6780/09.01 RIVCLINCH® Geräte und Systeme zur Verbindung von Blechen und Profilen ohne Fügeelement RIVCLINCH® – Verbinden ohne Element! Was ist Clinchen? Beim Clinchen werden zwei- oder auch mehrlagige Verbindungen aus Blechen und/oder Profilen durch eine druckknopfähnliche Kaltumformung form- und kraftschlüssig hochfest miteinander verbunden. Mit der RIVCLINCH® Fügetechnologie lassen sich neben Stahl- und Edelstahlwerkstoffen auch Aluminium und andere Nichteisenwerkstoffe rationell und umweltfreundlich miteinander verbinden. Außerdem können beschichtete sowie vorlackierte Bleche ohne Beschädigung der Oberfläche miteinander verbunden werden. Je nach Auswahl der RIVCLINCH® Fügewerkzeuge entstehen runde oder eckige Fügepunkte. Vorteile auf einen Blick ■ Form- und kraftschlüssige Verbindung von Blechen und Profilen durch Kaltumformung ■ Keine zusätzlichen Verbindungselemente ■ Geringer Energieverbrauch ■ Keine thermische Belastung der Fügezone ■ Keine Beschädigung der Oberfläche von beschichteten Werkstücken ■ Folien oder Klebstoff als Zwischenlage in den meisten Fällen möglich ■ Keine Vor- oder Nachbearbeitung erforderlich ■ Sehr gute Reproduzierbarkeit der Verbindung ■ Umweltfreundlich am Arbeitsplatz, da ohne Gas- oder Geräuschentwicklung ■ Minimale Wartungskosten ■ Zerstörungsfreie Kontrolle der Verbindung möglich Die Fügetechnologie Beim RIVCLINCH® Fügen werden zunächst die zu fügenden Werkstoffe durch den Stempel in die Matrize eingezogen. Sobald der untere Werkstoff auf dem Matrizenamboss aufsetzt, beginnt er seitlich zu fließen und bildet einen Schließkopf. Anschließend fährt der Stempel wieder in die Ausgangsposition zurück und das gefügte Teil kann entnommen werden. Durch die punktuelle Umformung des Materials entsteht eine form- und kraftschlüssige Verbindung. 2 Maßgeschneiderte Lösungen Die Werkzeugsätze Zentrales Element des RIVCLINCH® Fügesystems ist der Werkzeugsatz. Er wird individuell auf den jeweiligen Anwendungsfall abgestimmt. Böllhoff bietet hier verschiedene Möglichkeiten der Integration in eine Clincheinheit, eine Pressenadaption oder in Mehrfachwerkzeuge. Die Handzangen Unser umfangreiches RIVCLINCH® Handzangenprogramm bietet Ihnen als Anwender die Möglichkeit, die Clinchtechnik auch ohne große Investitionen in Ihrem Betrieb einzusetzen. Das Programm ist so aufgebaut, dass für beinahe jeden Anwendungsfall die richtige Lösung zu finden ist. Die Modularen Systeme Unter der Produktreihe „Modulare Systeme“ haben wir ein Standard-Clinchprogramm zusammengestellt, aus dem wir Ihnen innerhalb verschiedener Baukastensysteme individuelle Clinchwerkzeuge nach Ihren Anwendungswünschen zusammen stellen können. 3 Verbindungen schaffen! Die Fügepunktgeometrie Rundpunkt Beim Einsatz des Rundpunktes werden die zu fügenden Werkstücke lokal umgeformt. Es entsteht eine form- und kraftschlüssige, optisch ansprechende Verbindung. Rechteckpunkt Der Rechteckpunkt entsteht durch einen kombinierten Schneid-Umformvorgang. Er eignet sich vor allem für harte Werkstoffe und für Edelstahl. Fügbare Materialien Mit der RIVCLINCH® Fügetechnologie lassen sich neben Stahl- und Edelstahlwerkstoffen auch Aluminium- und andere Nichteisenwerkstoffe sowie Hybridverbindungen mit Folien- und Klebstoffzwischenlage fügen. Außerdem können beschichtete sowie vorlackierte Bleche ohne Beschädigung der Oberfläche miteinander verbunden werden. 5,5 Abschätzung der Clinchbarkeit unterschiedlicher Werkstoffe in Abhängigkeit von der Materialstärke 5 Materialstärke stempelseitig [mm] 4,5 4 Rundpunkt Rechteckpunkt 3,5 3 E 2,5 höherfester Stahl 500 N/mm2 < Rm < 700 N/mm2 austenitischer, nichtrostender Stahl Baustahl, Aluminium D 2 B 1,5 F C 1 A 0,5 0 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 Materialstärke matritzenseitig [mm] 4 4,5 5 Für austenitischen nichtrostenden Stahl sollten nur Rechteckpunktwerkzeuge benutzt werden. 4 A B C Stahl 0,5 mm Stahl 0,5 mm Stahl hochfest 2,0 mm Stahl hochfest 2,0 mm Stahl 0,7 mm Klebstoff 2 x Stahl 0,7mm D E F Aluminium 2,45 mm Stahl 1,4 mm Stahl 3,0 mm Stahl 1,25 mm Aluminium 1,5 mm Aluminium 1,5 mm Werkstückauslegung 1. Zugänglichkeit konstruktiv beachten! 2. Genügend Flanschbreite vorsehen! 3. Genügend Freiraum zum Ausfahren aus der Matrize lassen. Erst den Schließkopf aus der Matrize freifahren (1. Schritt), dann den C-Rahmen weiterbewegen (2. Schritt)! Störkanten beachten! 1. 2. 4. Vorzugsrichtung „Dick in Dünn“ 5 Verbindungstechniken im Vergleich Clinchen Stanznieten Nieten Schrauben Punktschweißen Kleben Korrosion bei beschichtetem Material gering gering gering gering hoch keine Gefüge und Festigkeitsveränderung an der Fügestelle keine keine keine keine ja keine sehr gut sehr gut weniger gut weniger gut weniger gut gut weniger gut sehr gut weniger gut weniger gut weniger gut gut gut gut sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut gut gut optimal optimal möglich möglich schlecht – Kanten - Grate - Späne keine keine keine Kanten keine keine Erforderliche Verbindungselemente keine Stanzniet Niet Schrauben, Muttern, Scheiben, Gewinde keine Klebstoff Zusätzliche Arbeitsgänge keine Zuführen Zuführen, Verstemmen Zuführen, Schrauben beschichteter Oberflächen Pressen, Aushärten sehr gering gering sehr hoch sehr hoch hoch hoch Energieaufwand gering gering hoch hoch sehr hoch sehr hoch Wirtschaftlichkeit sehr gut gut schlecht schlecht weniger gut weniger gut Umweltfreundlichkeit am Arbeitsplatz sehr gut sehr gut gut gut schlecht sehr schlecht sehr einfach einfach einfach einfach einfach aufwendig sehr gut sehr gut gut gut befriedigend gut Abhängigkeit des Fügeergebnisses von der Oberflächenbeschaffenheit gering keine keine gering hoch sehr hoch Voroperation keine keine Bohren Bohren Waschen, Beizen Waschen, Beizen Dynamische Belastbarkeit Crash-Belastbarkeit Statische Belastbarkeit: 1. Scherzug 2. Kopfzug Verfahren in Verbindung mit Kleben Kosten pro Verbindung Handhabung Reproduzierbarkeit 6 Wirtschaftlichkeit der RIVCLINCH® Fügetechnologie Primäres Ziel der Clinchtechnologie ist es, neben der modernen und innovativen Verbindungstechnik Kosten in der Fertigung einzusparen. Diese Kostenersparnis setzt sich aus verschiedenen Faktoren zusammen: 180 Geringe Investitionskosten ■ Wegfall von Absaugvorrichtungen (giftige Dämpfe beim Punktschweißen) 160 ■ Kein Kühlwasser und somit auch keine aufwendigen ■ Investition Kostenvergleich verschiedener Fügeverfahren und Werkstoffe ■ Betriebskosten 200 140 Installationen notwendig 120 ■ Keine teuren Elektroinstallationen für Schweißtrans- 100 formatoren notwendig 80 ■ Insbesondere beim Schweißen von verzinkten 60 Stahlblechen und Aluminium entstehen sehr hohe Kosten (Abb. 1) 40 20 0 Clinchen Schweißen St 1403 Schweißen Schweißen St verz. 0,01 St verz. 0,02 mm mm Schweißen Alu ■ Kein Energieverbrauch bei Stillstandzeiten ■ normaler Standmengenbereich (bei Betrieb mit Booster) 350.000 Anzahl Clinchpunkte bis zum Werkzeugwechsel ■ Geringe Verschleißteilkosten durch hohe Standzeiten 300.000 Anzahl Clinchpunkte bis zum Werkzeugwechsel Geringe Betriebskosten ■ Niedriger Energieverbrauch beim Betrieb der Werkzeuge der Werkzeugsätze (Abb. 2) ■ Kein zusätzlicher Stromverbrauch durch den Betrieb 250.000 von Absauganlagen 200.000 ■ Kein Kühlwasser als Medium notwendig 150.000 100.000 Keine Nacharbeitskosten ■ Die Beschichtung von z.B. verzinkten Oberflächen wird nicht beschädigt 50.000 0 Stahl Stahl verzinkt lackiert Alu Edelstahl ■ Kein „Wegbrennen“ wie beim Punktschweißen und daraus resultierendes aufwendiges Nachverzinken notwendig, um unerwünschte Korrosion zu vermeiden (Abb. 3) Fügeteilwerkstoff: Aluminiumblech Kurze Fertigungszeiten ■ Schneller Fügeprozess (ca. 0,5 sec für den Umformvorgang zzgl. Zustellbewegungen je nach Zustellhub und Ausführung des verwendeten Systems) Kosten / Fügeelement (€) 0,2 0,15 0,1 ■ Es ist ein hoher Automatisierungsgrad zu erreichen – hohe Stückzahlen mit wenig Personal! 0,05 0 Clinchen ohne Schneidanteil Stanznieten mit Halbhohlniet Widerstandspunktschweißen Einfache Handhabung ■ Kein teures hochqualifiziertes Bedienpersonal notwendig Wie hoch sind die Kosten für einen Fügepunkt? Die Kosten für ein Fügeelement setzen sich aus drei Hauptfaktoren zusammen: ■ Betriebskosten (Strom, Luft, Wasser, Absaugung,...) ■ Verschleißteile (Werkzeuge, Elektroden,...) ■ Kosten für Zusatzelemente (Stanzniet) Als Beispiel wurde die Verbindung von zwei Aluminiumblechen gewählt. Für andere Werkstoffkombinationen wie z.B. Stahl + Stahl kann die Wichtung anders ausfallen. 7 Eine Verbindung, die hält, was sie verspricht! Festigkeitskenngrößen Man unterscheidet bei den Festigkeitswerten in drei unterschiedliche Bereiche: 1. Statische Festigkeit (quasistatische Scherzug- und Kopfzugprüfung) 2. Dynamische Festigkeit (schwingende Belastung / Dauerschwingversuch) 3. Crash-Festigkeit (schlagartige Belastung / Impact-Versuch) Grundsätzlich verändern sich die Festigkeitswerte von Clinchverbindungen durch folgende Faktoren im Besonderen: ■ Durchmesser des Clinchpunktes ■ Materialtyp ■ Materialdicke ■ Fügerichtung („Dünn in Dick“ /„Hart in Weich“) ■ Geometrie des Clinchpunktes Statische Schwerzugfestigkeit in Abhängigkeit von Blechdicken 6.00 2 Scherzugfestigkeit (kN) 5.00 3b 4.00 3a 1, 2 3.00 1 2.00 90° 3b 3a 1.00 RIVCLINCH® Fügen Statische Scherzugfestigkeit in Abhängigkeit von Blechdicken Werkstoff: Stahlblech, Zugfestigkeit =~ 300 N/mm2 1. Rundpunkt, Ø 5 mm 2. Rlundpunkt, Ø 8 mm 3a. Rechteckpunkt, quer zur Beanspruchungsrichtung gesetzt 3b. Rechteckpunkt, längs zur Beanspruchungsrichtung gesetzt 0.00 0.50+0.50 0.75+0.75 1.00+1.00 1.25+1.25 1.50+1.50 Blechdicke (mm) Dynamische Festigkeit eines RIVCLINCH® Punktes Verglichen mit dem Punktschweißen ist die dynamische Belastbarkeit eines Clinchpunktes höher! Durch die rein mechanische Umformung ohne thermische Belastung und damit einhergehender Randzonenaufkohlung ergibt sich ein dauerhaft belastbares Fügeelement. Das bedeutet, ein RIVCLINCH® Fügepunkt besitzt eine längere Lebensdauer als ein Schweißpunkt. 5 Kraft F in kN 4 3 2 1 0 0 8 103 104 105 106 107 Bruchlastspiel zahl –––––– RIVCLINCH® –––––– Punktschweißen Einflussgrößen auf die Qualität einer Clinchverbindung Fügewerkzeug Fügeeinrichtung ■ Bauart der Fügeeinrichtung ■ Stempelgeometrie ■ Art der Krafterzeugung ■ Matrizengeometrie ■ statisches ■ Abstreifer / Niederhalter Verformungsverhalten ■ dynamisches Verformungsverhalten ■ Kinematik Prozesskräfte ■ Fügekräfte ■ Abstreifkräfte ■ Steuerung Fügevorgang ■ räumliche Orientierung Fügeteile ■ Anzahl ■ Taktzeiten ■ Materialien ■ Umgebungseinflüsse ■ Materialdicken ■ Oberflächenzustand ■ Geometrie ■ Zugänglichkeit ■ Fügerichtung Qualitätsprüfung der RIVCLINCH® Verbindung Qualitätsüberwachung Beim Clinchen besteht ein ursächlicher Zusammenhang zwischen der Verbindungsqualität und der FügeelementGeometrie. Daher ermöglicht bereits die optische Beurteilung des Fügeelementes und die Messung von geometrischen Kenngrößen eine Aussage zur Verbindungsqualität. Prüfung der RIVCLINCH® Verbindung Die Prüfung der RIVCLINCH® Verbindung ist über die Messung der Restbodenstärke ST und des Fügepunktdurchmessers D zerstörungsfrei möglich. Diese Werte werden in Vorversuchen für die jeweilige Anwendung festgelegt und anhand eines Versuchsberichtes mit Versuchsberichtsnummer dokumentiert. Durch einfache Messung dieser Werte am Bauteil und Vergleich mit den Referenzdaten kann dann die Qualität der RIVCLINCH® Fügeverbindung ohne Beschädigung des Bauteils geprüft werden. Für die einfache Prüfung der Restbodenstärke eignen sich handelsübliche Schnelltaster, wie im Bild dargestellt. So kann im laufenden Fertigungsprozess durch Stichprobenprüfung, ohne das Bauteil zu zerstören, eine Qualitätsüberwachung stattfinden, was auch die Wertschöpfung Ihres Unternehmens erhöht. ST ØD Die Prüfung der Restbodenstärke ST 9 RIVCLINCH® im Einsatz Für verschiedene Zielgruppen und Branchen können wir Ihnen die passende Verbindung bieten. Wir sind darauf spezialisiert, Seite an Seite mit Ihnen durchgängige und attraktive Lösungen zu entwickeln. Modulares System, handgeführt für Unterbaugruppen Wärmeabschirmblech gefertigt mit Handzange Große Bauteilabmessungen, wie hier dargestellt in der Klima- und Energietechnikbranche, können mit teilautomatisierten Systemen verbunden werden. ❮ Handzange 0706 IP mit gyroskopischer Aufhängung im Tür- und Torbau. Handgeführte Clinchsysteme, zum Beispiel in der Blechverarbeitenden Industrie, optimieren Ihre Arbeitsabläufe. 10 Der RIVCLINCH® Baukasten Die Werkzeugsätze Stempel Niederhalter/ Abstreifer Standardmäßig stehen Werkzeugsätze für Rundpunkte mit Nenndurchmessern von 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10 mm sowie für Rechteckpunkte mit Nennabmessungen von 4,3 mm, 5 mm und 6 mm zur Verfügung. Der Werkzeugsatz wird je nach Anwendung in eine Clincheinheit integriert. Böllhoff bietet hier viele Möglichkeiten, angefangen von der Handzange mit 25 kN Fügekraft über modulare Systeme mit 50 kN Fügekraft bis hin zu vollautomatischen Systemen und Sondermaschinen. Aber auch die Pressenadaption oder die Integration in Mehrfachwerkzeuge ist möglich. Matrize Die Matrizen Die RIVCLINCH® Matrizen bestehen aus einem Matrizengrundkörper und einzelnen Matrizensegmenten, welche durch eine Stahlfeder in Position gehalten werden. Die einzelnen Segmente sind dabei über einen Matrizenschutz unverlierbar an dem Matrizengrundkörper befestigt. Ein Herausfallen der einzelnen Segmente ist somit ausgeschlossen. Beispiel: 3-geteilte RIVCLINCH® Matrize SR 503 Die Aufteilung der Ringsegmente kann in 2, 3 oder 4 Teilen erfolgen. Die Wahl der richtigen Matrizengeometrie hängt von dem jeweiligen Anwendungsfall ab. Vorteile gegenüber Verfahren mit ungeteilter Matrize Das RIVCLINCH® Fügen bietet durch die geteilte Matrize folgende Vorteile: ■ Sehr hohe Kopfzugwerte durch besseres Hinterfließen des Werkstoffes möglich, weil sich die Matrize während des Clinchvorganges öffnet und das Material seitlich fließen kann. ■ Höhere Flexibilität beim Clinchen unterschiedlicher Blechdicken mit einem Werkzeugsatz. ■ Durch das RIVCLINCH® Prinzip entsteht ein flacher Schließkopf (siehe Skizze). ■ Kein Materialaufbau (besonders bei verzinkten oder beschichteten Blechen) innerhalb der Matrize, bedingt durch hohe Radialkräfte. Ein „Platzen“ der Matrize durch Verringerung des Matrizenvolumens ist somit ausgeschlossen. Dies ermöglicht auch höhere Standzeiten der Matrize. ■ Kein Abstreifer auf der Matrizenseite notwendig, um das Material aus der Matrize zu entnehmen, was besonders bei der Automatisierung Probleme verursachen kann. Ein Feststecken des Materials in der Matrize ist somit nicht möglich. ■ Dadurch bedingt ist eine schlankere Auslegung des Werkzeuges auf der Matrizenseite möglich, woraus eine bessere Zugänglichkeit zum Werkstück resultiert. 11 Die Matrizenauslegung Die Werkzeugsätze Jm: dNenn Matrize für RIVCLINCH® Rundpunkt Der Nenndurchmesser (dNenn) einer RIVCLINCH® Matrize wird im geschlossenen, unbelasteten Zustand gemessen. Während des Clinchvorganges vergrößert sich dieser Durchmesser anwendungsbedingt. Für den Schließkopfaußendurchmesser (DSchließkopf) gilt als Richtwert die Formel: DSchließkopf = dNenn x 1,4. bNenn Jm: Im Vergleich zu Verfahren mit ungeteilter Matrize entspricht also ein Clinchpunkt mit dem Nenndurchmesser dNenn = 6 mm einem Matrizeninnendurchmesser von ca. 8 mm bei ungeteilter Matrize. Matrize für RIVCLINCH® Rechteckpunkt Die Nennbreite (bNenn) der Matrize beim RIVCLINCH® Rechteckpunkt wird wie beim Rundpunkt im geschlossenen und unbelasteten Zustand gemessen. Während des Clinchens werden die beiden Matrizensegmente nach außen gedrückt, wodurch ein Schließkopf mit einer anwendungsbezogenen Breite entsteht. Für die Schließkopfbreite (BSchließkopf) gilt als Richtwert: BSchließkopf = bNenn x 1,4. Der Werkzeugschlüssel Kodifizierung der Matrizen Matritzentiefe mm / 10 SR 504 14 Anzahl der Matrizensegmente S: einstufig (single) D: zweistufig (double) Durchmesser der Matrize Breite der Matrize (rechteckig) in mm R: runder Punkt (round) T: rechteckiger Punkt Kodifizierung der Stempel S: einstufig (single) D: zweistufig (double) R: runder Punkt (round) T: rechteckiger Punkt SR 60 10 Radiuscode Durchmesser des Stempels Breite des Stempels (rechteckig) in mm Der Abstreifer Runder Polymer-Abstreifer Rechteckiger Polymer-Abstreifer 12 Standardmäßig werden Polymer-Abstreifer mit einem Außendurchmesser von d = 16 mm verwendet. Aufgrund der extrem kleinen Bauform ist die Zugänglichkeit zu den Fügepunkten und ein sehr sanftes Aufsetzen des Abstreifers auf der Bauteiloberfläche garantiert. Besonders bei beschichteten Blechen wie z. B. im Coil-Coating-Verfahren kann dies von Vorteil sein. Außerdem ist die Verwendung eines Polymer-Abstreifers die kostengünstigste Variante. Ein weiterer Vorteil ist, dass in der Regel Stempel und Matrize austauschbar sind. Bei 2-teiligen Matrizen und bei sehr schmalen Flanschen kann es hilfreich sein, einen rechteckigen Polymer-Abstreifer einzusetzen. Die optimierte Bauform korrespondiert mit der Bauform der Matrizentypen. Die RIVCLINCH® Handzangen Manuell Vollautomatisch Unser umfangreiches Handzangenprogramm bietet Ihnen als Anwender die Möglichkeit, die Clinchtechnik auch ohne große Investitionen für z. B. Sondermaschinen in Ihrem Betrieb einzusetzen. Das Programm ist so aufgebaut, dass für nahezu jeden Ihrer Anwendungsfälle die richtige Lösung zu finden ist. In fast alle Handgeräte passen die gleichen Werkzeugsätze, so dass auch ein Austausch untereinander möglich ist. Unser Technischer Vertriebsberater im Außendienst berät Sie gerne bei der Auswahl der für Ihren Anwendungsfall optimierten Handzange. Ein komplettes RIVCLINCH® Handzangen-System besteht aus folgenden Komponenten: ■ Einem Werkzeugkopf; Ausführung je nach Baureihe ■ Einem Handgriff oder einem Zweihandstart (bei Zustellhub > 8 mm) ■ Einem Werkzeugsatz, abgestimmt auf den Anwendungsfall ■ Einem Schlauchpaket 2 m (Hydraulik- und Pneumatikschläuche im Schutz- schlauch) ■ Einem Booster (Druckverstärker mit Übersetzungsverhältnis 1 : 60 = Druckluft : Hydraulikdruck) für pneumatisch-hydraulische Systeme Optional erhalten Sie: ■ Eine Druckluftwartungseinheit ■ Einen Balancer zur gewichtsreduzierten Aufhängung ■ Einen Rotationsring zur flexibleren Aufhängung kleiner Handzangen ■ Eine gyroskopische Aufhängung bei C-Rahmen-Handzangen ■ Eine Clinchzyklusüberwachung ■ Einen mechanischen Abstreifer auf der Kolbenstange (System abhängig) Druckluftwartungseinheit Rotationsring Booster Balancer Clinchzyklusüberwachung 13 Die FS Baureihe RIVCLINCH® 0201 FS RIVCLINCH® 0301 FS Technische Daten RIVCLINCH® 0501 FS Technische Daten Technische Daten Gewicht Werkzeugkopf, inkl. Handgriff 1,7 kg Gewicht Werkzeugkopf, inkl. Handgriff 3,5 kg Gewicht Werkzeugkopf, inkl. Handgriff 3,9 kg Gesamtgewicht, inkl. Druckübersetzer 10 kg Gesamtgewicht, inkl. Druckübersetzer 12 kg Gesamtgewicht, inkl. Druckübersetzer 11,5 kg Druckluftanschluss min. 5 bar Druckluftanschluss min. 5 bar Druckluftanschluss min. Druckluftanschluss max. 6 bar Druckluftanschluss max. 6 bar Druckluftanschluss max. Hydraulik-Druck bei 6 bar 360 bar Hydraulik-Druck bei 6 bar Fügekraft bei 6 bar 25 kN Öffnung (Abst. zw. Stempel + Matrize) Zykluszeit 6,5 mm 0,7 bis 1,0 s 360 bar Fügekraft bei 6 bar 35 kN Öffnung (Abst. zw. Stempel + Matrize) Zykluszeit 6,5 mm 0,7 bis 1,0 s Hydraulik-Druck bei 6 bar Fügekraft bei 6 bar Öffnung (Abst. zw. Stempel + Matrize) Zykluszeit 4 bar 6 bar 360 bar 35 kN 8 mm 0,8 bis 1,2 s max. Blechdicke gesamt, Stahl (SR, ST) 2,5 mm max. Blechdicke gesamt, Stahl (SR, ST) 3,0 mm max. Blechdicke gesamt, Stahl (SR, ST) 3,0 mm max. Blechdicke gesamt, Edelstahl (ST) 1,8 mm max. Blechdicke gesamt, Edelstahl (ST) 2,0 mm max. Blechdicke gesamt, Edelstahl (ST) 2,0 mm max. Blechdicke gesamt, Aluminium 2,5 mm max. Blechdicke gesamt, Aluminium 3,0 mm max. Blechdicke gesamt, Aluminium 3,0 mm 27 Die untenstehende Skizze zeigt den extrem kleinen Einbauraum, in dem das RIVCLINCH® 0201 FS arbeiten kann. 10 Vorteile auf einen Blick Anwendungsbereiche: ■ Stark reduziertes Gewicht ■ Klein- und Mittelserien ■ Hohe Dynamik ■ Schmale Flansche ■ Extreme Kraftentfaltung ■ Ecken ■ Optimale Zugänglichkeit durch reduzierte Störkonturen ■ Enge Bauräume ■ Geringe Betriebskosten und schnelle Amortisation ■ Kostengünstige Alternative zum Punktschweißen ■ Verwendung von Rund- und Rechteckpunkten ■ Laborgeprüfte, Verbindungsoptimierte Werkzeugauswahl ■ Keine aufwendige Werkzeugjustage erforderlich ■ Einfache Setzhubverstellung ■ Nach Anschluss an die Druckluftversorgung sofort einsatzbereit 14 Technische Änderungen vorbehalten. Angaben Varianten abhängig. Abmessungen auf Anfrage. Die IP-Baureihe RIVCLINCH® 0404IP RIVCLINCH® 0706 IP50 Technische Daten Technische Daten Gewicht Werkzeugkopf, inkl. Handgriff* 4,7 kg Druckluftanschluss min. Druckluftanschluss max. Fügekraft bei 6 bar Zykluszeit Gewicht Werkzeugkopf, 22 kg 5 bar inkl. Druckübersetzer 6 bar Druckluftanschluss min. 35 kN Druckluftanschluss max. 6 bar Fügekraft bei 6 bar 50 kN 0,9 bis 1,5 s 4 bar Arbeitshub, geschlossen 6,5 mm Öffnung (Abst. zw. Stempel + Matrize) Gesamthub, offen 35 mm Zykluszeit 8 mm Öffnungstiefe 44 mm max. Blechdicke gesamt, Stahl (SR, ST) 4,5 mm max. Blechdicke gesamt, weicher Stahl 3,0 mm max. Blechdicke gesamt, Edelstahl (ST) 3,0 mm max. Blechdicke gesamt, Edelstahl (ST) 2,0 mm max. Blechdicke gesamt, Aluminium 4,5 mm max. Blechdicke gesamt, Aluminium 3,0 mm 0,8 bis 1,0 s * Verschiedene Ausführungen mit leicht unterschiedlichem Gewicht Vorteile auf einen Blick Anwendungsbereiche: ■ Rein pneumatischer Antrieb ■ Leicht- und Fertigstahlhochbau ■ Erhöhte Fügekraft bei reduzierter Werkzeugstörkontur ■ Ecken ■ Klappbarer C-Rahmen zum Fügen über Störkanten hinweg ■ Schmale Flansche ■ Minutenschnelle Betriebsbereitschaft ■ Übergreifen von Störkonturen ■ Kostengünstige Alternative zum Punktschweißen ■ Verwendung von Rund- und Rechteckpunkten ■ Laborgeprüfte, Verbindungsoptimierte Werkzeugauswahl ■ Einfache Setzhubverstellung durch Parameterschraube ■ Flexible und mobile Anwendung auch im Freien ■ Rotationsring serienmäßig integriert Technische Änderungen vorbehalten. Angaben Varianten abhängig. Abmessungen auf Anfrage. 15 Werkzeugkopf-Automation Es besteht die Möglichkeit, bei vielen unserer Handzangen den Werkzeugkopf ohne Handgriff auch in der automatisierten Fertigung einzusetzen. Hierzu kann z. B. eine schwimmende Lagerung an den Rücken des jeweiligen Werkzeugkopfes adaptiert werden, um Positionierungenauigkeiten in der Maschine oder Vorrichtung auszugleichen. RIVCLINCH® 0301 FS mit schwimmender Lagerung TAGGER® TAGGER® 320 Technische Daten Werkzeuggewicht Gesamtgewicht, inkl. Druckübersetzer Arbeitsluftdruck Hydraulik-Druck bei 6 bar Zykluszeit max. Materialstärke, Weichstahl max. Materialstärke, Edelstahl TAGGER® 320 V1 (für Eckverbindungen) Vorteile auf einen Blick 2,1 kg 9,7 kg 6 bar 365 bar 0,9 s 0,9 mm 0,6 mm ■ Schnelle, kostengünstige Verbindung von Blechen ■ Zykluszeit unter einer Sekunde ■ Enge Ecken leicht zugänglich ■ Keine separaten Halterungen oder Fixierhilfen ■ Ein Werkzeug für alle Materialdicken ■ Keine Funken, Rauch oder giftige Gase ■ Geräuscharm und Rückstoßfrei ■ Bedienerfreundlich ■ Geeignet für beschichtetes, lackiertes Material oder für Sandwichblech ■ Kein Bohren oder vorheriges Stanzen ■ Weder Vor- noch Nachbearbeitung ■ Keine Hilfsfügeelemente, kein Klebstoff ■ Keine Verbrennungsrückstände, kein Öl, kein Abfall Anwendungsbereiche: ■ Herstellung von Haushaltsgeräten ■ Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik ■ Filterherstellung ■ Große, sperrige Bauteile 16 Systemkomponenten Der Booster Der Booster ist ein Druckübersetzer, der normale 6 bar Druckluft 60fach verstärkt, so dass ein Arbeitsdruck von 360 bar auf der Hydraulikseite entsteht. Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Hydraulikaggregat sind: ■ Geschlossener, leckfreier Hydraulikkreis ■ Kein Energieverbrauch bei Stillstandzeiten ■ Besonders wartungsarme und einfach zu hand- habende Energiequelle ■ Hohe Geschwindigkeit und dadurch kurze Setz- zykluszeiten ■ Einfache rein pneumatische Steuerung ■ Nur Druckluft anschließen und das RIVCLINCH® System ist betriebsbereit Der Rotationsring ■ Mehr Beweglichkeit ■ Fügen in jeder Position ■ Ergonomische Werkzeugführung Zubehör Der Balancer Um Ihnen das Leben noch leichter zu machen, gibt es abgestimmt auf das jeweilige RIVCLINCH® Werkzeug einen Balancer, der zur Kompensation des Werkzeuggewichtes dient. Es gibt Balancer für die unterschiedlichen Gewichtsklassen: ■ Werkzeugkopfgewicht von 2 kg bis 3 kg, 1,6 m Seillänge ■ Werkzeugkopfgewicht von 4 kg bis 6 kg, 2 m Seillänge ■ Werkzeugkopfgewicht von 10 kg bis 14 kg, 2 m Seillänge ■ Werkzeugkopfgewicht von 14 kg bis 18 kg, 2 m Seillänge ■ Werkzeugkopfgewicht von 18 kg bis 22 kg, 2 m Seillänge ■ Werkzeugkopfgewicht von 22 kg bis 25 kg, 2 m Seillänge ■ Werkzeugkopfgewicht über 25 kg auf Anfrage 17 Zubehör Die Clinchzyklusüberwachung OCC ■ „Minimal-Prozessüberwachung“ ■ Eine einmalige kurze Auslösung genügt ■ Clinchprozess läuft automatisch ■ Hydraulik-Druck wird kontrolliert (pneumatisch gesteuerter Drucksensor) ■ Keine Fehlbedienung durch Werker durch zu kurzes Auslösen Die verwendete Druckluft Die RIVCLINCH® Maschinensysteme arbeiten mit 6 bar herkömmlicher Druckluft. In jedem Fall ist eine Druckluftwartungseinheit mit Wasserabscheider und Öler vorzuschalten. Die erforderliche Druckluft kann wie folgt klassifiziert werden: Feuchte: ISO 8573-1 Klasse 4 –> Wasser-Taupunkt + 3° C max. Ölgehalt: ISO 8573-1 Klasse 2 –> 0,1 mg/m3 Druckluft Praxistipp: Da der Ölgehalt nicht praktikabel messbar ist, kann der Restölgehalt überprüft werden, indem man hinter der Wartungseinheit an einer Abzweigung eine Luftblaspistole anschließt und einen weißen Karton im Abstand von ca. 10 cm für 10 Sekunden anbläst. Es darf sich auf dem Karton nur eine sehr leichte gelbliche Färbung zeigen. Abtropfendes Öl ist ein deutlicher Beweis für einen zu hohen Restölgehalt, der ein Verstopfen der Pneumatik verursachen kann. Die optimale Aufhängung In der Darstellung ist beschrieben, wie die Aufhängung der RIVCLINCH® Handgeräte vorzugsweise ausgeführt werden sollte: Druckluft 6 bar ▲ 1 Laufschiene Laufwagen 2 Alle Handwerkzeuge sind gewichtsoptimiert und nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet. Dies wirkt sich insbesondere auf die Akzeptanz der Werkzeuge in der Fertigung aus. Durch die einfache Handhabung der RIVCLINCH® Handwerkzeuge gewinnen die Maschinen besonders in der Klein- und Mittelserie immer mehr an Bedeutung. Balancer Wartungseinheit mit Wasserabscheider (1) und Öler (2) Booster Werkzeugkopf Schlauchpaket bestehend aus: Hydraulik-Druckleitung Pneumatik-Steuerleitungen Rotator 18 Um ein „Aneinanderschlagen“ bei plötzlicher Bewegung zu vermeiden, sollten der Booster und der Balancer auf einem gemeinsamen Laufwagen installiert sein. Zur flexibleren Handhabung empfiehlt es sich, je nach System, einen Rotationsring oder eine gyroskopische Aufhängung mitzubestellen. Stempel mit Abstreifer Matrize Die Modularen Systeme Halbautomatisch Unter der Produktreihe „Modulare Systeme“ haben wir ein Standard-Clinchprogramm zusammengestellt, aus dem wir Ihnen innerhalb verschiedener Baukastensysteme Ihre individuellen Clinchwerkzeuge nach Ihren Anwendungswünschen zusammenstellen können. Die Baukastensysteme sind in drei Hauptgruppen unterteilt, die sich durch die jeweilige max. Fügekraft gegeneinander abgrenzen: ■ RIVCLINCH® P35 mit 35 kN max. Fügekraft ■ RIVCLINCH® P50 mit 55 kN max. Fügekraft ■ RIVCLINCH® P75 mit 75-105 kN max. Fügekraft Gemeinsam mit unseren Technischen Vertriebsberatern wählen Sie aus einer großen Vielzahl von möglichen Kombinationen die für Ihre Anwendung geeigneten Clinchsysteme aus und können in kürzester Zeit in die Fertigung einsteigen. 19 Die P35 Baureihe Die Baureihe RIVCLINCH® P35 ist sicherlich die im Markt am häufigsten eingesetzte Variante unserer modularen Baukastensysteme. Der Fokus dieser Baureihe liegt ganz klar auf dem Verhältnis von möglichst geringem Gewicht und geringen Abmessungen bei gleichzeitig kraftvollem und dynamischem Setzverhalten des Clinchwerkzeuges. Allgemeine technische Daten: Erforderlicher Druckluftanschluss Max. Presskraft bei 6 bar Zykluszeit Max. Blechdicke Aluminium (SR) Max. Blechdicke Aluminium (ST) Max. Blechdicke Stahl (SR) Max. Blechdicke Stahl (ST) Max. Blechdicke Edelstahl (ST) Adaptierbare Werkzeugsätze Standardhublängen Zylinder P35 S 6 bar 35 kN 0,8 – 2 sec. 3,0 mm 3,5 mm* 3,0 mm 3,5 mm* 2,0 mm Rundpunkt mit Matrizenausführung: 2-teilig: SR 302, SR 402, SR 502 3-teilig: SR 403, SR 503, SR 533 4-teilig: SR 504 Rechteckpunkt Typ ST 432 10 – 15 mm (Auswahl unten) 25 – 50 mm (Auswahl unten) * Über 3 mm nur mit mechanischem Abstreifer Technische Änderungen vorbehalten. Angaben abhängig von der Ausführung. Die P50 Baureihe Die Baureihe RIVCLINCH® P50 hat im Vergleich zum RIVCLINCH® P35 eine Fügekraft von 55 kN. Genau wie in der Schwester-Baureihe liegt der Fokus dieser Baureihe ganz klar auf dem Verhältnis von möglichst geringem Gewicht und geringen Abmessungen bei gleichzeitig kraftvollem und dynamischen Setzverhalten des Clinchwerkzeuges. P50 S mit Achsausgleichschlitten Allgemeine technische Daten: Erforderlicher Druckluftanschluss Max. Presskraft Zykluszeit Max. Blechdicke Aluminium (SR) Max. Blechdicke Aluminium (ST) Max. Blechdicke Stahl (SR) Max. Blechdicke Stahl (ST) Max. Blechdicke Edelstahl (ST) Adaptierbare Werkzeugsätze Standardhublängen 6 bar 50 kN 0,8 – 1,5 sec. 4,0 mm 4,0 mm* 4,0 mm 4,0 mm* 3,0 mm Rundpunkt mit Matrizenausführung: 2-teilig: SR 302, SR 402, SR 502 3-teilig: SR 403, SR 503, SR 533 4-teilig: SR 504 Rechteckpunkt Typ ST 432 10 – 15 mm (Auswahl unten) 25 – 50 mm (Auswahl unten) * Über 3 mm nur mit mechanischem Abstreifer Neben dem Standard S-Zylinder bieten wir auch einen PASS-Zylinder. Siehe Seite 23. 20 Die P75 Baureihe Die Baureihe RIVCLINCH® P75 ist die kraftvollste Variante unserer modularen Baukastensysteme. Der Fokus dieser Baureihe liegt auf der hohen Präzision und der Möglichkeit mit Mehrfachwerkzeugen zu arbeiten. Außerdem sind große Blechdicken, wie beispielsweise bis zu 6 mm Stahl Gesamtdicke, mit entsprechenden Werkzeugsätzen fügbar. P75 S Feder einfach wirkend P75 S doppelt wirkend Als Antrieb für den RIVCLINCH® P75 Setzzylinder bieten sich 2 verschiedene Varianten an: 1. Variante mit Booster (einfach wirkend) Das Werkzeug besitzt einen Hydraulikzylinder, der durch einen Booster angetrieben wird. Hierbei arbeitet der Hydraulikzylinder einfach wirkend, d. h. das Herunterfahren des Zylinders geschieht über den Booster-Antrieb. Die Rückstellung des Setzzylinders erfolgt über Federkraft durch eine im Setzzylinder integrierte Spiralfeder. 2. Variante mit Öl-Hydraulik (doppelt wirkend) Das Setzwerkzeug wird im Gegensatz zu der einfach wirkenden Variante im Vor- als auch im Rücklauf hydraulisch angetrieben. Die geometrischen Daten weichen im Bereich des Hydraulikzylinders von denen der einfach wirkenden Varianten ab. Allgemeine technische Daten: Erforderlicher Druckluftanschluss/Hydraulikdruck Max. Presskraft Benötigtes Ölvolumen Max. Gesamthub Zykluszeit Variante 1 6 bar 105 kN (75kN) 3,75 cm3 / 1 mm Hub 20 mm 0,8 – 2,0 sec. Max. Blechdicke Aluminium (ST, SR) Max. Blechdicke Stahl (ST, SR) Max. Blechdicke Edelstahl (ST) 6,0 mm 6,0 mm 4,0 mm Variante 2 350 bar (250 bar) 105 kN (75 kN) 3,12 cm3 / 1 mm Hub 50 mm (100 mm*) abhängig vom verwendeten Hydraulikaggregat 1– 3 sec 6,0 mm 6,0 mm 4,0 mm * weitere auf Anfrage Die Angaben in Klammern ( ) beziehen sich auf die reduzierte Fügekraft von 75 kN bei einem Hydraulikdruck von 250 bar. 21 Systemkomponenten Für alle Baureihen ist der prinzipielle Aufbau identisch, daher möchten wir Ihnen einen Überblick über die weiteren Systemkomponenten geben. Wir bieten Ihnen den Service an, dass unsere Technischen Vertriebsberater gemeinsam mit Ihnen die Auswahl des geeigneten Clinchsystems durchführen. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage. Anwendungsanalyse Um ein komplettes RIVCLINCH® System zusammenzustellen, ist es notwendig, die Zugänglichkeit zum Bauteil genau zu prüfen. Anschließend werden Anhand der Bemusterung in unserem Versuchsfeld die richtigen Werkzeuge für Ihre Anwendung ausgewählt und auf einem Versuchsbericht dokumentiert. Diese Daten können später in der Fertigung als Qualitätsmerkmale verwendet werden. C-Rahmen Für die vollständige Bestimmung des RIVCLINCH® Werkzeugkopfes ist es notwendig, die Ausladung des C-Rahmens zu definieren. Hierbei empfiehlt es sich bereits an zukünftige Projekte zu denken. Eventuell ist es daher sinnvoll, den C-Rahmen etwas größer als unbedingt notwendig zu wählen, auch wenn es die aktuelle Anwendung nicht erfordert. Fenster B = 91 mm 22 A C D 47 47 47 47 47 35 70 110 205 305 40 55 70 108 150 Gewicht kg 7 11 12 32 70 Fenster B = 126 mm A C D 47 47 47 47 47 35 70 110 205 305 40 55 70 108 150 Gewicht kg 9 13 20 37 78 Fenster B = 161 mm A C D 47 47 47 47 47 35 70 110 205 305 40 55 70 108 150 Gewicht kg 10 14 22 36 77 Setzzylinder PASS Speziell für Öffnungshübe ab 60 mm bieten wir den innovativen RIVCLINCH® PASS Setzzylinder, der das Arbeiten mit Fußschalter oder Einhandbedienung möglich macht. Der patentierte kraftlose partielle Vorhub führt mit geringer Kraft (50 N) 53 mm des Gesamthubes aus. Die Auslösung erfolgt über einen 2-Pedal-Fußschalter oder einen kleinen Handtaster am Auslösegriff. Steht der Setzkolben unter 8 mm verbleibendem Zustellhub, kann mit Hilfe des Hand- oder Fußschalters so oft wie gewünscht der Krafthub von 35 kN bzw 50 kN ausgelöst werden. Danach fährt durch erneute Betätigung des kleinen Handtasters oder 2-Pedal-Fußschalters der Kolben in die Grundstellung zurück. Zusätzlich zum Sicherheitsaspekt bietet der partielle Vorhub die Möglichkeit, eine exakte Positionierung des Werkzeuges zum Bauteil ohne dessen Beschädigung durchzuführen, da der Vorhub nur mit sehr geringer Kraft gefahren wird. Zylinder P50 PASS Mechanischer Abstreifer Es kann durchaus vorkommen, dass die Abstreiferkraft des Polymer-Abstreifers nicht ausreicht, um den Stempel aus dem gefügten Material herauszuziehen. Besonders bei extrem weichen Materialien, wie z. B. Aluminium, kann dieses Problem auftreten. Für diesen Fall bieten wir speziell abgestimmte mechanische Niederhalter mit erhöhter Abstreiferkraft (von max. 2,6 kN bzw. 3,6 kN je nach Baureihe) an. 23 Antrieb Die einfachste und gebräuchlichste Art die RIVCLINCH® Systeme zu betreiben, ist der Antrieb mittels normaler 6 bar Druckluft. Zur Regulierung des Arbeitsdruckes und zum Abscheiden von Wasser, welches sich im Leitungssystem Ihrer Druckluftanlage sammeln kann, ist eine Wartungseinheit mit Wasserabscheider und Öler vorzusehen, Die erforderliche Druckluft kann wie folgt klassifiziert werden: ■ Feuchte: ISO 8573-1 Klasse 4 -> Wasser-Taupunkt + 3°C Optional: Druckluftwartungseinheit ■ Max. Ölgehalt: ISO 8573-1 Klasse 2 -> 0,1 mg/m3 Druckluft Um den Arbeitsdruck von ca. 360 bar auf der Hydraulikseite zu realisieren, wird ein Booster als Druckübersetzter, der die Druckluft 60-fach verstärkt, eingesetzt. Vorteile gegenüber einem herkömmlichen Hydraulikaggregat sind: ■ Geschlossener, leckfreier Hydraulikkreis ■ Kein Energieverbrauch bei Stillstandzeiten ■ Besonders wartungsarme und einfach zu hand- habende Energiequelle ■ Hohe Geschwindigkeit und dadurch kurze Setzzykluszeiten Booster mit Verteilerblock und Drucksensor ■ Einfache rein pneumatische Steuerung ■ Nur Druckluft anschließen und das RIVCLINCH® System ist betriebsbereit Je nach benötigtem Öl-Volumen können an einem Booster auch mehrere Clinchwerkzeuge betrieben werden. Hierzu wird am Ausgang der Hydraulikseite ein Verteilerblock mit standardmäßig vier Unterausgängen angebracht. Die nicht benötigten Ausgänge werden durch Verschlussstopfen abgedichtet. Es ist zu beachten, dass die Werkzeuge, die an einem Booster angeschlossen sind, auch nur gemeinsam und gleichzeitig arbeiten können! Ist der Einsatz von Boostern nicht möglich oder verlangt es die technische Auslegung der Anlage, so besteht auch die Möglichkeit, die modularen Clinchsysteme mit Hilfe einer Öl-Hydraulik anzutreiben. Dies bedingt jedoch den Einsatz einer Elektro-Steuerung, d.h. der Vorteil einer rein pneumatischen Steuerung fällt in diesem Fall weg. Power Unit 24 Handling Neben der Anlagenintegration ist es möglich, die meisten der modularen Clinchwerkzeuge auch als Handzangen zu verwenden. Hierzu werden die Werkzeuge zusätzlich mit einer gyroskopischen Aufhängung sowie einem Handgriff oder einer 2-Hand-Startvorrichtung ausgestattet. Dies bietet Ihnen als Anwender die Möglichkeit, auch an schwer erreichbaren Fügestellen von Hand zu clinchen. Gyroskopische Aufhängung Insbesondere bei Automatik-Anlagen ist es oft notwendig, einen Toleranzausgleich der Werkzeuge zum Werkstück herzustellen, damit keine Verformung des Bauteils während des Clinchprozesses stattfindet. Für kleine bis mittlere Clinchwerkzeuge haben wir einen Standard-Achsausgleich (bis 10 kg), der einfach an die Rückseite des Standard-C-Rahmens angeschraubt werden kann. Für größere C-Rahmen und für den pneumatisch unterstützten, so genannten „aktiven Achsausgleich“ gibt es anwendungsspezifische Sonderlösungen auf Anfrage. Achsausgleich 25 Steuerung Die einfache Pneumatik-Steuerung ist in den Booster integrierte und regelt den gesamten Clinchprozess. Die Auslösung des Clinchprozesses kann bis zu einem Gesamthub von 8 mm über einen Fußschalter bei stationären Systemen und über einen 1-Handschalter bei handgeführten Systemen geschehen. Bei einem Gesamthub > 8 mm ist eine 2-Handbedienung oder externe Schutzvorrichtungen vorgeschrieben, um ein Eingreifen in die Werkzeuge und damit eine Verletzungsgefahr zu verhindern. Dieses gilt nicht beim Einsatz von RIVCLINCH® PASS Setzzylindern. Ergänzt wird die Pneumatik-Steuerung durch eine Clinchzyklusüberwachung. Booster mit OCC An den jeweiligen Booster wird eine Kontrollbox mit integrierter Pneumatik-Logik-Steuerung angebracht. Über einen Hydraulik-Druckschalter, der zwischen Booster und Druckschlauch angebracht wird, bekommt die Steuerung das Signal, dass der erforderliche und vorher eingestellte Druck erreicht wurde. Die Steuerung gibt das Signal auf das Hauptventil im Booster und der Hydraulikzylinder fährt in die Ausgangslage zurück. Zur Auslösung des gesamten Setzzyklus genügt es den Auslöser nur kurz zu betätigen und der gesamte Clinchvorgang läuft automatisch ab. Eine Fehlbedienung durch den Werker, z. B. durch zu kurzes Auslösen, kann somit ausgeschlossen werden. Werden die RIVCLINCH® Systeme in eine Anlage integriert, so muss sichergestellt werden, dass der Clinchprozess erfolgt ist und das Clinchwerkzeug in die Ausgangsposition zurückgefahren ist. Hierzu wird an dem Zylinder des Clinchwerkzeuges ein Rückstellsensor angebracht, der ein Signal ausgibt wenn das Werkzeug in Grundstellung steht. Rückstell-Sensor Um sicherzustellen, dass die für den Clinchprozess notwendige Kraft an der Fügestelle aufgebracht wurde, besteht die Möglichkeit einen Drucksensor an der Hydraulikseite des Boosters zu platzieren. Bei Erreichen des richtigen Druckes gibt dieser Sensor ein Signal an die Anlagensteuerung. ❮ ❮ ❮ SPS gibt Startsignal zum Clinchen auf ein externes Elektro-Pneumatik-Ventil Booster startet über das interne Pneumatik-Ventil den Clinchprozess Rückstellsensor gibt Signal an SPS „Werkzeug in Grundstellung“ Clinchprozess fertig „Anlage frei“ 26 Das bieten wir Ihnen Optimale Verbindungen entstehen nicht zufällig. Wir begleiten Ihre Projekte von der ersten Idee bis zur Realisierung. Von A bis Z Modernste 3D-CADSysteme unterstützen kundenindividuelle Konstruktionen. Bemusterung für Ihre Bauteile in kompetenter Anwendungstechnik. Technik Analyse Montage Qualität Service Fertigung, Montage, Inbetriebnahme; außerdem Schulung Ihrer Mitarbeiter. Unser Qualitätsmanagement entspricht DIN EN ISO 9001 und ISO / TS 16949:2002. Unsere Wartung, Instandhaltung und unser Service geben Ihnen rund um die Uhr Produktionssicherheit. 27 Böllhoff International mit Gesellschaften in: Argentinien Brasilien China Deutschland Frankreich Großbritannien Indien Italien Japan Kanada Mexiko Österreich Polen Rumänien Russland Slowakei Spanien Südafrika Tschechische Republik Türkei Ungarn USA Außerhalb dieser 22 Länder betreut Böllhoff in enger Partnerschaft mit Vertretungen und Händlern den internationalen Kundenkreis in anderen wichtigen Industriemärkten. Technische Änderungen vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur nach ausdrücklicher Genehmigung gestattet. Schutzvermerk nach DIN 34 beachten. Böllhoff Verbindungstechnik GmbH Archimedesstraße 1– 4 · 33649 Bielefeld · Deutschland Telefon +49 (0)521 / 44 82- 611 · Fax +49 (0)521 / 44 82- 297 www.boellhoff.com · [email protected]
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