Bericht vom Bundesturnier Payerne

Bundesturnier 2016, Payerne
Eine gute Erfahrung für zwei Gonzen-Spieler
Von 5. – 8. Mai 2016 führte der Schachclub Payerne im Auftrag des Schweizerischen Schachbund
das Bundesturnier durch. 348 Teilnehmer massen sich in diversen Kategorien ernsthaft aber doch
freundschaftlich. Mitten drin zwei Spieler des SC Gonzen. Andreas Klauser, dem es nach rund 12
Jahren Schach-Inaktivität aus familiären und beruflichen Gründen wieder voll den Ärmel
reingenommen hat und Martin Wiesinger, der dieses Jahr nicht nur das Bundesturnier zum zweiten
Mal sondern auch die Schweizerische Einzelmeisterschaft in Flims zum ersten Mal spielt.
Zusammen getan haben sie sich dabei mit zwei Jungtalenten. Nämlich mit dem Churer Dario
Bischofberger, dem aktuellen Schweizer Blitzschachmeister, sowie mit Martin Schweighoffer aus
Uster, einem Schüler von GM Imre Hera. Dieses Quartett mietete sich in der Nähe für die Zeit eine
Wohnung an, um so die Kosten für Kost und Logis in einem erträglichen Rahmen (rund CHF 120.-)
halten zu können.
Das 90ig-köpfige Teilnehmerfeld im Hauptturnier I wies einen ELO-Bereich von 2657 (GM Bauer
Christian) bis 1675 auf. Zwei GMs, sechs IMs und sieben FMs bildeten dabei die Titel-TrägerGruppe. Die Startrunde am Donnerstag vermochte unsere vier Musketiere nicht wirklich zu
befriedigen. Während Andreas – in schon deutlich schlechterer Stellung zwar – eine
Zeitüberschreitung passierte, verlor Dario sogar das Auftaktspiel gegen den St. Galler Junior Noah
Fecker. Die beiden Martins spielten gemäss Erwartung. Der Jüngere gewinnt standesgemäss, der
Ältere verliert die längste Partie der Runde nach überlegener Stellung sehr ärgerlich doch noch.
Nicht viel besser sah die Bilanz nach der zweiten Runde des Tages aus. Martin der jüngere, an
Brett neun spielend, zog gegen einen FM-Spieler den Kürzeren. Dario erreicht nur ein Remis,
Andreas verliert erwartungsgemäss gegen Maffioli Massimo aus Bad Ragaz (!) und nur Martin der
ältere kann den ganzen Punkt einfahren. Die Anstrengungen des Tages hinterliessen Spuren, so
dass die selber gekochten Spaghetti zum Abschluss mehr als willkommen waren.
Die dritte Runde am Freitagvormittag brachte für Martin den jüngeren ein unbefriedigendes Remis,
für Dario und Andreas endlich den ersten Sieg während Martin der ältere in einer "alles-odernichts-Partie" das schlechtere Ende für sich behielt. In der Nachmittagspartie erreichten dann die
beiden Junioren je ein Remis, Andreas verlor gegen Thode Gilda, ein Mitglied des Frauen-Kaders,
und Martin überspielte Heinz Vifian mit einem sehenswerten Opfer und einer noch schöneren
Schlussstellung. Das anschliessende Pizza-Essen hatten wir uns auf jeden Fall verdient.
Mit schönen Erfolgen ging es dann am Samstagvormittag weiter. Martin der jüngere und Dario
gewinnen beide. Andreas besiegt ebenfalls Heinz Vifian – somit lautet das Score zwischen Gonzen
und Nimzowitsch 2:0 – und Martin der ältere verliert sang und klanglos an Brett 28 spielend.
Mit je einem Remis gehen die Junioren in der Nachmittagspartie im Gleichschritt weiter und stehen
bei je 3.5 erzielten Punkten. Ebenfalls im Gleichschritt verlieren Martin der ältere und Andreas die
Partien und stehen bei je zwei erzielten Punkten. Wenigstens tröstete uns dann das feine
Abendessen in einer nahen Beiz.
Die Schlussrunde am Sonntagmorgen bringt für Martin den jüngeren einen schönen Erfolg über
Markus Regez. Er erzielt damit Schlussrang 21 mit 4.5 Punkten. Dario erreicht mit seinem Remis
gegen Girtz Niklaus noch die vier Punkte und wird 32-igster. Andreas verliert eine komplizierte
Partie, bleibt bei zwei Punkten und landet auf Rang 78 während Martin der ältere für seinen
Gegner schmerzhaft schnell gewinnt und mit drei Punkten auf Rang 63 zu stehen kommt.
Weitere interessante Resultate: Frick Renato 3 Punkte, Rang 70, Wyss Peter, 2 Punkte, Rang 82,
Fecker Noah, 3.5 Punkte, Rang 48, Maffioli Massimo, 3.5 Punkte, Rang 47, Giesinger Elias, 4
Punkte, Rang 29.
Detaillierte Informationen unter http://www.swisschess.ch/hauptturnier-i-516.html
Das Turnier in Payerne wird uns in sehr guter Erinnerung bleiben. Dies vielleicht weniger wegen
der etwas durchzogenen Turnierbilanz aber auf jeden Fall wegen der guten Kameradschaft, der
sehr schönen, günstigen Wohnung und natürlich auch wegen der vielen tollen Gespräche über
Schach, Gott und die Welt.
Die nächste Gelegenheit sich schachlich national zu betätigen bietet sich schon im Juli mit der
Schweizerischen Einzelmeisterschaft in Flims. http://www.swisschess.ch/sem_2016.html
Es wäre schön wenn sich nebst mir, evt. Andreas Klauser und Olga Kurapova noch der/die eine
oder andere zu einer Teilnahme entschliessen könnte.
Bericht: Martin Wiesinger alias Martin der ältere

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