4 FORSCHEN & HEILEN Per Ultraschall wird das Herz von Maik Senger untersucht. schlagader waren vertauscht, befanden sich nicht dort, wo sie ihre Arbeit zu machen haben. Ein Teil der Herzscheidewand fehlte und die Verbindung zwischen Herz und Lungenschlagader war hochgradig verengt. Die Folge: „Sein Blut war mit zu wenig Sauerstoff angereichert, weil sich das Blut aus beiden Herzkammern vermischt und zu wenig Blut in die Lunge gelangt“, erklärt Professor Helmut Baumgartner. Der Herzspezialist aus Österreich leitet seit 2008 die Klinik für angeborene (EMAH) und erworbene Herzfehler im münsterischen Uni-Klinikum. Im Alter von vier Jahren So sieht eine Transkatheterklappe aus, wenn sie entfaltetet ist. Foto: Medtronic Fotos: Wilfried Gerharz »Es hieß immer, dass mein Conduit wahrscheinlich nach zehn Jahren erneuert werden muss. Daraus wurden bei mir aber zwanzig Jahre.« Maik Senger gab es für Maik Senger eine große Operation, bei der der Brustkorb und das stillgelegte Herz geöffnet wurden. Anschließend wurde das große Loch in der Herzscheidewand so verschlossen, dass die Hauptschlagader wieder von der richtigen – der linken Herzkammer abgeht – und gleichzeitig Lungen und Körperkreislauf wieder getrennt wurden. Gleichzeitig mussten die Ärzte eine künstliche Verbindung zwischen rechter Herzkammer und Lungenschlagader mit einer Gefäßprothese (einem sogenannten Klappen tragenden Conduit) herstellen. Das ist eine Art Verbindungsrohr mit Ventil (Klappe), das aus menschlichem oder tierischem Gewebe gefertigt ist. „Das Problem dieses Gewebes ist, dass es nicht dauerhaft hält, sondern degene- Professor Helmut Baumgartner spricht mit seinem Patienten über die anstehende Behandlung. STENT Ein dünner Hohlschlauch (Katheter), in dem sich eine konstruierte Herzklappe aus tierischem Gewebe befindet, wird über die Leiste in eine Vene geführt und zum Herzen vorgeschoben. Diese Herzklappe ist in einen Stent (Drahtgeflecht) eingenäht. Der Stent ist auf einem Ballon montiert, durch dessen Füllung er an der richtigen Stelle erweitert und so implantiert werden kann. Bei voroperier- ten Patienten mit angeborenem Herzfehler wird die Engstelle beziehungsweise erkrankte Klappe davor mit einem weiteren Stent aufgeweitet, um dort die neue Herzklappe platzieren zu können.
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