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FORSCHEN & HEILEN
ZÄHNEPUTZEN AM ABEND WICHTIGER
D
ass man zweimal am Tag Zähne putzen soll, dürfte
jeder wissen. Aber wann sollte das am besten passieren? Wichtig ist das Zähneputzen vor dem Schlafengehen, sagt Professor Dietmar Oesterreich, Vizepräsident
der Bundeszahnärztekammer. Denn durch den verminderten Speichelfluss in der Nacht sind die Schutzfunktionen
vermindert und die Mundhöhle anfälliger für die Besiedelung durch Bakterien, erläutert er. Wann man das zweite
Mal putzt, bleibt jedem selbst überlassen – Hauptsache
gründlich und die Zahnzwischenräume werden einmal täglich mit gereinigt. „Für das allgemeine Wohlgefühl macht es
natürlich morgens Sinn“, sagt der Zahnarzt. Grundsätzlich
spreche auch nichts dagegen, öfter als die empfohlenen
zweimal täglich zur Zahnbürste zu greifen – sofern man
nicht mit zu viel Druck putzt. „Sonst schädigt man den
Zahnschmelz oder sogar den Zahnhalteapparat.“
(dpa)
N
ZAHL DES QUARTALS
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MACHEN MITTEL GEGEN
HEUSCHNUPFEN MÜDE?
von zehn Menschen in Deutschland
verbinden Natur in der Stadt mit Erholung, Lebensqualität und Gesundheit. Das hat die vierte Studie zum
Naturbewusstsein der Deutschen ergeben. Über 90 Prozent sind danach
Parks, Bäume und Pflanzen am Straßenrand wichtig.
DEPRESSIVE GEHEN ZU SPÄT ZUM ARZT
B
ei Anzeichen für eine Depression scheuen sich noch
immer viele, zum Arzt zu gehen. Dabei handelt es
sich nicht um eine Befindlichkeitsstörung oder ein
Zeichen von Schwäche, wie der Bundesverband für Gesundheitsinformation und Verbraucherschutz betont. Wer über
einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen antriebslos oder
in gedrückter, depressiver Stimmung ist, sollte unbedingt
zum Arzt gehen. Gleiches gilt, wenn man Interessen- oder
Freudlosigkeit verspürt.
Auch die Konzentration, Aufmerksamkeit und das Selbstwertgefühl können bei Betroffenen vermindert sein. Außerdem kann eine Depression mit Schuldgefühlen und einem
pessimistischen Blick in die Zukunft einhergehen, erläutert
der Bundesverband.
(dpa)
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wirken
und
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Medikamente trifft das müde machende Wirkunweniger zu. Deswegen gen sind hier nicht zu erwerden die heute empfoh- warten.
len. Sollten auch die müde
machen, helfen Kortisonsprays für die Nase.
Ist es denn das Medikament, das müde macht?
Brehler: Auch die Allergie selbst führt zu Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Und die Allergiesymptome beeinträchtigen den Schlaf.
Können Sie auch alternative Methoden empfehlen?
Professor Randolf Brehler
ist Oberarzt in der Klinik für
Brehler: Ja. Auf die Na- Hautkrankheiten der Uniklinik
senschleimhaut gebrachte Münster
Foto: UKM
EDITORIAL
IMPRESSUM
VON PANZERN UND PROPHYLAXE
W
as es nicht alles
gibt: Patienten, die
nicht merken, dass
sie sich ihren Fuß mehrmals
gebrochen haben – und zwar
in solch einem Ausmaß, dass
Ärzte sie erschrocken fragen,
ob ihnen ein Panzer über
den Fuß gefahren ist. Patientinnen, deren Muskelkrankheit dazu führt, dass sie zu
ersticken drohen. Deswegen
müssen sie von speziell geschulten Atmungstherapeuten lernen, anstelle ihrer
eigenen Atmung Apparaten
zu vertrauen. Junge Männer,
die so nasse Schweißhände
haben, dass sie niemandem
mehr die Hände zu schütteln
wagen und sich stattdessen
lieber zurückziehen. Erst
eine OP kann sie erlösen.
In den Türmen der Uniklinik Münster spielen sich –
wie in allen Krankenhäusern
dieser Welt auch – täglich
Dramen ab, die für Außenstehende nicht vorstellbar
sind. Darum haben wir uns
für diese neue Ausgabe von
„Forschen und Heilen“ wieder auf die Suche nach ungewöhnlichen
Gesundheitsthemen gemacht und Patienten gefunden, die mit
uns über ihre Krankheiten
zu sprechen bereit sind.
Aber auch die Krankheiten, die alle betreffen können, sind wieder Bestandteil
dieses Heftes. In dieser Ausgabe rücken wir den Hautkrebs in den Vordergrund.
Ein Ergebnis unseres Treffens mit den Fachleuten am
UKM: Vorsorge und Kontrolle bleiben die wichtigsten
Mittel, um sich vor der gefährlichen Krankheit oder
vor ihrer weiteren Verbreitung zu schützen. Da haben
alle, ob gesund oder nicht,
die Chance, einen persönlichen Beitrag zu leisten.
Ihr Stefan Werding
Redakteur Stefan Werding
„Forschen & Heilen“ ist
eine Verlagsbeilage der
Zeitungsgruppe Münsterland.
Chefredaktion:
Dr. Norbert Tiemann
Wolfgang Kleideiter (stv.)
Anzeigen: Thomas Ries
Redaktion: Stefan Werding
Grafik: Lisa Stetzkamp
Titelbild: Jürgen Christ
Foto: -gap-
Druck:
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48135 Münster
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