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EIN HERZ FÜR OLDTIMER
Zum 100-jährigen Firmenjubiläum hat der Autohersteller BMW ein Museum mit Oldtimern
eröffnet. Für Autoliebhaber könnte „BMW Classic World“ schnell einer der schönsten Ort
auf der Welt werden, denn dort können die alten Autos nicht nur angeschaut, sondern auch
gekauft oder geliehen werden. Außerdem kann man sich hier über die Geschichte der
Oldtimer informieren.
MANUSKRIPT
SPRECHER:
Leopold Prinz von Bayern – unterwegs in seinem BMW 326 aus den späten 30er Jahren in
München. Mit diesem Oldtimer ist der ehemalige Rennfahrer besonders eng
verbunden.
LEOPOLD PRINZ VON BAYERN (Oldtimer-Liebhaber):
Man muss halt wissen: Man hat hier ‘ne alte Dame, die man jetzt hier… also, mit der [man]
einfach ganz behutsam umgeht, mit ihr. Weil die ist natürlich von 1939. Das ist ja schon
ein paar Jahre her. Aber man muss nicht schnell fahren, man flaniert einfach auf der
Straße mit diesem Auto.
SPRECHER:
Zum ersten Mal besucht er das neue Oldtimer-Zentrum: BMW Classic. Auf 13.000
Quadratmetern dreht sich hier alles um die Historie des Unternehmens. Neben
Werkstätten, in denen Autos repariert und restauriert werden, werden auch Modelle aus
der 100-jährigen Firmengeschichte ausgestellt. Prinz Leopold kennt einige, so wie den
BMW 328.
LEOPOLD PRINZ VON BAYERN:
Ich kenne das Auto aus ’m Effeff und ich weiß, was der macht und wie der sich verhält.
Und ich liebe das Auto, weil das einfach auch von der Form, von … von seinem
Fahrverhalten – wenn du so viele zigtausende Meilen [mit] auf dem Auto gefahren bist,
dann… dann ist es dir ans Herz gewachsen. Ich hätte gerne so ’n Auto, aber das sprengt
meinen Geldbeutel.
SPRECHER:
Wer sich nicht gleich einen Klassiker kaufen möchte, kann sich hier einen mieten. Seit
mehr als 30 Jahren trägt Klaus Kutscher Oldtimer aus der ganzen Welt für die Sammlung
zusammen. Diesen 507er hat er in den USA in einer Scheune gefunden: Er gehörte Elvis
Presley. Zurzeit wird er originalgetreu restauriert.
KLAUS KUTSCHER (Restaurator bei BMW Classic):
Das war alles sehr, sehr, sehr verunstaltet, die Sitze waren so im Zuge der 70er Jahre mit
Rautenmustern abgesteppt. Also, das Auto hatte sehr, sehr wenig
Wiedererkennungswert – vom Interieur her und von der
Mechanik her mit einem BMW 507.
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SPRECHER:
Vor 100 Jahren begann in dieser Halle die Geschichte der Bayerischen Motorenwerke zunächst mit Flugzeugmotoren. Das Unternehmen hat das Areal mit den
denkmalgeschützten Gebäuden vor einigen Jahren zurückgekauft und mit modernen
Bauten ergänzt. Manfred Grunert ist verantwortlich für das Konzept und die
Architektur der BMW Classic. Eine Investition für das Image der Automobilmarke.
MANFRED GRUNERT (Leiter des BMW Classic-Archivs)
Also, wenn man dann also 100 Jahre alt wird, dann ist das schon auch ein Verdienst, also
dann hat das schon auch Bedeutung. Und dass man natürlich diese Bedeutung auch in Form
von Traditionspflege unterstreichen möchte, liegt in der Natur der Sache. Also,
das hebt einen ja ab von anderen, nämlich die eben nicht so alt geworden sind. Was
tatsächlich nicht kopierbar ist, ist Geschichte.
SPRECHER:
Von der 100-jährigen Erfahrung profitieren nicht nur Kunden wie Leopold Prinz von
Bayern. Schließlich sollen die Fahrzeuge so originalgetreu wie möglich sein.
LEOPOLD PRINZ VON BAYERN:
Sagen Sie mal, dieser Schaltknopf, ist der nicht schwarz gewesen oder … oder war der
original schon weiß?
KLAUS KUTSCHER:
Also, wir haben hier auch die Unterlagen vom 326er, da können wir uns gerne mal im
Archiv von überzeugen, da gehen wir jetzt rein.
SPRECHER:
Anhand der Fahrgestellnummer kann Klaus Kutscher nun in den Unterlagen aus dem
Archiv feststellen, wo, wann und mit welcher Ausstattung BMW das Auto ausgeliefert
hat.
KLAUS KUTSCHER:
Jetzt haben wir eindeutig das Indiz dafür, ob der Schaltknopf weiß oder schwarz ist: Hier
im Verkaufsprospekt ist er schwarz abgebildet.
SPRECHER:
In zwei Wochen wird das Ersatzteil geliefert und anschließend eingebaut.
LEOPOLD PRINZ VON BAYERN:
Die haben halt einfach mehr Erfahrung wie die anderen. Hier bist du aufgehoben. Hier
bist du richtig aufgehoben. Hier weißt du genau, dass … wenn du das Auto abholst, dann
funktioniert’s. Weil das ist ja auch immer so eine Sache, [wenn du] in so einem alten Auto
fährst. Aber man fährt ja eh nicht auf der Autobahn. Man fährt auf den Landstraßen,
genießt es, genießt es und freut sich, wenn die Leute winken.
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GLOSSAR
Oldtimer, - (m.) – ein Auto, das älter als 30 Jahre ist
mit etwas/jemandem eng verbunden sein – hier: etwas/jemanden sehr gern haben
Liebhaber, -/Liebhaberin, -nen – hier: jemand, der etwas besonders gern mag
mit jemandem um|gehen – hier: jemanden behandeln
behutsam – vorsichtig; lieb; zärtlich
flanieren – spazieren gehen; hier: langsam fahren
sich um etwas drehen – von etwas handeln; um etwas gehen
Historie (f., nur Singular) – die Geschichte
etwas restaurieren – etwas so bearbeiten, dass es wieder aussieht wie neu
Modell, -e (n.) – hier: die Form; die Version
etwas aus|stellen – hier: Gegenstände in der Öffentlichkeit (z. B. in einem Museum)
zeigen
etwas aus dem Effeff kennen – umgangssprachlich für: etwas sehr gut kennen; sehr viel
über etwas wissen
Fahrverhalten (n., nur Singular) – hier: die technischen Eigenschaften eines Autos, die
man beim Fahren bemerkt
zig – umgangssprachlich für: sehr viele; unzählige
Meile, -n (f.) – eine Einheit für Entfernungen; etwa 1,6 Kilometer
jemandem ans Herz wachsen – für jemanden sehr wichtig werden
den Geldbeutel sprengen – umgangssprachlich für: zu teuer sein; sich etwas nicht
leisten können
Klassiker, - (m.) – hier: ein über 30 Jahre altes Auto, das auch nach langer Zeit noch
bekannt ist
Scheune, -n (f.) – der Stall; ein Gebäude auf einem Bauernhof, in dem z. B. Stroh gelagert
wird
originalgetreu – so, dass etwas genauso aussieht wie das Original
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etwas verunstalten – dafür sorgen, dass etwas sehr hässlich aussieht
im Zuge – hier: zur gleichen Zeit wie
Rautenmuster, - (n.) – hier: eine Reihe von viereckigen Zeichen, die sich wiederholen
etwas ab|steppen – etwas auf bestimmte Weise nähen
Wiedererkennungswert (m., nur Singular) – die Tatsache, dass etwas immer und
überall erkannt wird
Interieur, -s (n., aus dem Französischen) – der Innenraum; die Art und Weise, wie ein
Raum von innen aussieht
Areal, -e (n.) – das Gebiet; der Ort
denkmalgeschützt – so, dass etwas (z. B. ein Haus) nicht zerstört werden darf, weil es
historisch wichtig ist
etwas ergänzen – etwas hinzutun; etwas vervollständigen
Konzept, -e (n.) – der Plan; der Entwurf
Architektur, -en (f.) – hier: die Art und Weise, wie ein Gebäude aussieht und gebaut
wurde
Investition, -en (f.) – das Geld, das man für etwas ausgibt, um später damit einen Gewinn
zu machen
Image (n., aus dem Englischen, nur Singular) – der Ruf; der Eindruck, den die Leute
allgemein von etwas/jemandem haben
Automobil, -e (n.) – das Auto
Verdienst, -e (m.) – hier: die besondere Leistung
Traditionspflege (f., nur Singular) – die Tatsache, dass man eine Tradition weiterführt
etwas unterstreichen – hier: zeigen, dass etwas sehr wichtig ist; etwas betonen
in der Natur der Sache liegen – normal sein
sich von etwas/jemandem ab|heben – hier: sich deutlich von anderen unterscheiden
kopierbar – so, dass man etwas leicht nachmachen kann
von etwas profitieren – einen Vorteil durch etwas haben
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Schaltknopf, -knöpfe (m.) – der Teil eines Autos, mit dem man in andere Gänge schalten
kann
Unterlage, -n (f., meistens Plural) – hier: das Dokument; die Akte
Archiv, -e (n.) – ein Institut, das Dokumente zu einem bestimmten Thema sammelt
Fahrgestell, -e (n.) – der Teil eines Autos, an dem die Räder befestigt sind
Ausstattung, -en (f.) – hier: das Zubehör, über das ein Fahrzeug verfügt
etwas aus|liefern – hier: die bestellte Ware zum Auftraggeber bringen
Indiz, -ien (n.) – ein Hinweis; ein Beweis
Verkaufsprospekt, -e (m.) – eine Zeitschrift, in der man für sein Produkt Werbung
macht
etwas ab|bilden – etwas darstellen; hier: ein Foto von etwas machen
aufgehoben sein – sich wohl fühlen; sehr gut behandelt werden
Autoren: Gerhard Sonnleitner/Benjamin Wirtz
Redaktion: Suzanne Cords
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