln | Seite 28
Das moderne Qualitätsspital
Brennpunkt | 06
Brennpunkt | 06
Energiestadt Einsiedeln – Quo vadis?
Einsiedeln ist seit März 2014 «Energiestadt» – eine Auszeichnung, die
verpflichtet. Die Umsetzung fordert nicht nur die Bezirksverantwortlichen,
sondern letztlich auch die Steuerzahler. Sinn und Geist müssen von
der Bevölkerung positiv wahrgenommen werden. Dafür ist offene und
transparente Information unerlässlich.
Herbst | Winter 2014
Energiestadt Einsiedeln – Quo vadis?
Die Einsiedler Vereinslandschaft
Mit fast 200 Vereinen gestaltet sich das Einsiedler Vereinsleben äusserst vielfältig
und leistet einen wichtigen Beitrag zu einem aktiven Dorfleben. Erfahren Sie
die Fakten und Hintergründe in unserem Report, staunen Sie über die hohe
Anzahl der Vereine in unserer Übersichtstabelle und informieren Sie sich über
die Aktivitäten und Angebote in den individuellen Vereinsvorstellungen.
Frühling | Sommer 2015
Die Einsiedler Vereinslandschaft
Brennpunkt | 06
Brennpunkt | Seite 6
Rothenthurm stellt sich vor
Lebendiges Brauchtum in Einsiedeln
Das Dorf auf der Wasserscheide – vom Bauerndorf zum Industrie- und
Gewerbeort, mit einem aussergewöhnlich guten Angebot von
Detailgeschäften. Die breitgeführte Hauptstrasse H8 ist auch die
Einkaufsstrasse von Rothenthurm. Und das alles in einer wunderschönen
voralpinen Landschaft. Ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Wen wundert’s, dass gerade Einsiedeln eine auffallend grosse Zahl von
kirchlichen Bräuchen kennt oder wenigstens bis vor einigen Jahrzehnten
gekannt hat? Neben dem eher religiös geprägten Brauchtum haben sich
auch viele weltliche Bräuche erhalten oder in den letzten Jahrzehnten zu
wichtigen Festen und Ritualen entwickelt.
Herbst | Winter 2015
Rothenthurm stellt sich vor
Alle bisher erschienenen Ausgaben des EA-magazin finden Sie via folgender Website:
www.einsiedleranzeiger.ch/ea-magazin.html
Frühling | Sommer 2016
Lebendiges Brauchtum in Einsiedeln
Wettbewerb 39
Kreuzworträtsel
Wie gut kennen Sie die Region Einsiedeln?
20
18
20
18
Frage 1: Beliebtes Familienausflugsziel unter freiem Himmel
Frage 2:An Fronleichnam ertönen im Klosterwald … schüsse
Frage 3:Rothenthurm konnte ihn durchführen, Einsiedeln nicht, den …
15
Frage 4:Einigen Leuten ist eine tiefe … viel wert
15
Frage 5: In Einsiedeln wird spezieller Käse aus … hergestellt
Frage 6:Im Slalom fast immer in den Top Ten, unsere … (Vorname)
5
16
14
5
1
14
16
1
Frage 7:Die Detaillisten im Unterdorf feiern im Mai jeweils die … gefühle
Frage 8:Diskrete Hilfe für Mütter in extremer
19 Not bietet das …
9
19
9
Frage 9: Ressort, das für die Bezirksstrassen zuständig ist
8
Frage 10: Die beliebte Hütte ob Euthal heisst …
8
Frage 11: Häufiger Geschlechtsname in Bennau
Frage 12: Bekanntes Bergmassiv bei Studen
2
Frage 13: Kurzwort für Gewerbeausstellung
2
3
3
Frage 14:Findet im Juli auf dem Brüel statt
Frage 15: Der Bezirk verschickt sie vor der Rechnungsgemeinde
6
Frage 16: Zu den Smalltalk-Interviews gehört der …
4
13
6
13
10
4
10
Frage 17: Der EHC und die Pfädler sammeln …
Frage 18:Steht dieses Jahr vor dem Kloster,
Heilige …
11
11
Frage 19:Dialektwort für Ameise
12
Frage 20: Kerngehäuse des Apfels (Dialekt)
7
12
7
Fragen verfasst von:
Madeleine Schönbächler, Einsiedeln
Annalies Birchler, Einsiedeln
17
17
Lösungswort:
So können Sie mitmachen:
Hauptpreis
Konsumationsgutschein im Wert von
Fr. 150.– im Restaurant FUEGO Steakhouse.
www.fuegosteakhouse.ch
2. + 3. Preis
Je 1 Jahresabo des Einsiedler Anzeigers
Talon:
Füllen
Sie den Talon «Wettbewerb» in der Heftmitte aus. Einsenden oder abgeben an:
Einsiedler Anzeiger, Bahnhofplatz 8, 8840 Einsiedeln
■
E-Mail:
Senden Sie uns ein E-Mail an [email protected] mit folgenden Angaben:
Lösungswort, Name/Vorname, Postadresse, E-Mail-Adresse
Einsendeschluss: 22. April 2016 Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Es wird keine Korrespondenz geführt.
Auflösung des Kreuzworträtsels im Einsiedler Anzeiger vom 29. April 2016.
Frühling | Sommer 2016
seit 1963
KOMPETENZ RUND UM DEN FUSS
Kryenbühl Schuhe, Sport und Orthopädie ist Ihr regionaler
Ansprechpartner für beschwerdefreies Gehen und Stehen.
EINLAGEN UND SCHUHE NACH MASS – AUS EINSIEDELN
Ob für den Business-Alltag, die verschiedenen
Sportarten oder gegen Beschwerden am Bewegungsapparat; swissbiomechanics – entstanden
aus dem Familienunternehmen Kryenbühl – produziert seit vielen Jahren funktionelle und passgenaue Mass-Einlagen, damit eine beschwerdefreie
Mobilität wieder möglich ist.
Für eine beschwerdespezifische Lösung hat Edwin
Kryenbühl Senior in enger Zusammenarbeit mit
swissbiomechanics, Ärzten und führenden Schuhentwicklern die Modelle des Einsiedler Schuhs
konstruiert. Sie verbessern das Gangbild und sorgen mit einem natürlichen Abrollvorgang für ein
gesundes sowie entspanntes Gehen und Stehen.
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