Kultur Ostthüringer Zeitung OCKU Dienstag, . April Max Reger zum Konzert in Gera und Dresden Ausstellung ehrt Maler der Renaissance Im Max Reger Festjahr kommen im . Philharmonischen Konzert bei Theater und Philharmonie Thüringen zwei Werke von Max Reger (-) zur Aufführung. Gastbeitrag: Zum . Todestag Gera/Dresden. Auf dem Programm stehen Der Einsiedler op. 144a für Bariton, Chor und Orchester und die Romantische Suite op. 125. Ludwig van Beethovens Messe C-Dur op. 86 für Soli, Chor und Orchester rundet das Programm ab. Das Philharmonische Orchester Altenburg-Gera unter Leitung von Frauenkirchenkantor Matthias Grünert und der Chor der Frauenkirche Dresden sind am 27. und 28. April, jeweils 19.30 Uhr im Konzertsaal der Bühnen der Stadt Gera und am 30. April um 20.00 Uhr in der Frauenkirche Dresden zu erleben. Die Solisten kommen aus dem Musiktheaterensemble von Theater&Philharmonie Thüringen: Akiho Tsujii (Sopran), Merja Mäkelä (Mezzosopran), Jueun Jeon (Tenor) und Kai Wefer (Bariton). Neben dem Wald waren die Gedichte Joseph von Eichendorffs eine wichtige Inspirationsquelle Regers, auf denen nicht nur die Suite beruht, sondern auch Der Einsiedler. Bariton und Chor deklamieren hier den romantischen Text über Einsamkeit, Ruhe und Nacht. Beethovens Messe C-Dur entstand im Auftrag des Fürsten Esterházy und nach Vorbild der von Beethoven verehrten Messen Joseph Haydns. Karten sind an den Theaterkassen erhältlich unter Tel.: (0365) 8 27 91 05. Von Sven Schmidt Kinocharts „Dschungelbuch“ bleibt vorn Berlin. Der Disney-Film „The Jungle Book“ bleibt auch in der zweiten Woche Spitzenreiter der offiziellen deutschen Kinocharts. 359 000 Zuschauer sahen die Neuverfilmung des Klassikers „Das Dschungelbuch“ in dieser Zeit. Damit kratzen Mogli und seine tierischen Freunde bereits an der Marke von einer Million Besuchern in Deutschland, wie Media Control gestern mitteilte. Zwei Neueinsteiger erobern die Plätze vier und fünf: Vierter ist mit knapp 80 000 Besuchern die derbe Frauenkomödie „The Boss“ mit Melissa McCarthy. Dahinter folgt als Fünfter das Fantasy-Epos „Gods of Egypt“ mit Gerard Butler als Gott der Finsternis (56 000). Auf den Plätzen zwei und drei ändert sich nichts: Die Komödie „How To Be Single“ mit Dakota Johnson (128 000) rangiert vor dem Disney-Abenteuer „Zoomania“ (120 000). dpa Festspiele für Händel in Halle Halle. 17 Tage lang wird Halle wieder zum Mekka für Freunde der Barockmusik. Vom 27. Mai bis zum 12. Juni bieten die Händel-Festspiele in der Geburtsstadt des Komponisten Georg Friedrich Händel (1685-1759) 120 Veranstaltungen unter dem Motto „Geschichte-MythosAufklärung“. Zu den künstlerischen Schwerpunkten gehören Themen aus der Mythologie. Ein Beispiel ist die Oper „Didone Abbandonata“. Das für eine Londoner Aufführung von Händel bearbeitete Werk des italienischen Komponisten Leonardo Vinci wurde seit 1737 nicht mehr geboten. „Es erklingt nun erstmals in Deutschland“, sagte Intendant Clemens Birnbaum. Programmpunkt sind auch die „Bridges to the Classics“, diesmal mit der Rockband Procol Harum und der Staatskapelle Halle. Das Ensemble Philidor verbindet zudem Barockoper und Marionettenspiel. dpa a Redaktion dieser Seite: Sabine Wagner des Renaissance-Malers Hieronymus Bosch (um -) ist im Noordbrabants Museum eine außergewöhnlichen Ausstellung zu sehen. ’s-Hertogenbosch. Die Ausstellung „Visionen eines Genies“ in seiner Geburtsstadt ’s-Hertogenbosch wird es in dieser Form vermutlich nicht mehr geben. Allein die Leihgaben aus aller Welt wird man künftig kaum mehr zusammen bekommen. Aus diesem Grund hatten die Niederländer geschickt vorgebaut. Die Vorbereitungen zur Ausstellung im Het Noordbrabants Museum hatten bereits im Jahr 2007 begonnen. Außergewöhnliche Leihgaben Am . Mai eröffnen die Schauspielerin Barbara Schnitzler und der Pianist Michael Abramovich mit einem Rilke-Chopin-Abend die Saison im Liebhabertheater Schloss Kochberg. Insgesamt Veranstaltungen stehen an den Wochenenden von Mai bis Oktober auf dem Programm. Fotos (): Dieter Urban Molières Misanthrop in Großkochberg Von Weimar nach Großkochberg soll Goethe nach eigenem Bekunden zu Fuß etwa vier Stunden unterwegs gewesen sein. Eine sportliche Leistung, selbst dann, wenn man seine Sehnsucht nach Charlotte von Stein berücksichtigt. Von Sabine Wagner Großkochberg. Auch heute gibt es gute Gründe, den einstigen Landsitz der Seelenfreundin des Dichterfürsten zu besuchen. Das Schloss lockt, in dem Goethe auf einem Schreibtisch einige Daten seiner Besuche notierte. Der Landschaftspark mit seinen prächtigen Bepflanzungen und den architektonischen Kleinoden verführt zu jeder Jahreszeit zu einem Gartenspaziergang. Und das Liebhabertheater, um 1800 von Charlottes Sohn Karl von Stein erbaut, bietet seit nunmehr über zwanzig Jahren an den Wochenenden von Mai bis Oktober ein anspruchsvolles Programm mit Opern- und Theateraufführungen, Kammerkonzerten und Lesungen. In diesem Jahr steht der Spielplan des Theatervereins der Klassik Stiftung unter Leitung von Silke Gablenz-Kolakovic unter dem Jahresthema „Vergangen nicht, verwandelt ist was war“. Bei ihren Recherchen fand Silke Gablenz-Kolakovic eher zufällig dieses Rilke-Zitat. Doch es beschreibt wunderbar, was den vor über 200 Jahren gegründeten Musenhof ausmacht: Hier wird Kultur und Geschichte bewahrt, werden Brücken geschlagen vom Gestern ins Heute. Auf Rilke treffen die Theaterbesucher in Großkochberg in dieser Spielzeit gleich mehrfach. Zum Saisonauftakt am 7. Mai liest die Berliner Schauspielerin Barbara Schnitzler Rilke-Texte zur Musik von Chopin, gespielt von Michael Abramovich. Es geht um Nachbarn, deutsche Touristen und ausbleibende Ereignisse. Welche Rolle dabei blaue Hortensien spielen, wird die Schauspielerin in ihrem Programm „Rilke – Wer spricht von Siegen? Überstehen ist alles“ selbst erzählen. Rilke gibt es auch zum Jahresausklang beim Kochberger Nikolausmarkt, wenn Bernd Lange vom DNT Weimar aus Weihnachtsbriefen des Dichters liest. Sommerfestival mit vielseitigem Programm „Die Menschen hass ich, alle – insgesamt:/ Die einen, weil sie falsch und ränkevoll,/Die andern, weil sie Falschheit höflich dulden“, verkündet Alceste in Molières Komödie „Der Misanthrop oder Der verliebte Melancholiker“. Dass sich dieser selbstgerechte Mann ausgerechnet in eine Frau verliebt, die als flotte Salondame alles verkörpert, was er hasst, ist bei Molière natürlich nicht nur eine Laune des Schicksals. Ausgeführt und ausgestattet wie zu Zeiten des Weimarer Hoftheaters im späten 18. Jahrhundert und entsprechend der Schauspielregeln Goethes – ein ausgewiesener Verehrer Molières – erlebt die Komödie am 14. Mai im Liebha- Den Grundstein für die außergewöhnlichen Leihgaben legte das „Bosch Research and Conservation Project“ (BRCP) – ein ambitioniertes, kunsthistorisches Forschungsvorhaben. Ein Team internationaler Experten hat in den zurückliegenden Jahren erstmals und weltweit praktisch das gesamte Œuvre des Altmeisters Bosch intensiv und systematisch erforscht und dokumentiert. Außerdem wurde eine Vielzahl von Gemälden weltweit restauriert. Die Ergebnisse des „Bosch Research and Conservation Project“ bilden das Fundament dieser Ausstellung. Fast alle wichtigen Werke und Zeichnungen des Künstlers – bei Bosch erstmals eine vollwertige Kunstform – sind in der grandiosen Präsentation in ’s-Hertogenbosch vertreten. Ein einzigartiges Leuchten Silke Gablenz-Kolakovic mit Kostümen für Goethes Singspiel „Erwin und Elmire“, vertont von Herzogin Anna Amalia. Die Inszenierung steht auch wieder auf dem Programm. bertheater ihre Premiere. Die Neuproduktion ist nach Auskunft von Silke Gablenz-Kolakovic überaus aktuell und macht deutlich, dass eine Gesellschaft trotz unterschiedlicher Standpunkte und Befindlichkeiten dialogfähig bleiben muss. Auch Goethes Singspiel „Erwin und Elmire“ in der Vertonung von Herzogin Anna Amalia, Händels barocke Miniaturoper „Aminta e Fillide“ sowie der dramatisierte Briefwechsel zwischen Goethe und Schiller „Glückliches Ereignis“ stehen auf dem Spielplan des Sommerfestivals. Konzerte auf historischen Instrumenten, darunter zum 260. Mozartgeburtstag, zum 40-jährigen Jubiläum des Abegg Trios sowie das Konzert junger Meisterpianisten der Mu- sikhochschulen in Leipzig und Weimar ergänzen das Bühnengeschehen. Seit Jahren beliebt ist das Klassik-Gartenfestival, das in diesem Jahr am 21. Mai zum Besuch einlädt. Von 12 bis 18 Uhr werden Pflanzen, Kräuter, Porzellan, Gartenmöbel und kulinarische Kostbarkeiten nach Rezepten vom Hofkoch der Herzogin Anna Amalia angeboten. Puppenspiel, eine Familienführung im Park und ein Konzert mit Beethoven-Werken im Liebhabertheater sind geplant. Auch Dichterfürst Goethe kommt zu Wort, und zwar in einer neuen Audioinstallation im Festsaal des Schlosses. Schauspieler Jürg Wisbach liest aus Goethes Briefen an Charlotte von Stein. Zum Programm e 7. Mai, 17 Uhr: „Rilke – Wer spricht vom Siegen? Überstehn ist alles“, von und mit Barbara Schnitzler und Michael Abramovich e 14. Mai, 17 Uhr: Premiere „Der Misanthrop oder Der verliebte Melancholiker“ , Komödie von Moliére, (15./ 28. Mai sowie 23./30. Juli) e Kartenreservierung: (036743) 2 25 32 e Das ausführliche Programm unter www.liebhabertheater.com Natürlich kennt man die Arbeiten von guten Reproduktionen. Steht man aber vor dem Original, ist das eine neue Liga. Boschs Arbeiten haben ein eigenes, einzigartiges Leuchten. Werke wie „Der Landstreicher“ (1500-10) oder das „EremitenTriptychon“ (1495-1505) sind im Original in einer reichhaltig farbigen Grauabstufung gemalt, deren Lebendigkeit man nur live erleben kann. Selbst in hervorragenden Repros wirken diese Arbeiten platt. Eine Sensation der Ausstellung ist das Fragment der „Versuchung des heiligen Antonius“ (1500-10) aus Kansas City, das jahrzehntelang im Depot stand, weil man es einem Schüler zuordnete. Das BRCP hat jedoch nachgewiesen, dass es Bosch zugeschrieben werden muss, somit hat Kansas City jetzt ein absolutes Highlight. Die Ausstellung läuft noch bis 8. Mai und ist täglich von 9 bis 19 Uhr im Het Noordbrabants Museum zu sehen. Land: Jenaer OB soll Kulturgelder von Landkreisen erstreiten Die Thüringer Staatskanzlei weist Darstellungen der Stadt Jena zurück, wonach Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) vorhabe, bei der Jenaer Philharmonie Musiker zu streichen. „Minister Hoff bedauert, dass Herr Oberbürgermeister Schröter darauf bisher nicht eingegangen ist.“ Gespräche, die Schröter mit den entsprechenden Landkreisen, Saale-Orla-Kreis und Saale-Holzland-Kreis (SHK), hätte führen können, seien dem Minister nicht bekannt, formulierte die Staatskanzlei spitz. Ein nicht ganz fairer Vorwurf. Gegenüber OTZ zeigte sich der SHK bisher keineswegs Von Ulrike Merkel Erfurt/Jena. „Der Minister hat zu keinem Zeitpunkt Überlegungen angestellt, sechs Musikerstellen zu streichen, um künftige Kostensteigerungen aufzufangen“, teilte die Staatskanzlei gestern auf OTZ-Anfrage mit. Am Freitag war der Jenaer Oberbürgermeister Albrecht Schröter (SPD) mit einer Art Hilferuf an die Öffentlichkeit getreten. Die Stadt Jena hatte sich von den Finanzierungsverhandlungen mit Hoff eine Erhöhung der Landeszuschüsse von 25 auf 40 Prozent erhofft. Eine Forderung, auf die der Minister nicht einging. Fehlendes Geld soll nun offenbar stattdessen über eine Benjamin-Immanuel Hoff ist Thüringer Kulturminister und Chef der Staatskanzlei. Foto: Volkmann perfide Stellenreduzierung kompensiert werden. Laut OB gebe es den Vorschlag aus Erfurt, die Personalkosten von älteren Musikern zu übernehmen, deren Ausscheiden absehbar sei. Im Gegenzug würden diese Stellen aber nicht wiederbesetzt. Hoff sieht bei den Kulturverhandlungen vor allem den Je- naer OB in der Verantwortung: „Die Staatskanzlei vertritt die Auffassung, dass sich grundsätzlich alle Landkreise, die zum Verflechtungsraum eines Theater- oder Orchesterstandortes gehören, an der Finanzierung dieser Kultureinrichtung zu beteiligen haben“, hieß es in der schriftlichen Stellungnahme. bereit, sich an Jenaer Kulturkosten zu beteiligen. Den Forderungen einzelner Kommunen wie Jena, Erfurt oder Nordhausen, den Landesanteil an der Theaterfinanzierung deutlich zu erhöhen, stellte die Staatskanzlei entgegen: „Die Landeszuwendungen für die Theater- und Orchester werden in den nächsten Jahren um mehr als zehn Prozent steigen.“ Die Staatskanzlei machte zu- dem noch einmal deutlich, dass langfristig alle Einrichtungen zum Flächentarif zurückkehren sollen. Voraussetzung dafür sei, dass sich die kommunalen Partner an diesem Prozess beteiligten. „Gleichzeitig hat das Land einseitige Tariferhöhungen zugesagt, auch wenn die Kommunen sich selbst dazu nicht in der Lage sehen.“ Ohne Gegenleistung ist das aber kaum vorstellbar. OTZ gegen Kulturabbau Unter dem Motto „OTZ gegen Kulturabbau“ fordern wir unsere Leser auf, mit uns den Künstlern in Ostthüringen Beistand zu leisten. Schreiben Sie uns, welchen Wert für Sie Kunst und die von weiteren Einschnitten bedrohten Theater und Orchester haben. Wir machen Platz für Ihre Stimme! Gleichzeitig stellen wir regelmäßig in Porträts und Interviews Akteure des seit 1990 anhaltenden Strukturwandels in Ostthüringen vor. Kontakt: [email protected] oder OTZ Kulturredaktion Bahnhofstraße 18 07545 Gera Dieses Dokument ist lizenziert für Mediengruppe Thüringen Verlag GmbH, uB47938y. Alle Rechte vorbehalten. © Ostthüringer Zeitung. Download vom 02.05.2016 14:25 von www.genios.de.
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