Genossenschaften

Energiegenossenschaften
zwischen
Rendite, Romantik und Realität
Univ.-Prof. Dr. Theresia Theurl
Westfälische Wilhelms-Universität
Münster
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Prof. Dr. Theresia Theurl
Agenda
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1
Genossenschaften?
2
Energiegenossenschaften?
3
Realität der Genossenschaften
4
Erfolgsfaktoren von Genossenschaften
5
Fazit
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Genossenschaften?
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Das Fundament: Warum und Wie?
Wissen*
In Genossenschaften tun
sich mehrere zusammen,
um gemeinsam zu
erreichen, was sie alleine
nicht schaffen.
Einschätzung**
76,2 %
* Antworten mit „Stimmt“
** Antworten auf „Wie finden Sie diese Eigenschaft?“ mit „Sehr gut“ oder „Gut“
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80,7 %
Kurzprofil: Genossenschaften …
► … sind privatwirtschaftliche Organisationen
► … sind keine Non-Profit-Organisationen
► … sind keine staatlichen und keine gemeinwirtschaftlichen
Einrichtungen
► … verfolgen ein kooperatives Geschäftsmodell
► … beruhen auf Dezentralität, Subsidiarität und Partizipation
► … zeichnen sich durch eine starke Eigentümerkontrolle aus
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Stärke im Wandel
In wichtigen Lebensbereichen
Abhängigkeit abbauen
und Kontrolle gewinnen
Genossenschaften
Neues entwickeln
und umsetzen
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Existenzgrundlagen
schaffen und erhalten
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Ein einfaches Geschäftsmodell
Wer nicht stark ist,
muss schlau sein.
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... und sich
zusammentun!
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… Chancen im Detail
Größe
erreichen
Vielfalt
ermöglichen
Stärken
einbringen
Geschwindigkeit
erhöhen
Neues
schaffen
Risiken
senken
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Genossenschaft heißt noch mehr
Klein, selbständig,
unabhängig bleiben,
aber
große Projekte
stemmen können
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Energiegenossenschaften?
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Ziele, Ansatzpunkte, Motive
In D Engagement von
zahlreichen Bürgern: 800
Energiegenossenschaften
Unterschiedliche
Bereiche der
Wertschöpfungskette
Regenerative Energien
Klima-/Umweltschutz
Nachhaltigkeit
Unterschiedliche
Geschäftsmodelle
im Detail
Unterschiedliche Motive:
Von Romantik bis Rendite
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Gutes wollen und verdienen wollen
Es gilt eine Balance zu finden:
Bodenhaftung behalten, Nüchtern bleiben
REALITÄT
Meine Beobachtung…
Ausblendung von
wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen
Realitäten
ROMANTIK
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…
Ausblendung von
inhaltlichen
Realitäten
(Geschäftszweck)
RENDITE
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Realität der Genossenschaften
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Alleinstellungsmerkmal
Eigentümer als Mitglieder und Nachfrager
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Besondere
Eigentümerkontrolle
Besondere
Strategie
Besondere
Betroffenheit
entscheiden
strategische
Weichenstellungen
MemberValueStrategie
übernehmen
Verantwortung
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Eigentümerwert
Mitglied = Eigentümer = Leistungsbezieher
Genossenschaftlicher ShareholderValue
=
MemberValue
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MemberValue-Orientierung
Unmittelbarer
MemberValue
Eigentum
Leistung
Nachhaltiger
Member
Value
Investition
Wert aller Transaktionen MIT den Eigentümern/Kunden
FÜR die Eigentümer = Mitglieder
Alle Ergebnisse an die Mitglieder
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LANGFRISTIGKEIT
Mittelbarer
Member
Value
MemberValue-Komponenten
Mittelbar
► Dividenden: ausgeschüttete Gewinnanteile
► Mitbestimmungs- und
Kontrollrechte
►…
Unmittelbar
Nachhaltig
► Unterstützung der
► Optionsnutzen
Mitglieder durch die in ► Unternehmensder Satzung genannentwicklung
ten Leistungen:
► Innovationsfähigkeit
- Energieleistungen
► Eigenkapitalbasis
- Beratungsleistungen
- Förderung der Energiewende (direkt u. indirekt)
► §2, 2. a) – e)
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► Finanzierungsgrundlage
►…
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Daraus folgt …
Energiegenossenschaft
Kein
Kapitalabfluss
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… noch viel mehr
Der Einzelne
Die Genossenschaft
► Verwirklichung von
energie- umwelt- und
klimapolitischen
Vorstellungen
► Wirtschaftlicher
Erfolg
► Verwirklichung von
wirtschaftlichen
Vorstellungen
► Projektziele
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► Wettbewerbsfähigkeit
Region,
Gesamtwirtschaft,
Gesellschaft
► Regionale Wirkungen
► Gesamtwirtschaftliche Wirkungen
► Aufwertung von
Wirtschafts- und
Lebensräumen
► Gesellschaftliches
Engagement
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Unternehmerische
Wirtschaftskraft
Energiegenossenschaften
Regionale
Wirtschaftskraft
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Gesellschaftliche
Verantwortung
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Erfolgsfaktoren von Genossenschaften
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Erfolg?
Genossenschaften
sind
kein Selbstläufer
zum Erfolg!!
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Erfolgsfaktor 1
Tragfähiges Fundament schaffen
Belastbare Idee,
Stimmiges Konzept mit Hand und Fuß,
Geeignete Akteure,
Staatliche Regulierung beachten
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Erfolgsfaktor 2
Das Ganze im Auge behalten
Jemand muss
das Verbindende
denken, immer wieder.
Nicht selten
geht es im Alltag verloren.
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Erfolgsfaktor 3
Loslassen können
Es gibt klare Zuständigkeiten,
die durch Gesetz und Satzung
festgelegt sind
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Erfolgsfaktor 4
Regeln der Zusammenarbeit beachten
Rechte sind bekannt,
Pflichten meist weniger.
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Erfolgsfaktor 5
Konfliktfelder umwandeln
Lähmung und Vergeudung
von Energie und Werten
Konfliktfelder
allenthalben:
Vertikal und
horizontal
Als Kraftfeld
erkennen:
Nach den
Alternativen
fragen
Als Kooperationslogik
verstehen
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Erfolgsfaktor 6
Effiziente Entscheidungen ermöglichen
Demokratische Entscheidungsfindung
ist mühsam,
doch es muss möglich sein
zu Ergebnissen zu kommen:
Lernen zu vertrauen
Bereit sein zur Kontrolle
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Erfolgsfaktor 7
Veränderungen nicht scheuen
Flexibilität und Stabilisierung
Erfolg ermöglicht die Kombination
von Widersprüchlichem
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Fazit
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1
Eine genossenschaftliche Zusammenarbeit wird immer in der Erwartung
eingegangen, Ziele besser erreichen zu können als alleine.
2
Eine genossenschaftliche Zusammenarbeit ist immer mit der
Einschränkung von Freiräumen verbunden: Man entscheidet nicht alleine.
3
Eine genossenschaftliche Zusammenarbeit muss mit unterschiedlichen
Interessen fertig werden.
4
Genossenschaften weisen immer ein Spannungsfeld zwischen
Individualität und Zentralität auf.
5
Eine genossenschaftliche Zusammenarbeit benötigt Spielregeln, die
Rechte und Pflichten beinhalten.
6
Eine Toleranzkultur erleichtert das erfolgreiche Zusammenwirken in einer
Genossenschaft
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