Peter Ufer verabschiedet seine sächselnde Nachbarin. Feuilleton hsiisc Säcch sche Z eitunngg Zeit Die Tageszeitung für Dippoldiswalde und das Osterzgebirge. Gegründet 1946. DIEN STAG, 26. APRIL 2016 1, 30 EURO ANZEIGE Preiswerte Gebrauchte Wie der Terror nach Freital kam Gebrauchte Fahrzeuge aus der Region finden Sie samstags in Ihrer SZ und unter sz-motor.de Wer sind die rechten Gewalttäter, die von der GSG 9 verhaftet wurden? SZ-Reporter haben sich auf ihre Spuren begeben. Foto: dpa LOKALES WETTER Müll soll in Tonnen statt in Säcke So viel verdienen die Sachsen Der Durchschnittslohn ist im vorigen Jahr um mehr als fünf Prozent gestiegen. Das gibt es so bald nicht wieder. Dresden. Es lag nicht an großen Streiks oder an mehr Überstunden: Im vorigen Jahr hat der Durchschnitts-Sachse eine Lohnerhöhung von 5,2 Prozent bekommen – auf 2 899 Euro brutto im Monat bei Vollzeitarbeit. Das Statistische Landesamt in Kamenz berichtete am Montag, die bezahlte Wochenarbeitszeit sei dabei gleich geblieben: bei 39,5 Stunden. Der Hauptgrund für die starke Lohnsteigerung war der Mindestlohn, sagt Sachsens DGB-Vizechef Markus Schlimbach. Nach Berechnungen der Gewerkschaften sind die Löhne für Geringqualifizierte zu Anfang vorigen Jahres um rund zehn Prozent NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sachsen-Anhalt Haseloff zum Zweiten Magedburg. Der Landtag von Sachsen-Anhalt hat Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) am Montag im zweiten Anlauf zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. Damit ist er nun Chef der bundesweit ersten schwarz-rot-grünen Landesregierung. Haseloff erhielt im zweiten Wahlgang 47 von 84 gültigen Stimmen. Das geplante Regierungsbündnis aus CDU, SPD und Grünen verfügt über 46 Mandate. Im ersten Wahlgang hatte der CDU-Politiker lediglich 41 Stimmen erhalten. (dpa) q Politik Fußball Neuzugänge bei Dynamo Dresden. Dynamo Dresden hat in Marcel Hilßner und Marc Wachs die ersten Neuzugänge für die kommende Spielzeit in der 2. Fußball-Bundesliga verpflichtet. Der 21 Jahre alte Mittelfeldspieler Hilßner wechselt ablösefrei von Werder Bremen II an die Elbe. Auch der ein Jahr jüngere Linksverteidiger Wachs vom FSV Mainz 05 II ist ablösefrei. Beide Spieler erhielten bei Dynamo einen Dreijahresvertrag. (dpa) q Sport gestiegen, als der Stundenlohn von 8,50 Euro Gesetz wurde. Das nützte vor allem Beschäftigten in Handel, Gastronomie und manchen Dienstleistungsbranchen. Im öffentlichen Dienst dagegen spielte dieser einmalige Effekt keine Rolle: Dort gab es im Schnitt 1,9 Prozent mehr Gehalt, das liegt nahe an der Erhöhung der Tariflöhne. An Tarifverträge halten sich in Sachsen nur 16 Prozent der Betriebe. Die Tariflöhne stiegen im Durchschnitt in den neuen Ländern um drei Prozent, im Westen um 2,7 Prozent. Im Westen war auch die Lohnsteigerung insgesamt im vorigen Jahr geringer als im Osten: 2,4 Prozent. Denn der Mindestlohn brachte im Westen weniger Bewegung. Dennoch ist der Durchschnitts- lohn für Vollzeitkräfte in Deutschland insgesamt ohne Sonderzahlungen 713 Euro höher als in Sachsen, das ist ein Viertel. Die Ostlöhne werden sich auch in Jahrzehnten nicht den Westlöhnen angleichen, rechnete vor wenigen Tagen das IfoInstitut vor. Gewerkschafter Schlimbach allerdings sieht darin eine „rein mathematische“ Prognose und sagt voraus, dass Tarifverträge im Osten an Bedeutung gewinnen. Steigende Löhne und zusätzliche Arbeitsplätze haben laut Arbeitsagentur voriges Jahr dazu geführt, dass weniger Sachsen Hartz-IV-Geld zusätzlich zur Arbeit bekommen mussten. Die Zahl der Aufstocker sank um fast 12 000 auf 88 000 im Jahresdurchschnitt, davon 15 500 in Vollzeit. Hannover. US-Präsident Barack Obama traf sich am Montagnachmittag zum Abschluss seines Deutschland-Besuchs in Hannover mit Bundeskanzlerin Angela Merkel sowie den Staats- und Regierungschefs von Großbritannien, Frankreich und Italien zu einem Minigipfel im Schloss Herrenhausen. Dabei ging es unter anderem um die Terrorabwehr, das geplante Freihandelsabkommen TTIP sowie um die Krisen in Syrien und Libyen. Nato und EU überlegen gerade an einer Strategie, wie sie der neuen Einheitsregierung in Libyen bei der Stabili- sierung des Landes helfen – und damit auch mögliche neue Flüchtlingsströme über das Mittelmeer verhindern können. Zuvor hatte der US-Präsident die zerstrittenen Europäer eindringlich zur Einigkeit aufgerufen und sie bei der Krisenbewältigung stärker in die Pflicht genommen. „Ein vereintes Europa, früher ein Traum Weniger, ist jetzt eine Hoffnung der Vielen und eine Notwendigkeit für uns alle“, sagte er in einer Grundsatzrede. Die von einer möglichen Abspaltung Großbritanniens und heftigem Streit in der Flücht- UNTERM STRICH |||||||||||||||||||||| Branche (Auswahl) Gastgewerbe Textilproduktion Verkehr und Lagerei Baugewerbe Handel Maschinenbau Öffentliche Verwaltung Gesundheitswesen Banken und Versicherer Energieversorgung Erziehung und Unterricht 2015 Veränd.* 1 891 + 8,9 2 059 + 6,5 2 553 + 5,2 2 589 + 5,8 2 640 + 11,6 3 042 – 0,3 3 558 + 1,9 3 791 + 7,2 3 895 +4,3 3 943 – 0,1 4 129 + 2,5 Durchschnittl. Bruttomonatsverdienst Vollzeit 4. Quartal, ohne Sonderzahlung. *Zu 2014 in Prozent. Quelle: Stat. Landesamt lingskrise bedrohte EU sei „eine der größten politischen Errungenschaften der Neuzeit“. Ein geeintes Europa sei entscheidend für die Weltordnung. Obama hatte sich bereits bei seinem vorangegangenen Besuch in London gegen eine Abspaltung Großbritanniens von der EU gestellt. Am Vormittag hatten Obama und Merkel zum Auftakt der Hannover-Messe die Wirtschaftsstärke und Innovationskraft ihrer Länder betont. (dpa) q Kommentar Berichte q Politik/Wirtschaft AU CH DA S G I B T ’S |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Camper wird von Krokodil aus dem Zelt gezerrt Lehrer protestieren 70. Jahrgang – Nr. 97 Einkommen in Sachsen Obama nimmt Europäer in die Pflicht Bildungspolitik Dresden. Rund 200 Pädagogen haben in Dresden gegen einen drohenden Lehrermangel demonstriert und Sofortmaßnahmen gefordert. Es gebe zu viele Schüler und zu wenig Bewerber, sagte der Vorsitzende des sächsischen Lehrerverbandes, Jens Weichelt. Bis 2020 werde die Zahl der Schüler in Sachsen um mehr als 12 Prozent steigen. Man brauche mindestens 600 zusätzliche Lehrer. (dpa) |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Georg Moeritz 4 194110 301303 1° Osterzgebirge q Die Seite Drei 20017 6° Das ganze Wetter – Panorama Zeichnung: Harm/toonpool 7. Mai 2016, 10 bis 17 Uhr Sydney. Da wird einer aus dem Schlaf gerissen und landet mitten in einem Albtraum. Im Norden Australiens ist ein 19-Jähriger beim Zelten im Schlaf von einem Krokodil angegriffen worden. Das Reptil packte den jungen Mann laut Medienberichten am frühen Montagmorgen am Unterschenkel und zerrte ihn aus dem Zelt. Es gelang ihm aber, das Tier mit dem anderen Fuß zu verscheuchen, berichtete die Zeitung The Guardian. Er kam mit Verletzungen in das zwei Stunden Autofahrt entfernte Krankenhaus der Stadt Katherine. Der 19-jährige Peter Rowsell war mit seiner Familie zum Angeln in die Region Daly gekommen. Er hatte sein Zelt etwa 15 Meter von einem Fluss entfernt aufgestellt. Das sei nicht der empfohlene Sicherheitsabstand, sagte ein Krokodilexperte dem Sender ABC. 50 Meter seien das Minimum. (dpa) Haus der Presse (Foyer), Ostra-Allee 20, 01067 Dresden, Eintritt frei! Sie sind rissanfällig, hässlich und unpraktisch: die gelben Säcke. Der Abfall-Zweckverband Oberes Elbtal will deshalb versuchen, diese im Jahr 2018 durch einheitliche gelbe Tonnen zu ersetzen. Lediglich in der Pirnaer Innenstadt und vereinzelt in Wohngebieten in Pirna und Heidenau stehen solche Tonnen bereits. Einen entsprechenden Antrag wolle man im nächsten Jahr an das Duale System stellen, teilt der Zweckverband auf Nachfrage mit. Die Verhandlungen scheiterten bisher immer an den höheren Kosten der Umstellung. Bereits 2015 wollte der Zweckverband die gelben Säcke aus den Orten und Städten verbannen, die nicht selten zerfleddern und ihren Inhalt auf den Straßen verteilen. Nicht nur aufgrund des Materials, sondern auch wegen wilder Tiere, die sich am Müll zu schaffen machen. (SZ) q Ärger mit Verpackungsmüll –Seite 13 KOMMENTAR ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Europa schafft es nicht allein Nora Miethke über TTIP und die Beziehung zu den USA B arack Obama war zum fünften und wohl letzten Mal als US-Präsident in Deutschland – aus Anlass der HannoverMesse. Doch eigentlich ging es um TTIP. Vor allem Bundeskanzlerin Angela Merkel liegt es am Herzen, dass die Verhandlungen um das Freihandelsabkommen vor dem Amtsantritt eines neuen US-Präsidenten Anfang 2017 zum Abschluss kommen. Mit dem Machtwechsel droht auch in Amerika ein Schwenk zu mehr nationaler Abschottung. TTIP ist nicht in allen Details notwendig. Um einige Punkte wie etwa Schiedsgerichte wird zu Recht gestritten. Aber es geht um weit mehr als dies oder um Chlorhühnchen und gemeinsame Regeln für Autoblinker. In den sieben Regierungsjahren hat Obama die Rolle Europas als Partner zwar oft wortreich gelobt, doch wendeten sich die Amerikaner verstärkt dem Pazifikraum zu. Washington ist darum bemüht, die aufstrebende Wirtschaftsmacht China im Zaum zu halten. Und so ist US-Präsident Obama als Erbe das Handelsabkommen mit Asien wichtiger als das mit Europa. Es entsteht eine neue globale Ordnung, außen- und sicherheitspolitisch, aber auch ökonomisch durch die Digitalisierung. Sie wird massiv von den USA betrieben. TTIP ist im Interesse der Deutschen. Zum einen, um Standards für die digitale Globalisierung mitgestalten zu können. Zum anderen als politische Klammer für die transatlantische Allianz in einer Zeit voller Krisen, in der Europa nicht allein auf sich gestellt sein kann. mail [email protected] 2 |||||||||||||||||||||||||||||||| POLITIK SÄCHSISCHE ZEITUNG D I E N S TA G 26. APRIL 2016 Crystal Meth und Böller Thema bei Justiz-Gipfel Einer der wenigen Momente, in denen Reiner Haseloff am Montag lächelte. Ansonsten war es für den alten neuen Regierungschef von Sachsen-Anhalt offenbar ein sehr nervenaufreibender Tag, an dem es für den CDU-Mann wenig zu Lachen gab. Foto: dpa/Jens Wolf Wenig Zauber zum Anfang von „Kenia“ Reiner Haseloff braucht zwei Wahlgänge, um Ministerpräsident der neuen Koalition in Sachsen-Anhalt zu werden. Von Sven Siebert, zzt. Magdeburg I rgendwie hat es sich herausgewispert. Jedenfalls werden um kurz nach 13 Uhr Blumen in den Plenarsaal getragen. Der Landtagspräsident blickt zwar noch immer gespannt in die Ecke des Saales, in dem die Stimmenzähler ihrer Arbeit nachgehen. Aber die Blumen sind schon da – und das kann nichts anderes heißen als: Reiner Haseloff, der trockene Physiker aus Lutherstadt Wittenberg, ist zum zweiten Mal in seinem Leben zum Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt gewählt worden. Und diesmal hat er zwei Anläufe gebraucht. Zwar hatte Landtagspräsident Hardy Peter Güssau bei der Vorstellung des Wahlverfahrens eigens darauf hingewiesen, man möge „darauf achten, dass das Kreuz korrekt angebracht“ werde – als brauche man dafür Nägel und Hammer. Aber dennoch hatte Haseloff im ersten Wahlgang nur 41 Stimmen erhalten. 44 hätte er gebraucht. Seine neue, nach den Farben der Flagge „Kenia“ getaufte Koalition aus CDU, SPD und Bündnis90/Die Grünen bringt insgesamt 46 Stimmen mit. Also müssen – bei einer Enthaltung – mindestens vier Abgeordnete aus dem neuen Regierungsbündnis gegen den Ministerpräsidenten gestimmt haben. Der Verdacht fällt auf Haseloffs eigene Reihen – die CDU. Während der mühsa- men Koalitionsverhandlungen nach der Landtagswahl am 13. März hatte es immer wieder Protest aus der Union gegen das geplante Bündnis mit den Grünen gegeben. Die bisherige Koalition aus CDU und SPD hatte bei der Wahl ihre Mehrheit verloren. Vor allem die SPD hatte massiv Stimmen verloren. Eine Koalition mit der erstmals im Landtag vertretenen rechten bis ultrarechten AfD oder mit der Linken hatte Haseloff ausgeschlossen. Also blieb nur der Ausweg, die bisherige Koalition um die Grünen zu erweitern, die nun mit einer Ministerin in Haseloffs Regierung vertreten sind. Aufgewühlte CDU-Basis Und dass diese Ministerin, die Psychologin Claudia Dalbert, nun für Landwirtschaft, Energie und Umwelt zuständig sein wird, hat die Unionsbasis so aufgewühlt, dass der CDU-Landesvorsitzende Thomas Webel in Brief und Rede den Eindruck zu erwecken versuchte, die Grünen hätten kaum etwas durchgesetzt, die CDU habe Schlimmeres verhindert. Sooo verbindlich stehe ja gar nicht im Koalitionsvertrag, dass keine neuen Kohlekraftwerke gebaut oder auf den Elbausbau verzichtet werde. Und überhaupt: Eine Koalition sei ja nur ein Bündnis auf Zeit. Mehrere CDU-Abgeordnete hatten sich zudem auf einer Demonstration sehen lassen, auf der gefordert wurde, den Grünen Weniger Impfmuffel Berlin. Nach dem Masern-Ausbruch im vergangenen Jahr lassen sich die Deutschen wieder mehr gegen die ansteckende Krankheit impfen. Doch seien die Impflücken noch immer zu groß, beklagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) am Montag in Berlin. „Wir brauchen jetzt eine gemeinsame Kraftanstrengung der Ärzte, Schulen, Kitas, der Betriebe und natürlich auch der Familien.“ Wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände in Berlin mitteilte, sind 2015 für fast 1,2 Milliarden Euro Impfstoffe gegen Grippevi- ren, Gebärmutterhalskrebs oder Kinderkrankheiten an Ärzte abgegeben worden. Der Umsatz legte demnach 2014 um zehn Prozent zu. Besonders auffällig war der 50-prozentige Umsatzanstieg bei Impfungen gegen Masern. Die für eine Ausrottung der Masern erforderliche Impfquote von 95 Prozent werde in Deutschland bislang aber nur in einzelnen Bundesländern erreicht, sagte Gröhe. 2014 hatten nur 92,8 Prozent der Schulanfänger die maßgebliche zweite Masern-Impfung erhalten. (dpa) keinesfalls die Verantwortung für die Landwirtschaft zu übertragen. Der Schwanz dürfe nicht mit dem Hund wackeln, hatten Kreisvorsitzende gewettert. Andere hatten erklärt, eine Zusammenarbeit mit der AfD dürfe nicht kategorisch ausgeschlossen werden. Und schließlich stimmte ein Fünftel der Delegierten am Freitag auf einem CDU-Parteitag gegen den Koalitionsvertrag. Es heißt ja oft, jedem Anfang wohne ein Zauber inne. Hier könnte man sagen: So wenig Zauber war selten. Wie gesagt: Mindestens fünf „Kenia“-Abgeordnete hatten Haseloff zunächst ihre Stimme verweigert. Und anders als später alle öffentlich beteuerten, überraschte dieses Ergebnis die Anwesenden keineswegs. So richtig können sie es sich in Sachsen-Anhalt noch nicht vorstellen, wie diese Regierung die nächsten fünf Jahre überstehen soll. Nach Haseloffs Scheitern im ersten Wahlgang, das der gescheiterte Kandidat annähernd regungslos an sich vorbeiziehen lässt, beantragt seine Fraktion eine einstündige Auszeit. Es gibt ernste Worte an die Abgeordneten – die Bundeskanzlerin hatte ausrichten lassen, man möge doch bitte die „staatspolitische Verantwortung“ wahrnehmen. Dann nehmen die Unionisten einen weiteren Umweg auf dem Weg nach „Kenia“ – zu „Hackbraten Texas“ in die Landtagskantine. Um 13.09 Uhr schließlich kann Hardy Peter Güssau das Ergebnis des zweiten Wahlgangs verkünden. Und diesmal hat es für Haseloff gereicht. Diesmal hat er sogar eine Stimme mehr erreicht als seine Koalition Sitze hat: 47. Mindestens ein Abgeordneter der AfD oder der Linken muss auch für den Ministerpräsidenten votiert haben. Wie immer hölzern im Vortrag, heute aber mit vielen großen Worten wendet sich der wiedergewählte Ministerpräsident an den Landtag. Er beschwört die Werte des Grundgesetzes und der Landesverfassung, Demokratie und Freiheit. Man müsse sie „hochhalten, nicht zur Disposition stellen“ – schließlich befinde man sich in der Tradition der friedlichen Revolution von 1989. Die Koalition, „die es so noch nicht gegeben hat“, müsse „Politik für alle Bürgerinnen und Bürger machen“ und eine „Polarisierung nicht zulassen“, sagt Haseloff. „Diese Koalition wird Erfolg haben.“ 160 000 Rentner mehr müssen Steuern zahlen Berlin. Wegen der kräftigen Erhöhung der Altersbezüge müssen 160 000 Rentner erstmals Steuern zahlen. Dadurch nimmt der Staat im kommenden Jahr 720 Millionen Euro mehr Steuern ein, im Jahr darauf sind es Mehreinnahmen von 730 Millionen Euro. Das geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf Fragen des Linken-Abgeordneten Axel Troost hervor. Insgesamt werden 2017 demnach etwa 4,4 Millionen Ruheständler zur Einkommensteuer herangezogen – also jeder fünfte der rund 20 Millionen Rentner. Im Jahr darauf sind es 4,5 Millionen. Die Renten steigen zum 1. Juli um 4,25 Prozent im Westen und 5,95 Prozent im Osten. Die Rentensteuer wird seit 2005 erhoben. Infolge des steigenden steuerpflichtigen Teils und von Rentenerhöhungen werden immer mehr Neurentner vom Fiskus belangt. Der steuerpflichtige Teil der Rente steigt schrittweise auf 100 Prozent im Jahr 2040. Im Gegenzug zur Rentenbesteuerung werden die von Arbeitnehmern eingezahlten Rentenbeiträge nach und nach von der Einkommensteuer freigestellt. (dpa) Ausgerechnet Paradiesvogelblumen Als der 62-Jährige mit kaum hörbarem Tremolo seiner Frau dankt, die ihn seit 44 Jahren begleite und unterstütze, hat man zum ersten Mal den Endruck, der frühere Arbeitsamtsleiter habe wohl irgendwo tief in sich drin auch so etwas wie Gefühle. Der Ministerpräsident erhält Blumen – Gerbera-lastige Sträuße von den Kenia-Koalitionären. Und ausgerechnet die AfD überreicht ausgerechnet Haseloff eine orange-leuchtende Strelitzie, eine „Paradiesvogelblume“. Stuttgart will Freier aufrütteln Stuttgart. Mit provokanten Slogans will die Stadt Stuttgart Freier aufrütteln und Prostituierte schützen. Sprüche wie „Die Würde des Menschen ist auch beim Ficken unantastbar“, „Kondome benutzt man, Frauen nicht“ oder „Willst Du der Mann ihrer Alpträume sein?“ sollen den Blick der Männer auf die prekäre Situation der meisten Prostituierten lenken, erläuterte Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) am Montag. Vier Sprüche auf Hunderten kleinen und großen Plakaten sollten die Freier ani- Spindleruv Mlyn. Justizvertreter aus Bayern, Sachsen, Tschechien und Polen haben sich am Montag im Riesengebirge zu Beratungen über den Kampf gegen die gefährliche Droge Crystal getroffen. Bei der zweitägigen Tagung in Spindleruv Mlyn soll es unter anderem um die Beseitigung von Drogenküchen in Tschechien gehen. Prag dringt wiederum darauf, den Handel mit Crystal-Grundstoffen wie Pseudoephedrin europaweit einzuschränken. Weitere Themen sind die Schleusung von Migranten und die Einfuhr gefährlicher Feuerwerkskörper aus Tschechien nach Deutschland. An dem Arbeitstreffen nehmen neben mehreren Generalstaatsanwälten auch die Justizminister Sachsens und Bayerns teil. Große Teile des in Deutschland verkauften Crystals, das rasch abhängig macht, stammen aus tschechischer Produktion. Im Schnitt heben die Beamten in Tschechien fast jeden Tag eine neue Crystal-Drogenküche aus. Nach Einschätzung der Polizei gibt es einen Trend hin zu immer größeren Laboren und Produktionsmengen. (dpa) mieren, beim Gang ins Bordell „Fragen des Anstands und der Würde nicht auszuschalten“. Kuhn betonte, es gehe nicht um die Ächtung der Freier. Vielmehr wolle er eine breite Diskussion über Frauenbild, Sexualität und Partnerschaft anstoßen. Die offenen Worte auf den Plakaten griffen bewusst die Sprache der Freier auf; auf Bilder von Frauen aus dem Rotlichtmilieu habe man verzichtet, um dem Voyeurismus keinen Vorschub zu leisten. Kuhn sagte, dass Männer aus allen sozialen Schichten Sexdienstleistungen kauften. (dpa) Heute vor 680 Jahren Petrarca markiert Beginn des Bergsteigens Am 26. April 1336 besteigt der bedeutende italienische Dichter und Humanist Francesco Petrarca in Begleitung seines jüngeren Bruders den 1 912 Meter hohen Mont Ventoux in der französischen Provence. Unmittelbar nach seiner glücklichen Rückkehr schreibt er, überwältigt von dem Naturerlebnis, einem Freund in Paris einen ausführlichen Brief über die Erstürmung des schroffen Berges. Dieses Protokoll gilt als die erste überlieferte Darstellung einer Natur- und Landschaftserfahrung, die allein um ihrer selbst willen, „einzig von der Begierde getrieben, diese ungewöhnliche Höhenregion mit eignen Augen zu sehen“, gemacht wurde. Seit dieser touristischen Pionierleistung wird das Ereignis auch als „Geburtsstunde des Alpinismus“ und Petrarca als Begründer des Bergsteigens angesehen. Manche Forscher gehen sogar davon aus, dass mit diesem gefahrvollen Ausflug die Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit überschritten wurde. (SZ/hn) Rhetorik-Rüpel Ramelow Seit fast eineinhalb Jahren regiert der Linke in Thüringen – staatsmännisch und ohne große Patzer. Nun ist er ziemlich rabiat auf die Antifa losgegangen. Von Simone Rothe, Erfurt Es gibt noch Tage, da kann sich Bodo Ramelow wundern, welche Wellen er mit seinem Agieren im Internet schlägt. Der Montag ist so ein Tag. Deutschlands erster Ministerpräsident der Linken ist Thema in den sozialen Netzwerken, ein Video vom Wochenende macht die Runde: Darin sagt der Linke im Disput mit mutmaßlichen Antifa-Aktivisten Sätze wie: „Ich finde den Aufruf beschissen“ oder „Es kotzt mich an, wie arrogant ihr seid.“ Einige Sequenzen, in denen es um Flüchtlinge geht, wirken aus dem Zusammenhang gerissen. Als der Spitzenlinke bemerkt, dass er bei der Aktion gefilmt wird, deckt er mit seiner Hand die Handykamera zu. „Bodo Ramelow pöbelt gegen Antifa-Demo in Bornhagen“, steht unter dem Video auf YouTube. Von einem Ausraster Ramelows, der sich seit seiner Wahl zum Regierungschef vor eineinhalb Jahren bei öffentlichen Auftritten auffallend staatsmännisch gibt, ist in einigen Kommentaren die Rede. Ramelow liegt seit Wochen im Clinch mit der Antifa und linken Aktivisten. Der Anlass ist paradox: Der Linke übt deutliche Kritik an einer Aktion, die linke Gruppierungen gegen den Chef der rechtspopulistischen AfD in Thüringen, Björn Höcke, planen. Sie wollen am Himmelfahrtstag vor Höckes Privathaus aufziehen. Thüringens Regierungschef wirft ihnen „Nazi-Methoden“ vor. Er betont: „Vor Privathäusern haben Demonstranten nichts zu suchen.“ Damit sorgt er für heftige Debatten in der linken, aber auch der rechten Szene. Der konkret Betroffene, Höcke, verpasst derzeit keine Möglichkeit, seinen politischen Widersacher wortreich zu loben. In Halle sieht sich der 60-Jährige dann bei einer Preisverleihung, bei der es um die Integration von Behinderten ging, bewuss- Ein Freund klarer Worte, auch wenn es Teile der eigenen Klientel betrifft: Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow. Foto: dpa/Martin Schutt ter Provokation und Beleidigung ausgesetzt. Er spricht von einer Inszenierung gegen ihn. Bei Twitter schreibt Ramelow „Ein Arschloch bleibt ein Arschloch, bleibt ein Arschloch.“ – ohne Bezug zu den Ereignissen in Halle. Als er sich ins Gästebuch eingetragen habe, sei von Aktivisten plötzlich ein Plakat ausgerollt worden, auf dem etwas von „Höllenfahrt für Höcke in Bornhagen“ gestanden habe, sagt Ramelow. „Wer Begriffe wie ,braunes Nest’ und ,Ostzone’ benutzt, geht beschissen mit Menschen um“, findet er. In Bornhagen wohne Höcke mit Frau und Kindern, aber es sei auch ein Ort, in dem sich die Bürger um dort untergebrach- te Flüchtlinge kümmerten. Er verstehe nicht, dass er sich für seine Haltung rechtfertigen müsse, sagt Ramelow. Die NSDAP habe in den 1920er-Jahren sogenannte Mahnwachen vor Häusern politischer Gegner veranstaltet. Wer heute vor Häuser ziehe, in denen Politiker mit ihren Familien leben, benutze ähnliche Methoden. Ramelow: „Wer sich links nennt und solche Methoden anwendet, ist nicht links.“ Nicht nur Parteifreunde wie Thüringens Staatskanzleichef Benjamin Hoff springen Ramelow zur Seite. „Es wirkt auf mich mutig und prinzipienfest, sich mit Teilen seiner Klientel anzulegen“, sagt auch der Jenaer Politikwissenschaftler Torsten Oppelland. Das Anliegen, bestimmte Methoden der Auseinandersetzung nicht zuzulassen, sei Ramelow offenbar so wichtig, dass er dafür sogar Beifall aus der rechten Ecke in Kauf nehme, analysiert der Wissenschaftler. Ramelow müsse sich auch bewusst sein, dass gerade für die Antifa die Verwendung des Begriffs „NaziMethoden“ die höchste Stufe der Provokation sei. (dpa) DIE SEITE DREI D I E N S TA G 26. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Freital vor den Toren Dresdens steht seit Wochen landesweit in den Schlagzeilen. Dafür gesorgt hat unter anderem eine Gruppe rechter Randalierer, die inzwischen unter Terrorismusverdacht stehen. 3 |||||||||||||||||||||||||||||||| Foto: Thomas Kretschel Remmidemmi in Freital Altenpfleger, Busfahrer, Gleisbauer, Kältetechniker, Lagerist: Die mutmaßlichen Rechtsterroristen der Gruppe Freital stehen mitten im Leben. Vorstrafen haben sie keine. Timo S. (m.) im Januar vor dem Amtsgericht in Dresden. Gegenstand der Verhandlung war damals eine Hetzjagd auf Pro-Asyl-Aktivisten. Von Andrea Schawe, Karin Schlottmann, Alexander Schneider und Ulrich Wolf U m vier Uhr morgens holen ihn die Beamten aus der Nachtschicht ab. Sie legen ihm Handschellen an und bringen ihn zum Landeskriminalamt. Statt eines Dresdner Amtsrichters wartet eine Ermittlungsrichterin des Bundesgerichtshofs auf ihn. Mike S., 26 Jahre alt, von Beruf KrankenpflegerHelfer, verheiratet. Er arbeitet in einem Pflegeheim. Seit Dienstag sitzt er in Untersuchungshaft. Mike alias Kegelkarl wird verdächtigt, Mitglied einer rechtsextremistischen Terrorgruppe zu sein. Der Haftbefehl ist über 30 Seiten lang. Für ihn und seine sieben Gesinnungsgenossen gelten in der Haft verschärfte Bedingungen. Mit seinem Verteidiger kann er nur durch eine Glasscheibe sprechen. Ein Richter kontrolliert selbst die Verteidigerpost. „Die Bundesanwaltschaft hat Tabula rasa gemacht“, sagt Rechtsanwalt Rolf Franek. Tatsächlich hat Generalbundesanwalt Peter Frank mit seinem Schlag gegen die „Terrorgruppe Freital“ einen Riesencoup gelandet. Am 11. April übernimmt er offiziell die Ermittlungen von der sächsischen Justiz. Acht Tage später schickt er im Morgengrauen die Elitetruppe GSG 9 nach Freital, die fünf mutmaßliche Mitglieder verhaftet. Gleichzeitig werden die Gefängniszellen von drei Hauptverdächtigen gefilzt, sie sitzen seit November in U-Haft. Erinnerungen an den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) mit Beate Zschäpe, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt werden wach. Nie wieder wollen die Sicherheitsbehörden so kläglich versagen wie damals. In Freital fliegen im März 2015 die ersten Leuchtraketen und Böller bei einer Anti-Asyl-Demo. Im April versuchen zwei Täter, einen Brandsatz auf das Hotel „Leonardo“ zu werfen. Ein Asylbewerber wird geschlagen und getreten. Feuerwerkskörper landen auf dem Hotel-Gelände. Ein PegidaAbleger ruft freitags regelmäßig zu Demonstrationen auf. Im Juli wird das Auto eines Kommunalpolitikers der Linkspartei durch Sprengkörper zerstört. Keine Woche vergeht ohne Angriffe auf Flüchtlingsunterkünfte und Unterstützer. Der Protest gegen die Flüchtlinge radikalisiert sich in kürzester Zeit. In diesem Klima des Hasses formiert sich spätestens im Juli, so die Bundesanwaltschaft, die „Gruppe Freital“. Sieben Männer, eine Frau, alle wohnen in der Region. Den Sprengstoff für die Attentate sollen sie sich in Tschechien besorgt haben. Pyrotechnik, das meiste davon illegal eingeführt: La Bomba, Dum Bum, Viper 12, Cobra 6, Cobra 12, Flash Bangers, Schwarzpulver und Zündschnüre. Die Ermittler finden das „Obst“, wie die Beschuldigten es nennen, in den Wohnungen und am Arbeitsplatz eines Beschuldigten. D er Jüngste ist Justin S., 18 Jahre alt, Gleisbauer-Lehrling. Rico K, der Älteste, ist 39. Maria K., arbeitslos. Philipp W., genannt Zigeunerphilli, von Beruf Abwassertechniker. Sebastian W. („Buddy“) und Pflegehelfer Mike S. Als Rädelsführer gelten Patrick F. (24), genannt Keks, Lagerarbeiter, und Timo S. (27), Busfahrer. Keiner aus der Gruppe hat eine Vorstrafe. Was sie verbindet, ist ihre rechtsradikale und ausländerfeindliche Gesinnung, sagen die Ermittlungsbehörden. Flüchtlinge und „Linke“ sind ihnen verhasst. Seit den Im September 2016 gab es einen Anschlag auf ein Büro der Linken auf der Dresdner Straße in Freital. Der Bundesanwalt hat Tabula rasa gemacht. Rolf Franek, Rechtsanwalt ersten Anti-Asyl-Protesten mischen sie in der Szene mit. Ihr Ziel: Sprengstoffanschläge auf Asylbewerberunterkünfte und ein links-alternatives Wohnprojekt. Den Flüchtlingen Angst machen, sie erschrecken und möglichst aus der Stadt vertreiben, war erklärtermaßen ihre Absicht. Drei Anschläge vom Herbst werden ihnen zugerechnet. Zwei Asylbewerberunterkünfte und das Wohnprojekt „Mangelwirtschaft“ in Dresden werden mit Sprengsätzen und Buttersäure beworfen. Flüchtlinge werden verletzt, Häuser beschädigt. Flüchtlinge gehören einfach nicht nach Deutschland, tönt ein Beschuldigter bei der Polizei. Bald haben wir nichts mehr zu verlieren, es wird Zeit, einen Schritt weiter zu gehen, spornen sie sich im Chatroom „Kakao Talk“ an. „Übelst geil“, auf dem Nachhauseweg nach der Arbeit nachts immer kleine Anschläge machen, freut sich einer. Und weiter: „Mal so richtig Remmidemmi machen in Freital“. Regelmäßiger Treffpunkt war die Aral-Tankstelle in Freital. Dort, an der vielbefahrenen Dresdner Straße, wurde alles besprochen. Direkt gegenüber der Tankstelle liegt das Polizeirevier Freital. Wortführer der Freitaler Gang ist laut den Ermittlungsbehörden Timo S. Seit November sitzt er in Untersuchungshaft. Timo S. ist gebürtiger Hamburger, Jahrgang 1989. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er im Stadtteil Bergedorf, rund 15 Kilometer vom Zentrum entfernt. Erst mit 17 macht er seinen Abschluss an der Hauptschule im Stadtteil Allermöhe. Timo S. wird Busfahrer bei den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein. Viele seiner Passagiere in der Multikulti-Metropole sind Ausländer. Einen Online-Bericht der Bild-Zeitung über einen Totschlag in Bergedorf kommentiert er mit den Worten: „Immer diese Ausländer. Nimmt das kein Ende mehr mit diesen Barbaren!!“ Von „Ausländern“ aber ist in dem Bild-Bericht gar keine Rede. Seine Freizeit widmet er dem Fußball, vor allem dem Hamburger SV. „Ich gebe auch immer alles für den HSV, auch wenn ich viel fluche. Die wahre Liebe verlässt man nicht so einfach“, schreibt er in einem Chat im Internet. Eine Antirassismus-Aktion des Klubs aber kommentiert er mit den Worten: „Alles Affen. Genauso wie die Leute hier auf der Seite.“ Am 1. Mai 2008, mit 19 Jahren, läuft er bei einer großen NaziDemonstration in Hamburg-Barmbek mit. Der SZ liegen Fotos von Szenekennern vor. Fotos: SZ Auf ihnen ist er mit mittellangem blonden Haaren zu sehen, er trägt eine Bomberjacke mit Fellkragen. Auf einer Kundgebung von Rechtsradikalen im September 2009 im Hamburger Stadtteil St. Georg läuft er hinter einem NPD-Transparent mit der Aufschrift „Volksbetrüger aufhalten“ her. Gewalt scheint ihn zu faszinieren. Bei Facebook kommentiert er eine Silvesterparty im Leipziger Szeneviertel Connewitz: „9 mm und alles ist wieder gut im Land.“ Neun Millimeter ist ein Patronenkaliber. Die nächsten Spuren von ihm finden sich bei einer unangemeldeten Demonstration am 17. Dezember 2011 im Hamburger Süden. Er marschiert in einem Block aus rund 30 schwarz vermummten Personen mit. Einige der Teilnehmer tragen weiße Masken, in der rechten Szene „Totenmasken“ genannt, und Fackeln. Ausländerfeindliche Parolen werden gegrölt. Diese besonders gespenstisch wirkende Form der Inszenierung war nach Erkenntnis des Landeskriminalamtes Hamburg erstmals am 1. Mai 2011 in Bautzen aufgetreten. Sie wird der „Weiße Wölfe Terrorcrew“ zugeschrieben, eine Organisation, die das Bundesinnenministerium erst vor wenigen Wochen verbot. A uf einer NDP-Demo am 1. Mai 2012 im schleswig-holsteinischen Neumünster verstärkt er die „Kameradschaft Northeim“. Ein Jahr später, im Juni 2013, ist beim „Tag der deutschen Zukunft“ in Wolfsburg dabei. Für Sachsens Verfassungsschutz ist Timo S. bis zu seiner Verhaftung im vorigen Herbst offenbar ein unbeschriebenes Blatt. Kontakte nach Sachsen hatte der Hamburger bereits vor seinem Umzug nach Freital im Herbst 2014. Insbesondere mit einem HardcoreFan von Dynamo Dresden stand er in Kontakt. Beide sind im Juni 2013 im Fluteinsatz in Dresden-Altmickten. Sein Facebook-Profil ist voll mit fanatischen Lobeshymnen für Dynamo, doch ein Ultra schränkt ein: „Der Typ hat nur die Klamotten an, als Hooligan würde ich den nicht einordnen.“ Der Grund für den Ortswechsel ist rein privater Natur, sagt sein Anwalt Michael Bürger. Seine Freundin stammt aus der Region. Bis November verdient er sein Geld als Busfahrer beim Regionalverkehr Dresden. Im Ortsteil Hainsberg wohnte er mit seiner Freundin in einem schmucken Mietshaus mit gelber Fassade, gepflegtem Garten, Steintreppe, Tulpen und Narzissen. Auf dem Hof steht ein schwarzer 3er-BMW mit Doppel-Acht im Kennzeichen, was in der Szene für „Heil Hitler“ steht. Im Haus ist eine Wohnung zu vermieten, zweieinhalb Zimmer, 768 Euro warm. Ein Rentner, der im Garten werkelt, reagiert genervt auf die Frage nach Timo S. „Natürlich habe ich das mitbekommen, als sie den geholt haben“, sagt er. Mehr will er nicht sagen über seinen Nachbarn. Heute steht Timo S. erstmals in Sachsen vor einem Gericht. Abseits der Ermittlungen wegen der Sprengstoffanschläge hat die Staatsanwaltschaft Dresden ihn und zwei weitere Männer im Spätsommer angeklagt, nach Demonstrationen vor der Asylbewerberunterkunft in Freital am 24. Juni ein Auto verfolgt und mit einem Baseballschläger attackiert zu haben. Im Fahrzeug saßen mehrere Demonstranten, darunter Johannes Dulig, Sohn des SPD-Politikers und Wirtschaftsministers Martin Dulig. Vor dem Hintergrund der neuen Ermittlungen wegen Rädelsführerschaft und versuchten Mordes spielt dieser Prozess kaum noch eine Rolle. Generalbundesanwalt Frank hat für sein hartes Durchgreifen gegen die Gruppe Freital von vielen Seiten Lob erhalten. Selbst die linke Tageszeitung taz schwärmt von dem neuen „Frontmann der Demokratie“. Dieses Kompliment sei allerdings selbst den Bundesanwälten zu viel gewesen, heißt es. Dresdner Verteidiger glauben dagegen, die Behörde schieße mit Kanonen auf Spatzen. Böller aus Tschechien seien gefährlich, aber nicht vergleichbar mit den Bomben der Sauerland-Terroristen, kritisiert Rechtsanwalt Franek. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hat das harte Durchgreifen der Bundesbehörden am 19. April kalt erwischt. Immerhin saßen drei der Hauptbeschuldigten wegen mehrerer Sprengstoffexplosionen seit November in Untersuchungshaft. Die Gruppe Freital war längst zerschlagen. Sachsens Ermittler stehen trotzdem da wie Deppen, ahnungslos, überfordert, schlimmstenfalls auf dem rechten Auge blind. Eine rechte Terrorzelle vor den Toren Dresdens und wieder hat es keiner gemerkt. S olche vernichtenden Kommentare standen in vielen überregionalen Medien. „Das war mit Anlauf in die Fresse“, kommentiert einer der Verteidiger den Vorgang. Dass Justizminister Sebastian Gemkow noch schnell in einer ausführlichen Pressemitteilung die Leistungen seiner neuen Sondereinheit gegen politisch motivierte Kriminalität lobte, passte ins Bild. Die Generalstaatsanwaltschaft hatte bereits vor dem Jugendschöffengericht Dresden Anklage gegen fünf der acht Beschuldigten erhoben, im Juni hätte der Prozess wegen mehrerer Sprengstoffanschläge beginnen sollen. Die meisten Beschuldigten räumen die Vorwürfe ein. Abgehörte Telefonate und Gruppen-Chat-Protokolle stehen als Beweismittel zur Verfügung. Auf Bitten der Bundesbehörde hat sie ihre Anklage jedoch zurückgezogen. Mindestens drei Jahre Freiheitsstrafe für die Angeklagten wären in diesem Verfahren drin gewesen, heißt es in sächsischen Justizkreisen. Ob die Bundesanwaltschaft mit ihrem Terrorvorwurf nun vor Gericht mehr herausholen wird, sei längst nicht ausgemacht, heißt es. Normalerweise regen sich Staatsanwälte nicht auf, wenn Terrorverfahren übernommen werden. So sind nun einmal die Regeln. In diesem Fall allerdings entschied sich Karlsruhe sehr spät. Die Früchte der erfolgreichen Arbeit, so heißt es hier, ernten jetzt andere. Zuständig wäre im Falle einer TerrorAnklage das Oberlandesgericht Dresden. Erfahrungen mit Verfahren dieser Art haben die Richter dort so gut wie nicht. Das kann auch für die Karlsruher Anklagebehörde, die ihre Prozesse normalerweise in München, Düsseldorf oder Stuttgart führt, spannend werden. Das OLG Dresden sucht bereits nach einem geeigneten Gerichtssaal in der Stadt. 4 |||||||||||||||||||||||||||||||| POLITIK SÄCHSISCHE ZEITUNG D I E N S TA G 26. APRIL 2016 „Ein Hoch auf uns!“ Barack Obama kommt als Mutmacher nach Europa und überrascht mit einem Bekenntnis voller Pathos und Wärme. Von Martin Bialecki, Hannover E s war das allereindeutigste Bekenntnis zu Europa, das Barack Obama jemals abgelegt hat. Nie zuvor hat der US-Präsident die gemeinsamen Werte so betont, die Europäische Union so als Modell gelobt, die Europäer so beschworen. Ja, schwere Zeiten seien das, voller Herausforderungen und Fährnisse. Der Kontinent rückt nach rechts, seine Wirtschaft lahmt, die Gemeinsamkeiten schwinden. Aber das Vermächtnis, das Obama an diesem Montag in Hannover hinterlegen will, könnte eindeutiger nicht sein. „Die USA und die ganze Welt brauchen ein starkes, ein vereintes Europa. Ein friedliches, pluralistisches Europa“, ruft Obama. Dieser Kontinent sei einer des ständigen Krieges gewesen, und nun? Ja, es gebe Bedrohungen. Aber: „Erinnert euch an das, was ihr alles erreicht habt!“ Die EU: eine der größten politischen Errungenschaften der Gegenwart. Ein einiges Europa: von vitalem Interesse für die Weltordnung. Große Bilder wählt Obama. Schmeichelt dem deutschen Volk, nochmals lobt er die Kanzlerin. Der Amerikaner beschwört Europa in einem Pathos, das der Pokerface-Europäerin Angela Merkel vollkommen wesensfremd ist. Mini-Gipfel mit Dame: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßt die Präsidenten Barack Obama (USA/o.l.) und Francois Hollande (Frankreich/u.l.) sowie die Regierungschefs David Cameron (Großbritannien/o.r.) und Matteo Renzi (Italien/u.r.). Foto: dpa/Kay Nietfeld derholt seine Mahnungen, fordert mehr Geld für Verteidigung, lobt die Kraft der Institutionen, der Vereinten Nationen, der Nato. Die Hinwendung zu Asien war in der Konsequenz weniger eine Abwendung der USA von Europa denn eine vom Nahen Osten. Die Probleme dort sind indes so gewaltig, dass die Europäer sie nicht nur nicht alleine lösen können, sondern in der Form Hunderttausender Flüchtlinge auch am unmittelbarsten mitbekommen. Merkel hatte das am Sonntag sehr offen gesagt. Fast beiläufig bestätigt der Präsident am Montag, dass die USA 250 Soldaten mehr nach Syrien schicken wollen. Seine Strategen halten die Zusammenarbeit der „Special Forces“ vor Ort für so erfolgreich, dass sie ausgebaut werden soll. Ja, das seien Kampftruppen. Nein, kämpfen sollten sie nicht, nur unterstützen. Und lehren. Obama möchte unbedingt Optimismus verbreiten, das streuen seine Hintersassen noch direkt vor der Rede. Mit Bedacht werde diese Rede gerade in Deutschland gehalten, mitten im verzagten Europa. Schon sein Auftritt in London war bemerkenswert, kraftvoll und laut sein Aufruf für einen Verbleib Großbritanniens in der EU. Ein Treffen mit den wichtigsten Nationen Europas am Nachmittag sorgte für einen gewichtigen Abschluss der Reise. Und so ist das „Wir“ der gemeinsame Bogen dieser sechstägigen Reise. Am Golf, in London, in Deutschland mahnt der Präsident der letzten Supermacht zu Gemeinsamkeit, Multilateralismus, kollektiven Lösungen. Keine Alleingänge, kein Isolationismus, keine Spaltereien. Wie mächtig mag diese Botschaft in seinem letzten Amtsjahr sein? Eigentlich sollte Obama seine wohl letzte Rede als Präsident in der hannoverschen Universität halten. Dass es eine Messehalle wurde, lag am Secret Service. Das Glasdach der Uni gleich neben den Herrenhäuser Gärten, wo Merkel ihn am Vortag empfangen hatte, war zu unsicher. Also Umzug in Halle 35. Die großen Scheiben und Türen wurden wegen des Präsidenten sämtlich verhängt, Sicherheitsstandard. In der zugigen Halle macht Obama es dann zum Schluss seiner Rede den Europäern nochmals ganz warm ums Herz. Für immer und ewig würden die USA an der Seite Europas stehen. Schulter an Schulter, das verspricht der Präsident. Dann schaut er auf, winkt – und geht. Aus den Boxen schickt eine kluge Regie Andreas Bouranis Hymne zur Fußballweltmeisterschaft 2014 in die Halle. Tatsächlich bildet sie den perfekten Deckel, das treffendste Dach für diese Rede, für Abschied und Appell des scheidenden Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika: „Ein Hoch auf uns!“ (dpa) Trumps Konkurrenten verbünden sich Washington. Im US-Wahlkampf schließen sich die beiden republikanischen Bewerber Ted Cruz und John Kasich zusammen, um eine Nominierung ihres Konkurrenten Donald Trump zu verhindern. Das gaben der Senator aus Texas und der Gouverneur von Ohio in zeitgleich am Sonntagabend (Ortszeit) veröffentlichten Statements bekannt. Eine Kandidatur Trumps bei der Präsidentenwahl gegen einen Mitbewerber der Demokraten im November wäre „eine sichere Katastrophe“, schrieb der Wahlkampfmanager von Cruz, Jeff Roe. Die Vereinbarung sieht vor, dass sich Kasich am 3. Mai bei der Vorwahl in Indiana zurückhält, und sich auf die Abstimmungen in Oregon am 17. Mai und New Mexico am 7. Juni konzentriert, wo Cruz ihm den Weg freimachen will. In anderen Staaten wollen sie dagegen weiter gegeneinander konkurrieren. Trumps spöttische Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: „Es ist traurig, dass zwei erwachsene Politiker sich gegen jemanden zusammentun müssen, der erst seit zehn Monaten Politiker ist, nur damit sie verhindern, dass dieser die Nominierung der Republikaner bekommt.“ Trump IMPRESSUM |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sächsische Zeitung Unabhängige Tageszeitung • Pflichtblatt der Börse Berlin Verlag DDV Mediengruppe GmbH & Co.KG, Dresden Chefredakteur Uwe Vetterick (verantwortlich i. S. d. P.) Geschäftsführer Carsten Dietmann (verantwortlich) Hausanschrift Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Postanschrift Sächsische Zeitung, 01055 Dresden Druck Dresdner Verlagshaus Druck GmbH Meinholdstraße 2, 01129 Dresden Geschäftsführer Volker Klaes [email protected] Anzeigen, Vertrieb und Marketing Sächsische Zeitung GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Verlagsgeschäftsführer Torsten Klose [email protected] Anzeigenleitung Tobias Spitzhorn (verantw.) [email protected] Vertriebsleitung Nikolaus von der Hagen [email protected] Marketingleitung Susann Puschke [email protected] Im Abonnement ist das wöchentlich erscheinende TV-Magazin „rtv“ enthalten. Abbestellungen können nur zum Quartalsende ausgesprochen werden und müssen 6 Wochen vorher schriftlich beim Verlag oder den Treffpunkten vorliegen. Im Falle höherer Gewalt und bei Arbeitskampf besteht kein Belieferungs- oder Entschädigungsanspruch. Es gilt die Anzeigenpreisliste 18a vom 1. März 2015. Ausführliches Impressum sonnabends. Impressum Lokalteil siehe dort. Aboservice 0351 4864-2107 o. 01802 328328 (Mo – Fr 7 –18 Uhr, Sa 8 – 12 Uhr; 6 Ct./Anruf a. d. dt. Festnetz, Mobilfunknetz max. 42 Ct./Min SZ-Ticketservice/Anzeigen 0351 84042002 / 840444 SZ-Reisen 0800 2500000 (Anruf kostenlos) Mo – Fr 9 – 18Uhr E-Mail-Adressen [email protected] [email protected]; [email protected] Internet http://www.sz-online.de; http://www.doebelneranzeiger.de Acht von neun Bundesländern in Österreich haben sich für die Populisten entschieden. Von Matthias Röder, Wien Plädoyer für geeinten Westen Woher die Wucht dieses Bekenntnisses? Barack Obama war in den gut sieben Jahren seiner Präsidentschaft nie speziell interessiert an diesem Teil der Welt. Er war gewiss nie gegen Europa oder die EU, fand aber Asien schlicht spannender. Wichtiger, interessanter, prosperierender. Nun, sozusagen im Winter seiner zwei Amtszeiten, in Zeiten des internationalen Terrorismus und historischer Völkerwanderungen, da dürfte dem Präsidenten klar geworden sein, wie sehr der Westen zusammenhalten muss, wenn nicht alles den Bach runtergehen soll. Der späte Barack Obama will den einen Westen – nicht viele kleine. Und so zählt er einige Probleme auf. Fremdenhass, Unsicherheit, Intoleranz, Armut, Seuchen – all das lasse sich besser gemeinsam angehen. Der Terror sei im Herzen des Kontinents angekommen, an seinen Arbeitsplätzen, in seinen Cafés und Flughäfen. „Dies ist ein entscheidender Moment in der Geschichte“, mahnt Obama. Von Beginn an hat Obama Wert darauf gelegt, dass die USA nicht mehr alles alleine machen können und wollen, und zog, unter anderem, die Truppen aus dem Irak und Afghanistan ab. Obama nahm dem Weltpolizisten USA sozusagen die Mütze ab. Nur hat diese Rolle, die dann auf möglichst viele Schultern verteilt werden sollte, bisher niemand anderes angenommen. Das ist zum einen ein gewaltiges Problem, zum anderen wird es Obama selbst zum Vorwurf gemacht. Also wirbt er. Wie- FPÖ räumt bei Präsidentenwahl ab ist ein politischer Quereinsteiger, er hat noch nie ein Amt innegehabt. Tatsächlich waren Cruz und Kasich sich im emotional aufgeladenen Wahlkampf nicht sehr freundlich gesonnen. Ihre Abmachung kommt unmittelbar vor einer Reihe weiterer Abstimmungen: An diesem Dienstag wählen beide Parteien in Connecticut, Delaware, Maryland, Pennsylvania und Rhode Island. In den Staaten an der Ostküste werden Trump gute Chancen auf einen Sieg nachgesagt. Für die Nominierung der Republikaner braucht ein Kandidat beim Parteikonvent im Juli insgesamt 1 237 Delegiertenstimmen. Trump ist der einzige Bewerber bei den Republikanern, der noch vor dem Parteitag die absolute Mehrheit der Delegierten hinter sich bringen könnte. Allerdings ist das auch bei dem Immobilien-Milliardär fraglich. Die restlichen Vorwahlen müssten für ihn sehr gut laufen. Wenn keiner der drei verbliebenen Bewerber auf eine Mehrheit kommt, würde es auf dem Parteitag mehrere Wahlgänge geben. Das Ergebnis der Vorwahlen wäre für einen großen Teil der Delegierten nicht mehr bindend. (dpa) Der Triumph der rechten FPÖ in der ersten Runde der Bundespräsidentenwahlen in Österreich beflügelt die Gesinnungsgenossen in Europa. „In vielen Ländern Europas gibt es einen starken Schub der patriotischen Bewegungen“, sagte die Chefin des rechtsextremen „Front National“, Marine Le Pen, am Montag dem Sender France 2. Der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders twitterte zum Wahlausgang ein „Fantastisch“. In Deutschland zeigte sich die AfD erfreut. „Unser politischer Verbündeter in Österreich hat damit ein weiteres deutliches Zeichen gesetzt, bravo“, sagte das AfD-Bundesvorstandsmitglied André Poggenburg am Montag. Die österreichischen Rechtspopulisten hatten mit ihrem Kandidaten Norbert Hofer am Sonntag den Vorentscheid um das Amt des Staatsoberhaupts mit rund 35 Prozent klar gewonnen. Dabei profitierte die FPÖ vor allem vom gewaltigen Zuspruch der Arbeiter. Nach einer Analyse des Sozialforschungsinstituts Sora wählten 72 Prozent der Arbeiter die FPÖ. Die sozialdemokratische SPÖ kam in dieser Wählergruppe auf nur zehn Prozent. Auch von den Angestellten bekam Hofer mit 37 Prozent deutlich mehr Stimmen als jeder andere der übrigen fünf Bewerber. Der Triumph der FPÖ ist ein landesweites Phänomen. In acht von neun Bundesländern – Ausnahme ist Wien – stimmten die meisten Wähler für Hofer. Der 45-Jährige betonte nach der Wahl erneut, er werde sich für mehr direkte Demokratie einsetzen, die innere Sicherheit zu seinem Anliegen machen und das Freihandelsabkommen TTIP erst nach einer Volksabstimmung unterschreiben. Laut Wahlforschern war der Schlüssel zum Erfolg die hohe Glaubwürdigkeit von Hofer, als jemand, der die Sorgen der Bürger ernst nehme. Hofer tritt am 22. Mai gegen den ExGrünen-Chef Alexander Van der Bellen an. Der 72-jährige Wirtschaftsprofessor versprach, im Fall seiner Wahl die Regierung zu einer erfolgreicheren Wirtschaftspolitik drängen zu wollen. Er hatte rund 21 Prozent der Wähler überzeugt. (dpa) Wahlen bringen Rechtsruck in Serbien Belgrad. Die vorgezogenen Parlamentswahlen haben in Serbien für einen deutlichen Rechtsruck gesorgt. Die extremen Nationalisten unter Vojislav Seselj erzielten acht Prozent der Stimmen. Das teilte die staatliche Wahlkommission am Montag in Belgrad mit. Sie ziehen erstmals seit Jahren wieder ins Parlament ein und sind sogar zur Nummer drei aufgestiegen. Gemeinsam mit einer zweiten radikalen Partei konnte die extreme Rechte damit 13 Prozent der Wähler für sich gewinnen. Klarer Wahlsieger ist mit gut 48 Prozent aber die Fortschrittspartei des amtierenden Regierungschefs Aleksandar Vucic. Seine Partei dominiert die Politik des EU-Kandidatenlandes nun noch mehr. Vucic will Serbien aus der wirtschaftlichen und sozialen Misere führen und setzt dabei auf Brüssel und besonders auf Deutschland, das er als großes Vorbild beschreibt. Seine Kritiker unter den Intellektuellen des Landes und in der Opposition legen ihm dagegen diktatorische Züge, Korruption sowie die Knebelung von Justiz und Medien zur Last. (dpa) Der Besserwisser Im Blickpunkt Thilo Sarrazin philosophiert mal wieder – über Illusionen und Denkfehler der Politik. Von Andreas Rabenstein Der frühere SPDPolitiker Thilo Sarrazin stellte am Montag sein neues Buch „Wunschdenken. Europa, Währung, Bildung, Einwanderung – warum Politik so häufig scheitert“ vor. E r hat es wieder getan. Der frühere Finanzbeamte, SPD-Politiker und Bundesbanker Thilo Sarrazin setzte sich erneut mindestens ein Jahr an den Schreibtisch und verfasste ein weiteres Buch. Wer das Erregungs- und Skandalpotenzial des ersten Werkes „Deutschland schafft sich ab“ erhofft oder befürchtet, wird enttäuscht. Sarrazin greift mit seinem vierten Sachbuch auf 559 Seiten zumeist die bekannten Themen der ersten Bücher wieder auf. „Wunschdenken. Europa, Währung, Bildung, Einwanderung – warum Politik so häufig scheitert“, so der Titel. Es geht um Einwandungs- und Flüchtlingspolitik, Integrationsprobleme, schlechte Schulen und die Probleme des Euro. Wirkliche Neuig- Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa keiten findet man kaum, die ablehnende Einstellung Sarrazins zur Zuwanderung ist bekannt. Interessanter sind dagegen eine ganze Reihe von Schilderungen aus dem Inneren von Politik und Verwaltung, die über das ganze Buch verteilt sind. Auf vielen Hundert Seiten geht es aber zunächst um die Selbsttäuschung der politischen Klasse. Die allermeisten Politiker ließen sich von Hoffnungen und Erwartungen statt von Fakten und Sachkenntnis leiten, meint Sarrazin. Kanzlerin Angela Mer- kel (CDU) habe zwar das Wohl der Welt im Blick, „kaum aber noch die Interessen Europas und schon gar nicht das Interesse der Deutschen an der Zukunft der eigenen Nation“, schreibt er. Merkels Entscheidung zur Öffnung der Grenze für Flüchtlinge 2015 passt aus seiner Sicht nicht zu der sonst rationalen Politikerin. „Was mich an Angela Merkel verstört, ist, dass praktisch ihre hohe Intelligenz, Fachkunde und Fähigkeit, sich in ein Problem einzuarbeiten, solch eine Entscheidung unmöglich hätte machen müssen“, sagte der 71-Jährige am Montag bei der Vorstellung des Buches. Neueres und Konkreteres bietet Sarrazin in den Kapiteln über politische Fehler. Aus seinen Jahren als Beamter, Manager sowie Staatssekretär und Senator beschreibt er Bonner Finanzpolitik, Verschwendung bei früheren Staatsbetrieben, Affären und Schlampereien. „Die Tendenz zur Fremdund Selbsttäuschung“ sei „ein leider oft unterschätztes Wesensmerkmal der Politik“, resümiert er. Nur in einem ist er sich sicher: Überall, wo Sarrazin selbst maßgeblich beteiligt war, lief alles glänzend. (dpa) WISSEN D I E N S TA G 26. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 5 |||||||||||||||||||||||||||||||| Zikadeninvasion von biblischem Ausmaß Die Rakete vom Typ Sojus-2.1a wurde am Samstag zum Startplatz gebracht. Am Mittwochmorgen soll sie abheben. Foto: Igor Ageyenko/Sputnik/dpa Neues Fenster zu den Sternen Cleveland. 17 Jahre lang schlummern sie tief in der Erde. Und in diesem Frühjahr schlüpfen sie in biblischem Ausmaß: Milliarden von Zikaden werden in Kürze wieder Teile des Nordostens in den USA heimsuchen. Die Insekten beißen oder stechen nicht. Aber sie bedecken Sträucher und Bäume, umschwirren Menschen und machen wochenlang einen ohrenbetäubenden Lärm, den niemand vergisst, der ihn einmal gehört hat. „Es fühlt sich an, als ob ein Ufo landen würde“, erzählte ein Anwohner der Washington Post. Die sogenannten 17-Jahres-Zikaden schlüpfen fast im gesamten Nordosten, doch da sie unterschiedlichen Brutzyklen angehören, tun sie das nicht überall gleichzeitig. In diesem Mai ist nun „Brut 5“ am Start, die in Virginia, West-Virginia und Pennsylvania sowie Teilen Ohios, New Yorks und Marylands heimisch ist. Im Großraum Washington D.C. und den angrenzenden Bundesstaaten wird der nächste große Schwarm 2021 erwartet. „Brut 5“ setzt sich aus drei Zikadenarten zusammen. Sie alle sind ausgewachsen knapp vier Zentimeter lang und haben rote, gewölbte Augen. Ihre harten, glatten Panzer bleiben nach dem Absterben der Zikaden zurück und bedecken Straßen und Gärten. Die Insekten trinken Pflanzensäfte, aber futtern keine Blätter und richten bei ausgewachsenen Bäumen meist keine Schäden an. Daneben gibt es weiter im Süden der USA auch Zikaden, die sich in 13Jahres-Zyklen entwickeln, andere schlüpfen sogar jährlich. Ihre Bestände sind jedoch überschaubar. (dpa) Von Wostotschny soll bis 2030 der erste Kosmonaut zum Mond fliegen. Pleiten, Pech und Pannen überschatten das Projekt. Von Thomas Körbel und Wolfgang Jung D RUSSLAND Moskau Russlands neuer Weltraumbahnhof in Fernost Kosmodrom Wostotschny 2016 fertiggestellt 2. Bauphase CHINA KASACHSTAN: Kosmodrom Baikonur JAPAN Wetterstation 2 000 km Gebäude: Straßen: Schienen: Kosten*: 23984 er Stolz der russischen Ingenieure ist 52 Meter hoch: ein mobiler Versorgungsturm auf Schienen für den Abschuss der ersten Rakete von Russlands neuem Kosmodrom Wostotschny. Wie ein gewaltiger Schrank soll der Gerüstturm künftig vor Starts um die Raketen geschoben werden. Bei Temperaturen zwischen fast minus 50 Grad Celsius und rund 40 Grad plus im Osten Sibiriens könnten die Spezialisten so geschützt arbeiten, erklärt Igor Komarow, Chef der Raumfahrtbehörde Roskosmos. „Das ist einzigartig.“ Die Bewährungsprobe für den neuen Weltraumbahnhof steht an diesem Mittwoch an. Präsident Wladimir Putin will mit dem ersten Start von Wostotschny den Beginn einer neuen Ära in der russischen Raumfahrt einläuten. Die Rakete vom Typ Sojus-2.1a mit drei Satelliten an Bord soll um 4.01 Uhr MESZ abheben. Wostotschny im Gebiet Amur – rund 8 000 Kilometer östlich des Machtzentrums Moskau – wird Russlands neues Fenster zu den Sternen. Hier will die stolze Raumfahrtnation bis 2030 ihren ersten Kosmonauten zum Mond schicken, ein Flug zum Mars soll folgen. Für den Ausbau eines früheren Militärgeländes haben Tausende Arbeiter eine 700 Quadratkilometer große Schneise – eine Fläche etwa so groß wie Hamburg – in die Taiga geschlagen. Wichtige Infrastruktur wie die Schnellstraßen, Eisenbahn und Seehäfen machen den Standort attraktiv. Und die russische Führung erhofft sich vom neuen Kosmodrom weitere Impulse für die Entwicklung der Region sowie neue Arbeitsplätze. Ein Vorteil ist auch der relativ kurze Abstand zum Äquator. So gibt die Erdrotation der startenden Rakete zusätzlichen Schub. Während in Moskau Regierungsmitglieder betonen, das Kosmodrom sei ein „Schaufenster für ein modernes Russland“, trüben massive Korruptionsvorwürfe das Bild des Prestigeprojekts. Millionen Euro Startkomplex für Sojus-2Trägerrakete über 450 97,3 km 98,6 km 4,8 bis 6,4 Mrd. € Flughafen 2 km Hauptwetterstation Zentrum für bemannte Raumfahrt Industrieanlagen Verwaltungszentrum Startkomplex für AngaraTrägerrakete Raketenbetankung Sauerstoff-/StickstoffFabrik Technischer Komplex/ Raketenmontage Lager für Raketentreibstoff Antennenkomplex zur Raketenbahnverfolgung Industriegebiet Uglegorsk Transsibirische Eisenbahn Geschäftszentrum Kosmonauten-Trainingszentrum Wohngebiete für insgesamt 32 000 Menschen Sojus-2 Startmasse 309 t Kläranlage *umgerechnet, Stand Anfang Juli 2015 versickerten, mehrere Funktionäre sitzen im Gefängnis. Baupfusch und Streit über nicht gezahlte Löhne haben den ursprünglich für Dezember 2015 geplanten Start verzögert. Der Agentur Tass zufolge klagen inzwischen mehr als 1 100 Arbeiter über ausstehende Gehälter in Gesamthöhe von umge- Angara A5 Startmasse 773 t Quelle: Roskosmos rechnet rund 1,7 Millionen Euro. Wegen einer Rezession kürzte die Regierung das Raumfahrtbudget bis 2025 um ein Drittel auf rund 18 Milliarden Euro. Allen Problemen zum Trotz ist Russlands Raumfahrtelite vom Erfolg des Milliardenprojekts Weltraumbahnhof überzeugt. „Wostotschny ist eindeutig das beste (Kosmodrom)“, sagt Roskosmos-Direktor Komarow. In vielen Punkten setze die hochmoderne Raketenbasis weltweit Maßstäbe, sei es bei der Automatisierung oder in Technologiefragen, meint er. Kremlchef Putin betont vor dem Start demonstrativ, dass Wostotschny auch Basis für eine friedliche Zusammenarbeit sein soll – mit den USA, Europa, Japan. „Vielleicht gelingt es uns, dass wir uns über den Kosmos auch auf der Erde besser verstehen“, sagt er angesichts gespannter Beziehungen zum Westen wegen Ukraine- und Syrien-Konflikt. Mit Wostotschny will sich Russland auch langfristig unabhängig machen von seinem Kosmodrom Baikonur in Kasachstan. Für das gewaltige Areal zahlt Russland jährlich rund 100 Millionen Euro Pacht. Baikonur steht wie kein zweiter Ort für die Erfolge der sowjetischen Raumfahrt. Von hier aus startete Juri Gagarin vor 55 Jahren zum ersten Flug eines Menschen im Kosmos. Nach dem Zerfall der UdSSR und Kasachstans Unabhängigkeit 1991 lag Baikonur aber plötzlich im Ausland. Als alternativlos bezeichnet der Experte Igor Korotschenko Wostotschny daher. „Russland braucht einen eigenen Zugang ins All.“ Beim überwiegend russischen Personal in Baikonur geht indes die Angst vor einem Verlust des Jobs um. Viele erklären sich in Internetforen bereit, aus Kasachstan in den Fernen Osten nach Wostotschny zu ziehen. Komarow beschwichtigt indes: „Bemannte Flüge werden wohl bis 2023 nur von Baikonur erfolgen.“ Zudem werde das Kosmodrom für Starts von Proton-Raketen benötigt, da für diesen Typ keine Rampe in Wostotschny geplant sei. Nach dem ersten Start soll zunächst für ein Jahr Ruhe sein. Denn Wostotschny ist noch nicht völlig fertig. Das nächste Abheben einer Rakete wird 2017 erwartet. Komarow schätzt, dass der Betrieb erst 2018 richtig anlaufen wird. Mit dem Start kommerzieller Satelliten will Russland dann auf einem umkämpften Markt viel Geld verdienen. (dpa) Nicht gerade gefährlich, aber ausgesprochen lästig: eine 17-Jahres-Zikade. Foto: epa/Tannen Maury/dpa Der teuerste Stoff der Welt Hamburg. Nicht Gold, Diamanten oder Plutonium, sondern „endohedrale Fullerene“ sind das vermutlich teuerste Material der Welt. Das berichtet das Magazin Geo in seiner aktuellen Ausgabe. Wissenschaftler erzielten demnach 32 000 US-Dollar für 200 Mikrogramm des Stoffes. Die gleiche Menge an Gold würde nur rund 0,007 Euro kosten. 200 Mikrogramm entsprechen etwa einem Drittel des Gewichts eines menschlichen Haares. Endohedrale Komplexe sind kugelförmige Nanostrukturen, die aus 60 Kohlenstoffatomen bestehen. Diese Atome bilden einen stabilen Käfig, in dessen Innerem andere Atome – zum Beispiel Stickstoff – platziert werden können. Weil die Elektronen eines auf diese Weise gefangenen Stickstoffatoms extrem stabil schwingen, könnten derartige Fullerene künftig die Zeitmessung revolutionieren: Atomuhren, heute noch so groß wie ganze Wandschränke, ließen sich dann auch in Smartphones oder Armbanduhren einbauen – sofern der Stoff günstiger wird. (epd) Kein Mensch ist unmusikalisch Ein Instrument zu lernen, kann eine mühsame Sache sein. Doch warum bleiben einige Kinder am Ball, während andere aufgeben? Von Christina Sticht D aniel Müllensiefen ist überzeugt: „Jeder kann singen oder ein Instrument lernen.“ Der 45 Jahre alte Musikpsychologe von der University of London will in einer Langzeitstudie ergründen, wie sich musikalische Fähigkeiten im Alter zwischen 10 und 20 Jahren entwickeln. Dabei soll geklärt werden, warum für manche Jugendliche die Musik einen wichtigen Stellenwert im Leben bekommt, vielleicht sogar zum Berufsziel wird, während andere sich irgendwann nur noch aufs Radiohören beschränken. Das auf fünf Jahre angelegte Kooperationsprojekt am Hanover Music Lab der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) wird mit 250 000 Euro von der Alexander-von-Humboldt-Stiftung gefördert. Müllensiefens Forschungsvorhaben wurde auch ausgewählt, weil er einen neuen Weg gefunden hat, um Musikalität – er spricht von musikalischer Erfahrenheit – zu messen. Dieser sogenannte Goldsmith Musical Sophistication Index (Gold-MSI) besteht aus einem Selbstauskunfts-Fragebogen sowie einer Vielzahl von praktischen Tests. Eine Stärke des Gold-MSI sei, dass er viele Facetten berücksichtige, sagt der Leiter des Hanover Music Lab, Reinhard Kopiez. Dazu zählen etwa das Komponieren, Musikkritik und -vermittlung sowie Empathie, also das Gespür eines DJs für das Stück, das die Leute auf der Tanzfläche als nächstes hören wollen. „Musikalische Kompetenz bedeutet weit mehr, als ein Instrument zu beherrschen oder gar Musik studiert zu haben“, sagt Kopiez. Der Wettbewerb „Jugend musiziert“ erkenne dies inzwischen an, indem es zumindest in manchen Bundesländern auch einen DJ-Contest gebe. „Die Geschichte ist voll von Musikern, die durch alle Raster fallen. Paul McCartney gehört dazu oder Wer daran glaubt, sich durch Üben verbessern zu können, ist oft auch musikalisch, sagen Psychologen. Foto: dpa/Jens Büttner auch der Gitarrist Django Reinhardt“, betont Kopiez. Nach Angaben des Deutschen Musikrates musizieren mindestens 14 Millionen Menschen in Deutschland in ihrer Freizeit oder singen in einem Chor. Was aber bringt die einen dazu, am Ball zu bleiben, während die anderen ein Instrument aufgeben, weil sie genervt vom Üben sind oder keine Zeit mehr haben? In Vorstudien mit Schülern in England sowie in Baden-Württemberg haben Müllensiefen und sein Team festgestellt, dass es Schnittmengen zwischen musikalischen Fähigkeiten, guten Schulnoten, Intelligenz und der eigenen Wahrnehmung der Jugendlichen gibt. „Wer daran glaubt, sich durch Üben verbessern zu können, ist oft auch musikalisch“, sagt Müllensiefen. „Wir wollen herausfinden, ob diese Einstellung zuerst da ist oder ob Kinder vielleicht anhand eines Instruments lernen, dass man durch Üben etwas erreichen kann.“ „Ein positives Selbstbild hat einen wesentlichen Einfluss auf die Musikalität“, sagt der Leiter des Instituts für Begabungsforschung in der Musik (IBFM) an der Universität Paderborn, Heiner Gembris. Dies hänge erheblich vom Elternhaus und auch von den Lehrern ab. „Deshalb sollte kei- nem Kind gesagt werden: ,Du bist unmusikalisch‘, weil ihm sonst das Selbstvertrauen und die Freude genommen werden. Jeder Mensch ist musikalisch begabt, die einen mehr, die anderen weniger.“ Die Langzeitstudie in Hannover soll Erkenntnisse zu den angenommenen positiven Wirkungen des Musizierens bringen. Einen Forschungsüberblick dazu hat Gembris für die Bertelsmann Stiftung zusammengestellt. Darin wird deutlich: Die Formel „Musik macht intelligent“ ist zu einfach und nicht empirisch belegt. Allerdings gibt es Hinweise darauf, dass Musizieren über einen Zeitraum von zehn Jahren hinweg positive Einflüsse auf die kognitiven Leistungen von Kindern haben kann. Wer musiziert, scheint außerdem besser in der Lage zu sein, mit seinen Gefühlen umzugehen. „In jüngster Zeit weisen Forschungen vor allem den positiven Einfluss von Singen und Musizieren auf das Wohlbefinden und die Gesundheit nach“, sagt Gembris. Dies könne etwa bei Förderprogrammen für Flüchtlingskindern von Interesse sein. (dpa) SÄCHSISCHE ZEITUNG SACHSEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 6 ||||||||||||||||||||| D I E N S TA G 26. APRIL 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / S A C H S E N NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Haftstrafe für Animateur wegen Kindesmissbrauchs Chemnitz/Waren. Das Amtsgericht Waren an der Müritz hat einen ehemaligen Animateur aus Chemnitz zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt, weil er Mädchen im Urlaub sexuell missbraucht hat. Der 28-Jährige gestand die Vorwürfe am Montag vor Gericht umfassend, so ein Gerichtssprecher. Die Vorfälle hatten sich im Juli 2015 in einem Hotel in Mecklenburg-Vorpommern ereignet. Der frühere Kinderbetreuer gab zu, vier Mädchen im Alter von sieben bis elf Jahren beim Baden im Schwimmbad im Intimbereich berührt zu haben. Die Kinder erzählten Angehörigen davon, sodass die Vorfälle kurz danach aufflogen. (dpa) Ende einer Industrie-Ruine D ie ersten Augenzeugen meldeten „meterhohe Flammen“. Gegen 22.48 Uhr ging am Sonntagabend der Notruf bei der Feuerwehr in Görlitz ein. Eine ehemalige Färberei, die seit Jahren leer steht, brannte lichterloh. Rund 30 Einsatzkräfte machten sich auf den Weg. Aus Sicherheitsgründen konnten sie zunächst nicht zum Brandherd im Inneren des Gebäudes vordringen. Erst gegen drei Uhr war der Brand unter Kontrolle, aber noch am Vormittag wurden letzte Brandnester gelöscht. Verletzt wurde bei dem Feuer niemand. Die Brandursache ist derzeit unklar. Die Kriminalpolizei werde nach Abschluss der Löscharbeiten die Ermittlungen aufnehmen, hieß es. (SZ) Pegida läuft erstmals über die Prager Straße Von Linda Barthel W enn es um die berufliche Laufbahn geht, können manchmal zwei oder drei Zentimeter über die Zukunft entscheiden. Bei einigen Berufen zählen nämlich nicht nur Teamfähigkeit oder Kompetenz, sondern auch das, was das Maßband zeigt. Das gilt in Sachsen zum Beispiel für angehende Polizisten und Feuerwehrmänner. Unter 1,60 Meter geht hier nichts, während man in den meisten anderen Berufen kein Mindestmaß an Größe vorweisen muss. Ob der Kassierer aus dem benachbarten Supermarkt 1,52 oder 2,10 Meter groß ist, interessiert keinen. Zur sächsischen Polizei dürfen dagegen nur Frauen und Männer, die mindestens 1,60 Meter messen. Wer kleiner ist, wird nicht einmal zum Auswahlverfahren zugelassen. So steht es in der Antwort von Innenminister Markus Ulbig (CDU) auf eine Anfrage des Linken-Politikers Horst Wehner. Er wollte sich über die derzeitige Rechtslage bei Körpergrößen als berufliche Zulassungsvoraussetzungen in Sachsen informieren. „Mindestgrößen benachteiligen Frauen in Bewerbungsverfahren, weil diese im Durchschnitt kleiner sind als Männer“, sagt Wehner. „Wir wollen diese überflüssigen Regeln abschaffen, weil die körperliche Eignung sowieso in separaten Tests geprüft wird.“ 2013 hatten die Linken im Landtag bereits einen Antrag eingereicht und gefordert, die Mindestkörpergrößen ersatzlos zu streichen. Die Initiative schlug fehl – doch die Ablehnung blieb. Entschädigung von der Lufthansa Öffentlich diskutiert wurde das Thema jüngst wieder durch die Lufthansa. Die Fluggesellschaft hatte einer Bewerberin den Ausbildungsplatz verweigert, weil sie kleiner als 1,65 Meter ist. Lufthansa argumentierte damit, dass Piloten auch in Extremsituationen schnell alle Schalter und Hebel erreichen müssen. Am Ende saß die abgewiesene Bewerberin am längeren Hebel: Sie klagte und bekam 14 000 Euro Entschädigung von der Lufthansa gezahlt. Nicht nur bei der sächsischen Polizei, sondern auch bei den Feuerwehren gibt es eine geforderte Mindestgröße. Das Maß Granate am Fundort von Leiche entdeckt Leipzig. Die Polizei hat am Montag die Spurensuche am Fundort einer zerstückelten Frauenleiche am Leipziger Elsterflutbecken fortgesetzt. Im Wasser kamen Polizeitaucher zum Einsatz. Die Uferbereiche wurden von einer Kette von Bereitschaftspolizisten durchkämmt, wie eine Sprecherin sagte. Die Ermittler wollten unter anderem klären, wie die verstümmelte Leiche in den Fluss gekommen ist. Ein Spaziergänger hatte den grausam zugerichteten Torso am vergangenen Donnerstag entdeckt. Die Identität der Toten war weiterhin unklar. Die Leiche sei in der Rechtsmedizin untersucht worden, sagte Ricardo Schulz, Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig. Welche Erkenntnisse dabei gewonnen wurden, werde aus „ermittlungstaktischen Gründen“ derzeit nicht mitgeteilt. Es gehe darum, alle erdenklichen Beweismittel zu sichern und auszuwerten. Bevor die Polizeitaucher das Elsterflutbecken absuchten, kamen Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes zum Einsatz. Am Freitag war bei der Suche ein bombenähnlicher Gegenstand gefunden worden. Um die Taucher nicht zu gefährden, wurde er am Montag geborgen. Es handelte sich laut Polizei um eine verrostete Granate, die am Vormittag geborgen wurde. Das Geschoss stammte wahrscheinlich aus dem Zweiten Weltkrieg. (dpa) von 1,65 Meter ist Zulassungsvoraussetzung für den Vorbereitungsdienst. Nur in Ausnahmefällen – und natürlich bei der Freiwilligen Feuerwehr – wird davon abgewichen. Laut sächsischem Innenministerium entscheidet die Einstellungsbehörde, sprich die Gemeinde, ob die Bewerbung an der Körpergröße scheitert oder nicht. Die Mindestgrößen seien festgelegt worden, damit die künftigen Polizisten und Feuerwehrmänner den körperlichen Anforderungen und Einsatzbedingungen des Berufs gewachsen seien, heißt es aus dem Innenministerium. Die Maße dienten daher auch dem „Gesundheitsschutz der Bewerber“. Eine Änderung oder Aufhebung sei nicht vorgesehen. „Die gute Nachwuchsarbeit der sächsischen Feuerwehren darf nicht durch derartige Beschränkungen erschwert werden“, sagt dagegen Horst Wehner. Zumindest sollte die Grenze bei der Feuerwehr von 165 auf 160 Zentimeter abgesenkt werden – wie bei den Polizisten bereits Anfang vergangenen Jahres geschehen. Grund waren die sinkenden Schülerzahlen und der gestiegene Konkurrenzdruck. Denn sowohl der Bund als auch die Länder buhlen um geeignete Bewerber für den Polizeivollzugsdienst. Laut Innenministerium hat der Freistaat die Mindestgröße deshalb auf das in anderen Bundesländern geltende Maß herabgesenkt. Die Länder sind sich jedoch uneinig. In Thüringen müssen die angehenden Polizisten beispielsweise mindestens 1,63 Meter groß sein. Bremen verzichtet dagegen komplett auf eine bestimmte Körpergröße als Zulassungsvoraussetzung. In Nordrhein-Westfalen hat ein Gericht die Mindestgrößen-Regelung erst vor wenigen Wochen gekippt. Ein Bewerber war zuvor abgelehnt worden, weil er das geforderte Maß von 1,68 Meter um zwei Zentimeter verfehlte. Er klagte und bekam vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen recht. Die Grenze sei willkürlich. Übrigens kommt es nicht nur auf die Größe an. Ebenso entscheidend ist, was die Waage zeigt. Angehende Polizisten müssen einen bestimmten Body-Mass-Index haben. Der BMI setzt Körpergröße und Gewicht in Relation. Bei Werten unter 18 und über 27,5 geht nichts. Irritationen um Wirtschafts-Schulfach Dresden. Das Fach Technik, Hauswirtschaft, Wirtschaft (THW) soll ab dem neuen Schuljahr komplett aus der Stundentafel der 10. Klassen gestrichen werden. Darüber informierte die Bildungspolitikerin der Linken, Cornelia Falken, am Montag. Sie nennt das „ein besonders spektakuläres Mittel, um dem Lehrermangel zu begegnen“, schließlich würden damit gleich drei Unterrichtsstunden pro Woche gespart. Sachsen spare damit aber ausgerechnet an der Berufsvorbereitung der Schüler, kritisiert die Abgeordnete und wirft Kultusministerin Kurth (CDU) vor, einen Zickzackkurs in ihrer Politik zu vollführen. Im Kultusministerium gibt es tatsächlich Überle- gungen, die Stundentafel in Klasse 10 zu kürzen, wird bestätigt. Der Grund: Zur Stärkung der politischen Bildung soll es keine Abwahlmöglichkeit von Geschichte oder Geografie in Klasse 10 mehr geben. Damit stiege aber die Belastung für Schüler um zwei Wochenstunden. Um das zu vermeiden, sei denkbar, die sogenannten Vertiefungskurse zu kürzen, so ein Sprecher. Das Fach THW indes bleibe „als Säule der Oberschule unangetastet“. Verwunderlich ist die Aufregung dennoch: Laut gültiger Stundentafel für die Oberschulen wird THW in Sachsen zwar in den Klassenstufen 7, 8 und 9 unterrichtet. In Klasse 10 allerdings nicht. (SZ/cl) Vermummte greifen Bankfiliale in Leipzig an Leipzig. Eine Gruppe von etwa 40 Vermummten hat in Leipzig randaliert. Die mutmaßlichen Linksextremisten zündeten am Sonntagabend Bengalos und eine Rauchbombe und bewarfen eine Bankfiliale im Stadtteil Plagwitz mit Steinen, Farbbeuteln und Teer. Wie die Polizei am Montag mitteilte, wurde zudem in unmittelbarer Nähe der Bank mit roter Farbe der Spruch „Fight against Nazis & Cops“ („Kampf gegen Nazis und Cops“) an eine Hauswand gesprüht. Das alles spreche „einmal mehr die eindeutige Sprache linksextremistischer Täter“, erklärte die Polizei. Der Staatsschutz ermittelt. (dpa) ANZEIGE T-Shirts mit SZ-Card [D] 9,901 [D] 8,90 1 Mottive: Süße Bübbi/I lo ove Mäbbl‘s Größen: 86–94 | 96 6–104 | 106–116 JETZT BESTELLEN! zzgl. 2,95 ” Versandkosten,/ab 35,– ” versandkostenfrei · SAXO’PPPhon hon GmbH,, Ostra-Allee 20,, 01067 Dresdenn Polizisten und Feuerwehrleute in Sachsen müssen sich an ihrer Länge messen lassen. Die Linken wollen das ändern. 1 Ein Mindestmaß an Größe © Fotolia: Andrey Kuzmin / gekaskr Foto: Danilo Dittrich Dresden. Die islamfeindliche Pegida-Bewegung hat am Montagabend vor dem Hauptbahnhof demonstriert. Anschließend führte der Zug über die St. Petersburger Straße und erstmals auch über Dresdens Einkaufsmeile, die Prager Straße – laut der Gruppe durchgezählt mit bis zu 3 600 Teilnehmern. Zur Gepida-Gegendemo kamen rund 170 Teilnehmer. In seiner Rede ging Pegida-Führer Lutz Bachmann auch auf den Prozess am Dresdner Amtsgericht ein, indem er sich derzeit wegen Volksverhetzung verantworten muss. Außerdem beklagte er, dass Facebook seine Seite in dem sozialen Netzwerk gesperrt hat. Nächste Woche will Pegida wieder auf der Prager Straße demonstrieren. (SZ/lex/two/jv) (0351) 48 64 18 27 www.editionSZ.de „Wir sind kein Museum“ Acht kommerziell betriebene Dampfeisenbahnen rollen in der Saison durch den Freistaat. Für viele Mitarbeiter ist das Schwerstarbeit. Von Claudia Drescher Die schnaufende Lok ist längst außer Sicht. Nur die Dampfwolke hängt noch zwischen den dunkelgrünen Fichten des Erzgebirgswalds. Mit gemächlichen 25 Stundenkilometern rollt die Fichtelbergbahn von Oberwiesenthal in Richtung Cranzahl. 240 Höhenmeter muss die „alte Dame“, wie die Loks gern genannt werden, auf 17 Kilometern Strecke bewältigen. Acht Schmalspurbahnen fahren durch Sachsen. Fünf davon stehen wie die Fichtelbergbahn täglich unter Dampf. Das ist in Deutschland einzigartig, betont Dagmar Weigert von der Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft. Zu dem Unternehmen gehören neben der Oberwiesenthaler Bahn Dauereinsatz ohne Ein- und Ausschalter: Die Fichtelbergbahn dampft in Richtung Oberwiesenthal einen Berg hinauf. Foto: dpa/Jan Woitas die Weißeritzbahn in der Sächsischen Schweiz sowie die Lößnitzgrundbahn zwischen Radebeul und Radeburg. Hier diene die alte Dampflok sogar als Schulbus. „Wir sind also kein Museum, unsere Aufgabe ist der Schienenpersonennahverkehr“, sagt Weigert. Darüber hinaus wird die Tradition in zahlreichen Museumsbahnen gepflegt. Etwa 45 Vereine von Eisenbahnfreunden mit rund 3 000 Mitgliedern gibt es im Freistaat, berichtet Christian Sacher. Als Projektleiter der „Dampfbahn-Route“, einer 750 Kilometer langen Themenstraße quer durch Sachsen, hat er den Überblick. Das Land verfüge über das dichteste und vielseitigste Angebot in ganz Deutschland. Die Anzahl der diesjährigen Veranstaltungen rund um das Thema sei dreistellig, sagt Sacher. Die Auswahl reicht vom Festival der Zittauer Schmalspurbahn bis zu den Schwarzenberger Eisenbahntagen. „Eine Fahrt mit einem Dampfzug ist die wohl lebendigste Art und Weise, Industriekultur zu erleben. man spürt die alte Technik mit allen Sinnen und kann das Zusammenspiel von Mensch und Maschine erleben.“ Nicht ganz so romantisch geht es auf dem Führerstand einer Dampflok zu. Heizer Claus Graubner hat schon nach einem halben Arbeitstag eine feine Kohleschicht auf dem Gesicht, während er vor der Weiterfahrt Wasser nachtankt und nebenbei das Feuer im Auge behalten muss. Denn das dürfe nicht ausgehen, müsse Tag und Nacht brennen, damit die Dampflok fahren kann. „Einen Schalter zum Ein- und Ausschalten hat so eine Lok nicht“, erklärt der 63-Jährige. Um auf Betriebstemperatur zu kommen, dauere es gut sechs Stunden. Erst nach 40 Tagen gönnt man der Lok eine Pause, sie wird „kaltgemacht“ und rollt zurück in den Lokschuppen. Dort wird sie dann von Uwe Lauckner und seinen Kollegen für den nächsten Einsatz ausgewaschen und gewartet. „Platzangst darf man nicht haben, denn wir müssen in die Feuerbüchse hineinkriechen“, erklärt der 56-Jährige. Die Arbeit sei körperlich schwer und vor allen Dingen dreckig. Seine kohlrabenschwarzen Hände sprechen Bände. Auch auf der anderen Seite der Werkstatt gehören schmutzige Hände zum Tagesgeschäft. Allerdings nehmen Toni Höber und seine Kollegen die Loks mithilfe eines großen Krans einmal komplett auseinander, um die alle acht Jahre fällige Hauptuntersuchung durchzuführen. „Derzeit laufen zwei solcher Untersuchungen“, berichten die Lokschlosser. Etwa neun Monate dauere das Ganze. Am Ende müssen Sachsens Bahnen dann noch dem prüfenden Blick von Steffen Henkel standhalten. Der Landesbeauftragte für Eisenbahnaufsicht ist auch nach 30 Jahren in diesem Amt noch fasziniert von der alten Technik. „Jede einzelne Bahn ist ein Juwel“, ist der sächsische Oberaufseher überzeugt. (dpa) FEUILLETON |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| D I E N S TA G 26. APRIL 2016 * KULTUR & GESELLSCHAFT |||||||||||||||||||||7 SÄCHSISCHE ZEITUNG Wir Sachsen haben verstanden Zum Start unserer großen Zukunftsserie: CDU-Frau Sine Mardini hält 2040 als erste Muslima eine Rede im Landtag – mit Kopftuch. Von Oliver Reinhard E in letzter prüfender Blick in den Schminkspiegel ... Sine Mardini formt ihren Mund zum O, fährt noch einmal mit kirschrotem Stift die Lippen ab, stülpt sie nach innen, nach außen – fertig. Ihr Parteivorsitzender Silvanus Long atmet auf. „Können wir dann?“ „Aber immer!“ Das Lächeln soll Sicherheit signalisieren. Doch ihre Pupillen flackern |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sachsen 2040 Die Zukunftsserie der Sächsischen Zeitung |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| wie Kerzendochte. Sine Mardini ist nervös. Heute, fast 25 Jahre nach ihrer Geburt 2015 in Freital und zwei Wochen nach Bezug ihres Abgeordnetenbüros im CDU-Flur des Landtags, wird sie eine Rede im Parlament halten. Als erste Muslima überhaupt. Da darf das Herz ruhig mal schneller schlagen. Gefolgt von Long, verlässt sie kurzen Schritts das Zimmer – Sine ist Jeans gewohnt, der Rock ungewohnt eng. Sie korrigiert den Sitz ihres Hijab. Ein edles Teil, reine Seide, Geschenk ihres stolzen Vaters. Sine scheint die stille Frage des Reportes zu spüren: „Ja“, sagt sie, „das ist ein Statement. Dafür, dass ich bin, wie ich bin, und dass mein Glaube dazugehört. Aber aus der Politik muss der Islam gefälligst weiter draußen bleiben ... Und außerdem finde ich das Teil superschick.“ W assin Mardini kann es immer noch nicht fassen. Seine Tochter. Die kleine Sine. Studierte Juristin, gewählte Abgeordnete. „Ich noch weiß, wie wir kamen an in 2015, Rasha weit schwanger, hat sehr geschnauft.“ Vielstimmiges Gelächter ist die Antwort in Wassins zur Mittagspausenzeit gut gefüllter Tee-Bar in Freital. Der Blick des Fünfzigjährigen, runde Glatze, gemütlicher Schnauzer, schweift kurz ab. „Kaum hatten wir Wohnung, Sine kamen. Und bald ihre Brüder. Und kaum Kinder da, kamen in Kita und gleich lernten Deutsch. Ohne wäre alles gekommen anders.“ Sine und ihre Brüder hatten Glück. Weil ihre Eltern zu jenen Neuankömmlingen aus Syrien gehörten, die wie die Mehrzahl ihrer Landsleute zwar keine oder kaum eine Schulbildung hatten oder wie Rasha nicht mal lesen konnten. Aber sie fanden rasch Freunde und Helfer, lernten genug, um sich zurechtzufinden – und um ihre neue Heimat zu verstehen. „Das nicht einfach gewesen“, erinnert sich Wassin. „Und anfangs sehr, sehr viele Probleme.“ Die Mardinis profitierten davon, dass die Zugangsbeschränkungen zum Arbeitsmarkt bald entfielen. Noch vor seiner Anerkennung konnte er den Familienunterhalt als Servicekraft in der Gastronomie fast vollständig selbst verdienen. Drei Jahre später kam Rashas Lohn als Hilfsaltenpflegerin hinzu. Doch der Preis für die frühe Teilhabe war hoch. „Damals verloren viele ihre Ideale“, sagt Sachsens CDU-Chef Silvanus Long und blickt durch die Fenster des Treppenhauses über die Elbe zum Angela-Mer- 25 Jahre nach dem Jahr der großen Aufnahme 2015: Sine Mardini ist Deutsche mit syrischen Wurzeln, Juristin und jüngste Abgeordnete der sächsischen CDU. Zukunfts-Experten Viele fiktive Darstellungen in diesem Beitrag beruhen auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Prognosen. Dafür haben wir u. a. nachgefragt bei p Herfried Münkler. Der Politikwissenschaftler an der Humboldt-Uni glaubt, Integration wird gelingen, wenn man Zuzug begrenzt und auf Jahre enorme Mittel in den sozialen Bereich pumpt. Dennoch werde sich die „Bedrohung von unten“ durch die Konkurrenz von Neubürgern und Eingesessenen um Billig-Jobs vergrößern – vorübergehend. p Naika Foroutan vom Berliner Institut für empirische Integrations- und Migrationsforschung denkt, die künftige Identität und Stärke Deutschlands wird in „Einheit in Vielfalt“ bestehen. p Jürgen Kocka ist Historiker. Er sagt, Integration kann auch unter Beibehaltung vieler Gewohnheiten und Lebensweisen funktionieren. „Ausschlaggebend sind die deutschen Gesetze, nicht die Sitten der Mehrheitsbevölkerung.“ p Ludger Wößmann ist Bildungsökonom. Er hat ermittelt, dass die meisten Flüchtlinge nach internationalen Standards „Bildungs-Analphabeten“ sind und erst ihre Nachkommen bessere Chancen auf Teilhabe haben werden. kel-Ufer. Noch in der Linkspartei, wehrte auch er sich lange gegen die Einsicht, dass selbst das reiche Deutschland nicht dauerhaft beides kann: grenzenlos Menschen aufnehmen und versorgen – und sie gleichzeitig integrieren. „Leider musste irgendwann auch ich feststellen, dass dafür weder die Mittel reichten noch Wille und Kraft der meisten Bürger. Aber dass wir den Zuzug so stark regulieren und so viele abweisen mussten, tut mir heute noch weh.“ Die härteren Verfolgungsmaßnahmen gegen kriminelle Zuwanderer und fremdenfeindliche Einheimische hat der Bundestag hingegen nur für fünf Jahre beschlossen. Einmal musste er das Notgesetz wegen ungebrochenen Bedarfs um weitere fünf Jahre verlängern. Danach konnte es wegfallen. Natürlich war Sine Mardini anfangs viel zu klein, um zu begreifen, warum die Lage gerade in den Jahren 2020 bis 2030 dauerhaft angespannt war. „Aber dann habe ich langsam kapiert, dass es ja Ärger geben muss, wenn Alt- und Neubürger sich massenhaft um Billigjobs und -wohnungen prügeln müssen.“ Es war jene Phase, als die radikalen Parteien in Deutschland ihre Hochzeit hatten und Gebiete wie FreitalPotschappel zu Ghettos verkamen. Immer wieder gingen Neubürger und Eingesessene aufeinander los, schwoll die Kriminalität an, war die Polizei dauerpräsent. „Bis die Alt- und Neubürger erkannten, dass sie gar nicht gegenseitig Schuld trugen an der Misere“, erzählt Sine. „Und sich gegen den wahren Schuldigen verbündeten: die falsche Politik. Da hab auch ich beschlossen, Politikerin zu werden.“ Sine und Long erreichen das Ingrid-Biedenkopf-Foyer des Kurt-Biedenkopf-Plenarsaals. Sie werden erwartet. „Ich drücke die Daumen“, ruft Mario Fouad, seit acht Jahren Abgeordneter der Nationalen Alternative, einzig überlebender AfD-Ableger. Sine klatscht ihn kumpelhaft ab, zum Missfallen ihres Chefs. „Ach, Silvanus, wir müssen mit denen ja nicht koalieren. Mario hat eben kapiert, wie nötig es für eine starke Nation ist, dass auch die größten MuslimChauvis ihre Frauen zur Uni lassen. Sonst bleibe ich am Ende noch die einzige muslimische Frau im Landtag. Wenn wir da an einem Strang ziehen, ist das doch gut!“ Schon mit 15 ist die Gymnasiastin der CDU beigetreten. Zu der Zeit, als auch diese Partei unter dem Druck der Massen einsah, dass Sparen und ausgeglichener Haushalt zwar theoretisch etwas Feines sind, praktisch aber niemand etwas davon hat. „Es war kurz nach der Abwahl der NationaleAlternative/Grünen-Regierung und Bildung der Koalition zwischen Linken und CDU erst in Sachsen und dann auf Bundesebene“, erinnert sich Silvanus Long. „Da habe ich das Lager gewechselt. Weil ich meine linken Überzeugungen nicht aufgeben wollte und das bei der CDU leichter war.“ A ngeschoben von mehr Steuereinnahmen, die 15 Jahre nach dem großen Aufnahmejahr 2015 dank der Neubürger reichlicher zu fließen begannen, wurden massivere Investitionen als je zuvor in den sozialen und kulturellen Bereich gepumpt. Auch und vor allem in Sachsen. Zigtausend Ein-Euro-Jobs für angestammte und zugewanderte Deutsche entstanden, zudem Sportvereine und Kulturhäuser, auch auf dem Land. Es dauerte, aber es funktionierte. Laut Bundesbehörde für Staatsbürgerschaft und Entwicklung hat sich immerhin die Hälfte aller Neubürger ähnlich rasch und gerne integriert wie die Mardinis. Sie wurden deutsche Patrioten, nicht obwohl, sondern gerade weil sie viele ihrer Traditionen und ihren Glauben behalten durften. Sie fanden Jobs, ein Auskommen, und sie mussten mithelfen, Hunderttausende neuer Sozialfälle zu finanzieren. Heute, 20 Jahre später, zeigt die Generation ihrer Kinder zusammen mit den Kindern der Alteinge- Das ist das Letzte eit Tagen hatte ich sie nicht gesehen. Kein dummer Spruch, keine Szene auf offener Straße, keine Vorwürfe, keine schlechte Laune, kein sächsisches Wort. Vielleicht sollte ich bei ihr klingeln, nachfragen, was los ist. Aber ich hörte meine Nachbarin schon sagen: „Was soll denn los sein, wenn se nischd hörn is nischd, Sie Dussl.“ Ich lief rüber zu ihrer Wohnung, klopfte an der Tür. Nichts. Ich ging den Flur einmal runter, wieder hoch, dann drückte ich den Klingelknopf. Stille. Das war doch nicht normal. Ich zog mein Handy aus der Tasche, rief beim Hausverwalter an, wollte ihm sagen, dass meiner Nachbarin was passiert sei, dass dringend einer kommen müsse, um die Tür aufzubrechen, um hineinzustürmen, um die Frau zu retten. Aber der Mann fragte mich nur, ob ich nicht wüsste, dass meine Nachbarin weg- |||||||||||||||||||||||| S |||| Sachsen hassen Abschiede. Denn es kann sein, dass die Lücke, die dann bleibt, ihn ersetzt. ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Deutschland, deine Sachsen ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Peter Ufer gezogen sei. Ich drückte das Gespräch weg. Jetzt kam ich mir wirklich dusselig vor, dumm, zugleich albern, aber ebenso benommen. Meine Nachbarin war tatsächlich weggezogen. Einfach so. Ich lief zurück in meine Wohnung, dachte nach. Im Oktober 2010 war sie neben mir eingezogen. Gleich in der ersten Woche kam sie, holte mich, weil ein Handwerker nicht das erledigte, was sie wollte. Und als ein Fenster noch immer schief hing und ich den Handwerker darauf aufmerksam machte, da sagte der: „Das guckd sich weg.“ Erst kürzlich sagte meine Nachbarin, dass sie wegziehen wolle, weil sie nicht mehr aushält, was schiefläuft in diesem Land. Sie: „Das guckd sich ni weg.“ Wahrscheinlich hätte ich genauer zuhören müssen, Männer hören ja nie zu. Als ich mal andeutete; woanders hingehen zu wollen, da sagte sie: „Mancher hinderlässd nä Lücke, die ihn dann ersedzd.“ So war sie, immer geradeaus und hintenrum. Jetzt stand ich da. Dussel im Dusel. Der Dusel heißt im Sächsischen zum einen Benommenheit, Schlaftrunkenheit, Verwirrung, zum anderen unerwartetes, unverdientes Glück. So ist das Leben: einerseits und andererseits. So war meine Nachbarin. Ich erschrak. Was heißt hier war? Das klang ja wie ein Nachruf. Im Augenblick verschwinden zwar eine Menge Leute aus dem Leben. Wenn es einen Herrn gibt, dann scheint der sich gerade eine bunte Kapelle zusammenzustellen: Achim Mentzel, Otis Clay, David Bowie, Glenn Frey, Prince, Vanity, Keith Emerson, Roger Cicero. Unmusikalisch zu sein ist im Augenblick durchaus von Vorteil. Ich lenke ab, ich gebe es zu. Das hilft, einen Gedanken zu verlieren, der einem einen Verlust erklären will. Manchmal sagte meine Nachbarin: „Was wo sein wird, wenn ma was is?“ Ich sagte: „Was soll denn sein?“ Sie: „Nu, das weeß ich doch ni. Aber das is es ja, was is, dass keener weeß, was ma sein wird.“ Die Dialektik des Unabänderlichen, das sich ständig ändert, ist der Gedanke, den meine Nachbarin vorantrieb. Es ändert sich wieder mal alles, deshalb ist sie weg. So erkläre ich mir das, sonst hätte sie bestimmt „Auf Wiedersehen“ gesagt. Solange ich nichts von ihr höre, ist nichts. Und ich weiß genau, das genau das nicht stimmt. dsd Seit dem 26. Oktober 2010 schreibt unser Autor an dieser Stelle die Kolumne „Deutschland, Deine Sachsen“. Wenn es am schönsten ist, soll man bekanntlich aufhören und etwas Neues beginnen. Deshalb finden Sie ab der kommenden Woche wöchentlich im Wochenendmagazin Peter Ufer mit einer neuen Kolumne wieder. Peter Ufer liest gemeinsam mit SZ-Kolumnisten Michael Bittner und dem Berliner Satiriker Heiko Werning am 27. Mai im Tom Pauls Theater in Pirna. Karten unter: www.sz-ticketservice.de Bild: Malte Knaack sessenen, dass dieses Land noch nicht über den Berg, aber auf dem richtigen Weg ist. „Wie mein Vater weiß auch ich und wissen immer mehr Leute, dass unsere Einwanderungsnation vor allem stark ist wegen unserer kulturellen Vielfalt innerhalb ganz klarer Regelungen und Gesetze“, sagt Sine. „So wie Kanada und die USA.“ Die Schiebetür gleitet beiseite, Long und Mardini betreten den Plenarsaal und nehmen ihre Plätze ein. Für einen Moment ruhen die Augen aller Abgeordneten auf Sine. Manche spöttisch oder missbilligend, die meisten neugierig oder aufmunternd. Dann eröffnet der Präsident die Sitzung. Zunächst geht es um die Grenzsicherung zu Polen und Tschechien und die Regulierung der Arbeitsmigration von dort. Ein knappes Jahrzehnt nachdem diese Länder sich gegen Zuwanderung abgeschottet haben, begannen sie zu überaltern und auszudünnen. Inzwischen sind die Staatshaushalte im Verborgenen bankrott. Massenhaft zieht es Polen und Tschechen nach Deutschland. Unlängst hat Polens Staatspräsident Kardinal Tomaszewsky sein Ultimatum erneuert: entweder Milliardenkredit aus Sachsen – oder Grenzzaun. Dann ist Sine Mardini dran. Mit knappen Schritten – der Rock! – geht sie ans Rednerpult. Sie wird von ihrer Reise durch das sich mühsam von Krieg und Zerstörung erholende Syrien berichten, wo deutsche Straftäter verschiedener Herkunft zusammen mit Verurteilten anderer Länder Europas Aufbauhilfe leisten. Aber vorher muss sie noch etwas loswerden. Schließlich ist es das erste Mal, dass eine muslimische Frau im Landtag spricht. Sine legt die Hände aufs Manuskript ihres Berichts und hebt die Augen: „Liebe Frau Präsidentin, liebe Damen und Herren Abgeordnete, liebe Mitglieder der Landesregierung. Es hat lange gedauert und war weiß Gott und weiß Allah nicht leicht. Aber ich glaube, wir Sachsen haben endlich verstanden ...“ Türkei weist Vorwürfe der Sinfoniker zurück Dresden/Brüssel. Nach Vorwürfen der Dresdner Sinfoniker, die Türkei habe ihr Konzert-Projekt „Aghet“ massiv zu behindern versucht, rechtfertigt die ständige Vertretung der Türkei in Brüssel ihre Intervention: Die Projektbeschreibung auf einer Internetseite der EU-Kommission habe „einseitige Interpretationen und Anschuldigungen gegen die Türkei“ enthalten, heißt es in einer Erklärung gegenüber der Sächsischen Zeitung. Das Konzertstück „Aghet“ reflektiere „nur die armenische Sichtweise der Ereignisse von 1915“. In dem Stück geht es um die Vertreibung und Ermordung Hunderttausender Armenier im Osmanischen Reich. Die Türkei lehnt den Begriff „Völkermord“ oder „Genozid“ in diesem Zusammenhang ab. Zugleich weist die türkische Vertretung Vorwürfe zurück, sie habe auf die Kommission Druck ausgeübt oder gedroht: „Das ist nicht unser Stil.“ Da die Türkei das EU-Programm finanziell unterstütze, mit dem „Aghet“ gefördert wird, habe sie „das Recht, um Klarstellungen zu bitten.“ (SZ/mk) 8 |||||||||||||||||||||||||||||||| FEUILLETON SÄCHSISCHE ZEITUNG Bleistift, Rotstift, Geisterkult D I E N S TA G 26. APRIL 2016 Goethe, du schändliches Weib Der Maler Hirschvogel stellte 2002 das Bildermachen ein. Zwei Ausstellungen zeigen Arbeiten aus dem „Nachlass“ des quicklebendigen 50-Jährigen. In Hoppes Hoftheater spielt Barbara Schnitzler die vom Dichter verlassene Charlotte. Von Birgit Grimm Von rainer Kasselt H irschvogel? Das war doch der Maler, der plötzlich in den Ruhestand trat, obwohl er noch längst nicht das Alter dafür hatte. Der gebürtige Dresdner, der nach ein paar erfolgreichen Jahren in den 1990ern plötzlich das Künstlerdasein beendete. Kommentarlos. Konsequent. Überraschend für viele. Frustrierend für alle, die seine Arbeit schätzen, aber nichts von ihm gekauft hatten. Nun gibt es noch einmal die Gelegenheit. Die Galerie Gebr. Lehmann in Berlin und der Potsdamer Kunstverein haben Hirschvogels „Nachlass“ in zwei Ausstellungen ausgebreitet. Nachlass ist ein seltsames Wort für einen 50-Jährigen, der höchst lebendig erfolgreich ein bürgerliches Leben führt. Sagen seine Galeristen. Es gibt keinen Grund, ihnen nicht zu glauben. Aber kein anderer Begriff könnte treffender die Situation beschreiben: Wir haben es mit einem Werk zu tun, das 1991 mit einer zeichnerischen Selbstbefragung begann und unter das der Künstler im Jahr 2002 den Schlusspunkt setzte. Warum? Das bleibt sein Geheimnis. Auf seiner letzten Leinwand ist nur noch Schwärze. Dick aufgetragene Farbe, die Konturen sind besser zu ertasten als zu sehen. Die Galerie Gebr. Lehmann zeigt eine Auswahl an Zeichnungen aus den 1990erJahren. Bleistift und Rotstift auf altem, geknicktem oder gar eingerissenem, auf jeden Fall vergilbtem Papier. Im Potsdamer Ausstellungspavillon des Brandenburgischen Kunstvereins wird überwiegend Malerei gezeigt. Jeweils etwa fünfzehn Arbeiten. Sehr viel mehr dürfte es wohl nicht mehr zu zeigen geben. Hirschvogels Arbeiten wirken archaisch. Wie Felszeichnungen oder wie die geflochtenen Körpermasken der Wiru aus dem Dresdner Völkerkundemuseum. Diese G Bauplan für einen Außerirdischen? Gefährliches Mischwesen? Geist aus dem Urwald von PapuaNeuguinea? Abweisend und faszinierend zugleich sind Hirschvogels Figuren. Namen gab er ihnen keine, und so blieb auch diese Zeichnung von 1995, die wir einem Katalog von 1996 entnahmen, ohne Titel. Repro: SZ Masken aus Papua-Neuguinea stellen Geister dar und wurden ausschließlich von Männern beim Rimbu-Kult getragen. Amöbenartig breiten sich Hirschvogels Geister übers Blatt aus oder verdoppeln sich, als hätte er sich aufgeklappt. Stacheln. Haare. Nasenringe. Ängstliche Blicke. Furchteinflößende Zähne. Gürtel. Schnallen. Bänder. Diese Wesen sind abstoßend und anziehend zugleich. Geheimnisvoll und zauberhaft. Fesselnd und entfesselt. Etwas sehr Eigenes ist dem Künstler gelungen. Damit hätte er reich und berühmt werden können. Doch Hirschvogel kehrte dem Künstlerdasein den Rücken. Er ist gelernter Steinmetz wie andere Männer in seiner Familie auch und hat bis heute kein Interesse daran, aus dem Schatten seines Pseudonyms zu treten. Wie man hört, arbeitet er jetzt an einem Dresdner Theater. Zeichnungen von Hirschvogel bis 13. Mai in der Galerie Gebr. Lehmann, Berlin, Lindenstr. 35. Di – Sa 11– 18 Uhr. Malerei von Hirschvogel bis 1. Mai im Ausstellungspavillon des Brandenburgischen Kunstvereins auf der Potsdamer Freundschaftsinsel, Mi – So 14 – 18 Uhr. Kunstfest Weimar droht das Aus Weimar. Das Kunstfest Weimar, eines der renommiertesten zeitgenössischen Kunstfestivals in Deutschland, ist bedroht. Der Stadtrat wolle am kommenden Mittwoch darüber entscheiden, ob die städtische Förderung ab 2019 eingestellt werde, sagte Leiter Christian Holtzhauer. Das würde das Ende des traditionsreichen Festivals bedeuten. Ein Sprecher der Stadtverwaltung bestätigte, die Zukunft des Festes sei Gegenstand der Haushaltsberatungen. Das Kunstfest Weimar wurde 1990 als eine der ersten deutsch-deutschen Kultur- initiativen nach dem Untergang der DDR gegründet. Von 2004 bis 2013 leitete Nike Wagner, Urenkelin des Komponisten Richard Wagner, das Festival und machte es weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt. Zugleich fokussierte sie es stark auf die Musik. Nach Wagners Abschied übernahm Holtzhauer, der das Kunstfest wieder stärker für alle Künste öffnen will. Seit 2014 ist das Deutsche Nationaltheater in der Klassikerstadt Träger des Festivals. Im vergangenen Jahr lockte es mehr als 29 000 Menschen an. Sollte das Fest nicht oethe hat sich aus dem Staub gemacht. Hat Weimar 1786 bei Nacht und Nebel gen Italien verlassen. Charlotte von Stein kann es nicht fassen. Zehn Jahre währte ihre Liaison mit dem Dichter, und nun haut er einfach ab. 1 500 glutvolle Briefe und Billettchen schickte er ihr ins Haus, das soll alles für die Katz gewesen sein? Peter Hacks hat aus diesem Stoff ein kluges und witziges Stück gemacht. Wenn es in der Gesellschaft zwei Sorten von Leuten gibt, „mit denen sie nicht recht etwas anzufangen weiß, sind es die Frauen und die Genies“, schrieb er. Sein Monodrama „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“ wurde 1976 mit riesigem Erfolg im Kleinen Haus des Staatstheaters Dresden uraufgeführt. Traute Richter war Charlotte, Klaus Dieter Kirst führte Regie. Nun kehrt das Drama nach Dresden zurück. In Hoppes Hoftheater erlebte es seine umjubelte Premiere. Die Aufführung hat Staatstheater-Qualität. Regisseur Helfried Schöbel vertraut in seiner vierzigsten(!) Hoftheater-Inszenierung der Kraft und Schönheit des Stückes und der hinreißenden Darstellungskunst von Barbara Schnitzler. Die Schauspielerin vom Deutschen Theater Berlin, Tochter der großen Inge Keller und von Karl-Eduard von Schnitzler („Der schwarze Kanal“), findet einen eigenen Zugang zu dem anspruchsvollen Monolog. Elegant gekleidet, sorgfältig gekämmt, bewahrt sie bis auf winzige Momente die Contenance, spielt nicht die enttäuschte Geliebte, sondern mit kalter Hitze eine Frau von Würde und Welt. Erst am Ende lässt die Alleingelassene ins Innerste schauen und sagt fassungslos: „ O mein Gott, warum ist nur alles für uns alle so sehr viel zu schwer?“ Großartige Schauspielerin: Barbara Schnitzler Foto: Fabian Schellhorn Gespielt wird auf der stilvoll ausgestatteten Bühne von Marlit Mosler. Das Stück ist nach dem Prinzip gebaut: Eine Frau beichtet einen Geliebten. Die Rolle des Beichtvaters spielt der stumme Freiherr von Stein, sonst verkörpert von einer ausgestopften Puppe. Hier tut es ein Paar Reiterstiefel vorm Sessel. Ein hübscher Einfall. Charlotte leugnet anfangs den Ehebruch, von Akt zu Akt gibt sie immer mehr zu. Sie betont ihre Leistung als Erzieherin des Grobians: „Ich habe Goethe zu dem gemacht, was er ist.“ Je mehr sie „das Scheusal“ runterputzt, sein wetterwendisches Verhalten kritisiert, das Versagen in der körperlichen Liebe bloßstellt, desto mehr verrät die auf Post Wartende, wie sehr sie seine Anwesenheit, seine Fehler und die Liebesverse vermisst. Barbara Schnitzlers Charlotte ahmt Goethes hessischen Dialekt nach, spottet über sein Flennen und Fluchen, fühlt sich als Frau von ihm durchschaut: „Goethe, du schändliches Weib.“ Vergnüglich verrät sie Tricks, wie man ein Genie bei der Stange hält: „Mein Herr, ich habe Sie doch wohl überschätzt.“ Wieder am 14. Mai und 5. Juni, Karten: 035125 06 150 Böhmermann kündigt TV-Rückkehr an fortgeführt werden, wäre das aus Sicht des Leiters „nicht nur ein großer Verlust, sondern eine regelrechte Blamage“. Laut Holtzhauer kommen von der Stadt jährlich 250 000 Euro und vom Land Thüringen 650 000 Euro. Sollte die Stadt Weimar kein Geld mehr geben, falle auch die Landesförderung weg. Holtzhauer will am Mittwoch das Programm für dieses Jahr vorstellen. Nach Angaben des Stadtsprechers ist eine Entscheidung bisher noch nicht gefallen. „Es wird bis zur letzten Minute gerungen.“ (dpa) Mainz. Komiker Jan Böhmermann will nach seiner Pause am 12. Mai mit einer neuen Folge seines „Neo Magazin Royale“ ins Fernsehen zurückkehren. Auf der Facebook-Seite der Sendung wurde am Montag der Termin der Aufzeichnung am 11. Mai bestätigt. Die Ausstrahlung im Sender ZDFneo ist einen Tag später vorgesehen. Ein ZDF-Sprecher sagte am Montag, es bleibe bei dieser Planung. Danach seien vier Ausgaben bis zum 2. Juni geplant, dann beginne die Sommerpause. Das Thema der Sendung am 12. Mai stünde bisher nicht fest. In der Facebook-Nachricht werden zwei Tickets für die Aufzeichnung verlost. Böhmermann hatte vor vier Wochen gewaltigen Wirbel mit einem Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan entfacht. Die Bundesregierung gab darauf dem Wunsch der Türkei nach Strafverfolgung gegen Böhmermann wegen Beleidigung eines Staatsoberhauptes statt. Böhmermann hatte am 16. April eine Pause angekündigt. ZDFneo zeigt in der Zwischenzeit alte Folgen der Talkshow „Schulz & Böhmermann“. (dpa) DAS GROSSE JUBILÄUMSGEWINNSPIEL Die Sächsische Zeitung feiert ihren 70. Geburtstag. Feiern Sie mit und gewinnen Sie einen von 70 tollen Preisen. TAGESGEWINN 5x 2 TICKETS FÜR DIE DRESDENER MUSIKFESTSPIELE im Wert von je 95€ HAUPTGEWINN Und so funktioniert es: INFINITI Q30 1. Finden Sie alle in der heutigen Zeitung versteckten grünen Buchstaben! 2. Setzen Sie die Buchstaben entsprechend der Reihenfolge zum richtigen Lösungswort zusammen. 3. Nennen Sie uns Ihr Lösungswort unter www.sz-gewinnspiel.de oder telefonisch unter 0137 – 6 939 9391. 18.05.16, Frauenkirche Israel Philharmonic Orchestra Wellber – Garrett 1 (Abbildung ähnlich) D Sächsische Zeitung Die vom 05.06.2009 v Gullideckel wurden zugeschweißt, Brücken stundenlang gesperrt, G S-- und Straßenbahnen, die die Fahrstrecke von US-Präsident Ob bama vom Flughafen Dresden-Klotzsche ins Stadtzentrum am 4. Juni 2009 querten, standen. Das Hotel Taschenbergpalais war ein n Hochsicherheitstrakt. Und dennoch profitierte Dresden von dieesem Besuch. Fotos wie das vom Präsidenten vor dem Altar der aucch mit amerikanischen Spenden wiederaufgebauten Frauenkircche gingen um die Welt. Sie zeigten eine schöne, friedliebende Stad dt, die zum Touristenmagneten taugt. (25 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunktarif abweichend) www.mobilforum-gruppe.de Welches Wort suchen wir heute? TEILNAHMEBEDINGUNGEN "&)+%*" #Ų/ ))" Ȓ"0"/ǽ "4&++"+ (ņ++"+ ))"Ǿ !&" &0 0-ê1"01"+0 ǕǿǕǕ %/ * $ !"/ "/ņƛ"+1)& %2+$ ț"& der Wochenendausgabe: spätestens bis Sonntag 0:00 Uhr) die jeweilige Antwort telefonisch oder online abgeben. Die 5 Tagesgewinner werden per Zufallsgenerator gezogen. Nach Ende des Gewinnspiels (28.04.2016) wird unter allen Teilnehmern, die während des Gewinnspielzeitraumes mindestens eine richtige Antwort abgegeben haben, der Hauptgewinn verlost. Keine Barauszahlung möglich. Mitarbeiter der DDV Mediengruppe und seiner Tochterunternehmen sowie ihre Angehörigen sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. PROGRAMM AKTUELL D I E N S TA G 26. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Verseuchte Heimat Die Arte-Doku „Leben im Risikogebiet“ zeigt, wie Menschen in Tschernobyl und Fukushima nach etwas Normalität suchen. T schernobyl und Fukushima stehen für zwei Nuklearkatastrophen, die Geschichte geschrieben haben. Ein Themenabend auf Arte wirft ein Licht darauf. DieDoku beginnt mit einem Unglück vor 30 Jahren, an das sich noch viele Menschen erinnern können, weil es ungeahnte Folgen für Millionen von Menschen hatte. Am 26. April 1986 ereignete sich im Atomkraftwerk von Tschernobyl in der Ukraine der bislang schwerste Nuklearunfall überhaupt. Die Havarie von Reaktorblock Nr. 4 hatte zur Folge, dass innerhalb von zehn Tagen riesige Mengen radioaktiver Partikel in die Umwelt gelangten. Mehr „Tatort“ kratzt an der Zehn-Millionen-Marke Fünf Jahre nach der Katastrophe von Fukushima sind die Säuberungsarbeiten noch immer in vollem Gang. Wie die Bewohner damit umgehen, erzählt eine Arte-Doku. Von Klaus Braeuer Foto: Bellota Film als 300 000 Menschen mussten umgesiedelt werden. Die gesamte Region um das Kraftwerk wurde zum Sperrgebiet erklärt, zwei Städte und mehr als 100 Dörfer mussten aufgegeben werden. In Europa waren und sind den Daten des Filmteams zufolge etwa sechs Millionen Menschen und 145 000 Quadratkilometer Land betroffen. 9 |||||||||||||||||||||||||||||||| Die Langzeitfolgen dieser Katastrophe lassen sich bis heute nicht absehen. Dann, vor fünf Jahren, hat die Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima Japan erschüttert. Die Unfallserie begann am 11. März 2011 mit einem Erdbeben und setzte sich dann in vier von sechs Reaktorblöcken fort, wobei es in drei Blöcken zur Kernschmelze kam. Große Mengen von radioaktivem Material, etwa die Hälfte von Tschernobyl, wurden freigesetzt, rund 170 000 Einwohner evakuiert. Autor Olivier Julien hat einige Menschen in den betroffenen Regionen rund um Tschernobyl besucht, die erzählen, dass erst der Wind und dann der Regen die unsichtbaren und gefährlichen Teilchen über die Ukraine und die Nachbarländer wie Weißrussland und Norwegen gebracht hat. Die Bewohner erzählen anschaulich und ergreifend von ihrem Alltag in einer radioaktiv verseuchten Umgebung. Der Autor zeigt Bilder von vermeintlich idyllischen Landschaften, während er von bedrohlichen Fakten berichtet, und er lässt wissenschaftliche Experten zu Wort kommen. Damit wird diese unsichtbare Bedrohung für uns alle in erschreckender Weise deutlich gemacht. (dpa) „Tschernobyl, Fukushima – Leben im Risikogebiet“, 20.15 Uhr, Arte Berlin. Der ARD-„Tatort“ mit dem Schauspielerduo Nora Tschirner und Christian Ulmen verpasste mit 9,85 Millionen Zuschauern am Sonntagabend nur knapp die Zehn-Millionen-Marke. Der Marktanteil der Sendung betrug 26,4 Prozent. Der dritte Film mit den Weimarer Kommissaren war damit auch der bislang erfolgreichste. Den ersten Krimi sahen am 26. Dezember 2013 gute acht Millionen Menschen, der zweite kam am 1. Januar 2015 auf knapp neun Millionen Zuschauer im linearen Fernsehen und auf knapp 270 000 Nutzer in der Mediathek. Mit recht deutlichem Abstand hinter dem „Tatort“ rangierte am Sonntag zur selben Zeit im ZDF der Rosamunde-PilcherFilm, der auf 5,12 Millionen Zuschauer (13,8 Prozent) kam. Der Pro 7-Actionthriller „Jack Reacher“ mit Tom Cruise hatte 2,68 Millionen Zuschauer (8,0 Prozent). Die Sat 1-Krimiserien „Navy CIS“ und „Navy CIS: L.A.“ kamen auf 2,64 Millionen sowie 2,73 Millionen Zuschauer. (dpa) DAS FERNSEHPROGRAMM AM DIENSTAG, 26. APRIL 2016 |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| ZDFzeit ZDF 20.15 Doku-Reihe Seit über vier Jahrzehnten ist Carl Gustaf König von Schweden – nicht immer geliebt, aber respektiert. Die Liste seiner angeblichen Fehltritte ist lang. Dass seine Krone trotzdem nicht gefährdet ist, verdankt er vor allem den Frauen der Familie. Foto: ZDF Die Wolke RTL2 20.15 Drama Ein Störfall in einem deutschen Kernkraftwerk führt zum atomaren GAU. Unter den aus dem Krisengebiet f lüchtenden Menschen befindet sich auch die 16-jährige Hannah (Paula Kalenberg). Doch die todbringende radioaktive Wolke holt sie ein. Foto: RTL2 Hangover in High Heels Sat1 20.15 Komödie Nach einer durchzechten Nacht wachen die Anwältin Amelie (Jennifer Ulrich, l.) und ihre biestige Chefin Pia (Susanna Simon) auf dem Dach eines Hotels auf. Ihnen fehlt nicht nur jede Erinnerung an den Abend, sondern auch eine vertrauliche Akte. Foto: Sat1 Es ist nicht vorbei Kling) tief in sich vergraben: ihre Haftzeit nach der gescheiterten Flucht aus der DDR. Dies ändert sich, als sie glaubt, einem ihrer Peiniger aus dem Frauengefängnis Hoheneck gegenüberzustehen. Foto: ARD SAT.1 5.30 J Morgenmagazin 9.00 J Tagesschau 9.05 J Rote Rosen 9.55 J Sturm der Liebe 10.44 J Tagesschau 10.45 J Gefragt – Gejagt 11.35 J Giraffe, Erdmännchen & Co. 12.00 J Tagesschau 12.15 J ARD-Buffet 13.00 J Mittagsmagazin 14.00 J Tagesschau 14.10 J Rote Rosen. Telenovela 15.00 J Tagesschau 15.10 J Sturm der Liebe 16.00 J Tagesschau 16.10 J Nashorn, Zebra & Co. 17.00 J Tagesschau 17.15 J Brisant Boulevardmagazin 18.00 J Wer weiß denn sowas? 18.50 J v Alles Klara Waidmanns Tod 19.45 J v Wissen vor acht – Natur Weißstörche – Nestbau XXL 19.50 J Wetter vor acht 19.55 J Börse vor acht 20.00 J Tagesschau 20.15 J v Um Himmels Willen Familienbande. Unterhaltungsserie Mit Janina Hartwig, Fritz Wepper 21.00 J v In aller Freundschaft 21.45 J Report Mainz U.a.: 50 Jahre Report Mainz – die Jubiläumssendung 22.15 J Tagesthemen 22.45 J Es ist nicht vorbei TV-Drama, D 2011. Mit Anja Kling Regie: Franziska Meletzky 0.15 J Nachtmagazin 0.35 D J C Bis zum Ellenbogen Komödie, D 2007 1.58 Tagesschau 5.30 J Morgenmagazin 9.00 heute Xpress 9.05 Volle Kanne 10.30 J v Die RosenheimCops 11.15 J SOKO Wismar 12.00 heute 12.10 drehscheibe 13.00 J Mittagsmagazin 14.00 heute – in Dt. 14.15 Die Küchenschlacht. Johann Lafer sucht den Spitzenkoch. Magazin 15.00 J heute Xpress 15.05 J Bares für Rares. Trödel-Show mit Horst Lichter 16.00 J heute – in Europa 16.10 J SOKO Wien Saitenspiel Krimiserie. Mit Stefan Jürgens 17.00 J heute / Wetter 17.10 J hallo deutschland 17.45 J Leute heute Magazin 18.05 J SOKO Köln Auf der schiefen Bahn 19.00 J heute / Wetter 19.20 J Wetter 19.25 v Die Rosenheim-Cops 20.15 J König, Krone, Kindersegen Carl Gustaf von Schweden wird 70. Dokumentation 21.00 J Frontal 21 U.a.: Arm im Alter – Das Versagen der Rentenpolitik 21.45 J heute-journal 22.15 Die Anstalt Politsatire. Zu Gast: Alfred Dorfer, Hazel Brugger, Arnulf Rating 23.00 J Markus Lanz 0.15 heute+ Magazin 0.30 Neu im Kino Magazin 0.35 D J C Pakt der Rache Actionthriller, USA 2011 RADIO – TIPPS MDR Figaro 6.00 Figaro am Morgen 6.08 Wort zum Tage 6.15 Thema 6.30 Kultur 6.40 Kalenderblatt 6.50 Presseschau 7.10 Thema 7.30 Kultur 7.40 Das Buch der Woche 7.50 Blick in die Feuilletons 8.10 Thema 8.30 Kultur 8.40 Thema 9.00 Figaro am Vormittag 9.05 Lesezeit. Bruno Frank: „Cervantes“ (14/20) 9.45 Kulturtipp 10.15 Musik Forum 10.30 Kultur 10.40 Kalenderblatt 10.50 Das Gedicht 11.15 Sachbuch 11.30 Kultur 11.45 Blick in die Feuilletons 12.00 Figaro am Mittag 12.10 Thema 12.30 Kultur 12.40 Thema 13.10 Lebensart 13.30 Kultur 13.40 Lebensart 14.00 Figaro am Nachmittag 14.15 Buch der Woche 14.30 Kultur 14.45 Figaro Vorschau 15.10 „Romeo und Julia“. Hörspiel nach William Shakespeare 15.30 Kultur 15.45 Thema 16.10 Thema 16.30 Kultur 16.40 Kultur International 17.10 Internationales Feuilleton 17.30 Kultur 17.40 Thema 18.05 Figaro spezial 19.00 Figaro am Abend 19.05 Lesezeit. Bruno Frank: „Cervantes“ (14/20) 19.35 Jazz Lounge 20.05 Figaro im Konzert. Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19; Peter Ruzicka „Elegie“, Erinnerung für Orchester (UA); Ludwig van Beethoven: Klavierkonzert Nr. 5 Es-Dur op. 73 (Yefim Bronfman, Klavier; Sächsische Staatskapelle Dresden, Leitung: Leitung: David Robertson) 22.00 Figaro-Café 23.00 Figaros Nachtmusik 0.05 ARD-Nachtkonzert PRO 7 5.50 Sehen statt Hören 6.20 J LexiTV 7.20 J Rote Rosen 8.10 J Sturm der Liebe 9.00 J Brisant 9.40 J Mach dich ran! 10.05 Panda, Gorilla & Co. 10.55 J MDR aktuell 11.00 J MDR um elf 11.35 J In aller Freundschaft 12.20 D J Weiße Wölfe. Indianerfilm, DDR/JUG 1969 14.00 J MDR um zwei 15.00 J LexiTV – Wissen für alle 16.00 J MDR um vier Neues von hier 16.30 J MDR um vier Gäste zum Kaffee 17.00 J MDR um vier Neues von hier & Leichter leben 17.45 J MDR aktuell Eins30 18.10 J Brisant Boulevardmagazin 19.00 J SachsenSpiegel U.a.: Prozess gegen mutmaßlichen Kopf der Freitaler Terrorgruppe 19.30 J MDR aktuell 19.50 J Einfach genial 20.15 J Umschau U.a.: Unbekannter Herbert Roth: Das Geschäft mit dem Rennsteiglied 20.45 J Der Osten 21.15 J Echt 21.45 J MDR aktuell 22.05 J Sonni – Spielwaren aus Sonneberg Dokumentation 22.50 J Polizeiruf 110 Ein ungewöhnlicher Auftrag. Kriminalfilm, DDR 1976 23.55 J Am Ende der Wald Actionfilm, D 2015 0.25 J Für Dich bei mir Romanze, D 2015. Mit Liane Düsterhöft 5.15 Der Blaulicht-Report 6.00 Guten Morgen Deutschland 8.30 Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Soap 9.00 Unter uns 9.30 Betrugsfälle 10.00 Die Trovatos – Detektive decken auf 11.00 Die Trovatos – Detektive decken auf 12.00 Punkt 12 14.00 Der Blaulicht-Report. Aufregende Geschichten aus dem Berufsalltag von Polizisten 15.00 Der Blaulicht-Report 16.00 Verdachtsfälle Doku-Soap 17.00 Betrugsfälle Doku-Soap 17.30 Unter uns Daily Soap 18.00 Explosiv – Das Magazin 18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin 18.45 RTL aktuell Nachrichten 19.03 Wetter 19.05 Alles was zählt Soap 19.40 Gute Zeiten, schlechte Zeiten Soap. Mit Janina Uhse, Daniel Fehlow, Wolfgang Bahro 20.15 C CSI: Vegas Ein Feind mit wechselwarmen Freunden. Krimiserie. Mit Ted Danson, Elisabeth Shue, George Eads 21.15 J C CSI: Cyber #Todesstrecke #Mördernacht Krimiserie. Mit Patricia Arquette, James Van Der Beek, Shad Moss 22.15 CSI: Miami Zwei Stimmen in der Stille 23.10 C The Blacklist Krimiserie 0.00 RTL Nachtjournal 0.30 C CSI: Vegas Krimiserie 1.20 CSI: Miami Krimiserie 5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen. Magazin Oliver Gimber, Tamme Hanken 10.00 Auf Streife – Die Spezialisten 11.00 Richterin Barbara Salesch 12.00 Richter Alexander Hold 13.00 Richter Alexander Hold 14.00 Auf Streife. Reportagereihe. Die Scripted-Doku zeigt auf der Basis realer Polizeifälle den gefährlichen Einsatz echter Polizisten. 15.00 Auf Streife 16.00 Anwälte im Einsatz Doku-Soap 17.00 Mein dunkles Geheimnis Wo ist Jonas? 17.30 Schicksale – und plötzlich ist alles anders 400 Gramm Hoffnung 18.00 Auf Streife – Die Spezialisten 19.00 Einsatz in Köln – Die Kommissare Krimiserie. Mit Jasmin Hahn 19.55 Sat.1 Nachrichten 20.15 Hangover in High Heels TV-Komödie, D 2015. Mit Jennifer Ulrich, Susanna Simon, Ingrid Mülleder 22.10 akte 20.16 – Reporter kämpfen für Sie! U.a.: Filmriss durch Alkohol – die unterschätzte Gefahr – akte-Reporterin im Selbstversuch 23.10 SAT.1 Reportage Autos unterm Hammer – Schnäppchenjagd auf Auktionen 0.10 Criminal Minds Rotes Coupé / Tod liegt in der Luft. Krimiserie 1.50 Auf Streife Scripted-Doku 5.15 C Mike & Molly 5.55 How I Met Your Mother 6.40 Two and a Half Men 8.25 C 2 Broke Girls 9.15 C The Big Bang Theory 11.00 C Mike & Molly 11.50 How I Met Your Mother 12.40 Two and a Half Men 14.25 C 2 Broke Girls 15.20 C The Big Bang Theory. Schnitzeljagd mit Nerds 15.45 C The Big Bang Theory. Ostereier im Juni 16.10 C The Big Bang Theory Tritte unter dem Tisch / Ein erfreulicher Fehler 17.00 taff Boulevardmagazin 18.00 Newstime 18.10 Die Simpsons Seid nett zu alten Leuten! 18.40 Die Simpsons Burns möchte geliebt werden 19.05 Galileo Magazin 20.15 C Die Simpsons Nedna 20.40 C Die Simpsons Homer Impossible 21.10 C 2 Broke Girls Das Basketball-Desaster. Comedyserie 21.40 C 2 Broke Girls Das Model-Apartment. Comedyserie 22.10 C Supergirl Feindliche Übernahme 23.05 C The Flash Zoom 0.00 C Two and a Half Men 0.50 C 2 Broke Girls Comedyserie 1.40 C Die Millers Comedyserie 2.25 ProSieben Spätnachrichten 14.15 Planet Wissen 15.15 Balkan-NostalgieExpress 16.00 rbb UM4 17.00 rbb aktuell 17.05 Panda, Gorilla & Co. 17.55 Unser Sandmännchen 18.00 rbb um 6 18.27 rbb wetter 18.30 zibb 19.27 rbb wetter 19.30 Brandenburg aktuell 20.00 J Tagesschau 20.15 Geheimnisvolle Orte. Der Volkspark Friedrichshain – Mont Klamott. Dokumentationsreihe 21.00 Meine Oderberger Straße. Dokumentation 21.45 rbb aktuell 22.15 Thadeusz 22.45 Mein Neukölln 23.30 Berlin – Ecke Bundesplatz 1.00 Thadeusz 1.30 Abendschau 2.00 Brandenburg aktuell 2.30 zibb. Magazin 16.20 Frankreichs mythische Orte (VPS 16.15) 16.45 Magische Gärten 17.10 X:enius. Tschernobyl: Wie geht es den Menschen vor Ort heute? 17.40 J Die kulinarischen Abenteuer der Sarah Wiener in Asien 18.25 Auf der Jagd rund um den Globus 19.10 Journal 19.30 Zwei im Wilden Westen 20.15 Tschernobyl, Fukushima – Leben im Risikogebiet. Dokumentarfilm, F 2016 21.45 Die Reise zum sichersten Ort der Erde. Wohin mit dem Atommüll. Dokumentarfilm, CH/AUS/A/CHN 2013 23.30 Der russische Specht. Dokumentarfilm, GB/USA/UA 2015 0.50 Square für Künstler 13.00 J ZIB 13.20 Wildes Nairobi 13.35 J Reisezeit – Traumhafte Ziele 14.00 J Universum 14.45 Madagaskar – Zwischen Magie und Wirklichkeit 15.30 J Universum 16.15 J Universum 17.00 J Universum 17.45 J Verbotenes Paradies – Die Tiere von Pripjat 18.30 nano 19.00 J heute 19.20 Kulturzeit 20.00 J Tagesschau 20.15 J Ungesühnt. TV-Psychothriller, D 2010. Mit Ann-Kathrin Kramer, Klaus J. Behrendt, Tobias Oertel. Regie: Thorsten Näter 21.45 Close Up 22.00 J ZIB 2 22.25 A Pripyat. Dokumentarfilm, A 1999 0.05 Reporter 0.30 10vor10 (VPS 21.50) 12.00 Vor Ort 12.45 Thema 14.00 Vor Ort 15.15 Mein Deutschland 16.00 Mein Deutschland 16.45 Mein Deutschland 17.30 Vor Ort 18.00 planet e. 18.30 Ganges – Fluss des Lebens 19.15 Ganges – Fluss des Lebens 20.00 J Tagesschau 20.15 Ganges – Fluss des Lebens 21.00 Der kühnste Traum – die Bezwingung des Mount Everest 21.45 J heute journal 22.15 Phoenix-Runde. Die Tricks der Autobauer – Mit Vollgas in die Krise? 23.00 Der Tag 0.00 Phoenix-Runde. Diskussion 0.45 ZDF-History 1.30 Die Atom-Ruinen von Tschernobyl und Fukushima. Dokumentation 12.55 Sherlock Yack 13.20 Ein Fall für TKKG 13.45 J Die Pfefferkörner 14.08 logo! 14.10 Schloss Einstein 14.35 Schloss Einstein 15.00 J Dance Academy 15.50 J H2O 16.15 logo! 16.20 J Lassie 17.00 J Das Dschungelbuch 17.35 J Yakari 18.00 Shaun, das Schaf 18.15 J Heidi 18.40 Dinotaps. Das Ding, das stimmitierte 18.50 Unser Sandmännchen. Pondorondo: „Pondorondo malt“ 19.00 J Der kleine Prinz 19.25 J Die beste Klasse Deutschlands 19.50 J logo! 20.00 J Ki.Ka Live 20.10 Die Jungs-WG 11.15 Family Stories 12.15 Family Stories 13.15 Köln 50667 14.15 Berlin – Tag & Nacht 15.15 Hilf mir! Jung, pleite, verzweifelt ... 16.10 Die Straßencops Süd – Jugend im Visier 17.05 KLUB 18.00 Köln 50667 19.00 Berlin – Tag & Nacht 20.00 RTL II News 20.14 RTL II Wetter 20.15 D C Die Wolke. Drama, D 2006 22.25 Tschernobyl – Kampf gegen den unsichtbaren Feind. Dokumentarfilm, F 2006 23.30 Der Knast – Schwerverbrecher am Limit 0.30 Privatdetektive im Einsatz. Doku-Soap 1.25 D C Die Wolke. Drama, D 2006 10.50 nachrichten 10.55 Mein himmlisches Hotel 12.00 Shopping Queen 13.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise 14.00 Mein Kind, dein Kind 15.00 Shopping Queen 16.00 4 Hochzeiten und eine Traumreise 17.00 Mein himmlisches Hotel 18.00 mieten, kaufen, wohnen 19.00 Das perfekte Dinner – Wunschmenü 20.00 Prominent! 20.15 Sing meinen Song – Das Tauschkonzert. Alec Völkel und Sascha Vollmer (The BossHoss) 22.00 The BossHoss-Story 23.00 Goodbye Deutschland! Die Auswanderer 0.00 vox nachrichten 10.20 C Castle 11.10 Without a Trace – Spurlos verschwunden 12.05 C Numb3rs 13.05 C Cold Case 14.00 Navy CIS 14.55 C The Mentalist 15.50 News 16.00 C Castle 16.55 Abenteuer Leben 17.55 Mein Lokal, dein Lokal – Wo schmeckt’s am besten? 18.55 Achtung Notaufnahme! 19.30 Achtung Kontrolle! Einsatz für die Ordnungshüter 20.15 Tamme Hanken – Der Knochenbrecher on tour. Florida. Dokumentationsreihe 22.15 K1 Magazin. Die kuriosesten Patienten von Tamme Hanken 0.15 Achtung Kontrolle! 26.04. MDR Info Zu jeder Stunde, rund um die Uhr: 6.00 Nachrichten 6.06 Top-Thema 6.13 Börse 6.17 Service 6.30 Nachrichten 6.40 Sport 6.47 Ereignisse in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen 6.59 Ausblick Deutschlandfunk 17.05 Wirtschaft und Gesellschaft 17.35 Kultur heute 18.10 Informationen 18.40 Hintergrund 19.05 Kommentar 19.15 Das Feature. Die „angebliche“ Indianerverfolgung in Paraguay. Aus dem Archiv des Auswärtigen Amtes 20.10 „Koma“. Hörspiel nach Alex Garland. Mit Torsten Hierse, Constanze Wächter, Friedrich Lichtenstein. Komposition: Raphael Levi. Regie: Nick Mockridge 21.05 Jazz live.Ambrose Akinmusire Quartet & Theo Bleckmann 22.05 Musikjournal. Berichte – Informationen – Kommentare 22.50 Sport aktuell 23.10 Das war der Tag 0.05 Deutschlandfunk Radionacht Deutschlandradio Kultur 5.00 Guten Morgen, Sachsen (5.46 / 8.50 Wort zum Tag) 9.00 Wir gratulieren 10.00 Der Tag 13.00 Aktuell 14.00 Der Nachmittag 18.00 Aktuell 19.00 Musikgeschichten 20.00 Dienstags direkt 23.00 MDR-Musiknacht 15.30 Tonart. Musikmagazin 17.07 Studio 9 18.30 Weltzeit 19.07 Zeitfragen. Wirtschaft und Umwelt 19.30 Feature. Die Abgeschriebenen. Langzeitarbeitslose in Deutschland 20.03 Intonations – International Jerusalem Chamber Music Festival. Sergej Prokofjew: Ouvertüre über hebräische Themen c-Moll op. 34; Fünf Lieder nach Gedichten von Anna Achmatowa op. 27; Yinam Leef: Klarinettenquintett; Saed Haddad: „Stabat mater“; Arnold Schönberg: Fantasie für Violine und Klavier op. 47; Hanns Eisler Duo für Violine und Violoncello op. 7; Igor Strawinsky: Le sacre du printemps 22.30 Studio 9 kompakt 23.05 Fazit 0.05 Feature. Deutsches Wintermärchen Marokko 1.05 Tonart Sonderzeichenerklärung: D = Spielfilm G = Zweikanalton v = Audio-Description A = Schwarzweiß J = für Hörgeschädigte C = Dolby-Stereo-Ton E = Breitbildformat MDR 1 - Radio Sachsen ARD 22.45 Drama Die schlimmste Zeit ihres Leben hat Carola (Anja WEITERE SENDER Bayern 20.00 J Tagesschau 20.15 J Tatort. Schleichendes Gift. Kriminalfilm, D 2007 21.45 J Rundschau Mag. 22.00 J Faszination Wissen 22.30 J C Der grüne Prinz. Dokumentarfilm, D/USA/GB/ISR 2014 0.05 D J C Eine Familie wie jede andere. Tragikomödie, USA 2010 WDR 18.00 J WDR aktuell / Lokalzeit 18.15 J Servicezeit 18.45 J Aktuelle Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 J Tagesschau 20.15 J v Abenteuer Erde 21.00 J Quarks & Co. 21.45 J WDR aktuell 22.10 D J Thirteen Days. Politthriller, USA 2000 0.25 J Filmtipp. Magazin 0.35 Erlebnisreisen-Tipp 1.00 Domian NDR 18.00 Regional 18.15 J NaturNah 18.45 J DAS! 19.30 Regional 20.00 J Tagesschau 20.15 J Visite 21.15 J Panorama 3 21.45 J aktuell 22.00 J v Tatort. Spielverderber. Kriminalfilm, D 2015. Mit Maria Furtwängler 23.30 J Weltbilder 0.00 J My Escape / Meine Flucht. Doku-Film, D ’15 1.30 NDR Talk Show SPORT 1 17.30 Storage Wars 18.30 Bundesliga aktuell 19.30 Sport1 VIP Loge 19.45 Goooal! 20.15 Fantalk 23.15 Scooore! 0.00 Quiz Eurosport 1 19.55 News 20.00 Snooker. WM. 11. Turniertag, Viertelfinale. Live 22.55 News 23.05 Formel E 23.30 Motorsport 0.30 WTCC All Access 10 |||||||||||||||||||||||||||||||| LOKALSPORT SÄCHSISCHE ZEITUNG D I E N S TA G 26. APRIL 2016 Ausrufezeichen im Abstiegskampf Fußball, Landesklasse Bannewitz siegt deutlich und kommt dem Klassenverbleib ein großes Stück näher. Trübe Aussichten auf der HSG-Bank: Das Team um Trainer Michael Kühn verpasste am letzten Spieltag den nötigen, aber ohnehin kaum erwarteten Punktgewinn. Foto: Karl-Ludwig Oberthür Das Wunder bleibt aus Handball, Verbandsliga Weißeritztal verliert und steigt nach nur einem Jahr wieder ab – zumindest auf dem Papier. Ob es Schützenhilfe gibt, ist unklar. Von Doreen Klein D ie Frauen der HSG Weißeritztal müssen ein Jahr nach ihrem Wiederaufstieg in die Verbandsliga die Klasse wahrscheinlich wieder verlassen. Am letzten Spieltag verloren sie ihr Heimspiel gegen Rotation Weißenborn mit 19:35. Damit beenden sie die Saison mit 9:35 Punkten auf dem elften Tabellenplatz und steigen wieder in die Bezirksliga ab – zumindest theoretisch. Noch ist allerdings unklar, wie viele Absteiger es aus der Verbandsliga tatsächlich geben wird. Auch über die Zukunft des Liga-Rivalen Dresden-Mitte wird spekuliert: Erklärt der Verein, wie es Ge- rüchte besagen, tatsächlich seinen Verzicht auf das Spielrecht in der Verbandsliga, könnte die HSG Weißeritztal im Gegenzug in dieser Spielklasse bleiben. Bis Ende des Monats soll dazu eine Entscheidung gefällt werden. Unabhängig vom Ausgang dieser Entwicklungen lässt sich sagen: Es war für die Frauen der Spielgemeinschaft aus Freital, Wilsdruff und Hartha keine einfache Saison. Über die gesamte Spielzeit fehlten immer wieder Spielerinnen, vor allem aus verletzungsbedingten Gründen. So wird etwa Josephine Tietze auch künftig dem Handballsport fernbleiben müssen, steht doch erst einmal die berufliche Ausbildung nach einer erneut schweren Verletzung im Vordergrund. Trotz aller Probleme zeigte die HSG einige gute Partien. Am Ende wurde es dem Team zum Verhängnis, vor allem zu Saisonbeginn viele Punkte im Kampf um den Klassenverbleib liegengelassen zu haben. Dennoch wollten sich die Frauen um Trai- ner Michael Kühn am letzten Spieltag in der Saubachtalhalle mit einem ordentlichen Spiel verabschieden und den Gästen aus Weißenborn, die noch um den Vizemeistertitel kämpften, es so schwer wie möglich machen. Die Gäste nahmen aber das Spiel entsprechend sehr ernst und begannen die Partie sehr konzentriert und warfen schnell ein 5:1 heraus. Danach kamen die Hausherrinnen etwas besser ins Spiel und verkürzten auf 3:5. Rotation ließ sich aber nicht verunsichern. Durch druckvoll vorgetragene Angriffe auf die HSG-Abwehr fanden die Gäste stets eine freie Mitspielerin, die dann Torfrau Katja Kutschbach das ein ums andere Mal überwand. Die eigentlich sonst gut agierende Abwehr der HSG Weißeritztal fand darauf kein patentes Rezept. Im Angriff konnte zwar Madlen Mieth des Öfteren gut am Kreis in Szene gesetzt werden. Dennoch wuchs der Vorsprung für den haushohen Favoriten aus Weißenborn. Beim Stand von 16:8 wurden die Seiten gewechselt. Nach dem Wiederanpfiff begannen die Gastgeberinnen mit einer offensiven 3:3-Deckung, um die Gäste aus Weißenborn etwas aus ihrem spielerischen Konzept zu bringen. Aber auch diese Herausforderung nahmen die RotationSpielerinnen souverän an. Somit stand wohl schon zu Anfang der zweiten Hälfte die Punkteverteilung für die Partie fest. Beide Teams ließen aber nicht nach und so fielen noch einige Treffer. Aufseiten der HSG trug sich abermals Manja Schulze mit fünf Toren als erfolgreichste Schützin in die Trefferliste ein. Am klaren und verdienten Sieg der Gäste aus Weißenborn änderte das aber nichts. So bejubelten die Rotation-Frauen am Ende die Vizemeisterschaft, während die HSG Weißeritztal ein weiteres Mal in der Bezirksliga Anlauf zur Rückkehr aus Sachsens Handball-Bühne nehmen muss – sofern sich nicht doch noch eine Möglichkeit eröffnet, in der Verbandsliga zu bleiben. (mit SZ) ANZEIGE Spitzenduo siegt im gleichen Takt Fußball, Kreisliga Reinhardtsgrimma und Pretzschendorf mühen sich mit Erfolg gegen die Konkurrenz. Das Führungsduo aus Reinhardtsgrimma und Pretzschendorf hat sich in der Kreisliga-Staffel West am 19. Spieltag keine Blöße gegeben und mit Heimsiegen seine Vormachtstellung gegenüber der Konkurrenz behauptet. Beide Teams mussten dabei allerdings erheblichen Widerstand gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte brechen, um am Ende ihrer Favoritenrolle gerecht zu werden. Reinhardtsgrimma gelang beim Duell mit Schmiedeberg zwar eine schnelle Führung durch Robert Göhler, doch ein Selbstläufer wurde die Partie für den Tabellenführer dennoch nicht. In der 29. Minute unterlief Verteidiger Martin Schwabe noch dazu ein Eigentor, das den 1:1-Pausenstand bedeutete. In der zweiten Halbzeit machten die Gastgeber mehr Druck, und am En- de reichte ein Treffer von Marco Niebylski in der 73. Minute zum verdienten Sieg. Nicht anders erging es den Pretzschendorfern, die einen schwer erkämpften 1:0Sieg über Rabenau verbuchten. Die Gäste hielten stark dagegen, konnten die Rückrunden-Siegesserie der Hausherren aber auch nicht stoppen, weil Torjäger Rico Wolf in der 80. Minute per Nachschuss seinen 15. Saisontreffer erzielte. Neuer Tabellendritter ist Mohorn. Wacker zog dank eines 3:0-Auswärtssieges in Dippoldiswalde an Stahl Freital II vorbei. Mohorn reiste gewarnt zum FSV, hatte die Kreisoberligareserve doch am vorherigen Spieltag mit einem Sieg in Altenberg aufhorchen lassen. Dippoldiswalde konnte aber zu keiner Zeit an die Vorwochenleistung anknüpfen, und so kamen die Gäste zu einem für sie selbst überraschend leichten Sieg mit vielen Torchancen. Drei Vorpausen-Tore entschieden das kleine Freitaler Kreisligaderby zwischen der Hainsberger Zweiten und der Stahl-Reserve zugunsten der Gäste vom Burgwartsberg. In einem bis zum Schluss umkämpf- ten und ausgeglichenen Spiel, fiel das Siegtor unmittelbar vor der Pause durch Conrad Baronick. Fest auf Kurs hin zur neuen eingleisigen Kreisliga A bleibt auch die Wilsdruffer Reserve. Diesmal reichte der Landesklassenreserve auf Kunstrasen im heimischen Parkstadion eine eher mittelmäßige Leistung zu einem ungefährdeten 3:0-Erfolg über Kreischa. Tim Zimmermann mit einem Alleingang und der zweifache Torschütze Sten Jänsch sorgten früh für klare Verhältnisse in einem sehr einseitigen Kreisligaduell. Ihren guten Lauf der letzten Wochen setzten die Höckendorfer dank eines 3:2Auswärtssieges in Weißig fort. Mittlerweile steht die Elf vom Schenkberg auf einem gesicherten siebenten Tabellenplatz, der bei günstiger Konstellation in den oberen Ligen am Saisonende zur Eingliederung in die Kreisliga A ausreichen würde. Natürlich gehörte auch Andre Trobsch neben Michael Grahl und Philipp Michael wieder zu den Höckendorfer Torschützen beim knappen Sieg über den Tabellenletzten. Trotz eines NEU! 0:2-Pausenrückstandes gaben die Gastgeber nie auf, schafften jedoch immer nur den Anschlusstreffer und müssen somit weiter nicht zuletzt wegen des Sechs-Punkte-Abzuges um den Ligaverbleib zittern. Ein Erfolgserlebnis nach zuletzt drei Niederlagen konnten die Altenberger dank eines 3:2 in Braunsdorf feiern. In einer turbulenten Partie siegten die Bergstädter nicht unverdient. Sie begannen forsch und lagen durch Max Lohse und Patrick Fraulob nach einer halben Stunde 2:0 in Front. Kurz vor der Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse. Erst musste Kapitän Fraulob nach Handspiel mit Rot vom Platz. Den fälligen Strafstoß vergab Braunsdorf, um dann doch noch mit Hilfe eines weiteren Elfmeters durch Martin Cerny vor der Pause den Anschlusstreffer zu markieren. Spätestens nach dem Ausgleich von Michel Müller schien der Spielverlauf schließlich zu kippen, doch Altenberg gelang durch Steve Bigalke das entscheidende Tor. (Rösler) Alle Fußball-Tabellen der Region online: web fupa.net/saechsische-schweiz Innerhalb einer Minute entscheidet sich das Derby Fußball, Kreisoberliga Hainsberg siegt knapp gegen Motor Freital. Die Torjäger beider Klubs trafen dieses Mal ausnahmsweise nicht. Zusammen haben sie in dieser Saison bereits 42 Treffer erzielt – und damit mehr als elf von 13 Teams der Fußball-Kreisoberliga. Doch das direkte Duell der beiden Torjäger Marian Weinhold (Hainsberg) und David Raupach (Motor Freital) endete mit dem knappsten aller Siege: Am Ende setzte sich der Spitzenreiter Hainsberg im Stadt-Derby mit 1:0 durch. Dies war, trotz der Offensivkraft der beiden Stürmer, kein völlig unerwartetes Ergebnis, lieferten sich die Teams doch schon in der Vergangenheit intensive Duelle. In Hainsberg wusste man, dass es ein hartes Stück Arbeit werden würde, die Punkte zu behalten. Die Gäste agierten aus einer sicher stehenden Abwehr heraus und versuchten immer wieder, mit langen Bäl- len auf ihre schnellen Stürmer zum Erfolg zu kommen. So musste Hainsberg ständig auf der Hut sein, und irgendwie fand die Mannschaft nie zu ihrem gewohnten Kombinationsspiel. Der Favorit hatte zwar wesentlich mehr Ballbesitz als der Gegner, kam aber kaum zu wirklich zwingenden Torchancen. Immerhin stand aber die von Rene Balatka wie immer gut organisierte Abwehr sicher, sodass auch Motor lange Zeit keine Torchance zu verzeichnen hatte. So ging es dann auch torlos in die Pause. Nach dem Seitenwechsel dann zunächst das gleiche Bild: Hainsberg agierte weiter feldüberlegen, aber ohne die nötige Durchschlagskraft. Motor wartete weiter auf Konter und die Gelegenheit, in eine Lücke zu stoßen – und in der 63. Minute kam sie dann auch: Ein schneller Ball in die Spitze erreichte Torjäger David Raupach, der aber am gut reagierenden Marcel Lohse im Hainsberger Kasten scheiterte. Diese Aktion gab den Gästen aber trotzdem weiteren Aufwind, und so konnten sie in der Folgezeit Gleichwertigkeit erreichen. Hainsberg hingegen verlor immer mehr die sonst ge- Rebell und Reformator Eine außergewöhnliche Biografie REINHARD DELAU MARTI RTINLUT LUTHER HER MA rebellN und reformator rebell und refor mator 14,90 ¢ Reinhard Delau: Martin Luther Softcover | 194 Seiten | 12,5 x 19,5 cm Saxo-Phon GmbH, Ostra-Allee 20, 01067 Dresden Y (0351) 48 64 18 27 | www.editionSZ.de In allen SZ-Treffpunkten, beim Döbelner Anzeiger und im Buchhandel. Fußball, Nachwuchs SZ-Europameisterschaft lockt ins DDV-Stadion Hainsbergs Tony Krampe, hier in einem früheren Spiel, schoss das Tor des Tages. Foto: Karl-Ludwig Oberthür wohnte Sicherheit, die Partie stand in dieser Phase wirklich auf Messers Schneide. In der 75. Spielminute überschlugen sich dann die Ereignisse. Wiederum gelang es den Gästen, ihren Torjäger David Raupach frei zu spielen, aber auch diesmal fand er im reaktionsschnellen Marcel Lohse seinen Meister. Der leitete dann auch noch einen schnellen Gegenzug ein, der Der SV Bannewitz hat sich durch einen 5:2-Sieg gegen Flöha von den Abstiegsplätzen der Fußball-Verbandsliga abgesetzt. Durch den Erfolg gegen den Tabellen-Nachbarn verteidigte der SVB Platz sieben, während Flöha auf Rang zehn rutschte. Schon früh zeigte sich, dass die Bannewitzer die richtige Einstellung zu dieser wichtigen Partie gefunden hatten. Bereits nach zehn Minuten erzielte Martin Neubert das 1:0. Bannewitz drückte sofort weiter, und nur drei Minuten später war es Kevin Moraweck, der nach einem Ballverlust der Flöhaer sah, dass deren Torhüter noch an der Strafraumlinie stand und den Ball clever aus gut 25 Metern über diesen zum 2:0 ins Tor schoss. Die Gastgeber blieben auch nach diesem zweiten Treffer offensiv, was in der 22. Minute mit dem 3:0 durch Neubert belohnt wurde. Flöha stemmte sich jetzt gegen die Niederlage und wurde stärker. SVB-Torwart Daniel Scheuermann konnte zunächst aber noch einen Gäste-Treffer verhindern. Im Angriff lief es derweil weiterhin hervorragend für die Bannewitzer. Nach 38 Minuten durfte sich auch Markus Stephan in die Torschützenliste eintragen. Mit dieser 4:0Führung für die Gastgeber ging es in die Halbzeitpause. Die Flöhaer hatten dann in der Kabine offensichtlich beschlossen, das Spiel noch einmal umzubiegen. Mit viel Druck spielten sie nun auf das Bannewitzer Tor, wodurch die Gastgeber immer mehr ihre Linie verloren. Ein umstrittener Handelfmeter brachte Flöha dann auch bald das 1:4. Wenige Minuten später verzeichneten die Gäste einen Pfostenschuss, bald darauf sogar das 2:4. Sollte es hier doch noch einmal spannend werden? Die Antwort gab Bannewitz’ Kevin Moraweck, der aus rund 20 Metern Maß nahm und mit einem Schuss in den Torwinkel das 5:2 erzielte. Damit war die Partie entschieden. Mit diesem Sieg konnten die Bannewitzer den 7. Tabellenplatz absichern und haben nun acht Punkte Abstand auf einem Abstiegsplatz. Nächsten Sonnabend ist das Team beim Liga-Vierten Großenhain zu Gast, wo die Bannewitzer in den vergangenen Jahren eigentlich immer ganz gute Spiele abgeliefert hatten. nach einem schönen Zusammenspiel mit Nico König von Tony Krampe erfolgreich zum 1:0 abgeschlossen wurde. Danach blieb es bis zum Ende hochspannend, die Hainsberger Abwehr behielt aber den Kopf oben und schaffte es, den Sieg über die Zeit zu bringen. Dieser war durchaus verdient, aber mit etwas mehr Glück hätte Motor eine Überraschung schaffen können. Nach zwei erfolgreichen Turnieren wird es auch in diesem Jahr eine „SZ-Mini-EM“ im Dresdner DDV-Stadion geben. Das FußballNachwuchsturnier in der Spielstätte von Zweitliga-Aufsteiger Dynamo steigt am Sonntag, dem 19. Juni. Bei diesem C-Jugend-Turnier wird jeder Auswahl eine Fußballnation zugelost. Teams können aus bis zu zehn Spielern (Jahrgänge 2001/2002) bestehen. Diese können im Verein kicken oder sich als Freundeskreise, Schulklassen usw. registrieren. Alle Teams benötigen auch einen Betreuer, der mindestens 18 Jahre sein muss. Fans können ihre Mannschaften von den Tribünen aus anfeuern. Geplant ist auch eine SZ-Familienmeile am Stadion . Ein Trikotsatz ist jedem Teilnehmer sicher. Startplätze sind begrenzt. Bis zum 30. April kann man sich bewerben. Wer mitmacht, wird per Los ermittelt. (skl) Alle Infos zur Teilnahme und Anmeldung unter: www.szlink.de/sz-mini-em oder facebook.com/szminiem SPORT D I E N S TA G 26. APRIL 2016 * SÄCHSISCHE ZEITUNG 11 |||||||||||||||||||||||||||||||| NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Schmelzer bleibt bis 2021 beim BVB Dortmund. Borussia Dortmund vermeldet im Vertragspoker mit Leistungsträgern den ersten Erfolg. Marcel Schmelzer verlängerte seinen Kontrakt beim Fußball-Bundesligisten bis 2021. Der Abwehrspieler war neben dem von Bayern München umworbenen Mats Hummels, Ilkay Gündogan, der vor einem Wechsel zu Manchester City stehen soll, und Henrich Mchitarjan einer von vier BVB-Profis, deren Vereinbarungen 2017 enden. Der 28-Jährige steht seit 2005 in Diensten des Tabellenzweiten. (dpa/sid) Ein Bulle sieht rot R B Leipzig kann die Brause für die Aufstiegsfeier nach einem hart erkämpften Unterzahl-Remis immer noch nicht kaltstellen. Die gelb-rote Karte, die Schiedsrichter Bastian Dankert (Mitte) dem ehemaligen FCK-Kapitän Willi Orban (links) in der 63. Minute zeigte, kostete den Fußball-Zweitligisten am Montagabend den Erfolg beim 1. FC Kaiserslautern. Durch das 1:1 drei Spieltage vor Saisonende haben die Sachsen nur vier Punkte Vorsprung auf den drittplatzierten 1. FC Nürnberg. Emil Forsberg traf in der 56. Minute für die Gäste, die auch im vierten Anlauf nicht gegen den FCK gewinnen konnten. Die Pfälzer, die im gesicherten Mittelfeld bleiben, sind dank des Ausgleichs durch Kacper Przybylko in der 83. Minute seit vier Spielen ungeschlagen. VfL löst Vertrag mit Bendtner auf Wolfsburg. Der VfL Wolfsburg hat das Missverständnis mit Nicklas Bendtner beendet. Der bis zum 30. Juni 2017 geltende Vertrag mit dem Angreifer wurde mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Der Fußball-Bundesligist hatte den Dänen nach vielen Eskapaden bereits Ende März vom Trainingsbetrieb freigestellt. In 31 Punktspielen erzielte der 28-Jährige drei Tore. Manager Klaus Allofs bezeichnete ihn „als Gefahr für unsere Gemeinschaft“. Auch bei Trainer Dieter Hecking fiel er in Ungnade. (dpa) Ex-Dynamo Bregerie bekommt ein Spiel Sperre Foto: dpa/Uwe Anspach Frankfurt/M. Der Bundesligist FC Ingolstadt muss am Sonnabend beim Spiel in Hoffenheim auf Romain Bregerie verzichten. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes sperrte den Abwehrspieler aufgrund unsportlichen Verhaltens für eine Partie. Der 29-Jährige, der von 2011 bis 2014 bei Dynamo Dresden unter Vertrag stand, sah am Sonnabend beim 2:2 gegen Hannover 96 in der 20. Minute von Schiedsrichter Sascha Stegemann aus Niederkassel wegen einer Notbremse die Rote Karte. (sid) Dynamos erste Neuzugänge sind Perspektivspieler Marcel Hilßner und Marc Wachs kommen von U-23-Teams. Ein „Kracher“ muss warten. D ieses Wort hören Manager von Fußball-Vereinen nicht gern, erst recht nicht bei einem Zweitliga-Aufsteiger. Aber Ralf Minge hat geahnt, dass die Frage kommt und sie deshalb gleich selbst gestellt. „Wann kommen die Kracher?“ Das war vorigen Dienstag bei Dynamos interner Aufstiegsfeier, als der Sportvorstand ankündigte, Anfang dieser Woche die ersten Neuzugänge bekannt geben zu wollen. Er ahnte wohl, dass die Namen kaum einen vom Hocker reißen würden. Marcel Hilßner ist dem einen oder anderen schwarz-gelben Fan vielleicht noch in Erinnerung, dann allerdings in eher unguter. Denn der 21-Jährige erzielte beim Spiel in Bremen das Führungstor für die Werder-Bubis, und die Dresdner mühten sich gerade so zum 2:1-Sieg. Insgesamt hat der in Leipzig geborene Offensivspieler bisher nur viermal getroffen, was auch daran liegt, dass er ab Mitte Februar wegen einer Knieverletzung ausgefallen war. Am Wochenende gab er sein Comeback. Marc Wachs hat Dynamo in dieser Saison ebenfalls ein wenig geärgert: mit seiner Vorlage zum Treffer für die Mainzer Reserve beim 1:1. Danach hat auch er selten gespielt: erst wegen Knieproblemen, zuletzt nach Roter Karte für ein Frustfoul. Ein „Kracher“ sind also beide nicht – oder besser: noch nicht? Minge erinnerte jedenfalls daran, dass weder Justin Eilers noch Michael Hefele als solche galten, als sie vor zwei Jahren nach Dresden kamen. Jetzt geht der eine zu Werder Bremen, der andere zum englischen Zweitligisten Huddersfield. Ob Hilßner und Wachs eine solche Entwicklung nehmen, bleibt abzuwarten. Minge stuft sie als gut ausgebildete Perspektivspieler ein, denen er absolut zutraue, den Sprung auf das nächste Level zu schaffen. Beide kommen ablösefrei und erhalten Verträge für drei Jahre. Hilßner sei ein abschlussstarker Offensiv-Allrounder, der sich auf beiden Außenbahnen wohlfühlt. Das klingt nach einem Ersatz für Eilers, wobei man die Messlatte nicht gleich zu hoch ansetzen sollte. Andererseits hat er Dynamos derzeit bestem Torjäger schon etwas voraus – einen Einsatz für Werder in der Bundesliga: im Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (0:3) am 26. September 2015. „Leider hat es nicht ganz gereicht, sich in der Profi-Mannschaft zu etablieren“, meint Tim Steidten. Er sei aber nicht nur ein guter Fußballer, sondern auch ein „Spieler mit einem super Charakter“, lobt der sportlicher Leiter von Bremens U-23Auswahl. Hilßner war 2009 von der Jugend des FC Sachsen Leipzig an die Weser gekommen, kehrt also nach Sachsen zurück. Wachs stammt aus Hessen und freut sich sehr darauf, „vor diesen überragenden Fans aufzulaufen“. Es sei schon aus der Ferne beobachtet beeindruckend, was bei Dynamo abgeht, wird er in der Pressemitteilung zitiert. Alles andere würde überraschen, Mainz II hat einen Zuschauerschnitt von 1 133 – und der wurde durch 3 424 Besucher bei Dynamos Gastspiel im alten Bruchwegstadion noch deutlich gehoben. Mit Wachs kommt laut Minge ein spielstarker Außenverteidiger mit hoher PassSicherheit. Der 20 Jahre alte Linksfuß wechselte 2007 in den Nachwuchs des FSV Mainz. Durch seine Verpflichtung dürfte das Interesse, den von Fortuna Düsseldorf ausgeliehenen Fabian Holthaus längerfristig zu binden, deutlich geringer geworden sein. Die Personalplanungen sind damit bei Weitem nicht abgeschlossen, und es soll mindestens ein weiterer Neuzugang feststehen: Sören Bertram. Der torgefährliche Linksaußen hat für den Halleschen FC in dieser Saison neunmal getroffen und acht Tore vorbereitet. Allerdings Khedira feiert mit Juventus vorzeitig die Meisterschaft Marc Wachs (M.) verteidigt künftig nicht mehr gegen Dynamos Marvin Stefaniak – und Marcel Hilßner (rechtes Foto) jubelt fü ür die Schwarz-Gelben: Die ersten Neuzugänge für den ZweitligaAufsteiger sind offiziell. Fotos: Jan Huebner, nordphhoto fällt er wegen eines vor zwei Wochen erlittenen Kreuzbandrisses ein halbes Jahr aus. Möglicherweise zögert Dynamo deshalb, die Verpflichtung öffentlich zu machen. Dabei hätte Bertram durchaus „Kracher“-Potenzial. Der 24-Jährige gehörte einst zu den hoffnungsvollen Talenten im deutschen Fußball. Mit 18 unterschrieb er seinen ersten Profi-Vertrag beim Hambur- ger SV, für den er zweimal in der Bundesliga und einmal in der Europa League spielte. In der Saison 2010/11 war er mit 17 Einsätzen und einem Tor in der zweiten Liga am Bundesliga-Aufstieg des FC Augsburg beteiligt, musste allerdings zurück zum HSV und konnte sich später beim VfL Bochum nicht durchsetzen. Seine Vita klingt schon ein bisschen wie die von Eilers. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Sven Geisler Dynamos Vertragssituation p Zugänge: Marc Wachs (FSV Mainz II), Marcel Hilßner (Werder Bremen II). p Abgänge: Justin Eilers (Werder Bremen), Michael Hefele (Huddersfield Town/ 2. englische Liga), Quirin Moll (Eintracht Braunschweig). p Vertrag über die Saison (13): Patrick Wiegers, Niklas Kreuzer, Giuliano Modica, Robert Andrich, Marco Hartmann, Andreas Lambertz, Sinan Tekerci, Stefan Kutschke, Tim Väyrynen, Aias Aosman (alle bis 2017), Fabian Müller, Pascal Testro- et (2018), Marvin Stefaniak (2020). p Ausgeliehen, Zukunft unsicher (2): Janis Blaswich (Borussia Mönchengladbach), Fabian Holthaus (Fortuna Düsseldorf). p Auslaufender Vertrag, Zukunft unklar (5): Nils Teixeira, Jannik Müller, Jim-Patrick Müller, Jeff Kornetzky, Luca Dürholtz. p Nachwuchsspieler mit Vertrag (4): Tom Hagemann, Niklas Landgraf (bd. 2017), Markus Schubert, Johann Weiß (bd. 2018) p Nachwuchsspieler; auslauf. Vertrag (2): Niklas Hauptmann, Robin Fluß. (SZ/-ler) Matthias Sammer verfolgt das Gastspiel der Münchner bei Atlético in seinem Haus in Grünwald. Der Hexenkessel Vicente Calderon wäre Gift für seinen Genesungsprozess. Von Thomas Niklaus E r gilt als Mahner und schlechtes Gewissen des FC Bayern. Aber ausgerechnet in den entscheidenden Wochen der Saison müssen die Münchner auf Sportvorstand Matthias Sammer verzichten. Wenn der deutsche Fußball-Rekordmeister am Mittwoch sein Halbfinal-Hinspiel in der Champions League bei Atlético Madrid bestreitet, verfolgt der 48-Jährige die Partie in seinem Haus in Grünwald. Nach einer „winzigen Durchblutungsstörung im Gehirn“ ist bei ihm Erholung angesagt. Die Aufregung im Hexenkessel Vicente Calderon wäre Gift für den Genesungsprozess. Durchblutungsstörungen im Gehirn werden häufig durch Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems verursacht. Dazu gehören Vorhofflimmern oder Gefäßver- Foto: dpa/Fredrik von Erichsen kalkungen (Arteriosklerose) im Bereich der Hirn- oder Halsgefäße. Gehirnzellen werden dabei schlecht versorgt und nehmen aufgrund von Sauerstoffmangel Schaden. Die Folge können Sprech- oder Sehbeschwerden sein, die wenige Minuten bis einige Stunden andauern. Auch Schwindel ist möglich. In schwerwiegenden Fällen Macholda bleibt Eislöwe, Boiarchinov nicht Dresden. Die Dresdner Eislöwen setzen auch in der nächsten Saison auf Petr Macholda. Der 34-jährige Deutsch-Tscheche absolvierte in der abgelaufenen Spielzeit 64 Duelle, erzielte 15 Tore, gab 32 Vorlagen und belebte nicht zuletzt im Powerplay mit seinen Aktionen von der blauen Linie das Angriffsspiel. Der Verteidiger läuft seit 2013 für Dresden auf. Derweil steht fest, dass Feodor Boiarchinov das Eislöwen-Angebot nicht annimmt und den Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga 2 verlässt. (SZ) SPORT IN ZAHLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| FECHTEN WM, Rio de Janeiro, Teams, Achtelfinale, Frauen, Florett: Deutschland (Golubytskyi, Hampel, Sauer, Ebert/alle Tauberbischofsheim) – Japan 45:26. Deutschland am Dienstag im Viertelfinale gegen Südkorea. Männer, Säbel: Deutschland (Hartung, Szabo, Wagner, Hübers/alle Dormagen) – Großbritannien 45:35. Deutschland am Mittwoch im Viertelfinale gegen Ungarn. FUSSBALL p Champions League, Halbfinale, Hinspiele: Erholung statt Aufregung Die Sorge um Matthias Sammer soll bei den Bayern nicht vom Duell in Madrid ablenken. Turin. Singend und jubelnd tanzten die Profis von Juventus Turin durch die Kabine, posierten strahlend im Meister-T-Shirt und ließen Trainer Massimiliano Allegri hochleben. Die Mannschaft um den deutschen Fußball-Weltmeister Sami Khedira feierte ihren 32. Meistertitel am Montag ausgelassen. Der Rekordchampion ist nach dem 1:0-Erfolg des AS Rom gegen den Tabellenzweiten SSC Neapel drei Spieltage vor dem Ende der Saison nicht mehr vom ersten Tabellenplatz der Serie A zu verdrängen. (dpa) kann es zu einem Schlaganfall kommen. Nimmt die Durchblutungsstörung über Jahre hinweg in einem chronischen Prozess zu, kann die Hirnleistungsfähigkeit abnehmen (vaskuläre Demenz). Ob Sammer in dieser Saison auf dem Weg zum Triple noch mal seinen Platz auf der Bank neben Trainer Pep Guardiola ein- nimmt, ist fraglich – auch wenn er Entwarnung gab. Es gebe „keine Einschränkungen für mich, und die Ärzte haben versichert, dass ich vollständig auskuriert und wieder hergestellt werde“. Sammer gebe sich aber „die nötige Zeit zum Regenerieren“. Die Sorge um ihn soll die Bayern, die kurz vor der 26. nationalen Meisterschaft und der vierten Schale hintereinander stehen, aber nicht von ihrem großen Ziel ablenken. Sicherlich würde auch Sammer der Mannschaft beim Abflug am Dienstag nach Madrid mit auf den Weg geben, sich voll auf das Spiel zu konzentrieren. Ein Wunschlos ist Atlético keinesfalls. Sammer bezeichnete den Gegner bereits nach der Auslosung als „Leidenschaftsmonster“. Besonders die starke Abwehr von Atlético, die erst 16 Gegentore in der Primera Division und fünf in der Champions League zuließ, beeindruckt die Münchner, auch wenn der 30-jährige Defensivchef Diego Godin verletzt passen muss. Für ihn kommt der zehn Jahre jüngere Lucas Hernández ins Team und bildet mit dem 21-jährigen José María Giménez die Innenverteidigung. (sid) Manchester City – Real Madrid Di., 20.45 Atlético Madrid – FC Bayern München (live im ZDF) Mi., 20.45 p 2. Bundesliga, 31. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern – RB Leipzig 1:1 (0:0) SR: Dankert (Rostock). Zu.: 27 332. Tore: 0:1 Forsberg (56.), 1:1 Przybylko (83.). Gelb-Rot: – / Orban (63./wiederholtes Foul). 1. SC Freiburg (A) 31 20 6 5 70:36 66 2. RB Leipzig 31 19 6 6 51:30 63 3. 1. FC Nürnberg 31 17 8 6 65:38 59 4. FC St. Pauli 31 14 8 9 40:34 50 5. VfL Bochum 31 12 12 7 50:34 48 6. Union Berlin 31 11 10 10 53:47 43 7. Karlsruher SC 31 11 10 10 31:34 43 8. SpVgg Greuther Fürth 31 12 7 12 45:49 43 9. 1. FC Heidenheim 31 10 12 9 38:34 42 10. Eintracht Braunschweig 31 10 10 11 38:33 40 11. Kaiserslautern 31 10 9 12 40:40 39 12. SV Sandhausen 31 12 6 13 37:42 39 13. Arminia Bielefeld (N) 31 7 16 8 34:37 37 14. Fortuna Düsseldorf 31 7 8 16 28:45 29 15. FSV Frankfurt 31 7 8 16 30:53 29 16. 1860 München 31 6 10 15 28:44 28 17. SC Paderborn (A) 31 6 10 15 27:51 28 18. MSV Duisburg (N) 31 5 10 16 27:51 25 SV Sandhausen: Drei Punkte Abzug aufgrund von Lizenzverstößen HOCKEY Länderspiel der Frauen in Köln: Deutschland – Argentinien 1:1. TENNIS Turniere, Frauen in Rabat, 1. Runde: Pereira (Brasilien) – Beck (Bonn) 6:3, 6:1. Männer in München, 1. Runde: Giraldo (Kolumbien) – M. Zverev (Hamburg) 7:5, 7:6. Männer in Bukarest, Finale: Verdasco (Spanien) – Pouille (Frankreich) 6:3, 6:2. SÄCHSISCHE ZEITUNG SPORT |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 12 ||||||||||||||||||||| WWW. S Z - O N L I N E . D E / S PO R T D I E N S TA G 26. APRIL 2016 Einmal Hölle und zurück Christoph Daum war als Fußballtrainer fast ganz oben, dann stürzte er in der Kokain-Affäre ab. Heute wartet er auf Angebote – ein Hausbesuch. Von Nils Bastek W er vom Himmel sinnbildlich mal in die Hölle abgestürzt ist, muss vorher ziemlich viele Stufen erklommen haben. Der Fußballtrainer Christoph Daum zum Beispiel stieg in den 1990er-Jahren mit großen Schritten hinauf, geriet manchmal ins Stolpern, rappelte sich aber wieder auf und kam kurz nach der Jahrtausendwende ganz oben an. Er sollte am 1. Juli 2001 die Nationalmannschaft übernehmen, der höchste Posten im deutschen Fußball, eine Auszeichnung, eine Ehre. Dann aber passiert das Unfassbare. Es kommt heraus, dass Daum Kokain geschnupft hat. Am 21. Oktober 2000 ist Christoph Daum, zu der Zeit noch Trainer von Bayer Leverkusen, am Ende. Abgestürzt. Von ganz weit oben plötzlich wieder ganz weit unten angelangt. Aber er hatte diesmal nicht die Stufen genommen. Daum war im freien Fall, Gejagter statt Begehrter. Er flüchtet in die USA. Reiner Calmund, damals Bayer-Manager und langjähriger Wegbegleiter Daums, hat lange nach der Affäre mal über seinen ehemaligen Schützling gesagt: „Der Christoph Daum war natürlich aus dem Olymp, Bundesliga-Spitzentrainer und designierter Bundestrainer, abgestürzt in die Hölle.“ Fast 16 Jahre später geht Daum, 62, wieder auf einer Treppe nach oben, es sind die Stufen zum Büro neben seiner Kölner Villa. Er läuft langsam, künstliche Hüfte, und auf dem Weg zu seinem Schreibtisch kommt er an einem Teil seines Lebens vorbei: An den Wänden hängen Leinwände und Fotos von Erfolgen und Misserfolgen seiner Karriere. In einem Glasschrank in der Ecke stehen Trophäen und Medaillen. Skandal wirkt stärker als Erfolge Bei neun verschiedenen Vereinen hat er in 30 Jahren trainiert und zehn Titel gewonnen. Er hat Klubs wie den 1. FC Köln, VfB Stuttgart oder Bayer Leverkusen aus der sportlichen Versenkung an die Spitze geführt. In Köln haben sie ihn mal „Messias“ genannt, junge Frauen reichten ihm ihre Babys zur Segnung über die Bande, einige Fans hatten auf ein Transparent „Habemus Daum“ geschrieben. Dennoch werden die meisten bei dem Namen Daum nicht an den Papst, sondern an Kokain denken. Selbst der kleinste Skandal entfaltet im Kopf oft eine stärkere Wirkung als der größte Erfolg. Titel lassen die Fans jubeln, Skandale faszinieren über die Grenzen des Sports hinaus. Die Deutschen können ziemlich nachtragend sein. „Wichtig ist es, zu lernen, Dinge zu akzeptieren“, sagt Daum heute, mittlerweile in seinem Büro angekommen. „Verschüttete Milch kriegst du auch nicht wieder in die Tüte.“ Es sind auch solche Sprüche, die die Geschichte von Christoph Daum erzählen. Sie ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Leben. „Der Unterschied zwischen gut und spitze ist oft nur eine Fußspitze“, hat er mal gesagt. Oder: „Andere erziehen ihre Kinder zweisprachig, ich beidfüßig.“ Das Gute an ihnen ist, dass sie jeder versteht, obwohl sie eigentlich keinen Sinn haben. Christoph Daum hat als Trainer zehn Titel geholt, aber seine Erfolge werden immer noch überschattet von der KokainAffäre. Seit zwei Jahren hat der 62-Jährige keinen Verein, hält Vorträge vor Unternehmern und unterstützt gemeinnützige Organisationen. Beim Gespräch mit der Deutschen PresseAgentur in seinem Büro neben seiner Villa in Köln gibt Daum Einblicke in sein Leben. Foto: dpa/Rolf Vennenbernd Er lacht nicht, als er darauf angesprochen wird. Es gibt Kaffee und belegte Brötchen. Daum hört zu, die Augen weit offen, aber meist weder Nicken noch Kopfschütteln. Das Nervöse in seinem Blick ist geblieben. Seit zwei Jahren ist er ohne Trainerjob. Er hält regelmäßig Vorträge vor Unternehmen und unterstützt gemeinnützige Organisationen wie die Deutsche DiabetesHilfe. Er interessiert sich auch für Kunst, sein Büro ist voll mit Bildern. An der Wand in seinem Rücken hängt ein goldener Kopf von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder. Das sei ein Abzug des Porträts von Jörg Immendorff, das Original hänge im Kanzleramt, sagt er. Aber natürlich erfüllt ihn das alles nicht. Er will unbedingt zurück auf die Trainerbank. Daum ist ein Besessener. Als er im September 1986 die große Bundesliga-Bühne betritt und Cheftrainer beim 1. FC Köln wird, kommt er aus dem Nichts. Keine große Karriere als Spieler, keine berühmten Eltern. Er war kein Jupp Heynckes, der die großen Erfolge bereits als Spieler gefeiert hatte und allein dadurch eine natürliche Ausstrahlung besaß. Auch kein Otto Rehhagel, der schon Ende der Achtziger manchmal altklug daherkam und seine Gegner mit Arroganz abstrafte. Daum war jung, erfrischend, frech und vor allem: unverschämt. Viele Fans waren begeistert, beim FC Bayern fielen den Protagonisten die Kinnladen runter. Dieser unerfahrene Typ mit da- mals noch vollem Schnauzbart und buschigem Haar wagte es tatsächlich, die selbsternannten Herrscher des deutschen Fußballs öffentlich anzuzählen. „Die Wetterkarte ist interessanter als ein Gespräch mit Jupp Heynckes“, hat er zum Beispiel mal über seinen Münchner Kollegen gesagt. Wieder so ein Spruch. Daum ist der erste Trainer in der Bundesliga-Geschichte, der die Medien als Waffe benutzt und gezielt in Richtung München feuert. „Die Bundesliga schien langweilig zu werden“, sagte die inzwischen verstorbene Trainerlegende Udo Lattek einst. „Und er hat als Einziger den Fehdehandschuh aufgegriffen und hat gesagt: ,Ich sage Bayern den Kampf an!‘“ Fehde mit Uli Hoeneß Mit Köln verpasst Daum zwar knapp die Meisterschaft, gewinnt aber Bayern-Manager Uli Hoeneß als Intimfeind. Es ist der Beginn einer im deutschen Fußball einzigartigen Fehde. „Christoph Daum ist ein großer Selbstdarsteller mit einem außergewöhnlichen Hang zum Größenwahn“, findet Hoeneß. Wenn Daum heute über Hoeneß redet, fällt nicht ein böses Wort. Hoeneß war es, der mit Andeutungen über einen „verschnupften Daum“ damals die Kokain-Affäre losgetreten hatte. Als Daum ganz oben angekommen war, schubste Hoeneß ihn über die Klippe. Daum sieht das anders. „Uli Hoeneß hatte mit diesem Problem herzlich wenig zu tun“, sagt er. „Das war ja meine ureigenste Sache.“ Nach der Affäre war es ruhig geworden um Hoeneß und Daum. Nach seiner Rückkehr aus den USA führte Daum seinen 1. FC Köln 2008 zurück in die Bundesliga, Konkurrenz machte er den Bayern aber nicht mehr. Hoeneß muss wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe 2014 ins Gefängnis. Natürlich dachten danach auch viele an Daum. Nach so vielen Jahren waren die beiden Intimfeinde wieder vereint. Nicht räumlich oder sportlich, sondern im moralischen Ruin. Wie sich Daum gefühlt hat, als er davon hörte, weiß wohl nur er selbst. Er sagt: „Natürlich habe ich Mitgefühl empfunden. Niemand außer mir wird wohl nachempfinden können, was der Uli Hoeneß und seine Familie da durchgemacht haben.“ Dann will er nicht mehr über Skandale und Kokain reden und verlässt plötzlich den Raum, geht die Treppe runter, kommt nach wenigen Minuten wieder hoch. Er will jetzt über sein Leben sprechen: „Hinfallen ist keine Schande, nur liegenbleiben. Du musst einmal mehr aufstehen, als du hinfällst, und vor allen Dingen dann wieder weiterlaufen.“ Die Sprüche sind also nach all den Jahren geblieben, auch wenn sich ihre Klangfarbe geändert hat. Er wird lauter. „Dann musst du wieder ins Agieren kommen, ins Handeln!“ Er klatscht dabei leicht in die Hände und reißt Weltenbummler in Sachen Biathlon Klaus Siebert feierte große Erfolge als Sportler und Trainer. Kurz vor seinem 61. Geburtstag starb er in Altenberg an Krebs. Von Daniel Klein Die geflammte Mütze war in den vergangenen Jahren das Markenzeichen und der Glücksbringer von Klaus Siebert. Er wird fehlen – nicht nur am Schießstand. A ufgeben war nie eine Option für Klaus Siebert. Nicht als Sportler, nicht als Trainer – und auch nicht als Patient. Seit gut sechs Jahren kämpfte er gegen die Krebserkrankung an, ließ sich nicht unterkriegen, schrieb vom Krankenbett aus Trainingspläne, stand während der Chemotherapie mit der Stoppuhr an der Strecke. Am Sonntag musste er aufgeben, vier Tage vor seinem 61. Geburtstag verlor er den Kampf gegen den Krebs. Er starb in seiner Wohnung in Altenberg, seine Angehörigen hatten sich noch von ihm verabschiedet, der Tod war für ihn letztlich wohl eine Erlösung. „Mit ihm verliert der Biathlonsport einen der ganz Großen“, sagt Eberhard Rösch. Siebert und er gehörten den Staffeln an, die 1978 und 1979 WM-Gold holten und 1980 OlympiaSilber. „Zuletzt half er uns hier am Stützpunkt. Wir hatten gehofft, dass ihm noch mehr Zeit bleibt, damit er mit seiner ganzen Erfahrung die Talente weiterbringen kann“, erklärt Rösch. Erfahrungen hatte Siebert reichlich gesammelt. Nach seiner eigenen Karriere mit dem WM-Titel und dem Gesamtweltcupsieg 1979 als Krönung trainierte er die DDR-Junioren, Ricco Groß, die Athleten am Altenberger Stützpunkt, assistierte Män- Foto: dpa/Peter Kneffel nercoach Frank Ullrich, betreute die österreichischen und chinesischen Skijäger. Ab 2008 war er dann Frauentrainer in Weißrussland. Darja Domratschewa formte er zur weltbesten Biathletin, bei den Olympischen Spielen 2014 gewann sie drei Goldmedaillen. Für ihn war es der Höhepunkt seiner Trainerlaufbahn und – wie man jetzt weiß – das Ende seiner Reise als Weltenbummler in Sachen Biathlon. Nach der Saison hörte er auf. „Die Gesundheit geht jetzt vor“, betonte er damals. Einen Tag vor Heiligabend 2010 wurde Siebert das erste Mal am Darm operiert, im folgenden Februar in einem Eingriff, der achteinhalb Stunden dauerte, Dreiviertel seiner Leber entfernt. Schon während der Chemotherapie stieg er wieder auf die Langlaufbretter. „Ich habe diese Krankheit nie akzeptiert. Das hat mir geholfen“, erklärte er in einem SZ-Gespräch. Im April 2014 musste er erneut in die Klinik, diesmal wurden Lymphknotenmetastasen entfernt. Auch danach hatte er weitere Ziele, wollte „noch ein paar Jährchen ein, zwei Weltcup-Athleten“ betreuen. Die Krankheit hatte ihn verändert – nicht sein Wesen, aber seine Einstellung zum Leben. Die Familie stand nun im Mittelpunkt, nicht mehr die Arbeit. „Ich war noch nie ein Mensch, der den sportlichen Erfolg über alles gestellt hat. Aber jetzt weiß ich noch besser, dass es größere Dramen im Leben gibt als eine verfehlte Scheibe“, sagte er. Vielleicht war es diese Sicht, vielleicht war es einfach seine Art, die Erfolge lieber im Stillen zu feiern. Wer ihn unmittelbar nach einem großen Sieg eines seiner Schützlinge nach seinen Gefühlen fragte, bekam meist wenig emotionale Antworten. Einen großen Rummel um seine Person mochte er nicht. Wer ihn nicht näher kannte, empfand ihn womöglich sogar als knorrig. Dabei hatte er ein gutes Gespür für trockenen Humor und eine herzliche, liebenswerte Seite. „Er ist ein zweiter Vater für mich geworden“, sagte Domratschewa einmal, die ihren leiblichen Vater früh verloren hatte. Als sie im Januar 2011 beim Mit ihm verliert der Biathlonsport einen der ganz Großen. Eberhard Rösch, Weltmeister aus Altenberg |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Weltcup in Oberhof im Ziel ihre Hände zu einem Herz formte und in die Kamera rief „Wir warten auf Dich“, gingen diese Bilder um die Welt. „Er war unser Superman. Er war Trainer und Psychologe, dazu ein Lehrer und Freund“, schrieb Nadeschda Skardino, die in Sotschi überraschend Bronze geholt hatte, am Montag. Das weißrussische Frauenteam war mehrmals in Altenberg, absolvierte dort Trainingslager. Das erste Mal, weil Siebert, gezeichnet von der Chemo, nicht reisen konnte. Er war zwar ein Weltenbummler, blieb aber immer – auch hörbar – ein Sachse und seiner Heimat, dem Osterzgebirge, treu. Seine Karriere hatte er als Junge bei Dynamo Zinnwald begonnen, zuletzt arbeitete er dort als Honorartrainer. Er wollte künftige Olympiasieger entdecken und formen. Biathleten, die niemals aufgeben. die Augen weit auf. Auf seinem Schreibtisch steht eine kleine Fotoserie. Die drei Bilder zeigen Daum mit Arsène Wenger, Alex Ferguson und Carlo Ancelotti. Er hat sich vor wenigen Jahren mal ein wenig in der englischen Premier League umgeschaut und dabei seine drei Kollegen besucht. Die Fotos stehen so auf dem Schreibtisch, dass sie jeder im Raum sehen kann. Vielleicht um zu zeigen: Ich bin noch lange nicht raus. Noch mal Bundesliga? „Ein großer Traum ist die Premier League. Wie dort gearbeitet wird, wie professionell es bei den Vereinen zugeht, hat mich sehr beeindruckt“, sagt Daum. Klar könne er sich auch noch mal die Bundesliga vorstellen. Aber Daum ist natürlich nicht dumm. Er weiß, dass „die Chance darauf mit der Zeit nicht größer wird“. Er lächelt dabei sogar leicht. Wahrscheinlich ist er wirklich mit sich im Reinen, wie er selbst sagt. Als nach fast vier Stunden dann alles erzählt ist, sagt er, dass man ruhig noch etwas bleiben könne. „Fragen Sie ruhig noch weiter, was Sie fragen möchten. Kein Problem.“ Es ist aber nichts mehr offen. Kurze Zeit später geht er wieder die Stufen runter und läuft langsam zu seinem Haus. Als er die Tür öffnet, wird ein Blick in seinen riesigen Garten frei, dort steht ein Fußballtor. Daum wirkt nachdenklich. Es könnte aber auch Langeweile sein. (dpa) Verband entlässt PechsteinsEx-Trainer Berlin. Die Deutsche Eisschnelllauf-Gemeinschaft (DESG) und Claudia Pechsteins ehemaliger Trainer André Unterdörfel gehen künftig getrennte Wege. Im Zuge der Beilegung eines Rechtsstreits zwischen beiden Seiten aufgrund von Unstimmigkeiten über die Rahmenbedingungen wurde der Arbeitsvertrag im gegenseitigen Einvernehmen zum 30. April aufgelöst. Er arbeite künftig als Lehrer an einer Grundschule und beginne ab September ein berufsbegleitendes Referendariat, sagte der 37-Jährige. „Es ist nicht das, was ich angestrebt habe. Ich wollte Eisschnellläufer in die Weltelite führen. Aber langfristig sehe ich keine Perspektive mehr.“ Er arbeitete von 2008 bis 2015 als Trainer im Hochleistungsbereich und betreute dort außer Pechstein auch Bente Kraus und Jonas Pflug. In diese Zeit fällt auch der Dopingfall Pechstein. Im Februar 2009 sperrte der Weltverband ISU die fünffache Olympiasiegerin aufgrund des indirekten Nachweises wegen auffälliger Blutwerte für zwei Jahre. Sie geht seitdem in einem beispiellosen juristischen Feldzug gegen das Urteil, das sie die Teilnahme an den Winterspielen 2010 in Vancouver kostete, und die ISU vor. Als viele Hämatologen ihre Werte mit einer von ihrem Vater geerbten Krankheit begründen, wendet sich das Blatt zu ihren Gunsten. Am 7. Juni entscheidet der Bundesgerichtshof, ob er das am 15. Januar gefällte Urteil des Oberlandesgerichts München bestätigt und den Zivilprozess zulässt. Pechstein fordert etwa fünf Millionen Euro Schadenersatz vom Weltverband. (dpa/sid) DIPPOLDISWALDER ZEITUNG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| D I E N S TA G 26. APRIL 2016 O S TE R Z G E B I R G E 13 ||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG Spaß am Fliegen W etterpech und trotzdem Glück hatten die Veranstalter des Schaufliegens am Wochenende in Reinholdshain. Mit etwas Improvisation sind ihnen dennoch zwei interessante Flugtage gelungen. Die stilechte Fliegerkleidung, mit der Dieter Eisold aus Neustadt und Falk Felsch aus Senftenberg ihre Modell-Doppeldecker starten ließen, passte zum kalten Schauerwetter am Wochenende. Dennoch sahen die Zuschauer ein anspruchsvolles Programm mit verschiedensten Arten von Flugmodellen, beispielsweise auch den Hubschrauber, den Ronny und Elias Tehel aus Auerbach starten ließen. Über 70 Piloten ließen ihre fliegenden Kisten kreisen. In den vergangenen Jahren war die Zahl der Starter mehr als doppelt so hoch gewesen. Eine geplante Attraktion musste allerdings ausfallen. Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit funktionierte die Zündung des Rennflugzeugs „Pond Racer“ von André Heller aus Dippoldiswalde nicht. Die Maschine blieb am Boden. (SZ/fh) Fotos: Egbert Kamprath Neue Chance für die gelbe Tonne? NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Der Wunsch ist groß, die anfälligen gelben Säcke im Kreis auf Dauer loszuwerden. Bald gibt es einen neuen Versuch. Von Matthias Weigel D er ungeliebte gelbe Sack könnte womöglich komplett verschwinden. 2017 kann der Abfall-Zweckverband Oberes Elbtal wieder einmal mit dem Anliegen „Gelbe Tonne“ an das Duale System Deutschland (DSD) herantreten. Dann wird die Sammlung der Leichtverpackungen in der Region für 2018 ausgeschrieben, teilt der Zweckverband auf Anfrage mit. Und man wolle da einen neuen Versuch wagen. DSD, das die Entsorgungsleistungen vergibt und alles rund um den Grünen Punkt organisiert, stand dem Vorhaben in der Vergangenheit aber wenig offen gegenüber. Bereits mit der letzten Ausschreibung wollte der Abfallzweckverband ab 2015 die Tonne flächendeckend einführen. Das klappte nicht. DSD meinte, ein Tonnensystem sei zu teuer. Man müsste dafür, so DSD damals, den Abholrhythmus auf vier statt zwei Wochen umstellen, um die Mehrkosten teilweise auszugleichen. Das wiederum hielt der Zweckverband für nicht machbar. Ob die anstehenden Verhandlungen nunmehr aussichtsreicher sind, ist offen. Am Ende müssen insgesamt elf am System beteiligte Betreiber zustimmen. Eine hohe Hürde. Versuchen will man es dennoch. Denn zuletzt war die Kritik an den Säcken deutlich angewachsen – weil diese schnell aufreißen, der Müll herausfällt und die Gegend verschandelt. Auch scharfkantige Verpackungen, Wind und gefräßige Tiere setzten den Tüten zu. Außerdem waren neue Säcke ab und zu vergriffen. Hier soll nun der aktuelle Entsorger im Kreisgebiet, die Kühl-Niederlassung Heidenau bei der Qualität und der Verfügbarkeit nachbessern (SZ berichtete). Der regelmäßige Anblick von sackweise aufgetürmtem Verpackungsmüll an den Straßenrändern im Landkreis wird an den Abholtagen aber vorerst weiter dazugehören. Und auch mancher Sack wird weiter aufreißen – scharfen Kanten und hungrigen Tieren hält die Folie nun mal nur bedingt stand. Lediglich in der Pirnaer Innenstadt und vereinzelt in Wohngebieten in Pirna und Heidenau stehen bereits gelbe Tonnen. Ein Überbleibsel aus Zeiten mit anderen Zuständigkeiten. Außerdem gibt Schmiedeberg/Pirna es Wohnanlagen von Großvermietern, wo größere Container vorhanden sind. Dass die Tonnen am Ende auch nicht alle Probleme lösen, zeigen Beispiele im Landkreis. So wollte der Entsorger 2015 plötzlich Geld für das Aufschließen der Abstellboxen in Großwohnanlagen verlangen, da das zeitaufwendig und nicht in der Ausschreibung verankert gewesen sei. Inzwischen schließen die Hausmeister die Boxen am Abholtag selber auf und zu. Die gelbe Tonne ist bislang die große Ausnahme im Landkreis. Foto: kairospress Zudem verlangte Kühl in einigen Fällen Miete für die Container. Das sei laut DSD unzulässig. Grundsätzlich würden die Verpackungen kostenlos eingesammelt. Finanziert wird die Entsorgung über die Gebühren, die jeder bezahlt, der ein Produkt mit dem Grünen Punkt kauft. Kühl muss das Mietentgelt nun zurückerstatten. Ganz aktuell gibt es auch noch Probleme im Heidenauer Stadtteil Mügeln. Dort wurden die früheren großen Depotbehälter für die gelben Säcke (Iglus) abgezogen. Dafür wurden in den Großwohnanlagen jene 1 100-Liter-Container aufgestellt. Die reichen aber nicht. Kühl hatte den Aussagen nach keine weiteren Behälter stellen können, da die Wohnungsgesellschaften nicht genug Platz geschaffen hätten. Für eine Lösung laufen immer noch Gespräche. Abgeschafft wurden die Iglus, um ein einheitliches Sammelsystem zu schaffen. Für die Leerung der Depotcontainer musste stets ein separates Fahrzeug kommen. Außerdem hieß es, die Müllplätze verdreckten immer mehr und seien zum Ziel von Mülltouristen geworden. Breitenau/Pirna Wangen-Ritzer nach sieben Taten verhaftet Kriminelle an Autobahnparkplatz gestellt Ein 19-jähriger Marokkaner sitzt seit Freitag im Gefängnis, nachdem er mehrfach Männer vermutlich mit einer Glasscherbe im Gesicht verletzt hatte. Das erste Mal schlug er in Dresden am 14. April an verschiedenen Orten zu. Am selben Tag verletzte der Täter auch einen 50-jährigen Mann im Pirnaer Landratsamt – weil dieser ihm ausversehen auf die Füße getreten war. Zwar wurde die Polizei gerufen, doch die mussten den jungen Mann damals wieder laufenlassen. In den folgenden Tagen attackierte er dann aber zwei seiner Mitbewohner in sei- nem Heim in Schmiedeberg, wodurch sich bei der Polizei der Verdacht erhärtete, dass der Marokkaner für alle Taten verantwortlich ist. Festgenommen wurde er dann schließlich am vergangenen Freitagvormittag, nachdem er in Schmiedeberg abermals einen anderen Asylbewerber verletzte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Dresden wurde er einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser erließ einen Haftbefehl und setzte ihn in Vollzug. Der 19-jährige Marokkaner wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. (szo) Einen Mazedonier und einen Rumänen stellten die Beamten der Bundespolizeidirektion Berggießhübel am vergangenen Sonntag auf der A 17. Nach beiden Personen wurde im Rahmen der Binnengrenzfahndung gesucht. Gegen 2.30 Uhr wurde auf dem Parkplatz „Am Heidenholz“ der 30-jährige Mazedonier kontrolliert. Bei der genauen Überprüfung seiner Daten stießen die Beamten auf einen Strafvollstreckungsbefehl wegen unerlaubten Entfernens vom Unfallort. Der Mann musste eine Geldstrafe in Höhe von 265,50 Euro zahlen und konnte dann seine Reise fortsetzen. Noch am selben Tag wurde durch die Beamten gegen 04.45 Uhr ebenfalls auf dem Parkplatz „Am Heidenholz“ ein 26jähriger Rumäne kontrolliert. Auch gegen ihn lag ein aktueller Strafvollstreckungshaftbefehl wegen Diebstahls vor. Die Geldstrafe in Höhe von 485,50 Euro konnte der 26-Jährige allerdings nicht bezahlen. Aus diesem Grund wurde er im Anschluss an die polizeiliche Sachbearbeitung an die Justizvollzugsanstalt nach Dresden überstellt. Dort verbüßt der junge Mann jetzt eine Ersatzfreiheitsstrafe von 40 Tagen. (SZ) Kurzer Winterspaß im Frühling Osterzgebirge In Zinnwald ist die weiße Pracht zurück. Doch die Schneedecke hat Lücken und wird bald wieder verschwinden. Von Maik Brückner Sophie und ihre kleine Schwester Nadine hätten nicht gedacht, dass sie bei ihrem Sonntagsausflug noch einmal Schneebälle machen können. Doch genau so war’s. Die beiden Dresdnerinnen standen bei ihrem Ausflug nach Zinnwald im Schnee. Die Mädels freuten sich über die weiße Pracht. „Schnee ist nichts Ungewöhnliches im April“, sagt Lothar Schirrmeister. Er ist Wetterbeobachter, arbeitet auf der Wetterstation in Zinnwald und schaut zurzeit auf eine ein Zentimeter dicke, aber lückenhafte Schneedecke. Der Sonnenschein und die Wärme am Donnerstag hätten viele schon vom Sommer träumen lassen, sagt der Wetterexperte. Doch der April hat seine ei- genen Regeln. Und dazu gehört, dass sich das Wetter schnell ändert. Mal regnet es, mal schneit es. Dann lacht wieder die Sonne. Und genauso ein Wetter haben wir derzeit. „Dafür verantwortlich ist ein Niederschlagsgebiet aus dem Nordwesten“, sagt der Wetterbeobachter. Das besteht nicht aus einer breiten Wolkenschicht, sondern aus mehreren größeren Wolken, zwischen denen die Sonne durchscheinen kann. Allerdings bringt das Wetter auch kühlere Temperaturen mit. In der Nacht zum Montag sank die Temperatur in Zinnwald auf minus 3,7 Grad Celsius, am Montag um 11 Uhr schaffte es die Quecksilbersäule auf minus 1,6 Grad Celsius. Auch im Gebirgsvorland ist es merklich kühler geworden. Die Reinberger Messstation des Deutschen Wetterdienstes meldet den Tiefstwert von minus 0,5 Grad für die Nacht vom Sonntag zu Montag. Montagmittag kletterte die Temperatur auf plus vier Grad Celsius an. Die kühlen Temperaturen haben auch ihr Gutes, sagt Schirrmeister. Bei klarem Himmel hat man vor allem vom Gebirge aus eine tolle Fernsicht. „Am Sonntag hat Öffentlicher Dienst streikt am Mittwoch auch im Landkreis Die Gewerkschaften Verdi und GEW rufen am Mittwoch in der Region zu Streiks in kommunalen Einrichtungen auf. Betroffen davon sind vor allem städtische Kitas in Freital. Ebenso sollen sich Mitarbeiter in Stadtverwaltungen, Bibliotheken und Straßenmeistereien, im Landratsamt und Jobcenter beteiligen, heißt es. Inwieweit diese dem Aufruf folgen und welche Folgen die Streiks für die Bürger haben, blieb zunächst offen. Vor der nächsten Verhandlungsrunde wollen die Gewerkschaften Druck machen: Verdi fordert für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes unter anderem sechs Prozent mehr Geld. (SZ/wei) Dippoldiswalde Rathaus macht nach Himmelfahrt einen Brückentag Die Stadtverwaltung Dippoldiswalde nutzt den Himmelfahrtstag für ein langes Wochenende. Das Rathaus bleibt am Freitag nach Himmelfahrt geschlossen, wie die Stadt informiert. Die Mitarbeiter bekommen so einen Brückentag. Hingegen ist am Mittwoch vor Himmelfahrt das Rathaus dafür von 9 bis 12 Uhr geöffnet, was in anderen Wochen nicht der Fall ist. Normalerweise ist der Mittwoch in der Stadtverwaltung Schließtag. (SZ/fh) Dippoldiswalde/Dresden Eigentümer sichergestellter Schlüssel gesucht Im Zusammenhang mit Ermittlungen wegen Einbruchs durchsuchte die Polizei die Wohnung eines 33-jährigen Tatverdächtigen in Dresden. Dabei stellten die Polizisten Schlüssel sicher, die wahrscheinlich aus verschiedenen Einbrüchen stammen. Wer Hinweise zur Herkunft der Schlüssel geben kann, sollte sich bei der Polizeidirektion melden. (SZ) Polizeidirektion Dresden G0351 4832233 melden. Pirna/Dippoldiswalde Kreisarchiv nun für jedermann nutzbar Sophie und ihre Schwester Nadine waren am Wochenende zu Besuch in Zinnwald. Die beiden Mädels aus Dresden wurden vom Schnee überrascht. Foto: Egbert Kamprath mein Kollege den Jeschken gesehen“, sagt Schirrmeister. Der liegt 80 Kilometer weit von Zinnwald entfernt und ist die höchste Erhebung im nordböhmischen Jeschkengebirge bei Liberec (Reichenberg). Ähnlich gute Aussichten wird es in den nächsten Freital/Pirna Tagen bis Mittwoch oder gar bis Donnerstag geben. Denn bis dahin wird sich das Wetter nicht all zu sehr verändern, es bleibt kühl und wechselhaft. Erst zum Wochenende soll es wieder wärmer werden, sagt Schirrmeister. Das neue Sächsische Archivgesetz ermöglicht nun auch Interessenten eine einfachere Nutzung des Kreisarchives. Musste man bisher ein „berechtigtes Interesse“ nachweisen, so ist nun das Archivgut für jedermann zugänglich. Zu beachten ist allerdings der Datenschutz. Im Kreisarchiv lagern Akten, Schriften und Gegenstände der hiesigen Kreise, der vorherigen Amtshauptmannschaften sowie zugehörigen Einrichtungen. Außerdem gibt es Film-, Bild- und Zeitungsbestände sowie Nachlässe von Privatpersonen und Firmen, zurückreichend bis ins 17. Jahrhundert. Das Kreisarchiv kann nun auch Archivgüter von anderen öffentlichen Stellen sowie Privatpersonen einfacher aufnehmen, ebenso archivwürdige Unterlagen von Kommunen. Aufgrund des neuen Archivgesetzes musste die bestehende Satzung des Landkreises angepasst werden. Die Gebührenordnung für die Nutzung des Kreisarchivs gilt unverändert weiter. (SZ/wei) 14 |||||||||||||||||||||||||||||||| ROTE WEISSERITZ SÄCHSISCHE ZEITUNG Mandy Schaks für Altenberg Für Sie vor Ort Telefon .............................................. 03504 64255156 Mail ........ [email protected] D I E N S TA G 26. APRIL 2016 Franz Herz für Dippoldiswalde Telefon .............................................. 03504 64255153 Mail ................ [email protected] Annett Heyse für Rabenau Telefon .............................................. 0351 640095203 Mail .......... [email protected] Schmiedeberg Neubau der Turnhalle hat oberste Priorität Selbst gemachte Kinder- und Damenmode bietet Gitte Winkler in ihrer Ladenwerkstatt auf der Herrengasse in Dippoldiswalde an. Das Geschäft atmet zugleich Geschichte und junges Leben. Die Stadt Dippoldiswalde will mit dem Geld aus dem Investitionsprogramm des Landes und des Bundes den Turnhallenbau in Schmiedeberg anpacken. Dieses Vorhaben steht auf der Liste ganz oben, welche die Stadtverwaltung dem Rat für seine Sitzung am Mittwoch vorgelegt hat. Damit würden die 1,15 Millionen Euro, welche Dipps aus dem Programm erhalten soll, komplett aufgebraucht. Insgesamt soll der Turnhallenbau 1,6 Millionen Euro kosten. Als Alternativen schlägt die Verwaltung vor, die energetische Sanierung der Oberschule Dipps, den Brandschutzausbau der Kita Schmiedeberg, den Ausbau der Sanitäranlagen in der Oberschule Schmiedeberg und die energetische Sanierung des Bads in Paulsdorf anzupacken. Diese vier Maßnahmen können umgesetzt werden, wenn aus dem Turnhallenbau nichts wird. Die Entscheidung, was Dippoldiswalde mit dem Geld anpacken will, trifft nun der Stadtrat am Mittwoch. Danach wird die Vorhabensliste an das Landratsamt gemeldet. (SZ/fh) Foto: Egbert Kamprath NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Die Modemacherin aus Dipps Dippoldiswalde Im früheren Imbiss eröffnet Gitte Winkler ihre Ladenwerkstatt. Wie sie auf diese Idee kam. E s ist ein typisches Dippser Ladengeschäft am unteren Ende der Herrengasse, das auch noch Geschichte atmet. Der Kachelofen in der Mitte nimmt Platz weg, gibt aber auch Flair. Die Fliesen an der Wand erinnern noch an die Zeit, als hier ein Imbiss war. Mitsamt Lagerraum dahinter umfasst das Geschäft 45 Quadratmeter. Ein kühl kalkulierender Betriebswirt winkt bei dieser Zahl ab. Die großen Ketten benötigen mehr Platz für ihre Filialen, darum findet man sie auch nicht in der Innenstadt. Aber für Gitte Winkler ist es genau das Passende. Sie hat hier dieses Jahr ihre Ladenwerkstatt Jelinah eröffnet. Der Name steht für ihre drei Kinder: Jessica, Lilly und Hannah. Und von den Kindern kam auch die Anregung zu dem Geschäft. Die 35-jährige hat Hauswirtschafterin gelernt, und dazu gehört auch eine Nähausbildung. Als ihre jüngste Tochter ein Hüftproblem bekam, weshalb sie keine normalen Hosen von der Stange tragen konnte, hat sie ihre Nähmaschine ausgepackt und selbst Kinderkleidung angefertigt. „Dann hat man mich in der Familie gefragt. Freunde wollten etwas genäht haben. Zwei Jahre habe ich das so im Hausbetrieb gemacht“, erzählt sie. Das Geschäft ist ge- |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Franz Herz Einkaufen in Dippoldiswalde |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Serie der Sächsischen Zeitung wachsen, und sie benötigte mehr Platz. Die Wohnung im Klingenberger Ortsteil Röthenbach ist zu eng dafür geworden. Erst hat sie sich in ihrer Umgebung umgesehen, bis sie einen Tipp von Ralf Robel, einem Freund der Familie, bekam. Er betreibt seine Apotheke in Dipps und wusste von dem Geschäft in der Herrengasse. Gitte Winkler hat sich dann überlegt, wie sie das Geschäft einrichtet. Ihr Mann und ihr Schwager haben ihre Ideen umge- Altenberg Jugendliche mit Böllern erwischt Eine illegale Einkaufstour von Jugendlichen flog am Wochenende auf, weil die Minderjährigen von Bundespolizisten in Altenberg kontrolliert wurden. Die beiden 16-jährigen Deutschen kamen am Sonnabend aus Tschechien zurück und hatten unter anderem 235 Stück verbotener Pyrotechnik bei sich. Außerdem fanden die Beamten noch einen Elektroschocker, als Taschenlampe getarnt, einen Schlagring und ein Springmesser. Nach Rücksprache mit den Erziehungsberechtigten konnten die beiden ihren Ausflug fortsetzen, jedoch ohne ihre gefährlichen Mitbringsel. Auch in Schöna fasste die Bundespolizei einen Minderjährigen mit illegalen Feuerwerkskörpern. Am Sonntagnachmittag des darauffolgenden Tages stellten die Beamten der Bundespolizeiinspektion Berggießhübel in der S-Bahn Linie 1 im Bereich Schöna einen 13-jährigen Deutschen fest. Der Jugendliche hatte 20 Stück verbotener Feuerwerkskörper bei sich. Bei der anschließenden Befragung vor Ort gab er an, dass er diese zuvor in Tschechien erworben hatte. Sämtliche pyrotechnischen Erzeugnisse und Waffen wurden durch die Bundespolizeiinspektion Berggießhübel sichergestellt. (SZ) setzt. Mit alten Paletten haben sie die Regale gestaltet. Eine historische Nähmaschine zeigt, worum es bei Jelinah geht. Und am Schaufenster steht das Männersofa. Da kann sich Vati hinsetzen, während Mutti oft zusammen mit ihren Kleinen in den Regalen guckt und von der Inhaberin beraten wird. Es ist eine Mischung aus Wohnzimmer- und Ladenatmosphäre. Am persönlichen Kontakt liegt Gitte Winkler viel. Sie will auch die Kinder sehen, für die sie arbeitet. „Mir wurde auch schon geraten, übers Internet zu verkaufen. Aber da würde dieser Kontakt wegfallen. Das will ich nicht“, sagt sie. Hinter dem Verkaufstresen steht der Nähtisch, an dem Gitte Winkler ihre Kleidung mit einer modernen Maschine selbst herstellt. „Ich nähe jede Naht zweimal. Das dauert länger. Aber bei mir gibt es kein Wegwerfsystem“, sagt sie. Ihr liegt daran, dass die Kinderkleidung auch etwas länger hält, mit einer Überarbeitung auch ein wenig mitwächst. Die Tür geht auf und Stefanie Hanne kommt ins Geschäft. Sie hat ei- Dippoldiswalde Für eine gute Beziehung zum Baby Es gibt im Leben eines Menschen wohl keine wichtigere Beziehung als die zwischen Eltern und Kind. Daher will der Kinderschutzbund diese im Rahmen eines neuen Kurses fördern. Dabei tritt er als Partner der AOK Plus im Bereich „Junge Familie Baby Plus“ auf und bietet den Kurs „Unicus - im Haus der Sinne, Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen für Babys im ersten Lebensjahr“ an, wie Barbara Stanja, die Geschäftsführerin des Kinderschutzbundes, informierte. Der Kurs wird ab Donnerstag, dem 28. April, von 9 bis 10.30 Uhr angeboten. In jeder der insgesamt zehn Kurseinheiten steht einer der fünf Sinne Schwerer Kater nach großem Kaufrausch Gerichtsbericht Aus Frust griff eine Buchhalterin in die Firmenkasse und bestellte im Internet – für 155 000 Euro. Von Annett Heyse Was tun mit 155 000 Euro, wenn man jung, ledig und ungebunden ist? Diana Q. entschied sich fürs Verplempern. Und es war nicht einmal ihr eigenes Geld. Sie hatte über Monate auf das Konto einer Baufirma zugegriffen. Nun stand sie vor dem Amtsgericht Dippoldiswalde. Im Sommer 2012 lernte die Frau aus Glauchau über eine Singlebörse im Internet den Inhaber eines Baubetriebs in Oberhermsdorf kennen. Nach zwei Monaten zogen sie zusammen, ins Haus des Handwerkers. Er stellte sie in der Baufirma ein – er brauchte jemanden für die Buchhaltung, sie brachte als gelernte Bankkauffrau die Kenntnisse mit. Doch schon bald kriselte es. Immer öfter sei es zum Streit gekommen, erzählt Diana Q. vor Gericht unter Tränen. Es ging um unterschiedliche Lebensweisen, angeblich hielt ihr Freund sie von Freunden und Familie fern, kontrollierte das Handy. Im Sommer 2013 machte sie Schluss, zog zwei Monate später aus. Doch ihre Arbeit behielt sie. „Ich habe so schnell nichts anderes gefunden und hatte auch Existenzängste“, begründet die 38-Jährige. Das Arbeitsverhältnis sei normal gewesen, sagt ihr ehemaliger Freund. Doch der Frust über die gescheiterte Beziehung muss tief gesessen haben. Die Buchhalterin reagierte sich beim Shoppen ab. Kistenweise bestellte sie Schuhe, Klamotten, Accessoires, Möbel, Bücher und Kosmetik. „Ich fühlte mich antriebslos, innerlich leer. Ich wollte mir etwas Gutes tun, mir etwas gönnen.“ Kaum waren die Pakete da – zwischen fünf und zehn Stück täglich –, kam die Reue. Q. packte die Sachen noch aus, stopfte sie aber voller Scham in die Schränke und unters Bett. Um die Kaufsucht zu finanzieren, reichte bald das Ersparte nicht mehr. Sie griff auf das Firmenkonto zu – die uneingeschränk- ne Tochter und einen Sohn. Der einjährige Noah ist mit dabei, wenn seine Mutti etwas für ihn aussucht. Sie ist durch die günstige Lage in der Herrengasse auf das Geschäft aufmerksam geworden. „In Dipps habe ich viel Laufkundschaft dazugewonnen“, sagt Gitte Winkler. Allerdings verwechseln manche ihren Laden mit einem An- und Verkauf, wollten schon den Kinderspieltisch mitnehmen oder die historische Nähmaschine. Aber zu kaufen gibt es hier in erster Line Kinderkleidung, etwas Damensachen und später sind auch Herrenwaren geplant. Die Ladeneröffnung in Dippoldiswalde hat sich für Gitte Winkler ausgezahlt, obwohl sie bei der Öffnungszeit einen Kompromiss eingegangen ist zwischen ihren Aufgaben als Geschäftsinhaberin und als Mutter. „Ich habe mich an die Kindergartenzeiten meiner Tochter angepasst“, sagt sie. Drei Tage die Woche macht sie eher Schluss, um ihre Kinder abzuholen. Zwei Tage öffnet sie lange. Dafür bekommt sie Unterstützung von ihrer Schwester. te Vollmacht über den Onlinezugang des Baubetriebs hatte sie ja weiterhin. Zwischen Oktober 2013 und September 2014 überwies sie in 103 Fällen immer wieder Summen auf ihr eigenes Girokonto. 155 000 Euro kamen zusammen. Der Inhaber merkte zunächst nichts. „Dank der guten Auftragslage“, wie er sagt. Als dem Steuerberater Ende 2014 die Unregelmäßigkeiten auffielen, hatte Q. bereits gekündigt. Sie zog zurück in ihre Heimat, fing bei einer Chemnitzer Firma im Büro an. Dort machte sie weiter: In nur 14 Tagen kamen nochmals 3 200 Euro Schaden zusammen. Dann flog sie auf. Doch als die Polizei zur Hausdurchsuchung anrückte, war nicht viel übrig. Richterin Daniela HöllrichWirth verurteilt die Frau zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren, ausgesetzt auf fünf Jahre Bewährung. Monatlich muss sie 100 Euro an den Geschädigten zahlen – vorerst. Weil sie eine Schuldanerkennung unterschrieben hat, kann ihr Ex-Freund jederzeit den Gerichtsvollzieher vorbeischicken. Wegen der Kaufsucht ist sie in Behandlung und macht eine Psychotherapie. im Mittelpunkt. Mütter und Väter erleben diese mit ihren Babys durch unterschiedliche Materialien und Methoden. Der jeweils 90-minütige Kurs findet in einer Gruppe aus sechs bis acht gleichaltrigen Babys im Familienzentrum des Deutschen Kinderschutzbundes, Weißeritzstraße 30, in Dippoldiswalde statt. Für Versicherte der AOK Plus ist die Teilnahme auf Gutschein kostenfrei. Sonst kostet das Angebot 90 Euro. Eine Erstattung durch andere Krankenkassen ist eventuell möglich. (SZ/fh) Anmeldung unter G 03504 600960 web www.kinderschutzbund-soe.de Ortschaftsrat diskutiert Oberschuljubiläum Der Ortschaftsrat Dippoldiswalde befasst sich auf seiner Sitzung am Donnerstag, dem 28. April, mit der Oberschule Dippoldiswalde. Erstens geht es um die bevorstehende 175-Jahr-Feier der Schule, zweitens um Sanierungen am Gebäude der Oberschule. Weiter wird der Ortschaftsrat sich mit dem Polypark beschäftigen, wie Ortsvorsteher René Schlechter (CDU) informierte. (SZ/fh) Ortschaftsrat, 28. April, 18 Uhr, Alte Pforte, Dipps. Dippoldiswalde Verkehrsverbund informiert auf dem Marktplatz Das Infomobil des Verkehrsverbunds Oberelbe (VVO) kommt am Mittwoch auf den Markplatz in Dippoldiswalde, wie Sprecher Christian Schlemper informierte. Von 9 bis 13 Uhr gibt es dort Informationen zu allen Nahverkehrsangeboten im Oberelbegebiet. Unter anderem wird dort eine neue Broschüre zur Mitnahme von Fahrrädern in Bussen und Bahnen verteilt. Außerdem gibt es am Mobil Ausflugstipps, Tickets und Flyer. (SZ/fh) Obercarsdorf Grundschule mit Musik und Informationen Am Freitag, dem 29. April, veranstaltet die Grundschule Schmiedeberg in Obercarsdorf einen Tag der offenen Tür, wie die Schulleitung informierte. Dieser wendet sich an die Familien der jetzigen Schüler und an die Eltern und Schüler der künftigen 1. Klassen sowie alle Interessierten. Dabei stellen die Schüler die Ergebnisse ihrer Projektwochen vor. Ab 16.15 Uhr bieten sie im Speisesaal ein musikalisches Programm. Weiter werden die Ganztagsangebote vorgestellt und der Förderverein der Schule informiert über seine Arbeit. (SZ/fh) Tag der offenen Schultür, 29. April, 15 bis 17.30 Uhr. Volltreffer mit Ede S chon Tage vor der Talk-Runde mit Fußball-Legende Eduard Geyer war die Veranstaltung im Hotel Lugsteinhof in Zinnwald ausverkauft. 140 Gäste wollten es sich Freitagabend nicht entgehen lassen, wenn der wohl berühmteste ostdeutsche Trainer im Gespräch mit Moderator Kai Suttner aus dem Nähkästchen plaudert über Fußball, die Welt und das Leben. Foto: Kamprath MÜGLITZTAL D I E N S TA G 26. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Maik Brückner für die Orte im Müglitztal Telefon .............................................. 03504 64255152 Mail .... [email protected] Für Sie vor Ort Dohna will den Müglitztalradweg Einsätze der Glashütter Feuerwehr 2015 In Klammern: Anzahl 2014 38 Hilfeleistungen Tür öffnen 1 Klein(1) brände 2 Sturmschäden (6) 19 (2) Glashütte/Dohna Bürgermeister Müller ist auch für den Bau. Anders als sein Kollege in Glashütte sieht er den Freistaat in der Pflicht. 15 Brandeinsätze Größere Brände 6 (2) Eine Fichte legte am 9. Januar 2015 den Bahnverkehr im Müglitztal lahm. Die Feuerwehr konnte helfen. Insgesamt 56 Einsätze Brandmeldeanlagen 10 (7) In Hausdorf hat am 6. Juni 2015 eine Wiese gebrannt. Es war kompliziert, das Löschwasser herbeizuschaffen. Brandschutzwachen bei Veranstaltungen 6 (8) Personenrettung/ -bergung 5 (5) Ölspuren 6 (6) Besonders tragisch: Bei einem Hausbrand am 23. Dezember starb der Hausbesitzer. Quelle: Feuerwehr Glashütte Verkehrsunfälle 6 (6) Sonstiges 1 (6) SZ-Grafik: Sylvia Tietze Auf der Müglitztalstraße kracht es oft, auch am 29. Oktober 2015, als ein Auto mit einem Bus kollidierte. Löschen als Nebensache Für die Glashütter Feuerwehr sind technische Hilfeleistungen Alltag. Zu Bränden geht es immer seltener. Von Maik Brückner F ür die Feuerwehr in Glashütte ist ihr Namen immer weniger Programm. Denn zum Brand gerufen wird sie immer seltener, obgleich die Einsätze steigen. Allein im Vorjahr rückte sie 56-mal aus und damit sechsmal mehr als ein Jahr zuvor. Die Feuerwehrleute mussten aber nicht nur zu Schläuchen und Spritzen greifen. Auf der Jahresversammlung der Gesamtfeuerwehr hat Stadtwehrleiter Veith Hanzsch einen Überblick über die Einsätze im abgelaufenen Jahr gegeben: Trend eins: Feuerwehr bleibt wichtiger Helfer von Polizei, Forst und Bahn Umgestürzte Bäume legten gleich zu Beginn des Jahres 2015 nicht nur den Verkehr auf einigen Straßen rund um Glashütte lahm. Auch die Müglitztalbahn musste am 9. Januar ihren Betrieb kurzzeitig einstellen, weil ein Triebwagen kurz vor dem Haltepunkt Bärenhecke trotz Gefahrenbremsung in einen umgestürzten Baum fuhr. Dabei wurde auch das Dach beschädigte. Da der Baum unter „Spannung“ stand, mussten der Notfallmanager der Bahn und die Feuerwehr umsichtig handeln. Das gelang. Der Baum konnte zersägt und die Bahn befreit werden. Nach drei Stunden konnte sie weiterfahren. Für die Feuerwehr war das ein ungewöhnlicher Einsatz. Aber das ist fast jeder, in dem sie technische Hilfe leisten muss. Meist müssen die Feuerwehrleute bei Unfällen der Polizei und dem Rettungsdienst helfen. Sie befreien eingequetschte Menschen aus dem Auto, sperren Unfallstellen ab oder beseitigen Ölspuren. 38-mal haben die Glashütter technische Hilfe gegeben, 17-mal mehr als im Jahr davor. Hauptgrund waren die Sturmtiefs „Elon“ am 9. und 10. Januar und „Mike“ am 30. und 31. März, die für acht beziehungsweise vier Einsätze sorgten. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort: Haupteinsatzgebiet der Feuerwehr ist die technische Hilfeleistung. Zwei Drittel aller Einsätze sind dieser Kategorie zuzuschreiben. Deshalb hat die Feuerwehr im vorigen Jahr nachgerüstet. Ihr stehen nun je zwei hydraulisch arbeitende Scheren und Spreizer zur Verfügung. „Wir sind nun nicht mehr auf überörtliche Hilfe anderer Wehren angewiesen“, sagt Hanzsch. Bei Unfällen werden in der Regel nur die Hauptwehr aus Glashütte und die nächste Ortswehr alarmiert. „Der Umgang mit den hydraulisch arbeitenden Geräten war ein Thema unseres zentralen Ausbildungstages“, ergänzt der Stadtwehrleiter. Trend zwei: Leichte Zunahme von Brandeinsätzen Genau 18-mal wurde die Glashütter Feuerwehr 2015 alarmiert, weil Bürger Brände gesehen oder Brandmeldeanlagen angeschlagen haben. Im Vergleich zum Jahr davor bedeutete das zwar eine leichte Zunahme. Dennoch bewegen sich die Zahlen im Vergleich zur DDR-Zeit auf einem niedrigen Niveau, sagt Hanzsch. Zudem musste die Feuerwehr fünfmal unverrichteter Dinge wieder abziehen, weil die Brandmeldeanlage einen Fehlalarm auslöste. Auffällig sei, dass es zwei Waldbrände und einen Feldbrand gab. „Hier spiegelt sich der trockene Sommer wider“, sagt Hanzsch. Besonders tragisch sei der Hausbrand in Johnsbach gewesen, bei dem der Hausbesitzer verstorben war. „Psychisch war das schon sehr belastend“, sagt Hanzsch. Denn der Brand ereignete sich einen Tag vor Heiligabend. Er und viele seiner Kameraden waren innerlich schon auf Weihnachten eingestellt. Und dann komme man zu einem Haus, aus dem es nur qualmt und das harmlos aussieht. Das ganze Ausmaß der Tragödie wurde den Kameraden erst nach dem Betreten des Hauses klar. Trend drei: Hochwassereinsätze treten sehr sporadisch auf 2015 blieben die Glashütter Keller vor Überflutungen verschont. Zwar tut die Stadt viel dafür, dass das so bleibt, indem sie weiter in Hochwasserschutz investiert. Eine hundertprozentige Sicherheit wird es trotzdem nicht geben. Das weiß auch die Feuerwehr, die im August 2002 und im Juni 2013 tagelang in Einsatz war, um Flutschäden zu beseitigen. „Hochwasserschutz war bei uns auch 2015 Thema der Ausbildung“, sagt Hanzsch. So hat die Feuerwehr einen Kurs zur Hochwasservorsorge angeboten, bei dem es darum ging, wie Gebäude geschützt werden können und das Sandsackfüllen optimiert werden kann. In diesem Jahr soll der mobile Hochwasserschutzdamm getestet werden, den die Landestalsperrenverwaltung der Glashütter Feuerwehr zur Verfügung gestellt hat. Neubau der Schule in Mühlbach ist vom Tisch Müglitztal Das Geld reicht nun doch nur für die Sanierung. Und die drängt. Von Heike Sabel Nein, pleite ist die Gemeinde Müglitztal nicht. Aber eben auch nicht reich genug, um sich eine neue Schule in Mühlbach leisten zu können. Bürgermeister Andreas Burkhardt (parteilos) hatte sich den Neubau auf die Fahnen geschrieben. Es gab schon Pläne. Doch nun muss Burkhardt einen herben Rückschlag einstecken. Die Elefantenrunde mit den Behörden, von der er sich so viel versprach, brachte nichts. Müglitztal hat Mühe, den Eigenanteil für eine Förderung aufzubringen. Deshalb kam es nun, wie es kommen musste: Alle sagen Nein zur Finanzierung des Neubaus. Burkhardt sagt: Alle sträuben sich. Was jedoch auf das Gleiche hinausläuft. Mühlbach bekommt keine neue Grundschule. Die Schule wird stattdessen weiter saniert. Vor allem brandschutztechnische Forderungen gilt es zu erfüllen. Und zwar schnell. Nach den Jahren des verordneten Stillstands drängt die Zeit nun. Als die Schule vor Jahren wegen geringer Schülerzahlen unter Beobachtung stand, passierte nichts bzw. nicht viel. Das fällt der Gemeinde nun doppelt auf die Füße. Für die Sanierung muss die Gemeinde Geld sparen. Um dieses und nächstes Jahr 240 000 Euro in die Schule stecken zu können, muss unter anderem die Feuerwehr Falkenhain ein Jahr länger warten. Außerdem werden die Schlüsselzuweisungen vergangener Jahre nun eingesetzt. Sie waren für die Schule aufgehoben worden. Die Kosten für die Sanierung und ein Vergleich mit dem Neubau, auch wenn der nun nicht mehr aktuell ist, sollen veröffentlicht werden. Damit kommt Burkhardt Forderungen von Bürgern nach. Sylvio Zimmel und Hans-Jürgen Fischer hatten in ihren Einwänden zum Haushalt eine Vorstellung der Sanierung gefordert. Zimmel kandidierte im vorigen Jahr gegen Burkhardt und Fischers Frau Ulrike für das Bürgermeisteramt. Zimmel gehört seither regelmäßig zu den Besuchern der Gemeinderatssitzung, auch Fischer war schon öfters da, um kritisch nachzufragen. Abschied vom kleinen Gotteshaus Geising Nach der Aufgabe der Kapelle nehmen die Katholiken drei Dinge mit, um sie fortan in Zinnwald aufzubewahren. Von Maik Brückner Mit einem feierlichen Gottesdienst nahmen die Geisinger Katholiken Abschied von ihrer Kapelle. Dazu begrüßten sie und Pfarrer Gerald Kluge mehrere Priester, die hier gewirkt haben. Auch Johannes Ulbig war gekommen. Er hatte Mitte der 1970erJahre die Bauleitung übernommen. Geschaffen wurde die Kapelle von Mitgliedern der Pfarrgemeinde Geising-Zinnwald, die nach Feierabend und sonnabends die Kapelle als Anbau des Pfarrhauses errichteten. Nach zwei Jahren Bauzeit konnte sie der Dresdner Bischof Gerhard Schaffran in einem Festgottesdienst 1978 weihen. Anschließend fanden in dem kleinen Gotteshaus am Rande der Kleinstadt Got- 15 |||||||||||||||||||||||||||||||| Sie alle wirkten in der Geisinger Kapelle: Die Pfarrer Peter Dluhosch, Peter Opitz, Gerald Kluge, der damalige Bauleiter Johannes Ulbig und Küster Herbert Rudolf sowie die Pfarrer Herbert Kocner, Christoph Birkner und Eckhard Wagner (v.li.). Fotos: ek/FFw tesdienste statt, zuletzt zwei pro Woche. Nach der Wende verlor die Gemeinde zahlreiche junge Gemeindemitglieder, weil sie in den Westen und den Süden Deutschlands gingen, um zu arbeiten oder sich aus- bilden zu lassen. Die Gemeinde schrumpfte. 2009 ging mit Christoph Birkner der letzte Geisinger Pfarrer in den Ruhestand, die Gemeinde wurde an die Heidenauer Gemeinde angegliedert. Pfarrer Birkner Von Maik Brückner und Heike Sabel Der Bau des Müglitztalradweges liegt immer noch auf Eis. Manch ein Glashütter Stadtrat hätte es gern anders. So regte KarlHeinz Funke (Wählervereinigung Reinhardtsgrimma) jüngst an, an dem Projekt weiter zu arbeiten. Glashüttes Bürgermeister Markus (CDU) bezeichnete den geplanten Radweg als „tolle Sache“, erinnerte aber an die Kosten, die auf Glashütte zukommen würden. Denn größere Teile des Radweges müsste die Stadt bauen und finanzieren. Doch nicht nur in Glashütte, auch in Dohna gibt es Bestrebungen, den Radweg zu bauen. Dohnas Bürgermeister Ralf Müller (CDU) sieht allerdings den Freistaat in der Verantwortung. Denn: Innerorts und auf freier Flur sind die Kommunen zuständig, außerorts entlang der Müglitztalstraße das Landesamt für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). Zwischen Geising und Weesenstein blieben so nur noch wenige Hundert Meter für die Kommune übrig. Zwischen Weesenstein und Dohna ist entlang der Straße kein Platz, doch dafür hat Dohna einen Plan. Ein Weg über Köttewitz. Dafür müsste die Brücke Am Plan für Radfahrer gebaut werden. Die derzeitige Behelfsstraße von der Weesensteiner Straße zum Gewerbegebiet soll ein Radweg werden. Der Kreisel soll umgebaut werden. Weiter nach Köttewitz hat der Kreis den Radweg schon gebaut. Ein Stück durch den Wald wäre wegen eines Schutzgebietes etwas kompliziert, aber da fände sich auch eine Lösung. Müllers Vorschlag: Die Kommunen übernehmen die Bauherrenaufgaben und organisieren, der Freistaat bezahlt. NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Lauenstein Mehrfamilienhaus kommt unter den Hammer In Dresden wird heute ein Lauensteiner Mehrfamilienhaus versteigert. Wie das Amtsgericht Dresden informiert, befindet es sich auf der Pollestraße und kann das Haus von zwei Familien bewohnt werden. Das Gebäude wurde 1993 rekonstruiert und später modernisiert. Den Verkehrswert beziffert das Gericht auf 93 000 Euro. Die Versteigerung beginnt 10 Uhr im Sitzungssaal A1.49 im Gebäude auf der Roßbachstraße 6 in Dresden. (SZ/mb) Reinhardtsgrimma Reinhardtsgrimmaer Bürgerbüro bleibt geschlossen Das Bürgerbüro Reinhardtsgrimma bleibt am Dienstag krankheitsbedingt geschlossen. Darüber informiert Hauptamtsleiterin Julienne Döring. Wer Meldesachen regeln muss, kann sich an das Einwohnermeldeamt des Rathauses Glashütte, Hauptstraße 42, wenden. Das hat zwischen 9 und 12 Uhr und 14 und 16 Uhr geöffnet. „Wir bitten um Verständnis für die Einschränkungen“, sagt Frau Döring. (SZ/mb) Geising wohnte zwar noch im Pfarrhaus, hielt aber keine Gottesdienste mehr in der Kapelle. 2015 zog er dann nach Dresden, um in einem betreuten Heim zu leben. Da in naher Zukunft kein neuer Pfarrer nach Geising kommen wird, haben die Gemeinde und das Bistum Dresden-Meißen entschieden, sich vom Pfarrhaus und der angebauten Kapelle zu trennen. Unklar ist, was mit den Sitzbänken und Schränken passiert, die noch in der Kapelle stehen, sagt Küster Herbert Rudolf. Er geht davon aus, dass diese einer anderen Pfarrgemeinde geschenkt werden. Drei Gegenstände wollen die Geisinger Katholiken aber behalten: das kleine Altarkreuz und eine Reliquie vom Heiligen Bonifazius. Auch ein Mosaikbild werden sie behalten. Es zeigt Bruder Klaus, der auch als Nikolaus von Flüe bekannt ist. Der Heilige war der Namenspatron der früheren Pfarrgemeinde Geising-Glashütte. Diese drei Gegenstände werden fortan in Zinnwald aufbewahrt. Dort steht eine Kirche, in der die Katholiken aus dem Kammgebiet, so auch die aus Geising, ihre Gottesdienste feiern. Imbiss erwirtschaftet keinen Gewinn Der kleine Imbissstand im Geisinger Gründelstadion wirft für den Betreiber, die Stadt Altenberg, keine Gewinn ab. Trotzdem hält das Rathaus an der Einrichtung fest. Denn die Einnahmen reichen aus, um die Ausgaben zu finanzieren. Das sagt Reiner Fischer, der im Rathaus für das Gründelstadion zuständig ist. Er schätzt, dass die Stadt in der abgelaufenen Saison etwa 38 000 Euro für den Imbiss ausgegeben hat und eine ähnlich große Summe einnehmen wird. Genau kann er es nicht sagen, da einige Abrechnungen noch ausstehen. Geplant hatte Altenberg mit Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 33 000 Euro. „Gleichzeitig muss aber betont werden, dass der Imbiss-Bereich nach wie vor ein wichtiger Baustein beim Betrieb des Eisstadions ist“, sagt Fischer. Alle Besuchergruppen nutzen das Angebot. Auf Preiserhöhungen hat die Stadt verzichtet, weil sie befürchtet, dass immer mehr Essen und Getränken selbst mitbringen würden. (SZ/mb) 16 |||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG WILDE WEISSERITZ D I E N S TA G 26. APRIL 2016 Neustart im Tierheim Hartmannsdorf Schöne Aussicht auf die Lehnmühle Neuer Vorstand, neuer Leiter: Im Freitaler Tierheim soll sich nicht nur die Haltung der Hunde verbessern. Von Andrea Schawe Tischlermeister Peter Stenzel aus Hartmannsdorf hat mit einem seiner Gesellen am Wochenende zum Frühjahrsputz in der Gemeinde den Wanderrastplatz wieder in Ordnung gebracht. „Seit über einem Jahr war die Schutzhütte in Hartmannsdorf mit Blick auf die Talsperre Lehnmühle nun schon ohne Dachpappe und außerdem zugewachsen“, berichtet er. Nun haben sie an dem Unterstand Sträucher verschnitten, Müll eingesammelt, schadhafte Bretter am Dach ersetzt und neue Dachpappe aufgezogen. Außerdem wurden an einer Sitzbank die alten, morschen Bretter demontiert und erneuert. „Somit können Schutzhütte und Bank die nächsten Jahre wieder von den Wanderern und Einwohnern genutzt werden, um die Aussicht über die Talsperre zu genießen“, informiert Peter Stenzel über das Ergebnis. (SZ) V on seinem Büro aus hat Falk Götze alles im Blick. Wenn er aus den Fenstern im zweiten Stock des Freitaler Tierheims schaut, guckt er genau auf die Hundezwinger. Dort ist alles ruhig, zwei kleine Hunde liegen gemütlich auf dem Mulch vor ihren Zwingern. „Sie werden heute noch abgeholt“, sagt der 35-Jährige. Die beiden hat das Tierheim erfolgreich vermittelt. Das sei auch das Ziel: Wieder einen neuen Besitzer für die Tiere suchen, sagt der neue Leiter. Seit dem 1. April ist er im Amt. Der neue Vorstand des Freitaler Tierschutzvereins hat ihn geholt. Vorher arbeitete Götze als Hundeführer bei einem Sicherheitsdienst. Zwei weitere neue Mitarbeiter wurden ebenfalls angestellt. „Wir wollen etwas anders machen als bisher“, sagt Vorstandsmitglied Steffen Griese. „Das Bild des Tierheims nach außen verändern, freundlicher sein gegenüber Interessenten und denen, die sich um die Tiere kümmern.“ Griese und zwei weitere neue Vorstandsmitglieder wurden Ende Februar gewählt, die ehemaligen Vorstände traten nicht mehr an. Umstritten war vor allem der Umgang mit Fundtieren. Der Tierschutzverein hatte mit Freital und den umliegenden Kommunen Betreuungsverträge für Tiere, die in den Orten gefunden werden. Zum Ende des vergangenen Jahres kündigte der Verein allen Kommunen diesen Betreuungsvertrag. Für einen neuen sollten die Preise erheblich angehoben werden. Bisher gab es meist eine Pauschale pro Einwohner von einem Euro im Jahr für die Betreuung der Fundtiere. Der Freitaler Tierschutzverein hatte ab Jahresanfang 1,70 Euro gefordert. Er begründete das damals mit den gestiegenen Kosten für Betrieb und Unterhalt des Tierheimes auf dem Windberg. Teurer geworden sind nicht nur Strom, Öl und Wasser, sondern auch das Tierfutter. Gestiegen seien außerdem die Tierarztkosten und die Personalkosten mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestlohn. Einige Kommunen zogen Konsequenzen und sahen sich nach Alternativen zum Freitaler Tierheim um. „Wir nehmen wieder Fundtiere auf“, sagt Griese. Das Tierheim arbeite immer noch mit vielen der umliegenden Kommunen zusammen. „Mit ihnen haben wir neue Verträge ausgehandelt“, sagt der Vorstand. Dippoldiswalde sei aber nicht mehr Kunde. Ziel sei es, bis 2017 alle Verträge zu vereinheitlichen. Bisher zahlten die Kommunen eine unterschiedliche Pauschale pro Einwohner. Um die finanzielle Situation zu verbessern, setze der Verein in Zu- Falk Götze ist der neue Leiter im Tierheim Freital. Der 35-Jährige kümmert sich vor allem um die Hunde. kunft auf Sponsoren und die Mitglieder. „Vieles wird auch in Eigenleistung gemacht“, sagt Steffen Griese. Anfang April fand etwa ein Frühjahrsputz statt, einige Räume im Haus auf der Kohlenstraße werden gerade renoviert. Demnächst soll auch eine Quarantänestation für Hunde gebaut werden. „Sie ist für Tiere gedacht, bei denen keiner weiß, wo sie herkommen“, sagt Falk Götze. Zusammen mit der Amtstierärztin werden sie betreut. Außerdem wird die gesamte Tierhaltung anders gestaltet. Das ist Falk Götzes Projekt. 18 Hunde leben momentan im Tierheim. „Wir wollen mit den Tieren arbeiten und die Hunde sozialisieren“, sagt Götze. „Nicht nur separieren.“ Bisher wurden die Vierbeiner getrennt gehalten. „Hunde sind aber Rudeltiere. Wenn sie ge- trennt leben, verlieren sie ihr Sozialverhalten“, erklärt der Leiter. In Zukunft sollen sie zusammen spielen und auch spazieren gehen. „Sie brauchen Beschäftigung und Kopfarbeit“, sagt Falk Götze. Um dafür Zeit zu haben, wurden auch die Arbeitszeiten der Mitarbeiter geändert. „Wenn die Tiere besser sozialisiert sind, sind sie auch besser vermittelbar.“ Die neue Herangehensweise zeige schon Wirkung. Auch Hunde, die schon seit Jahren im Tierheim leben und als nicht vermittelbar galten, fanden einen neuen Besitzer. Die neue Leitung im Tierheim will in Zukunft auch prüfen, ob Interessenten überhaupt geeignet sind, ein Tier zu halten – oder mit ihm Gassi zu gehen. „Das wurde vorher so gut wie gar nicht gemacht“, sagt Griese. Wie sind die Wohnverhältnisse? Foto: Karl-Ludwig Oberthür Wie viel Zeit steht zur Verfügung? Wie harmonieren Hund und zukünftiger Halter? „Die Hunde werden erst einmal reserviert und gehen nicht gleich mit“, sagt Götze. So können sich beide aneinander gewöhnen. „Wir wollen uns den Tieren intensiver widmen. Sonst kommen sie ja gleich wieder.“ Das Tierheim berät die neuen Besitzer und bietet auch Schulungen an. „Wir wollen uns den Ruf erarbeiten, dass wir individuelle Lösungen finden“, sagt Steffen Griese. Das sei nicht leicht und koste viel Arbeit. Der Freitaler Tierschutzverein will in Zukunft auch mehr mit anderen Einrichtungen in der Region kooperieren. „Manche Tierheime platzen ja aus allen Nähten“, sagt Griese. „Da nehmen wir ein paar Tiere, die wir versorgen und vermitteln können.“ Der Wanderrastplatz in Hartmannsdorf wurde repariert. Foto: privat Oberbobritzsch 27-Jährige nimmt VW die Vorfahrt Eine 27-Jährige ist am Sonntagnachmittag mit einem VW in Oberbobritzsch kollidiert. Die junge Frau war mit ihrem VW auf der Lichtenberger Straße unterwegs. Auf der Kreuzung Frauensteiner Straße kollidierte der VW mit einem aus Richtung Niederbobritzsch kommenden, bevorrechtigten Pkw VW. Verletzt wurde bei dem Zusammenstoß niemand. An den beiden Pkws entstand Sachschaden in Höhe von insgesamt rund 5 000 Euro. (SZ) SERVICE Romanze für Viola und Orchester SZ-TELEFON |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| LOKALREDAKTION Telefon ............................................... 03504 64255150 Telefax ................................................ 03504 64255155 E-Mail . [email protected] TREFFPUNKT Telefon ............................................... 03504 64255170 Telefax ................................................ 03504 64255177 Öffnungszeit ......................... Mo bis Fr 9 bis 18 Uhr WENN DIE SZ FEHLT Abo-Hotline .... 0351 48642107/ 01802 328328 MÜLLABFUHR |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| p Blaue Tonne. Leerung am Mittwoch in Rabenau mit Ortsteilen. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Sächsische Zeitung IMPRESSUM Lokalausgabe Dippoldiswalde Redaktions- und Verlagsgesellschaft Freital/Pirna mbH Redaktion: Domokos Szabó (Regionalleiter), Mandy Schaks (verantwortlich für den Lokalteil Dippoldiswalde), Franz Herz, Regine Schlesinger, Maik Brückner, Jörg Stock (Regionalreporter), Matthias Weigel (Wirtschaft, Infrastruktur und Kreispolitik). Editoren: Thomas Hoffmann, Heidemarie Körner, Gundula John-Frisch, Nancy Riegel. Geschäftsführer: Domokos Szabó (Redaktion), Jörg Seidel, Claudia Neumann (Verlag). Anschrift Redaktion und SZ-Treffpunkt: Markt 27, 01744 Dippoldiswalde. Telefon: 03504 64255150 (Redaktion), 64255170 (Verlagsleitung, Anzeigenannahme und Leserservice). Telefax: 64255155 (Redaktion), 64255177 (Verlag und SZ-Treffpunkt). E-Mail: [email protected] Telefon Anzeigenannahme Dresden: 0351 840444 Aboservice-Telefon: 01802 328328 (6 Ct./Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 42 Ct./Min.). Monatsabonnement bei Botenzustellung Euro 29,40 frei Haus, bei Postbezug Inland Euro 40,50, jeweils inkl. 7% MwSt., E-Paper Euro 18,99, inkl. 19% MwSt. Vertriebskennzeichen: F1325. WIR GRATULIEREN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Mit „Wechselspiel“ kommt die Elbland Philharmonie Sachsen am Donnerstag nach Pirna. I m Philharmonischen Konzert „Wechselspiel“ der Elbland Philharmonie Sachsen am 28. April, ab 19.30 Uhr, in der Marienkirche Pirna, erklingen das Concertino für Klarinette von Carl Maria von Weber sowie die Romanze für Viola von Max Bruch. Die Solisten Roland Vetters (Klarinette) und Manuel Vioque-Judde (Bratsche) werden auch im Doppelkonzert für Klarinette und Viola von Max Bruch zu hören sein. Das Konzert unter der musikalischen Leitung von GMD Wolfgang Rögner wird mit der 7. Sinfonie von Ludwig van Beethoven beschlossen. Richard Wagner nannte die Sinfonie nicht nur wegen des fulminanten Finales die „Apotheose des Tanzes“. (SZ) 28. April, 19.30 Uhr, Marienkirche Pirna; Karten im Vorverkauf zu 15 €/erm. 12 €/Schüler und Studenten 5 € gibt es u.a. im SZ-Treffpunkt Pirna, Schössergasse 3; in der Tourist-Info, Am Markt 7, oder im Pfarramt der Marienkirche; Abendkassenzuschlag: 2 €. ANGEBOT |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Spielenachmittag Freital. In die Begegnungsstätte des Selbsthilfeverbandes Menschen mit Behinderung in der Brückenstr. 18, wird am 27. April, 15.30 Uhr, zum Spielenachmittag eingeladen. (SZ) TELEFONTARIFE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Manuel Vioque-Judde mit seiner Bratsche. Foto: PR HILFE ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| p Polizeirevier Dipps G 03504 637224 p Feuerwehr/Rettungsdienst G 112 p Anmeldung Krankentransport G 0351 19222 p Leitstelle allgemein G 0351 501210 p Gehörlosenfax Z 0351 8155130 p Bundespolizeiinspektion Altenberg G 035056 22100 G 035023 676300 Ä RZTE p Bereitschaftsarzt: Di. 19-7 Uhr: Altenberg, Dippoldiswalde, Geising, Glashütte, Höckendorf, Reinhardtsgrimma, Schmiedeberg, Klingenberg, Colmnitz, Pretzschendorf, Hartmannsdorf, Reichenau, Hermsdorf/E. und die jeweiligen Ortsteile: G 116 117 p Augenärztliche/HNO-ärztliche Notfallpraxis: Krankenhaus DD-Friedrichstadt, Friedrich- am Dienstag aus dem Seniorenheim Bärenstein: Ilse Kirsten zum 90.; Colmnitz: Ingeburg Woite zum 85.; Ruppendorf: Margot Groß zum 80. Geburtstag. Gesundheit und alles Gute! straße 41, G 0351 19292 ZAHNÄÄ RZTE p Notdienst: Di. 19-7 Uhr: G 0351 19292 APOTHEKEN p Bereitschaft bis 1. Mai, 8 Uhr: Dippold-Apotheke, Dippoldiswalde, Kirchplatz 1, G 03504 615830 TIERÄÄ RZTE p Bereitschaft bis 29. April, jeweils 18-6 Uhr (Sa./So./Feiertag ganztägig): TA Romero, Geising, G 035056 285011, G 0176 84394184; TAP Dr. Hurlbeck, Reichstädt, G 03504 612527 oder G 0170 9612666; TÄ Hänel, Hartmannsdorf, G 037326 9186 oder G 0172 2713516; WICHTIGE RUFNUMMERN p Wasser: G 035202 510421 p Abwasser: G 03504 644518 (Abwasserbetrieb Dippoldiswalde) p Enso Netz GmbH: Gasstörung: G 0351 50178880 Stromstörung: G 0351 50178881 p Enso-Service-Nummer: G 0800 0320010 (kostenfrei) p Envia: Störungshotline: G 0800 2305070 p Notdienste: Schlüsseldienste: G 03504 614155; G 035053 48242 oder 48918; G 035052 67622 Handwerkernotdienst 24 Stunden: G 03504 616363 (Angaben auf dieser Seite ohne Gewähr) p Täglich: Liste der je zwei günstigsten Call-by-Call-Anbieter mit Tarifansage, ohne Anmeldung sofort nutzbar. Zeit Anbieter Vorwahl Tarif Uhr Cent/min p Ferngespräche 0–7 Sparcall 01028 0,10 Arcor 01070 0,53 7–9 010052 010052 0,86 01011 01011 0,98 9 – 14 010052 010052 0,96 01011 01011 0,98 14 – 19 010052 010052 0,96 01011 01011 0,98 19 – 24 01097telecom 01097 0,84 Arcor 01070 0,87 p Ortsgespräche 0–7 Sparcall 01028 0,10 Arcor 01070 0,69 7 – 19 01052 01052 1,54 Sparcall 01028 1,82 19 – 24 01097telecom 01097 0,84 Arcor 01070 0,87 p Vom Festnetz zum Handy 0 – 24 010011 010011 2,09 01045 01045 2,49 Quelle: www.teltarif.de; Hotline (Mo – Fr 9 – 18 Uhr): 0900 1330100 (1,86 Euro pro Minute aus dem Festnetz der T-Com). Stand: 25.04.2016 LANDKREIS D I E N S TA G 26. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 17 |||||||||||||||||||||||||||||||| Kurkarte ist künftig auch Fähr-Ticket Bad Schandau Die neue Kurtaxe war im Stadtrat nicht unumstritten, denn sie kostet mehr Geld. Von Gunnar Klehm In dieses Bürohaus an der Sachsenallee im Kesselsdorfer Gewerbegebiet sollten Asylbewerber ziehen. 60 Plätze waren geplant und werden nun gestrichen. Foto: Karl-Ludwig Oberthür Pläne für großes Asylheim gescheitert Der Landkreis konnte sich mit dem Besitzer des Hauses in Kesselsdorf nicht einigen – auch, weil kein Bedarf mehr ist. Von Annett Heyse K ein anderes Thema hat die Kesselsdorfer in den vergangenen Monaten mehr beschäftigt als das geplante Asylbewerberheim. Es gab eine hitzige Einwohnerversammlung, den Rücktritt eines Ortsvorstehers und eine Petition mit 876 Unterschriften an den Kreistag. Nun aber passiert gar nichts: Es wird in dem Wilsdruffer Ortsteil kein Asylbewerberheim eingerichtet. Darüber informierte das Landratsamt. „Es wird keinen Vertrag für eine Asylunterkunft in Kesselsdorf geben“, sagte die zuständige Beigeordnete Kati Hille. Zu den Gründen äußerte sie sich nicht. Doch die liegen auf der Hand. Zum einen ist der Zustrom an Asylbewerbern in Sachsen zuletzt stark gesunken. In den sächsischen Erstaufnahmeeinrichtungen leben derzeit nur noch etwa 3 000 Menschen, teilte die Landesdirektion kürzlich mit. Erste Objekte würden bereits geschlossen. Entsprechend weniger Flüchtlinge werden dann auf die Landkreise und von dort auf die Kommunen verteilt. Zum anderen konnte sich der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge nicht auf die finanziellen Konditionen mit dem Besitzer der Immobilie in Kesselsdorf einigen. Geplant war zunächst, in dem Bürohaus an der Sachsenallee 60 Menschen unterzubringen. Dazu sollte ein Teil des Gebäudes zu kleinen Wohneinheiten umgebaut werden. Ein Mietvertrag sollte im Sommer 2015 abgeschlossen, das Haus dann ab Oktober umgebaut und ab Januar belegt werden. Doch die Vertragsverhandlungen zogen sich hin. nun mit Flüchtlingen belegt. Eine siebente Wohnung wird vorbereitet und soll ab Mai bezugsfertig sein. Mit den privaten Unterkünften zusammengerechnet, sind derzeit 57 Asylbewerber in Wilsdruff untergebracht, vor allem Familien. Dazu kommen zehn minderjährige Flüchtlinge, die sich ohne Eltern nach Deutschland durchgeschlagen haben. Sie wohnen in Wilsdruff und werden von der Stiftung Leben und Arbeit betreut. Bleiben dennoch mehr als 300 offene Plätze. „Das lässt sich in Wilsdruff nicht erreichen“, konstatiert Bürgermeister Ralf Rother nach mehr als einem Jahr Suche. Dennoch sieht er das nicht mehr so kritisch wie noch vor Monaten. „Die Flüchtlingszahlen sind doch stark gesunken.“ Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, müssten die Kommunen weniger Flüchtlinge aufnehmen als zunächst errechnet. Das träfe dann auch auf Wilsdruff zu: „Ich gehe davon aus, dass die Zahl von 364 nach unten korrigiert wird.“ Dazu kommt, dass die Asylbewerber, deren Anträge bearbeitet sind, sozusagen weiterziehen – entweder zurück in die Heimat oder innerhalb Deutschlands. Was dann bedeutet, dass sie sich eine Wohnung auf dem freien Markt suchen müssen. Genau dort könnte es in der Region bald die nächste Krise geben. Denn bezahlbarer Wohnraum ist knapp – und Flüchtlinge werden vor allem im untersten Preissegment mieten müssen. Rother: „Der Schwerpunkt kann also nicht auf den Plätzen für Asylbewerber liegen, sondern auf bezahlbaren Wohnraum, und zwar für Migranten wie auch für Einheimische.“ Der Hintergrund: Die Umbaukosten würden sich bei mehr als 60 Plätzen eher rechnen. Zwischendurch war deshalb von 250 Plätzen die Rede. Das wiederum wollte der Landkreis nicht. Das Feilschen um Plätze und Geld sorgte für Unruhe im Ort. Der Ortsvorsteher trat im Januar aus Protest zurück, zudem wurde im Februar eine Petition gegen das Heim eingereicht. Auch Wilsdruffs Bürgermeister Ralf Rother (CDU) äußerte, dass er keine so große Unterkunft in einem Ortsteil befürworte. Nun folgt also das Aus. Aber wenn das Heim in Kesselsdorf nicht kommt, wo will Wilsdruff dann seine Asylbewerber unterbringen? Über diese Frage mussten sich die Verantwortlichen im Rathaus in den vergangenen Wochen Gedanken machen. Denn der Landkreis fordert von jeder Gemeinde ein Konzept für die Unterbringung der Asylbewerber. Auch Wilsdruff hat so ein Papier erarbeitet. Dem Verteilungsschlüssel entsprechend muss die Stadt bis Jahresende insgesamt 364 Flüchtlingen eine Unterkunft zur Verfügung stellen. Wie schwer es aber ist, leere Wohnungen zu finden, wurde der Verwaltung bereits Ende 2014 klar, als sie erstmals in der Öffentlichkeit Vermieter aufforderte, Wohnraum anzubieten. Nur wenige Angebote kamen und viele waren nicht geeignet, wie beispielsweise die Krillemühle in Blankenstein. So wurden die ersten Flüchtlinge, die in Wilsdruff eintrafen, vor allem in städtischen Objekten einquartiert. Doch der Bestand ist nicht sehr hoch – die Stadt verfügt lediglich über 35 kommunale Wohnungen, etliche davon sind vermietet. Sechs Wohnungen sind Aus dem Leben bist du gegangen, in unseren Herzen wirst du bleiben. Tiefbewegt von der großen Anteilnahme so vieler Menschen beim Abschied von meinem lieben Vater und Schwiegervater, unserem lieben Opa und Uropa, Herrn Heinz Fischer sagen wir auf diesem Weg unseren herzlichsten Dank. So fühlten wir uns mitgetragen durch jede persönliche Zuwendung, durch die wunderschönen Blumen und Gestecke, durch jeden Händedruck, durch Briefe und Geldzuwendungen. Für die würdevolle Gestaltung der Trauerfeier gilt unser besonderer Dank. In Liebe und Dankbarkeit Margit Ihle im Namen der ganzen Familie Danksagung In Dankbarkeit haben wir von meinem Ehemann, unserem Vater, Opa und Uropa Heinz Richter Abschied genommen. Wir sind tief bewegt von der überaus großen Anteilnahme und Wertschätzung für unseren lieben Verstorbenen, durch Wort, Schrift, Geldzuwendungen, stillen Händedruck und ehrendem Geleit. In stiller Trauer: Deine Carola Deine Söhne Wolfgang, Jürgen, Götz mit Familien im Namen aller Angehörigen Dittersdorf, im April 2016 Danksagung Im Nachhinein begreift man erst, wie wertvoll du für uns warst. Danke für die schöne, gemeinsame Zeit. Jutta Jurke * 28. 09. 1955 † 26. 04. 2011 Im Namen aller, die dich nicht vergessen werden Peter Allen, die mit Worten und Blumen Trost spendeten und unserer lieben Mutti Christa Wolf * 06.05.1925 Bad Schandaus Kurkarte soll ab 2017 auch als Ticket für die Fährverbindungen der Stadt wie hier in Schmilka gelten. Foto: Mike Jäger Geld mehr annahm. Klimmer forderte im Stadtrat Namen und Adresse von demjenigen, der für die Leerung verantwortlich gewesen wäre. „Das muss eine Abmahnung geben“, sagte er, die veröffentlicht werden müsse. Ob Bürgermeister Thomas Kunack (WV Tourismus) alle Details des Vorgangs kennt, ließ er offen. Er erklärte dazu nur, dass Personalangelegenheiten in der für die Parkautomaten zuständigen Kur- und Tourismus GmbH (BSKT) geklärt werden. „Auch der Aufsichtsrat der BSKT wird sich damit noch mal befassen“, sagte Kunack. Für die Erhöhung der Kurtaxe in der Hauptsaison mit zusätzlichen Leistungen stimmten schließlich acht Stadträte, fünf waren dagegen. In der Nebensaison und für Gäste der Kliniken ändert sich nichts. In der Hauptsaison zahlen alle Erwachsenen ab 2017 im gesamten Stadtgebiet pro Tag zwei Euro. In Bad Schandau und den Stadtteilen Ostrau, Postelwitz, Schmilka und Krippen waren es bisher 1,50 Euro, in Prossen, Porschdorf und Waltersdorf ein Euro. Kinder bis 16 Jahre zahlen nichts. Die Stadt rechnet durch die Erhöhung mit Mehreinnahmen von rund 140 000 Euro. Wie viel Geld davon an die Verkehrsbetriebe geht, wurde nicht genannt. Sperre soll Elbe vor Ölhavarie schützen Bad Schandau/Hrensko Mit einer Übung wird ein Unfallbekämpfungspunkt eingeweiht. Von Matthias Weigel Ein Störfall in einer Industrieanlage. Ein havariertes Schiff. Hemmungslose Umweltsünder. Die Szenarien, wie Öl oder andere chemische Stoffe in die Elbe gelangen können, sind vielfältig. In Hrensko soll für den Fall der Fälle am Donnerstag ein stationärer Öl-Unfallbekämpfungspunkt eingeweiht werden. Damit wird es möglich sein, von tschechischer Seite Richtung Deutschland treibende Gefahrenstoffe an der Grenze aufzuhalten und aufzunehmen, berichtet die internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) auf Anfrage. Sie hatte das Vorhaben mit initiiert und fachlich begleitet. Neben der Ausrüstung, die für die Rettungskräfte nötig ist, sind für den Es gibt nichts, was die Abwesenheit eines geliebten Menschen ersetzen kann. Aber das Punkt Zufahrtswege und Befestigungen am Elbufer eingerichtet worden. Neben dem staatlichen Wasserwirtschaftsbetrieb im Nachbarland hat sich auch das hiesige Wasser- und Schifffahrtsamt finanziell beteiligt. Zur Einweihung gibt es eine großangelegte Übung zu Wasser und zu Land. Wegen etlicher deutscher Gäste wird ein Dolmetscher vor Ort sein. Der Punkt liegt in etwa Höhe Kamenice, rund zwei Kilometer nach Hrensko in Richtung Decin. „Die Strömung in dem Bereich ist nicht so einfach, doch es gibt keine bessere Variante“, heißt es vom IKSE. Es sei ein großer Fortschritt, dass ein solcher Punkt endlich da ist. Seit vielen Jahren bemühen sich die tschechische Seite und auch andere Behörden, im Grenzprofil der Elbe das Vorhaben umzusetzen. „Bereits mehrfach wurden dort von der tschechischen Seite, bei Realereignissen, Ölsperren ausgebracht. Auch gab es in der Vergangenheit gemeinsame Übungen, auch mit Beteiligung deutscher Feuerwehen“, bestätigt Kreisbrandmeister Karsten Neumann. Danksagung Wir danken allen, die unserer lieben Verstorbenen Helga Mäder im Leben Achtung und Freundschaft schenkten und jetzt mit uns Abschied nahmen, sich in stiller Trauer mit uns verbunden fühlten und ihre Anteilnahme durch Wort, Schrift, Blumen und Geldzuwendungen zum Ausdruck brachten. In stiller Trauer Sohn Andreas mit Familie Hennersdorf, im April 2016 vergangene Schönfeld, im April 2016 5. Jahresgedächtnis Gäste in Bad Schandau, die mit der Elbfähre von einem zum anderen Ortsteil fahren wollen, brauchen ab nächstem Jahr kein extra Ticket mehr zu lösen. Für die Überfahrt nach Krippen, Postelwitz oder Bad Schandau müssen sie dann nur noch ihre Kurkarte vorzeigen. Das hat der Stadtrat mit der neuen Kurtaxesatzung beschlossen. Zuvor wurde darüber eine Vereinbarung mit der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft Pirna-Sebnitz (OVPS) getroffen. Zusätzlich soll die Kurkarte ab 2017 als Ticket für die Buslinie 252 gelten. Weil diese aber nicht durch die Ortsteile Porschdorf, Prossen oder Waltersdorf verläuft, müsste es noch eine zusätzliche Vereinbarung geben, damit alle im Stadtgebiet etwas von den Vorzügen der neuen Kurkarte haben. Das ist mit der OVPS zwar schon vereinbart, doch wenn es um Busse geht, muss auch der Verkehrsverbund VVO der Vereinbarung zustimmen. Denn der Unternehmensbeirat des VVO muss über die Verteilung der Einnahmen entscheiden. Stadt und OVPS hoffen nun, dass das nur noch eine Formsache ist. OVPS-Geschäftsführer Uwe Thiele hält das für ein wegweisendes Pilotprojekt. Auch weitere Orte in der Sächsischen Schweiz würden diese Entwicklung in Bad Schandau genau verfolgen. Das Geld spielte auch bei jenen eine Rolle, die die neue Kurtaxe im Stadtrat ablehnten. „Von den Bürgern fordern wir mehr Steuern und von den Urlaubern mehr Kurtaxe, selbst schmeißen wir aber das Geld zum Fenster raus“, sagte Stadtrat Mathias Klimmer (CDU-Fraktion) erbost. Dabei bezog er sich auf einen Vorfall vom Ostermontag, als in der Stadt mindestens ein Parkautomat wegen Überfüllung kein † 29.03.2016 die letzte Ehre erwiesen, unseren herzlichen Dank. Im Namen der Familie Ihre Kinder Bärbel und Hans-Joachim Schöne trägt man wie ein kostbares Geschenk in sich. D. BONHOEFFER '.- ! +, +0,+ / .- 1+" "2/+2 */ 2 / ,.-/ -2 "1/, $ '.-/"2 %2+ )2+ )2+ ", $" # 1/,11 /" / */11/" 1"+ #"/ 2/ +2/1/ / (.- 2/ +2/1/ / (.- $+/+ 2/ +2/1/ / /"" / +2 +" 2 )- + 2 /- / &/.-+ + SÄCHSISCHE ZEITUNG AUS DER LANDESHAUPTSTADT |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 18 ||||||||||||||||||||| WWW. S Z - O N L I N E . D E / L O K A L A U S G A B E N Supercomputer kann bald noch mehr Dresdens Luft wird sauberer V on sauberer Stadtluft zu sprechen, wäre übertrieben. An der Bergstraße sind auch im vergangenen Jahr wieder zu viele Stickoxide gemessen worden. Sie reizen die Schleimhäute von Augen, Nase, Rachen und Lunge. Husten und Atemprobleme, aber auch Kopfschmerzen und Herz-Kreislauf-Probleme können die Folge sein. Allerdings hat die Verschmutzung an den anderen Dresdner Messstationen weiter abgenommen. Am Neustädter Bahnhof und am Hauptbahnhof sind die niedrigsten Stickstoffdioxid-Jahresmittel seit fünf Jahren gemessen worden. Dasselbe gilt für den Feinstaub. Die Partikel sind so klein und leicht, dass sie durch die Luft schweben, eingeatmet werden und tief in die Lunge gelangen, wo sie die Schleimhaut reizen. Beide Schadstoffe werden von Autos ausgestoßen. Wie viele Bürger von zu hohen Werten betroffen sind, kann durch Berechnungen nur geschätzt werden. Das Landesumweltamt geht derzeit von gut 1 000 Dresdnern aus, die wegen ihres Wohnorts zu hohen Feinstaub-Konzentrationen ausgesetzt sind. Bei Stickoxiden sind es fast 3 000. Der Wissenschaftsrat unterstützt den Ausbau. Damit bekommt Dresdens Wunderrechner auch nationale Bedeutung. Die Qualität hat sich verbessert, ist aber längst noch nicht perfekt. Das Konzept der Stadt ist bislang nur zum Teil umgesetzt. Von Sandro Rahrisch Dieselautos sorgen für dicke Luft Die immerhin leichte Verbesserung reicht Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne) nicht. „Trotz großer Anstrengungen hat die Luftqualität nicht die angestrebte Güte erreicht“, sagt sie. Die Hauptursache sei die technisch unzureichende Ausfilterung von Stickstoffdioxid bei Dieselfahrzeugen, entgegen den Angaben in den Euro-Normen. Durch den VW-Skandal werde diese erhebliche Diskrepanz nun auch öffentlich diskutiert. Der Autoindustrie seien seitens der EU Zugeständnisse gemacht worden, sodass mit einer wirklichen Verbesserung der Luftqualität erst nach 2020 zu rechnen sei. Gegen die Abgase hatte die Stadt 2011 einen Luftreinhalteplan auf den Weg gebracht – auch um eine Bannzone für weniger umweltfreundliche Autos in der City zu verhindern. Seit fast fünf Jahren dürfen dicke Brummis nicht mehr durch die Innenstadt fahren, vorausgesetzt das Zentrum ist nicht ihr Ziel. Auf der holprigen Königsbrücker Straße wurde außerdem das erlaubte Tempo auf 30 km/h gedrosselt. Die Busflotte der DVB ist erst Anfang dieses Jahres mit 40 neuen, schadstoffärmeren Diesel-Ge- Von Jana Mundus chend, um die gesetzlich geforderte Qualität der Luft zu erreichen“, schätzt Jähnigen allerdings ein. Nachholbedarf habe Dresden zum Beispiel am Körner- und Schillerplatz, wo die Stickstoffdioxidbelastung besonders hoch sei und es für Fahrradfahrer und Fußgänger bisher keine befriedigende Lösung gebe. Und die Einführung von Tempo 100 auf den stadtnahen Autobahnen werde vom Land leider abgelehnt. Für die blaue Cargo-Tram der Gläsernen Manufaktur bieten sich nach einer Prüfung keine neuen Einsatzmöglichkeiten, wie gedacht. Im Gegenteil: Derzeit stehen die beiden Straßenbahnen im Depot, da die Produktion am Straßburger Platz vorübergehend eingestellt wurde. Der Bau der neuen Stadtbahnstrecke zwischen Löbtau und Strehlen dauert voraussichtlich bis 2021. Von Pförtnerampeln, die den Autoverkehr in die Innenstadt hinein dosieren, ist die Stadt wieder abgerückt. Auf der Leipziger Straße sei das nicht möglich. Auf Radeburger und Hansastraße würde dagegen die grüne Welle reichen, um Staus in Richtung Zentrum zu verhindern. Auf der Nürnberger Straße soll die neue Stadtbahn Entspannung bringen. Radfahrer bekommen Schutzstreifen Tief durchatmen und schlendern: Der Große Garten ist neben der Heide die grüne Lunge der Stadt. An der Bergstraße sieht es anders aus. Foto: Sven Ellger lenkbussen modernisiert worden. Und die Zahl der Jobtickets, mit denen die Dresdner per Arbeitgeberzuschuss günstiger mit Bus und Bahn zur Arbeit fahren können, hat sich auf 14 700 erhöht – im Reinhalteplan sind 16 000 avisiert. Des Weiteren sind auch die letzten, kostenlosen Parkplätze im 26er-Ring weggefallen. Die Parkgebüh- ren sollen Autofahrer auch dazu bewegen, auf die öffentlichen Verkehrsmittel umzusteigen. Über 8 000 Stellplätze sind inzwischen kostenpflichtig. Es sei gelungen, dass der Autoverkehr nicht weiter gewachsen ist – trotz steigender Einwohnerzahl, so Jähnigen. „Die bisher beschlossenen Maßnahmen sind bei Weitem nicht ausrei- Ein Radwegekonzept hat Dresden bis heute nicht. Dabei werden 17 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad erledigt, rechnet die Stadt vor. Das wäre dreimal so viel wie Anfang der 90er-Jahre. Im Herbst soll erst einmal der Radweg am Käthe-Kollwitz-Ufer zwischen Goetheallee und Fetscherstraße ausgebaut werden. Die Hamburger, Bremer, Magdeburger und Parkstraße erhalten dieses Jahr zumindest Schutzstreifen. „Insgesamt sollte bei der Suche nach geeigneten Maßnahmen auch das Park-andRide-Konzept fortgeschrieben werden“, sagt Eva Jähnigen. Darin sollten auch Bike+Ride-Plätze eine Rolle spielen. Besonderen Bedarf sieht die Umweltbürgermeisterin beispielsweise an der Königsbrücker Straße und aus Richtung Weißig. 2016 ist der Feinstaub-Tagesgrenzwert an der Bergstraße schon sechsmal überschritten worden, am Hauptbahnhof zweimal und am Neustädter Bahnhof viermal. Görlitz kommt dagegen auf zwölf, der Leipziger Westen auf 15 Überschreitungen. Die EU gibt vor, dass die Grenze an höchstens 35 Tagen im Jahr gebrochen werden darf. Ahmadiyya-Gemeinde sucht Grundstück für Moscheebau in Dresden Die 60 Dresdner Mitglieder gucken sich nach Räumen für ihre Treffen um. Erst mal soll es eine größere Wohnung sein. Von Julia Vollmer und Tobias Wolf In Dresden soll eine Moschee gebaut werden. Diese Ankündigung der AhmadiyyaGemeinde sorgte am Mittwoch für viel Aufregung. Doch ganz so schnell soll es nicht gehen. Es gibt noch keine konkreten Pläne für einen Neubau, erklärt Gemeinde-Sprecher Rashid Nawaz. „Wir haben in Dresden rund 60 Mitglieder, treffen uns derzeit zum Beten in einer Wohnung oder im Asylbewerberheim in der Schnorrstraße, das wird auf Dauer zu eng.“ Es stimmt, die muslimische Gemeinde sucht generell nach Grundstücken, um irgendwann eine Moschee zu bauen. Doch das sei noch nicht spruchreif, so der Sprecher. Erst mal sehen sich die Gemeindemitglieder nach einer größeren Wohnung für ihre Treffen um. Möglichst im Stadtzentrum sollen die neuen Räume sein und gut mit Bus und Bahn zu errei- chen. Grundstücke zu finden, sei sehr schwierig, bestätigt auch Uwe Wagishauser, Bundesvorsitzender der AMJ Deutschland Abdullah. Reine Wohngebiete kommen für den Standort einer neuen Moschee nicht infrage. Sie suchen nach einer Mischung aus Wohn- und Gewerbegegend. „Wir bauen einfache, funktionale und bescheidene Moscheen“, betont Wagishauser. Die Gemeinde bekommt kein Geld aus arabischen Ländern und es gäbe keine Scheichs, die sie finanzieren, stellt er klar. „Wir sind dabei, Gespräche mit der Stadt zu führen. Bevor wir die nicht geführt ha- ben, lässt sich nichts Konkretes sagen.“ Mit dem Umzug ins Zentrum wollen die Muslime auch noch stärker mit den Dresdnern ins Gespräch kommen. „Seid ihr eine Sekte?“ oder „Unterdrückt ihr eure Frauen?“ – mit diesen Fragen werden er und seine Glaubensbrüder sehr häufig konfrontiert. Immer wieder versucht er, mit diesen Vorurteilen aufzuräumen, erzählt Rashid Nawaz. Die Ahmadiyya-Gemeinde ist seit 1992 aktiv und gilt als älteste muslimische Gemeinde in Deutschland. In Hamburg und Hessen gelten sie als Körperschaft des öffentlichen Rechts, wie Kirchen auch. Klingonisch für Anfänger Wie Außerirdische sprechen, erklären Dresdner Wissenschaftler in einer öffentlichen Vorlesung. Trefffen zwei Klingonen auf einen Tentakel-Arm... Ob die finsteren Krieger aus Star Trek in solch einer Situation um Hilfe schreien, erfahren Besucher der neuen Ringvorlesung der TU Dresden. Von Jana Mundus Die Begrüßung könnte für Claudia Lange schon zum Problem werden. Dann nämlich, wenn sie ihre Gäste am kommenden Donnerstag auf Klingonisch willkommen heißen will. Für nette Worte ist die außerirdische Rasse aus dem Star-Trek-Universum nicht bekannt. Das kriegerische Völkchen kennt kein Wort zur Begrüßung. Einzig „nuqneH“ (gesprochen „nuknech“) könnte man gelten lassen. Das bedeutet übersetzt „Was willst du?“ Klingonisch ist eine anerkannte Sprache – und damit interessant für die Wissenschaft. Eine neue Ringvorlesung der Institute Anglistik und Amerikanistik sowie Slavistik der TU Dresden beschäftigt sich nun mit der Sprache in Science-Fiction und fantastischer Literatur. Foto: dpa Jedes Jahr findet in Saarbrücken ein Sprachkurs für die Klingonisch-Fans statt. Knapp 3 000 Begriffe gibt es bisher, regelmäßig kommen neue hinzu. Der amerikanische Sprachwissenschaftler Marc Okrand denkt sie sich aus. Kein Wunder also, dass die Begeisterung fürs Klingonische auch D I E N S TA G 26. APRIL 2016 vor seinen Dresdner Kollegen nicht haltmacht. „Mein Vater hatte außerdem eine sehr große Sammlung an Science-FictionBüchern“, sagt Holger Kuße, der die Ringvorlesung zusammen mit seiner Kollegin Claudia Lange organisiert. „Die Leidenschaft habe ich also schon länger.“ Holger Kuße beleuchtet bei der Vorlesung am 9. Juni genauer, woher der Begriff Roboter stammt. Erstmals verwendet wurde er nämlich von dem tschechischen Schriftsteller Karel Capek in seinem Schauspiel „R.U.R.“ aus dem Jahr 1920. „Schon dort geht es um eine künstliche Intelligenz ohne Gefühle“, schildert der Professor. Als ein Experiment scheitert, greifen die Roboter nach der Weltherrschaft – eine Geschichte, die auch lange nach Capek noch oft in Literatur und Kino erzählt wurde. „Es ist doch erstaunlich, wenn man sieht, wie sich solch ein Begriff durchgesetzt hat.“ Die Ringvorlesung ist offen für alle. Nicht nur Sprachwissenschaftler sollen bei den Vorlesungen im Auditorium sitzen. „Wir wenden uns ganz bewusst nicht an Spezialisten“, sagt Kuße. Es ginge schließlich darum, die Menschen neugierig zu machen, was mit Sprache alles möglich ist. Ringvorlesung „Sprache und Kommunikation in Science-Fiction und phantastischer Literatur“: 28. April, 12./26. Mai, 9./16./23./30. Juni, 7. Juli um 16.40 Uhr Wiener Straße 48/004; web www.sz-link.de/vorlesung Die Suche nach der Nadel im Daten-Heuhaufen kann beginnen. Zumindest wenn es nach der Meinung des Wissenschaftsrats geht. Der befürwortete jetzt einen Ausbau des Supercomputers des Zentrums für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH) der TU Dresden. Dadurch könnten künftig sehr große Datenberge, sogenannte Big Data, analysiert werden. Insgesamt zehn Millionen Euro hat das ZIH beantragt, um in den nächsten zwei Jahren seinen Computer und die Speicherkapazität zu erweitern. Das ist noch einmal so viel, wie der Supercomputer einst kostete. Der allein reicht für das Durchstöbern riesiger Datenmengen allerdings nicht. Er kann zwar schnell rechnen. Millionen Daten auf Staubkorngröße durchzusieben, dafür sind aber große Speicher nötig, die extrem schnell mit dem Superrechner zusammenarbeiten. Insgesamt 30 Petabyte sind vorgesehen, das ist mehr Speicher, als derzeit in allen Instituten und Hochschulen Sachsens zusammen existiert. So viel wie in 50 000 neuen PCs etwa. Für den Wissenschaftsrat ist bei seiner Empfehlung vor allem eines wichtig: Das Projekt des ZIH hat große Bedeutung für die Wissenschaftslandschaft in Deutschland. Gerade auch im internationalen Vergleich. Verschiedene Fachrichtungen können die neuen Möglichkeiten des Supercomputers nutzen. Geisteswissenschaftler etwa, um sämtliche digitalisierte Bibliotheken der Welt per Mausklick nach einzelnen Wortgruppen und Zusammenhängen zu durchsuchen. Biomediziner und Genetiker, um Milliarden einzelner Bilder von Zellen zu sortieren und zu bewerten. „Angesichts der heutigen Möglichkeiten, auf eine schier unbegrenzte und ständig wachsende Menge von Daten zugreifen zu können, wird die strukturierte und kontrollierte Erfassung, Analyse und Verarbeitung dieser Datenmengen zu einem entscheidenden Erkenntnisfaktor in Wissenschaft und Wirtschaft“, sagt ZIH-Direktor Wolfgang E. Nagel. Er hofft, dass die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz der Länder der Empfehlung folgt. Dann könnten die Fördergelder von Bund und Land fließen. Private Hochschule muss sich gedulden Dresden. Eine Zukunftsperspektive für die private Fachhochschule Dresden (FHD) gibt es wohl erst Mitte Mai. Frühestens dann hat das Wissenschaftsministerium die Prüfung der eingereichten Unterlagen abgeschlossen, mit denen die Hochschule um ihre Existenz kämpft. Der Wissenschaftsrat hatte eine erneute Akkreditierung der FHD im vergangenen Jahr abgelehnt. Unter anderem waren Mängel an der Struktur der Hochschule und an der personellen Ausstattung geübt worden. Das Ministerium hatte daraufhin Auflagen erteilt. Nun muss es sich einen Eindruck verschaffen, ob die erfüllt worden sind. „Das muss gewissenhaft und sorgfältig geschehen“, sagt Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD). Erst danach entscheidet sich, ob ein erneutes Akkreditierungsverfahren eingeleitet wird oder nicht. (jam) 591 Asylbewerber aus Heimen geflüchtet Dresden. Die Stadtverwaltung nennt es „unbekannt abgängig“, wenn Flüchtlinge aus ihren Unterkünften verschwinden und nicht mehr auftauchen. Wahrscheinlich haben sie sich in andere Städte, wo Verwandte oder Bekannte leben, abgesetzt. AfD-Fraktionschef Stefan Vogel hat dazu eine Anfrage an die Verwaltung gestellt. Die Antwort: im Jahr 2014 waren das 75 Personen, 2015 dann bereits 278 flüchtige Flüchtlinge. „Zwischen dem 1. Januar und 17. März 2016 haben insgesamt 238 Personen Dresden mit unbekanntem Ziel verlassen“, so Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP). Die Stadt meldet die Abgängigen der Landesdirektion, die dann die Bundesstellen informiert. Zur Einordnung: 2014 hat Dresden 1 313 Flüchtlinge vom Land zugewiesen bekommen, 2015 waren es 4 276 und in diesem Jahr sind es bisher etwas mehr als 1 000. Vogel wollte auch wissen, wie viele Flüchtlinge, die eigentlich in anderen Kommunen untergebracht sind, hierhergekommen sind. Doch das lässt sich laut Hilbert nicht ermitteln. (SZ/awe) WIRTSCHAFT |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| D I E N S TA G 26. APRIL 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / W I R TS C H A F T 19 ||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG Flüchtlinge bringen Arbeit Nürnberg. Sprachlehrer, Wachleute, Sozialarbeiter: Aufgrund der großen Zahl von Flüchtlingen sind bereits mehrere Zehntausend Jobs in Deutschland entstanden. Der Beschäftigungszuwachs liegt laut einer Erhebung des Instituts für Arbeitsmarktund Berufsforschung im mittleren fünfstelligen Bereich, wie die Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit am Montag in Nürnberg mitteilte. In vielen Bereichen würden Mitarbeiter gesucht. Die Zahl der offenen Stellen sei hoch. Im Vergleich zum Vorjahr sind laut der Auswertung vorläufiger Daten überdurchschnittlich viele Jobs in den Bauberufen entstanden sowie bei Lehrtätigkeiten, im Objekt- und Personenschutz, in der öffentlichen Verwaltung sowie in Sozialberufen. Bei Sprachlehrern gab es im Januar etwa eine Steigerung um 27 Prozent im Vergleich zum vergangenen Jahr, in der Haus- und Familienpflege um 17 Prozent und bei Wachleuten um zehn Prozent. Die Forscher geben allerdings zu bedenken, dass die Zuwächse nicht ohne Weiteres insgesamt als Beschäftigungsgewinne angesehen werden können. Einige Arbeitskräfte könnten auch nur aus anderen Bereichen abgezogen worden sein. (dpa) Chinas Lust auf teure Autos E in Lichtblick für die deutschen Autobauer: In China können sie besonders mit Oberklassewagen auf gute Geschäfte hoffen. Während die Schätzungen für das Wachstum auf dem größten Automarkt der Welt auseinandergehen und zwischen sechs bis zehn Prozent liegen, dürfte der Absatz von Luxuswagen wieder stärker wachsen. Zur Eröffnung der internationalen Automesse in Peking zeigten sich am Montag die 2 000 Aussteller aus 14 Ländern zuversichtlich über das Wachstumspotenzial in China. Mercedes Benz präsentierte unter anderem seine neues Foto: dpa E-Klasse-Modell. Ikea und der Glücksfall von Wittichenau Das Maja-Möbelwerk ist einer der weltweit fünf größten Zulieferer der Schweden – und Sachsens Branchenprimus. I n Wittichenau leben die glücklichsten Sachsen. So lautete vor anderthalb Jahren das Fazit der Sächsischen Zeitung nach Befragung von fast 13 000 Lesern. Der 5 700-Seelen-Ort bei Hoyerswerda hatte bei Lebensstandard, Wohnsituation, Familienleben und Fitness die höchsten Zufriedenheitswerte. Bei Liebesleben und Beruf war die Euphorie nicht ganz so hoch. Dabei steht dort auf der grünen Wiese einer der größten und modernsten Arbeitgeber der Region: das Möbelwerk Maja, eines der produktivsten weltweit. Bislang wussten nur wenige, dass Sachsen über einen solchen Möbelstandort der Superlative verfügt. Das Werk, sein Name steht für die Anfangsbuchstaben des 2009 verstorbenen Gründers Manfred Jarosch, gibt es seit 1991 und seit 1993 eine Kooperation mit Ikea. Maja mit Sitz im oberfränkischen Kasendorf ist eine Tochter der Münchner Vivonio Furniture GmbH. Jene Gruppe führender europäischer Möbelhersteller gehört wiederum mehrheitlich dem Finanzinvestor Equistone Partners Europe. Mit vier Werken und 1 200 Mitarbeitern erwirtschaftet die Gruppe 300 Millionen Euro. Maja steuert die Hälfte bei. Das Werk Wittichenau wird nicht ausgewiesen. Dort entstehen lackierte Kommoden, Schubladenelemente und Leichtbauregale, die IkeaGängern als „Malm“, „Alex“, „Nordli“ und „Kallax“, vormals „Expedit“, geläufig sind. Vivonio-Chef Elmar Duffner, Ex-Präsident des Verbands der deutschen Möbelindustrie, spricht von einer „Hochleistungsfabrik, die eher an die Lebensmittelindustrie erinnert“. 2012/13 hatte Maja in Wittichenau 65 Millionen Euro investiert, die Produktions- und Lagerfläche auf 85 000 m2 mehr als verdoppelt und 300 neue Jobs geschaffen. Der Fokus liegt immer mehr auf Leichtbauplatten aus einem Holzfaserrahmen mit stabilen Waben aus Papier im Innern. Das spart 60 Prozent Material. Nur am Verpackungsband braucht es bei Maja noch viele Hände. Sonst punktet das Werk mit einem hohen Automatisierungsgrad und gigantischen Stückzahlen. Foto: dpa „Wir sind in diesem Bereich die weltweit effizienteste Fabrik“, sagt Geschäftsführer Uwe Gottschlich. Dank neuer Technik geht vieles automatisch und rasend schnell. Es gibt keine manuellen Transportarbeiten mehr, nur zum kleinteiligen Verpacken braucht es noch in Größenordnung Personal. Die Qualitätskontrolle erfolgt mittels Kamera und Monitor, fehlerhafte Teile werden automatisch aussortiert. UVLacke lassen sofortige Weiterverarbeitung zu. Von der Anlieferung der Platten aus ganz Europa bis zum Abtransport der zerlegten Möbel nach Deutschland, Europa, Nordamerika und Asien dauert es nur ein bis zwei Tage – inklusive prozessbedingter Ruhezeiten. Das Produktionsvolumen ist immens. Allein mit dem verarbeiteten Kantenmaterial von 70 000 Kilometern ließe sich die Erde 1,7 Mal umwickeln. „Wir liefern direkt in die Ikea-Häuser“, nennt Gottschlich einen Vorteil. Das Werk punkte mit geringerem und nachhaltigem Rohstoffeinsatz, emissionsfreien Leimen, weniger Transportgewicht und Produktion nahe dem Hauptabsatzgebiet. Das verringere die Logistikkosten, so Gottschlich, gelernter Tischler und Diplomingenieur. Jeder fünfte Mitarbeiter ist Pole Derzeit arbeiten in dem Hallenkomplex mit der Größe von 15 Fußballfeldern 630 Mitarbeiter. Etwa jeder Fünfte von ihnen ist Pole. Maja Wittichenau fertigt ausschließlich für Ikea – dreischichtig und an sechs Tagen pro Woche. Insider wissen: Die Verhandlungen mit dem Günstig-Anbieter Ikea sind knallhart. Aber einmal verständigt, bekommt man als Hersteller langjährige Abnahmegarantien für große Volumina. Wie lange die Garantie für die Sachsen gilt, verrät Chef Gottschlich nicht. Es sollten aber ein paar Jahre sein. Wittichenaus Bürgermeister Markus Posch misst Maja „enorme Bedeutung“ bei, auch wenn es immer wieder Klagen über Lärmbelästigung gebe. Kein Wunder angesichts der vom Maja-Chef genannten gut 3 000 Lkw-Fuhren mit Spanplatten am Tag und weiterer 7 500 versendeter Laster und Container mit zerlegten Möbeln. „Aber diese Kehrseite der Medaille gibt es bei allen großen Arbeitgebern“, relativiert Posch. Laut Thomas Schäfer, Einkaufsleiter bei Ikea, hat der Möbelriese von rund 1 000 Lieferanten nur etwa 30 in seinem größten Wachstumsmarkt Deutschland. Das Werk Wittichenau gehöre zu den Top 5 weltweit. Es ist ein Wettrennen aus Automatisierung und niedrigen Lohnkosten gegen Konkurrenz in Litauen, Polen, Asien und den USA. Daher hält sich die IG Metall mit Lob zurück. Uwe Garbe, Gewerkschaftssekretär in Bautzen, spricht von „Entlohnung knapp über Mindestlohn, teilweise 12Stunden-Schichten, enormer Wärme- und Staubbelastung im Sommer und hohem Krankenstand“. Perspektivisch brauchten die 630 Mitarbeiter einen Betriebsrat und Tarifbindung. Dann könnte auch das Glücksgefühl der Beschäftigten zunehmen. Für Ikea ist das Werk längst ein Glücksfall. |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Michael Rothe Möbelbranche in Sachsen p Sachsen ist das führende Möbelland in Ostdeutschland – vergleichbar Nordrhein-Westfalen im Westen. p Laut Statistischem Landesamt gibt es 62 Hersteller mit über 20 Leuten – in Summe 4 202 Mitarbeiter. Hinzu kommen ein paar Hundert Möbeltischler. p Namhafte Adressen neben Maja: Oka Büromöbel in Neugersdorf, Polstermöbel Oelsa, Sachsenküchen, Wehrsdorfer Werkstätten, Möbelwerk Heidenau, Deutsche Werkstätten Hellerau. p Der Jahresumsatz der Sachsen wird mit 575 Millionen Euro angegeben. p Die deutsche Möbelindustrie beschäftigt knapp 84 000 Menschen in fast 500 Unternehmen. (SZ/mr) Eine unterhaltsame Zeitreise durch 70 Jahre Leserbriefe der Sächsischen Zeitung. Tom Pauls Beate Laaß mit und Moderation: Peter Ufer | Musik: 2Hot Gebrieft & erlesen So, 24. April | 11 Uhr | Boulevardtheater Dresden Maternistraße 17, 01067 Dresden | Tickets in allen SZ-Treffpunkten oder www.sz-ticketservice.de sowie im Boulevardtheater. NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Auto-Akku bringt Sachsen Forschungsgeld Dresden. Der Weg zum Elektroauto führt auch über neue Akku-Sockel und Batteriemanagementsysteme: An der Entwicklung solcher Details arbeiten zum Beispiel Plasta Kunststofftechnik Oederan, Neongrau in Dresden und Car Systems Scheil in Leipzig. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) nennt sie als Beispiele für staatlich geförderte Forschung. Sächsische Firmen haben nach seinen Angaben seit dem Jahr 2008 rund 700 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm ZIM bekommen – das ist Platz 2 hinter Baden-Württemberg. (SZ/mz) Gewerkschaft fordert höhere Löhne für Bäcker Dresden. Die Gewerkschaft NGG will für die rund 15 000 Beschäftigten im sächsischen Bäckerhandwerk einen neuen Tarifvertrag aushandeln. Dazu gebe es am Freitag ein Treffen mit dem zuständigen Landesinnungsverband, teilte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten am Montag mit. Den Angaben zufolge lag der Lohn 2015 in Ostdeutschland bei drei von vier Mitarbeitern unter der MindestlohnGrenze von 8,50 Euro. Wenn die Arbeitgeber mauerten, seien Streiks nicht ausgeschlossen, warnte die NGG. (dpa) Tausende Steinkohle-Jobs in Tschechien in Gefahr Prag. Dem größten tschechischen Steinkohle-Förderer OKD droht die Zahlungsunfähigkeit. Gespräche mit der Regierung in Prag über eine Umstrukturierung hätten zu keinem Ergebnis geführt, teilte der OKD-Eigentümer New World Resources mit. Die Bergwerksgesellschaft OKD ist mit knapp 11 000 Beschäftigten der größte Arbeitgeber in der Industrieregion um Ostrava. Industrieminister Jan Mladek lehnte ein Angebot der Eigentümer ab, OKD für 120 Millionen Euro zu verstaatlichen. (dpa) 20 |||||||||||||||||||||||||||||||| WIRTSCHAFT SÄCHSISCHE ZEITUNG D I E N S TA G 26. APRIL 2016 Zweiter Angeklagter im Infinus-Prozess frei Durchblick: US-Präsident Obama mit Bundeskanzlerin Merkel beim Messerundgang am Stand von Ifm-Electronic. Dresden. Nach knapp zweieinhalb Jahren Untersuchungshaft ist ein zweiter Angeklagter im Betrugsprozess gegen sechs ExManager des Infinus-Finanzkonzerns wieder auf freiem Fuß. Die 5. Strafkammer des Dresdner Landgerichts hat am Montag den Haftbefehl gegen Andreas Kison unter Auflagen außer Vollzug gesetzt, wie ein Sprecher auf Anfrage sagte. Angesichts der zu erwartenden Strafe von fünf Jahren und der Dauer der Untersuchungshaft sah sie bei dem 47-Jährigen einen geminderten Fluchtanreiz. Ihm wird Beihilfe zum gewerbsmäßigen Kapitalanlagebetrug vorgeworfen. Kison wurde umgehend aus dem Gefängnis entlassen. Nach Angaben seines Anwalts Michael Stephan fuhr er direkt nach Hessen, wo er wohnt. Er muss sich nun einmal wöchentlich bei der Polizei melden. Über eine Aufhebung des Haftbefehls werde das Oberlandesgericht entscheiden, sagte Stephan. Nun sind noch vier Beschuldigte in Untersuchungshaft – seit Anfang November 2013. Der nächste Prozesstag ist der 2. Mai. (dpa) Draufsicht: Die Besucher der Hannover Messe. Fotos: dpa „Yes, we schaffen das“ Damit Kanzlerin Merkel und US-Präsident Obama die Hannover Messe genießen können, müssen sich viele einschränken. Marco Hadem, Heiko Lossie und Thomas Struk D ieses Mal geht alles glatt. Knapp zwei Stunden schlendern US-Präsident Barack Obama und Kanzlerin Angela Merkel über die Hannover Messe. Anders als 2013, als fünf halbnackte Frauen mit roten Lettern auf der nackten Brust auf den russischen Präsidenten Wladimir Putin zustürmten. Obamas Sicherheit ist weder Zufall noch einfach: In unzähligen Stunden wurde ein Konzept für den gefährdetsten Menschen der Welt entwickelt. Scharfschützen auf Dächern, Polizisten so weit das Auge reicht und natürlich auch zahlreiche Secret Service Mitarbeiter mit schicken Sonnenbrillen und Knopf im Ohr. „Ich freue mich, dass Sie sich hier präsentieren. Wir begrüßen sie als Freunde. Freunde, die stark sind“, sagt Kanzlerin Angela Merkel. Auch die messeerfahrene Kanzlerin dürfte merken, dass sich die Messe wegen Obama am Montag in einen Hochsicherheitstrakt verwandelt hat. Wie alle Orte, an denen er während seines Deutschlandbesuches auch nur kurz zu Gast ist. Denn zu den bunten Bildern gehört auch: Um Obamas Sicherheit garantieren zu können, müssen Polizei und Sicherheitsbehörden zumindest zeitweise die Bewegungsfreiheit vieler Menschen in seinem Umfeld massiv einschränken. „Wir haben hier so viel Sicherheit wie noch nie“, sagt Messe-Chef Wolfram von Fritsch. Bei der Organisation hätten die Behörden überaus professionell mit der Messe zusammengearbeitet. Insbesondere die US-Behörden hatten massive Sicherheitsbedenken. „Doch wir haben ihnen klar gemacht, wir können Staatschefs.“ Keine Übertreibung, denn neben Putin waren in den vergangenen Jahren etwa die Staatschefs aus Indien, Brasilien und der Türkei zu Gast. Doch zurück zu Obama und Merkel 2016: Die Messehallen 3, 9 und 11 sind schon lange ausgesucht. Die Mischung soll normalen Messegäste, Kontrollen an jeder Tür und Häuserecke. Obama präsentiert sich als interessierter Besucher. Von der deutschen Paracycling Sportlerin Denise Schindler lässt er sich die Vorteile modernster Prothesen und die Vorteile der Trainings unter der spanischen Sonne erklären. Und Merkel will wissen, ob man mit einem präsentierten Roboterarm auch eine Zitrone auspressen kann, „wenn man die Hand verletzt hat“. In Halle 9 kommt es für den Golfer Obama zu einer Art Heimspiel. Denn als Geschenk bekommen er und Merkel am Siemens-Stand ein Paar Golfschläger mit den Namen „Yes we can“ und „Wir schaffen das“ geschenkt. Der US-Präsident, der gerne golft, sagt: „Ich bringe Angela bei, wie man spielt.“ Und sie scherzt: „Oh, das wird ein langer Weg.“ Beide lachen – ihr Normalzustand bei dem Messe-Rundgang. Die gemeinsame Botschaft der beiden engen politischen Partner könnte an diesem Tag lauten: „Yes, we schaffen das.“ (dpa) möglichst viele Aspekte abdecken: deutscher Mittelstand, ein bisschen Hollywood und jede Menge Innovation „Made in USA and Germany“, wie Obama die Partnerschaft gleich zu Beginn lobt. Während das Duo und ihr Anhang sich auf dem Messegelände bewegen, steht die übrige Welt ziemlich still. Barrieren blockieren den Weg der Rückblick: Einen Golfschläger mit Erinnerungsband für Obama. Foto: dpa Großenhainer ziemlich nah am Präsidenten Von Catharina Karlshaus Sie waren dicht dran. Mike Freudemann und sein Team gehörten tatsächlich zu jenen Ausstellern, die Amerikas Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel aus nächster Nähe sehen durften. Für mehr reichte es indes nicht. Der Geschäftsführer der Großenhainer Multikon GmbH hatte im Vorfeld der Schau gehofft, dass die prominenten Gäste vielleicht doch auch an seinem Stand haltmachen. Immerhin: Auf der sächsischen Innovationsplattform des Freistaates Future Sax plat- ziert, befand sich der Hersteller eines multifunktionalen Rasenmähers genau in jener Ausstellungshalle, die Obama und Merkel auf ihrem Eröffnungsrundgang am Montag besuchten. „Für uns war es trotzdem ein unvergessliches Erlebnis, und wir wissen um die Chance, die sich auch sonst mit einem Auftritt in Hannover bietet“, sagte Mike Freudemann. Dass ihr 2012 entwickelter Rasenmäher neben Produkten von namhaften Herstellern wie IBM oder General Electric aus aller Welt gezeigt werden könne, sei ein großes Privileg. Die Multikon GmbH – mittlerweile unter den Top Ten der 68 Nominierten für den Future -Sax-Preis 2016 – ist mit ihrer neusten Ent- Netzagentur greift bei Spionagekameras durch Bonn. Die zunehmende Verbreitung von getarnten Minikameras etwa in Rauchmeldern, Weckern oder Kugelschreibern ruft die Aufsichtsbehörden auf den Plan. Allein in den vergangenen Wochen sei die Bundesnetzagentur in mehr als 70 Fällen gegen solche illegalen Angebote vorgegangen, teilte die Behörde am Montag in Bonn mit. Verkäufer oder Käufer müssten die winzigen Spionagekameras dann vernichten lassen und darüber einen Nachweis führen. Zum Schutz der Privatsphäre verbietet das Telekommunikationsgesetz Kameras, die in Alltagsgegenständen versteckt sind und unbemerkt filmen können. Die Technik der Minikameras habe sich stark weiterentwickelt, zugleich sei der Preis gefallen. Es bestehe die Gefahr, dass das heimliche Einsetzen dieser Kameras zu einem Massenphänomen werden könnte, sagte ein Behördensprecher. Im Internet finden sich zahlreiche Angebote mit Geräten für verdeckte Beobachtungen, meist für nur zweistellige Euro-Beträge. (dpa) ANZEIGE wicklung nach Hannover gereist: einem Adapter für Rollstühle. Das schnell und unkompliziert montierbare Zusatzteil ermöglicht auch querschnittsgelähmten Menschen das Bedienen eines Rasenmähers. In seiner Technologie einzigartig, wurde die spezielle Vorrichtung gemeinsam mit dem in Weinböhla lebenden Handbiker Lars Hoffmann – seit einem Unfall von den Brustwirbeln abwärts gelähmt – gebaut. Eine Innovation, die am ersten Messetag in Hannover auch Denise Schindler an den Stand der Großenhainer lockte. Die Paralympics-Weltmeisterin im Radsport war zuvor tatsächlich mit Angela Merkel und Barack Obama im Gespräch gewesen. Da- nach habe sie großes Interesse für die Technologie gezeigt, die Vorzüge für körperlich eingeschränkte Menschen bietet. Die Weiterentwicklung des Gerätes, so Freudemann, zähle zu den Stärken der Multikon GmbH (einer von 125 Ausstellern aus Sachsen). Abgesehen davon, kann der gelbe Flitzer mit auswechselbaren Zusatzfunktionen bereits zum Mulchen, Kehren, Schneeschieben und Schneiden verwendet werden.Mit einer näheren Begutachtung durch den 44. Präsidenten der USA hat es zwar nicht geklappt. Aber Multikon ist trotzdem nah dran an der Weltspitze. BÖRSE VOM 25. APRIL 2016 |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Dow Jones M-Dax 17.924,44 -0,44 % Nikkei 225 20351,41 -0,15 % 17.439,30 -0,76 % WEITERE INDIZES Tec-Dax 1645,67 (+ 0,03%) ++ S-Dax 8777,45 (+ 0,47%) ++ Stoxx Europe 50 2917,33 (– 0,54%) ++ Nasdaq 4884,62 (– 0,44%) ++ Dax 10294,4 (– 0,76%) 200-Tage-Verlauf Euro Stoxx 50 200-Tage-Verlauf DAX Adidas NA Allianz SE vNA° BASF NA° Bayer NA° Beiersdorf BMW St.° Commerzbank Continental Daimler NA° Deutsche Bank NA° Deutsche Börse Deutsche Post NA° Deutsche Telekom NA° Eon° Fresenius M.C.St. Fresenius SE&Co° Heidelberg-Cement Henkel Vz. Infineon NA Linde Lufthansa vNA Merck Münch. Rück vNA° ProSiebenSat.1 RWE St. SAP SE° Siemens NA° Thyssen-Krupp Volkswagen Vz.° Vonovia 3117,6 (– 0,75%) ° = auch im Euro Stoxx 50 Dividende 1,50 6,85 2,80 2,25 0,70 2,90 0,20 3,25 3,25 0,75 2,10 0,85 0,50 0,50 0,78 0,44 0,75 1,47 0,20 3,15 1,00 7,75 1,60 1,10 3,50 0,15 4,86 0,74 25.04. 107,85 154,25 70,33 109,70 79,49 81,94 8,17 193,95 62,81 16,08 74,72 26,04 15,75 9,05 78,73 65,71 78,88 101,75 12,57 133,00 13,86 81,04 181,00 45,09 12,49 70,80 95,44 20,83 123,10 29,45 22.04. 107,15 155,20 70,93 110,30 79,33 82,78 8,35 194,25 63,25 16,80 75,05 26,10 15,79 9,31 79,05 65,26 78,48 102,40 12,49 135,60 13,94 81,87 182,05 44,91 12,78 71,24 96,29 21,69 125,45 29,40 ± in % +0,65 WWW WWW –0,61 WWWW –0,85 WWW –0,54 +0,20 WW WWWW –1,01 WWWWWWWW –2,17 W –0,15 WWW –0,70 WWWWWWWWWWWWWW –4,32 WW –0,44 WW –0,23 WW –0,25 WWWWWWWWWW –2,84 WW –0,40 +0,69 WWW +0,51 WWW WWW –0,63 +0,64 WWW WWWWWWW –1,92 WWW –0,61 WWWW –1,01 WWW –0,58 +0,40 WW WWWWWWWW –2,27 WWW –0,62 WWWW –0,88 WWWWWWWWWWWWW –3,94 WWWWWWW –1,87 +0,17 WW 52W.-Hoch / Tief 108,75 62,51 170,00 126,55 93,93 56,01 138,50 91,08 89,54 67,92 114,25 66,00 12,79 6,21 231,90 171,30 92,70 57,01 32,31 13,03 87,41 69,80 30,69 19,55 17,57 13,39 14,82 7,08 83,17 63,10 70,00 51,01 79,99 58,17 113,05 87,17 14,20 8,32 184,75 113,50 15,41 10,25 105,85 70,68 193,65 156,00 50,95 37,62 23,58 9,13 75,75 53,91 102,75 77,91 26,43 12,56 248,75 86,36 23,81 32,50 * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar. Aktien im DAX, MDax und TecDax sind auf Xetra-Basis, die übrigen Aktienwerte sind Kurse der Präsenzbörse Frankfurt. IP = Neues 52-Wochen-Hoch/Tief (im Handelsverlauf). Div. = letztbezahlte Dividende, bei Auslandsaktien in der jew. Landeswährung. Metalle/Sorten = Deutsche Bank. Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle vwdgroup CAC 40 4.546,12 -0,52 % MDAX Dividende A. Springer SE 1,80 Aareal Bank 1,20 Airbus Group 1,20 Alstria 0,50 Aurubis 1,35 Bilfinger 2,00 Brenntag NA 0,90 ICovestro CTS Eventim 0,40 DMG Mori 0,55 Dt. EuroShop 1,30 Dt. Pfandbriefbk. Dt. Wohnen Inh. 0,44 Dürr 1,65 Evonik 1,00 Fielmann 1,60 Fraport 1,35 Fuchs P. Vz. 0,77 GEA Group 0,80 Gerresheimer 0,75 Hann. Rück.NA 4,25 Hella 0,77 Hochtief 1,90 Hugo Boss NA 3,62 Jungheinrich 1,04 K+S NA 0,90 Kion Group 0,55 Krones 1,25 Kuka 0,40 Lanxess 0,50 LEG Immob. 1,96 Leoni 1,20 Metro St. 1,00 MTU Aero 1,70 Norma Group 0,75 Osram Licht 0,90 Rheinmetall 0,30 Rhön-Klinikum 0,80 RTL Group 3,50 Salzgitter 0,20 Stada 0,66 Steinhoff Int. 1,65 Ströer 0,40 Südzucker 0,25 Symrise 0,75 TAG Imm. 0,50 Talanx 1,25 Wacker Chemie 1,50 Wincor-Nixdorf Zalando FTSE 100 RTS Index 6.260,92 -0,78 % S&P / TSX 927,66 -0,41 % % VT + 0,04 – 1,65 + 0,65 + 0,33 – 0,24 – 2,70 – 0,06 – 3,61 + 0,15 – 0,28 + 1,71 – 0,11 + 0,17 – 1,89 – 1,19 ± 0,00 + 0,04 + 0,03 ± 0,00 – 0,12 – 0,34 – 0,03 + 0,09 – 0,53 + 0,96 – 1,06 + 0,59 – 0,38 + 1,54 – 1,25 + 0,50 – 0,62 – 1,74 + 0,88 + 0,35 – 1,06 + 0,94 – 0,87 – 0,15 – 1,98 – 0,18 + 0,36 + 4,86 + 0,03 – 0,88 + 0,34 – 0,55 – 0,62 – 0,16 – 0,28 http://boerse.sz-online.de/ Dividende 25.04. ± zum VT Hoch /Tief Carl Zeiss Med. 0,38 28,50 WW –2,51 29,72 / 21,50 Co.don 2,74 +2,78 WW 3,51 / 2,00 Francotyp-Post. 0,16 3,77 4,85 / 3,70 W –0,79 3,70 +25,9 WWWWWWWWWWWWWW 3,70 / 1,74 IFunkwerk 1,00 / 0,47 GBS Softw. konv. 0,77 WWWW –5,43 Geratherm Med. 0,25 11,43 +1,32 WW 13,24 / 9,32 GK Software 41,56 WW –1,22 46,23 / 28,57 Halloren Schoko. 0,10 7,19 +1,07 WW 8,13 / 6,24 3,81 / 2,20 Hanseyachts 3,00 WWWWW –7,38 ANZEIGE Dividende 25.04. ± zum VT Hoch /Tief Hyrican 0,04 5,00 ±0,00 5,65 / 4,32 WW –2,67 Intershop 1,49 1,65 / 0,98 Jenoptik 0,20 14,10 +2,06 WW 15,23 / 10,35 W –0,87 33,88 / 18,24 Nordex SE 23,25 Probiodrug 21,70 +1,38 WW 27,06 / 19,49 WW –2,38 44,24 / 25,51 Publity 2,00 37,10 Sachsenmilch 0,11 4530,0 +1,00 WW 5450,0 / 4310,0 Verbio Ver. Bio. 0,10 8,38 +1,06 WW 8,77 / 2,07 WW –1,08 Vita 34 0,15 4,74 6,60 / 3,85 NUTZEN SIE DIE PERFEKTE BÖRSENPLATZIERUNG FÜR IHRE ANZEIGE! TECDAX Dividende 25.04. ADVA Optical 9,67 Aixtron 4,11 Bechtle 1,20 90,16 Cancom 0,50 43,41 Carl Zeiss Med. 0,38 28,67 CompuGroup 0,35 34,60 Dialog Semic. 31,75 Drägerwerk Vz. 1,39 57,27 Drillisch 1,70 36,39 Evotec 3,55 freenet NA 1,50 26,81 GFT Tech. 0,25 21,90 Jenoptik 0,20 14,11 MorphoSys 45,83 Nemetschek 0,40 46,81 Nordex SE 23,18 Pfeiffer 2,65 97,13 Qiagen 21,16 RIB Software 0,16 8,97 Sartorius Vz. 1,52 233,45 Siltronic 17,05 SLM Sol. Gr. 24,90 SMA Solar T. 46,77 Software 0,50 33,50 % VT + 2,93 – 1,49 – 1,45 – 1,11 + 0,10 – 2,56 – 1,04 – 0,52 + 1,13 ± 0,00 + 0,45 + 0,02 + 2,02 + 4,12 + 0,61 – 0,88 + 1,18 – 0,09 – 0,06 – 1,29 ± 0,00 + 1,14 – 0,39 – 0,25 Stratec Süss M. Tec NA Telefónica Dt. Utd. Internet NA Wirecard Xing NA 52.096,71 -1,53 % IAMD OSTDEUTSCHE UNTERNEHMEN 25.04. 49,20 31,01 58,61 12,18 46,94 38,98 50,75 33,40 30,00 42,36 40,52 8,97 26,13 70,71 27,87 64,15 52,24 39,49 42,40 68,27 102,85 34,00 111,80 56,38 85,32 21,99 51,27 104,50 92,82 45,15 79,94 30,57 29,01 83,91 47,95 45,15 68,53 27,36 73,15 29,72 36,87 5,25 45,05 15,14 59,38 11,67 29,98 79,70 51,50 28,67 Bovespa 13.781,02 -0,67 % 0,70 50,06 9,43 0,24 4,68 0,60 42,91 0,13 35,43 0,92 163,40 – 0,08 – 1,32 – 0,57 – 0,42 + 1,32 + 1,24 EURO STOXX 50 Dividende Air Liquide 2,55 Anh.-Busch In. 1,60 ASML Hold. 0,70 AXA 0,95 BBVA 0,08 Bco Santander 0,05 BNP 1,51 Carrefour 0,68 Danone 1,50 Enel 0,14 Engie 0,50 Eni 0,40 Essilor Intl. 1,03 Generali 0,60 Iberdrola 0,03 Inditex 0,26 ING 0,24 25.04. 105,87 113,65 84,99 22,76 6,40 4,41 46,60 26,18 62,74 3,88 14,04 14,04 115,21 13,69 6,09 29,08 11,21 % VT + 0,83 + 0,22 – 0,58 – 0,02 – 0,74 – 1,98 – 2,03 – 0,78 – 0,42 – 0,67 – 1,78 + 0,47 – 0,19 – 0,29 – 0,38 – 1,30 – 2,36 Intesa San Paolo L’Oréal LVMH Nokia Orange Philips Safran Sanofi S.A. Schneider El. Soc. Gén. St. Gobain Telefónica Total Unibail-Rod. Unicredit Unilever N.V. Vinci Vivendi 0,07 2,41 2,70 163,56 2,20 148,55 0,14 5,29 0,20 15,00 0,80 24,10 0,60 62,16 2,85 78,57 0,56 58,24 1,22 34,74 1,24 40,41 0,40 9,84 0,61 43,51 4,85 237,48 0,12 3,36 0,30 40,41 0,57 65,37 1,00 18,35 – 2,55 – 0,36 – 0,37 – 1,96 – 0,17 – 4,08 + 1,51 + 0,14 – 1,89 – 2,85 – 0,47 – 0,23 + 0,14 + 0,25 – 4,27 + 1,25 + 0,26 + 0,16 SONSTIGE AKTIEN ABB Air Berlin Alphabet A Altria Group Amazon Dividende 25.04. 18,32 0,75 661,16 0,57 54,16 555,08 % VT – 0,72 + 1,78 + 1,37 + 0,92 + 0,82 Amgen 1,00 Apple Inc. 0,52 Arcelor Mittal 0,16 Baywa 0,80 BB Biotech Beate Uhse Bombardier B Bor. Dortmund 0,05 BP 0,10 Canon 75,00 Cewe 1,55 Cisco 0,26 Coca Cola 0,35 Disney Co. 0,71 Dow Chem. 0,46 Elmos Semicon. 0,33 PEricsson B 3,70 Facebook Fed-Ex 0,25 Gazprom 0,23 Gen. Electr. 0,23 Glaxo-Smith-Kline 0,23 Glencore 0,05 Heidelb. Druck. IBM 1,30 Intel 0,26 Koenig & Bauer MAN SE St. 3,07 Manz Mc Donald’s 0,89 Microsoft 0,36 Morgan Stanley 0,15 Nestlé NA 2,25 Novartis 2,70 Oracle 0,15 Patrizia Porsche SE Vz. 2,01 Procter&Gamb. 0,67 Puma SE 0,50 Rocket Internet Samsung 8,67 Schaeffler 0,50 Solarworld Sony 10,00 Stora Enso 0,30 Time Warner 0,40 Toyota Mot. 115,00 UBS Group 0,04 Vodafone Grp. Wal-Mart St. 0,50 Yahoo 3,07 – 5,12 144,33 – 0,15 93,27 – 0,45 4,87 – 2,74 30,55 – 0,44 48,48 – 0,34 0,30 + 11,24 1,25 + 3,90 3,93 + 1,13 4,73 – 0,38 26,81 – 0,53 56,50 – 0,28 24,97 – 0,48 39,55 – 0,32 92,65 + 0,29 45,95 – 1,60 10,97 – 2,01 7,29 – 1,77 97,37 – 1,08 147,44 + 0,75 4,21 – 1,59 27,04 + 0,14 19,01 + 0,11 2,00 – 3,05 1,91 – 0,42 131,33 – 0,16 27,80 – 0,39 33,18 + 1,62 95,01 – 0,18 36,07 + 1,74 112,66 + 0,36 46,10 – 0,64 24,37 + 1,91 66,15 + 0,66 68,11 + 0,55 36,11 – 0,53 20,96 + 1,21 48,28 + 0,17 71,97 + 0,12 194,71 ± 0,00 27,40 – 1,79 410,35 – 1,15 13,36 – 1,70 7,92 – 1,59 22,91 – 4,11 7,54 + 0,75 67,55 – 0,17 47,65 + 0,71 14,82 + 0,75 2,98 + 0,17 61,58 + 1,66 33,13 + 0,13 Hang-Seng 21.308,01 -0,70 % WECHSELKURSE 25.04. Sorten EZB(1 Euro =) Ank. Verk. ref.kurs Dänische Kr. 7,10 7,85 7,4418 Brit. Pfund 0,74 0,81 0,7764 Japan. Yen 119,82 133,82 124,9500 Norw. Kronen 8,86 9,86 9,2735 Polnische Zloty 3,91 5,00 4,3911 Schwed. Kronen 8,69 9,84 9,1570 Schweizer Fr. 1,06 1,14 1,0973 Tschech. Kronen 23,30 29,70 27,0470 Türkische Lira 3,00 3,42 3,2074 Ungar. Forint 258,01 388,01 311,3000 USA Dollar 1,06 1,19 1,1264 Rohöl ($/Barrel) 44,61 (– 1,22%) 200-Tage-Verlauf, Sorte Brent ROHSTOFFE & METALLE Edelmetalle (Euro) Ank./Verk. Gold (€/Unze) 1099,05 Palladium (€/Unze) 535,35 Platin (€/Unze) 898,97 Goldbarren (€/kg) 35200,0 - 35915,0 Silberbarren (€/kg) 452,00 - 521,00 NE-Metalle Ank./Verk. (Verarbeiter-Notierungen in € je 100kg) Alum. in Kabeln 174,00 Blei in Kabeln 182,77 Kupfer Del-Notiz 452,10 - 454,94 Kupfer MK Not. 545,10 Messing MS 63 443,00 - 445,00 ZINSEN UND RENDITEN Basiszins §247 BGB (01.01.2016) – 0,83 Hauptrefi. (16.03.2016) ±0 Spitzenrefinanzierung (16.03.2016) 0,25 Umlaufrendite 0,11 Bund Anleihe (10 Jahre) 0,27 CHF Anleihe (10 Jahre) – 0,23 GB Anleihe (10 Jahre) 1,62 Japan Anleihe (10 Jahre) – 0,08 USA Anleihe (10 Jahre) 1,90 WIRTSCHAFT D I E N S TA G 26. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG Thyssenkrupp hat ein Herz für Heimwerker Der kleine Stahleinkauf per Mausklick soll bei Großkonzernen bald Selbstverständlichkeit sein. Sein letzter Triumph F reispruch mit Ankündigung. Nach Überzeugung des Münchner Landgerichts haben der Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen und vier ehemalige TopBanker nicht vor Gericht gelogen, um Schaden von ihrem Geldhaus abzuwenden. „Die Tatvorwürfe haben sich nicht bestätigt“, sagte der Vorsitzende Richter in seiner Urteilsbegründung. „Das ist ein Freispruch, wie er sich gehört.“ Die Staatsanwaltschaft will nun prüfen, ob sie Revision einlegt. Für Fitschen ist der Freispruch kurz vor seinem Abschied von der Spitze der Deutschen Bank ein letzter Triumph. Die Staatsanwaltschaft hatte ihm sowie seinen Vorgängern Rolf Breuer, Josef Ackermann und zwei weiteren ehemaligen Top-Managern der Deutschen Bank vorgeworfen, vor fünf Jahren vor dem Oberlandesgericht München die Unwahrheit gesagt zu haben, um die Bank vor Schadenersatzzahlungen für die Pleite des Medienkonzerns Kirch zu bewahren. Für Ackermann und Breuer hatte die Staatsanwaltschaft mehrjährige Haftstrafen gefordert, für Fitschen eine Bewährungsstrafe und eine Geldbuße. Noll hatte aber bereits mehrfach durchblicken lassen, dass ihn die Anklage nicht überzeugt. Der 2011 gestorbene Medienunternehmer Leo Kirch hatte Breuer und die Deut- Foto: dpa/Sven Hoppe Jürgen Fitschen kann sich entspannt von der Spitze der Deutschen Bank verabschieden. Das Gericht sprach alle fünf fü ü Angeklagten im Kirchprozess frei. sche Bank zeitlebens für den Zusammenbruch seines Konzerns verantwortlich gemacht, weil dieser sich Anfang 2002 in einem Fernsehinterview kritisch über die Kreditwürdigkeit der Kirch-Gruppe geäußert hatte. Noll zeigte sich allerdings überzeugt, dass Breuer Kirch nicht absichtlich habe schädigen wollen mit dem Interview. Die Frage in dem Interview sei nicht abgesprochen gewesen, Breuer habe vielmehr spontan reagiert. „Das war eher ein Herumeiern als eine gezielte Vernichtung des Kreditkunden Kirch“, sagte der Richter. Wenige Wochen nach dem Interview hatte Kirch Insolvenz angemeldet. Es folgte eine Welle von Prozessen. Anfang 2014 einigte sich die Bank dann mit den Kirch-Erben auf einen Vergleich und zahlte 925 Millionen Euro. Die Münchner Staatsanwaltschaft ging davon aus, dass die fünf Banker in dem damaligen Verfahren nicht wahrheitsgemäß vor Gericht ausgesagt haben und klagte sie an. Um die Vorwürfe gegen die Top-Banker zu überprüfen, seien Unmengen E-Mails und andere Dokumente ausgewertet worden, so Noll. Dabei sei nicht ein einziger Hinweis gefunden worden, dass irgendeine Absprache getroffen wurde. „Man sieht nichts, man hört nichts, man riecht nichts. Daraus kann man eigentlich nur schließen: Es gibt nichts.“ Dennoch war der Prozess aus Sicht Nolls richtig und notwendig. Es habe durchaus Anlass für Ermittlungen und ein sorgfältiges Gerichtsverfahren gegeben, erklärte der Vorsitzende. „Das war ein rechtsstaatliches Verfahren, für das sich niemand schämen muss.“ Ob das Verfahren so lange habe dauern müssen, sei aber fraglich. Damit spielte Noll darauf an, dass die Staatsanwaltschaft mehr als 40 Beweisanträge gestellt hatte, um ihre Vorwürfe zu untermauern. Dadurch hatte sich der Prozess immer weiter in die Länge gezogen. Alle Angeklagten hatten die Vorwürfe von Anfang an zurückgewiesen. Fitschen sieht sich nach dem Freispruch bestätigt. Das Urteil sei so ausgefallen, wie er es von Anfang an erwartet habe, sagte der Deutsche-Bank-Co-Chef, der seinen Posten in wenigen Wochen abgibt. Ursprünglich war der Abschluss des Verfahrens schon im vergangenen Jahr geplant gewesen, hatte sich aber immer weiter verzögert. Der Anwalt des ehemaligen Deutsche-Bank-Vorstandsvorsitzenden Breuer, Norbert Scharf, hatte insbesondere Chef-Anklägerin Christiane Serini immer wieder vorgeworfen, das Verfahren absichtlich in die Länge zu ziehen. Für sie bedeuten die Freisprüche eine herbe Niederlage. (dpa) 21 |||||||||||||||||||||||||||||||| Duisburg/Essen. Thyssenkrupp-Chef Heinrich Hiesinger entdeckt die Bastler. „Wir haben festgestellt, dass Handwerker und Heimwerker gern abends bestellen“, erläutert der Manager. Ende April startet der Industriekonzern einen neuen Web-Shop auch in Deutschland und will sich damit eine ganz neue Kundengruppe erschließen – den Endverbraucher. Für Thyssenkrupp ist das Neuland: Der Verkauf von Kleinstmengen an Blechen und Rohren gehört bislang nicht zur Kernkompetenz des Unternehmens. Doch für Hiesinger ist das einer der Wege in die digitale Zukunft. „Darum geht es – um den Kampf, wer hat den direkten Zugang zum Endkunden“, sagt der Manager. Zugleich will der Konzern auch sein Digitalangebot für Großkunden verbessern. Angeboten werden in dem neuen Onlineshop „materials4me“ künftig 11 000 Produkte, versandt wird alles, was mit normalen Paketdienstleistern sein Ziel erreicht. Erfassen soll der Umbau jedoch alle Sparten des Konzerns, neben dem Werkstoffhandel etwa auch das Geschäft mit Aufzügen ebenso wie den Anlagenbau. Der Kampf um die Zukunft im Stahlhandel hat begonnen. In die Offensive versucht auch der größte von Produzenten unabhängige Handelskonzern Klöckner & Co (KlöCo) zu kommen. Stahl billig einkaufen, auf Lager legen und dann irgendwann teurer verkaufen – dieses alte Geschäftsmodell funktioniert kaum noch. Schuld ist das massive Überangebot und der Preisdruck. Die Folge: Immer wieder Verluste. Nun baut auch Klöckner eine Online-Plattform auf. Im traditionsreichen Stahlhandel kommt das einer Revolution gleich. Es wird nicht mehr lange gut gehen, wenn das Geschäft wie bisher weiter vor allem über Telefon und Fax läuft, meint KlöCo-Chef Gisbert Rühl. Bei einer Informationsreise ins Silicon Valley haben ihm die dortigen Software-Experten gezeigt, wie leicht sie althergebrachte Geschäftsmodelle über den Haufen werfen und alte Platzhirsche verdrängen können. Seitdem treibt auch Rühl den Umbruch in seinem Unternehmen voran, dessen Wurzeln weit über 100 Jahre alt sind. „Wenn wir uns nicht selbst angreifen, werden es andere tun“, sagt der Manager. Ganz so einfach, wie sich viele das vorstellen, ist die Sache aber nicht. „Nicht jeder kann so eine Plattform aufbauen“, meint Stahlexperte Nils Naujok von der Unternehmensberatung PwC. Doch wer die Digitalisierung ganz verschläft, für den dürfte es schwierig werden. (dpa) Zu viel für Reis bezahlt? Borgward startet Verkauf Bonn. Das Bundeskartellamt ermittelt wegen des Verdachts wettbewerbsbeschränkender Verhaltensweisen gegen mehrere Anbieter von Reis- und Hülsenfrüchten. Bereits im März seien mehrere Unternehmensstandorte durchsucht worden. Namhafte Lieferanten des Einzelhandels sind betroffen. Das Kartellamt nannte die Namen nicht. Die Behörde war in der Vergangenheit im deutschen Lebensmittelhandel wiederholt auf Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht gestoßen. 2015 wurden wegen illegaler Preisabsprachen bei Kaffee, Schokolade und Süßigkeiten knapp 152 Millionen Euro an Bußgeld verhängt. (dpa) Peking. Mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Pleite hat die Traditionsmarke Borgward wieder mit dem Verkauf von Autos begonnen. Von dem kompakten Geländewagen BX7 soll im ersten Jahr eine „fünfstellige Zahl“ abgesetzt werden, sagte Borgward-Chef Ulrich Walker anlässlich der Markteinführung am Montag auf der Pekinger Automesse: „Es ist ein Anlaufjahr.“ Der BX7 soll billiger sein als Konkurrenzmodelle von Volkswagen. Borgward, das einst zu den bekanntesten Autoherstellern Deutschlands zählte und 1961 Pleite ging, hatte im vergangenen Jahr einen Neustart angekündigt. (dpa) TICKETS in allen SZ-Treffpunkten & Dresden Information INTERNET HOTLINE www.sz-ticketservice.de KONZERTE KULTUR SPORT MUSICAL & SHOW BB Promotion GmbH präsentiert COMEDY & KABARETT Veranstaltungen 20 % SZ-Preisvorteil für die Show am 19.7. 4. 5. 2016, 19.00 Uhr, Quality Hotel Plaza Dresden, 20,– THILO SARRAZIN WUNSCHDENKEN ® ab 48,25 GLEIS 8 9. 9. 2016, 19.30 Uhr, Konzertplatz Weißer Hirsch Dresden, 38,45 EHRLICH BROTHERS SM DREI MÄNNER IM SCHNEE 30. 5. 2016, 20.00 Uhr, DDV-Stadion Dresden, ab 60,55 14. - 31.07.16 · Semperoper Dresden www.porgy-and-bess.de OLAF SCHUBERT mit Weltstar Deborah Sasson & großem Live-Orchester PHANTOM DER OPER SACHSENARENA RIESA, AB 28,8 85 17.07.16 So19:30Uhr DRESDEN • Freilichtbühne Großer Garten NEUE BURGFESTPIELE MEISSEN 17. 6.–19. 6. 2016, 20.30 Uhr, Burghof Meißen, ab 18,85 15. 7. 2016, 20.00 Uhr, Junge Garde Dresden, 39,85 21. 6. 2016, 19.30 Uhr, Burghof Meißen, ab 18,85 SIMPLY RED 30. 7. 2016, 19.30 Uhr, Junge Garde Dresden, 49,93 REVOLVERHELD 6. 8. 2016, 18.30 Uhr, Elbufer Dresden, 49,50 11. 8. 2016, 20.00 Uhr, Elbufer Dresden, 44,50 SARAH CONNOR 19. 4.–27. 8 .2016, Stage Theater am Potsdamer Platz Berlin 2 Ticket zum Preis von einem! MUSICAL – HINTERM HORIZONT 1. 5.–30. 6. 2016, jeweils Mi., Do. und So., Travestie-RevueTheater Dresden 2 Ticket zum Preis von einem! CARTE BLANCE 26.05.2016, Alter Schlachthof Dresden, ab 40,30 18. JUNI Felsenbühne Rathen R 18. 6. 2016, 17.00 Uhr, Dom zu Meißen, ab 25,45 ZZ TOP 27. 7. 2016, 20.00 Uhr, Elbufer Dresden, 76,25 NEXT LEVEL JEDERMANN DAS SPIEL VOM STERBEN DES REICHEN MANNES BENEDICAMUS DOMINO KONZERT VOKALENSEMBLE AMARCORD UNHEILIG DAS MARK FORSTER 9. 7. 2016, 20.00 Uhr, Elbufer Dresden, 60,15 RADIO DORIA ab 36,28 18.0 01.2017, 19.30 UHR, HERBERT GRÖNEMEYER THE 2. 9./3. 9. 2016, 19.00 Uhr, Junge Garde Dresden, 11,45 1. 5. 2016, 16.00 Uhr, Börse Coswig, ab 35,90 16.+24. 5./10.+18. 6. 2016, 19.30 Uhr, Kleines Haus Dresden, 20,85 BEETHOVEN! ZAZ 13. 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APRIL 2016 NACHRICHTEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Lärmgeplagte Sachsen können anrufen Verkabelt für die Nacht: Die Medizinisch-Technische Assistentin Sandra Weigel startet im Schlaflabor am Klinikum Chemnitz die Messung. Etwa 20 solcher Labore gibt es in Sachsen. Anhand der Ergebnisse kann ein Arzt auch das Schlafapnoe-Syndrom diagnostizieren. Foto: Klinikum Chemnitz Wenn im Schlaf der Atem aussetzt Mehr als drei Millionen Deutsche leiden unter Schlafapnoe. Ein Patientenkongress bietet am Sonnabend Selbsthilfe. Von Gabriele Fleischer J ede Nacht das Gleiche: Seit seiner Jugend schnarchte Wolfgang Günther laut und anhaltend. Der Bautzener wurde durch Atemaussetzer immer wieder munter und litt unter Schlafentzug. Als Schüler nickte er im Unterricht ein, später im Beruf bei Beratungen. „Meine Hausärztin nahm das nicht ernst“, sagt der heute 64-Jährige. Dabei war es für ihn belastend. Selbst bei Autofahrten zur Arbeit musste er mehrmals pausieren. Günthers Frau schlief längst in einem anderen Zimmer. Erst nachdem er sein Schnarchen aufgenommen und einem Herzspezialisten vorgespielt hatte, wurde bei ihm ein Schlafapnoe-Syndrom festgestellt. Dabei kommt es vorübergehend zum Totalausfall der Atmung. 571 Apnoen, also Aussetzer, pro Nacht wurden bei Günther festgestellt. „Wer mich nachts das erste Mal hörte, dachte, ich sterbe. Aber ich habe nur das Atmen für eine knappe Minute unterbrochen.“ Dabei sind die Folgen gefährlich: Bei Wolfgang Günther stellten sich neben der Tagesmüdigkeit Bluthochdruck, Herzbeschwerden und Diabetes ein. Erst als er nach einigen Nächten im Schlaflabor der Berliner Charité eine Nasenmaske erhielt, wurde er „ein neuer Mensch“, wie er sagt. ? Was passiert, wenn eine Schlafapnoe auftritt? „Beim Einschlafen erschlafft die Muskulatur im Schlundbereich, es entsteht eine enge Stelle, und man schnarcht“, erklärt Schlafmediziner Dr. Frank Weder von der Oberlausitz-Kliniken gGmbH. Bildet die Muskulatur zusammen mit Fettpolstern einen Verschluss im Rachenbereich, ist keine Sauerstoffaufnahme mehr möglich. Der Sauerstoffgehalt im Blut fällt: „Das merkt das Gehirn und weckt den Patienten auf. Die Muskulatur wird wieder aktiviert, der Betroffene holt Luft, der Schlaf setzt ein – bis zum nächsten Kollaps.“ Die Folge ist ein gestörter Schlafablauf. Diese Aussetzer dauern so lange, bis der Körper Alarm schlägt. Die Schlafapnoe gehört zu den chronischen und in Deutschland häufigsten Schlafstörungen. Weltweit gilt sie als schwere Krankheit. Laut Weder besteht aber selbst bei starken nächtlichen Sauerstoffabfällen meist keine akute Lebensgefahr. Denn der Körper reagiert mit einer Weckreaktion, sodass der Sauerstoffmangel immer nur kurzzeitig ist. Dietmar Hensel, Vorsitzender des Vereins zur Selbsthilfe Schlafapnoe/Schlafstörungen in Sachsen, spricht von vier Prozent der Erwachsenen, die in Deutschland davon betroffen sind – insgesamt mehr als drei Millionen, Tendenz steigend. Jährlich würden mehr als 50 000 Patienten neu therapiert. Die Dunkelziffer liege höher, da viele nicht wissen, dass sie unter dieser Krankheit leiden. „Wartezeiten zwischen drei und zwölf Monaten für Messungen in einem Schlaflabor sprechen da Bände“, sagt Hensel. ? Was sind typische Symptome der Schlafapnoe? In erster Linie lautes Schnarchen, verbunden mit Atemaussetzern. Anzeichen könnten auch morgendlicher Kopfschmerz oder Kopfdruck, häufiges Aufwachen, Nachtschweiß, Abgeschlagenheit, Konzentrationsmangel, Tagesmüdigkeit mit Sekundenschlaf, nächtlicher Harndrang sein, aber ebenso Libidoverlust und Impotenz. ? Welche Altersgruppe ist besonders gefährdet? Unter Schlafapnoe können Männer, Frauen und auch Kinder leiden, wobei Männer am meisten betroffen sind. Es gibt keine Altersgrenze. Gefährdet sind vor allem Übergewichtige. Rauchen und Alkoholgenuss verschlimmern die Erkrankung. Risikofaktoren sind auch die regelmäßige Einnahme von Schlaftabletten und Beruhigungsmitteln sowie Krankheiten wie Rheuma, Schilddrüsenunterfunktion und Herzschwäche. Mit Alter und Übergewicht nimmt die Erkrankungshäufigkeit zu. ? Welche Krankheiten löst eine nichtbehandelte Schlafapnoe aus? Der durch Atemstillstände verursachte Böser Nachbar iele Tätigkeiten im Garten haben Auswirkungen auf die Nachbarn, und da gibt es bekanntlich unterschiedliche Empfindlichkeiten. Wenn so ein Nachbarschaftsverhältnis nicht von großer Harmonie geprägt ist, kann es schnell zu Streitereien am Gartenzaun kommen. Es ist also von Vorteil, wenn man die Gesetze, die für die jeweilige Situation gelten, kennt und einhält. In Sachsen gibt es ein Nachbarschaftsgesetz, welches die Grundregeln umreißt. Jede Kommune kann weitere Regeln erlassen, und in Kleingartenanlagen gelten darüber hinaus deren Satzungen, die noch mehr Dinge reglementieren. Bei der Anpflanzung von Gehölzen gilt in einem zusammenhängend bebauten Ort ein Mindestabstand zur Grundstücksgrenze von 0,5 Metern, wenn das Gehölz nicht höher als 2 Meter wird. Wird diese Höhe |||||||||||||||||||||||||| V ||| Er sägt, wenn es grad nicht passt. Sein Laub weht dauern rüber. Wie stoppe ich den Nachbarn? ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Mein Gartentipp ||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Von Wolfgang Friebel überschritten, muss ein Mindestabstand von 2 Metern eingehalten werden. Liegt das Grundstück außerhalb eines bebauten Ortsteils, genügt ein Grenzabstand von einem Meter. Wenn das Nachbargrundstück landwirtschaftlich genutzt wird, ist ein Mindestabstand von 0,75 Metern und bei über 2 Meter hohen Gehölzen ein Mindestabstand von 3 Metern einzuhalten. Natürlich kann man sich auf eine Hecke zwischen den Grundstücken einigen, die dann auf der Grenze gepflanzt werden kann. Entweder wird diese Hecke selbst von der entsprechenden Seite geschnitten, oder man muss dem Nachbarn gestatten, seinen Garten zum Heckenschnitt zu betreten. Sauerstoffmangel führt zu einer starken Belastung von Herz und Kreislauf. Schlafapnoe erhöht das Risiko für einen Schlaganfall. Über zwei Drittel aller Betroffenen leiden unter Bluthochdruck. Erhebungen gehen zudem davon aus, dass 40 bis 70 Prozent der Diabetiker Schlafapnoiker sind. Die Schlafstörung wird auch mit höheren Krebsraten verbunden. ? Wie lässt sich diese Schlafstörung diagnostizieren? Auch wenn Atempausen im Schlaf seit Jahrhunderten beschrieben sind, hat erst die moderne Medizintechnik die nächtliche Erfassung von Körperparametern im Schlaflabor möglich gemacht. „Seit etwa 25 Jahren ist es technisch realisierbar, Patienten in Laboren zu untersuchen“, sagt Dr. Weder. Mit Computer- und Elektrodentechnik werden dort unter anderem Hirnströme, EKG, Aktivität der Muskulatur, Augenbewegung, Körperlage, Luftfluss an Nase und/oder Mund sowie Sauerstoffgehalt gemessen. Anhand der Ergebnisse legt der Arzt Therapien fest. Um Schlafverhalten zu überwachen, ist auch eine sogenannte Polygraphie-Untersuchung daheim möglich. Dafür wird dem Patienten nach einer Einweisung durch den HNO- oder Lungenfacharzt ein kleines Gerät mit Messsonden mitgegeben. Vor dem Zubettgehen wird es aktiviert. Atemfluss, -bewegungen, Schnarchen und Sauerstoffzufuhr werden so gemessen. „Mittelfristig könnten Smartphones für ein kostengünstiges Überwachen des Schlafes im häuslichen Umfeld genutzt werden“, sagt Dr. Martin Leinung vom Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt/ Main. Er hat federführend an einer entsprechenden Studie gearbeitet. ? Welche Möglichkeiten gibt es, diese Störung zu behandeln? Eine für den Schlafmediziner wirksame Behandlung ist die sogenannte CPAP-Therapie. Dabei wird über eine Nasenmaske beim Einatmen ein erhöhter Luftdruck erzeugt. Beim Ausatmen entsteht ein leichter Sollte die Grundstücksgrenze von einer Mauer eingefasst sein, kann man unmittelbar daran pflanzen, wenn die Gehölze diese Mauer nicht überragen. Bei einer Neupflanzung kann der Nachbar die Einhaltung dieser Regeln verlangen. Bei einer neuen Grenzfestsetzung oder späteren Teilung des Grundstücks haben die schon bestehenden Gehölze einen Bestandsschutz. Obst am Baum des Nachbarn gehört diesem auch, solange es am Baum hängt. Heruntergefallenes dagegen geht in den Besitz dessen, dem das Grundstück darunter gehört. Mit herabgefallenem Laub muss man sich meist abfinden. Die Belästigung durch motorgetriebene Gartengeräte, laute Musik, Kinderlärm, Gartenpartys und Grillgeruch werden in den meisten Kommunen reglementiert und sollten befolgt werden. Wolfgang Friebel ist Gartenmeister im Dresdner Schloss Pillnitz. Haben auch Sie eine Frage an ihn? Schreiben Sie an die Sächsische Zeitung, Nutzwerk, 01055 Dresden oder eine Mail an [email protected] Widerstand. Der erhöhte Luftdruck verhindert im Schlaf das Zusammenfallen der Schlundmuskulatur. Der nötige Luftdruck wird nach einer Vordiagnostik im Schlaflabor eingestellt. Für eine dauerhafte Entspannung beim Schlafen müssen Patienten wie Wolfgang Günther eine solche Maske jede Nacht aufsetzen. Es gibt aber alternative Behandlungsmethoden bei „leichteren Fällen“, wie es Dr. Weder nennt. So können schon Unterkieferschienen oder Gaumenspangen helfen. In speziellen Fällen sind auch Operationen im Nasen- und Rachenraum möglich. Manchmal gelingt es sogar, die Therapie einzustellen, nämlich dann, wenn übergewichtige Schnarcher ihr Optimalgewicht erreichen. ? Wer finanziert die Untersuchung und die CPAP-Therapie? Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für das Therapiegerät und die medizinische Betreuung. Meist ist das lebenslang nötig. Patient Günther, der durch die Maske keine Schlafdefizite mehr hat, bedauert allerdings, dass regelmäßige Kontrolluntersuchungen von Schlafapnoe-Patienten aus Spargründen weggefallen sind. ? Wo finden Betroffene Hilfe und einen Austausch mit Gleichgesinnten? Zunächst bei Haus-, HNO- oder Lungenfacharzt, der nach der Diagnose entsprechende Schritte einleitet. In Sachsen gibt es zudem elf Selbsthilfegruppen mit etwa 280 Mitgliedern. Neben Arztvorträgen bieten die Gruppen bei regelmäßigen Treffs Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch. Es gibt Tipps zum Umgang mit Hilfsmitteln und zu Behandlungsmethoden. Am Sonnabend findet 9 bis 16 Uhr in Neustadt im Landkreis Sächsische SchweizOsterzgebirge ein Patientenkongress für Schlafapnoe statt. Veranstalter sind der Verein Schlafapnoe/Schlafstörungen Sachsen sowie der Bundesverband. mail Anmeldungen zum Kongress per E-Mail über [email protected] web www.schlafapnoe-sachsen.de Zum bundesweiten „Tag gegen Lärm“ richtet das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie am Donnerstag, dem 28. April, von 14 bis 18 Uhr ein sachsenweites Bürgertelefon ein. Über die Nummer 0351 26125252 können sich Hilfesuchende von Experten rund um das Thema Lärm beraten lassen. In diesem Jahr steht bei dem Aktionstag die individuelle Verringerung von Lärm auf freiwilliger Basis im Vordergrund: beispielsweise durch den Kauf leiser Geräte und durch die Rücksichtnahme auf die Ruhebedürfnisse anderer. Der „Tag gegen Lärm“ findet seit 1998 jährlich statt und ist eine Aktion der Deutschen Gesellschaft für Akustik. (rnw) Hackfleisch hält nur einen Tag lang Hackfleisch ist besonders leicht verderblich und sollte nach dem Einkauf innerhalb von 24 Stunden verarbeitet werden. Ideal ist, es so schnell wie möglich zu garen, rät der Verbraucherinformationsdienst aid. Besonders in den Sommermonaten kann Hackfleisch schon auf dem Heimweg vom Einkauf verderben – deshalb kauft man es am besten immer am Ende und verstaut es in einer Kühltasche. Zu Hause sollte das Fleisch direkt in den Kühlschrank. Bereits gegartes Hackfleisch hält sich im Kühlschrank etwa zwei bis drei Tage. (dpa) Cowboys wären heutzutage Trendsetter Der Western hält Einzug in die Mode: Und zwar in Form eines Oberteils. Denn im Trend liegen nun Westernhemden – allerdings nehmen sich diese des Western-Themas eher spielerisch an, weniger authentisch, heißt es in der Fachzeitschrift Textilwirtschaft (Ausgabe 16/2016). So bekommen Hemden und Blusen nur einige typische Dekorationen im Western-Stil verpasst, etwa Stickereien. Schließlich soll das Outfit nicht nach echtem Rodeo aussehen, sondern auch in die Stadt passen. Auf den modernen Westernhemden sieht man so etwa Ornamente aus Glitzersteinen. (dpa) Große Mahlzeiten bremsen Wanderer aus Beim Wandern sollte man zwar ordentlich Energie übers Essen tanken – sich den Bauch aber auch nicht zu voll schlagen. Deshalb gilt: Lieber mehr Pausen machen und dabei jeweils weniger essen, rät Helga Strube von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Hannover. Kleine Zwischenmahlzeiten belasten die Verdauung nicht so sehr und lassen den Blutzucker weniger schwanken. So bleibt man leistungsfähiger. Vor der Tour sollten Wanderer reichlich, leicht und kohlenhydratreich frühstücken, zum Beispiel Müsli. Als Snack für unterwegs eignen sich Vollkornschnitten, Bananen und Gemüse. (dpa) Vermieter darf Heizung nicht abstellen Wird es im Frühling noch einmal kalt, müssen Mieter in ihren Wohnungen nicht frieren. Denn Vermieter dürfen die Heizungsanlage nicht zu früh abstellen. Laut Rechtsprechung muss in allen Räumen der Wohnung tagsüber von 6 Uhr bis 24 Uhr eine Mindesttemperatur von 20 Grad erreicht werden können. Darauf weist der Eigentümerverband Haus & Grund Deutschland hin. Zwischen 24 Uhr und 6 Uhr darf der Vermieter die Heizung zur Energieeinsparung herunterfahren. Maximal 18 Grad müssen aber möglich sein. (dpa) Neue Kraftstoffe bei Aral Aktive Moleküle sollen Schmutz im Motor lösen oder verhindern. Doch die versprochene größere Reichweite wird teuer erkauft. BP führt an seinen Aral-Tankstellen in Deutschland neue Kraftstoffe ein. An bundesweit 2 500 Stationen ist ab sofort „Ultimate Diesel“ und „Ultimate 102“ erhältlich. Aktive Moleküle in den Additiven des Sprits sollen kleinste Schmutzpartikel von Einspitzdüsen und Einlassventilen lösen und gleichzeitig neue Ablagerungen verhindern. Das wiederum steigert die Reichweite pro Tankfüllung beim Diesel um bis zu 66 und beim Benzin um bis zu 40 Kilometer, meldet BP – vorausgesetzt, man geht von 850 Kilometer beim Selbstzünder und 650 Kilometer beim Ottomotor aus. Der ADAC hatte 2013 nach einem Test vergleichbarer Premiumkraftstoffe von Aral und Shell vor einigen Jahren keine signifikanten Vorteile gegenüber herkömmlichen Spritsorten festgestellt. Teilweise la- So sieht eine verdreckte Einspritzdüse 65-fach vergrößert aus. Foto: dpa gen die versprochenen Leistungszuwächse innerhalb der Messtoleranz. Dazu kommt, dass manche Motoren die Klopffestigkeit des Benzins mit besonders hoher Oktanzahl gar nicht nutzen können. Gleichwohl ist der Edel-Kraftstoff deutlich teurer. In Dresden lag der Unterschied zwischen Premium- und Normaldiesel gestern Mittag bei neun Cent pro Liter. Für eine 60-Liter-Tankfüllung ergibt sich damit eine Differenz von 5,40 Euro. (ots/rnw) LEBEN & STIL D I E N S TA G 26. APRIL 2016 SÄCHSISCHE ZEITUNG 23 |||||||||||||||||||||||||||||||| Ihre Frage Wie wirkt sich Krankheit auf meine Rente aus? In meinem Versicherungsverlauf zum Rentenbescheid sind seit Anfang der 1980er-Jahre jeweils am Jahresende Arbeitsausfalltage verzeichnet. Dabei war ich damals nie krank. Wirkt sich das nachteilig auf meine Rente aus? Foto: Jens Schierenbeck/dpa Die süße Gefahr aus China Über 2 000 Produkte wurden aus dem Verkehr gezogen, vor allem mangelhaftes Spielzeug. D as Auge des Teddys ist lose, der Rauchmelder schweigt, der Kinderwagen kracht zusammen, und die Tattoo-Tinte kann Krebs auslösen: Wegen solcher Mängel haben die Behörden im vergangenen Jahr in Europa Produkte aus dem Verkehr gezogen. Wie schon in den Jahren zuvor kommt gefährliche Ware oft aus China – in 62 Prozent aller Fälle, so ein Bericht, den die EU-Kommission am Montag in Brüssel vorstellte. Gegen die Risiko-Produkte vorzugehen ist gar nicht so einfach. „Ich bin nicht zufrieden“, sagt EU-Verbraucherkommissarin Vera Jourova. Zwar informieren die Europäer die chinesischen Behörden mittlerweile über jedes auffällige Produkt. Doch das löst das Problem noch nicht: „Sie sagen uns, dass sie das Produkt in einem Drittel der Fälle nicht dorthin zurückverfolgen können, wo es hergestellt wurde – also wissen sie auch nicht, wen sie bestrafen können“, klagt Jourova. „Für die Sicherheit der Verbraucher ist es nicht relevant, woher ein Produkt kommt“, betont hingegen Sylvia Maurer vom europäischen Verbraucherverband Beuc. Schließlich seien die Regeln für alle gleich. „Derzeit wird aber viel zu wenig kontrolliert, um gefährliche Produkte wirksam von den Verbrauchern fernzuhalten.“ In Europa wachen nationale Behörden darüber, dass gefährliche Produkte vom Markt genommen werden. Bedenkliche Waren – Lebensmittel ausgenommen – melden sie einander über die EU-Datenbank Rapex. 2 072 solcher Hinweise gab es im vergangenen Jahr, 1 703 davon wegen schwerer Verstöße gegen Sicherheitsstandards. Brandgefährliche Maske Gefahr lauert demnach vor allem im Kinderzimmer: In 27 Prozent aller Fälle ging es um Spielzeug. Wie etwa bei der brandgefährlichen Schweinchenmaske oder der rosa Plastikeule. Letztere enthält nicht nur Weichmacher, die die Fruchtbarkeit gefährden können. Ebenso könnte sich der Quietschmechanismus lösen und zum Ersticken führen. Doch auch für Jugendliche und Erwachsene können schlampig gearbeitete Produkte zum Risiko werden. Wegen Brandgefahr durch Überhitzung wurde ein sogenanntes Hoverboard vom Markt genommen – eine Art Skateboard mit Akku-An- Weniger ist leer. Wandern im Friedewald Der Friedewald zwischen Moritzburg und der Stadtgrenze von Coswig gehört zu den landschaftlich reizvollsten Gebieten im Großraum Dresden. Es gibt klare Bäche, romantische Täler, verlorene Kletterfelsen und reizvolle Seen. trieb. Die Kontrolleure haben auch fehlerhafte Rauchmelder gefunden. Kleidung, Textilien und Modeaccessoires – diese Waren lösten 17 Prozent aller Rapex-Hinweise aus – vor motorisierten Fahrzeugen (10 Prozent), Elektrogeräten (9 Prozent) und Schmuck (6 Prozent). Sorgen macht den Aufsichtsbehörden nicht mehr in erster Linie die Gefahr von Verletzungen, sondern eine oft schleichende Schädigung durch Chemikalien. Und immer häufiger bestellen Verbraucher im Internet. Das erschwert die Überwachung. Zwar gelten europäische Sicherheitsstandards für alle Produkte, die in Europa verkauft werden. Doch wenn Kunden Waren bei Internetseiten in Drittstaaten bestellen und nach Hause liefern lassen, können die Behörden wenig tun. Doch auch die gesetzlichen Vorgaben in Europa könnten noch schärfer ausfallen, meinen Kritiker. Der Verbraucherverband Beuc nennt es „unverantwortlich“, dass Gesetzesvorschläge der EU-Kommission aus dem Jahr 2013 zur schärferen Marktüberwachung wegen Widerstands einiger Staaten nicht vorankommen. Mit ihrer Hilfe könnten gefährliche Produkte schneller vom Markt genommen werden. (dpa) Kaufgesuche kg, Schmuck, Münzen, Zahngold, DM, RM, China, Hausbesuche, Münzgalerie Pirna, Badergasse 2, ☎ 03501/461327 BOULEVARD DIE AKTUELLE AUSGABE In den beiden WanderkartenSets werden jeweils sechs Touren vorgestellt. www.sz-online.de/boulevard So gibt es unter anderem eine Skitour rund um den Auer und eine Radtour rund um den Friedewald. 2,50 ¢* niederl. Moderatorin (Mareike) Vorname der Navratilova Sologesangsstück in der Oper zusätzlich, außerdem dt.-ungar. Tänzerin (Marika) † 2004 Behörde fahndet nach getarnten Minikameras An Bahnhöfen müssen Fahrgäste sich vor Taschendieben in Acht nehmen. Dazu ist es wichtig, ihre Listen zu kennen. Die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes listet typische Tricks auf: Sie kommen getarnt als Rauchmelder, Uhren oder Lampen. Im Inneren steckt eine kleine Foto- oder Videokamera, per WLAN werden aufgezeichnete Bilder ins Netz oder an einen entfernten Beobachter geschickt. Die vielen verschiedenen als Alltagsgegenstände getarnten Kameras haben nicht nur gemeinsam, dass mit ihnen unbemerkt Bild- und Tonaufnahmen gemacht werden können – sie sind auch allesamt in Deutschland verboten. Darauf weist die Bundesnetzagentur (BNetzA) hin. Die getarnten Kameras werden in vielen Ausführungen über die unterschiedlichsten Verkaufsplattformen im Netz vertrieben. Hier schaut die Agentur seit einiger Zeit genauer hin. Mehr als 70 Fälle wurden in den vergangenen Wochen ermittelt und geahndet. „Diese Kameras ermöglichen eine unbemerkte Fernüberwachung und gefährden dadurch ein unbeschwertes Privatleben“, sagt Präsident Jochen Homann. Dabei geht die Agentur nicht nur gegen die Hersteller und Verkäufer vor, von denen die Löschung des Angebots und – sofern sie denn greifbar sind – auch die Vernichtung der verbotenen Ware verlangt wird. Auch die Käufer müssen erworbene Tarnkameras vernichten – und das gegenüber der Behörde durch einen Nachweis belegen. Geld zurück gibt es nicht. Die Rechtsgrundlage für das Verbot solcher leicht zu missbrauchenden Kameras ist der Paragraf 90 des Telekommunikationsgesetzes. (dpa) Rempel-Trick Im Gedränge geschieht es oft: Das Opfer wird von einem Dieb oder mehreren Tätern bedrängt. Oder beim Ein- und Aussteigen aus dem Zug stolpert der Vordermann plötzlich, und das Opfer läuft auf – diese Ablenkung nutzen die Diebe. Stadtplan-Trick Ein Fremder fragt nach dem Weg – natürlich hilft man gerne. Auf einem Stadtplan oder einem Aushang am Bahnhof soll man ihm die Route beschreiben. Das Problem: Diebe nutzen die Hilfsbereitschaft aus und lenken das Opfer so ab. Geldwechsel-Trick Auch hier wird die Hilfsbereitschaft ausgenutzt. Öffnet das Opfer sein Portemonnaie, um für den Dieb Geld zu wechseln, greift dieser sich etwa schnell die Scheine. Bettel-Trick Mehrere Kinder umringen das Opfer und betteln es an – ein Kind nutzt die Situation und stiehlt unbemerkt die Geldbörse. Wichtig ist, Geld, Karten und Papiere so nah wie möglich am Körper zu tragen, verteilt auf mehrere Innentaschen. (dpa) Bauen und Renovieren Gold T.P., Silb. 400 € 2,50 ¢* Polizei warnt vor Tricks von Taschendieben Haustürvordächer, Terrassenüberdachungen, Balkonund Kellereingangsüberdachungen, Carports, Seitenteile, Anbaubalkone u. Schiebeanlagen aus einer wartungsfreien AluKonst., Maßanfertig. inkl. 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Zeichen: Tellur SüdseeInsel Weitere Informationen unter www.prefere.de dt. Normenzeichen (Abk.) Firmenleiter WSZ-000879 Begleiten Sie uns auf der Reise in die faszinierende Welt des echten, menschlichen Körpers. 29. April bis 31. Juli 2016 Auflösung des letzten Rätsels K P EU S MA N I F E S T T A S S E P R I P P E O POP P I RAT R DRA L L T N L I N I E I K ATH L E T S ANT I A L EA X APOS T E L N T E NNO T NO F O R UM N P T E R K SAA L H BA L ANC E L E I NEN TO SZ-Card-Eintrittspreise: 14,– 4 statt 17,– ¡ Erwachsene 6,– 4 statt 9,– ¡ Kind 7-14 J. 37,– 4 statt 42,– ¡ Familie ami milililie mi e Vorverkauf: Tickets in allen SZ-Treffpunkten n erhältlich oder unter ✆ 0351 4864 2002. bis zu 54 SZ Die PREFERE-Studie wird finanziell gefördert von der Deutschen Krebshilfe und den gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen. Sie wird unterstützt von der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Urologie, dem Berufsverband Deutscher Urologen, der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie und dem Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. persönliches Fürwort SZ-CardErlebnis Sarrasani Trocadero · Wiener Platz · Dresden Geflügelprodukt katholischer Gottesdienst zu keiner Zeit chem. Zeichen: Neon vorausgesetzt, falls flüssiges Gewürz griech. Vorsilbe: nach, später indisches Frauengewand einfarbig englisch: wir WORLD TOUR EXHIBITION www.real-bodies-dresden.de Mutterschwein hinweisendes Fürwort heftiger Sturm Die Ausstellung zum ersten Mal in Deutschland -C a r d- Bon Sächsische Ze eitung GmbH, 01055 Dresden Von Martina Herzog Der Autor ist Rentenberater in Dresden-Langebrück. web www.rentenberatung-lindner.de us Augenkontrolle beim Teddy-Kauf: Sitzen die Glassteine zu locker, sollten Eltern besser die Finger davon lassen. Nein, da die Arbeitsausfalltage mit dem Durchschnitt der Beitragszeiten bewertet werden. Ab etwa 1973/74 wurden im vorderen Teil des DDR-SozialversicherungsChristian Lindner ausweises bei Arbeitsunfähigkeit Arbeitsausfalltage eingetragen. Vorher waren Krankheitszeiten mit dem jeweiligen Datum im hinteren Teil des Ausweises vermerkt. Zur Vereinfachung hat der Gesetzgeber geregelt, die Arbeitsausfalltage unabhängig vom tatsächlichen Zeitraum der Krankheit immer an das Ende des Kalenderjahres zu legen. Da in der Rentenversicherung nicht mit Arbeitstagen, sondern mit Kalendertagen gerechnet wird, müssen Arbeitsausfalltage in Kalendertage umgerechnet werden. Die Zahl der Arbeitsausfalltage wird dabei durch fünf dividiert und mit sieben multi- pliziert. Ergebnis sind die Kalendertage, die für den Arbeitsausfall an das Ende des jeweiligen Kalenderjahres zu legen sind. Sind entgegen den DDR-Verwaltungsvorschriften Krankheitszeiten nicht als Arbeitsausfalltage im vorderen Teil des Ausweises eingetragen worden, befinden sich aber im hinteren Teil konkrete Angaben zu Arbeitsunfähigkeitszeiträumen, können diese als Anrechnungszeit berücksichtigt werden. Vor 1984 muss die Arbeitsunfähigkeit mindestens einen Kalendermonat umfasst haben. Bei Arbeitsunfähigkeitszeiten zwischen 1984 und 1991 müssen Sie darauf achten, dass Sie im Versicherungsverlauf nicht den Hinweis „krank ohne Beitragszahlung“ finden, da Sie dann für die Rentenberechnung keine Entgeltpunkte erhalten. Da das nur im Alt-Bundesgebiet auftreten kann, müssen Sie den Bescheid korrigieren lassen. Seit 1992 erhalten Sie für Arbeitsunfähigkeit vom Arbeitgeber sechs Wochen Entgeltfortzahlung – eine Pflichtbeitragszeit wie der anschließende Krankengeldbezug. PANORAMA 24 ||||||||||||||||||||| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG * D I E N S TA G 26. APRIL 2016 WWW. S Z - O N L I N E . D E / PA N O R A M A 90-jährige Entführerin verhaftet Ein Firmenbesitzer wurde gekidnappt und wenige Tage später wieder freigelassen. Jetzt gibt es zwei Tatverdächtige. genen Dienstag unter bislang unbekannten Umständen entführt worden. Die Polizei hatte zunächst das Auto des Mannes auf einem Parkplatz entdeckt. Zwei Tage später fanden die Beamten das Opfer am Rande der Autobahn 31. Der Mann soll von seinen Entführern dort freigelassen worden sein. Ob dabei Lösegeld floss, blieb weiter unklar. Die „Ostfriesen-Zeitung“ hatte dies berichtet. Eine speziell für den Fall eingerichtete Ermittlungsgruppe sei derzeit dabei, den Ablauf der Tat zu rekonstruieren, teilten die Ermittler mit. Die Beamten müssten außerdem klären, ob die beiden Verdächtigen noch Komplizen hatten. Offen sind bislang auch die Hintergründe der Tat. Ein mögliches Motiv für die Entführung könnten nach Angaben der Polizei „finanzielle Differenzen“ mit einem ehemaligen Geschäftspartner sein. (dpa) Leer/Aurich. Eine 90-Jährige soll gemeinsam mit einem 66 Jahre alten Mann an der Entführung eines Firmenbesitzers in Ostfriesland beteiligt gewesen sein. Wie die Staatsanwaltschaft Aurich und die Polizei am Montag mitteilten, wurde gegen die beiden Haftbefehl erlassen. Während sich der 66 Jahre alte Tatverdächtige in Untersuchungshaft befindet, wurde der Haftbefehl gegen die 90 Jahre alte Frau unter Auflagen außer Kraft gesetzt. Bislang ist unklar, wie die Ermittler auf die beiden gekommen waren. Der Firmenbesitzer aus der Stadt Leer war am vergan- LEUTE |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Katze rettet Besitzerin das Leben Dompteurin Jana Mandana-Krone tritt mit Elefanten im Circus Krone in München auf. Foto: Tobias Hase/dpa Das Tier als Clown Ein Zirkus kämpft vor Gericht dafür, mit Wildtieren in Erding auftreten zu dürfen. Ein kommunaler Beschluss verbietet das, weil Kinder das so wollten. Von Britta Schultejans und 2014 in erster Instanz gerichtlich bestätigt – doch der Zirkus legte Rechtsmittel gegen das Urteil ein. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge finden 65 Prozent der Menschen in Deutschland die Haltung exotischer Tiere in einem Zirkus nicht in Ordnung. Hessen, Thüringen, Saarland, Schleswig-Holstein und RheinlandPfalz haben im Bundesrat eine entsprechende Gesetzesinitiative gestartet, ob die allerdings erfolgreich sein wird, ist unklar. „Deutschland hinkt da hinterher“, sagt die Sprecherin des Tierschutzbundes, Lea Schmitz. Nachbarländer wie Österreich, die Niederlande und Belgien seien da beispielsweise viel weiter und hätten Zirkusbetriebe mit Wildtieren verboten. Es sei nicht möglich, Tiere in einem Zirkus und unter ständigen Transportbedingungen artgerecht zu halten und die Kunststückchen, die sie zur Unterhaltung des Publikums vorführen, hätten mit artgerech- E lefanten mit bunten Hütchen stellen sich zur Polonaise auf, possierliche Robben spielen mit einem Ball, Tiger springen durch Reifen, das Publikum applaudiert – und Tierschützer sind entsetzt. Ob exotische Tiere in den Zirkus gehören, daran scheiden sich die Geister. Weil es kein bundesweites Verbot gibt, beschäftigen Streitfälle über Zirkustiere immer wieder die Justiz. So auch diese Woche das Bayerische Verwaltungsgericht: Dort kämpft ein Zirkus darum, mit seinen Tieren in Erding bei München auftreten zu dürfen. Nachdem es einige Grundschüler nicht ertragen konnten, bei einem anderen Zirkus angekettete Tiere zu sehen und dies dem Bürgermeister bei einem Besuch im Rathaus vortrugen, hatte der Stadtrat 2013 ein Verbot von Zirkussen mit Wildtieren auf kommunalen Plätzen beschlossen. Dieses Verbot wurde dem Zirkus vorgehalten ter Haltung auch nichts zu tun. „Tiger springen nicht durch brennende Reifen und Elefanten machen keinen Kopfstand“, sagt Schmitz. „Das Tier wird zum Clown degradiert.“ Ganz anders sieht die Debatte natürlich der vielleicht berühmteste Zirkus Deutschlands, der Münchner Circus Krone. Man könne selten überhaupt noch von Wildtieren reden, sagt Sprecher Frank Keller. „Die Zeiten, in denen man mit dem Lasso nach Afrika gefahren ist und einen Löwen eingefangen hat, sind ja lange vorbei.“ Die Löwen im Circus Krone seien inzwischen in 19. Generation „in menschlicher Obhut groß und vor allem alt geworden“ – viel älter, als das in ihrem natürlichen Umfeld möglich sei. Nirgendwo, so sagt Keller, gelten so strenge Tierschutz-Regelungen wie für den Zirkus: „Wir sind der meistkontrollierte Tierhalterbetrieb überhaupt. Kein Rinder-, Schweine- oder Hühnerhalter wird so oft kontrolliert wie der Zirkus.“ (dpa) Wernigerode. Extrem lautes Miauen hat geholfen. Eine Katze hat ihre Besitzerin vor einem Feuer in ihrem Haus gewarnt. So sei die Hauseigentümerin wach geworden, habe Rauch gerochen und rechtzeitig das Gebäude in Wernigerode verlassen können, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Der Brand sei in der Nacht zum Montag an einer angrenzenden Garage ausgebrochen. Die Feuerwehr konnte ein Übergreifen der Flammen auf das Fachwerkhaus nicht verhindern. Der Dachstuhl brannte aus und stürzte ein. Der Schaden wird auf 200 000 Euro geschätzt. (dpa) Autobusse zu verhindern, in denen die Studenten waren“, betonte die frühere kolumbianische Staatsanwältin Ángela Buitrago. Die Polizei habe Posten errichtet, damit die Busse nicht entwischen. Die Studenten eines als politisch links geltenden Lehrerseminars hatten Busse gekapert und wollten zu einer politischen Kundgebung in die Hauptstadt fahren. Bei der Attacke starben sechs Menschen, 43 Studenten verschwanden bis heute spurlos. Die Polizei soll sie der kriminellen Organisation Guerreros Unidos übergeben haben. Bandenmitglieder räumten ein, die jungen Leute getötet und ihre Leichen auf einer Müllkippe verbrannt zu haben. An der offiziellen Darstellung des Tathergangs gibt es aber erhebliche Zweifel. So halten argentinische Forensik-Experten die Müllkippen-Theorie nach der Bewertung von biologischen und nicht biologischen Spuren für unwahrscheinlich. In dem Bericht werden den Behörden schwere Pannen vorgeworfen, so seien mindestens sechs Handys von Studenten noch teilweise Tage danach aktiv gewesen, was Rückschlüsse auf Geschehen und Täter hätte geben können. (dpa) Natalia Wörner streitet gerne Quito. Die Zahl der Todesopfer nach dem Erdbeben der Stärke 7,8 am 16. April an Ecuadors Pazifikküste ist auf 655 gestiegen. Darunter war auch eine 16 Jahre alte Austauschschülerin aus Augsburg. Insgesamt wurden 29 Ausländer getötet. Weitere 48 Menschen werden noch vermisst, wie der Katastrophenschutz des südamerikanischen Landes mitteilte. Demnach wurden 113 Überlebende aus Trümmern geborgen. Mehr als 17 500 Menschen mussten medizinisch behandelt und rund 29 000 in Notunterkünften untergebracht werden. (dpa) Harmonie ist schön, doch Streiten kann schöner sein – so sieht es Schauspielerin Natalia Wörner (48). „Eine gewisse Form von Auseinandersetzung erzeugt Nähe und auch gemeinsame Ideale“, sagte sie in einem Interview dem Magazin Gala. (dpa) Oft Schauer, böiger Wind Torgau 9 //1 1 8 //2 2 HEUTE Ab und zu gehen Regen-, Schneeoder Graupelschauer nieder. Vereinzelt gibt es Gewitter. 5 bis 9 Grad werden erreicht. Der Wind weht mäßig, in Böen frisch bis stark aus 7 //0 0 Südwest. 7 //2 2 8 //0 0 Chemnitz 8 //2 2 Pirna 6 //2 2 7 //1 1 Görlitz Bautzen Dresden 8 //1 1 Zwickau 8 Oslo 5 //2 2 Zittau Dippoldiswalde Freiberg Glasgow 9 Amsterdam Fichtelberg Plauen Berlin 9 Bordeaux 30.04. 13.05. Erstellt am 25.04.2016 um 16.00 Uhr Freitag Samstag 2 1 21 °C --:-08:32 BIOWETTER Bei Rheumakranken und Personen mit Arthritis kommt es zurzeit zu einer Verschlimmerung der Beschwerden. 1 0 10 1 4 14 05:47 20:19 25 06.05. 21.05. 2 4 24 20 Nizza 2 4 24 15 Malaga 1 7 17 Rom 2 0 20 Palma Agadir 10 8 //2 2 Dresden 9 //3 3 Frankfurt 1 5 15 Stuttgart 1 5 15 8 //2 2 München Budapest 1 4 14 Varna 1 8 18 2 3 23 Athen 2 3 23 Antalya 3 9 3 1 3 13 5 1 6 16 34 22 Bangkok 41 30 Barcelona 17 7 Buenos Aires 13 5 Colombo 35 26 Dubai 39 26 Kairo 40 24 Kapstadt 19 13 Klagenfurt 14 -1 Los Angeles 20 11 Miami 28 21 Moskau 15 10 Mumbai 35 25 Nairobi 22 13 New York 21 10 Peking 28 13 8 1 9 3 Rio de Janeiro 34 25 Sydney 23 12 Teneriffa 22 15 Vancouver 13 7 Temperaturen in Grad Celsius 0 -5 9 Acapulco Reykjavik Istanbul 2 1 21 TAG NACHT Prag 1 2 12 Dubrovnik Tunis 5 7 //2 2 Wien 1 8 Zürich 18 Lissabon Madrid 30 Erfurt Riga 1 4 14 8 Innsbruck 2 1 21 7 //2 2 Warschau Paris © GeoSN 9 //2 2 8 //0 0 Köln 8 Berlin Magdeburg 4 Kopenhagen --1 1 //-5 -5 Aue 7 7 London 8 //0 0 8 //3 3 Helsinki 7 8 //1 1 Hannover Stockholm 1 0 10 1 1 11 DIE NÄCHSTEN TAGE Morgen verschwindet die Sonne häufig hinter Wolken, die zeitweise Schauer bringen. Vereinzelt entladen sich Gewitter. Örtlich gibt es starke Böen. Mittwoch Donnerstag Meißen Döbeln 7 //1 1 5 //2 2 5 //2 2 6 AUS 45 Klasse 1 unbesetzt Jackpot: 60 342,80 Klasse 2 unbesetzt Klasse 3 2 903,70 Klasse 4 69,90 Klasse 5 19,00 Klasse 6 6,60 WELTWETTER 7 //3 3 Rostock Hamburg Kamenz 8 //2 2 (Angaben ohne Gewähr) 13er-WETTE Klasse 1 28 045,30 Klasse 2 372,60 Klasse 3 24,70 Klasse 4 5,30 ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 5 //2 2 8 //2 2 Riesa 16. Ziehung LOTTO AM SAMSTAG Klasse 1 unbesetzt Jackpot: 16 992 923,60 Klasse 2 unbesetzt Klasse 3 17 883,20 Klasse 4 5 405,00 Klasse 5 278,20 Klasse 6 57,80 Klasse 7 25,90 Klasse 8 12,30 Klasse 9 5,00 Heute können Sie einen komplett ausgefüllten Lottoschein für die Ziehung am Sonnabend gewinnen. Rufen Sie heute bis 24 Uhr die Nummer 0137 8 66 44 66 (50 Cent je Anruf aus d. dt. Festnetz, abweichende Mobilfunktarife) an und nennen Sie das Kennwort Lottoschein. Teilnahme mit dem Handy: Schicken Sie eine SMS an die 82822 (50 Cent/SMS) mit dem Text SZ. Unter allen Teilnehmern verlosen wir drei Spielscheine. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. (SZ) Weißwasser Hoyerswerda 8 //2 2 Leipzig WETTERLAGE FÜR SACHSEN Ein Tief über dem Emsland bestimmt in weiten Bereichen Mitteleuropas das Wetter. Dabei gibt es gebietsweise Schauer. 6 //2 2 QUOTEN & ZAHLEN |||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Ihr kostenloser Lottoschein DAS WE TTE R AM DIENSTAG |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 8 //1 1 Rocklegende Bruce Springsteen (66) hat seinem verstorbenen Kollegen Prince mit einem bewegenden Auftritt Tribut gezollt. Mit dem Prince-Hit „Purple Rain“ auf einer in lila Licht getauchten Bühne eröffnete der Boss in der Nacht zum Sonntag ein KonFotos: dpa zert in Brooklyn. (dpa) Deutsche Schülerin unter Erdbebenopfern 43 verschwundene Studenten: Vorwürfe gegen Polizei Mexiko-Stadt. 19 Monate nach dem Verschwinden von 43 Studenten in Mexiko wird die Polizei der gezielten Kollaboration mit dem organisierten Verbrechen beschuldigt. Eine Expertengruppe der Interamerikanischen Menschenrechtskommission (CIDH) spricht in ihrem 605-seitigen Abschlussbericht von einer „perfekten Koordination“ bei der Attacke auf die linken Studenten. Polizei und kriminelle Banden hätten in der Nacht des 26. September 2014 gemeinsam agiert, und eine 80 Kilometer große Zone abgesichert, „um die Flucht der Der Boss spielt Prince -10 heiter wolkig bedeckt Regenschauer Regen Schneeregen Gewitter Schneefall Schneeschauer Nebel Warmfront Kaltfront Hoch Tief Mehr Wetter auf: wetter.sz-online.de
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