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NACHRICHTEN AUS
MESSIANISCHE
SOLDATEN
IN DER IDF
ERNEUT «SCHWARZER WINTER» IN ISRAEL
NASA: Die schlimmste Dürre in der Region seit 900 Jahren
VERKEHRTE WELT
Boykott vernichtet Arbeitsplätze für Palästinenser
Mai 2016 / 5776
Nr.
5
PFINGSTREISE
9. – 19. MAI 2016
14. – 21. AUGUST 2016
mit NORBERT LIETH
mit FREDI WINKLER
JUGENDREISE I
HERBSTREISE
3. – 13. JULI 2016
NATHANAEL WINKLER &
ARIEL WINKLER
mit
JUGENDREISE !II
UCHT2016
31. JULIG
–E
12.BAUGUST
S
AU
mit NATHANAEL WINKLER
ANMELDUNG & INFOS
E-Mail: [email protected]
Internet: www.mnr.ch,
www.beth-shalom.co.il
ISRAEIELDE-R
SOMMERREISE
IMMER W ERLEBNIS!
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10. – 20. OKTOBER 2016
mit SAMUEL RINDLISBACHER
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Beth-Shalom-Reisen
Ringwiesenstrasse 12a
CH 8600 Dübendorf
Tel. 0041 (0)44 952 14 18
Fax 0041 (0)44 952 14 19
isen
DE
Beth-Shalom-Reisen
Kaltenbrunnenstrasse 7
DE 79807 Lottstetten
Tel. 0049 (0)7745 8001
Fax 0049 (0)7745 201
EDITORIAL
LIEBE ISRAELFREUNDE
20
28
4
TITEL: Die messianischen Juden in
der israelischen Armee
POLITIK
6
Kurzmeldungen
8
10
Zwei Staaten oder ein binationaler
Staat zwischen Jordan und Meer?
EU finanziert illegale Bauten im
Westjordanland
11
Der Kampf gegen den BDS
13
Boykott vernichtet Arbeitsplätze für
Palästinenser
GESELLSCHAFT
14
Kurzmeldungen
18
Feminismus zur Zeit des ersten
Tempels?
Älteste Niederschrift der Hebräischen
Bibel zum UNESCO-Weltkulturerbe
erklärt
Disput in Jerusalems Unterwelt
beigelegt
20
22
WISSENSCHAFT
24
Kurzmeldungen
26
Durchbruch in Leukämie-Therapie
geht auf israelischen Wissenschaftler
zurück
28
Erneut «schwarzer Winter» in Israel
29
BIBEL: Israel, ein Volk von ganz
besonderer Art
Teil 3: Die Berufung Abrams
In der Schweiz läuft eine Plakataktion, bei der das Publikum eingeladen wird, auf den
Plakaten ihrer Meinung über den Herrn Jesus Ausdruck zu geben. Darauf steht gross
geschrieben: «Wer ist Jesus?» Daneben steht in kleinen Buchstaben geschrieben:
«Jesus ist …!» Jeder kann auf das Plakat schreiben, wer Jesus Christus seiner Meinung
nach sei. Auf diese wichtige Frage gibt es unterschiedliche Antworten.
Bevor der Herr Jesus Seinen Leidens- und Sterbensweg antrat, stellte Er Seinen Jüngern dieselbe wichtige Frage. Petrus antwortete: «Du bist der Christus [Messias], der
Sohn des lebendigen Gottes.» Jesus pries ihn dafür glückselig und sagte: «Fleisch und
Blut haben es dir nicht geoffenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln wohnt.»
Diese Reaktion ist eigentlich überraschend, da die Jünger bei der Taufe des Herrn Jesus
im Jordan schon die Stimme vom Himmel gehört hatten, die sagte: «Dieser ist mein
geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe» (Mt 3,17).
In dieser Aussage des Petrus kommt im Neuen Testament zum ersten Mal zum Ausdruck, dass der Messias auch der Sohn Gottes ist. Diese Erkenntnis war tatsächlich eine
göttliche Offenbarung. Für die Juden war es damals – und ist es bis heute – ein Ding
der Unmöglichkeit.
Für die Juden von damals wäre es akzeptabel gewesen, dass Jesus der Messias ist. Er
hätte nur die Römer schlagen und Israel befreien müssen. Aber dass Er Gottes Sohn
ist, das war ein Ding der Unmöglichkeit. Der Anspruch, dass Er Gottes Sohn sei, wurde
dann auch gegen Ihn verwendet, um Ihn zum Tod zu verurteilen (Mt 26,63–66).
Auch heute gibt es die unterschiedlichsten Meinungen über den Herrn Jesus, so wie damals auch schon. Doch die wichtigste Frage ist die: Wer ist Jesus für Dich ganz persönlich?
Die Meinungen über Jesus Christus mögen philosophisch und humanistisch hochstehend
sein, doch es geht darum, zu erkennen, wer Er wirklich ist, und darüber kann uns nur
die Bibel, das Wort Gottes, eine klare Antwort geben. Es ist immer eine Gnade Gottes,
wenn ein Mensch den Herrn Jesus als Den erkennt, der Er wirklich ist. Darum lobte der
Herr den Petrus und sagte: «Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern
mein Vater im Himmel!»
Vor dem Hohepriester Kaiphas gab der Herr Jesus auf die Frage, ob Er der Christus, der
Sohn Gottes sei, keine klare Antwort, sondern antwortete: «Du hast es gesagt.» Doch
dann fuhr Er fort mit den Worten aus Daniel 7,13: «Von nun an werdet ihr den Sohn des
Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels.» Alle dort Versammelten verstanden sofort, was der Herr Jesus damit sagen wollte.
Doch sie verurteilten dieses klare Bekenntnis des Herrn Jesus als eine Gotteslästerung.
Als Er die Wahrheit sagte, verurteilte man Ihn aufgrund Seines Bekenntnisses zum Tod.
Die Wahrheit über den Herrn Jesus ist auch heute eine nicht gern gehörte Wahrheit in
dieser Welt. Er ist einerseits, so wie Johannes der Täufer es sagte: «Das Lamm Gottes,
welches der Welt Sünde trägt.» Er ist aber auch der, welchen Daniel kommen sah,
nämlich der Richter dieser Welt. Es liegt nun bei jedem Einzelnen zu entscheiden, wer
Jesus für ihn persönlich ist.
Ist er Ihr Erretter, der die Macht hat, Sünden zu vergeben, oder der ultimative Richter,
vor dem einmal alle Menschen erscheinen müssen?
Dankbar dafür, dass wir als Gläubige den Herrn Jesus kennen und an Ihn als unseren
persönlichen Erlöser glauben dürfen, grüsst Sie herzlich mit Shalom,
Ihr
Nachrichten aus Israel | 5/2016
3
TITEL
TITEL
MESSIANISCHEN JUDEN
in der ISRAELISCHEN ARMEE
Die
WIE OFT BESUCHEN
MESSIANISCHE SOLDATEN
EINE GEMEINDEVERANSTALTUNG?
WISSEN DIE KAMERADEN UND
VORGESETZTEN, DASS SIE AN
JESCHUA GLAUBEN?
JA
96
%
JA
GELEGENTLICH
WÖCHENTLICH
78
%
24%
36%
NEIN
40%
NEIN
22
%
EINMAL IM MONAT
KAMERADEN
30%
REAKTIONEN AUF DEN
GLAUBEN AN JESCHUA
KAMERADEN
64% POSITIV
22% GLEICHGÜLTIG
14% NEGATIV
VORGESETZTE
65% POSITIV
31%
GLEICHGÜLTIG
4% NEGATIV
VORGESETZTE
ALLER MESSIANISCHEN SOLDATEN HABEN EINEN
MESSIANISCHEN KAMERADEN IN IHRER EINHEIT
.EINSCHRÄNKUNG: Diese Angaben gelten für Soldaten, die im Februar 2016 in der IDF dienten
4
Nachrichten aus Israel | 5/2016
TITEL
Kehila News Israel (KNI)
stellt die erste im Internet
veröffentlichte Studie vor
über messianische Juden,
die in der israelischen
Armee dienen (IDF).
Ein Überblick.
K
KNI machte die Umfrage gemeinsam mit anderen Diensten im Land, die
Wochenend-Konferenzen und Bibelwochenenden für Soldaten anbieten – für
die Hunderte von messianischen jungen Männern und Frauen, die zurzeit
in der IDF ihren Wehrdienst ableisten.
In Israel sind Männer von 18 bis 21
wehrpflichtig, die Frauen von 18 bis 20;
folglich haben Tausende messianischer
Israelis die israelische Armee von innen
kennengelernt. Wir sind wirklich stolz
auf unsere Soldaten; sie stehen heute
vor Herausforderungen, die grösser und
vielschichtiger sind als je zuvor.
Die Umfrage zeigt: Offen über Jeschua (Jesus) zu reden, das ist in der
IDF die neue «Normalität». Von den
Soldaten, die KNI befragt hat, sagen
96 %, ihre Kameraden wüssten von ihrem Glauben an Jeschua, dass Er der
Messias sei. Das ist bemerkenswert!
Noch bemerkenswerter dürfte sein,
dass 78 % ihrer Vorgesetzten davon
wissen. Eine wahrlich kühne Generation, die sich nicht scheut, ihren Glauben zu leben und weiterzugeben!
Ebenso ermutigend ist die überwiegend wohlwollende und pluralistische
Reaktion der Kameraden und Vorgesetzten: 64 % reagieren «positiv», 22 %
«neutral» und nur 14 % «negativ»,
wenn sie hören, dass jemand an Jeschua glaubt. Im Gegensatz zu dem,
was ältere Gläubige in Israel erlebt
haben, erfahren inzwischen nur noch
sehr wenige messianische Soldaten
nennenswerte Diskriminierung oder
Verfolgung. Ausserdem berichten vergleichsweise viele (30 %), dass in ihrer Einheit noch andere Gläubige sind.
Vor nur fünfzehn, zwanzig Jahren war
«Die meisten h
aben noch nie
etwas von
messianischen
Juden gehört u
nd möchten m
wissen über Je
ehr
schua …»
«Leider interessiert es die meisten Soldaten in meiner Einheit
kaum, wenn ich über meinen Glauben spreche …»
r war
«Mein Offizie
es eine Seltenheit, wenn zwei messianische Soldaten zusammen dienten.
Aber es gibt auch ein Kontinuum,
das seit Jahren gleich geblieben ist:
der hohe Prozentsatz messianischer
IDF-Soldaten im Dienst an der Waffe.
Die grosse Mehrheit von ihnen dient
in Kampfeinheiten und viele davon in
gefährlichen Regionen: an der Grenze
zu Gaza (9 %) und zum Libanon (15 %)
sowie in Judäa und Samaria (18 %).
Die Jeschua-Gläubigen in Israel, jung
und alt, sind bekannt als sehr zionistisch, nationalistisch,
gesetzestreu und hochmotiviert, Gott und Israel zu dienen. Auch
43%
wenn das vielen unbeDIENST
kannt ist: Von Anfang
OHNE
an haben messianische
Gläubige in Kampf- und
WAFFE
Elite-Spezial-Einheiten
gedient, zum Beispiel
in der Sayeret Matkal
(Generalstab Aufklärung) und Shayetet 13 (Navy Seals:
See-Luft-Bodenkräfte der Marine). Die
messianischen IDF-Soldaten bilden
hier keine Ausnahme.
Beim Lesen dieser ermutigenden Information über messianische Soldaten
sollte man sich vor Augen halten, dass
Israel seit einem halben Jahr einer neuen Dimension von Terror ausgesetzt
ist: Die Angreifer versuchen im Alleingang, arglose Israelis zu erstechen, zu
erschiessen oder zu überfahren; dabei
sind IDF-Soldaten bevorzugte Ziele.
Und mitten in diesen Terrorangriffen
dienen Hunderte messianischer Soldaten dem Staat Israel, sie verteidigen seine Bürger, und über das alles
d hatte viele
überrascht un
Fragen …»
sind sie für ihre Kameraden ein riesiger Segen und ein starkes Zeugnis.
Um zu verstehen, was die Kühnheit
und Offenheit messianischer Soldaten
unserer Tage bewirkt, sollte man noch
etwas wissen: Sie verändert die Sicht
der Gesellschaft auf die Jeschua-Gläubigen im Allgemeinen und auf die Aliyah (Einwanderung) im Besonderen.
Wer bereits israelischer Staatsbürger
ist, wird bei der IDF nicht nach seinem
Glauben gefragt; interessant ist nur,
wozu er sich am besten eignet. Messianische Juden jedoch,
die nach Israel einwandern wollen, können
wegen ihres Glaubens
Schwierigkeiten
be57%
kommen. 1988, als
DIENST
messianische
SoldaMIT DER
ten noch um Chancengleichheit
kämpften,
WAFFE
ergab eine in der Jerusalem Post veröffentlichte Umfrage: 78 %
der Israelis begrüssten die Einwanderung messianischer Juden nach dem
Rückkehrgesetz, wenn diese nur ihre
jüdische Abstammung belegen konnten und bereit waren, in der Armee zu
dienen. Seit drei Jahrzehnten und darüber hinaus haben messianische Israelis
bewiesen, dass sie ihrem Land dienen
können und das auch tun, und das nicht
trotz ihres Glaubens an Jeschua, sondern
gerade deshalb. Das Ergebnis: nicht
nur eine grössere Offenheit, unseren
Dienst zu akzeptieren, sondern auch
eine stärkere Bereitschaft, unser Zeugnis über den Messias Israels zu hören.
KNI will mehr Berichte, Interviews
und Zeugnisse von messianischen
Nachrichten aus Israel | 5/2016
5
POLITIK
IDF-Soldaten und aus ihrem Dienst
veröffentlichen. Bleiben Sie dran – die
Beiträge erscheinen in den nächsten
Wochen und Monaten auf kehilanews.
com. Helfen Sie uns, die Sicht der Welt
über Israel zu verändern, geben Sie
diese ermutigenden Zeugnisse auch an
Ihre Freunde weiter. Wir brauchen Sie!
`` Zuerst erschienen auf:
http://bit.ly/Surv-KNI
WO SIND DIE MESSIANISCHEN SOLDATEN STATIONIERT?
9%
18%
GRENZE
ZU GAZA
JUDÄA &
SAMARIA
ARABISCHE KNESSET-ABGEORDNETE
IN DER KRITIK
Heftig diskutiert wird in Israel das Verhalten der Knesset-Abgeordneten
aus den zusammengeschlossenen arabischen Parteien. Zunächst hörte man
vorwiegend aus jüdisch-israelischen Kreisen Kritik. Den arabischen Abgeordneten wurde vorgeworfen, auf einer Zusammenkunft mit Hinterbliebenen
von palästinensischen Attentätern eine Schweigeminute für die «Märtyrer»
eingelegt zu haben. Inzwischen regt sich auch unter arabischen Israelis immer mehr Unmut über die 13 Parlamentarier. Laut einer Umfrage sind 35
Prozent der arabischen Wähler des Landes der Ansicht, dass diese Abgeordneten sie lediglich verfälscht vertreten würden. 21 Prozent fühlten sich
von ihnen sogar in keiner Weise repräsentiert. Somit stehen 56
Prozent unzufriedene Wähler rund 40 Prozent gegenüber, die sich zumindest halbwegs adäquat von diesen
Volksvertretern repräsentiert fühlen.
AN∎
3%
15%
JERUSALEM GRENZE ZUM
LIBANON
Anlässlich der neuesten iranischen
Mittelstreckenraketentests gab die
iranische Nachrichtenagentur Fars an,
dass zwei der Raketen auf Hebräisch
beschriftet wurden mit: «Israel muss
ausradiert werden.» 2005 unter Ahmadinedschad rief dieser Satz noch international Empörung hervor. Seit 2013 ist
Rohani Präsident. Anfänglich gab sich
seine Regierung noch moderat, inzwischen tauchen aber solche Sätze wieder
vermehrt auf. Das ist aus israelischer
Sicht ein Zeichen, dass sich der Iran mit
dem Atom-Deal durchgemogelt hat und
sein eigentliches Ziel – in den Besitz atomarer Waffen zu gelangen – unverhohlen weiterverfolgt. Dass die USA nach
den Tests ihre Befürchtung äusserten,
die Raketen könnten mit Atomsprengköpfen bestückt werden, bekräftigt die
israelische Annahme zusätzlich. AN∎
Auf den ersten Blick scheint es eine Geschichte um ein menschlich tragisches Schicksal
zu sein, doch in Israel ist es weit mehr als das, nämlich ein Schicksal mit Symbolwert für
viele Familien, die ihre Soldatensöhne nie wieder in die Arme schliessen dürfen, weil man
ihre Leichen nicht finden kann. Der Fall von Ron Arad ist im Land jedem von Kindesbeinen
an bekannt. Der Flugnavigator stürzte im Oktober 1986 mit einem Kampfjet in der Nähe des
libanesischen Sidon ab. Man weiss, dass er überlebte und in Geiselhaft kam. Seither wird über
sein Schicksal gerätselt, und immer wieder kommen Spekulationen auf. So auch kürzlich,
als gewisse nachrichtendienstliche Erkenntnisse nahelegten, dass Ron Arad bereits
zwei Jahre nach seiner Geiselnahme infolge von Folter verstarb. Dies widerspricht den
bisherigen Erkenntnissen eines speziellen Komitees der israelischen Armee, wonach
Arad wegen einer schweren Erkrankung in den 1990er-Jahren verstarb. AN∎
Nachrichten aus Israel | 5/2016
SONSTIGES
IRAN WILL ISRAEL
WEITERHIN
AUSRADIEREN
SYMBOL RON ARAD
6
55%
POLITIK
EHEMALIGE
ISRAELISCHE ARMEEANGEHÖRIGE HELFEN ARABERN
Ehemalige Angehörige der militärischnachrichtendienstlichen
Elitetruppe
8200 werden sich mithilfe des Ministeriums für Wirtschaft und Industrie in der
grössten arabischen Stadt des Staates
Israel, in Nazareth, dafür einsetzen, dass
arabischen Bürgern der Eintritt in die
Welt der Hightech-Firmenneugründungen
schneller und erfolgreicher gelingt.
Durch eine Reduzierung der wirtschaftlichen Klüfte sollen zugleich soziale Spannungen abgebaut und parallel dazu weitere Kooperationsbrücken zwischen der
jüdischen und der arabischen Bevölkerung des Landes geschaffen werden. AN∎
SCHUTZMASSNAHMEN
GEGEN
RAKETENANGRIFFE
Israel muss sich immer umsichtiger vor
der Gefahr von Raketenangriffen schützen.
Somit machte auch Schlagzeilen, dass ein
weiteres Raketenabwehrsystem namens
David-Schleuder kurz davor steht, einsatzfähig zu sein. Zugleich bemüht man sich
um weitere Schutzmassnahmen, darunter
die Unterbringung der zentralen israelischen Blutbank in einem raketensicheren
Zentrum in der Stadt Ramla. Der Bau dieses neuen Zentrums wird dank einer Stiftungsspende aus den USA in Höhe von 25
Millionen US-Dollar möglich.
AN∎
STREIT UM DIE KLAGEMAUER
Ein Regierungsbeschluss sicherte den Strömungen des Reform- und konservativen Judentums auf einem Areal südlich
der Klagemauer einen eigenen Ort des Gebets zu. Weil die ultraorthodoxen Parteien in der Knesset nicht widerstrebten,
schien ein seit Jahren brodelnder Kampf vor allem von Frauen um gleiche Gebetsrechte endlich beigelegt. Da jedoch das
Innenministerium einem Abgeordneten einer orthodoxen Partei (Shas) untersteht, setzte nachfolgend ein politisches
Machtgeplänkel ein, in das sich auch das ultraorthodox dominierte Oberrabbinat einschaltete. Inzwischen liegt nicht nur
der Regierungsbeschluss auf Eis, sondern es entbrannte zudem eine heftige Debatte um den Nichtorthodoxen zustehenden Rechten beim Besuch eines rituellen Tauchbades (Mikwe), was Unruhe bis in die Regierungsreihen trug.
AN∎
SAMUEL RINDLISBACHER
Der Römerbrief – angewandt
111018 = Der Römerbrief
auf unsere Zeit
für EUR 13.00 bzw. CHF 18.00
Im Römerbrief legt der Apostel Paulus ausführlich das Evangelium von
Jesus Christus dar. Doch was bedeutet die Gnade Gottes für unseren
Alltag? Auf seine praktische und leicht verständliche Art und Weise erklärt der langjährige Bibellehrer und Seelsorger Samuel Rindlisbacher,
welch explosive Kraft im Evangelium steckt und wie es unser Leben verändern kann. Die Bibeltexte werden von Hanno Herzler gesprochen.
GAM
MP3-CD
Bestell-Nr. 111018
CHF 18.00, EUR 13.00
16 Vorträge von
Samuel Rindlisbacher
Nachrichten aus Israel | 5/2016
7
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TITEL
JUD
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AR I
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JERUSALEM
PALÄSTINENSER-KONFLIKT
ZWEI STAATEN
ODER EIN BINATIONALER STAAT
ZWISCHEN JORDAN
UND MEER?
Israel blickt dem 68. Unabhängigkeitstag entgegen.
Immer brennender wird
zugleich die Frage, wohin das
Land steuert und wie man
den Konflikt mit den Palästinensern beilegen kann.
8
Nachrichten aus Israel | 5/2016
WE ST
JOR D
I
In diesen Tagen begeht Israel den
68. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. In
diesem Jahr fällt der Festtag nach dem
jüdischen Kalender auf den 12. Mai. Das
Land kann sich nicht mehr als jung bezeichnen, ist aber auch noch nicht wirklich alt. Auf den ersten Blick scheint
es ein weiterer Unabhängigkeitstag zu
sein, ein zusätzlicher Schritt auf das 70.
Jubiläum zu. Doch längst zeichnet sich
ab, dass das Land an einer Wegscheide
steht und entscheiden muss, wohin es
steuert: Werden zukünftig zwischen
Jordan und Mittelmeer zwei Staaten
für zwei Völker bestehen oder wird in
diesem Territorium nur ein Staat bestehen, der für das Schicksal der beiden in
diesem Gebiet ansässigen Völker verantwortlich ist? In den 49 Jahren, die
seit dem Sechs-Tage-Krieg vergangen
sind, als Israel die biblischen Regionen
Judäa und Samaria eroberte, gab es unzählige Initiativen, um in dieser Frage
eine Entscheidung zu finden. Jetzt, im
Frühjahr 2016, scheint eine Entscheidung immer dringlicher zu werden, da
man kaum mehr leugnen kann, dass
die bisherige Handhabung des Konflikts durch die israelische Regierung
am Ende des Weges angelangt ist. Die
Intifada der Einzeltäter, deren Attentate
einfach nicht abreissen wollen, das Einklagen der Autorität seitens der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA)
und der internationale Druck auf Israel
tragen dazu bei, dass der Moment der
AN L A
ND
GOLANHÖ HEN
Entscheidung näher zu rücken scheint.
Mit dem Thema sind inzwischen fast
alle beschäftigt. Die Vereinigten Staaten überlegen, ob sie eine Eingabe beim
UN-Sicherheitsrat in der Angelegenheit,
sprich in Sachen Zwei-Staaten-Lösung,
vorantreiben sollen. Frankreich verfolgt
weiter eifrig seine Idee eines internationalen Gipfels, der prinzipiell einen palästinensischen Staat an der Seite des
Staates Israel absegnen soll. Mit dem
Thema beschäftigen sich darüber hinaus
die EU, die Arabische Liga sowie insbesondere Marokko, das einen vermittelnden Delegierten entsandte. Sogar das
entfernte Neuseeland, das erst kürzlich Mitglied des UN-Sicherheitsrates
wurde, widmet sich dem Themenkreis,
denn erst vor wenigen Wochen sagte
der neuseeländische Aussenminister
Murray McCully, dass die Siedlungen
die Gründung eines palästinensischen
Staates «regelrecht ersticken».
Israel ist aufgrund verschiedener
Sachverhalte auf den ersten Blick der
Zwei-Staaten-Lösung verpflichtet. Diese Verpflichtung verkündete Ministerpräsident Netanjahu vor sechs Jahren in
einer Rede, die unter der Bezeichnung
«Bar-Ilan-Rede» in die Geschichtsbücher
einging. Doch seither hat sich die Realität vor unseren Augen gewandelt. Im
Westjordanland leben Hunderttausende Israelis, für die Judäa und Samaria
ihr Zuhause ist. Ihre Räumung zwecks
Gründung eines palästinensischen
TITEL
PA-PRÄSIDENT MAHMOUD ABBAS WILL
DEMNÄCHST ABTRETEN, DOCH ES FEHLT
EIN PASSENDER AMTSNACHFOLGER.
EINIGE GLAUBEN, DASS NACH ABBAS
RÜCKTRITT DIE PA ZUSAMMENBRECHEN
KÖNNTE. DAS WÜRDE DAS ENDE DER
ZWEI-STAATEN-LÖSUNG BEDEUTEN.
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He ung …
Einlad
Reinhold Federolf
spricht über ein biblischprophetisch aktuelles Thema.
Mi. 01.06.2016, 19.30 Uhr
BAD HERSFELD
Staates ist sowohl in politischer Hinsicht als auch vom logistischen Standpunkt her betrachtet als unmögliches
Unterfangen einzustufen. In Anbetracht
der geopolitischen Lage im Nahen Osten wird die Gründung eines souveränen palästinensischen Staates an
der Seite des Staates Israel von vielen
als sicherer Garant dafür angesehen,
dass der Terror im Stil des Islamischen
Staates unmittelbar vor Israels Haustür Fuss fassen kann. Parallel dazu
tickt die Uhr weiter, und gegenwärtig kommt die palästinensische Seite
nicht wirklich gut weg, da die PA viel
Unterstützung in der Welt eingebüsst
hat. Bis 2012 erhielt sie internationale
Finanzhilfe in Höhe von 1,2 Milliarden
US-Dollar. 2015 belief sich diese Summe nur noch auf 800 Millionen US-Dollar, und so wie es aussieht, wird diese
Summe wegen der fehlenden Aussicht
auf eine politische Lösung noch weiter
zusammengestrichen. Zudem verkündete PA-Präsident Mahmoud Abbas,
dass er demnächst abtreten wollte. Da
es an einem passenden Amtsnachfolger mangelt, glauben einige, dass nach
Abbas Rücktritt die PA zusammenbrechen könnte. Das würde das Ende der
Zwei-Staaten-Lösung bedeuten. Wenn
es keine PA gibt, so wird es auch keinen Staat gegen, der an die Stelle der
PA tritt. Das würde bedeuten, wie der
dem israelischen Sicherheitskabinett
angehörende Minister Zeev Elkin vor
einigen Wochen darlegte, dass Israel
die vollständige Verwaltung des Westjordanlandes übernehmen müsste, was
sowohl sicherheitspolitische Verantwortung als auch Recht und Ordnung
in den palästinensischen Städten und
Flüchtlingslagern angeht. Das beinhaltet aber auch die Verwaltung von Schulen und betrifft ebenso das Gesundheitswesen, das Abwassersystem sowie
unzählige andere Aspekte. Es gibt nicht
wenige Israelis, die davon alles andere als begeistert sind. Andere würden
ein solches Szenario aus ideologischen
Gründen hingegen nur allzu gerne Realität werden sehen. Doch dem steht
entgegen, dass die Verwaltung der alltäglichen Angelegenheiten einer palästinensischen Bevölkerung von rund 2,5
Millionen Menschen, eine Aufgabe ist,
die Israel kaum zu leisten vermag. Der
wirtschaftliche, politische sowie militärische und sicherheitspolitische Preis
wäre für die israelische Gesellschaft
weder leistbar noch tragbar.
Die Entscheidung zwischen den
beiden Optionen – zwei separate Staaten oder einen Staat für zwei nationale
Völker – scheint wie die Wahl zwischen
zwei Übeln. Die Herausforderung der
israelischen Diplomatie und auch der
Diplomaten jener Staaten, die sich dieser Angelegenheit widmen, wird darin
bestehen, eine weitere Option zu finden; eine kreative Alternative, die aus
ZL∎
dem Kreis ein Dreieck macht.
Johann-Sebastian-Bach-Haus,
Nachtigallenstrasse 7,
DE 36251 Bad Hersfeld
Do. 02.06.2016, 19.30 Uhr
ALTENSTEIG-SPIELBERG
Evangelisches Gemeindehaus,
Lilienstrasse 4,
DE 72213 Altensteig-Spielberg
So. 05.06.2016, 15.00 Uhr
NÜRNBERG
Meistersingerhalle, Konferenzraum 2,
Münchener Strasse 21,
DE 90478 Nürnberg
Mo. 06.06.2016, 19.30 Uhr
GEISLINGEN AN DER STEIGE
Mehrgenerationenhaus (Samariterstift),
Schubartsaal, Schillerstrasse 4,
DE 73312 Geislingen an der Steige
Di. 07.06.2016, 19.30 Uhr
MÜNCHEN
Innere Mission München,
Buchruckersaal, Landshuter Allee 40,
DE 80637 München
>>> Grosser Büchertisch
Nachrichten aus Israel | 5/2016
9
POLITIK
POLITIKUM
EU FINANZIERT ILLEGALE BAUTEN IM WESTJORDANLAND
Israel ist zunehmend verärgert über das EU-Gebaren im Westjordanland, genauer gesagt in der Israel unterstehenden
Zone C. Rund um das Thema ist ein Katz-und-Maus-Spiel entstanden, dessen Leidtragende die einfachen Bürger sind.
S
Seit den Osloer Verträgen ist das
Westjordanland, auf das man sich in Israel auch mit der biblischen Bezeichnung
Judäa und Samaria bezieht, in drei Zonen
unterteilt: Zone A untersteht in zivil- wie
auch militärrechtlichen Angelegenheiten
der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Zone C untersteht in allen
Aspekten dem Staat Israel, während in
Zone B eine Mischform umgesetzt ist.
Obschon viele Vereinbarungen der Osloer Verträge aus den Angeln gehoben wurden, so funktionieren diesbezügliche Angelegenheiten recht gut. Trotzdem gibt
es nicht wenige Reibungspunkte, die zumeist wie zwei Seiten einer Medaille sind,
da das Bild nie schwarz-weiss ist, sondern vielseitige Aspekte relevant sind.
Hier zunächst Hintergrundinformationen: Mitte 2012 gab es insgesamt rund
250 israelische Siedlungen und Aussenposten mit über 600.000 Einwohnern.
Davon leben rund 350.000 in Siedlungen
im Westjordanland. In der Zone C, die
flächenmässig mit rund 60 Prozent des
Territoriums des Westjordanlandes die
grösste der Zonen ist, leben die meisten
israelischen Siedler. Laut Angaben der
PA für das Jahr 2013 leben hier ebenfalls
zirka 300.000 Palästinenser.
Die gegenwärtige Lage gestaltet sich
wie folgt: In jedem wohlgeordneten Staat
darf man Gebäude erst errichten oder andere Baumassnahmen an bestehenden
Gebäuden vornehmen, wenn dafür die
erforderlichen Genehmigungen vorliegen.
Das gilt auch für die Zone C. Laut Angaben des israelischen Staatskontrolleurs
wurden zwischen 1997 und 2013 in Zone
C 20.086 illegale Bauten gezählt, von
denen 13.481 von Palästinensern und
6.605 von Israelis errichtet wurden. In
der besagten Periode liess Israel 5.620
Bauten, die ohne Baugenehmigung errichtet wurden, abreissen. Fakt ist auch,
dass Israel in letzter Zeit die Zerstörung
von illegalen Bauten massiv vorangetrieben hat. Da dies u.a. auch illegale Bauten betrifft, die mit Finanzförderungen
der EU errichtet wurden, geht nunmehr
ein Aufschrei gegen Israel um die Welt.
2015 wurden insgesamt 108 Bauten zerstört, die mit EU-Geldern illegal errichtet
wurden; im ersten Quartal 2016 wurden
bereits 104 abgerissen.
Die unabhängige offizielle Instanz
des israelischen Rechnungsprüferamtes
prangert zudem an, dass in den israelischen Siedlungen die Kontrollmechanismen nicht einwandfrei funktionieren
und die israelische Zivilverwaltung in der
Zone C insgesamt strukturelle Schwachstellen aufweist. Die Lage in Zone C bezeichnet man als «unübersichtlich». Es
stehe auch viel zu wenig Personal für
die Bearbeitung palästinensischer Anträge zur Verfügung. Tatsächlich ist es
problematisch, dass die palästinensische
Gesellschaft in dieser Region, die ein natürliches
Bevölkerungswachstums
aufweist,
kaum Bau-
genehmigungen erhält. Doch nicht dagegen protestierte die EU, sondern gegen
den Abriss illegaler Bauten. Dem Protest gegen die israelischen Massnahmen
schloss sich Frankreich an, aber auch die
USA und die UNO machten Israel deshalb Vorwürfe, verloren aber kein Wort
über die Geldgelber, die wissentlich illegale Bauaktivitäten fördern. Darüber hinaus wurde Israel der Vorwurf gemacht,
dass wegen des Abrisses Menschen obdachlos würden.
Es stimmt, dass gerade in letzter Zeit
Dutzende Menschen davon betroffen gewesen sind. Zugeben muss man auch,
dass es bei den Zerstörungen immer
wieder zu menschlich schwierigen Situationen kommt und humanitäres Leid
die Folge ist. So war es auch beim Abriss
illegaler Baustrukturen, die halbnomadische Beduinen mit europäischen Fördergeldern in Khirbet Tana, südöstlich
von Nablus, errichtet hatten. Dazu gab
die israelische Zivilverwaltung an, die
Zerstörung illegaler Bauten, «in Einklang
mit Prioritäten und Operationserwägungen umzusetzen». Und auch in einer
anderen Sache misst die Welt mit zweierlei Mass: So nimmt keiner wahr, dass
auch illegale israelische Bauten in den
Siedlungen eingerissen werden. Zudem
hat die israelische Armee erst kürzlich
170 Hektar Land, das vor Jahrzehnten
für militärische Zwecke beschlagnahmt
worden war, den palästinensischen
Eigentümern zurückerstattet.
Auch wenn man Israel vorwerfen
2015 wurden insgesamt 108 Bauten
zerstört, die mit EU-Geldern illegal errichtet
wurden; im ersten Quartal 2016 wurden
bereits 104 abgerissen.
10
Nachrichten aus Israel | 5/2016
POLITIK
ANTISEMITISMUS
DER KAMPF GEGEN DEN
kann, sich unzureichend um die Vergabe
von Baugenehmigungen zu kümmern,
sodass die Bedürfnisse der wachsenden
palästinensischen Gesellschaft kaum
adäquat befriedigt werden, so muss man
zugleich die EU anprangern. Ausgerechnet die EU, die minutiöse Gesetze für
beispielsweise Flaschenverschlüsse in
ihren Mitgliedsstaaten erlässt und selbst
für solche Angelegenheiten Sanktionen
festlegt, gibt wissentlich Fördergelder
zur Errichtung von Bauten, für die noch
nicht einmal versucht wurde, eine Baugenehmigung zu beantragen. Aus israelischer Sicht kann man auch die These
aufstellen: Reisst Israel solche illegalen
Bauten ab, bevor z.B. Unglücksfälle passieren, ist der Aufschrei laut. Würde aber
Israel nicht entsprechend der eigenen
gesetzlichen Vorschriften vorgehen und
es würde tatsächlich etwas passieren,
dann würde ebenfalls ein Aufschrei um
die Welt gehen und Israel mit Sicherheit
die Verletzung seiner Aufsichtspflicht
vorgeworfen.
Ein Beamter der zuständigen israelischen Behörden sagte in einem Interview für i24: «Die Europäer werden
sich entscheiden müssen: Wenn sie
weiterhin politische Statements (mit
ihrer Finanzierung illegaler Bauten)
verfolgen wollen, dann haben sie in uns
keinen Partner, wenn sie jedoch Projekte mit humanitären Aspekten in der
Planungsphase mit uns zu koordinieren
wünschen, so haben sie in uns jederzeit
AN∎
einen Partner an der Seite.»
Israel versucht sich gegen die Boykottkampagnen des BDS zur
Wehr zu setzen, indem es Delegierte zwecks Aufklärungsarbeit
in aller Welt mobilisiert. Unter Juden in den USA wurden erste
Zweifel laut, ob dieser Ansatz tatsächlich effektiv ist.
D
Die Geschichte fing vor vielen Jahren an. Sie nahm ihren Anfang in Südafrika. Dort rief eine Gruppe Anti-Israel-Aktivisten eine
Kampagne aus, die sich gegen das «israelische Apartheid-Regime»
richtete. Das war der Anfang der BDS-Bewegung (Boykott, Divestment and Sanctions, zu Deutsch: Boykott, Kapitalabzug und
Sanktionen). Die sich ausschliesslich gegen Israel richtende BDSBewegung ist inzwischen in vielen Ländern der Welt aktiv, vor
allem in der westlichen Welt. Wichtig ist, dass es die Anhänger der
BDS-Bewegung verstanden, sogar für geringfügige Aktionen die internationalen Medien einzusetzen und auch die sozialen Netzwerke
einzuspannen. Auf diese Weise schaffte man mittels einer massiven Kommunikation eine weltumspannende Front gegen Israel.
Seither ist viel Zeit vergangen. Die BDS-Bewegung ist gewachsen und wächst weiter. Israel hat sich viele Jahre lang immer nur
reagierend verteidigt, nunmehr jedoch beschlossen, zu agieren. Der
Staat Israel hat endlich der BDS-Bewegung offen den Kampf angesagt. Somit findet man sowohl in den internationalen Medien als
auch in den sozialen Netzwerken Berichte über Anti-BDS-Massnahmen. Mehr noch: Es handelt sich um erfolgreiche Gegenaktionen.
Dieser Kampf wird vorwiegend in den digitalen Medien ausgetragen.
Dabei spielen vor allem Facebook, Twitter, WhatsApp und auch EMail-Rundschreiben eine herausragende Rolle.
In der britischen Hauptstadt London tauchten Plakate auf, die zum
Boykott Israels aufriefen. Sie verschwanden nur, weil die britische
Regierung nach einem Einspruch Israels einschritt und klarstellte,
dass an öffentlichen Orten nicht zum Boykott gegen den Staat Israel
aufgerufen werden darf. In Deutschland teilten einige Lebensmittelketten den Landwirten der israelischen Anbauregion des Jordan-Tals
mit, dass man ihre Produkte schon bald mit folgender Kennzeichnung versehen wollte: «Produziert in Gebieten, die von der israelischen Regierung besetzt sind.» In und auf Israel wächst der Druck,
sodass sich auch die Firma Ahava, die Tote-Meer-Kosmetikprodukte
herstellt, gezwungen sah, ihre Produktionsstätte ins israelische
Kernland zu verlegen. Damit folgt sie dem Beispiel von SodaStream.
Dieser israelische Konzern zur Herstellung von Sprudelwasser
Nachrichten aus Israel | 5/2016
11
POLITIK
IN DEN USA SCHLOSSEN SICH DIE BUNDESSTAATEN
VIRGINIA, FLORIDA, NEVADA, INDIANA, COLORADO, ARIZONA UND IOWA WEITEREN 15 BUNDESSTAATEN AN, DIE GESETZE VERABSCHIEDETEN,
DIE GEGEN DEN BDS VORGEHEN.
verlegte seine Produktionsstätte
aus
Ma’ale Adumim vor den
Toren Jerusalems ins israelische
Kernland und baute eine neue Produktionsstätte im Negev in der Nähe der
beduinischen Planstadt Rahat auf. Der
Wach- und Sicherheitskonzern G4S stellte wegen des wachsenden internationalen Drucks seine Geschäfte in Israel ein.
In Österreich mussten die Behörden eine
BDS-Veranstaltung unterbinden, bei der
ein Holocaust-Überlebender als zentraler
Gastredner geladen war. In Kanada beschlossen Studenten der McGill-Universität Montreal, sich der BDS-Bewegung
mit einer eigenen Studentenverbindung
anzuschliessen. Die Hochschulleitung
unterband dies. In Belgien sagte eine
Brüsseler Galerie die Ausstellung eines
israelischen Künstlers ab, weil er «Kollaborateur der Besatzung» sei. In Spanien beschloss die Stadt Aviles vor rund
einem Jahr, sich dem BDS anzuschliessen. Inzwischen nahm der Stadtrat seine Entscheidung zurück, weil ein spanisches Gerichtsurteil einen derartigen
Anschluss an den BDS für rechtswidrig
erklärte. Da sich 25 weitere spanische
Städte offiziell mit der BDS-Bewegung
verbunden haben, steht in Aussicht, dass
auch sie ihre Entscheidung revidieren
müssen.
In den Vereinigten Staaten verabschiedeten indes die Bundesstaaten
Virginia, Florida, Nevada, Indiana, Colorado, Arizona und Iowa Gesetze, die gegen den BDS vorgehen. Damit schlossen
sich diese Bundesstaaten 15 anderen
an, die bereits zuvor Gesetze erlassen
hatten, die sich in unterschiedlichen
Formen den Aktivitäten des BDS entgegenstellten. Dennoch tauchten im Zuge
der «Apartheid-Woche» in den Strassen
von Chicago Anti-Israel-Plakate auf. Zudem unterzeichneten 40 Professoren der
Universität Columbia eine Erklärung,
die zum Israel-Boykott aufforderte. Ein
Grossspender der Universität Harvard
erklärte aber öffentlich, seine Spenden
für diese Elitehochschule einzustellen,
als er erfuhr, dass sie auch Israel-Boykottmassnahmen finanzieren.
Diese Auflistung ist nur ein Bruch-
teil der Vorgänge und Entwicklungen.
Vor diesem Hintergrund entschied der
israelische Minister für strategische
Angelegenheiten, Gilad Erdan, Delegierte des Staates Israel zu mobilisieren, die sich aktiv dem BDS entgegenstellen und insbesondere auf den
Campusgeländen der Hochschulen in
aller Welt aktiv werden, die in unzähligen Ländern zu BDS-Hochburgen
geworden sind. Davon sind jedoch einige Führungspersönlichkeiten der jüdischen Gemeinschaft in den USA nicht
begeistert. Sie glauben, dass aggressive Massnahmen des Staates Israel,
die die studentischen BDS-Aktivitäten
einschränken sollen, letztlich kontraproduktiv sind. «Dass sich Studenten in
Einklang mit dem BDS für einen Boykott Israels und gegen Investitionen im
Land aussprechen, ist bedeutungslos,
denn dabei handelt es sich um wirkungslose Massnahmen», sagte kürzlich der Vorsitzende der Jüdischen Föderation Los Angeles, Jay Sanderson. «Je
mehr und je vehementer man sich ihnen
entgegenstellt, desto mehr Gewicht
misst man der Angelegenheit zu. Damit
schüttet man eigentlich nur zusätzlich
Wasser auf die Mühlen des BDS.» ZL∎
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12
Nachrichten aus Israel | 5/2016
POLITIK
VERKEHRTE WELT
BOYKOTT VERNICHTET ARBEITSPLÄTZE
FÜR PALÄSTINENSER
Wenngleich die israelische Firma SodaStream kommerzielle Gründe für die Aufgabe ihrer Produktionsstätte
im Westjordanland angab, so spielt zweifelsfrei der Druck des BDS eine Rolle. Durch neueste Entwicklungen
verloren auch die letzten palästinensischen Beschäftigten ihre Arbeitsplätze.
D
Die Firma SodaStream vermarktet ihre Geräte
zur heimeigenen Herstellung von Sprudelwasser
auf dem internationalen Markt und wurde vor einigen Jahren zu einer der Zielscheiben der BDSKampagnen. Die Firma unterhielt ihre Produktionsstätte im Industriegebiet von Ma’ale Adumim
im Westjordanland. Doch nicht nur der BDS zerrte
an dieser Firma, sondern auch die EU, die feststellte, dass die Geräte der Firma nicht in Israel
produziert würden und daher die entsprechenden
Handelsabkommen mit Zollvergünstigungen nicht
griffen. SodaStream hatte mit der namhaften USSchauspielerin Scarlett Johannson zwar eine prominente Stimme auf seiner Seite, dennoch fiel Ende
2014 die Entscheidung, die Produktionsstätte ins
israelische Kernland zu verlegen. Neu aufgebaut
wurde sie im Negev in einem gemeinschaftlichen
Industriepark der jüdisch geprägten Stadt Lehavim und der beduinisch-muslimischen Planstadt
Rahat unweit der Stadt Beer Scheva.
Vor SodaStream verlegten bereits andere Firmen und Konzerne unterschiedlicher Wirtschaftszweige ihre Niederlassungen ins israelische Kernland. Dabei spielten unterschiedliche Erwägungen
eine Rolle, in jedem Fall schwangen aber auch
stets die Boykottdrohungen und Fragen rund um
Handelsabkommen mit. In der Vergangenheit handelte es sich dabei um Firmensitzveränderungen
von namhaften Produzenten von Unterwäsche,
Teeprodukten, Kinderzimmerausstattungen, einen
Sitzmöbel- sowie einen Taschenhersteller und eine
Firma, die Türschlösser produziert. Andere Firmen – darunter ein Reinigungsmittel- sowie Gartenmöbelhersteller, ein Deckenproduzent sowie
verschiedene Betriebe und Konzerne der Lebensmittelindustrie – verlegten ihre Packhäuser ins
israelische Kernland, um zumindest nicht wegen
höheren Zöllen bei gleichzeitig schwachem Euro
noch mehr in Richtung rote Zahlen zu rutschen.
Das neueste Beispiel ist die Firma Ahava, die ToteMeer-Kosmetikprodukte in über 30 Ländern vertreibt und bekanntgab, die Produktionsstätte aus
Mitzpe Shalem am Toten Meer abzuziehen. Ahava
war vor drei Jahren wegen unaufhörlicher Proteste
und Demonstrationen gezwungen, die Niederlassung in London zu schliessen. Die Firma, die zwischenzeitlich von einem chinesischen Konzern auf-
gekauft wurde, wird eine neue Produktionsstätte
weiter südlich am Toten Meer aufbauen.
Doch zurück zu SodaStream. In der Produktionsstätte des Industriegebiets von Ma’ale Adumim waren 1.200 Arbeitnehmer beschäftigt. Laut Firmenangaben waren 500 Beschäftigte Palästinenser. Sie
wurden nach israelischen Vorschriften entlohnt und
konnten somit Gehälter nach Hause bringen, die ein
Vielfaches über dem in den palästinensischen Autonomiegebieten gezahlten Lohn lagen. Das bedeutet
im Allgemeinen, dass ein Palästinenser von einem
solchen Gehalt rund zehn Erwachsene sowie etliche
Kinder seiner eigenen Familie und Verwandtschaft
ernähren kann. Mit Verlegung der Produktionsstätte setzte sich die Firmenleitung dafür ein, dass
besonders langjährig beschäftigte palästinensische
Mitarbeiter Arbeitsvisa für Israel erhielten. Dies
gelang für 74 palästinensische Arbeiter. Für die
Leitung von SodaStream war die Weiterbeschäftigung von gerade einmal 15 Prozent der ehemaligen
palästinensischen Mitarbeiter jedoch nur ein Teilerfolg. Der Geschäftsführer von SodaStream, Daniel
Birnbaum, der Sohn eines Holocaust-Überlebenden
ist, betonte in der Öffentlichkeit immer wieder, wie
schwer es ihm fällt, gerade durch die Entlassung
von palästinensischen Mitarbeitern ganze Grossfamilien in die Armut zu schicken.
Die Behörden gewähren rund 58.000 Palästinensern Arbeitsgenehmigungen für Israel und
stellen zudem für 27.000 Palästinenser Arbeitsgenehmigungen in israelischen Firmen in Judäa und
Samaria aus. Im Februar 2016 wurden die Arbeitsgenehmigungen für die 74 palästinensischen Angestellten bei SodaStream nicht mehr verlängert. Die
Firmenleitung versuchte vergeblich, verschiedene
Hebel in Bewegung zu setzen. Die israelischen
Behörden wiesen mehrfach darauf hin, dass der
neue Standort nicht umsonst in einer Region mit
viel Arbeitslosigkeit gewählt wurde und vor allem
beduinisch-muslimische Bürger einer wirtschaftsschwachen Region des Staates Israel von diesem
Arbeitgeber profitierten.
Parallel dazu kündigte der israelische Finanzminister Mosche Kahlon allerdings an, sich
für die Stärkung der palästinensischen Wirtschaft einzusetzen, indem verschiedene ErAN∎
leichterungen gewährt werden sollen.
IM FEBRUAR 2016
WURDEN DIE
ARBEITSGENEHMIGUNGEN FÜR DIE 74
PALÄSTINENSISCHEN
ANGESTELLTEN BEI
SODASTREAM NICHT
MEHR VERLÄNGERT.
Nachrichten aus Israel | 5/2016
13
GESELLSCHAFT
STOFFRESTE AUS ZEIT
DAVIDS GEFUNDEN
Der Fund elektrisierte nicht nur
die Fachwelt, denn es war die erste
derartige Entdeckung, die den Wissenschaftlern Aufschluss über einen
Aspekt gibt, über den sie bisher nur
technische Informationen hatten.
Somit waren sie auf ihre Fantasie
angewiesen. Das passt jedoch nicht
wirklich zur Welt der Wissenschaften, sodass man über die Entdeckung der ersten erhaltenen Stoffe
aus der Periode von König David
sehr erfreut war. Die Stoffreste, die
man bei Ausgrabungen in Timna bei
Eilat fand, stammen von Taschen,
Kleidern und Zelten. Darunter sind
auch Seile und Schnüre. Die Stoffe,
die teilweise von einfacher und teilweise von hochwertiger Qualität
sind, wurden aufgrund der Trockenheit dieser Wüstenregion verhältnismässig gut erhalten.
AN∎
AUTOFAHREN GEFÄHRLICHER ALS TERRORISMUS
Viele glauben, Israel lebe im permanenten
Kriegszustand. Besucher aus dem Ausland
sind daher immer wieder erstaunt, wie normal und lebendig der Alltag in Israel abläuft. Natürlich machen sich die ständigen
Attentate bemerkbar, doch man sollte dies
im Verhältnis sehen. 2015 zählte Israel
zum Beispiel 357 Verkehrstote, rund das
Zehnfache der Zahl der Terroropfer. Zutreffend ist daher, was US-Aussenminister
Kerry nach einem Anschlag in Jaffo sagte,
bei dem seine Familie in relativer Nähe
war: «Es kann jederzeit und überall etwas passieren.» Statistisch gesehen birgt
jede Autofahrt – und keineswegs nur in
Israel (!) – mehr Gefahren als eine touristische Reise durch Israel. AN∎
KANADISCHE JAKOBSCHAFE IN ISRAEL
Im Alten Testament werden besondere Schafe Jakobs erwähnt (1.Mo 30,25–43). In Israel ist
diese jahrtausendealte Schafrasse ausgestorben. Das kanadisch-jüdische Ehepaar Lewinsky
hält auf seiner Farm bei Vancouver rund 130 Schafe, die nach dem Erzvater Jakob benannt sind
und die die Israeliten bereits während ihrer Zeit im antiken Ägypten begleitet haben sollen. Das
Ehepaar Lewinsky machte sich seit Jahren für eine Wiederansiedlung dieser «Jakobschafe» in Israel stark, stiess jedoch auf Schwierigkeiten. Laut der Jerusalem Post fehlten dafür die entsprechenden bilateralen Agrarabkommen zwischen Kanada und Israel. Doch inzwischen sind die Hürden
gemeistert, sodass Jakobschafe schon bald wieder im Norden Israels angesiedelt werden.
AN∎
BELIEBTE ISRAELISCHE LECKEREIEN
Eine in Israel sehr beliebte Leckerei wird zur Erfolgsgeschichte
im Ausland: Sesamprodukte. Dabei geht es zum einen um Tehina –
eine aus Sesamrohmasse mit Wasser, Zitrone, Salz und Pfeffer anzurührende Paste, die vor allem auf Brot und zu Fleisch gut schmeckt. Zum anderen ist hier von Halva die Rede, das ursprünglich
aus Fernostasien stammt, aber vor allem im Nahen Osten eine beliebte Süsswarenspezialität ist. Durch Nüsse, Kakao, Vanille oder
beispielsweise Rosenwasser kann man Halva verschiedene Geschmacksrichtungen geben. Über die Vermarktung durch im Ausland lebende Israelis erfreuen sich beide Leckereien immer mehr
Beliebtheit, dies vor allem im anglo-sächsischen Raum. AN∎
14
Nachrichten aus Israel | 5/2016
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Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Markuskirche, Waldstrasse 85
Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestrasse 10
Stadthalle Sindelfingen, Schillerstrasse 23
Stadthalle Sindelfingen, Schillerstrasse 23
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
Technologie- und Gründerzentrum Bautzen (TGZ), Preuschwitzer Strasse 20
Evangelisch-freikirchliche Baptistengemeinde Koblenz, Sebastianistrasse 43
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Technologie- und Gründerzentrum Bautzen (TGZ), Preuschwitzer Strasse 20
CVJM Gästehaus, Gerberstrasse 14a
Gemeindezentrum, Paul-Gerhardt-Strasse 6
Evang. Gemeinschaft Langenau, Buschhüttener Strasse 25
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Bibelgemeinde Wächtersbach, Fabrikstrasse 12
Schloss Beuggen, Evangelische Tagungs- und Begegnungsstätte
Gemeindehaus Christuskirche, Von-Werth-Strasse 2
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
CH 3011 Bern
DE 65187 Wiesbaden-Biebrich
CH 3600 Thun
DE 71065 Sindelfingen
DE 71065 Sindelfingen
DE 34117 Kassel
DE 02625 Bautzen
DE 56076 Koblenz-Pfaffendorf
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
DE 02625 Bautzen
DE 99089 Erfurt
DE 68169 Mannheim
DE 57223 Kreuztal bei Siegen
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
DE 63636 Brachttal
DE 79618 Rheinfelden
DE 56068 Koblenz
CH 8600 Dübendorf
Norbert Lieth
Elia Morise
Samuel Rindlisbacher
Elia Morise
Samuel Rindlisbacher
Erich Schäfer
Helmut Fürst
Benedikt Peters
Thomas Lieth
Thomas Lieth
Thomas Lieth
Thomas Lieth
Samuel Rindlisbacher
Johannes Vogel
Elia Morise
Thomas Lieth
Thomas Lieth
Norbert Lieth
René Malgo
Samuel Rindlisbacher
Elia Morise
Nathanael Winkler
Fredy Peter
Termine vom 01.05. bis 30.06.2016
CH 8600 Dübendorf
Mitternachtsruf
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auf live.mnr.ch
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Markuskirche, Waldstrasse 85
Johann-Sebastian-Bach-Haus, Nachtigallenstrasse 7
Evangelisches Gemeindehaus, Lilienstrasse 4
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Christliche Gemeinde Unterland (CGU), Eichhölzlistrasse 9
Meistersingerhalle, Konferenzraum 2, Münchener Strasse 21
Ates Hotel Kehl, Tagungsraum «Strassburg», Strassburger Strasse 18
Mehrgenerationenhaus (Samariterstift), Schubartsaal, Schillerstrasse 4
Innere Mission München, Buchruckersaal, Landshuter Allee 40
Paulus Kapelle EMK, Sternensaal, Klosestrasse 10
Gemeindehaus Christuskirche, Von-Werth-Strasse 2
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Markuskirche, Waldstrasse 85
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
Zionshalle, Ringwiesenstrasse 15
Christliche Gemeinde Unterland (CGU), Eichhölzlistrasse 9
Evangelische Gemeinde Limmattal (egli), Unterrohrstrasse 3
Christliche Gemeinde Hatzfeld, Edertalstrasse 58
CVJM-Bildungsstätte Bundeshöhe, Bundeshöhe 7
DE 65187 Wiesbaden-Biebrich
DE 36251 Bad Hersfeld
DE 72213 Altensteig-Spielberg
DE 34117 Kassel
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
CH 8192 Glattfelden
DE 90478 Nürnberg
DE 77694 Kehl am Rhein
DE 73312 Geislingen an der Steige
DE 80637 München
CH 3600 Thun
DE 56068 Koblenz
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
DE 65187 Wiesbaden-Biebrich
CH 8600 Dübendorf
CH 8600 Dübendorf
CH 8600 Dübendorf
CH 8600 Dübendorf
CH 3011 Bern
CH 8600 Dübendorf
CH 8192 Glattfelden
CH 8952 Schlieren
DE 35116 Hatzfeld
DE 42285 Wuppertal (Barmen)
Erich Schäfer
Reinhold Federolf
René Malgo
Nathanael Winkler
Thomas Lieth
Philippe Otti
Fredi Winkler
Alexander Schick
Alexander Schick
Alexander Schick
Elia Morise
Thomas Lieth
René Malgo
Elia Morise
Nathanael Winkler
Reinhold Federolf
Reinhold Federolf
Nathanael Winkler
Reinhold Federolf
René Malgo
Nathanael Winkler
Hartmut Jaeger
Helmut Fürst
Reinhold Federolf
Reinhold Federolf
Elia Morise
René Malgo
Änderungen vorbehalten. Die Agenda im Internet, immer aktuell: agenda.mnr.ch
Kongress-Zentrum Kreuz, 1. UG, Zeughausgasse 39
CH 3011 Bern
GESELLSCHAFT
ARCHÄOLOGIE
FEMINISMUS ZUR ZEIT DES ERSTEN TEMPELS?
Eine archäologische Entdeckung in Jerusalem sucht ihresgleichen: ein Siegel, das einer Frau gehörte.
Es liegt auf der Hand, dass es sich um eine ganz besondere Frau von privilegierter Stellung in einer
ausschliesslich Männern vorbehaltenen Welt gehandelt haben muss.
A
Auf dem Siegel kann man in antiken hebräischen Buchstaben folgenden Namen lesen: «Elihana bat Gael», Elihana, die Tochter des Gael. Das
Siegel wurde von Archäologen der Israelischen
Antikenbehörde bei Ausgrabungen in der Jerusalemer David-Stadt entdeckt und datiert in die
Zeit des Ersten Tempels (Mitte 9. Jahrhundert
v.Chr. bis 587 v.Chr.). Gleich daneben fand man
ein weiteres Siegel mit dem gut lesbaren Namen
«Sa’arjahu ben Shabenjahu». Sowohl das Siegel
der Elihana als auch von Sa’arjahu, dem Sohn
des Shabenjahu, haben gerade einmal
die Grösse eines Fingernagels. Gefunden wurden sie in einem stattlichen Bau, der während der Zeit
des ersten Tempels anscheinend
ein Verwaltungsgebäude war.
«Solche Siegel wurden genutzt, um Dokumente abzuzeichnen, und waren oftmals in Ringen
eingelassen. In der Antike waren sie
so etwas wie ein Personalausweis. Sie
geben nicht nur Aufschluss über den Namen der
Person, sondern auch über den Stammbaum und
den sozialen Status», führte Dr. Doron Ben Ami
aus, dem zusammen mit seinen Kolleginnen Yana
Tchekhanovets und Salome Cohen die Leitung der
Ausgrabungen untersteht. «Siegel zu finden, die in
die Periode des ersten Tempels datieren, ist eine
alles andere als alltägliche Angelegenheit. Es ist
etwas sehr Aufregendes und Aussergewöhnliches.
Nun auch noch das Siegel einer Frau entdeckt zu
haben, ist extrem selten. Diese Frau hat aufgrund
ihres Siegelringes über einen gewissen Status
verfügt, der es ihr erlaubte, eigenständig – und
in ihrem Namen – Besitz zu verwalten und Handel zu treiben.» Weiter meinten die Archäologen
gegenüber der Presse: «Diese Frau hat ein aussergewöhnlich hohes gesellschaftliches Ansehen
genossen.»
Siegel wurden in Israel nicht wenige entdeckt,
18
Nachrichten aus Israel | 5/2016
doch nur ein geringer Prozentsatz davon lässt sich
in diese frühe Periode der Geschichte der Stadt
Jerusalem datieren und noch extrem viel weniger
Siegel fand man, die Frauen gehörten. Frauen
führten im Allgemeinen keine Siegel, denn sie
verfügten nicht eigenständig über Besitztümer.
Diese gehörten entweder ihren Ehemännern oder
ihren Vätern oder gar ihren Brüdern. Daher wirft
der Fund des Siegels von Elihana umso mehr brennende Fragen auf: War sie verheiratet? War sie
vielleicht verwitwet? Doch über diese und andere
Fragen gibt uns das Siegel keinen Aufschluss.
Dazu meinte einer der führenden Archäologen
der Hebräischen Universität Jerusalem Hagai Misgav: «Die meisten Siegel mit Frauennamen, die wir
bisher gefunden haben, deuten darauf, dass die
Frauen den Namen ihres Vaters und nicht ihres
Ehemannes führten. In diesem Fall haben wir es
ohne Zweifel mit einer Frau einer gehobenen sozialen Stellung zu tun, der ebenso unzweifelhaft von
ihrer Herkunftsfamilie und nicht ihrer Heirat herrührt. Es könnte durchaus sein, dass Elihana auch
nach ihrer Hochzeit weiterhin ihren gehobenen
gesellschaftlichen Status in Form wirtschaftlicher
Unabhängigkeit genoss und aus diesem Grund
der Name ihres Vaters auf dem Siegel vermerkt
ist. Doch darüber haben wir keinerlei Gewissheit, denn solche Fragen können wir anhand von
Fundstücken allein nicht beantworten. Ausserdem
wissen wir längst nicht genug über die damals in
Judäa praktizierten Gepflogenheiten.»
Trotzdem können die Wissenschaftler weitere
Vermutungen anstellen. Der Name Eliha ist die
weibliche Form des biblischen Namens Eli. Hinzu
kommt, dass die Art der Schrift des Siegels ammonitischen Siegeln ähnelt, was laut Vermutung
einiger Archäologen einen Hinweis auf die fremdländische Herkunft des anfertigenden Handwerkers bergen könnte. Deshalb wurden auch Vermutungen laut, wonach Elihana aus der Region östlich
ML∎
des Jordan gestammt haben könnte. Stadthalle Sindelfingen, Schillerstrasse 23, DE 71065 Sindelfingen
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Hearzdung … Do. 05.05.2016
Einl
Himmelfahrt
zum Mitternachtsruf
Freundestreffen in Sindelfingen
René Malgo
absolvierte seine theo­
logische Ausbildung
in Deutschland und
der Schweiz und ist
heute Redaktionsleiter
und Verkündiger des
Missionswerkes Mitter­
nachtsruf.
Norbert Lieth
gehört dem Vor­
stand des Mitter­
nachtsruf an. Seine
Botschaft beinhaltet
die biblische Pro­
phetie und Israel. Er
ist Autor zahlreicher
Bücher.
10:00 > René Malgo
Sieben Verheissungen fürs Paradies
14:00 > Norbert Lieth
Sieben Schritte durchs Paradies
Besondere musikalische Umrahmung:
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GESELLSCHAFT
ARCHÄOLOGIE
ÄLTESTE NIEDERSCHRIFT DER HEBRÄISCHEN BIBEL ZUM
UNESCO-WELTKULTURERBE ERKLÄRT
Die Schrift, die auf abenteuerliche Weise vor rund sechs Jahrzehnten nach Israel gelangte, wurde von der UNESCO
zum Artefakt von grosser Bedeutung für die gesamte Menschheit erklärt.
S
Sie wurde aus Syrien, genauer gesagt,
aus Aleppo, versteckt in einer Waschmaschine, herausgeschmuggelt, die
man unter Getreide- und Zwiebelsäcken
verbarg. Es handelt sich um eine Schrift,
die unter der hebräischen Bezeichnung
Keter Aram Tzova bekannt und der
Welt als Kodex von Aleppo geläufig
ist. Es ist das älteste Manuskript der
masoretischen hebräischen Bibel. Von
den einstmals 487 Blättern sind heute
noch 295 erhalten. Sie werden in der Jüdischen National- und Universitätsbibliothek Jerusalem verwahrt. Kürzlich entschied die UNESCO, diese Handschrift
zum Weltkulturerbe zu deklarieren.
1972 ratifizierten 190 Staaten die
Welterbe-Konvention, in der nach strengen Kriterien sowohl Natur- als auch
von Menschenhand geschaffene Stätten aufgenommen werden. Der Liste
des Weltkulturerbes wurden seit 1995
rund 300 Artefakte und Sammlungen
hinzugefügt. In Israel werden zwei weitere Artefakte verwahrt, die von der
UNESCO mit diesem Prädikat bedacht
wurden: Handschriften des Wissenschaftlers Isaac Newton und die Zeugenblätter von Yad Vashem, die für die
während der NS-Zeit ermordeten Juden
angelegt wurden.
Der Kodex von Aleppo wurde in Tiberias schriftlich niedergelegt. Man geht
davon aus, das der Schreiber Shlomo
ben Buya’a die Konsonanten des Textes
in oder um Tiberias im Jahr 930 n.Chr.
niederschrieb. Überprüft, vokalisiert
und mit masoretischen Anmerkungen
versehen wurde dieses Schriftstück
dann von Aaron Ben Moshe ben Asher,
der als einer der grossen Gelehrten der
masoretischen Texte seiner Generation
galt. In einem Zeitalter, in dem noch
20 Nachrichten aus Israel | 5/2016
keine Druckmaschinen bekannt waren,
war die Gefahr, dass ein Buchstabe oder
gar ein Wort verloren ging, recht hoch,
sodass das Zusammenwirken dieser
beiden Männer als besonders erfolgreich galt, da grosse Zuverlässigkeit
und Genauigkeit gewährleistet war.
Schnell verbreitete sich in der damaligen Welt das Wort von der Qualität
dieses Textes, sodass er den Beinamen
«die genaueste Niederschrift der Hebräischen Bibel» erhielt. Auch der Ramban
(als Maimonides bekannt, 1194–1270)
verwendete diese Schrift als Grundlage
für seine Werke.
Infolge der Unruhen, die sich in
Erez Israel zutrugen und Juden ins
Exil trieben, trat auch diese einzigartige Handschrift eine Odyssee an. Zunächst ist der Kodex in Ägypten belegt,
nachfolgend ab dem 14. Jahrhundert
im syrischen Aleppo. Mehrmals wurde
die Handschrift beschädigt, u.a. durch
Brände. In Aleppo wurde sie schliesslich in einer Kassette mit zwei Schlössern verwahrt, die man im hintersten
Winkel einer dunkeln Höhle verbarg,
die von der Synagoge aus zugänglich
war. Nur sehr selten, zu einigen hohen
jüdischen Feiertagen, wurde die Kassette fortan geöffnet.
Als 1947 von der UN der Teilungsplan Palästinas beschlossen wurde,
brachen auch in Aleppo Unruhen aus.
An der jüdischen Gemeinschaft der
Stadt wurde ein Pogrom verübt, und
viele Synagogen wurden in Brand
gesteckt. Darunter auch die Alte Synagoge, in der der Kodex von Aleppo verwahrt wurde. Viele Jahre lang
glaubte man, dass diese einzigartige
Handschrift den Unruhen zum Opfer
gefallen war. Tatsächlich jedoch hatten
Angehörige der Gemeinde es geschafft,
den Kodex rechtzeitig in Sicherheit zu
bringen. Viele Begleitumstände sind
rätselhaft oder nicht wirklich belegbar,
doch klar ist, dass es Gemeindemitgliedern unter Hilfestellung des damaligen
Präsidenten des Staates Israel, Jitzhak
Ben-Zvi, gelang, die Handschrift nach
Israel zu schmuggeln. Als der Kodex im
Land eintraf, legte der Zustand Zeugnis
seiner abenteuerlichen Geschichte ab.
Viele der Seiten waren verschwunden,
andere beschädigt und in einem jämmerlichen Zustand.
Um die Zeit, in der die UNESCO den
Kodex von Aleppo zum Weltkulturerbe
erklärte, liess eine jüdische Gemeinde
in Norditalien verlautbaren, im Besitz
der ältesten vollständig erhaltenen
Thora-Rolle überhaupt zu sein, die
noch immer für Gottesdienste genutzt
wird. Dario Disegni, der Vorsitzende der
Gesellschaft für die Erhaltung des jüdischen Erbes in Italien, verkündete im
März 2016, dass man die Thora-Rolle
der Stadt Biella einer Karbon-14-Untersuchung unterzogen habe, um das
Alter der Schrift wissenschaftlich zu ermitteln. Die Untersuchung ergab, dass
diese Handschrift um 1250 verfasst
wurde. Im Gegensatz zum Kodex von
Aleppo, der die vollständige Hebräische
Bibel umfasste und auf einzelnen Blättern niedergeschrieben wurde, handelt
es sich bei der Handschrift von Biella
tatsächlich um eine Schriftrolle, die
ausschliesslich die Thora – die fünf Bücher Mose – wiedergibt. Besonders bemerkenswert ist, dass die Handschrift
in einem sehr guten Zustand erhalten
ist. Somit ist die Schrift entsprechend
den Regeln des Judentums «koscher»
für den Einsatz im Gottesdienst. ML∎
Der Kodex von Aleppo ist das
älteste Manuskript der
masoretischen hebräischen Bibel.
Von den einstmals 487 Blättern sind
heute noch 295 erhalten.
Sie werden in der Jüdischen
National- und Universitätsbibliothek
Jerusalem verwahrt.
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Her ung …
Einlad
Thomas Lieth
spricht über das Thema:
Die Frauen am Grab
Fr. 06.05.2016, 19.30 Uhr
KASSEL
CVJM Kassel, Wolfsschlucht 21,
DE 34117 Kassel
Sa. 07.05.2016, 18.00 Uhr
BAUTZEN
HISTORISCHE FUNDE
AUF DEM SCHNELLERGELÄNDE
Jerusalemern ist der Name bestens
bekannt: das Schneller-Gelände.
Betreten haben jedoch nur die Wenigsten dieses Areal, auf dem der
deutsche Lehrer und Missionar Johann Ludwig Schneller 1860 u.a.
ein Waisenhaus ins Leben rief, das
noch vor Werdung des Staates Israel
zur Militärkaserne für die britischen
Mandatsbehörden und später von der
israelischen Armee genutzt wurde.
Heute liegt dieses Gelände inmitten
von ultraorthodox geprägten Wohnvierteln der Stadt, ist durch die erhaltenen Häuser aber immer noch unverkennbar dem deutschen Baustil im
Heiligen Land zuzuordnen. Kürzlich
entdeckten israelische Archäologen
bei Ausgrabungen auf dem Gelände
eine rund 1.600 Jahre alte Weinpresse und entsprechende Lagerräume sowie ein im römischen Stil gehaltenes
Badehaus. Die Stempel der Ziegel
belegen, dass dort einst die Zehnte
Römische Legion lagerte.
AN∎
Technologie- und Gründerzentrum Bautzen (TGZ),
Preuschwitzer Strasse 20, DE 02625 Bautzen
So. 08.05.2016, 10.00 Uhr
BAUTZEN
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Nachrichten aus Israel | 5/2016
21
GESELLSCHAFT
RELIGION
DISPUT IN JERUSALEMS UNTERWELT BEIGELEGT
Der Streit um ein Kellergewölbe, der vor 20 Jahren zwischen Mönchen der Grabeskirche und einem arabischen
Anwohner ausbrach und sogar zu einer Entführung und diplomatischen Krise führte, scheint beigelegt.
D
Die Grabeskirche, das biblische Golgatha, ist ein verwinkelter Bau über
mehrere Ebenen, hoch in den Himmel,
aber auch tief in die Erde ragend. Den
ersten Bau gab Kaiser Konstantin nach
dem Besuch seiner Mutter Helena im
Jahr 326 in Auftrag. Teile wurden durch
Brand und Erdbeben, aber auch infolge
religiöser Intoleranz verschiedener Besatzer beschädigt oder zerstört. Heute
sind in der Grabeskirche sechs Konfessionen vertreten (darunter keine Protestanten). Sie sind seit Jahrhunderten zerstritten und hüten jeden Millimeter ihrer
Areale. Diese Streitigkeiten, die sogar
schon Todesopfer forderten, verhindern
Renovierungsarbeiten und haben dazu
geführt, dass eine muslimische Familie
seit Jahrhunderten den Kirchenschlüssel verwaltet und dass im Rahmen eines
Status Quo minutiös Zeiten für alle Abläufe festgelegt sind. Streitigkeiten gibt
es aber auch mit den Nachbarn.
20 Jahre lang schwelte ein Konflikt
zwischen Mönchen der ägyptisch-koptischen Kirche, die als eine der letzten
Denominationen im 19. Jahrhundert
eine Repräsentanz in der Grabeskirche
erhielt, und einer arabischen Händlerfamilie, die ihr Geschäft angrenzend an der
Grabeskirche unterhält. Der inzwischen
verstorbene Abed Hirbawi entdeckte vor
rund zwei Jahrzehnten im Keller seines
Geschäfts koptische Mönche, die aus
den Gewölben der Grabeskirche dorthin vorgedrungen waren und auf die
Räumlichkeit Anspruch erhoben. Die
Entwicklung der Geschichte enthält alle
Elemente eines Krimis: eine gewalttätige Schlägerei, eine Entführung
und diplomatische Krise, viel Geld
und noch mehr Intrigen sowie ein
Rechtsstreit durch alle gerichtlichen Instanzen des Staates Israel, der seit dem Sechs-Tage-Krieg
von 1967 juristisch zuständig ist.
Hier lediglich die wesentlichen
Fakten: Die Familie des verstorbenen Abed Hirbawi ist aufgrund
22 Nachrichten aus Israel | 5/2016
eines Schlüsselgeldvertrages noch nicht
einmal Besitzer der Immobilie. Dennoch
wurde Abed Hirbawi nach dem Handgemenge mit den Mönchen durch Angehörige der palästinensischen Sicherheitsbehörden (im Auftrag von Jassir
Arafat) entführt. Arafat hatte Ägyptens
Präsident Hosni Mubarak, dem Patron
der koptischen Kirche, zugesagt, dass
das Kellergewölbe zukünftig den koptischen Mönchen gehören würde. Trotz
einer Geldsumme von zwei Millionen
US-Dollar, die man Hirbawi während
seines Zwangsaufenthaltes in Ramallah
bot, wollte er den Keller nicht hergeben.
Netanjahu, der damals zum ersten Mal
als Ministerpräsident amtierte, legte die
Entführung als Verletzung der Osloer
Verträge aus und verhängte mithilfe der
israelischen Armee eine Ausgangssperre, solange der Ost-Jerusalemer Bürger
gegen seinen Willen in Ramallah festgehalten wurde. Hirbawi kam nach einigen
Tagen frei.
Politisch beruhigte sich die Lage,
doch der Konflikt um die Besitzansprüche war nicht beigelegt. Die Seiten
stritten vor Gericht weiter und brachten
Berichte, Karten, Erlasse und zeitgenössische Zeugenaussagen vor, die nicht nur
ins Mittelalter und in die christliche und
muslimische Ära datierten, sondern
sogar in die Zeit des Zweiten
und gar Ersten
Tempels zurückreichten. Der Prozess
wanderte durch verschiedene Instanzen;
das Thema war nicht nur religiös heikel,
sondern hatte auch das Potenzial, zum
Präzedenzfall mit ungeahnten Folgen zu
werden. Schliesslich ordnete ein Richter
des Obersten Gerichtshofes einen aussergerichtlichen Vergleich an.
Ende Februar 2016 war es soweit.
Beide Seiten fanden sich mit Taschenlampen, Rechtsanwälten und Vermittlern im Kellergewölbe ein. Doch kaum
beieinander, drohte wegen einer anderen
Frage Streit aufzukommen. Ein 15 Zentimeter breiter Torbogen im Gewölbe, das
in antiken Zeiten zu einem Steinbruch
gehörte, sollte die alt-neue Grenze zwischen Geschäft und Mönch-Territorium
sein. Doch wo genau sollte man die wieder zu ziehende Mauer setzen? Rechts
oder links davon? Diese wenigen Zentimeter hätten den Konflikt beinahe
erneut aufflammen lassen. Letztlich
einigte man sich auf eine Grenzziehung
in der Mitte. Ende gut, alles gut? Weit
gefehlt, denn als jemand fragte, ob eine
Mauer aus Beton oder Stein gebaut
werden soll, gerieten
die Seiten erneut
aneinander. AN∎
Ab sofort erhältlich:
das neue Buch
von Norbert Lieth
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Norbert Lieth
Prophetische Entdeckungen
in Liedern der Bibel
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Beim Lesen des Titels «Prophetische Entdeckungen in Liedern der Bibel» denkt vermutlich mancher ganz spontan an die alttestamentlichen
Psalmen, ans Hohelied oder an die Klagelieder. Dieses Buch geht jedoch in eine andere Richtung. Wir begegnen darin wenig bekannten,
aber sehr tiefgründigen Liedern ganz unterschiedlicher Verfasser der Bibel. Norbert Lieth gelingt es mit diesen Auslegungen, den Leser auch
seelsorgerlich und ermutigend mit einzubeziehen.
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WISSENSCHAFT
MICROSOFT-JUBILÄUM
IN ISRAEL
Vor einem Vierteljahrhundert richtete der Microsoft-Konzern sein
Forschungs- und Entwicklungszentrum in Israel ein. Für den Konzern
war es die erste derartige Niederlassung ausserhalb der USA. Anlässlich des Jubiläums sandte Bill
Gates eine Video-Grussbotschaft
zur Jubiläumsfeier, während der gegenwärtige Geschäftsführer Satya
Nadella persönlich nach Israel reiste
und dabei u.a. gegenüber Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die
herausragende israelische Innovationsfreudigkeit pries.
AN∎
ISRAEL WIRD
UN-KOMITEE-MITGLIED FÜR
WELTRAUMFRAGEN
Israel wurde Mitglied des Komitees der
Vereinten Nationen für Weltraumfragen.
Die israelische Space Agency wurde, wie
das Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Weltraum mitteilte, offiziell
aufgefordert, in diesem Gremium in zivilen
Raumfahrtangelegenheiten mitzuarbeiten.
Damit hat Israel zukünftig die Möglichkeit,
in den relevanten Ausschüssen innovative
Projekte einzubringen, die von globalem
Einfluss sein werden.
AN∎
ISRAEL BRAUCHT HIGHTECH-EXPERTEN
Auch Israel debattiert über ein Thema, das viele westliche Nationen beschäftigt: Wie überbrückt man den Mangel an Facharbeitern? In Israel
ringt man damit vor allem im Hightech-Bereich. Aufmerksam gemacht
wurde auf dieses Problem im Rahmen der in Tel Aviv ausgerichteten
Cyber-Tech-Konferenz 2016. Obwohl der Hightech-Sektor seit Jahren rasant wächst, stagniert er bei zwölf Prozent aller Arbeitskräfte
des Landes. Während Ministerpräsident Netanjahu mit dem leitenden
Wissenschaftler des Wirtschaftsministeriums über die Vergabe von
Hunderten von Visa an ausländische Facharbeiter nachdenkt, glauben
Experten, dass eine solche Massnahme einem Tropfen auf den heissen Stein gleichkommt und als zeitweise Lösung nicht wirklich Abhilfe schafft. Sie sehen die einzige Möglichkeit in einer besseren Schulbildung vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern. AN∎
24 Nachrichten aus Israel | 5/2016
ISRAELISCHE UMWELTAPP EIN ERFOLG
Die in Israel entwickelte App BreezoMeter ermöglicht es jeder Privatperson, die Luftverschmutzung in
der unmittelbaren Lebensumgebung
zu ermitteln. Diese App entwickelt
sich mehr und mehr zu einem globalen Erfolg – zunächst lediglich für
Israel und dann für die USA angeboten, können inzwischen auch Benutzer in China, Grossbritannien, Hongkong, Japan, Finnland, Frankreich,
Mexiko, Südkorea und Taiwan die
App zu Gunsten ihrer Gesundheit
und Lebensqualität nutzen. Die Geschäftsleitung von BreezoMeter gab
kürzlich bekannt, mittlerweile 50
Millionen Benutzer zu zählen. AN∎
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Norbert Lieth
Norbert Lieth
René Malgo
Roger Liebi
Der Ursprung eines Gottes
Auf die Mitte kommt es an
Christus allein
Fallen und Aufstehen
Erstaunlicherweise lenkte Gott die
Geschicke der Menschheit von Anfang an so, dass Jesus später als
Mensch in Israel geboren werden
konnte; und als Mensch brauchte
Jesus eine Herkunft. Norbert Lieth
geht dem Geschlechtsregister in
Matthäus 1 auf den Grund und
zeigt, wie genau die Bibel in jedem
Detail ist.
Jesus – Gott, Mensch, König.
Jeder von uns hat seinen Mittelpunkt im Leben, sei es der Beruf
oder die Familie oder sonst irgendetwas. Um was drehen sich unsere
Gedanken? Mit was beschäftigen
wir uns? Norbert Lieth gibt äusserst
wichtige, praktische Anleitungen, worauf es in unserem Leben wirklich
ankommt.
In der Offenbarung des Johannes
begegnen wir dem Löwen aus Juda,
dem Lamm, das geschlachtet worden war, dem Richter, Retter und König. Alles in einer Person: Jesus Christus. Gott ist in Jesus der Mittelpunkt
und hat alles, aber auch alles in der
Hand. René Malgo beschreibt anhand von Offenbarung 5 anschaulich
einen Blick auf die Realität des Lebens aus himmlischer Perspektive.
Lektionen aus dem Buch der
Richter
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Roger Liebi gibt in diesem Vortrag einen hochinteressanten Überblick
über das Richterbuch. Es ist einfach
genial, wie das Buch aufgebaut ist.
Diese Botschaft ermutigt alle Christen, nicht aufzugeben. Gott stellt
sich zu uns, wenn wir uns zu Ihm
halten.
Daniel Siemens
Die Zukunft ist bekannt – Gott hat sie
genau geplant
In dieser aus 6 CDs bestehenden Vortragsreihe geht Daniel Siemens auf hochinteressante Themen ein, die jeden
interessieren. Wie geht es weiter mit unserer Welt und wie
werden sich die aktuellen Ereignisse entwickeln? Wohin
steuern wir in dieser von Unruhen und Krisen geschüttelten Zeit? Zuverlässige Antworten sind hier gefragt. Doch
Politiker und Experten sind selber ratlos.
Nur einer kann uns Antwort geben: Gott. Er hat die Zukunft
der Welt genau geplant und auch bekannt gemacht – in
der Bibel. Man kann nur staunen, welch exakte Angaben
die Heilige Schrift über das Ende der Welt und der Geschichte macht. Und so, wie sich Gottes Aussagen sich in
der Vergangenheit erfüllt haben, werden sie sich auch in
der Zukunft erfüllen.
Diese Vortragsreihe ist ein grosser Gewinn für jeden, der
wissen will, was uns die Zukunft bringt.
• 6 Audio-CDs, Bestell-Nr. 130129
CHF 21.00, EUR 15.00
Teil 1:
Teil 2:
Teil 3:
Teil 4:
Teil 5:
Teil 6:
Vorboten des Endes
Die Entrückung
Die grosse Trübsal
Das Millennium
Der Himmel
Gottes neue ewige Welt
WISSENSCHAFT
MEDIZIN
DURCHBRUCH IN LEUKÄMIE-THERAPIE GEHT AUF ISRAELISCHEN WISSENSCHAFTLER ZURÜCK
Der Durchbruch wurde in den USA erzielt, geht jedoch auf das bahnbrechende Denken und
einen innovativen Forschungsansatz eines israelischen Wissenschaftlers zurück.
I
In der Erforschung von Krebserkrankungen werden grosse Fortschritte
gemacht, sodass man auf vielen Gebieten die Aussicht hat, dieser Krankheit
zukünftig tatsächlich etwas entgegensetzen zu können. Schon jetzt ist klar,
dass dabei dem Staat Israel und seinen
Wissenschaftlern ein rühmlicher Platz
zukommt. Ein aktuelles Beispiel ist die
Grundlagenforschung eines israelischen
Wissenschaftlers, die einem US-Team die
Entwicklung eines neuartigen LeukämieBehandlungsansatzes ermöglichte.
In der Fachzeitschrift Science Translational Medicine wurde berichtet, dass
es einem Wissenschaftlerteam der Universität Pennsylvania gelang, bei 27 von
29 Patienten Krebszellen vollständig zurückzudrängen, die für eine Blutkrebserkrankung verantwortlich sind. Dieses aufsehenerregende Ergebnis wurde mittels
gentechnisch behandelter T-Zellen erzielt,
die im Körper der Patienten jene Krebszellen ausfindig machen, die Leukämie
verursachen, und diese Krebszellen abtöten. Wenngleich im Rahmen der Publikation wie auch der Pressemitteilung der
Name des israelischen Wissenschaftlers
nicht erwähnt wurde, so verdanken die
US-Forscher Prof. Emeritus Zelig Eshhar,
der Immunologe ist und viele Jahre am renommierten Weizmann-Institut in Rehovot forschte, die Grundlagenerkenntnisse,
auf die ihr Erfolg aufbaut. Prof. Eshhar
beschäftigt sich mit der molekularen Erkennung des Immunsystems und gilt als
Entwickler einer Technik, die T-Zellen
dazu veranlasst, Krebszellen anzugreifen.
Prof. Eshhar ist zwar seit 2011 offiziell im Ruhestand, setzt aber seit 2012
seine Immunforschung u.a. auch am Medizinischen Zentrum Sourasky der Universität Tel Aviv fort. Er wurde 2015 in
26 Nachrichten aus Israel | 5/2016
Anerkennung der von ihm vor weit mehr
als einem Jahrzehnt entwickelten gentechnischen Verfahren im Bereich der TZellen-Modifizierung mit dem Israel-Preis
geehrt. Die Methoden, die Prof. Eshhar
entwickelte, wurden von verschiedenen
Pharmakonzernen übernommen, so beispielsweise von der Firma Kite Pharma,
deren Aktien heute an der US-Börse
Nasdaq einen Wert von 2,5 Milliarden
US-Dollar haben. 2004 veröffentlichte
die Fachzeitschrift Human Gene Therapy
einen Beitrag, in dem dargelegt wurde,
wie der Ansatz von Prof. Eshhar in USamerikanischen Laboren umgesetzt wird
und wie seine Forschungen die moderne
Medizin beeinflussten. «Der Erfolg der
Wissenschaftler in Pennsylvania, erfüllt
mich mit grosser Zufriedenheit», sagte der
israelische Grundlagenforscher zu den
neuesten Errungenschaften im Kampf
gegen Leukämie. «Das ist ein Ansporn,
meine Forschungen fortzusetzen, um die
T-Zellen auch im Kampf gegen andere
Krebserkrankungen zu mobilisieren.»
Der Erfolg dieses israelischen Wissenschaftlers erregte auch das Interesse des
deutschen Pharmakonzerns Merck. Im
März 2016 gab der Konzern bekannt, dass
sein Ableger Merck Sereno einen Kooperationsvertrag mit dem Weizmann-Institut unterzeichnete, um die Grundlagenforschung
rund um die T-Zellen und die Entwicklung
von Verfahren voranzutreiben, wie man sie
im Kampf gegen Krebserkrankungen einsetzen kann. Der Vertrag sieht eine dreijährige Kooperation vor und spricht dem
Weizmann-Institut im Bereich der ImmunOnkologie eine jährliche Forschungsförderung in Höhe von zwei Millionen Euro zu.
Die Zusammenarbeit zwischen dem
Merck-Pharmakonzern und dem Weizmann-Institut hat bereits eine langjährige
Tradition, denn die ersten gemeinsamen
Unterfangen datieren in das Jahr 1978.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde diese Kooperation immer engmaschiger und kann
auf mehrere grosse Erfolge zurückblicken. Dazu gehört z.B. die Entwicklung
des Medikamentes Rebif, dessen Grundlagenforschung am Weizmann-Institut
geleistet wurde. Dieses Medikament, das
Patienten mit Multipler Sklerose (MS)
hilft, erzielte alleine im Jahr 2014 eine
Verkaufssumme von 1,8 Milliarden Euro.
Im März 2016 hielt sich die MerckFührungsspitze zwecks Unterzeichnung
des Kooperationsvertrages in Israel auf.
Das Weizmann-Institut nahm dies zum
Anlass, Karl Ludwig Kley den WeizmannWissenschaftspreis zu verleihen. «Im Verlauf Ihrer gesamten Karriere haben Sie
sich als wahrhafter Freund Israels und
auch des Weizmann-Instituts erwiesen»,
sagte der Präsident des Weizmann Instituts, Prof. Daniel Zajfman, in seiner Laudatio. «Wir sind stolz darauf, zusammen
mit dem Merck-Konzern unsere Grundlagenforschung in die angewandte Praxis
tragen zu können, um auf diese Weise die
Lebensqualität von unzähligen Menschen
zu heben und zudem Menschenleben zu
retten.» Kley, der als Manager lange Jahre dem Lufthansa-Vorstand angehörte
und seit 2007 als Vorsitzender der Geschäftsführung von Merck amtierte, im
Frühjahr 2016 jedoch seinen Nachfolger
in dieses Amt einführte, sagte im Rahmen der feierlichen Zeremonie: «Mir ist
bewusst, dass ich diesen Preis aus den
Händen wahrhafter Freunde entgegennehmen darf. Ihr alle seid weitaus mehr
als nur Kollegen, und ich gelobe, dass
diese Auszeichnung die Verbindungen
zwischen Merck und dem WeizmannInstitut noch weiter stärken wird.» ML∎
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Was bedeutet die Zahl 666? Steht ein Atomkrieg bevor? Arno Froese, langjähriger Verkündiger des prophetischen Wortes, beantwortet diese und 116 weitere brennende Fragen über die
Zukunft anhand der Heiligen Schrift. Er schreckt
auch vor heiklen Themen nicht zurück. Eine
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Der Autor ist Nahostexperte. Er legt die Hintergründe des aktuellen Konflikts ungeschminkt
dar und erklärt, wie die Auseinandersetzungen
begannen oder welche Rolle der Terrorismus
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Die Biografie des Henoch ist wohl eine der kürzesten der Bibel, aber trotzdem von nicht geringer Bedeutung. Sein Leben weist eine eindrückliche Parallele zum Christen von heute
auf. Anhand seines Beispiels sehen wir, dass
es in einer Gesellschaft voller Unmoral und
Perversion möglich ist, ein reines Zeugnis zu
bewahren. In lebendiger Art und Weise ermutigt
der Autor den Leser, Gott entschieden nachzufolgen.
Norbert Lieth
Thomas Lieth
Otto Weller
Philemon – Was die Liebe möglich
macht
Was sich wirklich lohnt
Wer da glaubt und getauft wird...
Was hat in Ihrem Leben Wert? Wo liegen die
Prioritäten? Lohnt sich das, wofür Sie sich einsetzen, oder müssen Sie am Ende sagen: «Alles umsonst!»? Die Antwort finden Sie in dieser
Broschüre. Lesen Sie sie, es lohnt sich! Anhand einer biblischen Begebenheit zeigt Thomas Lieth auf, welche Werte wirklich zählen
und wofür es sich lohnt, zu leben.
Beim Lesen dieses Buches wird man schnell
merken, dass es weit über das Thema «Glaube
und Taufe» hinausgeht – nämlich um einen fundamentalen Abriss biblischer Glaubenslehre
nach dem Neuen Testament. Sorgfältig ermittelt
der Autor die Wesensunterschiede zum Alten
Testament und bietet ein klares Bild des christlichen Glaubens. Ein wichtiges, lehrreiches
Buch, gerade für Neubekehrte!
Erfahren Sie den Reichtum und die Tiefe eines
der persönlichsten aller Paulusbriefe. Sein Brief
an Philemon wird auch als ein «Meisterwerk
der Kunst des Briefeschreibens» bezeichnet.
Lesen Sie die seelsorgerlich wertvolle Deutung
dieses Briefes!
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IN ISRAEL
Der Monat Februar sollte in
Israel einen Segen in Form von
Niederschlag bringen. Doch
erneut reflektierten die
Niederschlagsmengen in vielen Regionen des Landes, dass
es ein besonders trockener
Winter war. Damit befasst sich
inzwischen sogar die NASA.
28 Nachrichten aus Israel | 5/2016
D
Der Monat Februar 2016 war im
Landesdurchschnitt der trockenste Monat Februar in Israel seit den 1940erJahren. Während im Süden einige
Regionen ihre Jahresdurchschnittsregenmenge erhielten und einige sogar
leicht darüber lagen, stöhnten die Menschen im Norden, dass es nicht nur zu
warm, sondern auch zu trocken war. So
verzeichneten Beer Scheva und Arad
mit 136 bzw. 158 Prozent des jährlichen
Regenfalls ein Plus. Wenn man aber
weiss, dass es sich dabei um knapp 160
bis rund 200 Milliliter handelt, dann
wird klar, dass es nur wenige winterliche Regentage waren. Trotzdem sieht
man die Wüstenhügel mit einem zarten
Grün überzogen, das jedoch schon bald
wieder verschwunden sein wird. Tel
Aviv lag mit 515 von 560 Millilitern
noch recht nahe am Jahresdurchschnitt.
Jerusalem kam bereits schlecht weg,
denn dort fielen bis Mitte März der letzten Regenperiode 495 Milliliter Regen,
während der Jahresdurchschnitt bei
614 Millilitern liegt. Haifa kam nur mit
Ach und Krach auf 50 Prozent (297 von
550 ml), so auch Zefat mit 396 von 718
Milliliter jährlichem Regenfall. In ländlichen Regionen dazwischen sowie auf
den Golan-Höhen gibt es Landstriche,
die deutlich unter 50 Prozent blieben.
Gerade der Norden des Staates Israel ist ein herausragendes Anbaugebiet u.a. für Getreide. Die Vereinigung
der israelischen Landwirte hoffte Ende
Januar noch, das Blatt würde sich
wenden, musste dann aber resigniert
eingestehen, dass die Getreideernte
entweder qualitativ minderwertig oder
sogar ganz ausfallen wird. Umso dramatischer ist das, wenn man sich vor
Augen führt, dass es bereits das dritte
Jahr in Folge ist, das dem Norden Israels viel zu geringe Niederschlagsmengen gebracht hat.
Auf dem Golan sind die meisten natürlichen Wasserreservoire kaum zu
einem Drittel gefüllt. Zwar stieg der
Wasserpegel des Sees Genezareth infolge der Schneeschmelze in den nördlicher
gelegenen Regionen noch etwas an,
doch auch hier muss man die Lage als
schlecht einstufen, denn in der Region
des grössten israelischen Süsswasser-
reservoirs gingen im letzten Jahrzehnt
nur während drei Wintern die durchschnittlichen Regenmengen nieder. Ende
Dezember 2015 lag der Wasserstand bei
-212 Meter, Mitte März 2016 bei -213,5
Meter. Das bedeutet, dass der Wasserpegel dieses unter dem Meeresspiegel
liegenden Binnengewässers nur 47 Zentimeter über jener roten Grenze liegt, ab
der kein Wasser mehr abgepumpt werden darf. Schon im Februar 2016 hatte
man die Pumpstationen gedrosselt.
Dass Israel und die umliegenden Länder eine Dürreperiode erleben, ist keine
Neuigkeit. Dennoch hat die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA im
Zuge einer Studie neue Erkenntnisse
beizusteuern. Nun steht offiziell fest,
dass der gesamte östliche Mittelmeerraum – Israel, die Palästinensische
Autonomie, Zypern, Jordanien, der Libanon, Syrien und die Türkei – seit 1998
unter einer Dürre leiden. Doch noch aufsehenerregender ist folgende Feststellung der NASA: Es ist die schlimmste
Dürre in dieser Region seit 900 (!) Jahren! Zu dieser Erkenntnis kamen die
Wissenschaftler im Zuge der Auswertung der Baumbestandsverzeichnisse,
indem sie die Dicke der Baumstammringe verglichen. Ein ausgeprägter
Wachstumsring eines Baumes deutet
auf ausreichend bis im Überfluss vorhandenes Wasser. Herrscht ein Wassermangel, so ist der Wachstumsring weniger ausgeprägt, da der Baum sich mit
geringeren Ressourcen zufrieden geben
musste. Der Vergleich der seit Jahrhunderten dokumentierten Aufzeichnungen
macht es möglich, eine zuverlässige Regionalkarte zu entwerfen, die aufzeigt,
dass die Dürre zwischen 1998 und 2012
die grösste Trockenheit seit 500 Jahren
brachte und zudem zehn bis 20 Prozent
harscher ist als Dürreperioden während
der letzten 900 Jahre. Das veranlasste
die leitenden Wissenschaftler des Projekts zur Kernaussage: «Unsere Studie
zeigt auf, dass sich die gegenwärtige
Dürre von den Dürrezeiten in den vorangegangenen Jahrhunderten unterscheidet, weshalb wir uns nicht nur
auf die Folgen konzentrieren sollten,
sondern auch mit der Erforschung der
AN∎
Ursachen befassen müssen.»
BIBEL
BIBEL
ISRAEL
ein Volk von ganz
besonderer Art
Teil 3
DIE BERUFUNG ABRAMS
Auch Ismael bekam seine entsprechenden Verheissungen.
Auch seine Nachkommen sollten sehr zahlreich werden.
Aber er galt nicht als der Erbe Abrahams.
Von Thomas Lieth
In 1. Mose 12,1–3 lesen wir: «Und der
Herr sprach zu Abram: Geh aus deinem
Land und aus deiner Verwandtschaft
und aus dem Haus deines Vaters in das
Land, das ich dir zeigen werde! Und
ich will dich zu einer grossen Nation
machen, und ich will dich segnen, und
ich will deinen Namen gross machen,
und du sollst ein Segen sein! Und ich
will segnen, die dich segnen, und wer
dir flucht, den werde ich verfluchen;
und in dir sollen gesegnet werden alle
Geschlechter der Erde!»
Dieser Abraham-Bund hat auch für die
Gemeinde Jesu seine Bedeutung, und
nicht nur für Israel. Da wir Heiden, die
wir an Jesus Christus glauben, eben
durch jenen jüdischen Messias Jesus
in die Segensverheissungen dieses
Bundes mit einbezogen wurden (s.
Galater-Brief). Jetzt möchte ich aber
nur im Hinblick auf die Geschichte
Israels auf diesen wichtigen Bund eingehen. Denn mit diesem Bund beginnt
die eigentliche Geschichte des Volkes
Gottes.
Gott erwählte sich einen Mann, nämlich Abram aus Ur in Chaldäa, etwa
um das Jahr 2000 v.Chr. Der Herr verfolgte damit die Absicht, aus Abram
heraus ein Volk für sich zu schaffen.
Gott wollte nicht nur mit Abram alleine, sondern mit seinen Nachkommen Geschichte machen. Dieses aus
Abraham entstehende Volk sollte den
einzig wahren Gott in der Welt verherrlichen (Jes 43,21). Es sollte quasi Repräsentant, Botschafter Gottes
auf Erden werden, an dem die übrige
Welt erkennen würde, wer Gott ist
(Jes 49,3).
An der Heiligkeit Israels, also an deren Auftreten und deren Gottesdienst,
sollte die in Sünde gefallene Welt erkennen, wie unrein und erlösungsbedürftig sie ist. Erinnern wir uns an
den Sündenfall der ersten Menschen,
an die Sünden der Menschen zur Zeit
Noahs und auch schon wieder sehr
bald nach der weltweiten Sintflut.
Erinnern wir uns an den Turmbau zu
Babel, an die Unzucht der Völker und
deren Götzendienst. Längst hatten die
Menschen und Völker vergessen, wer
ihr Schöpfergott ist, längst hatten sie
sich eigene, tote, nichtsnutzige Götter gemacht. Dies alles war verbunden mit Mord, Totschlag und grosser
Angst. – So wie wir es auch heute
noch teilweise bei den sogenannten
«Eingeborenenstämmen»
vorfinden,
die sich vor lauter Angst vor Dämonen und ihren «Göttern» berauschen
und kasteien. – Sogar ihre eigenen
Kinder wurden den toten Göttern geopfert, um ihren Zorn zu besänftigen.
Israel sollte diesen Völkern die Augen öffnen, damit sie erkannten, wer
sie geschaffen hatte. Und die Welt
sollte an Israel erkennen, was Gott
will, was Er fordert, und wie Er sich
einen gerechten Menschen vorstellt
(5.Mo 4,5–8).
Die zwölf Stämme Israels, die letztendlich aus Abraham kamen, sollten eigentlich den übrigen Völkern der Erde
Nachrichten aus Israel | 5/2016
29
Impressum
BIBEL
NACHRICHTEN AUS ISRAEL
®
SCHWEIZ:
das ewige Heil bringen. Das Volk Israel
sollte inmitten der Weltvölker wohnen
und von diesem zentralen Punkt aus
die Völker mit dem Wort Gottes erreichen. Eine hohe Stellung, aber auch
eine grosse Verantwortung war mit dieser Wahl für die Juden verbunden. Eine
hohe Ehre für dieses Volk, aber auch
eine grosse Bürde (Am 3,1–2).
Manch ein Jude wäre sicher froh darum gewesen, hätte er nicht zum auserwählten Volk Gottes gehört. Neben
der grossen Verantwortung, die damit
verbunden ist, ist Gott, unser Schöpfer, nicht überall beliebt, und da, wo
man sich gegen Gott auflehnt, muss
man zwangsläufig auch gegen Israel sein. So wie auch ein Botschafter,
der im Ausland die Interessen seines
Landes vertreten soll und dessen Land
womöglich äusserst unbeliebt ist,
wohl kaum mit grossen Sympathien
rechnen darf, mag er selbst noch so
nett sein. Und so könnte sich manch
ein Jude denken: «Wären wir nicht das
auserwählte Volk, ginge es uns viel
besser, dann würde man uns wenigstens in Ruhe lassen.» Und in der Tat
glaube ich, dass man diesem Volk viel
mehr Sympathien entgegenbringen
würde, wenn nicht gleichzeitig Satan
gegen Gott und somit auch gegen dessen Botschafter und Repräsentanten
kämpfen würde.
Kaum einer engagiert sich für die
Rechte der Kopten in Ägypten, für
das Recht der Kurden und Armenier
in der Türkei. Keiner fragt nach den
Indianern Nord- und Südamerikas, den
Aborigines Australiens und den Mauren Libanons. Die Liste könnte noch
beliebig erweitert werden. Dass man
sich weltweit hingegen so vehement
für die Palästinenser einsetzt, geschieht nicht etwa aus Nächstenliebe
oder gar aus Mitleid den Palästinensern gegenüber, sondern weil es gegen
Israel geht. Wäre der Gegner der Kurden nicht die Türkei, sondern Israel,
würde man weltweit ihrem «Rechtsanspruch» viel mehr Aufmerksamkeit
schenken. Israel ist mit hineingezogen
worden in diesen Kampf zwischen Gott
und Satan.
Das jüdische Volk aber hat als Ganzes
seinen Missionsauftrag weitestgehend
nicht erkannt und bis heute nicht erfüllt. Es ist dieser hohen Verantwortung, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht gerecht geworden. Anstatt
die Gebote und Rechtsbestimmungen
30 Nachrichten aus Israel | 5/2016
Gottes zu bewahren und den übrigen
Völkern ein Zeugnis für diesen Schöpfer-Gott zu sein, ging es seine eigenen
Wege. Erst wenn sich ganz Israel zu
seinem Messias Jesus bekehren wird,
wird es auch ohne Ausnahme ein Segen und würdiger Botschafter für alle
Völker auf Erden sein. Dies wird wohl
erst zum Tausendjährigen Reich hin
geschehen.
Blicken wir zurück auf Abraham. Gott
wählte einen Menschen aus, nämlich Abram, aus dem später Abraham
wurde, um einen neuen Abschnitt
der Heilsgeschichte zu beginnen. Mit
diesem Erwählten schloss Gott einen
Bund. In diesem Bund wurde Abraham, nebst anderen Dingen, verheissen, dass er ein Vater grosser Nationen werde, dass die gesegnet werden
sollten, die ihn segnen, und dass sein
Same (Nachkomme) die Rettung der
Menschheit bringen würde. Zum einen können wir sagen, dass die Nachkommenschaft Abrahams, nämlich
die Juden, trotz ihrer Verfehlungen
ein grosser Segen für die Menschheit
darstellte. Schon allein aufgrund der
Tatsache, dass es die Juden waren,
die uns die Bibel hinterlassen haben.
Die Juden haben uns Heiden den einzig wahren Schöpfer-Gott vorgestellt.
Aber noch viel bedeutender ist die Tatsache, dass aus diesem Volk der Retter,
der Erlöser und der Gesalbte hervorkam: Jesus Christus! Er ist der schon
im Alten Testament angekündigte
Same, der die Rettung der Menschheit bringen sollte und auch brachte
(Gal 3,16).
Gott verhiess Abraham einen Erben,
und das obwohl Abram zu dieser Zeit
ein alter Mann und kinderlos war
(1.Mo 15,2–5). Durch die Ungeduld
seiner Frau Sarai, die nicht schwanger
wurde, bekam Abram zwar ein Kind,
aber nicht von seiner eigenen Frau,
sondern von seiner ägyptischen Magd
Hagar. Dieser Sohn hiess Ismael (1.Mo
16). Und dieser bekam auch seine entsprechenden Verheissungen. Auch seine, also Ismaels Nachkommen, sollten
sehr zahlreich werden. Aber er galt
nicht als der Erbe Abrahams (1.Mo
17,15–21).
Aus Ismael entstanden schliesslich die
arabischen Beduinen-Völker. Abraham
wurde weiterhin verheissen, dass er
einen Sohn bekommen würde; diesmal
aber von seiner eigenen Frau und die∎
ser sollte dann sein Erbe sein. Missionswerk Mitternachtsruf
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