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Schnelles Netz im Kreis
Das Hungerjahr 1816/17
Rosberg ist vorn
InzweiJahrensollesfastüberallimKreisEmmendingen schnelles Internet geben. Dafür haben der
Kreis und die Telekom ein Abkommen geschlossen,wonach die öffentliche Hand 7,91 Millionen
Euro für den Ausbau zuschießt.
SEITE 2
Vor 200 Jahren herrschte in Südwestdeutschland
und der Schweiz große Not. Das „Jahr ohne Sommer“ brachte Hungerund Elendund sorgte für eineMassenfluchtausBaden.Schuldwarein11 000
Kilometer entfernter Vulkan.
SEITE 3
Formel 1: Beim Großen Preisvon
Russland in Sotschi holte sich
Mercedes-Pilot Nico Rosberg
(Foto)vor Sebastian Vettel die
Pole Position.
SEITE 13
EnBW
zahlt nicht
Der baden-württembergische
Energieversorger EnBW wird
sich nicht an den Kosten für die
Stilllegung des französischen
Atomkraftwerks Fessenheim beteiligen. Das geht aus dem aktuellen Jahresbericht des Konzerns
hervor. Grundsätzlich habe ein
solches Risiko bestanden, heißt
es darin. „Nach Auffassung der
EnBW bestand jedoch darauf
kein Rechtsanspruch des Kraftwerksbetreibers (EDF). Die EnBW
hat sich diesbezüglich im Jahr
2015 vertraglich mit der EDF geeinigt. Das Risiko ist somit entfallen.“ Zu den Details der Regelungen ist bislang nichts zu erfahren. Die Parteien haben
„strikte Vertraulichkeit vereinbart“, so eine EnBW-Sprecherin.
Der Energiekonzern hält eine
Art stille Beteiligung an dem
grenznahen Kraftwerk. Die Badenwerk AG, landeseigene Vorgängergesellschaft der EnBW,
hatte sich seinerzeit an den Baukosten des französischen Kernkraftwerks beteiligt. Im Gegenzug bekam sie 17,5 Prozent der
dort erzeugten Energie. Dieser
Strombezugsvertrag gilt weiterhin. Die EnBW muss deshalb einen entsprechenden Anteil der
Betriebskosten übernehmen. Ob
dies auch für den millionenteuren Rückbau gilt, war zwischen
französischer und deutscher Seite umstritten.
Offen bleibt, warum der Betreiber EDF nun nachgegeben
hat. Eric Straumann, Präsident
des Departements Haut-Rhin,
hält einen Deal für möglich:
EnBW könnte auf eine Entschädigung
verzichtet
haben,
schließlich
würden
deren
Strombezugsrechte mit der Stilllegung Fessenheims wertlos. Im
Gegenzug könnte die französische EDF ihre Forderungen nach
einer Rückbaubeteiligung fallengelassen haben. DAG/AMA
> Mehr dazu auf Seite 6
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Mehr als eine Wiedergutmachung
Seinen Tugenden treu geblieben, schafft der SC FREIBURG den sofortigen Wiederaufstieg in die erste Liga
Der SC Freiburg ist nach nur
einem Jahr zurück in der
Fußball-Bundesliga. Den
sofortigen Wiederaufstieg
hat die Streich-Elf souverän
und imponierend geschafft.
Und der Fußballwelt erneut
gezeigt, was mit der Treue
zu den eigenen Tugenden
– Kontinuität, Kompetenz,
Leidenschaft – in diesem
kostspielig-riskanten Geschäft machbar ist.
TONI NACHBAR
Als der Kader feststand und alle
Testspiele absolviert waren, fragte SC-Sportdirektor Jochen Saier
wenige Tage vor Beginn der Saison einen Journalisten, was er
dem Verein eigentlich zutraue.
„Die neue Sportclub-Mannschaft ist für mich eine Wundertüte“, antwortete der Zeitungsmensch, „ich würde mich nicht
wundern, wenn ihr zu Weihnachten nicht besser als auf Platz acht
liegt.“ Saier blickte etwas enttäuscht, sagte aber nur: „Na gut.“
Gestern Nacht, zwei Spieltage
vor Saisonschluss, steht Saier
nach dem 2:1 in Paderborn überglücklich neben dem Vereinspräsidenten Fritz Keller sowie Trainer Christian Streich und reckt
überglücklich in Jubelpose die
Hände nach oben. Ein „Wir haben
es euch allen gezeigt“ liegt in der
Luft.
Denn vor rund einem Jahr, als
nach einem unglücklichen 1:2 in
Hannover der vierte Erstliga-Abstieg des Vereins besiegelt war,
vernahm man nicht nur an
Stammtischen die düstere Prognose: „So rasch kommen die
nicht wieder.“ Der Sportclub war
nicht nur abgestiegen, sondern
musste auch viele seiner Leistungsträger hergeben. Keinen
Roman Bürki, Vladimir Darida,
Der Vater des jüngsten SC-Erfolgs vor den dankbaren Fans: Der SC-Trainer hat in dieser Saison das Maximum aus dem Team geholt.
Admir Mehmedi, Oliver Sorg, Jonathan Schmid, Stefan Mitrovic
oder Sascha Riether mehr unter
Vertrag zu haben, bedeutete, eine komplett neue Mannschaft
aufbauen zu müssen.
–
Maximales herausgeholt
–
Keiner der Vereinsverantwortlichen zweifelte daran, wem das
am ehesten gelingen kann. Das
bedingungslose Vertrauen in
Trainer Streich bekommen nun
Keller, Saier und C0. vielfach zurückbezahlt. Der SC-Coach hat
aus der aktuellen Mannschaft
des Vereins in diesem Jahr das
Maximum herausgeholt, wenn
nicht sogar noch mehr herausgepresst. Dass der Sportclub aufsteigt, ist schon mehr als eine
Wiedergutmachung, die nun
winkende Meisterschaft vor
dem mit allen Mitteln ausgestatteten und personell exquisit besetzten Liga-Krösus aus Leipzig
das Nonplusultra.
Wenn nun Streich behauptet,
der Sportclub hätte in dieser
Spielzeit auch viel Glück gehabt,
ist dies deutlich weniger als die
halbe Wahrheit. Sogar die These,
die Mannschaft spielte auswärts
viel schwächer als daheim, ist
hinfällig: Widerlegt wird sie
schlicht und einfach von der großen Punktezahl, die Petersen
und Kollegen in der Fremde
sammelten. Wahr ist vielmehr:
Die SC-Verantwortlichen besaßen ein überaus glückliches
Händchen bei der Zusammensetzung der Mannschaft, die nun
den Verein in die deutsche Fußball-Elite zurückführt.
Es begann schon damit, dem
jungen Torhüter Alexander
Schwolow zuzutrauen, ein würdiger Nachfolger für die in Freiburg ins Rampenlicht gerückten
Torhüter Oliver Baumann und
Roman Bürki werden zu können.
Es setzte sich fort mit der Hartnäckigkeit, Nils Petersen fest zu
verpflichten, einen Vincenzo
Grifo oder Amir Abrashi nach
Freiburg zu holen. Und gipfelte
in der richtigen Entscheidung,
im Winter auch noch Florian
Niederlechner und Pascal Stenzel auszuleihen. Aus ihnen und
den Abstiegs- Überlebenden
Höfler, Philipp, Kempf und Günter formte Streich ein Team aus
einem Guss, dessen Erfolgshun-
Biervielfalt erleben!
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ger und Einsatzfreude von Sieg
zu Sieg stieg. Nichts am Sportclub-Aufstieg ist zufällig. Er ist
die gerechte Belohnung einer
Kollektivleistung, vor der man
nur den Hut ziehen kann.
Was nun folgt, ist leicht vorhersagbar: Der Sportclub muss
sich in den nächsten Wochen auf
vier bis fünf Positionen verstärken, um in der ersten Liga zu bestehen. Schon die Wahl seines
neuen Hauptsponsors belegt, wo
der Verein im wirtschaftlichen
Ranking den Kampf gegen Bayern München, Borussia Dortmund oder Schalke 04 aufnimmt. Es geht wieder einmal
nur um den Klassenerhalt, mehr
ist nicht zu erwarten, aber große
Überraschungen schafft der SC
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2 LOKALES
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Sozialarbeiter
akzeptiert Strafbefehl
Einspruch im FALL ALESSIO zurückgezogen
Der für den totgeprügelten Alessio zuständige Jugendamtsmitarbeiter hat die gegen ihn verhängte Geldstrafe nun doch akzeptiert. Das sagte sein Rechtsanwalt Robert Phleps dem
Sonntag. „Zum Schutz seiner Familie und eigenen Person hat
mein Mandant den Einspruch
gegen den Strafbefehl zurückgenommen“, so der Freiburger
Strafrechtler.
Damit ist der inzwischen in einer anderen Abteilung des Landratsamts
Breisgau-Hochschwarzwald tätige Sozialarbeiter rechtskräftig verurteilt.
Staatsanwaltschaft und Gericht
werfen ihm „fahrlässige Tötung
durch Unterlassen“ vor, weil er
Alessio nichtvon seinem Stiefvater in Lenzkirch getrennt hat.
Dieser misshandelte den Dreijährigen im Januar 2015 zu Tode.
Hätte der frühere Jugendamtsmitarbeiter seinen Einspruch aufrechterhalten, wäre es
zu einer öffentlichen Gerichtsverhandlung gekommen. Dabei
wäre sicher auch die Frage erörtert worden, ob er für die Fehlentscheidungen innerhalb seiner Behörde allein verantwortlich war. Doch dazu kommt es
nun nicht. Stattdessen zahlt der
45-Jährige eine Geldstrafe von
drei Monatsgehältern. Diese
Strafhöhe liegt knapp unterhalb
der Grenze, ab der ein Eintrag ins
Vorstrafenregister erfolgt wäre.
Somit gilt er künftig als nicht
vorbestraft. Arbeitsrechtliche
Konsequenzen muss der Mitarbeiter nicht befürchten. Es sei lediglich vereinbart worden, dass
seine Versetzung innerhalb des Frank Bothe von der Telekom (links) und Landrat Hanno Hurth bei der Vertragsunterzeichnung.
Sozialdezernats dauerhaft bleibe, so das Landratsamts.
Derzeit laufen bei der Staatsanwaltschaft Freiburg noch Ermittlungen gegen weitere Verantwortliche der Kreisbehörde.
Diese Verfahren sind noch nicht
DAG
abgeschlossen.
Nicht länger abgehängt
In zwei Jahren soll es fast überall im Kreis Emmendingen SCHNELLES INTERNET geben
KURZ GEFASST
EMMENDINGEN
Haselwald-Entscheid am 12. Mai
Nachdem der Emmendinger Gemeinderat in seiner Sitzung
am Dienstag für eine doppelte Pattsituation in Sachen Neubaugebiet Haselwald/Spitzmatten gesorgt hatte, hat Oberbürgermeister Stefan Schlatterer nun von Amtes wegen Widerspruch eingelegt und damit eine erneute Abstimmung
innerhalb von drei Wochen erwirkt. Wie die Stadtverwaltung
mitteilt, soll diese am 12. Mai stattfinden. Bei der kontrovers
geführten Sitzung hatte die Stadtverwaltung zwei Varianten
zur Abstimmung gestellt: 1. Die Rücknahme des Gemeinderatsbeschlusses vom 22. Dezember, der die Stadtverwaltung
mit der Prüfung beauftragt hatte, ob das fragliche Areal geeignet
wäre, den Bedarf an Wohnraum zu decken. 2. Die Zulässigkeit
eines von der Bürgerinitiative „Rettet Haselwald/Spitzmatten“
zur Verhinderung einer Bebauung angestrebten Bürgerentscheids. Beide Varianten erhielten jeweils zwölf Ja- und zwölf
DS
Nein-Stimmen. Damit galten sie beide als abgelehnt.
EMMENDINGEN
Fahndung nachVerdächtigem läuft
Im Zusammenhang mit drei Sexualstraftaten Ende März im Bereich des Emmendinger Bahnhofes sucht die Polizei weiterhin
nach diesem Mann (Phantombild). Der
Verdächtige ist demnach 20 bis 23 Jahre
alt, etwa 1,60 Meter groß und schlank, er
hat gebräunte Haut, schwarze Haare, die
seitlich kurz rasiert sind, und ein „südländisches Aussehen“. Bei den Übergriffen waren
Frauen im Alter von 18, 30 und 51 Jahren mit Gewalt angegriffen
und sexuell belästigt worden. Alle drei konnten sich wehren
und den Täter in die Flucht schlagen. Die Kriminalpolizei bittet
DS
um Hinweise unter Telefon 07 61/8 82 57 77.
eAngel
u
l
B
Cabaret • Nightclub
In zwei Jahren sollen 95 Prozent der Haushalte im Landkreis Emmendingen mit
schnellem Internet versorgt
sein. Damit dies gelingt,
haben der Kreis und die
Telekom ein Abkommen
geschlossen, wonach die
öffentliche Hand 7,91 Millionen Euro für den Ausbau
zuschießt.
MICHAEL HABERER
Der Ausbau beginnt wohl im Juni in Kenzingen. Ein symbolischer Spatenstich soll deutlich
machen, dass es jetzt auch für
jene 15 Kreisgemeinden, bei denen das Internet schwach auf der
Brust ist, zur Sache geht. Dies
kündigten Landrat Hanno Hurth
und Frank Bothe, Leiter der Telekom-Technik
in
Südwestdeutschland, bei einem Pressegespräch an. Wenn für den Raum
Kenzingen-Malterdingen alles
glatt läuft, sollte hier im Januar
2017 eine Netzgeschwindigkeit
von mindestens 30 Megabit pro
Sekunde (MB) drin sein.
Die Telekom hat den Kreis in
Cluster aufgeteilt, in denen das
Netz ausgebaut wird. Diese Cluster und damit verbunden die
Reihenfolge des Ausbaus seien
nach technischen und organisatorischen Gesichtspunkten ausgewählt worden, sagte Bothe. Im
Juli soll das Netz von Simonswald überplant werden und im
April 2017 dort mindestens 30
MB in den Haushalten zu haben
sein. Von September diesen Jahres bis Juni 2017 kommt der Cluster Biederbach, Elzach, Gutach
und Winden dran. Bis August
2017 soll das Gebiet Emmendingen, Freiamt, Reute und Teningen abgeschlossen sein. Im November 2017 soll das schnelle Internet für das Gebiet Herbolzheim,
Rheinhausen
und
Weisweil stehen. In Januar 2018
ist es dann für den Raum Denzlingen, Vörstetten, Waldkirch
und Gutach so weit. Zuletzt
kommt der Nordrand des Kaiserstuhls zum Zuge. Die Gemeinden von Bahlingen bis Wyhl sollen in zwei Jahren so weit sein.
Die Technik, mit der die Telekom das Netz überall auf zack
bringen möchte, ist unterschied-
lich. Ein guter Teil davon ist das
Verlegenvon Glasfaserkabeln bis
an die grauen Verteilerkästen
am Straßenrand. Laut Bothe hat
die Telekom hier 100 Kilometer
Tiefbau vor sich. Von diesen Verteilerkästen aus soll dem Kupferkabel mit der Vektoring-Technik
Beine gemacht werden. Gleichzeitig erschließe die Telekom 18
Neubaugebiete im Kreis mit einem Breitbandnetz, das die Glasfaser bis in die Häuser bringe, erklärte Bothe. Wenn später in jenen Bereichen, wo das Kupferkabel liegen bleibt, der Bedarf an
Geschwindigkeiten bis zu 200
MB vorhanden sei, könne auch
da nachgerüstet werden, versicherte Bothe.
Insgesamt werde die Telekom
Investitionen in einem „mittleren zweistelligen Millionenbereich“ in den Ausbau des Internets im Kreis stecken. Konkreter
wollte Bothe nicht werden. 7,91
Millionen Euro tragen je zur
Hälfte der Kreis und die 15 betroffenen Kommunen bei. Nun
ist aus Berlin die Zusage über
fast vier Millionen Euro Fördermittel gekommen. Man hoffe
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Millionen Euro vom Land, verkündete Hurth. Die Hoffnung
gründet auf dem Umdenken in
Stuttgart, von dem Hurth berichtete. Wie auch der Kreis setzte die Landesregierung auf den
Ausbau eines öffentlichen Breitbandnetzes in Gebieten, wo der
hochkarätige
Internet-Anschluss für Unternehmen wie
die Telekom nicht lukrativ erscheint.
Im Kreis war man schon so
weit, dass 2014 die Gründung eines Zweckverbandes von Kreistag und Gemeinderäten abgesegnet war, um selbst in den Ausbau des Breitbandnetzes einzusteigen. Doch dann hat eine
Markterkundung klargemacht,
dass das eigene Netz finanziell
eine Nummer zu groß ist. Deshalb hat man eine Konzession
für den Breitbandausbau ausgeschrieben, bei dem der Kreis Gelder zuschießt, damit der ausgesuchte Dienstleister mit seinem
Kabel auch in die für ihn nicht
wirtschaftlichen Ecken des Kreises kommen kann. Am 25. Januar
hat dann der Verwaltungsausschuss des Kreistages der Telekom den Zuschlag erteilt.
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BILD: MICHAEL HABERER
liche mit einbinden und Flüchtlinge in die Arbeit mit einbeziehen“, sagt 48-Grad-Süd-Chef Patrick Krezdorn bei der Eröffnung.
Die Beschäftigungsgesellschaft
betreibt mittlerweile fünf Fairkauf-Kaufhäuser im Landkreis –
zwei in Emmendingen, jeweils
eines in Herbolzheim und Endingen und nun das in Denzlingen.
Kurz nach 9 Uhr fällt der Strom
an der Uniklinik aus. Das NOTSTROMAGGREGAT springt umgehend an und sorgt dafür, dass
der Klinikbetrieb weiterläuft.
Neue Notfallpatienten werden
fürs Erste auf umliegende Kliniken verteilt. Nach fünfeinhalb
Stunden ist der Schaden behoben. Mögliche Ursache: Bei der
Schwarzwaldmilch wird ein
Blockheizkraftwerk installiert,
dabei werden zwei Trafostationen vom Netz genommen. Kurzzeitige Stromausfälle gibt es
auch andernorts.
Mittwoch
Der Winter ist zurück, und hoch
oben schneit es sogar: Auf dem
KANDEL liegen 45 Zentimeter
feinster Schnee. Kurzentschlossen werden die Skilifte wieder
angeworfen. Für vier Stunden
darf die Winterwunderwelt noch
einmal aufleben.
Bilder von KRIEG UND FRIEDEN sind ab sofort im Haus am
Festplatz in Emmendingen zu
sehen. Es sind prämierte Werke
von Schülern, die beim Europäischen Schülerwettbewerb teilge-
Samstag
’s Bad ist eröffnet: Als erster Akt nach den Eröffnungsreden stürzte sich
FOTO: TJA
gestern Turmspringer Stephan Alt ins Wasser.
nommen haben. Wegen der
Pfingstferien sind sie schon jetzt
zu sehen und nicht erst am Europatag am 9. Mai. Die Ausstellung
dauert bis zum 6. Juni.
Haben Freiburgs Mieter jahrelang zu viel Geld gezahlt? Ein
Münchner Statistikprofessor hat
sich mit dem MIETSPIEGEL der
Stadt befasst und dabei laut Badischer Zeitung festgestellt, dass
die Mieten wegen eines Rechenfehlers fünf Prozent zu hoch
sind. Ob das Konsequenzen hat
und wenn ja welche, ist im Moment noch unklar.
Freitag
„Alles für alle“ will das neue
Kaufhaus im ehemaligen Schlecker-Laden in Denzlingen bieten
und das nachhaltig und zu günstigen Preisen. Das dürfte klappen, handelt es sich doch um ein
SECONDHAND-KAUFHAUS der
Beschäftigungsgesellschaft 48
Grad Süd. „Wir wollen Ehrenamt-
Das Blechbläserensemble der
Musikschule spielt Händels
WASSERMUSIK,
Oberbürgermeister Roman Götzmann begrüßt die zahlreichen Gäste aus
Politik und Gesellschaft neben
dem azurblau leuchtenden 50Meter-Becken. 20 Monate haben
Planung und Bauarbeiten gedauert, heute dürfen die Waldkircher ’S BAD endlich in Besitz
nehmen. Nur wenige Schwimmer wagen sich bei Sonnenschein, aber noch kühlen Außentemperaturen ins Nass. Eineinhalb Salti rückwärts mit halber
Schraube: So elegant taucht Stephan Alt, baden-württembergischer Landesmeister vom 3-Meter-Brett, vom Turm ins neue
SIR/TJA
Springerbecken ein.
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Massenflucht
aus Baden
Als die Menschen mit dem Vieh grasten: Das HUNGERJAHR 1816/17
Erloschen war der Sonne Schein;
die Sterne
Bewegten trüb sich durch den
ew’gen Raum (...)
Der Morgen kam und ging, doch
ward’s nicht Tag.
George Gordon Lord Byron,
„Finsternis“, April 1816
oder ist nur noch für den vierfachen Preis zu haben. In Freiburg
kostete ein Sester Weizen (15 Liter) im Januar 1815 noch knapp
eineinhalb Gulden, im Juni 1817
muss man dafür beinahe sieben
Gulden zahlen. Die Preise für Hafer, Roggen, Gerste steigen ähnlich. In Zeitungen und auf Anschlagbrettern finden sich KariIRENE KRAUSS
katuren von „HungerwucheRENÉ ZIPPERLEN
rern“, die mit ihren Vorräten
obszöne Gewinne einstreichen –
Anfang 1817 ist das Dreiländerund dafür am Baum baumeln.
eck in Aufruhr: Tausende ströEin Großteil der Bevölkerung
men zusammen, um den flamgibt schon in gewöhnlichen Jahmenden Predigten der Juliane
ren mehr als 50 Prozent seines
von Krüdener zu lauschen, die
Budgets für Essen und Trinken
mit ihrem Gefolge von bald 100
aus. Vielerorts bleibt der BrotPersonen durchs Dreiländereck
preis zwar stabil, doch wird das
zieht und so heftig gegen die ReiGewicht laufend verringert. Am
chen wettert, dass ihr die BehörEnde sind die kleineren, „Kreuden die Kriminalpolizei auf den
zerbrote“ genannten Weißbrote
Hals hetzen, um sie endlich los„nicht größer als Wallnüsse“ erzuwerden. Die baltische Endzeitinnert sich der Arzt Adolf Kußpredigerin kündet vom neuen
maul. In Freiburg, hat „ein KreuReich Gottes, aber vor allem vom
zer Brod“ zuletzt nur noch ein
Umsturz, denn dieses Reich werDrittel des ursprünglichen Gede den Armen gehören. Sie richwichts − rund 23 Gramm.
tet Suppenküchen ein und wird
Auf beinahe jede erdenkliche
messianisch gefeiert. Denn Stadt
Art versuchen die Menschen ihund Land darben und leiden
ren Hunger zu stillen. Mit Stroh,
Hunger. Vom Grenzacher Hörnli
Sägemehl, Baumrinde und Heuaus belagert sie die „millionenblumen strecken sie den Brotreiche Stadt“ regelrecht und wetteig, wie eine stadtamtliche
tert gegen die untätige RegieÜberprüfung aus dem Schwarzrung. Die Stimmung wird immer
wald im Februar 1817 ergibt. „Die
explosiver. Und nicht
Noth“, schreiben die Inspekteunur hier. In Teilen
re, müsse „den höchsten Grad
Frankreichs
erreicht haben“. Ruprecht Zolliherrscht der
kofer beobachtet in der Schweiz
Ausnahme„eckelhafteste Speisen, Brei aus
zustand, in
Knochenmehl,
zerriebenem
Irland die
Heu, Hunde, Katzen. Kinder weiAnarchie.
den wie die Schafe.“ Die SchriftVor 200
stellerin Rahel Varnhagen beJahren
richtet am 29. April 1817 aus dem
spielt in MitMarkgräflerland: „Hier isst man
teleuropa das
Brot aus Baumrinde, und gräbt
Wetter verrückt
tote Pferde aus; das Vieh stirbt
und hungert die
den Bauern aus Mangel an Gras
Menschen aus. Beund Futter.“
sonders betroffen: SüdwestHunger wird zum Massenphädeutschland und die Schweiz.
nomen, wie die Chronik der
Dauerregen bis Ende April,
Stadt Waldshut zusammenfasst:
Schneeschauer und Frost im
„Zu dieser Zeit (7. Juni 1817, die
Frühsommer, ein Hochsommer
Red.) mußt sozusagen alles spamit Hagelstürmen bei Temperaren, vielen Menschen mußten
turen um die 10 Grad Celsius.
sehr hunger leidten, auch seind
Auch die amerikanische Ostküsmehrere aus Mangel der Lebenste erlebt im Hochsommer dichte
mittel, folglich Hunger gestorSchneeschauer, in China gibt es
ben.“ In der Freiburger Zeitung
gewaltige Überschwemmungen,
mehren sich die Todesanzeigen
in Indien bleibt der Monsun aus.
mit dem Hinweis auf „Abzeh1816 geht als das „Jahr ohne
rung“. Es grassieren HungerSommer“, als „Achtzehnhundert- „Viele Menschen mußten
typhus, Pocken, die Ruhr.
underfroren“ in die Chroniken sehr hunger leidten ... “
Die Behörden ergreifen oft
ein. Am Hochrhein gibt es bis En- –
de April keinen einzigen Tag, an Das ist harmlos ausgedrückt. Die strenge Maßnahmen: In Basel
dem man Getreide hätte aussä- Ernteausfälle führen überall zu wird, um Weizen zu sparen, weien können. In Lindau war am 2. großer Not und Hunger. Brot ßes Brot verboten. 1817 wird in
August noch nicht einmal die fehlt in der Region fast völlig Freiburg die Polizei angewiesen,
sie solle Bettler „in
Rebenblüte abgeschlosder Stadt und auf
sen. Es ist zu kalt und zu
den Landstraßen ohnass auch für Kartoffeln,
ne Rücksicht des AlObst und Gemüse. Am 5.
ters festnehmen bei
August 1816 vernichtet
schmaler Kost und
ein massiver Hagelkörperlicher Züchtischauer vielerorts im
gung“. In der Schweiz
Land die gesamte Getreiführen Bettelverbodeernte. Gerade für das
te in den Tälern zu
landwirtschaftlich geschrecklichen Szeprägte Baden eine Katanen auf den Bergen.
strophe. Aus der Schweiz
Die in ihren Hütten
heißt es: „Die Menschen
festgesetzten Baugrasen mit dem Vieh.“
ernfamilien verelen1817 folgt als fürchterliden und verhunches Hungerjahr. Denn
gern.
als es endlich wieder
Im
November
wärmer wird, kommen
1816 erhöht Baden
mit dem Föhn große
den Ausfuhrzoll auf
Überflutungen. Auf dem
alle Lebensmittel,
Konstanzer Marktplatz
ein halbes Jahr späfahren Kähne.
ter wird die Ausfuhr
Was damals niemand
gänzlich verboten.
wusste: Die Ursache für Von Grenzach aus sorgt Juliane von Krüdener (mit
die
Klimakatastrophe Haube unter der Türe) für Aufruhr. Oben: „Hungerta- Die Kirchen bieten
liegt nicht hinter der ler“ gedenken des Schreckens und feiern die ersten Ern- Armenspeisungen,
FOTOS: BROTMUSEUM ULM/ZVG und in neu entstanHimmelspforte, sondern tewagen 1817.
11 000 Kilometer östlich von Europa. Am 10. April 1815 explodiert der Vulkan Tambora in Indonesien. Ein Tsunami tötet
wohl 100 000 Menschen. Geologen schätzen, dass riesige Aschewolken und gewaltige Mengen
an Schwefelgasen rund 43 Kilometer hoch in die Stratosphäre
geschleudert werden. Sie verteilen sich weltweit in der Atmosphäre, ein Staubschleier aus
Schwefelteilchen lässt noch monate- und jahrelang weniger
Sonneneinstrahlung auf die Erde.
Die Folgen sind fatal: Die Temperaturen fallen um bis zu vier
Grad unter das langjährige Mittel. Fortwährend düstere Wolkengebilde und Staubschleier ergeben ein apokalyptisch anmutendes Szenario. Der englische
Dichter Lord Byron schreibt im
April 1816 am Genfer See ein düsteres Gedicht: „Die helle Sonne
war ausgelöscht, und die Sterne
wanderten sich verdunkelnd
durch ewige Räume... “
Die Menschen in Baden und
Württemberg, im Elsass, in Tirol
und Vorarlberg sowie in der
Nordostschweiz trifft das fatale
Wetter 1816 zu einem denkbar
ungünstigen Zeitpunkt. Schon
seit 1811 sind die Sommer andauernd nasskalt, sind die
Ernten schlecht. Zudem leiden weite
Landstriche des
deutschen
Südwestens
unter den
auszehrenden Folgen
der Napoleonischen Kriege mit Plünderungen
von
Äckern,
Feldern
und Viehställen. Allein
Lörrach muss zwischen 1813
und 1814 rund 330 000 Soldaten
versorgen – auf Kosten der Bevölkerung. Auch im „sonst so reichen Breisgau und in der Stadt
Freiburg insbesondere“, schreibt
der dortige Lokalhistoriker Heinrich Schreiber, spüre man die
Verarmung durch jahrelange
Truppendurchzüge, „als das
nächstfolgende Jahr 1816 zu einem wirklichen Mißjahr wurde“.
–
Was auf den ersten Blick
wirkt wie eine Landidylle,
zeigt auf den zweiten die
Schrecken des Jahres 1817:
Die hungernden Kinder
halten sich schreiend den
Bauch, die Menschen
„grasen mit dem Vieh“. Eine gute Ernte macht nur
einer: der Schnitter namens Tod. Bilder einer anonymen „Hungertafel“
aus dem Herbst 1817.
FOTOS: TOGGENBURGER
MUSEUM LICHTENSTEIG
denen Suppenküchen wie in Lörrach und Basel lindert „Rumfordsuppe“ aus Erbsen und Graupen
die schlimmste Not. Am 25. März
1817 beschließt das Großherzogtum Baden die Gründung des
Wohltätigkeitswesens in allen
Gemeinden. Im Juli werden Ärzte und Geistliche aufgerufen,
mehr zu tun, um das „Elend zu
lindern“.
Doch all das reicht kaum aus.
Die Endzeitpredigerin Juliane
von Krüdener schreibt dem badischen Innenminister, in Basel
lebten „tausende ohne Arbeit
und Unterstützung, erschöpfte
und halbverhungerte Mütter“.
Der russische Zar schickt
100 000 Rubel und wird unterwürfig gefeiert.
–
Baden wird zum
Auswanderungsland
–
Die Not führt zu einer großen
Migrationswelle: Allein in den
ersten Monaten des Jahres 1817
wandern offiziell 16 361 Menschen aus Baden nach Amerika
aus, die Quote illegal Ausgewanderter soll bei weiteren 50 Prozent liegen. Aus dem Dreisamkreis um Freiburg verkaufen
13 842 legale Auswanderungswillige ihr gesamtes Hab und Gut
für eine Schiffsfahrkarte über
den Rhein nach Amsterdam, um
von dort aus in die Neue Welt zu
gelangen.
Die Freiburger Zeitung füllt
sich seitenweise mit „Liquidationen“. Und es gibt eine neue Rubrik: Wer offiziell auswandert,
musste das in der Presse bekannt machen, damit sämtliche
Schulden bei den Gläubigern beglichen würden. Die Anzeigen
füllen bald eine eigene Beilage.
Nicht allen glückt die Ausreise.
Im Mai 1817 sollen 30 000 Menschen aus der Schweiz, Baden,
dem Elsass in Amsterdam gestrandet sein. Badische Landesbeamte berichten von zwei Familien aus Unteralpfen bei Albbruck, die an betrügerische
Schleuser gerieten: „Als sie in
Amsterdam ankamen, war niemand zu finden, der sich ihrer
annahm. Sie waren betrügerischen Agenten in die Hände gefallen und das ausbezahlte Geld
warverloren. Die armen betrogenen Leute mußten sich schließlich noch glücklich schätzen, daß
sie auf Kosten des badischen
Staates wieder heimreisen konnten in den Hotzenwald.“
Auch Chresostiumus Weis
wandert 1817 von Emmendingen
nach Baltimore aus. Gerade angekommen und mit Schuldscheinen belastet, muss er seine
zwei Buben als Arbeiter an amerikanische Kaufleute „verkaufen“. Angesichts der „traurigen
Folgen“ der Auswanderungswelle beschließen am 23. Mai die Behörden, die Auswanderung aus
Baden zumindest vorübergehend zu verbieten.
Die Hungerjahre werden aber
auch zum Nährboden wichtiger
Neuerungen. Die Regierung erlässt Maßnahmen zur Förderung von Ackerbau und Viehzucht, um Erträge zu steigern. In
Württemberg ruft König Wilhelm I. im März 1818 das erste
„Landwirtschaftliche Hauptfest
zur Verbesserung der Viehzucht“ aus, heute besser bekannt
als Cannstatter Wasen. In Hohenheim gründet der Landesherr die landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt, die heute als Universität internationalen Ruf genießt.
Noch 1816 gründet der badische
Großherzog in Karlsruhe die
erste Leihaus- und Ersparnisskasse zur Daseinsfürsorge für
Kleinsparer, 1818 folgt die „Württembergische Spar-Casse“ − die
heutige Landesbank. In Baden
beginnt der Ingenieur Johann
Gottfried Tulla 1817 mit der Begradigung des Oberrheins, um
neue landwirtschaftliche Flächen zu schaffen und die Folgen
schwerer Überflutungen zu reduzieren.
Am 29. August 1817 ist Basel
noch einmal in Aufruhr: Der
Bauer Daniel Keßler rollt mit seinem Fuhrwerk aus Neuenburg
nach Süden. Seine Ladung: Getreide und Früchte. Die Badischen Ausfuhrverbote sind aufgehoben, sein Fruchtwagen ist
der erste, der in Basel eintrifft.
Der Hunger ist besiegt.
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4 LOKALES
GESICHT DER WOCHE
DIE GERETTETE KATZE VON IHRINGEN
Hilflos in der Regenrinne
J
eder kann für 15 Minuten be- sitzerin, die zwei Häuser weiter
rühmt werden, meinte einst lebende Rentnerin Margrit
der Medientheoretiker Mar- Mößner, verfolgte das mit
shall McLuhan. Für die drei Jah- Schrecken. Und schöpfte wiere alte Katzendame Miggi traf
der neue Hoffnung, als die Feudas am vergangeerwehrmänner danen Sonntag zumit begannen, das
mindest in Bezug
Rohr auseinanderauf ihren Heimatzuschrauben. Aus
ort Ihringen zu. 17
dem obersten
Feuerwehrmänner
Rohrstück lugten
waren für ihre Retbald zwei Katzentung im Einsatz,
augen, mitsamt
die OrtsdurchRohr wurde Miggi
gangsstraße wurde
nach unten gegesperrt, die Badischafft und der BeMehr als das Gesicht
sche Zeitung versitzerin übergemeldete den glück- war da vom Gesicht der ben. Die hatte nun
lichen Ausgang der Woche noch nicht zu se- zwar „ihren GotFOTO: KOCHER tesdienst verpasst“,
hen.
Aktion. Hilflos in
der Regenrinne am
war aber dennoch
Dach eines dreistöckigen Hau- überglücklich über den Verlauf
ses hatten Nachbarn die Katze
des Sonntagmorgens. „Sie war
entdeckt, erste Bergungsversu- völlig verdreckt, ich habe sie
che scheiterten. Also die Feuer- dann mit warmem Wasser abwehr. „Über die Leitstelle wurde gewaschen, den Rest des Tages
uns der Vorfall gemeldet, der
hat Miggi an der Heizung verfür das Tier als lebensbedrohbracht“, erzählt Mößner. Auch
liche Lage einzuschätzen war“,
die Tage danach sei Miggi noch
erläutert Hubert Lay, Komman- arg mitgenommen gewesen,
dant der Ihringer Feuerwehr. Ei- mittlerweile habe sie sich aber
ne Einschätzung, die sich vor
wunderbar erholt und auch
Ort bestätigte: „Sie war völlig
erstmals kurz das Haus wieder
verängstigt und durchnässt, al- verlassen. Selbst ihre letzte Sorleine wäre sie da wohl nicht
ge wurde Margrit Mößner bald
mehr runtergekommen“, meint wieder los: Der Einsatz wird von
Lay. Eine große Leiter wurde
der Gemeinde übernommen,
ausgefahren und Miggi rutsch- auf dem Rathaus hat sich Mößte ob der großen Aufmerksam- ner schon bedankt. Und für die
keit, die ihr da plötzlich zuteil
Feuerwehr soll es noch eine Kiswurde, erst einmal ins Abfluss- te Bier geben.
OTTO SCHNEKENBURGER
rohr der Regenrinne. Miggis Be-
KURZ GEFASST
ISLAM-DEBATTE
kenntnis der islamischen Religion“. Vielmehr laufe „das
Emmendinger
Ansinnen, eine Religion als
Religionen gegen AfD Fremdkörper zu brandmarken“,
dem Grundgesetz zuwider und
In der von der Alternative für
untergrabe zudem „die GrundDeutschland (AfD) angeheizten festen christlich-abendländiDebatte, ob der Islam mit dem scher Werte“, heißt es in dem
Grundgesetz vereinbar sei, ha- Schreiben, die Gruppe an die
ben sich die im „Interreligiösen verschiedenen Ebenen der AfD
Trialog in Emmendingen“ (Int- geschickt hat, wie Klaus Broßys,
re) verbundenen vier Glaubens- derzeit evangelischer Pfarrer
gemeinschaften zu Wort gean der Stadtkirche Emmendinmeldet. Die Gruppe aus jüdigen, erklärt. Intre sei überzeugt,
schen, islamischen, evangelidass „jede Religion Werkzeug
schen und katholischen
des Friedens und Miteinanders
Geistlichen und Kulturschafsein kann und soll“ und dass
fenden widerspricht der Aus„Radikalisierung und Abgrensage von AfD-Angehörigen, der zung auf einer Seite notwendig
Islam sei nicht Religion, sondasselbe auf der anderen Seite
dern politische Ideologie, vefördern“. Insofern spiele die
hement. Diese Behauptung
AfD tatsächlich radikalen IsSIR
zeuge „von einer völligen Unlamisten in die Hände.
EMMENDINGEN
Vortrag zu Patientenrechten
„Meine Rechte als Patient“ lautet der Titel eines Vortrags, zu
dem die Selbsthilfegruppe Delfin für Prostatakrebspatienten
im Kreis Emmendingen morgen, 2. Mai, ab 19.30 Uhr einlädt.
Referent ist Rechtsassessor Christian Morgenstern. Der Abend
im Raum U1 im Nebengebäude des Kreiskrankenhauses richtet
sich nicht allein an Prostatakrebspatienten, sondern soll Hilfe
DS
und Wegweiser für alle Interessierten sein.
Der Sonntag · 1. Mai 2016
„Aus der Tabuzone holen“
Christine Burghardt, Ausbilderin in Emmendingen, über GEWALT IN DER PFLEGE
Gewalt in der Pflege ist ein
Tabu, das häufiger vorkommt, als man sich vorstellt. Christine Burghardt,
Leiterin der Abteilung Altenpflege an den Gewerblichen und Hauswirtschaftlich-Sozialpflegerischen
Schulen Emmendingen
(GHSE), unterrichtet künftige Altenpfleger. Sie erklärt
die Ursachen der Gewalt
und nennt Auswege.
Ja, aber wer keine fremde Hilfe
zulässt, ist oft irgendwann am
Ende. Dabei wären Phasen der
Erholung so wichtig, damit es
nicht zu Überlastung und Gewalt kommt. Es gibt ja auch vonseiten der Pflegeversicherung
Hilfe. Macht die private Pflegeperson Urlaub oder ist sie durch
Krankheitvorübergehend an der
Pflege gehindert, übernimmt
die Pflegeversicherung die nachgewiesenen Kosten einer Ersatzpflege bis zu sechs Wochen pro
Kalenderjahr. Das ist die sogenannte
Verhinderungspflege.
Ein Anspruch auf Verhinderungspflege besteht, wenn die
Pflegeperson den Pflegebedürftigen mindestens sechs Monate
in ihrer häuslichen Umgebung
gepflegt hat.
Frau Burghardt, wie kann es zu
problematischem, aggressivem
bis hin zu gewalttätigem Verhalten in Pflegebeziehungen
kommen?
Die Ursachen sind unterschiedlich. Wenn Angehörige pflegen,
können familiäre Spannungen
Gewalt auslösen. Vor allem,
wenn das Verhältnis schon vor
Übernahme der Pflegeverantwortung belastet war. Auch
Überlastung ist ein wesentlicher
Aspekt. Wenn der Pflegende bei
der Pflege an seine Grenzen
kommt, steigt das Risiko, aggressiv zu werden. Dies beginnt, wie
Studien zeigen, oft mit verbalen
Attacken. Pfleger, die handgreiflich werden, agieren im Vorfeld
mit verbaler Gewalt. Doch pflegende Angehörige oder Pflegefachkräfte können auch Opfer
von Gewalt werden. Eine Ursache hierfür können psychische
Erkrankungen des zu Pflegenden sein. Wenn zum Beispiel ein
an Demenz erkrankter Mensch
wegen seiner Krankheit Situationen verkennt oder nicht mehr
einordnen kann. Dann erwächst
unter Umständen aus Frustration oder Hilflosigkeit Aggression.
Sei es in Form von Beschimpfungen oder Handgreiflichkeiten.
Es gibt auch den Fall, dass die
pflegebedürftige Person mir gegenüber gewalttätig wird. Wie
gehe ich mit dieser Situation um?
che. Manchmal merken wir das
erst in der Überforderungssituation selbst. Wenn uns etwa die
Hand ausrutscht, wir darüber erschrecken und ein schlechtes Gewissen bekommen.
Was kann ich tun, wenn ich überfordert bin?
Gewalt entsteht oft aus Überforderung und kommt auf vielfältige
Weise zum Vorschein, sagt ChristiFOTOS: SPE/DPA
ne Burghardt.
weiß, er isst kein Schweinefleisch und ihm trotzdem
Schweinefleisch reiche. Damit
Welche Arten von Gewalt geübergehe ich denjenigen und
genüber den Pflegebedürftigen
entmündige ihn. Wenn ich einen
gibt es?
alten Menschen ganz nah an den
Tisch setze, enge ich ihn ein und
Verbale Gewalt zum Beispiel verhindere ich, dass er sich frei
fängt schon da an, wenn eine bewegen kann. Auch das ist eine
Pflegekraft den zu Pflegenden Art von Gewalt.
unaufgefordert duzt oder rügt:
„Du machst das extra, um mich
Sie sagten, die Ursache von Gezu ärgern.“ Oder: „Haben Sie sich
walt ist oft Überforderung. Anschon wieder vollgemacht?“
genommen, ich pflege selbst
Wenn die Pflegekraft das Zimeinen Angehörigen. Wie merke
mer betritt ohne anzuklopfen
ich, dass meine eigene Belasoder das Essen auf dem Nachttungsgrenze überschritten ist?
stuhl verabreicht, ist das auch eine Form von Gewalt. Doch nicht Ich bin gereizt, nervös, leide
nur das Tun, sondern auch das eventuell unter Schlafmangel,
Nicht-Tun spielt eine Rolle: Etwa habe das Gefühl, ausgebrannt zu
wenn nicht ausreichend Nah- sein. Die Gefühle reichen von
rung oder Flüssigkeit zur Verfü- Wut und Enttäuschung über das
gung gestellt wird. Insofern ist eigene Verhalten bis hin zu
die Unterlassung auch eine Scham und Bedauern, den eigeForm von Gewalt. Oder wenn ich nen Ansprüchen nicht gerecht
jemanden aus einem anderen zu werden. Ich werde sarkastiKulturkreis versorge, zum Bei- scher und rauer im Ton, wenn
spiel einen Muslim, und ich ich über den zu Pflegenden spre-
Start
September
2016
Wenn ich merke, dass ich Gewalthandlungen ausübe, und
natürlich schon vorher, kann ich
mich an ein Notruftelefon, eine
Beratungsstelle oder Pflegedienste wenden, die mich unterstützen. Ambulante Dienste bieten Tagespflege an und es gibt
Sozialstationen, die einen Nachtdienst eingerichtet haben. Die
Versorgung erfolgt bei Bedarf
von 20 Uhr bis 6.45 Uhr, die ganze Nacht hindurch. So eine
Nachtpflege bietet in schwierigen Pflegesituationen eine 24Stunden-Rundum-Versorgung
und stellt den Verbleib in der eigenen Wohnung sicher.
Viele Pflegende tun sich schwer
damit, ihren Angehörigen auch
nur stundenweise an einen Pflegedienst abzugeben...
FAKTEN
UNTERSTÜTZUNG und Informationen zum Thema
gibt es beim Feiburger Interventionsprojekt gegen
häusliche Gewalt (Frig): Telefon 07 61/8 97 35 20, [email protected],
www.frig-freiburg.de und
beim Pflegestützpunkt des
Landratsamts Emmendingen: Telefon 0 76 41/
4 51 30 91, c.hartmann@
landkreis-emmendingen.de,
www.landkreisSPE
emmendingen.de
Gewalthandlungen wie spucken,
beschimpfen, kratzen oder
schlagen können durchaus von
der zu pflegenden Person ausgehen. In solchen Fällen muss ich
nach der Ursache der Aggression
suchen. Liegen möglicherweise
psychische Veränderungen vor?
Gibt es frustrationsauslösende
Faktoren im Umfeld? Zu Frustration kann führen, wenn ein Pflegebedürftiger unentwegt korrigiert wird, obwohl sein vermeintliches Fehlverhalten, zum
Beispiel Vergesslichkeit, krankheitsbedingt ist. Gewalt gibt es
auch im stationären Bereich.
Studien zeigen, dass jede vierte
Pflegekraft im Alten- und Pflegeheim ständig mit Bewohnern
konfrontiert wird, die aggressiv
oder auffallend unfreundlich
sind. Am besten ist es, darüber
mit den Vorgesetzten zu sprechen. Solche Fälle sollten im
Team besprochenwerden. Einige
Einrichtungen bieten auch Supervision an.
Was wollen Sie als Lehrerin ihren
Schülerinnen und Schülern vermitteln, um Gewalt in der Pflege
zu verhindern?
Mir ist wichtig, dass wir das Thema aus der Tabuzone herausholen. Nur so lassen sich Missstände aufdecken und beseitigen.
Wir sollten uns bewusst machen,
wo Gewalt anfängt. Dafür sensibilisieren wir jeden Einzelnen in
der Ausbildung durch Rollenspiele und Wahrnehmungsübungen. Neulich hatten wir in
der Schule einen Fachtag zum
Thema. Die Rückmeldungen der
Schüler zeigten, wie wichtig
auch das Wissen über Hilfsangebote bei Konfrontation mit Gewalt in der Pflege ist.
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6 LOKALES
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Millionenpoker
WAFFENEXPORTE
Ermittlungen
gegen Kläger
Die Staatsanwaltschaft München ermittelt gegen den Freiburger Rüstungskritiker Jürgen
Grässlin
(Foto) sowie
seine Mitautoren des
Buches
„Netzwerk
des Todes“,
Daniel Harrich und Danuta Harrich-Zandberg. Der Vorwurf: Sie
hätten Dokumente veröffentlicht, die zu den Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft gegen den Oberndorfer Waffenproduzenten Heckler & Koch gehörten. Der Fall rief diese Woche
großes Medienecho hervor.
Grässlin zeigt sich empört. Daniel Harrich habe der Staatsanwaltschaft zahlreiche Dokumente übergeben, auf deren Basis die
Klageschrift gegen Heckler &
Koch verfasst worden sei, teilt er
mit. Statt eines Dankes ermittle
nun die Staatsanwaltschaft gegen die Autoren, weil sie die Dokumente auch für ihr Buch verwendeten. Grässlin spricht von
juristischer Repression.
Der Freiburger Lehrer hatte
2010 Strafanzeige gegen Heckler
& Koch wegen des Verdachts illegaler Lieferung von G 36-Sturmgewehren und MP5-Maschinenpistolen nach Mexiko erstattet.
Erst fünfeinhalb Jahre später erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen zwei ehemalige Geschäftsführer und vier Mitarbeiter des Rüstungsproduzenten.
Grässlin kritisiert jetzt, dass es
nach einem halben Jahr noch
keinen Termin für das Gerichtsverfahren gebe. Eingestellt hat
die Staatsanwaltschaft Stuttgart
Ermittlungen gegen Mitarbeiter
des Bundeswirtschaftsministeriums und Bundesausfuhramtes. Sie sollen laut Grässlin Beihilfe zum Rüstungsgeschäft geleistet haben. Die Staatsanwaltschaft aber sah keine konkreten
Anhaltspunkte für ein strafbewehrtes Verhalten.
RIX
Beim Abschalten des Atomkraftwerks FESSENHEIM geht es um viel Geld
Wann das altersschwache
Atomkraftwerk im französischen Fessenheim vom
Netz geht, ist immer noch
ungewiss. Doch die Verhandlungen um die Kosten
der Stilllegung haben längst
begonnen.
DANIEL GRÄBER
KLAUS RIEXINGER
Seine Verbandelung mit dem
französischen Atomkraftwerk
Fessenheim behandelt der baden-württembergische Energiekonzern EnBW sehr diskret. Informationen zum finanziellen
Engagement auf der anderen
Rheinseite erhält die Öffentlichkeit kaum. Und selbst die Landesregierung kennt angeblich
keine Details. Dabei ist die EnBW
nahezu vollständig in öffentlicher Hand, ein Staatskonzern.
So waren es nur ein paar dürre
Zeilen im aktuellen Jahresbericht, die einige atomkraftkritische Aktionäre haben aufhorchen lassen. Man habe sich mit
dem französischen Kraftwerksbetreiber EDF geeinigt, heißt es
darin. Das Risiko, dass sich die
EnBW an den Kosten für den
Rückbau der Anlage beteiligen
muss, sei entfallen. Kein Wort
darüber, zu welchem Preis diese
Einigung erzielt wurde. Auch auf
Nachfrage des Sonntag gibt die
EnBW keine Auskunft: Man habe
mit EDF „strikte Vertraulichkeit
vereinbart“.
Schwer vorstellbar ist allerdings, dass die französische Seite
ganz ohne Gegenleistung auf
das Geld aus Deutschland verzichtet. Schließlich könnten Abriss und Sicherung des Atomkraftwerks gut einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. An
den Baukosten beteiligte sich damals die landeseigene Badenwerk AG. Sie ist inzwischen in der
EnBW aufgegangen. Ein alter
Strombezugsvertrag aus dieser
Zeit sichert ihr nach wie vor 17,5
Prozent der in Fessenheim er-
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„Sorgen der Elsässer nicht unberechtigt“: Anti-Fessenheim-Protest im Markgräflerland.
zeugten Energie zu – und verpflichtet die EnBW, einen entsprechenden Anteil an den „fixen und variablen“ Kosten des
Kraftwerks zu übernehmen. Ob
dazu auch Kosten zählen, die
nach der Stilllegung entstehen,
war lange umstritten. EnBW vertrat zwar die Auffassung, dass
dies der Vertrag nicht hergebe.
Die Franzosen waren allerdings
anderer Meinung.
Sylvia Kotting-Uhl, atompolitische Sprecherin der BundesGrünen, begrüßt zwar, dass es in
dieser Streitfrage zur Einigung
kam. „Je mehr die EnBW sich aus
der Atomkraft zurückzieht und
auf Energiewende umstellt, desto besser“, sagte sie. „Allerdings
kann man die Vereinbarung in
Gänze nicht bewerten, weil Details nicht transparent sind.“
Die noch amtierende grün-rote Landesregierung hält sich mit
einer Bewertung zurück. Man
habe „keine eigenen Erkenntnisse“, heißt es aus Stuttgart. Auf „etwaige Verhandlungen der EnBW
mit der EDF“ habe das Land als
Aktionär weder einen Auskunftsanspruch noch die Möglichkeit einer Einflussnahme. Es
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ist der Versuch, eine Trennlinie
zu ziehen zwischen Politik und
Geschäft. Denn offiziell setzt
sich die Landesregierung dafür
ein, dass Fessenheim aus Sicherheitsgründen so schnell wie
möglich abgeschaltet wird. Entgegengesetzte wirtschaftliche
Interessen des Landes als Hauptaktionär der EnBW stören dabei.
–
Verzichtet EnBW
auf Entschädigung?
–
Auch in Frankreich hat der Millionenpoker um die Zukunft Fessenheims längst begonnen. Der
französische Staat verhandelt
mit seinem Energiekonzern EDF
über Entschädigungen, sollte
das Kraftwerk vorzeitig vom
Netz genommen werden. Eric
Straumann,
Präsident
des
Départementrats Haut-Rhin, hat
das erst diese Woche aus der
französischen Presse erfahren.
Er hält deshalb einen Deal zwischen EnBW und der französischen Seite für sehr gut möglich.
Die Deutschen könnten auf eine
Entschädigung verzichtet haben, schließlich würde ihr 17,5Prozent-Anteil am Fessenheim-
FOTO: HUBER
Strom mit der vorzeitigen Stilllegung wertlos. Im Gegenzug hätte dann EDF seine Forderung
nach einer Beteiligung an den
Rückbaukosten fallengelassen.
Doch das sind Spekulationen.
Offizielle Informationen fehlen.
Auch zu der Frage, wie viel
Geld EnBW noch in die Nachrüstung des störanfälligen Kraftwerks stecken muss. Während
EDF bekannt gegeben hat, dieses
Jahr 67 Millionen Euro in die Sicherheit Fessenheims zu investieren, schweigt Baden-Württembergs EnBW auch dazu. Vielleicht, weil es Kunden und Eigentümern schwer zu erklären ist,
warum Millionen für die Ertüchtigung des Kraftwerks ausgegeben werden, wenn es doch so
bald wie möglich abgerissen
werden soll. Regionalpolitiker
auf beiden Seiten des Rheins beschäftigen sich indes damit, was
nach der Stilllegung in Fessenheim entstehen könnte. Denn
die Elsässer sehen das Kraftwerk
vor allem als Arbeitsplatzgarant
und Wirtschaftsmotor.
Départementratspräsident
Straumann schrieb diese Woche
an Umweltministerin Ségolène
Royal. Der Politiker der bürgerlich-konservativen Républicains
wundere sich, dass der Staat bereits mit den Anteilseignern des
Atomkraftwerks über Entschädigungen verhandle, bisher jedoch
keine Anstalten gemacht habe,
auch lokal solche Ausgleichszahlungen ins Auge zu fassen. „Wenn
bei uns heute etwa ein amerikanisches Unternehmen seinen
Betrieb einstellt, muss es vor Ort
für
Revitalisierungsmaßnahmen eine entsprechende Abfindung zahlen, deshalb wollen wir
jetzt auch wissen, was diesmal
vorgesehen ist“, sagte Straumann dem Sonntag.
Auf deutscher Seite setzt sich
der Regionalverband Südlicher
Oberrhein für eine „Perspektive
für Arbeitsplätze“ in Fessenheim
ein. Verbandspräsident Otto
Neideck wies diese Woche darauf
hin, dass rund 2 000 Arbeitsplätze an dem Atomkraftwerk hingen. Auch Verbandsdirektor Dieter Karlin sagte: „Die Sorge der
Elsässer um den Verlust der Arbeitsplätze ist nicht unberechtigt.“ Beide wiesen darauf hin,
dass viele Elsässer sich durch
deutsche Forderungen nach einem Abschalten des Kraftwerks
stigmatisiert fühlten. Auch aus
diesem Grund sei es geboten, die
Initiative für eine Zukunft des
Standortes zu ergreifen.
–
Freihandelszone
als Zukunft
–
Neideck griff den Vorschlag des
früheren Eschbacher Bürgermeisters Harald Kraus auf und
sagte, er könne sich gut vorstellen, den erfolgreichen Gewerbepark auf der anderen Rheinseite
zu erweitern. Vorstellbar sei etwa
eine „Freihandelszone“, wie immer die auch ausgestaltet sei. „So
könnten wir aus einem DissensThema ein Konsens-Thema machen“, fügte Neideck hinzu. Die
Bereitschaft auf deutscher Seite
sei da, die Initiative müsse aber
von Paris ausgehen.
Mitarbeit: Annette Mahro
LOKALES 7
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Farbe und Monochromie
Die AUSSTELLUNG „Grenzenlos“ zeigt Werke von Künstlern aus der Region
In der Kunsthalle Messmer
ist die Ausstellung „12. Region Grenzenlos“ zu sehen.
Gezeigt werden Arbeiten
von zwölf Künstlern aus der
Region, die über die Grenzen hinaus bekannt sind.
MICHAEL HABERER
„Eine eigenständige und unverwechselbare Handschrift“: Dies
zeichne die Künstler der Ausstellung aus, sagt Kuratorin Antje
Lechleiter. Nach diesem Kriterium habe sie die zwölf ausgesucht. Außerdem sollten die
Künstler aus der Region stammen und sie mussten in Lechleiters Konzept passen. „Ein Kontrast zwischen Farbe und Monochromie, Abstraktion und Gegenstand, laut und leise“, sei das
Ziel gewesen, sagt die Kuratorin.
Im Ausstellungsraum ist im
rechten Flügel ein breites Spektrum an gegenständlicher Malerei, in einem Fall gekoppelt mit
Skulpturen, zu sehen. Im linken
Teil werden Plastiken, Objekte,
Installationen und Arbeiten auf
Papier präsentiert, die einen ungewöhnlichen Umgang mit Material zeigen und um die Themen Zeit und Vergänglichkeit
kreisen. Den Anfang machen
Werke von Peter Dreher (Wittnau), der auch als Lehrer seine
künstlerischen Spuren in Werken der zwölf Künstler hinterlassen hat. Schwarzwaldlandschaften, Silberschalen und Werke seiner berühmten Serie von „Gläsern“ sind zu sehen.
Der künstlerische Auftakt ist
quasi ein Auftrag an den Besucher, die Kunstwerke der zwölf
Laute Farbensprache: Die knallbunten Luftballons vom Freiburger Künstler Thomas Kitzinger sind in der
BILD: MICHAEL HABERER
Ausstellung zu sehen.
mit verschiedenen Augen anzusehen. Einen deutlichen Kontrast zu Dreher bieten die Holzskulpturen von Carl Walter Loth
(Freiburg).
–
Leuchtende Landschaften
und bebaute Räume
–
Sie sind umgeben von leuchtenden Landschaften und kubisch
gegliederten Architekturbildern
des Freiburger Künstlers Wolfram Scheffel. Loth und Scheffel,
die beide ein Atelier im Freiburger E-Werk haben, haben ihre
Werke schon in unterschiedlichen gemeinsamen Ausstellungen präsentiert.
Der Blick von Celso Martinez
Naves (Freiburg), ein Schüler von
Dreher, auf bebauten Raum ist
ganz anders. Eindrucksvoll wirken seine Nachtbilder. Eine be-
sondere Pop-Art stellen die Bilder von Werner Berges (Schallstadt) dar. Seine laute Farbensprache
bekommt
ihr
Ausrufezeichen in den knallbunten Luftballons von Thomas Kitzinger (Freiburg). Die folgenden
Arbeiten sind von Heinz Treiber
(Ettenheimmünster) und Gerhard Birkhofer (Gottenheim).
Gegenstandsfreie, tänzerisch bewegte Zeichnungen und scheibenförmige Objekte bekommen
ihren Kontrapunkt durch einen
eigenwilligen Blick auf die „Geometrie der Zeit“.
Bei Angela M. Flaig ist es die
Idee, die besticht. Sie formt ihre
Objekte aus Flugsamen. So entstand ein riesiger Kegel aus Distelsamen. Die Künstlerin, die aus
der Pusteblume ganz Eigenwilliges schafft, arbeitet in RottweilHausen und ist damit die einzige
der zwölf Künstler, die nicht in
Baden lebt.
Eine andere Art von Natur
zeigt Jürgen Brodwolf (Kandern).
Seine große und assoziationsreiche Installation „Die Flut“ sei genau an der Stelle der Halle installiert worden, an welcher das
Fenster den Ausblick auf den Zusammenfluss von Elz, Feuerbach, Glotter und Dreisam freigibt. Daneben zeigt Elisabeth
Endres (Leutersberg) Spuren der
Erinnerung. Von Manfred Emmenegger Kanzler (Ottersweier)
sind Skulpturen aus Ton zu sehen.
> DIE AUSSTELLUNG „12. Region
Grenzenlos“ ist bis zum 19. Juni zu
sehen, geöffnet jeweils von Dienstag bis Sonntag, 11 bis 17 Uhr.
Weitere Informationen unter
www.kunsthallemessmer.de
„Es geht um ein Freiheitsrecht“
Interview mit MARKUS SCHEIDECKER , der in Freiburg den „Global Marijuana March“ auf die Beine stellt
Eine Demo pro Legalisierung
von Cannabis steigt am kommenden Samstag in der Freiburger Innenstadt. Sie ist Teil eines
weltweiten „Global Marijuana
March“, der in Deutschland zeitgleich in rund 35 Städten stattfindet. Der Freiburger Veranstalter, der 21-jährige Grafik-Designer Markus Scheidecker, erklärt
im Gespräch, warum aus seiner
Sicht eine Änderung in der Drogenpolitik vonnöten ist.
Sie gehen mit Gleichgesinnten
auf die Straße und fordern eine
Legalisierung von Marihuana,
Herr Scheidecker. Warum?
das Problem, darüber nicht offen mit ihren Eltern oder einem
Sozialarbeiter sprechen zu können.
Müssen Sie sich für Ihr Engagement manchmal rechtfertigen?
Rund vier Millionen Menschen konsumieren in Deutschland MarihuaFOTO: DPA
na, ein Cannabis-Produkt.
Ganz einfach: Das Verbot von
Das sieht auch die Partei der
Cannabis und Marihuana als GeGrünen so. Deren Gesetzesininussmittel macht keinen Sinn.
tiative mit der Forderung einer
Es ist Fakt, dass allein in DeutschCannabis-Legalisierung unter
land rund vier Millionen Menstrikten Kontrollauflagen und
schen Marihuana konsumieren.
einem strengen Jugendschutz
Und es ist falsch, diese Menscheitert aber im Bundestag am
schen zu kriminalisieren. Wir
Widerstand der SPD und vor
sind mit der aktuellen Drogenallem der CDU.
politik in Deutschland unzufrieden.
Der Gesetzesentwurf der Grünen ist der bisher erste eingereichte in Deutschland. Solch ein
Engagement würden wir auch
gerne bei dem baden-württembergischen Landesverband sehen. Trotz gutem Parteiprogramm ist hier nichts passiert.
Wir hoffen, dass sich die Grünen
gegen ihren schwarzen Koalitionspartner durchsetzen können. Die CDU hat natürlich ihre
eigenen Werte und sperrt sich
gegen neue Dinge. Sie fürchtet
eine Legalisierung von Cannabis.
Doch es ist eine der ältesten KulDemo-Veranstalter: Markus Schei- turpflanzen überhaupt, sie geFOTO: ZVG hört zu unserem Alltag wie beidecker.
spielsweise der Wein.
Ich selbst kiffe nicht. Aber ich
habe im Freundeskreis Menschen, die das tun. Ich kann nicht
einsehen, warum diese deshalb
nun das Gefühl haben müssen,
eine Straftat zu begehen, oder
um ihren Job sowie ihren Führerschein bangen müssen. Es
geht hier um ein Freiheitsrecht,
um eine entspanntere Zukunft.
Außerdem setzen sich nicht nur
Homosexuelle für Schwulenoder Frauen für Frauenrechte
ein.
Sie werden vermutlich oft mit
dem besorgten Einwand konfrontiert, Marihuana sei eine
Mit wie vielen Teilnehmern rechEinstiegsdroge und öffne Tür und
nen Sie am Samstag?
Tor für härtere und schlimmere
Sachen.
Das ist schwer zu sagen. Auf
Facebook haben sich bisher rund
Wissenschaftliche Untersuchun- 400 Leute angemeldet. Gut
gen zeigen, dass dies so nicht möglich, dass so zwischen 200
stimmt. Aber: Wenn jemand ein bis 500 kommen. Auch Grüne,
Suchtproblem hat, bedarf er ei- die FDP und die Piraten nehmen
nes Arztes oder einer Therapie solidarisch teil, Lara Hügle von
und nicht eines Gesetzes. Das Roots Head & Growshop LinksProblem ist die Kriminalisie- jugend, Tierschutzallianz, Tobias
rung, sie führt Konsumenten Pietsch von Hanfnah Lahr und
erst in die Nähe der Dealer und ich werden Reden halten.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
somit des kriminellen Milieus.
TONI NACHBAR
Dadurch ist die Gefahr viel größer, dass ihnen auch viel härtere
Sachen angeboten werden. Wäre > DER GLOBAL MARIJUANA
Alkohol ebenfalls nicht staatlich MARCH (zum zweiten Mal in Freikontrolliert, bestünden ähnliche burg) startet am 7. Mai, 14 Uhr, am
Risiken, wenn man ein Feier- Augustinerplatz. Nach rund 45 Miabendbier trinken möchte. Zu- nuten endet der Marsch auf dem
dem haben wegen der Kriminali- Karlsplatz. Dort kommt es zu einer
sierung viele junge Menschen Abschlusskundgebung.
8 LOKALES
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Brüchiger Frieden
Die Zukunft der GEMEINSCHAFTSSCHULE bleibt ungewiss
Im Streit um die Gemeinschaftsschule haben Grüne und CDU in
den Koalitionsverhandlungen
zwar einen Kompromiss gefunden. Doch gerade in der
Bildungspolitik bleibt der ideologische Graben zwischen den
Parteien tief.
Sie gilt als Vorzeigeprojekt
grün-roter Reformpolitik: Eine
Schule, an der alle Kinder gemeinsam unterrichtet werden –
und je nach Talent den Hauptoder Realschulabschluss machen können, mancherorts sogar das Abitur. 299 solcher Gemeinschaftsschulen gibt es ab
kommendem Schuljahr in Baden-Württemberg, 24 davon in
den Stadt- und Landkreisen des
Sonntags-Verbreitungsgebiets.
Zwischen Grünen und CDU,
den künftigen Regierungsparteien im Land, ist die Zukunft dieses neuen Schultyps allerdings
umstritten. Die Koalitionsverhandlungen wurden dieses Wochenende zwar mit einem Kompromiss abgeschlossen. Doch
der grün-schwarze Schulfrieden
ist ein brüchiger.
Im Wahlkampf hatte die CDU
gegen den weiteren Ausbau der
Gemeinschaftsschule gewettert.
Aus Angst, dass sie den Realschulen und irgendwann sogar den
Gymnasien das Wasser abgrabe.
Nun stimmten ihre Verhandlungsführer einem gemäßigten
Ausbau zu. „Bei dem Wahlergebnis ist klar, dass wir nicht 100
Prozent CDU-Programm durchsetzen konnten“, wird innerhalb
der Partei das Ergebnis gegenüber der teilweise unzufriedenen Basis verteidigt.
Immerhin wurde in den vergangenen Tagen erreicht, dass
auch die Realschulen mehr Lehrer pro Schüler bekommen. Und
die Zahl der Gemeinschaftsschulen, die eine gymnasisale Oberstufe erhalten, ist stark begrenzt.
Von nicht mehr zehn Schulen
war die Rede. „Gehandelt werden
aber nicht mehr als zwei oder
drei Standorte in ganz BadenWürttemberg“, heißt es aus CDUVerhandlungskreisen.
An der christdemokratischen
Basis ist die Stimmung gespalten. Während Traditionalisten
das dreigliedrige Schulsystem
verteidigen, hat der neue von
Grün-Rot geschaffene Schultyp
auch Anhänger innerhalb der
Partei gefunden. Vor allem unter
Kommunalpolitikern, die weniger an ideologischen Debatten
interessiert sind als an handfesten Vorteilen für ihren Ort. Die
Vorzeigeprojekt grün-roter Reformpolitik.
FOTO: DPA
Einführung einer Gemeinschaftsschule ist gerade in kleineren Gemeinden ein Weg, um
angesichts sinkender Schülerzahlen überhaupt eine weiterführende Schule zu behalten.
Mitte April hat Werner Bundschuh,
Bürgermeister
von
Schliengen, einen offenen Brief
an Ministerpräsident Winfried
Kretschmann geschrieben. Er
forderte ihn auf, „in den Koalitionsverhandlungen einen deutlichen Akzent für den Bestand
und weiteren Ausbau der Gemeinschaftsschulen“ zu setzen.
Bundschuh ist FDP-Politiker.
Auch seine Partei warnte schon
vor falscher Gleichmacherei der
grün-roten Schulpolitik. Den
Brief an Kretschmann haben 67
Bürgermeisterkollegen unterzeichnet, darunter auch solche
der CDU.
„Das ist das große Dilemma
der CDU“, sagt Grünen-Abgeordnete Bärbl Mielich, die den Wahlkreis Breisgau im Landtag vertritt. „Es gibt eine große Diskrepanz zwischen der Parteispitze
und den Eltern und Kommunalpolitikern an der Basis. Die haben die Gemeinschaftsschule
längst akzeptiert.“
Dass die künftige Koalition
am Streit um die Bildungspolitik
irgendwann zerbrechen könnte,
wie es in Hamburg 2010 geschehen ist, glaubt Mielich allerdings
nicht. „Wir haben die Konsequenzen aus Hamburg gezogen
und führen die Gemeinschaftsschule nur dort ein, wo sie gewollt ist.“ Gemeinde, Eltern und
Lehrer müssen sich mehrheitlich einig sein.
Skeptisch bleiben vor allem
diejenigen, die sich um das Bildungsniveau sorgen. Allen voran
der Philologenverband, ein eher
konservativer
Zusammenschluss von Gymnasiallehrern.
Joachim Schröder, Vorsitzender
des Bezirksverbands Südbaden,
will zwar an den bestehenden
Gemeinschaftsschulen
nicht
rütteln. Doch einen weiteren
Ausbau sieht er skeptisch: „Es
darf nicht zu Lasten der Realschulen und Gymnasien gehen.“
Eltern sollen die Wahl haben,
auf welche Schule sie ihr Kind
schicken, meint Schröder. „Die
Idee der Gemeinschaftsschule
lautet: Die Schlechten lernen
von den Guten. Leider funktioniert das oft umgekehrt“, meint
der Lateinlehrer aus Zell im Wiesental. Wenn das Niveau der
staatlichen Schulen sinke, würden Privatschulen bevorzugt.
„Das sieht man jetzt schon bei
der Freien Evangelischen Schule
in Lörrach, die enormen Zulauf
hat“, so Schröder.
DANIEL GRÄBER
WALDKIRCH
GVEM
Handel
Emmendingen e.V.
g, 6. Mai
am Freita
Verkaufsnacht
in Emmendingen
nsembles
und
SINGARENAEM
- Einkaufen und Erleben bis 24 Uhr!
- Großes nächtliches Straßensingen im Rahmen
der illuminierten Verkaufsnacht für Chöre,
Ensembles und Solisten auf verschiedenen
Plätzen und Bühnen in der ganzen Innenstadt
- Bunte Airlights
- Bewirtung
Kneipennacht in 13
Lokalitäten
Am Vorabend des Feiertags
Christ Himmelfahrt am kommenden Donnerstag findet in
Waldkirch wieder die „Kneipennacht“ statt: 13 Restaurants,
Kneipen, Cafés und Bars nehmen teil und feiern mit Livebands und DJs in den Vatertag
hinein. Das Programm ist vielfältig: von Rock und Pop über
Irish Folk und Salsa bis hin zu
Rock’n’Roll. Jeder Gast kann sich
an dem Abend – ganz nach den
persönlichen Vorlieben – sein eigenes Programm zusammenstellen und von einer Party zur
nächsten grooven.
Das Eintrittsarmband, mit
dem man zu allen Lokalitäten
Zutritt hat, gibt es im Vorverkauf
für 10 Euro. Kurzentschlossene
und Nachzügler können das Ticket auch am Veranstaltungsabend für 13 Euro an den Eingangsbereichen der teilnehmenden Lokale erwerben. Informationen zum Programm unter
www.kneipen-nacht.com.
DS
Symbolisch in Haftung genommen wurden Unternehmer beim Weltladentag in Freiburg-Herdern am Freitag: „Deutsche Firmen sollen künftig für das Handeln ihrer Tochterunternehmen im Ausland geradestehen
müssen“, sagt Stefanie Osten.
FOTOS: ZVG
„Es braucht Gesetze“
Stefanie Osten über die aktuelle Kampagne des FAIREN HANDELS
Mit dem Nationalen Aktionsplan „Wirtschaft und
Menschenrechte“ soll die
Bundesregierung in den
nächsten Wochen eine UNLeitlinie umsetzen. Stefanie
Osten vom Weltladen in
Freiburg-Herdern beteiligt
sich an der UnterschriftenKampagne „Mensch macht
Handel fair“.
menschenrechtliche Sorgfaltspflicht vor deutschen Gerichten
verklagen können – und zwar
auch in Form von Sammelklagen. Dann könnten sich etwa die
Belegschaft einer Näherei in
Bangladesch, die in 16-StundenSchichten arbeiten muss, oder
die Arbeiter auf einer Bananenplantage in Ecuador, über die
Flugzeuge ihre hochgiftigen Pestizide spritzen, zusammentun.
Dass eine gerechte Wirtschaft
möglich ist, beweist der Faire
Handel seit 40 Jahren.
Was erhoffen Sie sich vom NaWas könnte sich die Wirtschaft
tionalen Aktionsplan „Wirtschaft
von den Weltläden abgucken?
und Menschenrechte“, den das
Bundeskabinett demnächst verZum einen die existenzsichernabschieden soll, Frau Osten?
den Löhne und den Verzicht auf
Wir hoffen stark, dass es endlich ausbeuterische Kinderarbeit –
eine gesetzliche Verankerung wobei Letzteres ohne Ersteres
gibt und nicht nur bei Empfeh- nicht zu haben ist. Außerdem
lungen bleibt: Deutsche Unter- Transparenz: Es muss möglich
nehmen sollen für die Auswir- sein, zurückzuverfolgen, woher
kungen ihrer Geschäftstätigkeit ein Produkt kommt. Und
auf Menschenrechte und Um- schließlich die Stärkung der
welt entlang der gesamten Lie- Kleinbauern und -bäuerinnen
ferkette geradestehen müssen. vor Ort, anstatt diese zu vertreiBislang können sie für die Tätig- ben – dies hilft, die Armutsspirakeit ihrer Tochterfirmen im Aus- le zu durchbrechen und mindert
land kaum haftbar gemacht wer- Folgen des Klimawandels.
den. Es herrscht keine Transparenz, die internationalen LieferDie Arbeit am Nationalen Akketten sind derart komplex, dass
tionsplan unter Federführung
eine Nachverfolgung schier undes Auswärtigen Amtes läuft
möglich ist. So kommt es zu Verseit November 2014, derzeit wird
letzungen der Menschenrechte
der Entwurf mit den fünf beteiligten Ministerien abgestimmt.
und zu großen Umweltschäden.
Was können Sie mit Ihren Unterschriften jetzt noch erreichen?
Der gute Wille, Menschen und
Umwelt zu schützen, trifft in
vielen Teilen der Welt auf ProJetzt geht es um den letzten und
bleme wie fehlende Kontrollinentscheidenden Schliff. Entwestanzen, verbreitete Korruption, der die Menschenrechte werden
Gesetz oder es bleibt bei Empmangelhaften Zugang zur Gerichtsbarkeit. Wo sehen Sie reafehlungen, was eine Katastrophe
listische Ansatzpunkte?
wäre. Nicht zu unterschätzen ist
auch die Signalwirkung des
Das ist die typische Argumenta- deutschen Beschlusses, denn antion der Unternehmen. Sie sa- dere Länder arbeiten ja auch an
gen: Verbreitete Praxis, Gesetz- der Umsetzung der UN-Leitlinigebungen und Traditionen in en. Unsere Briefaktion im Zuge
den Ländern, in denen sie die der Kampagne „Mensch macht
Produkte herstellen lassen, seien Handel fair“ des Weltladenso unterschiedlich, dass es un- Dachverbands, mit der wir die
möglich sei, ein Gesetz für alle zu Forderungen an Bundeskanzleschaffen. Doch nur weil es kom- rin Angela Merkel schicken wolpliziert ist, können wir nicht dar- len, ist erfolgreich. Inzwischen
aufverzichten. Wir fordern unter haben wir allein hier in Herdern
anderem, dass Betroffene aus 118 Unterschriften. Immer mehr
dem Ausland deutsche Unter- Menschen wollen faire und umnehmen bei Verstößen gegen die weltfreundliche Produkte, aber
wenn sie in den Geschäften stehen, sind sie überfordert und
wissen nicht, was sie guten Gewissens kaufen können.
Sie meinen, die Nachfrage ist so
groß, dass sich Fairness und
Nachhaltigkeit für Unternehmen am Ende lohnen könnten?
Ich bin der Meinung, dass wir
die Wahl gar nicht haben. Die
Folgen von Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörungen
und Klimawandel zeigen sich
überall. Die Flüchtlingsströme
werden nicht zu stoppen sein,
wenn nicht endlich ein gerechterer Welthandel die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort
verbessert. Seit 1948 hat man
versucht, die Charta der Menschenrechte umzusetzen und ist
gescheitert. Jetzt wäre es an der
Zeit, die politischen Rahmenbedingungen zu setzen.
Freiwillige Selbstverpflichtungen
sind wertlos?
Sie reichen jedenfalls nicht, wir
brauchen Gesetze. Denken Sie an
das Rauchverbot in der Gastronomie. Wie viele Menschen wären wohl der Empfehlung gefolgt, nicht in der Kneipe zu rauchen? Doch dann kam das Gesetz – und wurde umgesetzt.
Die Weltläden allerdings würden
überflüssig, wenn es überall faire
Waren gäbe.
Das muss unser Ziel sein, auch
wenn es noch ein weiter Weg ist.
Die Weltladen-Bewegung fußt
seit jeher auf drei Säulen: Bildungsarbeit, politische Arbeit,
Verkauf fair gehandelter Produkte. Auf diese Weise wollen wir
beispielhaft aufzeigen, wie die
ökonomischen,
ökologischen
und sozialen Bedingungen innerhalb der Weltwirtschaft gerecht gestaltet werden können.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
SIGRUN REHM
> BRIEFAKTION: Der WeltladenDachverband sammelt bis 14. Mai
Unterschriften. Auch die Weltläden in der Region beteiligen sich.
Informationen
im
Internet:
www.forum-fairer-handel.de
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MENSCHEN UND MÄRKTE 9
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Der heutige 1. Mai gilt als „Tag der
Arbeit“, ist ein Feiertag im Gedenken an die Durchsetzungvon
Arbeitnehmerinteressen – und
2016 ein Sonntag. Politiker von
SPD, Grünen und Linken kamen
so auf die Idee, Feiertage an
Werktagen „nachholen“ zu lassen, wie das ja in Ländern wie
Belgien oder Spanien schon der
Fall sei. Ein Vorschlag, der in der
Region auf nur verhaltene Emotionen stößt – selbst bei den Vertretern von Arbeitnehmerinteressen. Er begrüße den Vorschlag
und finde ihn „interessant“, sagt
etwa Jürgen Höfflin, Geschäftsführer des DGB Südbaden. Aber
Höfflin verweist zugleich darauf,
dass er erhebliche Probleme in
der Umsetzung sehe, wenn es so
bis zu fünf zusätzliche Urlaubstage in Deutschland geben würde. Reiner Geis, Bezirksgeschäftsführer von Verdi, lenkt
gleich vom Thema ab. Weil es für
ihn Dinge gibt, die viel ärgerlicher sind als ein auf einen Sonntag fallender Feiertag: nämlich
wenn, wie heute in der Gemeinde Schopfheim, eine Kommune
einen verkaufsoffenen Sonntag
beschließt. Das beschränke einerseits Arbeitnehmerrechte,
andererseits laufe es den Interessen der Kirchen zuwider.
–
„Verkehrung
der Vorzeichen“
–
Für eine „Verkehrung der Vorzeichen“ hält Stephan Wilcken, Geschäftsführer der Bezirksgruppe
Freiburg des Arbeitgeberverbands Südwestmetall, die Vorstöße. Historisch gesehen seien
die Feiertage unter der Voraussetzung geschaffen worden, dass
es nur arbeitsfrei gibt, wenn ein
Feiertag auf einen Arbeitstag
fällt. Der Gesetzgeber habe daher keine Grundlage für einen
Sonderurlaub geschaffen, wie er
durch ein „Nachholen“ von Feiertagen geschaffen würde. In anderen Ländern gebe es das Nachholen auch deswegen, weil es
dort weniger Feiertage gebe. Unangebracht findet er die Forderungen auch, weil ein Arbeitnehmer mit dem Abschluss eines Arbeitsvertrages „ein Stück seiner
Freiheit über seine Zeit verkaufe“. Für den Gegenwert des Salärs
verpflichte er sich, einen Teil seiner Zeit einem Unternehmen
zur Verfügung zu stellen. OSC
BÖRSE REGIONAL
Schwarzwaldmilch wird HAUPTSPONSOR des SC Freiburg
Kurs heute
(EUR)
Vorwoche
(EUR)
Änderung
(in Prozent)
52-Wochen
Hoch
52-Wochen
Tief
20,68
20,49
0,93%
27,76
19,80
Energiedienst 1
Laufenburg
Noch nie hat sich die
Schwarzwaldmilch einen
Werbeposten so viel kosten
lassen: Ab der neuen Saison
wird die Molkerei Hauptund damit Ticketsponsor
des Bundesligaaufsteigers
SC Freiburg. Doch die Zeiten
am Markt sind härter geworden.
Micronas
6,88
6,75
1,93%
6,98
3,50
107,80
107,00
0,75%
162,95
91,50
73,20
74,50
-1,74%
103,20
67,00
Freiburg
Sto
Stühlingen
Novartis 2
Basel
14,05
13,81
1,74%
19,71
11,60
242,50
252,00
-3,77%
283,90
229,90
384,70
402,60
-4,45%
435,20
288,50
Peugeot S. A.
Mulhouse
Roche GS 2
Basel
Syngenta 2
Basel
RENÉ ZIPPERLEN
Alle Werte Xetra. Ausnahmen: 1Berlin, 2Zürich (in CHF) − Stand KW 17
Die es wussten, hielten erstaunlich still, und so konnte die Freiburger Schwarzwaldmilch am
Mittwoch einen Coup verkünden: Die Molkerei wird nach Suzuki, Duravit und Ehrmann neuer Hauptsponsor des SC Freiburg. Und wie immer bei solchen Anlässen sprechen alle viel
darüber, wie perfekt das zusammenpasst: „Wir sind beide aus
Freiburg, haben eine lange Tradition, sind bodenständig, legen
Wert auf Nachhaltigkeit und
sind qualitätsbewusst“, erklärt
Schwarzwaldmilch.
Wie immer bei solchen Anlässen will aber auch niemand über
das sprechen, worum es eigentlich geht. Also über Geld. Doch
Internetportale wie Sponsors.de
verlauteten schnell, der SC könne knapp über drei Millionen Euro erwarten, Vorgänger Ehrmann habe für die erste Liga 2,8
Millionen überwiesen. Damit läge der SC Freiburg wie gewohnt
in der Abstiegszone der Sponsoringtabelle. Spitzenreiter Bayern
München liegt bei 30 Millionen
Euro, doch auch Mainz ist mit 4,3
Millionen deutlich vorne, Ingolstadt und Darmstadt (je rund
zwei Millionen) könnte der SC
hinter sich lassen.
Für die genossenschaftliche
Molkerei ist das Sponsoring der
größte Einzelposten, der je im
Marketingbudget auftauchte,
bestätigt Aufsichtsratschef Markus Kaiser. Allerdings fällt nicht
die komplette Summe neu an:
„Wir bewegen uns in dem gleichen Vermarktungsbudget, wie
wir es in den zurückliegenden
Jahren eingesetzt haben“, erklärt
Sprecherin Caroline von Ehrenstein. Dabei würden „einige Umlenkungen von Maßnahmen
und Vernetzungen auf das neue
Sponsorship“ vorgenommen.
Mit dem Sponsoring will die
Sonderdividende beiVerkauf
SYNGENTA
Die Aktionäre des Agrochemiekonzerns Syngenta erhalten
eine Sonderdividende von fünf Schweizer Franken je Anteil,
sollte der Verkauf des Unternehmens an ChemChina reibungslos
über die Bühne gehen. Die Generalversammlung hat in dieser
DS
Woche mit großer Mehrheit dafür gestimmt.
SC-Präsident Fritz Keller (links) ist eher Wein-Spezialist, auf den neuen
Hauptsponsor Schwarzwaldmilch stößt er aber mit deren Geschäftsführer Andreas Schneider auch mit einem Glas Milch an. FOTO: SEEGER
Molkerei dem Preisverfall auf
dem Milchmarkt entgegenwirken. Zwar hat auch Schwarzwaldmilch 2013 und 2014 von der
weltweiten Milchnachfrage profitiert, der globale Handel ist
aber äußerst wechselhaft – und
die erzielten Erlöse schwanken
extrem. So konnte Schwarzwaldmilch 2014 für konventionelle
Milch 41,71 Cent pro Kilogramm
auszahlen. Im Juli 2015 war nur
noch von 33 Cent die Rede. „Eine
Momentaufnahme“, so Sprecherin von Ehrenstein, die zu den
aktuellen Zahlen keine Auskünfte erteilt. Allerdings zahle
Schwarzwaldmilch auch aktuell
die zweitbesten Preise in ganz
Deutschland.
Ihre höchsten Margen erzielt
die Schwarzwaldmilch nämlich
nicht mit Milchpulver für China,
sondern mit den eigenen Markenprodukten. Zwei Drittel ihrer
Markenprodukte verkauft sie in
Baden-Württemberg. Laktosefreie Produkte vermarktet die
Molkerei bundesweit, auch BioProdukte und die „Weidemilch“
sind auf angrenzende Bundesländer ausgedehnt. „Diese werden von dem Sponsoring deutlich profitieren“, ist man bei der
Molkerei überzeugt.
Die Markenprodukte „sind unser Juwel“, sagt Aufsichtsratschef
Kaiser. „Ihre höhere Wertschöpfung ermöglicht bessere Preise
für unsere Milchbauern. Die
Stärkung ist unsere Hauptaufgabe, da müssen wir auch mal neue
Wege beschreiten, die Geld kosten.“ Dass nicht jeder der rund
1200 Lieferanten, denen die Molkerei gehört, gleich einverstanden sein wird mit dem Einstieg
ins Fußballgeschäft, ist ihm klar.
Eine gute Nachricht dazu kam
diese Woche von Edeka: Die Einkaufspreise bei den regionalen
Milchpartnern sollen nicht weiter gedrückt werden. Das bezieht
sich allerdings nur auf Markenprodukte, nicht auf Milch für
Edeka-Eigenmarken wie „Gut &
Günstig“ oder „Unsere Heimat“.
So hört man bei den Milchbauern auch keine Korken knallen. Seit der Bilanzpressekonferenz im Juli 2015, als sich der Einbruch auf dem weltweiten Markt
schon stark bemerkbar gemacht
hatte, habe sich der Gesamtmarkt nochmals verschlechtert.
„Die globale Entwicklung ist katastrophal, dagegen können weder Schwarzwaldmilch noch
Edeka etwas ausrichten.“
Im Januar hatte auch noch
Konkurrent Omira aus dem Allgäu angekündigt, bald mit der
regionalen Herkunft „Schwarzwald“ werben zu wollen – das
würde das Geschäft mit dem
Bollenhut nicht einfacher machen. Noch ist dazu aber nichts
Weiteres bekannt geworden.
KURZ GEFASST
EMMENDINGEN
Neues Zentrum Arbeit für Flüchtlinge
In Emmendingen hat das „Zentrum Arbeit für Flüchtlinge“
(ZAF) seine Arbeit aufgenommen. Dort arbeiten Experten
des Jobcenters Landkreis Emmendingen und der Agentur
für Arbeit Freiburg zusammen, um Flüchtlinge dabei zu
unterstützen, baldmöglichst einen Arbeitsplatz oder eine
Ausbildungsstelle zu finden. In den kommenden Wochen soll
die neue Anlaufstelle durch einen Mitarbeiter des Landratsamts
Emmendingen komplettiert werden, der sich insbesondere
um passende Praktika und Ausbildungsplätze für junge FlüchtDS
linge kümmern soll.
ARBEITSMARKT IM APRIL
Arbeitslosenquote und
ihre Veränderung gegenüber dem Vormonat
Frühjahrsbelebung
Die Frühjahrsbelebung macht sich auf
dem Arbeitsmarkt in Freiburg
bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen Landkreis
3,1%
Emmendingen
ist nach Mitteilung der
Arbeitsagentur im April um 348
-0,1
auf 14394 zurückgegangen.
6,0%
Die Arbeitslosenquote sank um
Landkreis
+/-0 Breisgau0,1 auf 4,1 Prozent.
3,3%
HochStadt
Freiburg
schw.
Quelle: Agentur für Arbeit, Freiburg
„Es gibt viel
Ärgerlicheres“
Tore für Milchbauern
-0,1
BZ-Grafik
FEIERTAG NACHHOLEN?
20 000
6000
Arbeitslose
14 394
offene Stellen
48
4810
4
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+2
15 000
-348
10 000
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10 NACHRICHTEN
Der Sonntag · 1. Mai 2016
AfD gibt sich patriotisch
Parteitag billigt die Auflösung des SAARLÄNDISCHEN LANDESVERBANDES
Stuttgart (dpa) Die lautstarken Proteste ihrer Gegner
haben vor allem einen Effekt: Sie schweißen die Mitglieder der AfD enger zusammen. Das kann die Partei gut gebrauchen. Denn
an inneren Widersprüchen
und Rivalitäten herrscht in
der Partei kein Mangel, wie
auf dem Bundesparteitag
deutlich wurde.
SCHENKEN SIE
Kindern dieser Welt Hoffnung!
Die AfD hat sich auf dem Parteitag in Stuttgart klar als deutschnationale Kraft positioniert. „Wir
Deutschen haben leider immer
noch so unsere Probleme, uns als
Patrioten zu sehen“, sagte der
Parteivorsitzende Jörg Meuthen
gestern in der baden-württembergischen Landeshauptstadt
vor mehr als 2 000 Mitgliedern
der Alternative für Deutschland.
Es sei aber trotz der finsteren
Jahre des Nationalsozialismus
falsch, sein Land nicht zu lieben.
Meuthen versuchte, die Risse
zwischen den verschiedenen
Flügeln der Partei zu kitten, indem er die AfD als „freiheitliche“
konservative Partei des „gesunden Patriotismus“ bezeichnete.
Die AfD wollte auf ihrem zweitägigen Parteitag ihren Kurs neu
justieren und dazu zumindest
Teile
eines
Grundsatzprogramms beschließen. Die mit
Spannung erwartete Debatte
darüber begann allerdings wegen ausufernder Diskussionen
zur Tagesordnung erst am späteren Nachmittag. Seit ihrem letzten Mitgliederparteitag im Juli
2015 ist die AfD weiter nach
rechts gerückt, vor allem bei den
Themen Einwanderung, Asyl
und Islam. Von Vertretern des
rechtsnationalen Flügels war zu-
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BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Kinder dieser Welt
THW Freiburg: erreichbar über Feuerwehrleitstelle Freiburg 112
Pannendienst:
ADAC-Service (rund um die Uhr).
01802/22 22 22
Elektro-Innung: 0761/806806
Innung Sanitär-Heizung-Klima:
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Bergwacht: 0761/493333
Bestattungsinstitute:
Stadt Freiburg, Friedhofstraße 8, 273044
K. B. Müller, Tennenbacher Straße 46,
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Horizonte, Haierweg 23 a, 4014896
Horizonte Dreisamtal, Kunzenweg 5,
4014898
Telefonseelsorge:
0800/1 11 01 11 und 0800/1 11 02 22
Vertrauliche Geburt: 0800/4 04 00 20,
www.geburt-vertraulich.de
BAGDAD (DPA). Aufgebrachte
irakische Demonstranten haben
bei einem Protest für politische
Reformen die hochgesicherte
Grüne Zone der Hauptstadt Bagdad und das Parlament gestürmt. TV-Bilder von gestern
zeigten, wie Hunderte Anhänger
des Schiitenpredigers Muktada
al-Sadr im Abgeordnetenhaus
Sprechchöre anstimmten und
irakische Fahnen schwenkten.
Auch in den Sitzungssaal drangen sie ein. In der Grünen Zone
rungschef Haidar al-Abadi zugesagt hat. Im Parlament kam es
mehrfach zu Tumulten zwischen zerstrittenen Abgeordneten. Die Reformbefürworter wollen das Proporz- und Klientelsystem abschaffen, das als Hauptursache für die weit verbreitet
Korruption im Irak gilt.
Am Dienstag hatte das Parlament gegen den Protest einer
Gruppe von Abgeordneten die
Neubesetzung von mehreren
Ministerposten mit Technokra-
ten abgesegnet. Die Abstimmung über einige Schlüsselressorts steht jedoch noch aus und
wurde am gestrigen Samstag erneut vertagt.
Regierungschef Al-Abadi steht
dabei unter dem Druck mehrerer Parteien, die ihren Einfluss
behalten wollen. Zugleich behindert der Konflikt den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer
Staat (IS), die noch immer große
Gebiete im Norden und Westen
des Iraks beherrscht.
DA S W E T TE R
12°
6° Lahr
Ettenheim
12°
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Notdienste aus Emmendingen
Emmendingen
Breisach a. Rh.
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5°
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Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst:116 117
Notruf-Fax:
Rettungs- und Feuerwehrleitstelle:
07641/460177
THW Emmendingen: 07641/2181
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Tierärzte-Notdienst:
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07666/7868 (Kleintiere)
Kreiskrankenhaus Emmendingen:
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Rettungshundestaffel Breisgau-Ortenau
(BRH): 07641/19222
liegen neben dem Parlament
auch Ministerien und Botschaften. Zuvor waren bei einem Anschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) östlich von Bagdad mindestens 24 Menschen
ums Leben gekommen.
Die Demonstranten protestierten gegen die Verschiebung
einer Abstimmung im Parlament über ein Technokratenkabinett. Seit Monaten tobt im Irak
ein Konflikt um politische Reformen, die der schiitische Regie-
Elzach
Elz
Dre
Polizei Notruf: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
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Freiburg-Stadt: 01 80/3 222 555 - 42
Freiburg-Land: 01 80/3 222 555 - 41
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0 18 03/26 36 36
Frauenhorizonte – gegen sexuelle Gewalt:
durchgehend erreichbar; Basler Straße 8,
0761/2 85 85 85
Frauen- und Kinderschutzhaus:
0761/3 10 72
Rechtsanwalt Notdienst:
Bereitschaftsdienst täglich von 18 bis 8 Uhr,
am Wochenende und an Feiertagen rund
um die Uhr, 01 72/745 19 40
Bundeswehr Standortarzt:
Müllheim, 0 76 31/90 17 15
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst:
0761/7 22 66
Bereitschaftsdienst der Tierschutzvereine:
Tierschutzverein Freiburg, 0761/8 44 44
Tierbestattungen:
Tierfriedhof Eschaton Frbg., 0172/7416002
FOTO: AFP
ke Petry, kündigte beim Parteitag in Stuttgart an, er werde sich
der ENF-Fraktion im Europäischen Parlament anschließen.
Dieser Fraktion gehören unter
anderem die rechtsextreme
französische Partei Front National und die italienische Lega
Nord an. Offiziell als Kandidat
für die Wahl des Bundespräsidenten 2017 wurde gestern der
stellvertretende Vorsitzende Albrecht Glaser benannt.
Auf dem Parteitag wurde zudem die vom Vorstand angeordnete Auflösung des saarländischen Landesverbandes gebilligt. 51,9 Prozent der Parteimitglieder stimmten dafür, 42
Prozent dagegen und 6,1 Prozent
enthielten sich. Der Bundesvorstand hatte den Verband wegen
Kontakten ins rechtsextreme
Milieu aufgelöst. Die Landesspitze lehnte dies ab.
Reformbefürworter wollen das Proporz- und Klientelsystem im IRAK abschaffen
Rhe
Notdienste aus Freiburg
ne
CDU-Duracell-Klatschhäschen, liebe Freunde! Nein, wir
pflegen den aufrechten und echten demokratischen Diskurs.
Und dazu gehört zwingend auch
Streit und Uneinigkeit, ehe man
sich dann auf eine gemeinsame
Parteiposition einigt.“ Der stellvertretende
AfD-Vorsitzende
Alexander Gauland sagte: „Lassen Sie uns nicht über jedes
Komma streiten.“
Nach
übereinstimmenden
Aussagen verschiedener Mitglieder des Bundesvorstandes soll
der Satz „Der Islam gehört nicht
zu Deutschland“ in das Parteiprogramm aufgenommen werden. Kontroverse Debatten wurden zu den Themen Mindestlohn und Nato-Mitgliedschaft
erwartet.
Der AfD-Europaabgeordnete
Marcus Pretzell, der Lebensgefährte von Co-Parteichefin Frau-
Demonstranten stürmen Parlament
www.Spenden-DRK.de/Kinder
NOTDIENSTE
Albrecht Glaser soll der Kandidat der AfD zur Wahl des Bundespräsidenten werden.
letzt Kritik an Co-Parteichefin
Frauke Petry laut geworden, die
eine klare Abgrenzung gegenüber Rechts gefordert hatte.
Der Parteitag fand auf dem
Gelände der Stuttgarter Messe
statt, wo am Morgen rund 1500
AfD-Gegner
demonstrierten,
darunter zahlreiche Linksautonome. Sie riefen „Flüchtlinge
bleiben, Nazis vertreiben“ und
„Wir kriegen euch alle“. Die Polizei ging mit Pfefferspray gegen
Flaschenwerfer vor und nahm
Hunderte Demonstranten in Gewahrsam. Ein Protestzug in der
Stuttgarter Innenstadt verlief
am Nachmittag friedlich.
Meuthen sagte, er hoffe, dass
am Ende der zweitägigen Veranstaltung ein Parteiprogramm
verabschiedet werde. Das bedeute nicht, dass nicht um Inhalte
gestritten werden dürfe. Meuthen rief: „Wir sind hier doch kei-
Waldkirch
Freiburg
Titisee
Lörrach
Bad Säckingen
morgen
16°
2
Neustadt
FELDBERG
1493 m
2°
Schluchsee
-1°
Bonndorf
9°
St. Blasien
4°
10° Schopfheim
WaldshutWeil a. Rh. 6°
Tiengen
Rheinfelden
Überwiegend freundlich mit viel Sonne und
einigen Quellwolken. Im Süden häufig dichte
Wolken und teils kräftige Schauer und Gewitter.
Bei maximal 18 Grad mäßiger Nordostwind.
heute
12°
Müllheim
Basel
DEUTSCHLANDWETTER
Ein Tief über Italien führt feuchte Luft über die
Alpen nach Südbaden. Am Morgen fällt stellenweise noch Regen, der dann vorübergehend
abklingt. Bei dichten Wolken zeigt sich nur für
kurze Zeit die Sonne. Am Nachmittag und Abend
bilden sich teils kräftige Schauer und Gewitter.
Bei schwachem Nordwind erreichen die Temperaturen maximal 12 Grad. Am Montag ist es
milder und freundlich mit einem Mix aus Sonne
und Wolken. Am Dienstag wird es wechselhaft.
9°
4°
12°
5°
Bad Krozingen
Furtwangen
REGIONALWETTER
10°
6°
6 l/m²
Niederschlag
übermorgen
13°
2
2
0 l/m²
g
Niederschlag
3 l/m²
Niederschlag
25°
20°
15°
Kiel
14°
5°
Bremen
Hannover
Dresden
Nürnberg
5°
6 12 18 0
6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
06:07/20:44Uhr
03:21/14:02Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
12°
5°
Freiburg
11°
7°
17°
9° Berlin
Essen
13°
18°
5°
7°
Köln
Frankfurt
10°
1
Rostock
Hamburg
17°
5°
12°
7° München
17°
3°
Die Preise in den Ländern der Eurozone fallen wegen des niedrigen Ölpreises erst
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Tag keine BZ erschienen sein, erhalten Sie automatisch die Titelseite
der nächsten verfügbaren Ausgabe.
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Mermhber
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BRÜSSEL (AFP/dpa/bür). Wegen des
Ölpreisverfalls sind die Lebenshaltungskosten in der Eurozone erstmals
seit mehr als fünf Jahren zurückgegangen. Wie das Statistikamt Eurostat in einer ersten Schätzung mitteilte, verringerten sich die Verbraucherpreise in
der Währungsunion um 0,2 Prozent.
In Deutschland gab es demnach allerdings noch keinen Preisrückgang. Die Inflationsrate lag laut Statistischem Bundesamt aber nur noch bei 0,2 Prozent und damit dem tiefsten Wert seit fünf Jahren.
Die Gefahr einer für die Gesamtwirtschaft gefährlichen Deflation sieht der
Präsident der Deutschen Bundesbank,
Jens Weidmann, so oder so noch nicht:
„Eine für einige Monate unter null liegende Inflationsrate stellt für mich noch keine Deflation dar.“ Ein solcher Preisverfall
liege erst dann vor, wenn es zu einer sich
selbst verstärkenden Abwärtsspirale aus
negativen Inflationsraten, Rückgängen
der Wirtschaftsleistung und Lohnsenkungen auf breiter Front komme.
Der jetzt von Eurostat festgestellte
Preisrückgang in den Ländern der Eurozone ist zunächst allein auf den
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des Rohölpreises zurückzuführen. Hingegen stieg die Kerninflation
erninflation — also die Rate
ohne Energie, Nahrungs- und Genussmittel — sogar leicht auf 0,8 Prozent.
sink nden Preise
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Dennoch dürften die sinkenden
in der Eurozone den Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi,
asch mit neuerlichen
darin bestärken, rasch
Eingriffen am Finanzmarkt die Gefahr einer Deflation abzuwehren. Die EZB
warnt davor, dass Verbraucher
erbraucher in der Hoffnung auf noch weiter sinkende Preise Anschaffungen zurückstellen könnten
könnten.
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roraum auf Jahress
zentpunkte.“
Schwarzwald AG – der mittelständische Motor der südbadischen Wirtschaft (Beila
UNTERM STRICH
Wieder ein
führerloses
Schiff gerettet
Baden ist immer gut
TAGESSP
Frischer Glanz für Blaue Brücke
Fallende Preis
Flüchtlinge im Mittelmeer
hass
ROM/BERLIN (dpa). Zum zweiten Mal
innerhalb weniger Tage hat Italiens Küstenwache im Mittelmeer einen führerlosen Frachter mit hunderten Flüchtlingen
in Sicherheit gebracht. Die unter der Flagge Sierra Leones fahrende Ezadeen mit etwa 450 Migranten an Bord sollte in den
Hafen der kalabrischen Stadt Corigliano
Calabro geschleppt werden. Mitte der
Woche hatten die Behörden den Frachter
Blue Sky M mit knapp 800 Menschen an
Bord auf hoher See gestoppt und an Land
begleitet. Das neue Phänomen der „Geisterschiffe“, die ohne Besatzung, aber vollgepfercht mit Flüchtlingen ihrem Schicksal überlassen werden, zeige einen „neuen Grad der Grausamkeit“, stellte die EUGrenzschutzagentur Frontex fest. Dass
Schleuser nun statt kleiner Boote ältere
Handelsschiffe mit besserer Seetauglichkeit einsetzten, sei ein Versuch, ihr kriminelles Geschäft auch im Winter zu betreiben. Die Gewinnspannen seien enorm.
Aber sitzen die Schwaben bald auff dem
em Trockenen? / Von Stefan Hupk
NEUE BZ-SERIE
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Smartphone, Internet und Computer
gehören für Kinder zum Alltag. Ein
Lebenshaltung wird billiger
Die Preise in den Ländern der Eurozone fallen wegen des niedrigen Ölpreises erstmals seit 2009
BRÜSSEL (AFP/dpa/bür). Wegen des
Ölpreisverfalls sind die Lebenshal-
selbst verstärkenden Abwärtsspirale aus
negativen Inflationsraten, Rückgängen
zu investieren oder gar ihre Produktion
zurückzufahren, was sich letztlich auch
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weiß, wie der Inh
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„Bürger statt User“
Den Kabarettisten Andreas Rebers
machen Denk- und Sprachverbote
wütend. Das gibt manchmal Applausvon falscher Seite. Und Ärger
sowieso. Ein Interview auf SEITE 18
1.Mai2016
Es ist vollbracht
STANDPUNKT
BAYERN MÜNCHEN BEI ATLETICO MADRID
Der SC FREIBURG gewinnt in Paderborn und ist nach nur einem Jahr wieder erstklassig
War das eine Freude: Nach
dem 2:1-Erfolg in Paderborn
gab es bei Spielern, Offiziellen und Anhängern des SC
Freiburg kein Halten mehr.
Nach einjähriger Abwesenheit sind die Breisgauer wieder in die Fußball-Bundesliga zurückgekehrt.
N
MICHAEL DÖRFLER
Klar, das Ergebnis hat nach dem
Schlusspfiff schon noch irgendwie interessiert. Der Sieg beim
nunmehr Tabellenletzten aus
Ostwestfalen war immerhin die
Voraussetzung dafür, dass der
Sportclub schon zwei Spieltage
vor Schluss die Rückkehr in die
Beletage des deutschen Fußballs
feiern durfte. Über das Wie
machte sich aber niemand mehr
groß Gedanken. In Paderborn
wurde gefeiert, feuchtfröhlich
und ausgiebig dazu.
Rund 1300 Fans der Südbadener umrahmten die Aufstiegsfeier, sie jubelten mit den Spielern, ließen diese und ihren Trainer hochleben, sie sangen und
tanzten. Und benahmen sich dazu ganz okay. Gut, in der zweiten
Halbzeit hatte es ein Experiment
mit Feuerwerkskörpern gegeben, das nicht so gut ankam.
Aber im Überschwang der Gefühle hatte man weitere Provokationen nicht mehr nötig. Später ging es nur noch um die Regelung des Flüssigkeitshaushaltes.
Diesbezüglich hatte auch die
Mannschaft einiges zu tun.
Nachdem sich die Spieler noch
auf dem Platz ein erstes Bier
gönnten, stürmten sie später
überfallartig die Pressekonferenz, intonierten den Kickerhit
“Nie mehr zweite Liga“ und gossen den Gerstensaft Trainer
Streich übers Haupt und ins Genick. Der ließ den Aufstand über
sich ergehen und verscheuchte
die Jungs schließlich: „Der andere Trainer will auch noch was sagen.“ Der Kollege René Müller
hatte vorsichtshalber Reißaus
genommen.
Streich, der in ruhigeren Momenten ein paar Tränen ver-
Überglückliche Aufsteiger nach dem Sieg in Paderborn: Kapitän Nicolas Höfler, Caleb Stanko, Nils Petersen
FOTO: DPA
und Christian Günter (von links).
drückte, blieb auch im Rausch
der Emotionen betont sachlich.
Er freue sich zwar riesig, sagte
der Coach, wies aber gleichzeitig
auf den Umstand hin, dass seine
Mannschaft in dieser Saison
„schon auch viel Glück“ gehabt
habe. „Das, was wir in der Abstiegssaison vermisst haben, ist
jetzt vielfach zurückgekommen.“
–
Lange Gesichter nach der
ersten Halbzeit
–
Ein Teil davon auch in Paderborn. Dort bot der SC eine dezente erste Hälfte. Auch dadurch bedingt, dass die Hausherren angesichts ihrer prekären Tabellenlage ihr Heil im Spiel nach vorne
suchten – und dabei auch zu der
einen oder anderen guten Chance kamen. Ein paar lange Gesichter gab’s deshalb im SC-Tross zur
Halbzeit, doch nach nur wenigen
Minuten im zweiten Durchgang
zogen sich die Mundwinkel
dann zu einem breiten Grinsen
hoch. Mike Frantz (46.) und Nils
Petersen (48.) schafften nämlich
mit ihren Treffen die Grundlagen für die anschließende Sause.
Moritz Stoppelkamp (57.)
sorgte mit seinem Anschlusstreffer – nach kurioser Einlage
von
SC-Keeper
Alexander
Schwolow – zwar noch mal für
gehörig Spannung.
Doch wurde das Anrennen der
Paderborner nicht mehr belohnt. Drei Mal war unter anderem auch das Aluminium dem
Ausgleich im Weg. „Wir haben
halt die Qualität, in vielen Spielen ein Tor mehr als der Gegner
schießen zu können“, so Streich.
Unisono betonten die fußballspielenden Protagonisten, wie
glücklich sie dieser Aufstieg mache. Die harte, konsequente Arbeit habe sich ausgezahlt. Und ja,
nicht nur Amir Abrashi betonte,
dass man wohl noch ein paar Tage brauche, „um das zu begreifen
und zu verarbeiten.“ Christian
Streich, dem die Anspannung
nur langsam aus dem Gesicht
wich, freut sich jetzt auf ein paar
entspanntere Tage. Er hat sie verdient. Den Makel Abstieg hat er
gebannt.
Der Trainer, der von den Spielern vor der Fantribüne in die
Luft gewirbelt wurde, revanchierte sich für diesen Dankesbeweis mit der Bemerkung, dass
es ihm eine Freude gewesen sei,
mit „diesen netten und charakterlich integren jungen Menschen täglich arbeiten zu können“. In diesem Metier ist auch
das keine Selbstverständlichkeit.
Als die Mannschaft dann mit
einer Stunde Verspätung nach
Mitternacht im Freiburg zurück
war, ging das Gelage erst richtig
los: Über 2000 freudetrunkene
Anhänger hatten vor dem Stadion ausgeharrt, um mit ihren
Helden zu feiern.
Grund genug hatten sie: Freiburg hat wieder einen Erstligisten.
Dem „Club“ bleibt nur
die Relegation
Trainer René Weiler nicht mehr
zu verdrängen. Aus dem überraschenden 1:1 von Leipzig gegen
Bielefeld konnten die Franken
aber kein Kapital schlagen.
Der FCN hatte von Beginn an
Probleme, bereits nach drei Minuten strich ein Abschluss von
Reichel nur knapp am langen
Eck des Tores vorbei. Wenig später setzte Reichel (12.) einen
Schlenzer knapp zu hoch an. Danach hatten auch die Gäste ihre
erste Chance: Beim Flugkopfball
von Rurik Gislason (21.) fehlte
nicht viel. In der Folge hatten die
Nürnberger mit dem körperbetonten Spiel der Niedersachsen
DPA
viele Probleme.
atürlich, hinBernat und Xabi
terher ist
Alonso in der Startman immer
formation. Und sie
klüger. Aber auch
standen mit Thiago
schon vor dem Spiel
in der Formation,
der Bayern bei Atledie Spalier stand
tico Madrid kam
beim durchaus aufdem Betrachter die
haltbaren Weg von
OTTO
Aufstellung von Pep
Saul Niguez zum 1:0
SCHNEKENBURGER für Atletico. Thiago
Guardiola reichlich
spanisch vor. „Mülwar in Madrid
ler spielt bei mir immer“, hatte durchsetzungsschwach und
Ex-Trainer Loius van Gaal einst ineffektiv, Alonso des Öfteren
gesagt. Und auch die Nachzu langsam und Bernat mitfolger des Niederländers waunter schlicht überfordert.
ren meist gut damit gefahren, Nun soll nicht außen vor bleisich an dessen Leitlinie zu hal- ben, dass die Münchner selbst
ten. Auf dem Spielberichtsin ihrer schwächsten Phase,
bogen fand sich jedoch weder den ersten 20 Minuten, um
ein Thomas Müller noch ein
die 70 Prozent Ballbesitz in
Franck Ribery, mental starke
einem Auswärtsspiel hatten.
und erfahrene Akteure, wie
Es sei auch hinterfragt, ob es
sie in wichtigen Spielen oft zu eine spanische SpitzenmannEntscheidern werden können. schaft – auch wenn das die
Taktische Überlegungenwaren Regeln zulassen – in einem
Guardiola wichtiger als psyHalbfinale der Champions
chologische, er wollte einen
League nötig hat, den Rasen
schnellen Links-(Costa) und
auch auf Bitten des Gastes
einen schnellen Rechtsfuß (Co- nicht zu bewässern, so dass
man) auf den Flügeln. Aber
er stumpf ist und das Spiel
der junge Coman konnte das
langsam macht. Es bleibt also
frisch-freche Image, das er sich trotz des aufgrund der Ausmit diversen starken Partien
wärtstorregelung hochgefährerworben hatte, in der Atmolichen Resultats von 0:1 und
sphäre des Estadio Vicente
trotz der Defensivstärke von
Calderón von Madrid nicht
Atletico Hoffnung für das
bestätigen. Douglas Costa, der Rückspiel am Dienstag in
in Madrid noch der auffälliMünchen. Da dürfte der Ball
gere der beiden Außen war,
wieder besser flutschen, traläuft nun schon längere Zeit
gische Figuren der Hinpartie
der Form der Hinrunde hinkönnten sich wieder zu Rettern
terher, wurde womöglich beaufschwingen. Eines wird mit
reits etwas zu hoch gehandelt. Sicherheit anders sein, obwohl
Überzahl im Zentrum wollte
man die Niederlage in Madrid
Guardiola auch noch, so
nicht darauf reduzieren sollte:
schickte er Thiago Alcántara
Thomas Müller wird wieder
aufs Feld, zudem standen Juan in der Startelf stehen.
KURZ GEFASST
EHC FREIBURG
Wittfoth und Kästle bleiben
Der Kader des EHC Freiburg nimmt Konturen an: Marc Wittfoth
und Lutz Kästle schnüren ihre Schlittschuhe weiter für den
südbadischen Vertreter in der zweithöchsten deutschen Eishockeyliga. Damit wurden acht Verträge verlängert, hinzu
DS
kommt Heimkehrer Enrico Saccomani.
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TESTTAGE 6.+7. MAI
Der 1. FC NÜRNBERG verliert in Braunschweig 1:3
Der 1. FC Nürnberg hat im Kampf
um den direkten Aufstieg in die
Fußball-Bundesliga einen wohl
entscheidenden Rückschlag hinnehmen müssen. Die Franken
verloren mit 1:3 (0:1) bei Eintracht Braunschweig und liegen
damit zwei Spieltage vor Saisonende kaum noch einholbare
fünf Punkte hinter RB Leipzig.
Vor 21 145 Zuschauern trafen Salim Khelifi (43. Minute), Ken Reichel (59.) und Maximilian Sauer
(66.) für die Niedersachsen, Guido Burgstaller (78.) gelang nur
noch der Anschlusstreffer.
Vom dritten Platz, der zu zwei
Relegationsspielen berechtigt,
ist das Nürnberger Team von
Eine Elf, die einem
reichlich spanisch vorkam
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12 SPORT
Der Sonntag · 1. Mai 2016
FUSSBALL
1. Bundesliga – 32. Spieltag
FC Augsburg - 1. FC Köln
0:0
(0:0)
1:1
(1:0)
Bayern-Meisterfeier vertagt
Titelanwärter kommt in der BUNDESLIGA nicht über ein 1:1 gegen Gladbach hinaus
Gelb-Rote-Karte: Lehmann (56.) – Zuschauer: 30 144
Bayern München - Mönchengladbach
Tore: 1:0 Müller (6.), 1:1 Hahn (72.) – Zuschauer: 75 000 (ausv.)
Bor. Dortmund - VfL Wolfsburg
5:1
(2:0)
Tore: 1:0 Kagawa (7.), 2:0 Ramos (9.), 3:0 Reus (60.), 4:0 Aubameyang (77.),
5:0 Auba,eyang (78.), 5:1 Schürrle (86.) – Zuschauer: 80 000
Hannover 96 - FC Schalke 04
1:3
(1:2)
Tore: 0:1 Choupo-Moting (11.), 1:1 Sobiech (21.), 1:2 Huntelaar (45.),
1:3 Schöpf (80.) – Zuschauer: 40 000
1899 Hoffenheim - FC Ingolstadt
2:1
(1:1)
Tore: 0:1 Lex (17.), 1:1 Uth (37.), 2:1 Nad. Amiri (84.) – FE Kramaric (53.) –
Zuschauer: 26 000
FSV Mainz 05 - Hamburger SV
0:0
(0:0)
1:2
(1:0)
Zuschauer: 28 000
SV Darmstadt 98 - Eintr. Frankfurt
Tore: 1:0 Vrancic (12.), 1:1 Hasebe (56.), 1:2 Aigner (83.) – FE Wagner (20.) –
Zuschauer: 15 200
Bayer Leverkusen - Hertha BSC Berlin
Sa. 18.30 Uhr
Werder Bremen - VfB Stuttgart
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1.
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11.
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13.
14.
15.
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● 17.
● 18.
Mo. 20.15 Uhr
Bayern München
Bor. Dortmund
Bayer Leverkusen
Mönchengladbach
Hertha BSC Berlin
FC Schalke 04
FSV Mainz 05
1. FC Köln
FC Ingolstadt
VfL Wolfsburg
Hamburger SV
FC Augsburg
1899 Hoffenheim
SV Darmstadt 98
VfB Stuttgart
Eintr. Frankfurt
Werder Bremen
Hannover 96
32
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32
31
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75:15
80:31
50:35
63:49
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43:63
29:59
82
77
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49
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33
33
31
22
Spielplan/1. Liga
Spielplan/2. Liga
SAMSTAG, 7. MAI
SONNTAG, 8. MAI
FC Schalke 04 – FC Augsburg
Mönchengladbach – Bayer Leverkusen
Hamburger SV – VfL Wolfsburg
VfB Stuttgart – FSV Mainz 05
Eintr. Frankfurt – Bor. Dortmund
1. FC Köln – Werder Bremen
Hannover 96 – 1899 Hoffenheim
Hertha BSC Berlin – SV Darmstadt 98
FC Ingolstadt – Bayern München
SC Freiburg – FC Heidenheim
FC Kaiserslautern – Greuther Fürth
RB Leipzig – Karlsruher SC
1. FC Nürnberg – FC St. Pauli
Fort. Düsseldorf – FSV Frankfurt
VfL Bochum – Braunschweig
TSV 1860 München – SC Paderborn
SV Sandhausen* – MSV Duisburg
Arminia Bielefeld – Union Berlin
2. Bundesliga – 32. Spieltag
SC Paderborn - SC Freiburg
1:2
RB Leipzig - Arminia Bielefeld
1:1
Union Berlin - VfL Bochum
1:0
FC St. Pauli - TSV 1860 München
0:2
FSV Frankfurt - FC Kaiserslautern
1:4
MSV Duisburg - Fort. Düsseldorf
2:1
Braunschweig - 1. FC Nürnberg
3:1
Greuther Fürth - FC Heidenheim
0:2
Karlsruher SC - SV Sandhausen*
Mo. 18.30 Uhr
● 1. SC Freiburg
● 2. RB Leipzig
● 3. 1. FC Nürnberg
4. FC St. Pauli
5. VfL Bochum
6. Union Berlin
7. FC Heidenheim
8. Braunschweig
9. Karlsruher SC
10. Greuther Fürth
11. FC Kaiserslautern
12. SV Sandhausen*
13. Arminia Bielefeld
14. TSV 1860 München
15. Fort. Düsseldorf
● 16. FSV Frankfurt
● 17. MSV Duisburg
● 18. SC Paderborn
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32
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72:37
52:31
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40:36
50:35
54:47
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Gruppe
Der FC Bayern hat den vorzeitigen Gewinn der 26.
deutschen Fußball-Meisterschaft verpasst. Die
Münchner mussten sich
am drittletzten Bundesliga-Spieltag mit einem 1:1
gegen Borussia Mönchengladbach begnügen. Vor den
verbleibenden zwei Partien
hat der Titelverteidiger aber
noch fünf Punkte Vorsprung auf Borussia Dortmund. Die Westfalen besiegten den VfL Wolfsburg
mit 5:1.
Im Tabellenkeller verließ Eintracht Frankfurt durch das 2:1 im
Hessenduell bei Darmstadt 98
einen direkten Abstiegsplatz.
1899 Hoffenheim machte durch
das 2:1 gegen den FC Ingolstadt
einen weiteren Schritt Richtung
Klassenverbleib. Schalke 04 sicherte sich durch das 3:1 beim
Absteiger Hannover 96 die Europa League ebenso wie die Gladbacher. Auch Mainz 05 hat trotz
des 0:0 gegen den Hamburger
SV gute Chancen auf einen internationalen Wettbewerb.
Borussia Mönchengladbach
hat dem FC Bayern München die
vorzeitige Meisterfeier verdorben. Nach dem 1:1 (1:0) kann der
deutsche Fußball-Rekordchampion nicht wie geplant als nationaler Titelträger in das alles
überstrahlende Halbfinal-Rückspiel der Champions League am
Dienstag gegen Atlético Madrid
gehen.
André Hahn (72. Minute) krönte mit dem Ausgleich seine starke Leistung und ärgerte Pep Guardiola in dessen 100. Bundesligaspiel. Thomas Müller hatte die
durchrotierten Münchner in der
6. Minute mit seinem 20. Saisontreffer in Führung gebracht und
für die später gestoppte Feierstimmung anlässlich des historischen vierten Titels in Serie gesorgt.
Eintracht Frankfurt hat das
brisante Hessenderby bei Darmstadt 98 gewonnen und dadurch
möglicherweise eine spektakuläre Wende im Abstiegskampf
geschafft. Durch die beiden Tore
von Makoto Hasebe (56.) und
Stefan Aigner (83.) siegte der große Nachbar am Samstag etwas
glücklich mit 2:1 (0:1) beim Aufsteiger und verließ dadurch zu-
Spielverderber: André Hahn (links) jubelt mit Patrick Herrmann über
sein Tor zum 1:1 in München. Damit vertagten die Mönchengladbacher
die Titelentscheidung noch einmal.
FOTO: DPA
mindest vorübergehend seinen
direkten Abstiegsplatz. Darmstadt war durch Mario Vrancic in
der 12. Minute in Führung gegangen, danach verschoss Torjäger
Sandro Wagner sogar noch einen
Foulelfmeter (20.).
Statt den Klassenerhalt bereits
so gut wie perfektzumachen,
müssen die „Lilien“ jetzt noch
einmal zittern. Der Vorsprung
auf die Eintracht beträgt zwei
Spieltage vor Schluss jetzt nur
noch zwei Punkte.
Dank Nadiem Amiri hat 1899
Hoffenheim im Abstiegskampf
einen Riesenschritt gemacht.
Der 19 Jahre alte Joker erzielte
beim 2:1 (1:1)-Sieg gegen den FC
Ingolstadt in der 84. Minute den
Siegtreffer. Zwei Spieltage vor
Saisonende haben die Kraichgauer damit vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Vor 26 561 Zuschauern am Samstag in der Rhein-Neckar-Arena
erzielten Stefan Lex (17. Minute)
für die Gäste und Mark Uth (37.)
FUSSBALL
Regionalliga
Kaiserslautern II - FC Saarbrücken
1899 Hoffenh. II - TSV Steinbach
Waldh. Mannheim - VfR Worms
Bahlinger SC - FC Homburg
SV Elversberg - SV Spielberg
Saar Saarbrücken - FK Pirmasens
SV Eintr. Trier - SC Freiburg II
Spvgg. Neckarelz - Kick. Offenbach
FC Walldorf - Hessen Kassel
1.
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3.
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11.
12.
13.
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15.
16.
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18.
Waldh. Mannheim
SV Elversberg
SV Eintr. Trier
Kick. Offenbach
1899 Hoffenh. II
FC Saarbrücken
Hessen Kassel
FC Homburg
VfR Worms
Kaiserslautern II
FC Walldorf
FK Pirmasens
TSV Steinbach
Bahlinger SC
SC Freiburg II
Spvgg. Neckarelz
SV Spielberg
Saar Saarbrücken
30 20 6 4
30 19 6 5
30 17 6 7
30 17 6 7
30 16 6 8
30 14 9 7
30 13 11 6
30 14 8 8
30 12 3 15
30 9 11 10
30 11 5 14
30 10 5 15
30 9 8 13
30 7 9 14
30 7 5 18
30 6 8 16
30 6 5 19
30 2 5 23
FUSSBALL
Oberliga
0:1
0:1
2:3
1:3
3:0
0:7
1:2
0:3
0:2
54:15 66
54:22 63
58:28 57
60:44 57
67:36 54
42:30 51
39:25 50
49:36 50
48:51 39
41:35 38
41:47 38
38:39 35
33:54 35
40:52 30
36:55 26
30:62 26
22:60 23
20:81 11
die Tore in einer zerfahrenen Begegnung.
Der FSV Mainz 05 hat den letzten Schritt zur Europa-LeagueTeilnahme vorerst verpasst. Gegen den Hamburger SV kamen
die Rheinhessen nicht über ein
enttäuschendes 0:0 hinaus und
blieben zum achten Mal in Serie
ohne einen Dreier. In einer vom
Kampf geprägten Partie verdienten sich die Hamburger den
Punkt mit viel Einsatz und Laufbereitschaft. Mit 38 Zählern ist
den Norddeutschen eine weitere
Erstliga-Saison fast sicher. Die
05er fielen vor den letzten Spielen in Stuttgart und gegen Hertha BSC auf den siebten Platz zurück.
Für Trainer André Breitenreiter hat sich die Situation beim FC
Schalke 04 zumindest vorläufig
ein wenig entspannt. In seiner
Heimstadt Hannover gewann
der Coach mit den Gelsenkirchenern mit 3:1 (2:1) beim Absteiger.
Für die Schalker waren es nach
vier Spielen ohne Sieg die ersten
drei Punkte. Die Gelsenkirchener sicherten ihre Teilnahme an
der Europa League und haben
weiter Chancen auf Platz vier.
Breitenreiters Kollege Daniel
Stendel kassierte hingegen im
vierten Spiel als Trainer von
Hannover 96 die erste Niederlage, ausgerechnet am Tag nach
der Unterschrift unter einen längerfristigen Vertrag. Die Tore für
die enttäuschend spielenden
Schalker schossen Eric Maxim
Choupo-Moting (11.), Klaas Jan
Huntelaar (45.) und Alessandro
Schöpf (80.). Für Hannover traf
Artur Sobiech (21.).
Schwerer Gang für Mats Hummels, leichter Sieg für Borussia
Dortmund. Unbeeindruckt von
den Pfiffen der Fans für den abwanderungswilligen Kapitän hat
der BVB seinen Höhenflug in der
Fußball-Bundesliga fortgesetzt
und beim souveränen 5:1 (2:0)
über den VfL Wolfsburg eine Gala geboten. Dank eines frühen
Doppelschlags durch Tore von
Shinji Kagawa (7.) und Adrian Ramos (9.) sowie weiterer Tore von
Marco Reus (60.) und PierreEmerick Aubameyang (77., 78)
wahrte der Tabellenzweite vor 81
359 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna die Chance, die
bisher beste Saison-Punktausbeute aus der Meistersaison
2012 (81) noch zu toppen. Dagegen geht die Talfahrt der Wolfsburger weiter, sie sind seit sieben
DPA
Spielen ohne Sieg.
Verbandsliga
Freiburger FC - FSV Hollenbach
3:1
FC 08 Villingen - SV Sandhausen II
1:1
SGV Freiberg - SV Oberachern
2:2
SC Pfullendorf - Kehler FV
1:2
Landesliga
SC Lahr - Solvay Freiburg
3:2
FC Emmendingen - SF Elzach-Yach
0:1
Rielasingen-Arl. - FC Singen
2:1
FC Schönau - Lörrach-Bromb.
1:2
FC Bad Dürrheim - SV Waldkirch
3:1
FSV Rheinfelden - SC Wyhl
2:1
4:2
FS RW Stegen - SV Biengen
3:2
FV Herbolzheim - FC Denzlingen
1:3
SV Weil - SV Laufenburg
5:1
FC Nöttingen - FV Ravensburg
2:1
Spvgg. F.A.L. - FC Bötzingen
TSG Balingen - FSV Bissingen
0:1
SV Linx - FC Auggen
2:2
Stuttg. Kick. II - 1. CfR Pforzheim
heute
SV Endingen - VfB Bühl
6:3
FC Friedrichstal - Karlsruher SC II
heute
SV Bühlertal - SV Kuppenheim
1:2
SV Au-Wittnau - Efringen-Kirch.
heute
FC Radolfzell - Offenburger FV
1:1
FC Schönau - FC Emmendingen
heute
1.
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8.
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11.
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15.
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17.
18.
SSV Ulm
FC Nöttingen
FSV Bissingen
Karlsruher SC II
1. CfR Pforzheim
FSV Hollenbach
SV Oberachern
TSG Balingen
FV Ravensburg
SV Sandhausen II
Kehler FV
SSV Reutlingen
Stuttg. Kick. II
Freiburger FC
SGV Freiberg
FC 08 Villingen
FC Friedrichstal
SC Pfullendorf
30 20
30 20
30 18
29 16
29 15
30 15
30 13
30 13
30 13
30 12
30 11
30 10
29 10
30 10
30 8
30 8
29 3
30 3
6 4
4 6
3 9
4 9
6 8
3 12
8 9
5 12
5 12
7 11
5 14
7 13
6 13
3 17
8 14
8 14
8 18
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70:29 66
80:42 64
51:35 57
54:33 52
51:30 51
49:45 48
60:47 47
43:32 44
52:46 44
53:40 43
37:46 38
53:50 37
38:53 36
38:50 33
37:55 32
36:60 32
21:77 17
20:73 13
1.
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12.
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14.
15.
16.
Offenburger FV
Rielasingen-Arl.
SV Kuppenheim
FC Auggen
SV Linx
SC Lahr
SV Endingen
SV Waldkirch
FC Bad Dürrheim
SV Bühlertal
FC Radolfzell
FC Singen
VfB Bühl
Solvay Freiburg
Spvgg. F.A.L.
FC Bötzingen
27 20
27 18
27 16
27 14
26 14
27 13
27 13
26 12
27 9
27 8
27 8
27 8
27 7
27 5
27 6
27 6
4 3
4 5
4 7
6 7
5 7
5 9
3 11
4 10
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4 15
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4 16
9 13
4 17
4 17
78:23 64
47:25 58
66:47 52
57:34 48
54:41 47
46:37 44
66:60 42
49:50 40
38:41 33
36:47 31
34:51 28
47:57 27
40:67 25
33:42 24
39:63 22
29:74 22
VfR Hausen - Frbg.-St. Georg.
1.
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14.
15.
16.
FC Denzlingen
SV Weil
Frbg.-St. Georg.
Lörrach-Bromb.
VfR Hausen
SF Elzach-Yach
FS RW Stegen
SC Wyhl
SV Au-Wittnau
FV Herbolzheim
FC Emmendingen
SV Laufenburg
FSV Rheinfelden
Efringen-Kirch.
FC Schönau
SV Biengen
27 21
27 17
26 17
27 14
26 14
27 12
27 13
27 12
26 11
27 10
26 8
27 8
27 8
26 8
26 7
27 4
*
2 4
3 7
2 7
6 7
5 7
6 9
2 12
2 13
4 11
5 12
6 12
6 13
4 15
1 17
1 18
3 20
82:24 65
61:36 54
45:34 53
55:42 48
46:31 47
40:38 42
42:38 41
46:47 38
42:44 37
41:46 35
47:44 30
50:61 30
35:43 28
37:61 25
29:65 22
32:76 15
SPORT 13
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Im Kampf um den Klassenerhalt feiert der FREIBURGER FC ein 3:1 gegen Hollerbach
Einen deutlichen Heimerfolg feierte der abstiegsbedrohte Oberligist Freiburger FC gestern Nachmittag
gegen den FSV Hollenbach.
Mit einer überzeugenden
Leistung sowohl defensiv
wie offensiv holte die Elf
von Trainer Ralf Eckert drei
wichtige Punkte im Kampf
um den Klassenerhalt.
DFB
Köttker steigt weiter auf
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) treibt seine personelle
Neuaufstellung weiter voran. Mediendirektor Ralf Köttker
wurde vom Präsidium zum Stellvertretenden Generalsekretär
ernannt. Jörg Englisch leitet die künftig eigenständige Direktion
Recht und Sportgerichtsbarkeit. Die Bereiche Finanzen, Personalwesen, IT und Zentrale Dienste werden von Ulrich BergDPA
moser verantwortet.
FUSSBALL
Nationalspielerin Laudehr fällt aus
Nationalspielerin Simone Laudehr (Foto)
steht den Fußball-Frauen des 1. FFC Frankfurt
in dieser Saison nicht mehr zur Verfügung.
Die 29-Jährige hat sich im Training eine
Innenbandzerrung im linken Knie zugezogen und wird etwa drei Wochen ausfallen.
Laudehr fehlt den Hessinnen damit im
Halbfinal-Rückspiel der Champions League
gegen den VfL Wolfsburg am heutigen Sonntag sowie in den verbleibenden Bundesligaspielen gegen USV
DPA
Jena, SC Sand und Bayer Leverkusen.
BENJAMIN RESETZ
Der erste Durchgang gehörte
klar den Freiburgern, die sich
von Beginn an als die bessere
Mannschaft präsentierten. Vom
Anstoß weg suchten die Breisgauer den Weg vors Tor und
schnürten die zumeist überforderten Gäste früh in der eigenen
Hälfte ein. Den Anfang machte
der Freiburger Fabian Sutter, der
einen Eckball unhaltbar für Gästekeeper Karel Nowak in die Maschen einköpfte und so das 1:0
erzielte (6.).
In der Folge fanden die Gäste
kurzzeitig besser ins Spiel und
kamen durch Manuel Hofmann
zu einer guten Gelegenheit. Mit
seinem strammen Schuss aus
dem Rückraum traf der Hollenbacher Flügelspieler jedoch nur
den Außenpfosten.
Die Heimelf erarbeitete sich in
der Folge wieder mehr Spielanteile. Mike Enderle verfehlte aus
aussichtsreicher Position mit einem verunglückten Abschluss
nur haarscharf das lange Eck
(24.). Wenig später scheiterte Angreifer Ridje Sprich beim Torschuss zu lange (27.). Nochmals
erhöhte der FFC die Schlagzahl,
sodass der glücklose Angreifer es
kurz darauf besser machen
konnte und eine Enderle-Vorlage
kaltschnäuzig zum 2:0 verwandelte (31.). Doch damit nicht genug. Es folgten zwei schier un-
KURZ GEFASST
BADMINTON
Mit großem Aufgebot zu Olympia
Der Deutsche Badminton Verband wird bei den Olympischen
Spielen mit sieben Spielern und erstmals in allen fünf Disziplinen
vertreten sein. Zuletzt löste auch das Doppel Michael Fuchs
und Johannes Schöttler bei den Europameisterschaften im
französischen La Roche-sur-Yon das Olympia-Ticket. Im Einzel
werden Rekordmeister Marc Zwiebler sowie Karin Schnaase
im August in Rio dabei sein. Im Damendoppel sind Johanna
Goliszewski und Carla Nelte sowie im Mixed Michael Fuchs
DPA
und Birgit Michels qualifiziert.
STEUERAFFÄRE
Glänzte als zweifacher Torschütze beim FFC: Ridje Sprich (links).
glaubliche Reaktionen des Freiburger Keepers Tim Kodric, der
eine Doppelchance für die Gäste
durch Hofmann und Boris Nzuzi
zunichte machte (33.). Auf der
Gegenseite zeigte sich Torschütze Sprich ungleich konsequenter
und baute die Führung per Distanzschuss gar auf drei Tore aus
(37.). Die Schwaben fanden indes
Stolz auf sein Team: FFC-Coach Ralf Eckert.
kein Mittel, um der Freiburger
Dominanz Paroli zu bieten.
In der Pause zog Gästecoach
Ralf Stehle die Konsequenz aus
der schwachen Leistung seiner
Mannschaft und wechselte
gleich drei Mal. Nach dem Seitenwechsel erspielten sich beide
Teams dann jeweils eine gute
Torgelegenheit. Zunächst wurde
FOTO: FLEIG
ARCHIV-FOTO: SEEGER
Hollenbachs Luca Pfeiffer in letzter Sekunde am Abschluss gehindert, während Ridje Sprich
im direkten Gegenzug am glänzend reagierenden Torhüter
scheiterte (50.).
Die Hausherren hätten den
Sieg beinahe souverän nach
Hause gefahren, doch der Tabellensechste aus Schwaben kam
noch einmal zum Anschluss,
dank eines Eigentores von Kevin
Senftleber, der eine Nzuzi-Flanke im eigenen Gehäuse unterbrachte (72.). In Gefahr war der
Freiburger Erfolg dennoch zu
keinem Zeitpunkt.
„Wir können stolz sein auf unsere Leistung“, bilanzierte der
Freiburger Trainer Ralf Eckert
nach dem Spiel. Sein Gegenüber
kritisierte hingegen die Einstellung seiner Mannschaft. „Mit
Schönwetterfußball kann man
hier nichts holen“, so Ralf Stehle.
Freiburger FC – FSV Hollenbach
3:1 (3:0). Tore: 1:0 Sutter (6.), 2:0,
3:0 Sprich (31./37.), 3:1 K. Senftleber (72./ET). Schiedsrichter: Osmanagic. Zuschauer: 150.
Armstrong fordert Schlussstrich
Der frühere US-Radprofi Lance Armstrong hat die Einstellung
des Verfahrens wegen Steuerbetrugs beantragt. In dem Antrag
an ein Bundesgericht in Washington heißt es, die Klage sei
„reich an Spekulation und Übertreibung, aber arm an Beweisen
und realistischen juristischen Thesen“. Angestrengt hatte das
Verfahren gegen den geständigen Doper Armstrong zunächst
sein früherer Teamkollege Floyd Landis. 2013 schaltete sich
auch das US-Justizministerium ein und unterstützte die Klage
wegen Steuerbetrugs. Hintergrund sind Sponsorenzahlungen
in Höhe von 30 Millionen Dollar an das frühere US-Postal-Team
von Armstrong. Da die US-Behörden angeblich nichts von
den Doping-Machenschaften von Armstrong und seinen Helfern
wussten, verlangen sie ihre aus Steuermitteln gezahlten FörDPA
dergelder für den Rennstall zurück.
DOPING
Ben-Hatira weistVorwürfe zurück
Änis Ben-Hatira hat die mit einem Foto aus einer Arztpraxis
von ihm selbst geschürten Dopinggerüchte zurückgewiesen.
„Ich bin doch nicht doof. Ich nehme nichts. Das ist alles Quatsch“,
sagte der Profi vom Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt
der Bild-Zeitung. Der 27 Jahre alte Mittelfeldspieler hatte im
sozialen Netzwerk Snapchat ein Foto gepostet, das neben einer
Spritze, Kanülen und Ampullen auch einen Behälter mit der
Aufschrift „Lipotalon“ zeigt. Dieses Medikament enthält einen
Wirkstoff, der nach Angaben der Nationalen Anti-DopingAgentur NADA von Profisportlern nur mit einer Ausnahmegenehmigung eingenommen werden darf. Die NADA kündigte
bereits Ermittlungen an.
DRESSUR
Langehanenberg siegt in Mannheim
Dressurreiterin Helen Langehanenberg hat zum Auftakt des
53. Maimarkt-Turniers in Mannheim den Grand Prix gewonnen.
Die 33-Jährige erzielte auf dem 14-jährigen Hannoveraner
Hengst Damsey 73,740 Prozentpunkte. Damit verwies die
Team-Olympiazweite von London die Vorjahressiegerin Jenny
Lang-Nobbe auf Loverboy mit deutlichem Abstand auf Rang
zwei (71,460). Dritte hinter der Karlsruherin wurde die Schwedin
Jennie Larsson auf Spring Flower (70,380). Für Langehanenberg
DPA
war es der erste Grand-Prix-Sieg seit zwei Jahren.
Nico Rosberg raste wieder einmal allen davon
FORMEL 1 : Der Mercedes-Pilot holt in Sotschi beim Großen Preis von Russland die Pole Position – Vettel wird Zweiter im Training,startet aber von Rang sieben
Unbeeindruckt von den Problemen seiner WM-Rivalen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton
hat sich Formel-1-Seriensieger
Nico Rosberg für den Grand Prix
von Russland den besten Startplatz gesichert. Mit einem üppigen Vorsprung von rund 0,7 Sekunden auf Vettel raste der Mercedes-Pilot zur 24. Pole Position
seiner Karriere und könnte dank
seiner günstigen Ausgangsposition heute, 14.00 Uhr, live auf
RTL und Sky weiter davonziehen.
Der Ferrari-Star wird wegen eines unerlaubten Getriebewechsels allerdings in der Aufstellung
um fünf Plätze strafversetzt und
muss seine Aufholjagd von Rang
sieben starten.
Nico Rosberg
FOTO: AFP
Für Hamilton als bislang einzigen Sotschi-Sieger in der Historie setzte sich indes wie auch bei
Vettel die Pech-und-Pannen-Serie fort. Wegen Motorproblemen
konnte der Brite nicht an der
dritten K.o.-Runde teilnehmen
und musste als Zehnter das Ende
der Qualifikation als Zuschauer
verfolgen. „Irgendwas ist am Motor kaputt, genau wie in China.
Da kann man nicht viel machen“,
meinte Hamilton. „Das wird
ziemlich schwierig.“ Der Brite
stand auch noch unter Beobachtung durch die Stewards wegen
eines mutmaßlichen Vergehens
in Kurve zwei.
Nach Angaben seines Rennstalls Mercedes trat an Hamiltons Silberpfeil das gleiche Problem wie schon in der Qualifikation zum Großen Preis von China
auf. Dort musste sich der 31-Jährige wegen eines streikenden
Energie-Rückgewinnungssys-
tems mit dem letzten Platz in
der Startaufstellung begnügen.
„Wir haben bei Lewis genau das
gleiche Problem, das wir in
Shanghai gehabt haben, obwohl
wir ein Teil gewechselt haben.
Der Grund muss also woanders
liegen. Wir müssen das jetzt über
Nacht analysieren“, kündigte
Mercedes-Motorsportchef Toto
Wolff an. „Unglaublich, das gleiche Problem noch mal, das haben wir noch nie gehabt. Bei Nico
sieht im Moment alles gut aus.“
Mit seiner zweiten Pole nacheinander lief für den 30-jährigen
Rosberg alles nach Plan. „Wir sind
gewappnet für das Rennen, ich
freue mich“, meinte er erleichtert. Mit Blick auf seine für das
Rennen erheblich gehandicapten Kontrahenten erklärte er:
„Für mich wird es etwas leichter,
ein Formel-1-Rennen ist aber nie
einfach.“
Zuversichtlich zeigte sich Vettel. „Ich bin weiterhin optimistisch, dass wir es herumreißen
können“, versicherte der Heppenheimer Vettel. „Für uns war
das heute das Maximum.“ 42
Zähler fehlen Vettel bereits auf
den in der Fahrerwertung enteilten Rosberg, der saisonübergreifend schon sechs Grand Prix
nacheinander gewonnen hat.
Hamilton liegt 36 Punkte hinter
seinem Stallrivalen, der bereits
2015 am Schwarzen Meer die Pole Position einfahren konnte.
Davon ist Force-India-Pilot Nico
Hülkenberg weit entfernt. „Es ist
irgendwo der Wurm drin. Seit
der ersten Runde ist diese halbe
Sekunde da. Wir haben irgendwas am Auto an der Aerodynamik. Wir haben keine Antwort,
das ist frustrierend“, klagte Hülkenberg, der über Rang 13 nicht
hinauskam. Mit Punkten an seinem 100. Grand-Prix-Wochenende rechnet der Emmericher
nicht unbedingt. „So sehr ich optimistisch sein möchte, wird es
schwierig. Das Auto liegt nicht
sehr gut.“ Manor-Pilot Pascal
Wehrlein wurde 20. und haderte
mit seinen Reifen. „Generell bin
ich ein bisschen enttäuscht“,
DPA
klagte der 21-Jährige.
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1.Mai2016
NEUE TONTRÄGER
UDO LINDENBERG
„Bürger
statt User“
D
Dem Kabarettisten ANDREAS REBERS
sind seine TV-Kollegen und viele
Medien zu bequem –
das hält er für gefährlich
Der Kabarettist Andreas Rebers ist ein streitbarer Typ.
Richtig wütend wird er,
wenn es um Denk- und
Sprachverbote geht. Der
studierte Musiker bekommt dafür auch Applaus
von falscher Seite. Und Ärger sowieso. Er kann aber
auch ganz anders.
Herr Rebers, Ihr Kollege Böhmermann beschäftigt nach einem
gewagten satirischen Auftritt
die europäische Politik.Wird man
da ein bisschen neidisch?
Da hat dieser Herr Böhmermann
ein böses infantiles Gedicht geschrieben – und aus der kleinen
Krise nach der NDR-„Extra 3“-Satire eine veritable Staatskrise geschaffen. Na also – geht doch.
Ging der ganze Streit von allen
Seiten zu weit – und hat er für
Sie am Ende etwas Gutes?
Mich hat nie interessiert, was
Satire darf oder muss, sondern
ausschließlich, was Satire kann.
Dieses Gedicht kann aber nur beleidigen und wäre nicht mein
Stil. Dennoch: Böhmermann hat
unserem Staat einen großen Gefallen erwiesen, denn jetzt sehen
wir, wer den eigentlichen Sockenschuss hat. Erdogans AKP
hat über Jahre den „Islamischen
Staat“ unterstützt. Er ist Oberbefehlshaber der größten Armee
Europas und setzt diese rücksichtslos ein. Er zündelt in den
kurdischen Gebieten, in Berg Karabach und im eigenen Land. Seine Anhänger terrorisieren die
Presse und Teile der eigenen Bevölkerung. Der Vizepremier Numan Kurtulmus bezeichnet das
Böhmermann-Gedicht übrigens
als „schweres Verbrechen gegen
die Menschlichkeit“. Gegenüber
einer Million ermordeter Christen und Armenier in der türkischen Geschichte wiegt das Gedicht natürlich schwerer.
Sie selbst sind immer wieder
wegen Kritik am Islam ins Kreuzfeuer genommen worden.
Als Teilzeitjude, Gelegenheitschrist und Freizeitmuslim habe
ich nichts gegen betende Menschen. Aber Religion gehört ins
Herz und nach Haus. Ich bin entschiedener Gegner jeglicher ge-
schlossener Systeme und institutionalisierter Religion. Dazu
gehört auch der politische Islam.
Er ist wie ein Diaphragma nur
nach einer Seite hin offen.
Sie hatten im Dezember für Wirbel gesorgt, als Sie Kollegen als
„Empörungsdienstleister“ ohne
Haltung kritisiert hatten. Was
machen die falsch?
Das Fernsehen erzeugt vor allem
ein Produkt, das sich verkaufen
muss. Und dazu braucht man
die Zustimmung des Publikums.
Das ist das am besten funktionierende Geschäftsmodell – etwa in der „Heute Show“ oder der
„Anstalt“. Gut ist es, die Üblichen
abzuwatschen:
Kapitalismus,
Seehofer und Helene Fischer.
Man macht dann auch Späßchen über die mangelnde Bildung der Rechten und haut
nochmal drauf. Wir haben aber
keine Rechtschreibkrise, sondern brennende Flüchtlingsheime. Gutes Kabarett ist nicht populistisch, sondern humanistisch.
Sie kritisieren den politischen
Islam sehr scharf. Da blieb es
auch nicht aus, dass Rechtspopulisten Sie schon als Gewährsmann nehmen: Endlich sagt mal
einer . . .
Ich lasse zum Beispiel meine
„Islamisten-Polka“ immer wieder bei Youtube rausnehmen
und lasse Linksvon falscher Seite
sperren. Letztes Jahr habe ich gut
20 Unterlassungsklagen geführt. Aber ich kann nicht anfangen, mich selber zu zensieren,
weil die falschen Leute etwas kolportieren, das ich für richtig halte. Wenn man politisches Kabarett macht, macht man sich auch
manchmal schmutzig.
Sie beklagen immer wieder die
Unterwanderung gerade der
Moscheen durch radikale Islamisten.
In den 70er und 80er Jahren kamen nach Militärputschen in
der Türkei hunderte von Islamisten nach Deutschland und beantragten politisches Asyl, weil die
Militärs sie politisch verfolgten.
Sie wurden übrigens zu Recht
verfolgt, weil es sich um religiöse
Faschisten handelte. Asyl haben
sie trotzdem bekommen. Damit
begann die „Reislamisierung“ in
der türkischen Community. Den
Rest erledigte das Satellitenfern- schrieben. Manchmal kann Poesehen. Mittlerweile ist Erdogans sie verdammt politisch sein.
AKP in Deutschland besser organisiert als die SPD.
Sehen Sie hinter der Zurückhaltung die Angst, die Falschen aufWie kann man das auf der Bühne
zuschrecken?
so ausdrücken, dass sich nicht
jeder Muslim als potenzieller
Um den Mephisto auf den Kopf
Radikaler dargestellt sieht?
zu stellen: Die sind Teil von jener
Kraft, die stets das Gute will und
Ich mache auf der Bühne mit doch das Schlechte schafft. Die
meinen Rollen eine kleine Ach- Menschen werden ja für dumm
terbahnfahrt, nach der viele verkauft. Das ärgert manche
nicht wissen, wo der Rebers ei- Bürger. Pegida und AFD wären
gentlich steht. Zum besseren doch ohne die Mithilfe der MediVerständnis sage ich dann im- en nicht da, wo sie jetzt sind. Im
mer, ich stehe auf der Bühne. „Heute Journal“ erzählt mir MaUnd auf einer Bühne wird ge- rietta Slomka, wie abscheulich
spielt. Aber alles, was ich sage, ist sie Pegida findet. Das ist nicht ihüberprüft und belastbar. Ich re Aufgabe. Sie soll mir erklären,
werde übrigens auch von islami- wo diese Menschen herkomschen Gemeinden eingeladen.
men. Das wäre Journalismus.
Stattdessen werden sie in ihren
Wie sind die Reaktionen, passen Nachrichtensendungen
poleSie Ihr Programm dort an?
misch, lustig und satirisch. Mich
ärgert das.
Die Muslims und ich haben doch
keine Probleme miteinander
Wo verläuft der Grat, an dem
und die, die mit mir ein Problem
sich Ihre Kritik an Medien und
haben, haben ein Problem mit
dem politischen Islam von der
unserer Lebensart.
Kritik der AfD unterscheidet?
Und die deutsche Öffentlichkeit?
Ich werfe vielen Leuten fahrlässige Beihilfe zur Rechtsradikalität
in tausenden Fällen vor. Am 7. Januar hat sich die Süddeutsche
Zeitung erbarmt, ausführlich
über Köln zu berichten. Davor
gab es eher unauffällige Meldungen. Die Neue Zürcher Zeitung
online berichtete dagegen schon
am 3. Januar. Und sie erwähnt
darin die Sondereinheit der Kölner Polizei mit Namen Nafri,
Nordafrika, der das Problem der
Übergriffe auf Frauen schon lange bekannt war. Nach dem Angriff auf Charly Hebdo 2015
schrieb die SZ, dass noch gar
nicht erwiesen ist, dass es sich
um einen islamistischen Terrorangriff handelt. Vermutlich
glaubte der Autor, wenn man einen Menschen ermordet und
dazu „Allah hu akbar“ schreit,
heißt das „Frohe Ostern“.
Bei allem Zorn haben Sie zu den
Attentaten auf Charlie Hebdo
die vielleicht berührendste Nummer ins Fernsehen gebracht.
Ich betreibe ja nicht ausschließlich Islamkritik, ich betreibe Religionskritik. Und Kritik ist das
Handwerkszeug der Demokratie. Aber Feindlichkeit ist in einem medialen Hexenkessel, der
rund um die Uhr befeuert werden muss, das bessere Produkt.
Die Flüchtlingstragödie ist ein
Ereignis, das unsere Gesellschaft
aufmischen und radikalisieren
wird, und jeder unehrliche Umgang damit führt zu einer zusätzlichen Radikalisierung an
den Rändern. Wir können das
aber nur als „Mitte“ schaffen.
Und wie?
Was wir brauchen, ist ein neues
demokratisches
Bewusstsein
und streitbare Bürger. Wir sind
doch nur noch Kunden, Verbraucher, Beitragszahler und User.
Wie erbärmlich. Man füttert uns
mit Nachrichtenhäppchen und
Coffee to go, abends gibt es Empörungsfernsehen und ein bisschen Protest aus der Komfortzone. Die Zeit rennt und die Wahlbeteiligung sinkt.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
RENÉ ZIPPERLEN
Terror, um es mit Richling zu
sagen, ist nicht kabarettabel. Eigentlich wollte ich da etwas über > ANDREAS REBERS, Montag, 2.
irrationale Ängste, Religion und Mai, 20 Uhr, Vorderhaus Freiburg
Feindbilder machen, habe dann (ausverkauft; kleines Ticket-Restaber spontan dieses Lied ge- kontingent an der Abendkasse).
Melancholie fürs Radio
ubdudu, dubdudum,
sind wir nicht alle Astronauten im Casino des Lebens, Mitglieder einer universellen (Panik-)Familie? Und
wenn wir mal
den Blues haben, gibt es ja
noch den Spezialisten für
Udologie, an
den wir uns vertrauensvoll
wenden können. Kurz vor
seinem 70. und
nach einer üppig dosierten
achtjährigen schöpferischen
(Studioalbum-)Pause verordnet uns Dr. Lindenberg noch
einmal eine ordentliche Dosis
Komplizenschaft und Trost. Ein
Alterswerk könnte man „Stärker als die Zeit“ nennen, jedenfalls ein Album, das kaum einmal den Abriss aller Grenzen
und den Erhalt des Weltfriedens thematisiert, sondern
sehr persönlich gehalten ist.
Udo sagt Goodbye zur „Lebensänderungsschneiderei“, er
dankt seinem Körper für das
weitgehende Ignorieren diverser Exzesse und er macht sich
nicht zuletzt Gedanken darüber, wie es wohl sein wird,
wenn die Nachtigall einmal
nicht mehr singt. Nur selten
einmal („Wenn du gehst“) ist das
allerdings bewegend, wasvor allem an der Musik liegt. Nach
dem großen Erfolg von „Stark
wie Zwei“ scharte Udo nach
dem Motto „Viel
hilft viel“ diverse Soundköche
um sich, die das
Album fast
durchgängig in
einem balladesken mittleren
und langsamen
Tempo halten und des Öfteren
seichtere Gewässer ansteuern.
In puncto Originalität, die zuletzt noch Titel wie „Mein Ding“
oder „Ganz anders“ boten, besteht weitgehend Fehlanzeige.
Ein Album, das bei aller Melancholie, die es auch durchzieht,
praktisch von der ersten bis zur
letzten Strophe fürs Radio
taugt. Und das ist jetzt nicht als
Kompliment gemeint.
OTTO SCHNEKENBURGER
> UDO LINDENBERG, Stärker
als die Zeit, Warner
LIVE: 28. Mai, Stuttgart, 21. und
22. Juni, Frankfurt
IM TV: heute, 21.45 Uhr, ARD
KURZ GEFASST
EMMENDINGEN
Musikalisch-literarische Zeitreise
Briefe scheinen heutzutage – in Zeiten von Internet und Handy
– fast schon in Vergessenheit geraten zu sein. Doch Briefe waren
nicht nur die „WhatsApp“ ihrer Zeit, sondern viel mehr – sie
waren Mittel des Ausdrucks, der Befreiung und Intimität. Das
wollen die Schauspielerinnen Nicole Djandji-Stahl und Simone
Rosa Ott auf die Bühne bringen, anhand ausgewählter Briefexzerpte von berühmten Personen verschiedener Epochen.
Die szenische Lesung mit musikalischer Begleitung beginnt
am Samstag, 7. Mai, um 20.30 Uhr in der Maja-Bühne EmDS
mendingen. Eintritt 16 Euro, im Vorverkauf 14 Euro.
15 KULTUR
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Nach und vor dem Sturm
KURZ GEFASST
Cuadro Sur spielt „Bilder des Südens“
WALDKIRCH
Das Gitarrentrio Cuadro Sur tritt am Sonntag, 8. Mai, im
Konzertsaal „Am Bruckwald“ in Waldkirch auf. Für das Konzert
haben die drei Gitarristen ein Programm mit viel südländischem
Flair vorbereitet. Neben eigenen Arrangements spanischer
Gitarrenliteratur werden Stücke aus Irland, Frankreich und
Nordamerika zu hören sein. Das Konzert beginnt um 11 Uhr,
Eintritt 12 Euro.
DS
EMMENDINGEN
Seminar und Konzert Obertongesang
Der Obertonchor „Spektrum“ aus Prag unter der Leitung von
Jan Stanek wird am Samstag, 7. Mai, um 19 Uhr in der evangelischen Stadtkirche in Emmendingen auftreten. Sängerinnen
und Sänger, die sich für diese Technik interessieren, haben
von 14 bis 17 Uhr die Möglichkeit, Obertongesang zu erlernen.
Das Seminar findet im evangelischen Gemeindezentrum,
Hebelstraße 2a, statt (Anmeldungen über [email protected]). Konzert und Seminar kosten jeweils 15 Euro, ermäßigt
DS
12 Euro, ein Kombiticket 25 Euro, ermäßigt 20 Euro.
EMMENDINGEN
Vortrag über jüdische Musik
Die Konzertsängerin und Gesangspädagogin Ruth Frank hält
am Dienstag, 3. Mai, um 19 Uhr im Simon-Veit-Haus in Emmendingen einen Vortrag über jüdische Musik. Eintritt auf
Spendenbasis.
DS
BESTSELLER DER WOCHE
PRÄSENTIERT VON DER BUCHHANDLUNG WALTHARI
Belletristik, gebunden
1. Juli Zeh: Unterleuten
Luchterhand, € 24,99
2. Benjamin von Stuckrad-Barre: Panikherz
Kiepenheuer & witsch, € 22,99
3. Jane Gardam: Eine treue Frau
Hanser, € 21,90
4. Elke Heidenreich: Alles kein Zufall. Kurze Geschichten
Hanser, € 19,90
5. Jojo Moyes: Über uns der Himmel,
unter uns das Meer
Rowohlt, € 14,99
sungen von Deutschlands bekanntestem Strafrichter
Droemer, € 19,99
3. Niklas Luhmann: Der neue Chef
Suhrkamp, € 10,00
4. Josef Braml: Auf Kosten der Freiheit. Der Ausverkauf der amerikanischen Demokratie und die Folgen für Europa Quadriga, € 22,00
5. Helmut E. Lück: Die psychologische Hintertreppe. Die bedeutenden Psychologinnen und Psychologen in Leben und Werk
Herder, € 24,99
Belletristik, Taschenbuch
Sachbücher, Taschenbuch
1. Robert Seethaler: Ein ganzes Leben
Goldmann, € 9,99
2. Robert Seethaler: Der Trafikant
Kein & Aber, € 11,00
3. Hanns-Josef Ortheil: Das Kind, das
nicht fragte btb, € 9,99
4. Bernhard Schlink: Die Frau auf der
Treppe Diogenes, € 12,00
5. Michael Köhlmeier: Zwei Herren
am Strand dtv, € 9,90
1. Navid Kermani: Einbruch der
Wirklichkeit. Auf dem Flüchtlingstreck durch Europa
C. H. Beck, € 10,00
2. Bastian Obermayer / Frederik
Obermaier: Panama Papers. Die
Geschichte einer weltweiten Enthüllung
Kiepenheuer & Witsch, € 16,99
3. Gerhard Schweizer: Syrien verstehen. Geschichte, Gesellschaft und
Religion Klett-Cotta, € 9,95
4. Gerald Hüther: Mit Freude lernen
ein Leben lang
Vandenhoeck & Ruprecht, € 20,00
5. Slavoj Zizek: Der neuen Klassenkampf. Die wahren Gründe für
Flucht und Terror Ullstein, € 8,00
Sachbücher, gebunden
1. Wolfgang Reinhard: Die Unterwerfung der Welt. Globalgeschichte
der europäischen Expansion 14152015 C. H. Beck, € 58,00
2. Thomas Fischer: Im Recht. Einlas-
Seppe Baeyens untersucht im TANZSTÜCK „Tornar“, was Gesellschaften zusammenhält
Zu den auffallend vielen
belgischen Produktionen
des internationalen Festivals Tanz und Theater gehört „Tornar“. Seppe
Baeyens hat für seine
Choreografie mit Laien,
sowohl Kindern als auch
Erwachsenen, zusammengearbeitet.
ANNETTE HOFFMANN
Als Seppe Baeyens’ Tanzstück
„Tornar“ vor gut einem Jahr Premiere hatte, war der Brüsseler
Stadtteil Sint-Jans Molenbeek
noch kein Symbol für den grassierenden Radikalismus in Belgien. Dabei könnte „Tornar“, das in
diesem Quartier seinen Anfang
nahm, für all jenes stehen, was
jeder Form von Terrorismus den
Boden entzieht: Solidarität und
die Überwindung von Grenzen
zwischen den Generationen, Geschlechtern, sozialen und kulturellen Herkünften.
„Tornar“ beschreibt einen
postapokalyptischen Zustand,
den Moment, in dem sich die
Überlebenden nach einem Tornado aufrappeln und zu einer
neuen Gemeinschaft finden. Insofern ist Baeyens’ erste abendfüllende Produktion geradezu
ein Prototyp für die Form von
politischer Kunst als einen Gegenentwurf zu einem gesellschaftlichen Roll-Back, die sich
der Staatssekretär für Kunst und
Wissenschaft Jürgen Walter bei
der Eröffnung des Festivals am
28. April in einer flammenden
Rede im Freiburger E-Werk
wünschte.
Es dauerte ein bisschen, bis
der Tänzer und Choreograf Seppe Baeyens seine elfköpfige
Equipe zusammen hatte. Bis dahin hatte er einige Workshops
im Studio von Wim Vandekeybus’ Compagnie Ultima Vez, das
in Molenbeek liegt, durchgeführt. Und auch immer mal wieder Besuch vom Nachbarn Leon
Gyselynck bekommen. Der über
Kraftvoll und pathetisch: Seppe Bayens’ Tanzstück „Tornar“.
90-jährige pensionierte Metzger
fand Gefallen an dem Projekt
mit den Kindern, Jugendlichen
und Tänzern, blieb und schloss
sich an. Dass Tanz Generationen
verbinden könne, deckt sich mit
Baeyens’ Erfahrungen. Die Produktion ist ein Tanzstück mit
Kindern und Jugendlichen, aber
nicht ausschließlich für dieses
Alter. In einem Interview beschrieb er, wie „Tornar“ aus dem
Gefühl fehlender Solidarität in
der Gesellschaft entstand und
aus der Frage, welche Ordnung
oder welchen Schutz es brauche,
um diese wieder zu fühlen.
Man kann „Tornar“ als eine Art
Versuchsanordnung verstehen.
Hinterlassenschaften liegen auf
der Bühne, ein Rauschen ist zu
hören, ein Krachen verstärkt
sich. Sand rieselt vom Schnürboden herab, der immer wieder
durch Wind abgetrieben wird.
Nach und nach richten sich die
am Boden liegenden Performer
auf, Leon Gyselynck steht langsam auf, sammelt Obst auf und
steckt es eine Tüte. Einer der
Männer erhebt sich, dreht sich
und beginnt wie eine Spindel zu
kreisen. Die Drehung und der
Kreis sind die zentralen Bewe-
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN
IHR HOROSKOP VOM 1. BIS 7. MAI
WIDDER
Liebe: Die Liebe wartet nur darauf, von Ihnen entdeckt zu
werden. Beruf: Ihre Kreativität
bekommt mit einer neuen Aufgabe Nahrung. Allgemein: Es besteht große Gefahr,
jemandem jetzt unrecht zu tun!
STIER
Liebe: Eine Portion Sinnlichkeit beschert unvergessliche
Stunden! Beruf: Details lieber
noch einmal genauer unter die Lupe nehmen. Allgemein: Irgendwie wird sich die
kritische Situation entspannen.
ZWILLINGE
Liebe: Alles läuft hervorragend
und könnte gar nicht besser
sein. Beruf: Die unerledigten
Dinge müssen in Angriff genommen
werden. Allgemein: Ein gefasster Entschluss ist wichtiger, als Sie denken.
KREBS
Liebe: Ihrem Partner können
Sie Ihre Sorgen und Nöte anvertrauen. Beruf: Ihre Vorschläge kommen in den nächsten Tagen
sehr gut an. Allgemein: Ihre leicht ironische Art könnte missverstanden werden.
LÖWE
Liebe: Bringen Sie wieder ein
wenig Ordnung in die Partnerschaft. Beruf: Ruhen Sie sich
nicht auf dem aus, was Sie erreicht haben.
Allgemein: Etwas mehr Verständnis für
andere kann angebracht sein.
JUNGFRAU
Liebe: Hüten Sie sich davor, alte Geschichten wieder aufzuwärmen. Beruf: Spielregeln befolgen. Das sichert die Harmonie im Umfeld. Allgemein: Ein gutes Geschäft würde
Ihre Zukunft besser absichern.
schmal,
dünn
in der ionische
Mitte Insel
geteilt (Griechenland)
Anmut, Trocken- schlau,
verLiebreiz gras
schlagen
SCHÜTZE
Liebe: Ihr Partner legt Ihnen
die Welt zu Füßen. Genießen
Sie es. Beruf: Hüten Sie sich vor
übereilten Schritten und Zusagen. Allgemein: Geduldig sein. Drängen Sie nicht
auf eine Entscheidung.
STEINBOCK
Liebe: Genießen Sie das Gefühl
der Verliebtheit nach Herzenslust. Beruf: Den Kollegen gegenüber sollten Sie aufgeschlossener
sein. Allgemein: Aufgepasst, Sie könnten
eine günstige Chance übersehen!
WASSERMANN
Liebe: Gehen Sie mit Ihren Bedürfnissen ganz offen und ehrlich um. Beruf: Arbeitsberge
haben sich aufgetürmt, es gibtviel zu tun.
Allgemein: Ihr Optimismus tut gut und
wirkt auf andere ansteckend.
FISCHE
Liebe: Übersehen Sie großzügig die kleinen Schwächen des
Partners. Beruf: Für Hochmotivierte verläuft die Woche besonders
günstig. Allgemein: Der Wunsch nach
schönen Dingen führt Sie in Versuchung.
BEIM INTERNATIONALEN
Festival Tanz und Theater
Freiburg, das noch bis zum
14. Mai dauert, erhält die
freie Freiburger Tanzszene
am nächsten Mittwoch, 4.
Mai, um 19 Uhr an fünf Orten
Gelegenheit, sich zu präsentieren. Bereits ausverkauft
sind die Auftritte von Laika
(außer am morgigen Montag
um 12 Uhr) und von Koen de
Preter/Theater Stap. Karteninformationen zu allen Veranstaltungen gibt es unter
0761/496 88 88.
DS
Abk.:
Boxsportclub
Abk.:
per
Adresse
Musikrichtung
Anfang
der 60er
Dreschabfall
> ULTIMA
VEZ
/
SEPPE
BAEYENS, Tornar, Samstag, 7.
Mai, 20 Uhr, und Sonntag, 8. Mai,
15 Uhr, E-Werk (Eschholstraße 77)
Freiburg, ab 10 Jahren, Sonntagsvorstellung ausverkauft, Karteninfos unter www.bz-ticket.de/karten
unverletzt
frühere
span.
Kriegsflotte
Getränkeschrank
600,-
FENIX CARBON RENNRAD
Abk.:
mezzoforte
10
RheinZufluss
in der
Schweiz
Informationseinheit
(EDV)
2
Abk.:
South
Dakota
Modell
Schaltung
2015
Shimano Ultegra
nur
1999,-
behaarte
Tierhaut
7
Substantiv,
Nennwort
(lat.)
2
3
4
5
6
7
8
Abk.:
Rhode
Island
10
die
Stadionwelle:
La ...
Schwur
Region,
Gebiet
kleiner
Betrug
11
4
gerade
erst
®
Abschlusskante
9
Baltin
8
Schiedsrichterutensil
9
schnell
11
auseinanderbringen,
lösen
größere
Segeljacht
Normen- Verinstikehrstution
stockung
(Abk.)
digitales
Datennetz
Wintersportart
1
Jacke v. VersteiHerren- gerung
anzügen
Keimträger
6 (Abk.)
Abk.:
Milliliter
Inseleuropäer
glänzendes
Gewebe
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Ägyptens
sich in
Bewegung
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Abk.:
Schweizer
Franken
engl.: rot
1
gespart
Rahmen / LRS Carbon / Fulcrum Racing
Gebiet
der
Leibesübungen
reißendes Tier
andersartig,
ungewohnt
fort,
weg
Prahlerei
3
Insel
im
Bodensee
Erhebung Herbstim
Gelände blume
Sommermonat, Handelssechster gut
Monat
herzlich,
gemütvoll
Antrag,
Eingabe
5
Schwertwal
it. Geigenbauer †
SKORPION
Liebe: Auf Logik im Gefühlschaos sollten Sie lieber nicht
setzen. Beruf: Je hektischer es
wird, desto mehr ziehen Sie sich zurück.
Allgemein: Ihre Hilfsbereitschaft wird
von allen Seiten geschätzt.
FAKTEN
sche Auffassungvon Tanz. Hinzu
kommt die Bedeutung der Musik. Stef Heerens Gitarrensound
treibt die Tanzenden an. Am
Neuanfang steht die Kommunikation. „Tornar“ variiert alle erdenklichen Muster, wie sich die
Tänzer auf der Bühne formieren
können. Duos folgen auf Soli,
mal schert jemand aus der Gruppe aus, einmal arbeitet sich ein
Kind aus einem riesigen Rucksack und berührt Leon Gyselynck im Gesicht, der weicht zurück. Das Kind lacht. Hebefiguren sind zu sehen, Posen. Postapokalyptische Zustände sind
keine Idyllen, das Grollen nimmt
zu. Ein Mann schreit auf, als sei
er aus einem Alptraum erwacht.
Das jüngste Kind wird auf den
Schultern eines Mannes über die
Bühne getragen. Es sind Zeichen
der Angst, aber auch der Fürsorge und insofern eine sehr aktuelle Gesellschaftsdarstellung.
KREUZWORTRÄTSEL
WAAGE
Liebe: Singles setzen ganz auf
Risiko und ziehen den Hauptgewinn. Beruf: Konzentrieren
Sie sich nicht zu sehr auf Nebensächliches. Allgemein: Eine Bewährungsprobe
heißt es nun gelassen zu bestehen.
FOTO: ZVG/DANNY WILLEMS
gungen des Abends. Sie sind ein
Widerhall des zerstörenden Tornados, auf sie geht auch der Titel
„Tornar“ zurück, der sich mit zurückkehren übersetzen lässt.
Wer schon einmal eine der
sehr physischen Choreografien
des Belgiers Wim Vandekeybus
kennt, wird auch in „Tornar“ einiges wiedererkennen. Baeyens,
der als Autodidakt zum Tanz
kam, hat eine ähnlich kraftvolle
und manchmal auch patheti-
s1813-857
Lösung vom vergangenen Sonntag:
ZAHNSEIDE
DREI GÄNGE 16
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Scharf wie in Ungarn
GAUMENSCHMAUS & RACHENPUTZER
AU BORD DU RHIN
Mihály Wátz erklärt, wie man GULASCH richtig gut und falsch noch besser macht
D
Wie Paprika und Salami ist
Gulasch untrennbar mit
Ungarn verbunden. Doch
ist Gulasch mitnichten
gleich Gulasch. Wichtig für
die Herstellung des Nationalgerichts sind die
Grundzutaten Zwiebeln,
Paprikapulver, Fleisch. Und
die Einhaltung einiger klarer Regeln.
PASCAL CAMES
Mihály Wátz (45) von der Wirtschaft „Im Christ“ bei den Schrebergärten in Freiburg-Hochdorf
ist Ungar und weiß Bescheid.
Was wir in Deutschland unter
Gulasch verstehen, ist in Ungarn
Pörkölt, erklärt der Koch, der im
Hotel Budapest in der ungarischen Hauptstadt gelernt hat.
Und was dort als Gulyás verkauft
wird, ist eine Gulaschsuppe, die
von den Kuhhirten in der Puszta
erfunden wurde.
Pörkölt hat weniger „Saft“ (Soße) und unterscheidet sich
grundsätzlich zu dem, was man
in Deutschland unter Gulasch
versteht. Die Anzahl der Zutaten
ist überschaubar, wie sie zubereitet werden, ist streng geregelt.
Früher habe man Schweineschmalz genommen, heute Öl,
erklärt Mihály Wátz den Trend
zur leichteren Küche. Dann gibt
es noch ein paar Tricks, die wahrscheinlich jeder zwischen Sopron (Ödenburg) und Debrecen
(Debrezin) kennt, die aber hier
noch einmal gesagt werden sollen: Das Wasser (nicht Brühe,
nicht Wein) wird kalt zugegeben,
das ist gut für die Farbe des Fleisches, aber nur soviel, dass das
Fleisch (nicht zu fett!) bedeckt
ist. Wenn es im Winter keine guten Tomaten gibt, verzichte man
und nehme stattdessen den Saft
von Dosentomaten, der gibt Aroma. Sehr wichtig ist der Kümmel, diese Zutat ist quasi Gesetz.
Der in Deutschland so beliebte
Mix aus Schweine- und Rindfleisch kommt einem Ungarn
nicht in den Kochtopf. Entweder
Zwiebeln, Paprika, Speck: Auch das passt in einen guten Gulasch, doch echt ist er dann nicht.
– oder, heißt es. Hilfsmittel wie
Paprika aus der Tube braucht
man nicht. Was die Chili angeht,
so wird in Ungarn schärfer gegessen als in Deutschland. Der
schärfste Rachenputzer ist nach
dem Nationalheiligen Stephan
benannt und heißt Erös Pista,
was so viel wie „harter/kräftiger
Stefan“ bedeutet. „Ein großer
Name“, raunt Mihály Wátz. Hierzulande ist die scharfe Paste aus
püriertem Chili und Salz im Glas
in türkischen Lebensmittelläden
zu haben. Anders als bei uns isst
man den Salat in Ungarn nicht
davor, sondern zum Gulasch.
Auch bei den Getränken ist alles klar geregelt, wer klassischen
Rindergulasch isst, muss Rotwein trinken (in Ungarn meist
Erlauer Stierblut), beim Schweinegulasch darf man auf Bier ausweichen. Ähnlich rigoros ist es
bei den Beilagen, entweder es
gibt nur Brot oder Reis oder aber
Nokedli Galuska, urige Teigwaren, die wie handgeschabte
Knöpfle ausschauen. „Im Christ“
werden auch mal Bratkartoffeln
bestellt, so der Koch und runzelt
die Stirn über diese Unsitte.
Ja, wird der Kosmopolit einwerfen, es gibt doch auch Gu-
lasch mit Speck oder Karotten. Ja,
es gibt Varianten, aber dann ist
es kein Gulasch mehr, sondern
ein Rindergulasch mit Rotwein,
kurz gesagt ein „Vörösboros Marhapörkölt“. Auch mit Kartoffeln,
Hähnchen und Kutteln könnte
man einen Gulasch zaubern,
weiß Mihály Wátz. Viele weitere
Varianten finden sich in dem
Schmöker „Die gute alte Küche“
(1899) von Katharina Prato, die
sogar ein „kleines Gulasch-ABC“
auflistet, mit so leckeren Varianten wie Salongulasch mit Lungenbraten, Zigeunergulasch mit
abgebrutzeltem Speck, Goulash
rosso mit Rotwein und Goulash
bianco mit Weißwein sowie natürlich Szegediner Gulasch.
Um dessen Entstehung ranken sich Legenden. Die eine besagt, dass dieser Eintopf in Szeged in Ost-Ungarn oder von den
Székler erfunden wurde, einem
ungarischen Stamm im heutigen Rumänien. Wahrscheinlicher ist aber die Geschichte von
dem hungrigen Budapester Bibliothekar Székely, der einen
Wirt kurz vor der Sperrstunde
dazu drängte, eine Portion Pörkölt mit Sauerkraut zu kochen.
Der Dichter Sándor Petöfi (1823
FOTO: PC
bis 1849) beobachtete dies und
bestellte sich tags darauf das
Gleiche, nur mit einem Klacks
Sauerrahm. Merke: Es gibt nur
einen Gulasch, aber mit ein bisschen Fantasie kann man es zur
kulinarischen Unsterblichkeit
bringen. Da Gulasch „immer Saison hat“, wie Mihály Wátz sagt,
sollte man die Gelegenheit nicht
vorbeiziehen lassen.
GULASCH: Zutaten für 10
Portionen: 2 cl Öl, 1 kg Zwiebeln, 2,5 Kilo Rindfleisch,
100 g Paprikapulver edelsüß,
Salz, Pfeffer, 1 EL Kümmel
gemahlen, Knoblauch, Chili,
2 Paprika, 3 Tomaten, Wasser.
Zubereitung: Zwiebeln glasig
anschwitzen, Fleisch zugeben, später Paprikapulver,
gut umrühren. Mit kaltem
Wasser das Fleisch bedecken,
leicht köcheln lassen, eventuell Wasser nachgießen,
Paprikastreifen und Tomatenwürfel dazu gehen, abschmecken. 3 bis 4 Stunden
PC
kochen lassen.
Ausflugstipp: Nächste Woche wird der Panoramaweg AUGENWEIDE rund um Malterdingen eröffnet
Gelb und Lila im frischen Grün:
Der Weg bietet Schönes am Rande
und weite Fernsicht gleichermaFOTO: JAE
ßen.
und folgt der geteerten Straße,
die sich zwischen Wiesen und
Rebhängen den Berg hinaufzieht. Im frischen Grün leuchten
gelb Löwenzahn und wilde Narzissen, die blühenden Obstbäume sind weiße Tupfen, und je höher man steigt, umso mehr weitet sich die Aussicht. Der Weg
schlängelt sich bis zur vordersten Spitze des Weinbergs, was einen Blick auf die gesamte Riegeler Bucht, die St. Michaels-Kapelle, das markante Gebäude der
ehemaligen Brauerei, Endingen,
den Kaiserstuhl und die Vogesen
ermöglicht.
Nach jeder Kehre des Weges –
mal geteerte Landwirtschaftsstraße, mal Feldweg, mal Graspfad – gibt es ein neues Aha-Erlebnis, denn Richtungswechsel
sind charakteristisch für diese
Rundtour. In südlicher Richtung
sieht man die Ortschaften um
Teningen und Emmendingen
bis Freiburg, und alle südlichen
Schwarzwaldgipfel lassen sich
ausmachen, was besonders reizvoll ist, wenn der Feldberg noch
Schnee trägt und davor die
Kirschbäume blühen. Trotz der
Auf- und Abstiege ist der Weg
leicht gehbar, deshalb kann das
Auge schweifen. Doch auch Staunenswertes in der Nähe kann
man entdecken: eine windschiefe Rebhütte, eine Hummel auf
sattlila Flieder, ein Schneckenhaus auf einem Rebknorren.
Auf die Idee, diesen Rundwanderweg thematisch zu beschildern, kam die Walking-Gruppe
des ortsansässigen Indiaca-Ver-
ie kleine Rheininsel bei
Lahr birgt mit dem
Schöllengießen eine Miniausgabe des Taubergießen
und ist schon deswegen einen
Besuch wert. Doch wahres
Kleinod der Insel ist, auf das
Idyllischste versteckt, das Restaurant „Au Bord du Rhin“. Kein
Schild verrät den Abzweig von
der Straße. Und trotzdem ist
hier der Mittagstisch ausgebucht, mitten in der Woche. Das
liegt allein an der Küche, die eine reine Freude ist. Es regiert eine altmodische Opulenz auf
der Speisekarte – mit „Sauce béarnaise“, mit einer „Matelote“,
Fisch, gekocht in Riesling und
Sahne, mit Birne Belle-Helène“
zum Nachtisch. Alles schmeckt
prima oder überrascht aufs Angenehmste wie ein köstliches,
mit Rotwein, Honig, Anis und
Zimt gekochtes Zwiebelkompott. Sogar die Pommes sind
hausgemacht. „Comme il faut“,
bestätigt Juniorchef Stephane
Riss, mit Kartoffeln vom Bauernhof, handgeschält, zweimal
frittiert. Die Nachfrage ist ent-
sprechend und so werden jährlich einige Tonnen Kartoffeln
verarbeitet. Attraktion für deutsche Gäste sind Gerichte, die es
bei uns selten gibt, wie die leckere, aber völlig unkorrekte
Gänseleberpastete, oder die
diesseits des Rheinsverbotenen
Froschschenkel. 8,50 Euro kostet ein Tagesgericht. Zu Preisen
wie in den 70er Jahren bekommt man als „Plat du jour“,
einen wunderbar zarten Rindfleischsalat, gefolgt von Zunge
mit Kartoffeln und einer Sauce
Gribiche – zum Niederknien.
Nach dem Essen seien dringend
ein paar Schritte empfohlen.
Der kleine Naturlehrpfad informiert über die üppige Fauna
und Flora. Häufigster Bewohner ist „Aedes vexans“, die
Rheinschnake. Sie ist ab Juli auf
Beutezug, weshalb das „Au Bord
du Rhin“ leider nur drinnen serviert. Unbedingt reservieren!
STEPHAN ELSEMANN
> AU BORD DU RHIN, Digue du
Rhin, Gerstheim, Frankreich, Telefon 00 33/3 88 98 36 12.
REZEPT
Aha-Erlebnisse nach jeder Kehre
Eingebettet von Rebbergen und
Wald liegt das kleine Malterdingen in einem Tal. Es ist bekannt
für seine Weingüter, seine Gastronomie und feiert 2016 seine
Tausendjahrfeier. Geht die Ortskenntnis nicht über diese Fakten
hinaus, ist es Zeit für eine Wanderung entlang des Panoramaweges „Augenweide“, der nächste
Woche neu eröffnet wird.
Erwandern lassen sich dabei
nicht nur eine prächtige Aussicht in alle Himmelsrichtungen, sondern auch viel Wissenswertes zum Dorf, denn Tafeln
über Geschichte, Geologie und
Dialekt säumen den Weg. Erkennungslogo ist der „Augenweide“Wegweiser, der von Infotafeln an
Standorten wie dem „Amerikanerstein“ oder dem „Heidengrab“ begleitet wird.
Beginnend in der Ortsmitte
führt der Weg mit einer Länge
von 15 Kilometern als Panoramarundweg und mit 9,6 Kilometern als Waldrundweg über die
Hügel rund um den Weinort.
Start ist beim rostroten Rathaus,
das in der Nachbarschaft der malerischen Jakobskirche liegt. Gemäß der Beschilderung verlässt
man den Ort entlang des Dorfbachs in nördlicher Richtung
Köstliches auf der Insel
eins, die hier allwöchentlich ihre
Runden dreht. „Wir sind vom
Panorama auf der Kammlage so
begeistert, dass wir das mit anderen teilen möchten“, sagt KarlHeinz Bührer, Indiaca-Vereinsvorsitzender. Da der Weg inklusive Waldrunde knapp 24 Kilometer umfasst, war klar, dass diese
Strecke vielen Wanderern zu
lang ist. „Wir haben sie in Waldund Panoramarunde aufgeteilt,
und auch diese kann man jederzeit abkürzen, da man von überall immer wieder ins Dorf hinab
sieht“, erläutert er. Eineinhalb
Jahre hat die Gruppe den Weg geplant und umgesetzt, getragen
von der Gemeinde Malterdingen
und gefördert vom Naturpark
Südschwarzwald. Bei seiner Einweihung an Christi Himmelfahrt, 5. Mai, werden Verpflegungsstände entlang des Weges
das Wandern besonders belohJUTTA JÄGER-SCHENK
nen.
> ERÖFFNUNG
des „Augenweide“-Panoramawegs am Donnerstag, 5. Mai, 9 Uhr, am Rathaus
Malterdingen. Start der gemeinsamen Wanderungen: 9 Uhr Gesamtrunde (23,6 km), 11 Uhr Panoramarunde (15 km), 13 Uhr
Waldrunde (9,6 km).
Nichts als Idylle: Die Umgebung des Restaurants (rechts).
FOTO: SEL
QUERBEET
GLOTTERTAL
Erzähltour zur Schwarzwaldklinik
Zu einer Erzähltour rund ums Glottertal lädt die Geschichtenerzählerin Rosemarie Riesterer am Sonntag, 8. Mai, 9.30
bis etwa 13 Uhr, ein. Unterwegs werden spannende und amüsante
Anekdoten aus alten und weniger alten Zeiten erzählt – etwa
über die Abenteuer der Glottertäler „Wildlinge“, den Goldschatz
auf dem Rinzberghof und die Geschichte der berühmten
TV-Schwarzwaldklinik. Teilnahme 15 Euro, ermäßigt 7 Euro.
Info zum Treffpunkt und Anmeldung unter www.rosemaDS
ries-sagenhafte-wanderungen.de; Telefon 07 6 66/37 20.
FREIBURG
Foodtruck-Aktion im Rieselfeld
Ob Hummus oder Pastrami, Lange Rote oder Flammkuchen,
Gebrannte Mandeln oder Hofeis: Angesagtes und Bewährtes
in guter Qualität wird in Freiburg inzwischen vom Foodtruck
aus verkauft. Und das Angebot wächst ständig. Am Samstag,
7. Mai, gibt sich die Streetfood-Szene auf dem Maria-von-Rudloff-Platz bei der ersten Rieselfelder Foodtruck-WochenmarktAktion ein Stelldichein. Von 11 bis 17 Uhr bieten zwölf Trucks
internationale und regionale Spezialitäten an. Für musikalische
DS
Begleitung sorgt das Quintett Sotto O’ Sole.
Trailtage im Zweitälerland
FAHRSPASS UND NATURERLEBNIS stehen bei den Touren der
Mountainbike-Guides Peter Behrmann und Christian Bronner im Elzund Simonswäldertal im Vordergrund. Nächste Woche laden sie zu
den Trailtagen mit drei besonderen Schmankerln ein. Der Einstieg
ist wie immer konditionell moderat, aber technisch anspruchsvoll,
die beiden folgenden Touren sind für echte Könner gedacht: Panoramatour zum Gschasi und Kapf (800 hm, 35 km) am Donnerstag,
5. Mai, 10 Uhr, Tour nach Hornberg (900 hm, 60 km) am Freitag, 6.
Mai, 9.30 Uhr, und Tour entlang dem Lauf der Elz (1 100 hm, 50 km)
am Samstag, 7. Mai, 10 Uhr. Teilnahme kostenlos, Anmeldung unter
www.zweitaelerland.de oder Telefon 0 76 82/92 46 93 (Peter BehrFOTO: ZWEITÄLERLAND TOURISMUS/CLEMENS EMMLER/ZVG
mann).
17 EXTRA: BERUFSBILD STEUERBERATUNG
Der Sonntag · 1. Mai 2016
Digitalisierung im Steuerbüro
FAKTEN
Interview mit RAOUL RIEDLINGER aus Freiburg, Präsident der Bundessteuerberaterkammer
Das Besteuerungsverfahrenen
soll digitalisiert werden, denn
die Finanzverwaltung steht, wie
auch die Wirtschaft, vor den Herausforderungen des demografischen Wandels. Sie wird künftig
mit weniger Personal die Gleichmäßigkeit der Besteuerung sicherstellen müssen. Durch eine
zunehmende
Digitalisierung
will sie diese Herausforderung
meistern. Mit dem Gesetz zur
Modernisierung des Besteuerungsverfahrens soll der Grundstein für ein modernes, digitales
Besteuerungsverfahren gelegt
und der Steuervollzug schneller,
einfacher und effizienter werden. Welche Folgen dies für die
Steuerzahler wie auch die Steu- Ab 2022 sollen Steuererklärungen nur noch digital abgegeben und beerberater hat, erklärt Raoul Ried- arbeitet werden. Über Vor- und Nachteile berichtet Raoul Riedlinger,
linger, Steuerberater aus Frei- Präsident der Bundessteuerberaterkammer.
FOTOS: DPA/KAMMER
burg und Präsident der Bundessteuerberaterkammer, im Inter- steuererklärungen. Es gibt also nanzbeamter die Steuererkläview.
eine breite Akzeptanz für digita- rung oder den Bescheid je gesehen hat. Das bedeutet vor allem
le Prozesse.
Herr Riedlinger, was halten Sie
Zeitersparnis für alle Beteiligten.
von der zunehmenden DigitaDies soll zum Beispiel mit der
Für die Finanzverwaltung soll
lisierung allgemein und speziell
das Gesetz eine Erleichterung
Änderung der Belegvorlagepflicht in die Belegvorhalteim Steuerrecht?
bringen, doch wird es dadurch
auch für Steuerpflichtige schnel- pflicht geschehen. Mussten
Die Digitalisierung allgemein
ler, einfacher und effizienter wer- Steuerzahler bisher bestimmte
bedeutet vor allem Zeitersparnis
den?
Belege unaufgefordert mitsenund ist in der globalisierten Welt
den, wird die Finanzverwaltung
nicht mehr wegzudenken. Auch Grundsätzlich wird das Gesetz in Zukunft diese Belege nur noch
im Steuerrecht ist die Digitalisie- zur Modernisierung des Besteu- bei Bedarf anfordern.
rung bereits gelebte Praxis. erungsverfahrens auch für SteuSchon heute läuft die Kommuni- erpflichtige, also Privatpersonen
Welche Auswirkungen hat die
kation zwischen den Finanzäm- und Unternehmen, einige ErDigitalisierung auf den Beruf
des Steuerberaters?
tern und Steuerpflichtigen rou- leichterung bringen. Mithilfe
tiniert digital. Das belegen auch der vollautomatischen Bearbeidie aktuellen Zahlen: 2015 gab es tung können Steuerbescheide Gerade für Steuerberater bringt
fast zwei Millionen E-Bilanzen auf Grundlage der elektronisch der momentane Gesetzentwurf
und rund 20 Millionen elektro- abgegebenen Steuererklärung nicht nur Vorteile. Die Bundesnisch übermittelte Einkommen- erstellt werden, ohne dass ein Fi- steuerberaterkammer begleitete
den Gesetzgebungsprozess von
Anfang an und konnte so einige
Verbesserungen für Steuerberater und ihre
Mandanten erzielen.
Trotz vieler
Erfolge
sieht die
Bundessteuerberaterkammer aber in
einigen
Punkten
weiteren
Änderungsbedarf. Zum Beispiel konnte für beratene Steuerpflichtige
eine Verlängerung der Abgabefrist auf den 28. Februar des
Zweitfolgejahres bewirkt werden. Damit einher geht aber die
Möglichkeit, dass das Finanzamt
eine Steuererklärung schon vor
Ablauf der regulären Frist anfordern kann und dies nicht nur aus
sachlichen Gründen, sondern
auch nach einem Zufallsverfahren. Für die zufallsgesteuerte
Vorabanforderung steht zudem
nur eine starre Bearbeitungsfrist
von drei Monaten zur Verfügung. Bei Überschreiten der Frist
drohen den Steuerpflichtigen
automatische
Verspätungszuschläge. Insbesondere bei umfangreicheren
Sachverhalten
wie Jahresabschlüssen ist die
Frist zu kurz.
Wie könnten Steuerpflichtige
und Steuerberater stärker von
der Digitalisierung profitieren?
Steuerpflichtige und ihre Berater könnten zum Beispiel von
schnelleren Bescheiden profitieren. In dem Gesetzesentwurf
lässt sich allerdings eine Nutzenasymmetrie feststellen. Von den
durch die Digitalisierung erzielten Synergieeffekten profitiert
derzeit überwiegend die Finanzverwaltung. Hier sehen wir Änderungsbedarf. Kurzfristig bieten sich konkrete Einzelmaßnahmen wie beispielsweise die
Rückübermittlung von Bescheiddaten mit ausführlicher
Abweichungsanalyse an. Langfristig sollte das Besteuerungsverhältnis weiter im Sinne eines
Kooperationsverhältnisses ausgebaut werden. Soweit die Finanzverwaltung Aufgaben und
Verantwortung verlagert, muss
sie im Gegenzug Rechtssicherheit gewähren. Dies könnte beispielsweise durch den konsequenten Ausbau der verbindlichen Auskunft und der Anrufungsauskunft
geschehen.
Unter anderem dafür setzt sich
die Bundessteuerberaterkammer im laufenden Gesetzgebungsverfahren ein.
DS
> Der Freiburger Raoul Riedlinger
ist Präsident der Steuerberaterkammer Südbaden und seit September 2015 Präsident der Bundessteuerberaterkammer. Er ist als
Steuerberater, Rechtsanwalt und
Wirtschaftsprüfer Partner der Dr.
Riedlinger und Partner GbR in Freiburg ansässig. Die Bundessteuerberaterkammer vertritt rund
100 000 Steuerberater in Deutschland.
BERUFSBILD Der Weg zum
Steuerberater ist auf der Internetseite der Deutschen
Steuerberaterkammer ausführlich beschrieben. Zwei
Wege führen zum Steuerberater: Ein Hochschulstudium oder eine kaufmännische Ausbildung. Neben
der einheitlichen Prüfung
haben beide Wege gemeinsam, dass sie zugleich eine
praktische Tätigkeit auf dem
Gebiet der von den Bundesoder Landesfinanzbehörden
verwalteten Steuern voraussetzen. Die Dauer der praktischen Tätigkeit hängt für
Absolventen eines wirtschafts- oder rechtswissenschaftlichen Hochschulstudiums oder eines Hochschulstudiums mit wirtschaftwissenschaftlicher
Fachrichtung davon ab, ob
die Regelstudienzeit des Studiengangs vier Jahre oder
weniger beträgt.
Unterstützt werden Steuerberater bei ihrer Arbeit von
Steuerfachangestellten und
Steuerfachwirten. Deren
Ausbildung in den Steuerberaterkanzleien wird von
den Steuerberaterkammern
begleitet. Nach einer umfassenden theoretischen und
praktischen Ausbildung
sichert das anspruchsvolle
staatliche Steuerberaterexamen die hohe Qualität
der Beratungsleistung der
Steuerberater.
DS
> Informationen zu Steuerberufen gibt die Bundessteuerberaterkammer unter
www.bstbk.de.
Wir suchen in Voll- oder Teilzeit eine
Bürokraft für allgemeine Sekretariatsarbeiten.
Buchhaltungskenntnisse von Vorteil. Zeitgemäße EDV-Kenntnisse werden vorausgesetzt. Ein gutes Betriebsklima und eine qualifizierte Einarbeitung sowie ein leistungsgerechtes Gehalt werden geboten. Bei Interesse freuen wir
uns auf ihre Bewerbungsunterlagen mit Gehaltsvorstellung – auch per E-Mail.
ITC Steuerberatungsgesellschaft mbH, Stephanienweg 36, 79224 Umkirch,
Tel. 07665- 9326464, [email protected]
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in Teilzeit (Umfang noch zu bestimmen).
Was Sie mitbringen:
Anwendungssichere DATEVKenntnisse.
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haben, freuen wir uns auf Ihre
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von derzeit 12 Mitarbeitern. Zur Verstärkung suchen wir einen
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Der Sonntag · 1. Mai 2016
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Fachhochschulstudium der Informatik
• Erfahrungen mit mobilen Entwicklungsumgebungen
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• Projektmanagement-Kenntnisse
• Themenspezifische Weiterbildungsangebote
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• Sehr gutes Betriebsklima
• Unterstützung bei der Wohnungssuche
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Gastronomie von Vorteil
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Ihre Aufgaben sind insbesondere:
• Technische Verwaltung der bebauten Liegenschaften
• Planung, Bauleitung und Abrechnung von Baumaßnahmen,
Erstellung von Ausschreibungsunterlagen und Kostenschätzungen
• Betreuung von Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen
• Übernahme der Bauherrenfunktion
• Beauftragung und Koordination externer Dienstleister
(u. a. Baufirmen)
• Mitwirkung bei Arbeitssicherheitsbegehungen
Wir erwarten von Ihnen:
• erfolgreich abgeschlossenes Hochschul-/Fachhochschulstudium
der Fachrichtung Bauingenieurwesen/Architektur oder den
Abschluss als staatlich geprüfte/r Bautechniker/in bzw. den
Abschluss einer gleichwertigen Ausbildung
• Kenntnisse im Bereich der HOAI, VOB sowie einschlägiger
Vorschriften und Richtlinien
• Kenntnisse in der Ausführungs- und Detailplanung
• Verständnis für qualitätsvolle Architektur und Gestaltung
• selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten
• Teamfähigkeit, rasche Auffassungsgabe, Zuverlässigkeit und
sicheres Auftreten
Wir bieten Ihnen:
• eine Behördenkultur, in der Mitgestaltung gewünscht ist
• innovative Themenfelder mit vielfältigen und interessanten
Aufgaben, neuen Chancen und Herausforderungen
• einen unbefristeten Arbeitsvertrag
• ein motiviertes, engagiertes Team mit den unterschiedlichsten
Persönlichkeiten, Talenten und Erfahrungen in einer kreativen und
kollegialen Atmosphäre
• eine den Anforderungen entsprechende Vergütung nach dem
Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst und den sonstigen öffentlichen
Sozialleistungen (Zusatzversorgung, Sonderzahlung)
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Dann bewerben Sie sich bitte schriftlich bis zum 27. Mai 2016.
Stadtverwaltung Weil am Rhein
Partner von:
Sachgebiet Personal und Repräsentation
Rathausplatz 1, 79576 Weil am Rhein
Kontakt:
Hervé Roséfort, Leiter des Amtes für Gebäudemanagement und
Umweltschutz, Tel. 0 76 21/7 04 - 6 50
Christoph Braun, Personalleiter, Tel. 0 76 21/7 04 -1 11
Haben wir Ihr Interesse geweckt?
Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung bis zum 20. 05. 2016 an
die Stadt Breisach am Rhein, Fachbereich Personal,
Münsterplatz 1, 79206 Breisach am Rhein.
Weitere Informationen zur Stelle erhalten Sie gerne bei Herrn Baum
unter Tel. 0 76 67/ 832 310
Den vollständigen Ausschreibungstext finden Sie im Internet unter
www.breisach.de/stellenausschreibungen.
Im Zuge unserer weiteren Teamverstärkung suchen wir:
Bauzeichner/in
suchen
Stadt Breisach am Rhein | Münsterplatz 1 | 79206 Breisach am Rhein
www.breisach.de
Dipl.-Ing. Wolfgang Feth
Wir
für Schal- und Bewehrungspläne, sowie Holz- und StahlKonstruktionspläne (CAD-System Nemetschek). Wenn Sie
gleichartige Berufserfahrung haben und Ihnen gutes Betriebsklima wichtig ist, freuen wir uns auf Ihre schriftliche Bewerbung.
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für Rockmusik, auch Mitbeteiligung. Raum
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bis 30 km gesucht. (Zur Unterbringung von
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Hauptsitz in Umkirch/Freiburg suchen wir ab sofort in Teilzeit
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Ihr Aufgabengebiet
Eigenverantwortliche Bearbeitung der Lohn- und Gehaltsabrechnung für einen definierten Mitarbeiterstamm
Betreuung und Beratung der Mitarbeiter/-innen bei allen
relevanten Fragestellungen zur Entgeltabrechnung
Pflege der Personalakten und Personalstammdaten
Melde- und Bescheinigungswesen
Korrespondenz mit Sozialversicherungsträgern, Versicherungen und Behörden
Begleitung von Sozialversicherungs- und Lohnsteuerprüfungen
Kontenabstimmungen in Zusammenarbeit mit der Finanzbuchhaltung
Unterstützung bei der Erstellung von Statistiken aller Art
Der Sonntag · 1. Mai 2016
SCHAUFENSTER
AUTOHAUS SCHMOLCK
Prädikat „Service mit Stern“
Das Autohaus Schmolck mit seinen Standorten in Emmendingen,
Müllheim und Vogtsburg-Bischoffingen hat das Prädikat „Service
mit Stern“ bekommen. Damit zeichnet der Mercedes-BenzVertrieb Deutschland Betriebe für ihre hervorragende Kundenbetreuung und ihr besonderes Qualitätsniveau aus. Das
Autohaus Schmolck erhielt das Prädikat für die Kategorien
Pkw-, Smart-, Transporter- und Lkw-Service. Die Auszeichnung
wird jährlich auf Basis einer Kundenzufriedenheitsmessung
vom Mercedes-Benz-Vertrieb Deutschland an die Vertriebspartner in Deutschland übergeben. Der Kunde kann das Autohaus
in der jeweiligen Sparte anhand von Punkten bewerten.
DS
CAFE MOCCA
Viele Kaffeesorten, aber auch Pizza
Mocca Mardini, Sahlep, Damlasakizi, Süryni,
Mocca Kardamon: Das „Café & Pizza Mocca“
in Sexau bietet seinen Kunden ganz unterschiedliche Kaffee- und Moccasorten
an. Nach Angaben des türkischstämmigen
Betreiberehepaars Canan und Bahattin
Bertan stammen sie allesamt aus biologischem Anbau. Neben Kaffee gibt es in der
Lokalität in der Ortsmitte von Sexau diverse
Kuchenspezialitäten, ab dem Sommer soll
auch Eis auf der Speisekarte stehen. Neben Süßspeisen wird
zudem Deftiges angeboten: vor allem Pizza, aber zum Beispiel
auch belegte Brötchen. Das Café hat 35 Sitzplätze, draußen
gibt es Platz für rund 60 Gäste.
DS
Lurk,
Die genaue Abgrenzung des Aufgabengebietes bleibt vorbehalten.
Mitarbeiter
Unser Angebot:
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großen Gestaltungsmöglichkeiten
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Fortbildungsangebote
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Ihr Profil:
– staatlich geprüfter Techniker/in, Fachrichtung Bautechnik
– sicherer Umgang mit EDV-Standardsystemen
– Leistungsbereitschaft und Motivation für das Aufgabengebiet
– Team- und Kommunikationsfähigkeit, sicheres Auftreten,
Durchsetzungsvermögen
– Fachkenntnisse im Bereich der VOB
– Fahrerlaubnis der Klasse B
– Führungserfahrung ist von Vorteil
als
Bautechniker/in
Ihr Profil:
– Realisierung und Koordination von Projekten der Fachbereiche
Hochbau und Tiefbau in allen Leistungsphasen der HOAI
– Unterstützung der technischen Mitarbeiter im Baudezernat
– technische Begleitung der Betriebsleitungen des städtischen
Bauhofs und des Schwimmbades
– Betreuung der Bürger bei Fragen im Bereich der technischen
Zuständigkeiten
Ihr Profil
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