Artikel als PDF lesen - ff - Das Südtiroler Wochenmagazin

leserbriefe
PANORAMA
KOMMENTAR
ZAHL DER WOCHE
Brunecker
Wettlauf
68.705
Tonnen Fleisch wurden 2014 nach Südtirol importiert. Dies geht aus
der Astat-Publikation Landwirtschaft in Zahlen hervor. 46.509 Tonnen
Fleisch (Totgewicht) wurden 2013 im Land produziert.
Davon wurden 11.681 Tonnen exportiert.
zu viel des Guten? Steuern wir
da nicht auf einen gnadenlosen
Konkurrenz- und Preiskampf
zu? Ich will ja kein Miesepeter
sein, aber es gibt gewiss gescheite
Leute, die uns sagen können: Was
ist sinnvoll? Und was braucht es
nicht? Gerade im Pustertal, das
in Sachen Höhenflüge ein geQ
branntes Kind ist.
Ein-Spruch: „Als Jurist und Politiker müsste Arno Kompatscher
wissen, dass jedes Gesetz im Nu abgeändert werden kann,
auch die Höchstauslastung des Flughafens.“ Elisabeth Ladinser, Eppan
Norbert Dall’Ò
Foto: Alexander Alber
Im Raum Bruneck mit seinem
Kronplatz fehlen Hotelbetten im
oberen Preissegment. Darin ist
man sich einig. Jetzt scheint man
„das Problem“ mit einem Wettrennen lösen zu wollen, das zu
neuen Problemen führen könnte.
Halten wir fest: Geplant sind ein
Mega-Super-Campingplatz in
Reischach, ein Wahnsinns-Falkensteiner-Kongresshotel ebenfalls in Reischach, ein superlatives Golfhotel dort gleich in der
Nähe – und ein weiteres Top-Hotel dieser Art in St. Lorenzen vor
Bruneck. Haben sich die Touristiker, Hoteliers und Geldgeber,
die hinter diesen Projekten stehen, mal an einen Tisch gesetzt,
um die Frage zu beantworten:
Zeit fürs Ich
Maschine auf dem Bozner Flughafen: Befürworter und Gegner
machen mobil.
Events Balance | April bis Juni 2016
FLUGHAFEN
Die Angst der Gegner
www.suedtirol.info/balance
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(doc) Die Angst der Gegner
des Flughafens seien heute nicht mehr die Kosten,
sondern: „Dass der Flughafen zu gut funktionieren
wird.“ Dieser Auffassung ist
zumindest Otmar Michaeler, Präsident der Flughafengesellschaft ABD. Er warb
vergangene Woche massiv
für ein Ja beim Referendum
am 12. Juni. Sein Hauptargument: Es werde nicht über
die Schließung der Struktur abgestimmt. Lehnen die
Südtiroler den Flughafen ab,
würden ihn private Unternehmer übernehmen.
No. 15 / 2016
Die Südtiroler Freiheit
und die Grünen lassen dieses
Argument nicht gelten.
„Rom hat entschieden, den
Flughafen an das Land abzugeben“, sagt Riccardo Dello
Sbarba (Grüne). Entscheidet
sich eine Mehrheit gegen den
Flughafen, könne das Land
ihn schließen oder die Nutzung etwa auf den Zivilschutz
beschränken. Für Sven Knoll
(Südtiroler Freiheit) bleibt
der Airport „Ausdruck anhaltender Geldverschwendung“.
Seine Bewegung will bis zum
Wahltermin informieren. DaQ
mit das Nein gewinnt.
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Die Angst der Gegner
Der Flughafen Bozen und
der Widerstand dagegen:
„Panorama“-Meldung in
ff 15/16
Landeshauptmann Kompatscher hat das Referendum
über die Zukunft des Bozner
Flughafens ermöglicht und
damit die öffentliche Diskussion darüber. Sachliche Auseinandersetzungen im Sinne
der Dialektik schaden nie.
In diesem Sinne erlaube ich
mir, dem Landeshauptmanns
in zwei Punkten zu
widersprechen:
Er behauptet, das Gesetz zum
Flughafen, dem die Bürger
zustimmen sollen, bedeute
Sicherheit in Bezug auf den
Flughafen insofern, als dass es
Mittagsmagazin
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Gherdeina2 und Radio Nord.
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No. 19 / 2016 eine Höchstauslastung
garantieren würde. Ungeachtet dessen, dass die vorgesehene Höchstauslastung ein
bedenkliches Maß an Belastung mit sich bringen würde, müsste Herr Kompatscher als Jurist und Politiker
genau wissen, dass jedes Gesetz im Nu abgeändert werden kann. Weiters versucht
er, das Referendum als eine
„Bauch gegen Kopf“ – Sache
hinzustellen. Dieses Argument ist kein sachliches, sondern ein Bauch-Argument,
fehl am Platz. Ich gehe davon
aus, dass er mit „Kopf“ die
Befürworter meint und mit
„Bauch“ die Gegner. Das ist
für letztere sehr entwertend.
Zudem, bitte, ist Mathematik eine Bauchsache? Seit Jahren rechnet sich dieser Flughafen für eine verträgliche
Anzahl an Flugbewegungen
nicht. Eben nicht für die veranschlagte Mindestzahl von
170.000 Passagieren. Für
­satte schwarze Zahlen müssen
wohl weit mehr als täglich
fünf Flüge in Bozen starten
und landen, mit Sicherheit
in einem für den Talkessel
und das Unterland unverträglichen Ausmaß. Rentabilität
zu welchem Preis, das ist hier
die Frage!
Elisabeth Ladinser, Eppan
Es ist höchste Zeit, den Flughafen mit den geeigneten
Maschinen schnellstens in
Betrieb zu nehmen. Wir
müssen von den Besten
lernen: ­Tirol hat dank des
Flughafens ­Innsbruck vor
allem im Winter Gäste aus
aller Herren Länder. Südtirol ist ein Tourismusland,
wir müssen dasselbe machen.
Und nicht raus schauen nach
Innsbruck und „glusten“.
Wenn der Flughafen morgen läuft, bin ich froh. Wenn
er heute schon laufen würde,
wäre es noch besser. Die Urlaubsdauer verkürzt sich zusehends. Je schneller ich mein
Urlaubsziel erreiche, desto
mehr bleibt mir vom Urlaub
übrig. Stillstand bedeutet
Rückschritt: Wollen wir das?
Egon Bernardi, St. Ulrich
Was ist heute sinnvoller?
Nachhaltiges, das heißt zukunftsfähiges Handeln, oder
weiter so? Trotz Schneemangels, trotz Wirtschaftskrise hat der Tourismus im letzen Winter kräftig zugelegt
und dies ganz ohne Flughafenausbau.
Was ist nachhaltig nützlich? Mehr Lärmbelastung
für den am dichtesten besiedelten Raum Südtirols oder eine attraktive Natur
mit mehr gesunder Lebensqualität für alle? Legen wir
den Bozner Flughafen ad acta
und betreiben wir eine gut
getimte Buslinie vom Bozner Zugbahnhof, über den
Parkplatz Bozen-Süd, die
­Autobahnparkplätze Trient
und Rovereto zu den viel
leistungsfähigeren Flughäfen
Verona und Bergamo und
retour. Vereinbaren wir mit
diesen Flughäfen, dass für
Fluggäste ohne Großgepäck
der Check-in in diesen Bus-
sen erfolgen kann. Dann wird
die Gesamtzeit vom Start in
Bozen bis zum Start des Flugzeugs in Verona kürzer sein,
als die Zeit, die ein Topmanager braucht, um vom Zentrum Münchens zum Flughafen zu kommen und dort den
Check-in abzuwickeln. Verwenden wir die eingesparten
Landesmittel für den Ausbau
von sicheren Fahrradwegen.
Karl Trojer, Terlan
Wink von oben
ff 13/16 über die Denkmalbindung für den Freihof
in Raminges und die
Entmachtung von
Denkmalpflegerin
Waltrauf Kofler-Engl
Dr. Kofler Engl war niemals
persönlich vor Ort. Vielleicht spricht sie auch deshalb
immer von einer gotischen
­Stube anstatt von einer spätgotischen Balkendecke. Bereits 2006 hat Dr. Stampfer
in seinem Gutachten festgehalten, dass in der Stube nur
die spätgotische ­Balkendecke
zu erhalten ist. Unbestritten ist auch, dass 1962 das
denkmalgeschützte Gebäude
denkmalpflegerischen Wert
eingebüßt hat.
Nicht Landesrat Mussner
schlug die Aufhebung des
Denkmalschutzes vor, sondern ich stellte den Antrag
auf Löschung des Denkmalschutzes und dieser musste
von der Landesregierung bearbeitet werden. Dem Antrag
wurde ein von mir in Auftrag
gegebenes Fachgutachten
beigelegt.
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Die Online-Umfrage auf
www.ff-online.com
22 %
ständigkeit hat und verurteilte
dieselbe zur Prozesskostenerstattung (Euro 5.000).
Klaus Gschnitzer, Sterzing
78 %
Arnold mit der leeren Tasche
Mehr als 100 Millionen Euro
stehen für Bauern auf der
Kippe: Titelgeschichte in
ff 18/16
„Soll Luis
Durnwalder in
Südtirols Politik
und Wirtschaft
wieder eine
größere Rolle
spielen?“
Ja
Nein
Bereits 2009 wurde die Verlegung einer Stube aus dem
17. Jahrhundert mit barocker Felderdecke aus einem
denkmalgeschützten Gebäude ermöglicht und somit wurde 2016 nichts Neues erfunden. 2009 warf Dr. Kofler
Engl den darin verwickelten
Personen aber nicht fachliche
Inkompetenz vor und es bestand auch nicht die Gefahr
der Zerstörung der Stube beziehungsweise der Degradierung zu einer Kulisse.
Trotz mehrerer bereits getroffener gegenteiliger Beschlüsse und Urteile ist Dr. Kofler
Engl immer noch der Meinung, dass der Denkmalschutz nicht am Hauseck endet. Sie untersagte 2009
einem benachbarten Eigentümer eines denkmalgeschützten Gebäudes die
Anbringung einer Photovoltaikanlage auf dem Dach seines nicht unter direktem und
indirektem Denkmalschutz
stehenden Hauses mit der Begründung, dass die Anlage
die Ansicht des denkmalgeschützten Gebäude arg beeinträchtigt. Nach Rekurseinlegung ordnete das Gericht
der öffentlichen Hand an, die
entsprechende Baukonzession
auszustellen, da das Denkmalamt diesbezüglich keine Zu-
Liebe ff-Redaktion, ich unterhalte mich stets bereitwillig
mit Ihnen. Seien sie froh, dass
es noch Bauern gibt, sonst
müssten Sie glatt die Hälfte
Ihrer Zeitschrift mit weißen
Seiten herausgeben.
Aber eines lass ich nicht zu.
Ich lass mir nicht Dinge in
den Mund legen, die ich nicht
gesagt und nie behauptet
habe. Ich war selbst Teil der
Landesverwaltung und darum
weiß ich, dass dort im Großen und Ganzen gute Arbeit
geleistet wird, und für die Abteilungen Landwirtschaft und
Forstwirtschaft gilt das im
Besonderen.
Der Bauernbund bemüht
sich, gute Dienstleistungen
anzubieten und diese werden ständig verbessert. Jeder hat ­seine Aufgabe. Aber
es wäre schon allein aufgrund
der Größenverhältnisse verwegen, den Südtiroler Bauern­
bund mit der Landesverwaltung zu vergleichen. Und
Verwegenheit ist so gar nicht
mein Ding.
Tage der
Architektur
Ins Land gebaut
20. – 22.05.2016
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Geführt
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Archit
Siegfried Rinner,
Leserbriefe
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freies Forum. Jeder Brief ist
uns willkommen, möglichst
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No. 19 / 2016