Special 5 | 2016 Private Equity • Buyouts • M&A www.vc-magazin.de Das Magazin für Investoren und Entrepreneure Megatrend Digitalisierung 10. Private Equity-Konferenz NRW 9. Mai 2016 Wir fördern das Gute in NRW. Dr. Andreas Roye, innovativer Unternehmer dank der Eigenkapital-Lösungen der NRW.BANK Neugier ist der Treiber innovativer Konzepte und Basis internationaler Wettbewerbsfähigkeit. Die NRW.BANK ist dabei an Ihrer Seite: mit Partnern vor Ort und Eigenkapital-Lösungen von Seed- und Venture-Fonds bis zu speziellen Branchen-Angeboten. Nähere Informationen erhalten Sie über das NRW.BANK.Service-Center unter 0211 91741-4800 oder auf www.nrwbank.de/neugier Grußwort Wir schreiben die Erfolgsstory fort Zehn Jahre Private Equity und Venture Capital-Konferenzen – das ist eine Erfolgsstory made in NRW. Die Konferenzen bringen wichtige Impulse, mein Haus hat sie auf den Weg gebracht und unsere Förderbank richtet sie aus. Sie unterstreichen die Bedeutung, die wir dem Beteiligungskapital für Innovation, Wachstum und Beschäftigung beimessen. Innovationen und Investitionen treiben unsere Wirtschaft. Beteiligungskapital hat eine große wachstumspolitische Bedeutung für Unternehmen – besonders in der frühen Lebensphase – und sorgt für die Dynamik der Volkswirtschaft. NRW bietet innovativen Gründern ein optimales Umfeld für die Entwicklung ihrer Ideen und greift ihnen unter die Arme, ihr Know-how in marktfähige Dienstleistungen und Produkte umzusetzen. Kaum eine andere Region in Europa hat eine so vielfältige Forschungslandschaft, was besonders innovativen Gründern zugute kommt. Unsere Stärke sind regionale Netzwerke aus Hochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen. In den vergangenen Jahren haben wir zusammen mit der NRW. Bank neue Strukturen aufgebaut. Wir fördern technologieorientierte Unternehmensgründer mit neuen Ideen, aber auch fortschrittliche mittelständische Betriebe. Gemeinsam mit unserer Förderbank arbeiten wir daran, die Maschen im Angebotsnetz noch enger zu knüpfen und dazu beizutragen, mit Beteiligungskapital die Zukunft zu finanzieren. Innovation und Investition brauchen einen klaren, verlässlichen Rahmen. Ich setze mich deshalb bei der Bundesregierung und der EU-Kommission für eine Verbesserung der Regeln ein, zum Beispiel bei der Kapitalmarktunion. Schwerpunkt unserer Konferenz ist diesmal der Megatrend Digitalisierung. Die digitale Transformation ist eine vorrangige ökonomische Aufgabe – sie verändert, wie wir leben, kommunizieren und arbeiten. Ob es nun um Breitband, um E-Commerce oder synchronisierte Lieferketten für den Einzelhandel geht, um Roboter in der Altenpflege, 3-D-Druck als das digitale Handwerk, Social-Media-Plattformen zur Kundengewinnung – die digitale Durchdringung der Wirtschaft, der Produktion und aller Kundenbeziehungen schreitet mit großen Schritten voran. Für NRW als wichtigem Digitalland in Deutschland und Europa bietet diese Entwicklung große Wachstumschancen – wenn es gelingt, die klassische Industrie und den Mittelstand in NRW für dieses Thema weiter zu sensibilisieren – und wenn es gelingt, die Entwicklung innovativer Start-ups in NRW zu unterstützen. Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Garrelt Duin Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen Die Zusammenarbeit zwischen den Start-ups und der klassischen Industrie kann zu dem zentralen Wettbewerbsvorteil für die digitale Wirtschaft in NRW werden. Wer nicht digital mitspielen kann und Geschäftsmodelle nicht weiterentwickelt, wird bald gar nicht mehr mitspielen. Machen wir den digitalen Wandel am Beispiel des Autos fest: Erinnern Sie sich noch an Ihr erstes Auto? Heute entscheiden nicht mehr Motor, Polster oder Stahlblech über den Erfolg. Viel wichtiger sind Assistenzsysteme, Sicherheit und Komfort. Aktuell diskutieren wir über selbstlenkende Autos. Für die Wertschöpfung wird das Material zweitrangig; wichtiger sind Dienstleistungen. Werthaltig und profitabel ist es, neue Technologien zu entwickeln, sie zu beherrschen und anspruchsvollen Kunden intelligente Angebote zu machen. Aus guten Gründen hat der digitale Wandel als Wachstumstreiber deshalb Priorität für die Landesregierung. Digitale Kommunikation ist eine Stärke von NRW. Ich lade Sie herzlich ein, Informationen auf dieser 10. Konferenz zu nutzen – und wünsche Ihnen gute Gespräche und viele gute Kontakte. Garrelt Duin 3 Inhalt Private Equity • Buyouts • M&A Special 5 | 2016 Private Equity-Konferenz NRW www.vc-magazin.de Das Magazin für Investoren und Entrepreneure 3 Grußwort Wir schreiben die Erfolgsstory fort Fotos: © Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG, NRW.Bank, vectorlia / www.fotolia.com Zur Konferenz 6 Megatrend Digitalisierung – Mit Beteiligungskapital die Zukunft finanzieren Programm zur 10. Private Equity-Konferenz NRW 8 10 Jahre Private Equity-Konferenz NRW Mit digitalen Geschäftsideen durchstarten Michael Stölting, NRW.Bank 10 NRW im Fokus HTGF und Seed-Fonds sorgten für neuen Schwung 14 Ein Rückblick in Bildern 10 Jahre Private Equity-Konferenz NRW Standort NRW 16 NRW verlässlich unter den Bundesländern mit den höchsten Investitionen Führend im Beteiligungskapitalmarkt Ulrike Hinrichs, BVK 18 Interview mit Dr. Peter Güllmann, NRW.Bank „NRW ist ein guter Platz für Gründer mit digitalen Geschäftsmodellen“ 21 Nachgefragt bei ... ... Katja Dofel, n-tv Börsenkorrespondentin und Moderatorin der 10. Private Equity-Konferenz NRW Digitalisierung 22 Digital Health Wie digitale Technologien unser Leben verändern Christian Baudis, Digitalunternehmer, Internetexperte und ehemaliger Geschäftsführer Google Deutschland 24 Die Finanzierung des digitalen Wandels Über Trends und Optionen 4 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ 26 Aus dem Blickwinkel eines Zukunftsforschers Impressum Die digitalen Geschäftsmodelle der Zukunft Sven Gábor Jánszky, 2b AHEAD ThinkTanks VentureCapital Magazin 17. Jg. 2016 „Megatrend Digitalisierung – Special zur 10. Private Equity-Konferenz NRW“ ein Special des VentureCapital Magazins 28 Case Study | MAPUDO GmbH: Betriebe aus Industrie und Handwerk im Fokus Pionier im digitalen Werkstoffhandel Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de 29 Case Study | Logcom GmbH: Digitalisierung in der Logistikbranche Effizienter arbeiten, Fehlerquoten verringern Redaktion: Mathias Renz (Verlagsleitung), Benjamin Heimlich (Redaktionsleitung), Elke Hartmann Mitarbeit an dieser Ausgabe: Christian Baudis, Katja Dofel, Garrelt Duin, Bernd Frank, Holger Garbs, Lukas Henseleit, Ulrike Hinrichs, Sven Gábor Jánszky, Michael Stölting Angemerkt 30 Chin Meyer, Finanzkabarettist Lektorat: Sabine Klug, Magdalena Lammel Oh, wie schön ist Panama! Gestaltung: Holger Aderhold, Robert Berger, Annette Wiedemann Titelbild: © NRW.Bank Service 31 Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft Neues Produkt für digitale Start-ups Folgen Sie uns auch auf Facebook (facebook.com/ VentureCapitalMagazin) und Twitter (twitter.com/vc_magazin)! 32 Aussteller auf der 10. Private Equity-Konferenz NRW – eine Auswahl ANZEIGE SKW Schwarz Rechtsanwälte 5HFKWOLFKH%HUDWXQJYRQ3ULYDWH(TXLW\ XQG9HQWXUH&DSLWDO,QYHVWPHQWVYRQGHU,GHHELV]XP([LW 6.:6FKZDU]EHJOHLWHW3ULYDWH(TXLW\XQG ,KUH$QVSUHFKSDUWQHU 9HQWXUH&DSLWDO,QYHVWPHQWVYRQGHU9RUEHUHLWXQJXQG 6WUXNWXULHUXQJGHU7UDQVDNWLRQGHU'XH'LOLJHQFHXQGGHU 1DWDVFKD*URVVHU'VVHOGRUI $XVDUEHLWXQJXQG9HUKDQGOXQJGHU9HUWUDJVGRNXPHQWH QJURVVHU#VNZVFKDU]GH HLQVFKOLHOLFK*HVHOOVFKDIWHUYHUHLQEDUXQJHQ0DQDJH PHQW0LWDUEHLWHUEHWHLOLJXQJVSURJUDPPHQXQG 'U6WHSKDQ0RUVFK0QFKHQ )LQDQ]LHUXQJELV]XP&ORVLQJXQGVSlWHUHQ([LW=XVlW] VPRUVFK#VNZVFKDU]GH OLFKEHUQHKPHQZLUDXFKGLHVWHXHUUHFKWOLFKH.RQ]HSWL RQLHUXQJXQG3URMHNWOHLWXQJYRQ,QYHVWPHQWVXQGEHUDWHQ 'U.ROMD3HWURYLFNL//0)UDQNIXUWDP0DLQ XPIDVVHQGLQDOOHQDQJUHQ]HQGHQ5HFKWVJHELHWHQZLH NSHWURYLFNL#VNZVFKZDU]GH ]%$UEHLWVUHFKW,7'LJLWDO%XVLQHVVXQG5HJXOLHUXQJ'LH UHFKWOLFKHXQGVWHXHUOLFKH)RQGV6WUXNWXULHUXQJUXQGHW +HLNR:XQGHUOLFK0QFKHQ XQVHU%HUDWXQJVVSHNWUXPDE KZXQGHUOLFK#VNZVFKZDU]GH ZZZVNZVFKZDU]GH %HUOLQ'VVHOGRUI)UDQNIXUW0DLQ+DPEXUJ0QFKHQ Zur Konferenz Programm zur 10. Private Equity-Konferenz NRW Megatrend Digitalisierung – Mit Beteiligungskapital die Zukunft finanzieren am 9. Mai 2016, Eventschiff MS RheinEnergie, Düsseldorf Programm – Moderation: Katja Dofel, n-tv Börsenkorrespondentin 14.00 – 14.15 Uhr Begrüßung Garrelt Duin, Minister für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes NRW Michael Stölting, Mitglied des Vorstands der NRW.Bank 14.15 – 14.30 Uhr Keynote: Digitalisierung – Chancen und Herausforderungen Christian Baudis, Digitalunternehmer, ehemaliger Geschäftsführer Google Deutschland 14.30 – 15.15 Uhr Podiumsdiskussion: Corporate Venture Capital – Was etablierte Unternehmen von digitalen Start-Ups lernen können Moderation: Katja Dofel Christian Baudis, Digitalunternehmer, ehemaliger Geschäftsführer Google Deutschland Dr. Bernhard Mohr, Geschäftsführer Evonik Venture Capital GmbH Norbert Muschong, Geschäftsführer Vorwerk Direct Selling Ventures GmbH Christian Winter, Vorsitzender der Geschäftsführung Tengelmann Ventures Management GmbH Dr. Peter Güllmann, Leiter des Bereichs Unternehmens- und Infrastrukturfinanzierung der NRW.Bank 15.15 – 16.00 Uhr Lebens- und Arbeitswelten 2025 und die digitalen Geschäftsmodelle der Zukunft Sven Gábor Jánszky, Trendforscher und Direktor des 2b AHEAD ThinkTanks 16.00 – 16.30 Uhr Pause 16.30 – 16.40 Uhr The Vollkorn Economy: a short scientific approach Max Wittrock, Geschäftsführer mymuesli GmbH 16.40 – 17.15 Uhr Podiumsdiskussion: Wie Beteiligungskapital den digitalen Wandel finanziert Moderation: Katja Dofel Max Wittrock, Geschäftsführer mymuesli GmbH Patrick Gehlen, Geschäftsführer GENUI GmbH Cédric Köhler, Geschäftsführer Creathor AG Dr. Tom Kirschbaum, Gründer von ally, Geschäftsführer Door2Door GmbH 17.15 – 17.25 Uhr 10 Jahre Beteiligungsfinanzierung in NRW – Ein Rückblick. Ein Ausblick. Dr. Peter Güllmann, Leiter des Bereichs Unternehmens- und Infrastrukturfinanzierung der NRW.Bank 17.25 – 18.15 Uhr REICHmacher! Reibach wer sich kann! Chin Meyer, kabarettistischer Finanzexperte ab 18.15 Uhr Abendprogramm und Get-together Buffet und Unterhaltung bei einstündiger Schifffahrt Kontakt Astrid van der Linden & Andrea Witter, NRW.Bank Kavalleriestraße 22, 40213 Düsseldorf Tel.: 02 11/917 41-14 18 • Fax: 02 11/917 41-18 29 6 E-Mail: [email protected] E-Mail: [email protected] Die Online-Anmeldung finden Sie unter: www.nrwbank.de/pekonferenz Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Veranstaltungsort: MS RheinEnergie – die schwimmende Event-Location Schiffsdaten • Baujahr: 2004 • Antriebsleistung: 3.680 KW • Länge: 90,30 m • Breite: 19,30 m • • • • • Foto: © Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG Die ersten neun Jahre dienten Rheinterrasse, RobertSchumann-Saal und Congress Center Düsseldorf als Veranstaltungsort für die Private Equity-Konferenz NRW. Zum 10. Jubiläum der Veranstaltung wagt sich die NRW.Bank mit ihrem Konferenzformat aufs Wasser. An Bord der MS RheinEnergie haben bereits viele Aufsehen erregende Veranstaltungen stattgefunden. Sogar Papst Benedikt XVI. wählte diese Location, um zum Weltjugendtag tausende Pilger am Rheinufer zu begrüßen. Bis zu 1.650 Personen bietet das 2004 erbaute Eventschiff Platz. Allein die Grundmaße mit einer Länge von 90,3 m bei einer Breite von 19,3 m und insgesamt drei Decks plus großzügigem, ca. 1.200 qm großem Freideck lassen erahnen, wie viel Spielraum sich im Inneren des Katamarans bietet. Mittelpunkt ist eine zentral gelegene, ca. 40 qm große Bühne. Von zwei Ebenen aus, dem Hauptdeck und einer Galerie im Oberdeck, haben etwa 1.000 Gäste Sicht auf diese Bühne. Passagierzahl: maximal 1.650 Personen Nutzfläche: circa 2.000 qm Freideck: circa 1.200 qm Deckenhöhe: bis zu 5,90 m Zugang ebenerdig, Fahrstuhl zu allen Decks, barrierefreie Toilette Anfahrtskizze zum Liegeplatz der „MS RheinEnergie“ Rhein 57 Neuss/Köln/ Krefeld/Niederlande 44 Mönchengladbach B8 Duisburg 52 59 Anfahrt Duisburg B288 Krefeld Ausfahrt/Exit D-Messe/Stadion Ausfahrt/Exit Stockum 44 Eingabedaten für das Navigationssystem: Rotterdamer Straße/Ecke Stockumer Kirchstraße 40474 Düsseldorf Anreise aus nördlicher Richtung Folgen Sie der A52 Richtung Düsseldorf. Wechseln Sie auf die A44 Richtung Düsseldorf Flughafen. An der Ausfahrt Düsseldorf Stockum bitte die Autobahn verlassen und den Hinweisschildern CCD Süd/CCD Stadthalle folgen. Anreise aus südlicher Richtung Folgen Sie der A57. Wechseln Sie bei Meerbusch auf die A44 Richtung Flughafen. Nach dem Tunnel an der Ausfahrt Messe/Arena bitte die Autobahn verlassen und den Hinweisschildern CCD Süd/CCD Stadthalle folgen. Anreise aus östlicher Richtung Folgen Sie der A3. Fahren Sie bei Velbert auf die A44 Richtung Flughafen. An der Ausfahrt Düsseldorf Stockum bitte die Autobahn verlassen und den Hinweisschildern CCD Süd/CCD Stadthalle folgen. Anreise aus westlicher Richtung Folgen Sie der A57. Wechseln Sie bei Meerbusch auf die A44 Richtung Flughafen. Nach dem Tunnel an der Ausfahrt Messe/Arena bitte die Autobahn verlassen und den Hinweisschildern CCD Süd/CCD Stadthalle folgen. Bitte nutzen Sie die für Sie kostenfreien Parkplätze P3 und P5 des CCD Congress Center Düsseldorf (Höhe Rotterdamer Str. 161 / Ecke Stockumer Kirchstraße) 3 52 44 Am Roten Haus instraße Niederrhe weg Deiker Straße . hstr sc kbu Bec Sand Freiligrathplatz ße tra rS ige nz Da Am Rhein P3 B1, B7, B8 Ratingen Mettmann 52 Essen Straße P5 g we sen wis The Kaiserswerther chstr. mer Kir Stocku Hain B1, B7, Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Oberhausen/Köln Essen B8 7 Zur Konferenz 10 Jahre Private Equity-Konferenz NRW Mit digitalen Geschäftsideen durchstarten Online-Shops, digitale Start-ups und Industrie 4.0 – die Digitalisierung bietet große Chancen. Gleichzeitig fordert die Finanzierung der digitalen Wende Unternehmen und Gesellschaft heraus. D ie Digitalisierung verändert alles – wie wir leben, kommunizieren, arbeiten, wohnen, konsumieren, Wissen erwerben und Waren produzieren. Selbstlenkende Autos, ferngesteuerte Wohnungen, E-Learning und E-Commerce sind Realität. Die Industrie steht vor einem großen Strukturwandel hin zu Industrie 4.0. Digitale Technologien durchdringen mittlerweile alle Wirtschaftszweige und sind ein Treiber der deutschen Wirtschaft. Sie schaffen Wachstum, Beschäftigung und globale Wettbewerbsfähigkeit. Laut einer 2015 veröffentlichten Studie von Roland Berger könnte die digitale Wende 425 Mrd. EUR zusätzliche Wertschöpfung bis 2025 allein in Deutschland bringen. Der Handlungsbedarf ist groß, denn noch immer glauben viele Unternehmer, von der Digitalisierung nicht betroffen zu sein. Zwar hat die Mehrheit der deutschen Firmen eine Website und ist auch in sozialen Medien aktiv. Doch nur die Hälfte hat laut einer Studie von PricewaterhouseCoopers eine digitale Strategie. Um international nicht den Anschluss zu verlieren, bedarf es innovativer Geschäftsmodelle sowie Experten und Partner, die digitale Strategien entwickeln und umsetzen können. Guter Nährboden für Innovationen Als Industrieland Nummer eins in der Bundesrepublik steht Nordrhein-Westfalen an vorderster Stelle, den Wandel mitzugestalten. Die Chancen hierfür stehen gut, denn zum einen bietet NRW mit seiner einmaligen Dichte industrieller Global Player und international erfolgreicher mittelständischer Hidden Champions einen guten Nährboden für Innovationen. Zum anderen bilden starke Hochschulen hoch qualifizierten Nachwuchs an Ingenieuren und Programmierern aus. In den vielen Technologie- und Gründerzentren in NRW oder beim „Life Science Inkubator“ in Bonn können sich junge Start-ups mit professioneller Unterstützung ausprobieren und ihre ersten Ideen zur Marktreife bringen. Auch in Nordrhein-Westfalen widmen sich Start-ups vorrangig digitalen Technologien, zum Beispiel Softwareentwicklungen, Kommunikationsservices, Biotech, nachhaltigem Wirtschaften oder digitalen Gesundheitsleistungen. 8 Einkaufsprozesse revolutionieren Einkaufsprozesse im Stahlhandel hat zum Beispiel Mapudo revolutioniert. Über den Düsseldorfer Online-Marktplatz bieten Verkäufer inzwischen mehr als 20.000 Produkte an: Bleche, Vierkantrohre, Träger, Winkelprofile und vieles mehr. Den Stahlhandel dominieren zumeist Kleinaufträge, für die Einkäufer drei oder sogar noch mehr Angebote einholen, bevor sie sich für die wirtschaftlichste Offerte entscheiden. Mapudo standardisiert den Einkauf dank einer übersichtlichen, transparenten Datenbank-Suche. So erhält der Kunde mit nur wenigen Mausklicks in Sekundenschnelle passende Angebote, zwischen denen er sich entscheiden kann. Der personelle und zeitliche Aufwand für Angebotseinholung und -erstellung sinkt, der Auftrag kann binnen Minuten erteilt werden – Mapudo.de spart Zeit und Transaktionskosten. Doch nicht jede digitale Geschäftsidee krempelt gleich die Geschäftsprozesse um. Oft sind es fast schleichende Innovationen, die uns Schritt für Schritt der Digitalisierung näherbringen. Den mit Smartphones und digitalen Hobbys aufwachsenden Schülern kommt beispielsweise ein Internetportal wie die Azubiarena aus Minden entgegen. Die Schüler aus OstwestfalenLippe können über das Portal nach Praktikumsbetrieben und Praktikumsplätzen suchen und den kompletten Bewerbungsprozess digital abwickeln. Schnittstellen digitalisieren Manchmal findet der größte digitale Wandel auch an Orten statt, an denen ihn niemand erwartet. Wer hätte gedacht, dass gerade die Landwirtschaft zum Vorreiter der Digitalisierung wird? Der westfälische Landmaschinenhersteller Claas bietet eine spezielle Software an, die es im Zusammenspiel mit einem satellitengestützten Lenksystem ermöglicht, seine Mähdrescher in fast zentimetergenauen Bahnen zu fahren. Eine andere Software sammelt bei der Ernte Daten, die den künftigen Einsatz von Düngern und Pflanzenschutzmitteln präzisiert und folglich minimiert – was betriebswirtschaftlich und ökologisch gleichermaßen sinnvoll ist. Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Foto: © fotohansel/www.fotolia.com Digitalisierung ist jedoch kein Selbstzweck. Sie muss für alle Beteiligten Vorteile bieten. Dies erkennen viele junge Unternehmen, die ihre Geschäftsmodelle an der Schnittstelle zur Industrie ansiedeln, beispielsweise Logcom aus Herzogenrath, deren Datenbrille „Picavi“ eine einmalige Lagerlogistik ermöglicht. Vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten für Gründer Oft schlägt ein neues Geschäftsmodell auch nicht sofort ein. Auf ihrem Weg zum erfolgreichen Unternehmen zeichnet es Gründer aus, wenn sie ihren ursprünglichen Plan verändern und Anpassungsfähigkeit beweisen. Die Gründungsphase gleicht durch stetiges Anpassen der Geschäftsmodelle oft einem evolutionären Prozess. Auf diesem Weg stehen Förderbanken wie die NRW. Bank bereit, Unternehmen bei ihren Vorhaben, die digitale Wende aktiv mitzugestalten, zu begleiten und den Weg in eine digitale Zukunft zu ebnen. Nahezu alle Angebote der NRW.Bank werden für die Umsetzung des digitalen Wandels genutzt. Dabei geht es längst nicht immer nur um eine Finanzierung. In den 16 deutschen Bundesländern können Gründer und wachstumsstarke Unternehmen auf mehrere Hundert Förderprogramme, Finanzhilfen und Eigenkapitalprodukte zurückgreifen. Die Unterstützungsmöglichkeiten sind vielfältig und weitaus kreativer als das bloße Bereitstellen von Kapital. Förderbanken tragen ihren Anteil dazu bei, damit Gründer und Investoren zusammenfinden. Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Etabliertes Netzwerktreffen Netzwerktreffen wie regelmäßige regionale Marktplätze und die nun schon zum zehnten Mal von der NRW.Bank veranstaltete Private Equity-Konferenz NRW sind ein Beleg dieser aktiven Vernetzung. Gemeinsam mit dem Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. (BVK) und dem Private Equity Forum NRW e.V. lädt die Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen nach Düsseldorf. Damit keine gute digitale Geschäftsidee an der Finanzierung scheitert, hat die NRW.Bank das Thema „Megatrend Digitalisierung – Mit Beteiligungskapital die Zukunft finanzieren“ in den Fokus der diesjährigen Konferenz gestellt. Die Veranstaltung hat sich längst als Netzwerktreffen und Informationsplattform etabliert. Michael Stölting Michael Stölting ist Mitglied des Vorstands der NRW.Bank. 9 Zur Konferenz NRW im Fokus HTGF und Seed-Fonds sorgten für neuen Schwung Nordrhein-Westfalen ist traditionell ein wirtschaftlich starkes Bundesland. Allerdings hatte es vor etwa zehn bis zwölf Jahren im Beteiligungssektor und dabei insbesondere im Bereich Start-up-Finanzierung und Venture Capital noch nicht sehr viel anzubieten. Dass sich dies seither deutlich geändert hat, hat auch zum Gelingen des Strukturwandels in Teilen des Landes beigetragen. Heute gibt es eine ausgeprägte und stark vernetzte Beteiligungsszene. D ie Gründerkultur und ebenso die Finanzierungslandschaft für Start-ups und junge Unternehmen haben sich in NRW gerade in den letzten Jahren erheblich verbessert. Die Szene ist breiter geworden und besser vernetzt als zuvor. Dazu tragen Business Angels mit ihren Netzwerken ebenso bei wie klassische VC-Geber, namhafte Corporate Venture Capitalisten sowie das Private EquityForum NRW. Letzteres ist in Bereits 2005 beschäftigte sich das Venturedieser Form einzigartig in ei- Capital Magazin mit dem Thema Private Equity nem Bundesland – eine Platt- in Nordrhein-Westfalen. form für alle Fragen rund um die Beteiligungsfinanzierung. Für die Förderung von Innovationen und Technologietransfer sind zudem die 16 Technologiecluster in NRW enorm wichtig. Deutliches Investitionswachstum Der Aufwärtstrend gilt aber, wenn man die letzten zehn Jahre betrachtet, für die gesamte Beteiligungsszene in NRW. Die Entwicklung lässt sich u.a. auch an den Investitionszahlen im Bereich Private Equity und Venture Capital ablesen. Laut Statistik des Bundesverbands Deutscher KapitalbeteiligungsgesellDie regionalen Seedfonds in Nordrhein-Westfalen: Name Website Seedfonds für die Region Aachen www.seedfonds-aachen.de Gründerfonds Bielefeld Ostwestfalen www.gruenderfonds-bow.de Seedcapital Dortmund www.seedcapital-dortmund.de Sirius Seedfonds für die Region Düsseldorf www.sirius-seedfonds.de Rheinland Venture Capital www.ivc.de ELS – Emscher Lippe Seedfonds www.enjoyventure.de Gründerfonds Münsterland www.gruenderfonds-msl.de Seefonds Bergisches Land - Südwestfalen www.blsw.de Quelle: eigene Recherche 10 schaften (BVK) wurden im Jahr 2006 in NRW nur 254 Mio. EUR Beteiligungskapital in 62 Unternehmen investiert. Im Jahr 2012 beispielsweise, nachdem man sich schon etwas von der Finanzkrise erholt hatte, waren es schon 1,05 Mrd. EUR in 127 Unternehmen; und 2015 lagen die Brutto-Investitionen noch einmal fast 50% höher bei rund 1,5 Mrd. EUR in 136 Unternehmen. HTGF gab kräftigen Anschub „2005 gab es im Bereich der Seed- und Early Stage-Finanzierung noch so gut wie gar keine Aktivität in NRW“, sagt der Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds (HTGF) Dr. Michael Brandkamp rückblickend. Nachdem im Jahr 2000 die Technologieblase an der Börse geplatzt war, hatten viele Investoren den Markt verlassen. Jahre der Lethargie folgten, bis schließlich Ende 2005 die Gründung des HTGF für so etwas Dr. Michael Brandkamp, High-Tech Gründerfonds wie einen Neuanfang sorgte, unterstützt durch die wenig später von der NRW.Bank ins Leben gerufenen regionalen Seed-Fonds – aus der Sicht Brandkamps „ein ganz wichtiger Schritt“. Bei der Zahl der vom HTGF in rund zehn Jahren finanzierten Unternehmen – insgesamt waren es mehr als 500 – liegt NRW mit 14% an dritter Stelle – hinter Bayern und Berlin. Bei den Corporates, die in den HTGF investiert sind, ist NRW mit zehn von 18 Unternehmen besonders stark vertreten: den Anfang machte die deutsche Telekom, danach gesellten sich Altana, Bayer, Dt. Post, Evonik, Lanxess, Metro, Qiagen, RWE und Tengelmann als Investoren hinzu. Brandkamp hält in NRW die umfangreichen Netzwerke für extrem wichtig für die Venture Capital-Szene. Zur gewachsenen Gründerkultur sagt er: „Vor zehn Jahren war in NRW noch eine sehr spürbare Skepsis gegenüber Beteiligungskapital vorhanden, Investoren wurden als störend bzw. als Einmischung empfunden. Es galt eher als letzte Option, wenn Banken und andere Geldgeber abgesagt hatten.“ Das habe sich radikal geändert, heute werde eine solche Start-up-Finanzierung als attraktiv wahrgenommen. „Und Uni-Absolventen bzw. sogenannte High Potentials gehen oft in die Start-up-Szene statt zu den großen Konzernen“, so Brandkamp weiter. Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Seedfonds-Initiative: Noch mehr Schwung Dass sich im Zeitverlauf eine Menge zum Positiven geändert hat, hängt auch für Dr. Paul-Josef Patt mit der vor rund neun Jahren gestarteten Seed-Fonds-Initiative der NRW.Bank zusammen. Patt ist Managing Director der bereits seit 1999 am Markt bestehenden VC-Gesellschaft eCAPITAL. „Vor zehn Jahren mussten wir als Investor noch hinsichtlich des ganzen Umfelds sehnsüchtig nach Bayern blicken“, erinnert sich Dr. Paul-Josef Patt, eCAPITAL Patt zurück und fügt an: „Heute hat sich in NRW ein Ökosystem im Bereich Venture Capital entwickelt; der Seed-Markt funktioniert viel besser als damals; und mit der Initiative Digitale Wirtschaft ist inzwischen noch ein weiteres belebendes Element hinzugekommen.“ Als besonders markante und positive Beispiele für erfolgreiche, mit Venture Capital finanzierte Unternehmen aus NRW nennt er das Börsenportal Onvista aus Köln sowie das Reiseportal Trivago aus Düsseldorf, die sehr starkes Wachstum vorlegten und beide später für dreistellige Millionenbeträge an Wettbewerber verkauft worden sind. ANZEIGE THE INDUSTRIAL GROUP DIE LANGFRISTIGE NACHFOLGELÖSUNG Unternehmer mit Nachfolgeproblem geben ihr Lebenswerk gern bei uns in gute Hände. Denn wir gehen Langfrist-Investments ein und verfolgen keine Exit-Strategie. Wir erwerben unsere Töchter mehrheitlich, halten sie langfristig, betreuen sie intensiv und entwickeln sie erfolgreich weiter. Das neue Management beteiligt sich mit 10 % bis 20 % an seiner Gesellschaft – so wird das Ende des einen Unternehmerdaseins zum Beginn eines neuen. Wir kaufen wirtschaftlich gesunde Produktionsunternehmen ab rund 10 Mio. € Umsatz, die mit Maschinen, Werkzeugen, Anlagen oder Komponenten in attraktiven Märkten erfolgreich sind. GESCO AG // CHRISTOPH BORGES // LEITER AKQUISITIONEN JOHANNISBERG 7 // 42103 WUPPERTAL // WWW.GESCO.DE TELEFON: 0202 24820-24 // E-MAIL: [email protected] Zur Konferenz Neustart im Jahr 2006 5 Special Mai 2013, 5,00 EUR Private Equity • Buyouts • M&A Magazin VentureCapital Rückblickend bedeutete das Jahr 2006 auch aus Patts Magazin Sicht einen Neustart – nachdem im Venture CapitalBereich bereits in der Zeit von 1998 bis 2000 vieles verheißungsvoll begonnen hatte. „Dann gab es allerdings mit der Finanzkrise Private Equity in 2008/2009 noch mal einen Nordrhein-Westfalen erheblichen Dämpfer bei den Special zur 7. Private Equity Konferenz NRW am 22. Mai 2013 Investitionen. Die VC-Szene hat dadurch bis heute nicht wieder auf das frühere Niveau zurückgefunden“, ergänzt Patt, der auch zwei regionale SeedFonds managt. „Wir sind auch – bei aller positiven Entwicklung – in NRW noch weit davon entfernt, mit Kapital überversorgt zu sein. Da gibt es noch sehr viel Potenzial nach oben.“ VentureCapital www.vc-magazin.de Das Magazin für Investoren und Entrepreneure Alle Informationen rund um die Konferenz – Finanzierung der Energiewende – Investitionen in Umwelttechnologien – Private Equity-Klima in NRW – Aktivitäten der NRW.Bank – Nachhaltiges Investieren – Crowdinvesting im Energiebereich – Fallstudien – Interviews – Standpunkte – u.v.m. Salonfähig statt verpönt „Insgesamt hat sich das Thema Beteiligungskapital – als Venture Capital sowie als Private Equity – im Laufe der Jahre deutlich stärker etabliert“, sagt Wolfgang Lubert, Geschäftsführer der schon seit dem Jahr 2000 aktiven Beteiligungsgesellschaft EnjoyVenture und Vorsitzender des Private Equity-Forums NRW. „Es ist nun praktisch salonfähig geworden, was es vor zehn Jahren noch keinesfalls war. Die Zahl derer, die Beteiligungsinvestoren als ,Heuschrecken‘ bezeichnen, ist jedenfalls erheblich geringer geworden.“ Lubert nennt für diese Entwicklung mehrere Gründe. Erstens habe die Vielzahl der finanzierten Start-ups sowie der dabei auch geschaffenen Arbeitsplätze der Akzeptanz von Beteiligungsinvestoren einen kräftigen Aufschwung verliehen. Zweitens sei durch die lange Phase der Niedrigzinsen Private Equity auch als Anlageklasse viel interessanter geworden. Drittens habe sich die Landschaft der Frühphasenfinanzierung erheblich verbessert. „Hier ist aus meiner Wolfgang Lubert, Sicht der größte Entwicklungssprung EnjoyVenture geschafft worden, unter anderem, weil das Engagement der öffentlichen Hand – die Seed-Fonds der NRW. Bank, der HTGF, die KfW-Programme – einen kräftigen Anschub gegeben hat. Aber auch, weil sich das Engagement von Privat- 12 investoren bzw. Business Angels sehr dynamisch entwickelt hat.“ Hier habe sich im Zeitverlauf eine eigenständige Szene entwickelt. „Durch die entsprechenden Netzwerke können Business Angels sich zusammentun und gemeinsam Finanzierungen stemmen, die im siebenstelligen Bereich liegen“, so Lubert. Neue Finanzierungsformen Zudem begännen sich neue Finanzierungsformen am Markt zu etablieren, wie z.B. Crowdinvesting; die anfänglichen Berührungsängste seitens der etablierten institutionellen Investoren hätten sich gelegt. Darüber hinaus hat Lubert in der VC-Szene eine Professionalisierung festgestellt. „Die Player sind in den letzten zehn Jahren deutlich erfahrener geworden.“ Wichtige Businessplan-Wettbewerbe „Die Gründung des HTGF war der Startschuss zu einer Art Relaunch einer Venture Capital-, aber auch Start-up-Szene nicht nur in NRW“, erinnert sich Nicolas Gabrysch, Partner im Kölner Büro der Kanzlei Osborne Clarke und dort verantwortlich für Venture Capital. „In den nachfolgenden Jahren hat sich immer stärker eine entsprechende Kultur entwickelt, die Szene wurde massiv erweitert. Köln war sicherlich ein Vorreiter, dort gab es schon seit 2001 den größten, von öffentlichen Mitteln unabhängigen BusinessplanWettbewerb NUK, und Köln ist aus meiner Sicht auch heute der Top-Start-up-Standort Nicolas Gabrysch, in NRW.“ Dort gebe es viele universitäre Osborne Clarke Ausgründungen, zudem hätten in der Domstadt wichtige Frühphaseninvestoren wie beispielsweise Capnamic oder zuvor der Dumont-Verlag aus dem Corporate VentureBereich ihren Sitz. Auch Aachen sei schon früh in der Szene mit dabei gewesen, mit der RWTH und den Sparkassen-Beteiligungsgesellschaften. Und seit etwa zwei Jahren spiele nun auch Düsseldorf eine wachsende Rolle, dort sieht Gabrysch eine deutlich zunehmende Aufbruchsstimmung. Fokus auf operative Verbesserung „Nach der Finanzkrise 2008/2009 hatten viele Finanzinvestoren Schwierigkeiten, Fremdkapital zu erhalten, dadurch hat das Thema operative Verbesserung und strategische Entwicklung der Unternehmen für Beteiligungsgesellschaften eine deutlich größere Bedeutung bekommen“, sagt Dr. Carsten Rahlfs, Partner von Waterland Private Equity Düsseldorf. „Die letzten Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Die Beteiligungskapitalgeber in Nordrhein-Westfalen Ambienta SGR Düsseldorf Argantis GmbH Köln Avedon Capital Düsseldorf BE Beteiligungen GmbH & Co. KG Köln Droege Ventures GmbH Düsseldorf eCapital entrepreneurial Partners AG Münster EnjoyVenture Management GmbH Gelsenkirchen EON Venture Partners GmbH Düsseldorf High-Tech Gründerfonds Management GmbH Bonn HPE Growth Capital Düsseldorf IKB Invest GmbH Düsseldorf Innogy Venture Capital GmbH Essen Intelligent Venture Capital Management GmbH Köln Iris Capnamic Management GmbH Köln Kapitalbeteiligungsgesellschaft für die mittelständische Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen mbH Neuss Media Ventures GmbH Köln Mittelständische Beteiligungsgesellschaft der Stadtsparkasse Münsterland Münster NRW.Bank Düsseldorf Rautenberg und Company Düsseldorf S Beteiligungsgesellschaft Münster Münster S MittelstandsKapital KölnBonn GmbH Köln S-Chancenkapitalfonds NRW Düsseldorf SeedCapital Dortmund Dortmund Seven Miles Capital GmbH Düsseldorf Sirius Venture Partners GmbH Wiesbaden/Düsseldorf SKAPITAL Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH für Ostwestfalen Herford S-Siegerlandfonds 1 Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH & Co. KG Siegen S-UBG Gruppe Aachen Aachen TakeOff VC Management GmbH Mülheim an der Ruhr Tengelmann E-Commerce Beteiligungs-GmbH Mülheim an der Ruhr The Blackstone Group Germany GmbH Düsseldorf V+ Management GmbH Köln VHB Venture Düsseldorf Vorndran Mannheims Capital Advisory AG Düsseldorf Vorwerk Direct Selling Ventures GmbH Wuppertal Waterland Private Equity GmbH Düsseldorf Quelle: BVK Jahre waren eine gute Zeit für die Beteiligung an interessanten Unternehmen, denn unter anderem war Fremdkapital zu attraktiven Konditionen zu bekommen, und es gab und gibt viele interessante Unternehmen. Allerdings sind auch die Kaufpreiserwartungen gestiegen“, so Rahlfs. Der Wettbewerb der Beteiligungsinvestoren habe sich in Deutschland insgesamt verschärft, denn es gebe einige neue Fonds; außerdem investierten bestehende große Private Equity-Fonds inzwischen auch häufiger in kleinere Unternehmen. In NRW speziell sei allerdings per Saldo keine Zunahme an Fonds zu beobachten. Da aber viele auch von außerhalb des Bundeslandes in NRW investierten, sei die Situation für Mittelständler, die auf der Suche nach Beteiligungskapital seien, gut. „Wir haben einen breiten und starken Mittelstand in NRW, viele Unternehmen sind attraktiv und sehr gut in ihrem Markt positioniert“, sagt Rahlfs. Positiv sei dabei natürlich, dass die Akzeptanz für Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Beteiligungskapital heute auch im Mittelstand – sei es für Nachfolgeregelungen oder für Wachstumspläne – sehr viel höher sei als vor acht oder zehn Jahren. Fazit Zehn Jahre sind landläufig kein allzu großer Zeitraum – in der Gründer- und Start-up-Szene aber schon. Stellt man die Jahre 2007 und 2016 gegenüber, so kann man in NRW wie im gesamten Bundesgebiet ein deutliches Umdenken im Umgang mit Start-ups und mit dem Thema Beteiligungskapitalfinanzierung feststellen. Eine gewachsene Start-up-Mentalität als auch eine gestiegene Akzeptanz von Beteiligungskapital zeugen von einem gewissen Umdenken in der Gesellschaft wie bei Unternehmern. Bernd Frank [email protected] 13 Zur Konferenz Ein Rückblick in Bildern 10 Jahre Private Equity-Konferenz NRW L Foto: © NRW. Bank © NR 2009: De wie im r Robert-S ch Vorjah r als V umann-Saa eransta l am D ü ltungs locatio sseldorfer R n. heinufe W.Ban k zender tandsvorsit saliger Vors e von „kon ifert, ehem ot yn Se . Ke G r er in sein . Dr. Werne ch zuerst haute er als ra d sp 2008: Prof en , ieß AG hl sc he Börse e Tasten. recken. An der Deutsc ether in di n Heusch im Get-Tog und andere Change“ be truktiven“ Xz az „J er von Keyboard r dien Foto: 2007: Das Vo rstandsgespan n der NRW.Ba Veranstaltung nk im Gründu : Ernst Gerlach ngsjahr der und Ulrich Sc hröder. W.Ban Foto: © NR k othar Späth, Hans Tietmeyer, Heiner Kamps, Norbert Walter oder Wolfgang Grupp… die Liste der prominenten Redner in den ersten zehn Jahren der Private Equity-Konferenz NRW ist lang. In den Gesprächsrunden saßen viele Unternehmensvertreter – vom Start-up bis zum etablierten Mittelständler – zahlreichen Investoren – vom Business Angel bis zum Buyout-Investor – gegenüber. Beim Publikum kam das Format stets gut an. Die Teilnehmerzahlen entwickelten sich von anfangs um die 250 auf in der Spitze rund 800 Besucher. Manche Location wurde zu klein, sodass zuletzt das CCD Congresszentrum Düsseldorf als Veranstaltungsort diente. Doch wie die Private Equity-Szene befindet sich auch das Eventformat in Bewegung. Im Jahr 2016 findet die Veranstaltung erstmals auf dem Eventschiff MS RheinEnergie statt und soll den Aufbruch ins zweite Jahrzehnt der Veranstaltungsreihe signalisieren. 14 nk W.Ba © NR Foto: 10 Jahre Private Equity-Konferenz NRW, Daten und Locations 12. Juni 2007, Rheinterrasse Düsseldorf 29. Mai 2008, Robert-Schumann-Saal Düsseldorf 26. Mai 2009, Robert-Schumann-Saal Düsseldorf 20. Mai 2010, CCD Congress Center Düsseldorf 31. Mai 2011, CCD Congress Center Düsseldorf 30. Mai 2012, CCD Congress Center Düsseldorf 22. Mai 2013, CCD Congress Center Düsseldorf 19. Mai 2014, CCD Congress Center Düsseldorf 11. Mai 2015, CCD Congress Center Düsseldorf 09. Mai 2016, MS RheinEnergie, ab Düsseldorf te nk, desba n Bun fordee h c raus Deuts en He t der siden die künftig e Prä g li te a ehem r, beleuchte ngsunion. : Der eye ähru 2010 s Tietm päischen W n a H ro Dr. u e n der runge Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Bank Foto: © NRW. NRW.Ban Foto: © swirt d Foto: hefvolk k © NR 2011: Mode ratorin Deuts Katja chen D Bank, Norbe ofel und de r lang rt Walt jährige er C W.Ban k Manfred A. grüßte v.l.n.r. rsenexpertin be haft), Dr. Peter sc ell 2010: ARD-Bö es sg ng portverpacku rff (Hannover Wagner (Dt. Ex n von Wendo .Bank), Jürge der Bühne. f au ) ma Güllmann (NRW ige (Tr olfgang Grupp Finanz) und W er fel und tja Do inrin Ka to ordrhe ra N e n od vo örer: M aftsminister h u Z e rksam hlte Wirtsch Aufme wä 2014: eu ge n ls a m a Duin d lt r e e d arr alen, G tf s e W Foto: © NRW.B ank Foto: © NR W.Ban k räsident r Sinn, P r. Werne D er die f. üb ro e P riert konom: ung, refe eitbarer Ö nahmen ftsforsch aß ha m sc en 2013: Str irt W eg r G stituts fü mögliche des ifo In krise und der Euro Ursachen 2015: S erial Entr epreneu Rüden, r und In Evotech vestor D -CEO D Katja Do r. Thom r. Werne fel und as von rL NRW.B (v.l.n.r.) ank-Vors anthaler, Mode eröffnete ratorin tand Mic n die Ko Schwerp hael Stö nferenz unkt Life lting mit dem Science thematis s. chen 10 Jahre Private Equity-Konferenz NRW – Renommierte Sprecher: 2007 Professor Dr. Dieter H. Vogel, LGB & Vogel GmbH 2008 Prof. Dr. Wolfgang Gerke 2009 Univ.-Prof. Dr. Rolf Peffekoven, Mitglied Wissenschaftlicher Beirat, Bundesfinanzministerium 2010 Wolfgang Grupp, Trigema 2011 Prof. Dr. h. c. Lothar Späth 2012 Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Klaus Töpfer 2013 Prof. Dr. Fritz Varenholt 2014 Dr. Thomas Ludwig, Geschäftsführer und Partner der Lindsay Goldberg Vogel GmbH 2015 Dr. Werner Lanthaler, Vorstandsvorsitzender Evotec AG 2016 Christian Baudis, Digitalunternehmer, ehemaliger Geschäftsführer Google Deutschland Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ 15 Standort NRW NRW verlässlich unter den Bundesländern mit den höchsten Investitionen Führend im Beteiligungskapitalmarkt NRW liegt als Flächenland mit seiner starken Industrie, seinem vielfältigen Mittelstand und der dynamischen Gründerszene traditionell im Fokus von Beteiligungsgesellschaften. Ihnen bietet sich um Rhein und Ruhr ein attraktives Investitionsumfeld mit einer Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten. 2 015 investierten Beteiligungsgesellschaften deutschlandweit 5,3 Mrd. EUR in gut 1.200 Unternehmen. Das Rekordvolumen des herausragenden Vorjahres (7,1 Mrd. EUR) wurde damit zwar um ein Viertel verfehlt, das Investitionsniveau von 2013 konnte jedoch übertroffen werden. Während die Buyout-Investitionen um 22% auf 3,8 Mrd. EUR sanken und damit für den Investitionsrückgang im Gesamtmarkt sorgten, investierten Venture Capital-Gesellschaften so viel wie seit 2008 nicht mehr. Mit 0,78 Mrd. EUR wurde der Vorjahreswert um 16% übertroffen. Deutschlandweit immer in der Spitzengruppe Unabhängig von der allgemeinen Marktentwicklung positioniert sich NRW verlässlich unter den Bundesländern mit den höchsten Investitionen. In den vergangenen fünf Jahren summierten sich die Private Equity-Investitionen auf 7,1 Mrd. EUR, womit NRW sich noch vor Bayern und Baden-Württemberg platziert. Insgesamt flossen rund 0,35 Mrd. EUR in Venture Capital-Finanzierungen und 6,78 Mrd. EUR in Wachstumsfinanzierungen und Buyouts. Seine Marktposition untermauerte das Bundesland im vergangenen Jahr mit Investitionen in Höhe von 1,49 Mrd. EUR in gut 130 Unternehmen aus NRW. Damit landete NRW mit einem Anteil von 28% auf Rang zwei, knapp hinter Bayern (30%) und deutlich vor Berlin (11%). Nach der Anzahl der finanzierten Unternehmen wurde Platz vier hinter Bayern (228 Unternehmen), Berlin (201) und Baden-Württemberg (190) erreicht. Gleichzeitig übertrafen die Investitionen 2015 das Vorjahresniveau (1,07 Mrd. EUR) und erreichten annähernd das Ergebnis von 2013 (1,63 Mrd. EUR). Von den vier größten Einzelinvestitionen des abgelaufenen Jahres fanden zwei in Nordrhein-Westfalen statt. Die größte Aufmerksamkeit richtete sich 2015 sicher auf die Übernahme der Parfümeriekette Douglas. Das Unternehmen wurde von Advent International an CVC veräußert und plant mit dem neuen Partner an Bord seine globale Marktpräsenz auszubauen. Weitere herausragende Transaktionen waren die Übernahmen des Finanzdienstleisters GFKL durch Permira und des Kunststoffherstellers Armacell durch ein Konsortium aus Blackstone und KIRKBI. Im Venture Capital-Segment sind aus einer Vielzahl erfolgreicher Finanzierungsrunden navabi, Dealerdirect, Rigontec oder Springlane zu nennen. Wandel und Wachstum fördern Ein Blick auf die Investitionsschwerpunkte zeigt Nordrhein-Westfalen als eine Region im Wandel. Einerseits sind es traditionelle Branchen wie Industrieerzeugnisse und Konsumgüter/Handel, Investitionen in den Marktsegmenten Venture Capital und Growth/Buyouts in NRW 92 83 1.745,9 1.564,1 1.403,7 65 64 1.056,9 1.008,3 46 2011 2012 2013 Venture Capital (in Mio. EUR) 2014 2015 2011 2012 2013 2014 2015 Wachstum/Growth/Buy-Out (in Mio. EUR) Quelle: PEREP Analytics/BVK 16 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ 429 472 684 8 1 Saarland 1 2 Mecklenburg-Vorpommern 25 1 Bremen 100 33 Brandenburg 35 16 Sachsen-Anhalt 62 31 Thüringen 63 35 Sachsen 112 Rheinland-Pfalz 117 Hamburg Hessen 136 280 Schleswig-Holstein 141 412 Niedersachsen 121 425 Baden-Württemberg Berlin Nordrhein-Westfalen Bayern Investitionen 2014 (in Mio. EUR) 1.280 974 563 1.495 Investitionen 2015 (in Mio. EUR) 1.072 1.446 1.617 Investitionen 2014 und 2015 nach Bundesländern Quelle: PEREP Analytics/BVK in die ein Großteil der Investitionen insbesondere im Rahmen von Buyout-Transaktionen fließt, und andererseits profitieren zahlreiche junge Unternehmen aus den Technologiebereichen Life Sciences, Kommunikationstechnologie und Computer/ Unterhaltungselektronik von Beteiligungskapital. Beteiligungsgesellschaften haben mit ihren Investitionen einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung des Bundeslandes geliefert, haben die Gründerszene belebt, das Wachstum im Mittelstand forciert und Strukturwandel und Konzernumbauten möglich gemacht. Vielfalt der Marktteilnehmer Neben den wirtschaftlichen Faktoren ist aber auch die Vielfalt der einheimischen Private Equity-Szene ein weiterer Erfolgsfaktor, der den Standort NRW ausmacht. 35 Beteiligungsgesellschaften haben hier ihren Sitz. Damit liegt das Bundesland zwar hinter Hessen und Bayern, aber auf dem Niveau von Berlin. Unter den einheimischen Beteiligungsgesellschaften finden sich Vertreter der verschiedensten Marktsegmente: Venture CapitalGesellschaften, Sparkassenbeteiligungsgesellschaften, öffentliche Institutionen, Mittelstandsfinanziers, Büros von ausländischen Beteiligungsgesellschaften. Eine besondere Rolle spielt dabei die NRW.Bank, die den Beteiligungsmarkt wesentlich unterstützt. Mit eigenen Fonds etwa für Venture Capital, Mittelstand, aber auch Restrukturierungen werden praktisch alle Unterneh- Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ mensphasen abgedeckt. Zudem war die Bank Initiator der regionalen Seed-Fonds, die wiederum von eigenständigen Beteiligungsgesellschaften gemanagt werden. Fazit Die Zahlen zeigen, dass die Bandbreite der nordrhein-westfälischen Marktteilnehmer sowohl für einen starken Investitionsstandort NRW sorgt, und damit auch für die Wirtschaftskraft des Bundeslandes, wie auch die gesamtdeutsche Wirtschaft stärkt. Beteiligungsgesellschaften fördern in NRW innovative Ideen wie auch wachsende Unternehmen und große Konzerne. Der Beteiligungsmarkt ist damit ein Wachstumsmotor für die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen. Ulrike Hinrichs ist geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbands Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK). 17 Standort NRW Interview mit Dr. Peter Güllmann, NRW.Bank „NRW ist ein guter Platz für Gründer mit digitalen Geschäftsmodellen“ Seit die NRW.Bank vor zehn Jahren zum ersten Mal zur Private Equity-Konferenz NRW einlud, hat sich in der deutschen Private Equity-Szene so einiges getan. Immer mehr Konzerne und Mittelständler haben sich als Investoren betätigt, daneben ist auch die Zahl der Business Angels und Family Offices, die sich bei Start-ups engagieren, angestiegen. Bei den Investments zieht sich das Thema Digitalisierung quer durch alle Branchen. VC Magazin: Konzerne und Mittelständler suchen verstärkt die Nähe zu Start-ups, in welchen Punkten können erfolgreiche Unternehmer von Start-ups am meisten lernen? Güllmann: Start-ups sind die Schnellboote der Innovation, während sich Konzerne mit der Durchsetzung von Innovation traditionell etwas schwerer tun. Das ist auch der Grund, weshalb viele Konzerne mittlerweile eigene Corporate Venture Capital-Gesellschaften gegründet haben. Man erhofft sich dadurch, schneller Innovationen entwickeln zu können, die das jeweilige Kerngeschäft voranbringen. VC Magazin: Sie haben täglich mit Start-ups und gestandenen Unternehmen zu tun. Wie nehmen Sie die neue Offenheit von Konzernen und Mittelständlern in der Praxis wahr? Güllmann: Konzerne oder auch Mittelständler machen sich verstärkt Gedanken, wie sie ihr Geschäftsmodell zukünftig entwickeln wollen. Besonders das Thema Digitalisierung spielt hier eine sehr zentrale Rolle. Aber noch nicht jeder Mittelständler oder Konzern setzt sich intensiv mit der Frage auseinander, wie sein Geschäftsmodell durch die Digitalisierung angreifbar geworden ist. Es gibt Unternehmen, die diesem Thema sehr aufgeschlossen gegenüberstehen und auch dementsprechend offen gegenüber der Zusammenarbeit mit Start-ups sind. Es gibt aber leider auch noch mittelständische Unternehmen, für die der Einsatz eines iPads schon ein Meilenstein in der Digitalisierung ist. VC Magazin: Nordrhein-Westfalen hat die höchste Dichte an DAXUnternehmen. Bei welchen Adressen fällt Ihnen der Kulturwandel besonders signifikant auf? Güllmann: Die DAX-Unternehmen setzen sich mit dem Trend der Digitalisierung besonders intensiv auseinander. Wir sehen dies in unserer Rolle als Moderator der Gründungsaktivitäten des Initiativkreises Ruhr, in dem eine Reihe von DAX-Unternehmen Mitglied ist, und ich kann Ihnen versichern, dass das Thema Digitalisierung überall ganz oben auf der Tagesordnung steht und sie sich alle sehr intensiv damit beschäftigen. 18 Dr. Peter Güllmann leitet seit 2006 den Bereich Unternehmens- und Infrastrukturfinanzierung der NRW.Bank. Seit 2011 gehört er zudem dem Vorstand des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften e.V. (BVK) an, seit 2014 ist er Sprecher des Vorstands. VC Magazin: Auch um die Jahrtausendwende entstanden viele Corporate Venture Capital-Einheiten (CVC) in Konzernen, die in der nächsten Krise teils wieder eingestellt wurden. Wie sehen Sie die Situation derzeit? Wie zuversichtlich sind Sie, dass dies nicht mehr passiert? Güllmann: Eine CVC-Einheit muss mit einer gewissen Nachhaltigkeit und langfristigen Perspektive betrieben werden. Wenn man diese Bereitschaft nicht hat, sondern ausschließlich in Quartalsoder Jahreszahlen denkt, fallen solche Einheiten sofort den Kostenreduzierungsmaßnahmen zum Opfer. Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Foto: © NRW.Bank VC Magazin: Die Renditeerwartung ist die eine Seite, der strategische Nutzen die andere... Güllmann: CVCs beteiligen sich in aller Regel an Start-ups, die eine Ergänzung, Weiterentwicklung oder Innovation zum bestehenden Geschäftsmodell sind. Und dementsprechend ist es nie eine ausschließlich renditeorientierte Absicht. Dennoch stehen CVC-Einheiten aber immer auch unter einem gewissen Rechtfertigungsdruck innerhalb der Konzerne, die teilweise sehr kurzfristige Ertragsziele haben. Eine CVC-Einheit kann nur mit dem entsprechenden Rückhalt aus der Konzernspitze und dem Verständnis für Nachhaltigkeit bestehen. Der Europäische Investitionsfonds hat die Performance seines Venture Capital-Fondsportfolios untersucht und festgestellt, dass die Rendite der TOP-30-Fonds, die seit 2007 aufgelegt wurden, zwischen 17 und 90% liegt. Dies zeigt, dass Venture Capital eine sehr lohnende Assetklasse ist. Ein langfristiger Investitionshorizont ist allerdings unabdingbar. VC Magazin: Neben Corporates haben auch Family Offices und Business Angels zuletzt verstärkt in Start-ups investiert. Welchen Eindruck haben Sie von der Family Office- und Business Angels-Szene in NRW? Güllmann: In NRW sehen wir zunehmend Family Offices, die sich vor dem Hintergrund einer Niedrigzinsphase in alternativen Assetklassen engagieren und sich für Private Equity und das Subsegment Venture Capital interessieren. Noch liegt der Schwerpunkt auf Buyout-Fonds sowie Small- und Mid Cap-Funds. Es bedarf hier weiterhin einer hohen Überzeugungsarbeit, dass Venture Capital auch für Family Offices eine attraktive Assetklasse darstellt. Die Business Angels-Szene in NRW würde ich als sehr aktiv bezeichnen. Es gibt ein großes Netzwerk von AngelsInvestoren in NRW wie beispielsweise auch unser Netzwerk „win NRW.Bank Business Angels Initiative“. Als NRW.Bank kooperieren wir mit über 200 Business Angels. Seit Kurzem bieten wir ein neues Finanzierungsinstrument an, das die Business Angels-Aktivität im Bereich der Digitalwirtschaft unterstützen soll: „NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft“. Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ VC Magazin: Wie funktioniert das Programm? Güllmann: Bundesweit einmalig unterstützt das Programm digitale Start-ups und Privatinvestoren auf Basis einer einfachen Drittelregel, das heißt je ein Drittel des Kapitals kommt vom Gründer, einem Business Angel und der NRW.Bank als direkte Beteiligung oder Wandeldarlehen. Gefördert werden kleine und mittlere Unternehmen, die sich in Gründung befinden oder noch in der Gründungsphase sind. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit muss im Bereich der digitalen Wirtschaft liegen. Dies umfasst die Entwicklung von digitaler Infrastruktur, Software und Medien. Auch Geschäftsmodelle, die nur durch den Einsatz von digitalen Technologien ermöglicht werden beziehungsweise bei denen der Einsatz von digitalen Technologien zu einer wesentlichen Effizienzsteigerung beiträgt, werden gefördert. VC Magazin: Die Digitalisierung zieht sich quer durch alle Branchen. Wie viele Ihrer Investments würden Sie aktuell dem Bereich „Digitalisierung“ zuschreiben? Güllmann: Das Thema Digitalisierung beschäftigt die NRW.Bank schon seit Langem. Wir finanzieren mit unseren EigenkapitalAktivitäten vielerlei Geschäftsmodelle aus dem Bereich Digitalwirtschaft. Da Digitalisierung bei vielen Unternehmen ein Querschnittsthema ist, kann ich hier keine klare Abgrenzung machen und keine konkrete Zahl nennen. Von unserem Portfolio aus ca. 150 Unternehmen sind es rund 50, die man der Digitalwirtschaft zurechnen kann. Ich bin überzeugt, dass in NRW kein Start-up im Bereich Digitalwirtschaft mit einem überzeugenden Konzept an der Finanzierung scheitert. Wir haben Industrie, wir haben Mittelstand, und wir haben Start-ups. Unser Weg ist, Start-ups mit potenziellen Kunden zusammenzubringen – und diese Kunden sitzen hier in NRW. NRW ist ein guter Platz für Gründer mit digitalen Geschäftsmodellen. VC Magazin: Warum messen Sie Beteiligungskapital gerade bei der Digitalisierung eine Schlüsselrolle bei? 19 Standort NRW Güllmann: Digitale Geschäftsmodelle sind meist auch disruptive Geschäftsmodelle, die versuchen, etablierte Geschäftsmodelle mit neuen Technologien und Verfahren gänzlich infrage zu stellen. Diese neuen Technologien haben noch keine Historie, so dass eine Fremdkapitalfinanzierung in diesem Bereich nahezu ausscheidet und solche Ideen nur mit Eigenkapital, insbesondere mit Venture Capital, finanziert werden können. Die Venture Capital-Geber suchen genau diese Technologien, die einen großen Markt adressieren, skalierbar sind und Bestehendes infrage stellen und am Ende des Tages Prozesse und Geschäftsmodelle weiter optimieren. VC Magazin: Die Private Equity-Konferenz NRW findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. Wie hat sich die Beteiligungsszene in NRW in den letzten zehn Jahren verändert? Güllmann: Als wir die Private Equity-Konferenz vor zehn Jahren ins Leben gerufen haben, war das Ziel, für das Finanzierungsinstrumentarium Beteiligungskapital zu werben und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren, damit das Thema nicht nur ein exotisches Thema bleibt. Deutschland hat Nachholbedarf, was die Zurverfügungstellung von Beteiligungskapital und von Venture Capital im Besonderen angeht. Dieser Nachholbedarf ist unverändert da, die Rahmenbedingungen sind unverändert unbefriedigend. Gleichwohl hat das Land NRW in den vergangenen zehn Jahren einen ordentlichen Sprung nach vorne gemacht. Vor zehn Jahren hatte die NRW.Bank einen Rahmen für Beteiligungskapital von wenigen 10 Mio. EUR, heute von mehr als einer halben Mrd. EUR. Wir finanzieren Unternehmen entlang ihres ge- samten Lebenszyklus. Das haben wir in den letzten zehn Jahren als NRW.Bank aufgebaut – und ich sage mit einem gewissen Stolz: Das ist uns wirklich gut gelungen! VC Magazin: Was heißt das in Zahlen? Güllmann: Jeder von uns investierte Euro hat weitere vier Euro nach NRW geholt. Wenn man heute von einem investierten Kapital von aktuell ca. 220 Mio. EUR ausgeht, dann ist man bei rund 1 Mrd. EUR an Beteiligungskapital, das durch unsere Aktivitäten für Unternehmen in NRW aktiviert wurde. Die NRW.Bank gilt heute bundesweit bei den Landesförderinstituten als Vorbild, wie man ein Beteiligungsgeschäft aufziehen kann. Einerseits müssen wir als öffentliche Bank Wirtschaftsförderung betreiben, andererseits darf kein privates Kapital vom Markt verdrängt werden. VC Magazin: An welche Speaker und Details aus den ersten zehn Jahren Private Equity-Konferenz NRW erinnern Sie sich besonders gerne? Güllmann: Wir haben es immer wieder geschafft, sehr prominente Redner für diese Veranstaltung zu gewinnen, sowohl praxisorientierte Persönlichkeiten aus Unternehmen als auch wissenschaftlich orientierte Experten. Ich denke da an den ehemaligen Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Hans Tietmeyer, den ehemaligen Präsidenten des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, Christoph Schmidt vom RWI Essen, den verstorbenen Ökonomen Norbert Walter, den ehemaligen ThyssenChef Dieter Vogel oder auch den TRIGEMA-Chef Wolfgang Grupp. Wir haben vier Wirtschaftsminister erlebt, mit Harald Schartau, Christa Thoben, Harry Kurt Voigtsberger und Garrelt Duin, die diese Konferenz begleitet haben und unseren Themen und Belangen immer sehr positiv gegenüber standen. Wir haben auch eine Reihe von tollen, jungen Unternehmen dabeigehabt, die mittlerweile VC-finanziert sind und auf eine Erfolgsstory zurückblicken. Die Veranstaltung, die anfangs noch ein Testballon mit wenigen Teilnehmern war, ist heute die größte Private Equity-Veranstaltung in Deutschland mit mehreren Hundert Teilnehmern. Foto: © NRW.Bank VC Magazin: 2016 feiert die Veranstaltung ihr zehnjähriges Jubiläum auf dem Eventschiff MS RheinEnergie. Wohin geht die Reise – nicht die des Schiffes, sondern die des Veranstaltungsformats? Güllmann: Ich hoffe sehr, dass wir auch das 20-jährige Jubiläum feiern können. Wir haben das Veranstaltungsformat nach zehn Jahren etwas renoviert und sind deshalb ganz bewusst an einen anderen Ort gegangen. Unsere Veranstaltung, die jetzt seit zehn Jahren läuft, ist immer noch tagesaktuell. Der Veranstaltungsort auf dem Schiff MS RheinEnergie soll unterstreichen, dass das Thema Private Equity in NRW Fahrt aufgenommen hat und die Venture Capital-Branche sich auch aktuell noch in einem herausfordernden Fahrwasser bewegt. VC Magazin: Vielen Dank für das interessante Interview, Herr Dr. Güllmann! [email protected] 20 Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Nachgefragt bei Katja Dofel, n-tv Börsenkorrespondentin und Moderatorin der 10. Private EquityKonferenz NRW VC Magazin: Sie moderieren die Private Equity-Konferenz NRW seit dem Jahr 2011 und in diesem Jahr zum sechsten Mal. Was ist das Besondere an der Konferenz? Dofel: Das Besondere für mich ist vor allem, dass ich dort Unternehmer und Investoren treffe, die aus einem anderen Holz geschnitzt sind als die Unternehmensvertreter und Kapitalmarktteilnehmer, mit denen ich an der Börse oft zu tun habe. Darauf freue ich mich immer sehr. Etablierte Manager oder Unternehmenseigentümer sprechen und handeln meist aus einer Position der Sicherheit heraus – zumindest im Vergleich zu Unternehmern und Investoren aus der Private-EquitySzene. Die brauchen noch viel mehr Fantasie, Mut zum Risiko, Geduld und Durchsetzungskraft, um ihre Unternehmen zum Erfolg zu führen. Ja, in Zeiten, in denen die meisten Menschen unternehmerische Risiken meiden, ist das etwas ganz Besonderes. VC Magazin: An welche Persönlichkeiten am Rednerpult oder in den Panels erinnern Sie sich besonders gerne? Dofel: Die meisten Unternehmer und Investoren, die bei den Konferenzen aufgetreten sind, sind mir gut in Erinnerung geblieben. Wenn ich eine Private Equity-Konferenz vorbereite, telefoniere ich mit allen Podiumsgästen. Oft werden das richtig lange Gespräche, weil wir von einem spannenden Thema zum nächs- ten kommen. Jeder dieser Unternehmer und Investoren brennt für seine Geschäftsideen. Da es sich oft um neue Unternehmen handelt, deren Produkte oder Dienstleistungen noch nicht marktreif sind, müssen die Gründer viel experimentieren und unkonventionelle Wege gehen. Etliche Gründer, die ich getroffen habe, sind auch Ausdauer- oder Leistungssportler, die genau wissen, dass sich harte Arbeit auszahlt. Sie brauchen Pioniergeist, denn in vielen Bereichen relativ junger Branchen wie den erneuerbaren Energien oder Life Sciences betreten die Unternehmer immer noch Neuland. Bei manchen ist es ja fast so, als würden sie auf eigene Kosten auf dem Mars landen wollen. VC Magazin: Die diesjährige Private Equity-Konferenz NRW ist mit dem Slogan „Megatrend Digitalisierung“ überschrieben. Wir erleben viele Start-ups und die Disruption von Geschäftsmodellen. Wie stehen Sie der in den letzten Jahren mehrfach geäußerten Forderung nach einem eigenen Börsensegment für Start-ups gegenüber? Dofel: Ich finde, das wäre eine gute Idee, um die Unternehmen und ihre Ideen einem breiteren Publikum bekannt zu machen. Allerdings kann sich kein Start-up oder junges Unternehmen auf Kleinanleger verlassen, denn die Entwicklung vom Start-up zu einem nachhaltig profitablen Unternehmen kann Jahre dauern – und eine solide Finanzierung ist dafür elementar. Daher wäre ein solches Segment ungeeignet für die langfristige Finanzierung. Ich sähe darin eher eine Werbung für Unternehmergeist und Experimentierfreude, von der sich hoffentlich viele Anleger fesseln lassen würden. [email protected] ANZEIGE Viele Wege … 3 | 2016 – 12,50 EUR (D) facebook.com/VentureCapitalMagazin twitter.com/vc_magazin Private Equity • Buyouts • M&A www.vc-magazin.de Das Magazin für Investoren und Entrepreneure Fortsetzung der Achterbahnfahrt? Das Beteiligungsjahr 2015 in Zahlen Währet den erfolgreichen Start-up-Exits? Konsolidiert oder gesundgeschrumpft? Der Adtech-Markt steht vor neuen Herausforderungen „P riv M ate it Eq Spe uit cia y- lM Se ar cti kt o Sc n hw e iz“ Geplante Neuerung bei der kartellrechtlichen Fusionskontrolle … führen zum VentureCapital Magazin www.vc-magazin.de/abonnement www.vc-magazin.de www.vc-magazin.de/newsletter Digitalisierung Digital Health Wie digitale Technologien unser Leben verändern Insbesondere in den letzten drei Jahren sind bahnbrechende Innovationen im Bereich des digitalen Gesundheitswesens gelungen, die die Branche im nächsten Jahrzehnt revolutionieren werden. Krankheiten, die wir als unheilbar eingestuft haben, könnten zukünftig geheilt werden. Die Grundlage dieser Innovationen sind elektronische Mensch-Maschinen-Verbindungen, die der Visionär Professor Negroponte vom MIT Media Lab schon 1995 erkannte: in Versuchen zeigte er, dass unsere Zellen leichte Mengen Strom leiten und damit Befehle über den Körper verteilen können. Er sagte damals voraus, dass wir uns eines Tages mit Computern vernetzen werden und dadurch Krankheiten besser heilen können. I m März 2014 schaute ich mir ein TED-Video an, welches gerade in der Internet-Community besonders empfohlen wurde. Hugh Herr – ein Professor des MIT Media Labs – präsentierte der TED-Gemeinde in Vancouver seine neuen Beinprothesen. Hugh Herr war vor 30 Jahren einer der besten Bergsteiger Nordamerikas. Ihm mussten nach der Besteigung des Mt. Washington beide Beine wegen Erfrierungen amputiert werden. Anstatt sich mit seinem Schicksal abzufinden, setzte er sich das visionäre Ziel, irgendwann sein Leiden mithilfe von Technologie zu beenden. Nun stand er auf der TED-Bühne in Vancouver und präsentierte eine faszinierende Innovation. Den Zuschauern stockte der Atem. Unter ihnen waren bekannte Köpfe, so z.B. auch GoogleGründer Larry Page. Professor Hugh Herr stand im Anzug gekleidet auf der Bühne. Er sprach mit bewegter Stimme, denn er wusste, dass er nach vielen Jahren am Ziel angekommen war. Seine Hosenbeine waren auf Kniehöhe abgeschnitten, damit man die neueste Erfindung des MIT bewundern konnte: Die computergestützten Roboter-Beine mit dem Namen BiOM, die mit seinem Gehirn und Nervensystem kommunizieren konnten! Seine Hightech-Prothesen liefen, drehten und sprangen problemlos synchron mit seinem Körper, während er die Präsentation hielt. Hätte er lange Hosen angehabt, hätte man ihm die Beinprothesen gar nicht angemerkt. Er präsentierte die erste relevante Mensch-Maschinen-Verbindung unserer Zeit, die auf Professor Negropontes Prognose von 1995 fußte. Die Menschmaschine BiOM funktioniert wie eine Schnittstelle zwischen Gehirn und Nervensystem einerseits und den elektromechanischen Roboterfüßen andererseits. Es wird quasi der Gehirnbefehl, welcher über das Nervensystem bis in den Beinstupf gelangt, in einen elektromechanischen Impuls im Roboterfuß übersetzt und weitergeleitet. Dieselbe Funktionalität kann auch umgekehrt werden, was eine Fußverletzung an der Prothese ihn „Aua“ sagen lässt! 22 Foto: © alexey_boldin/www.fotolia.com BiOM – intelligente Roboterfüße Bahnbrechende Innovationen im Bereich des digitalen Gesundheitswesens werden die Branche im nächsten Jahrzehnt revolutionieren. Der Gesundheitsmarkt wird in zwei Bereichen wesentliche Veränderungen erfahren: in der Analyse und Früherkennung von Krankheiten (digitale Diagnose) und in Endgeräten, die sich bei der Behandlung von diagnostizierten Krankheiten mit unserem Körper verbinden (digitale Körperteile). Digitale Diagnose Die nachfolgend beschriebenen digitalen Diagnosegeräte werden wir in naher Zukunft von unseren Krankenkassen wahrscheinlich umsonst angeboten bekommen, weil diese damit viele relevante Daten zur Früherkennung von Krankheiten sammeln, uns rechtzeitig vorwarnen und damit viel Geld sparen können. Ob eine derartige Transparenz nur Vorteile bringt, steht auf einem anderen Blatt. Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Dr. Watson, IBM 1997 schlug der IBM-Rechner „Deep Blue“ in Philadelphia den Schachweltmeister Gary Kasparov und konnte pro Sekunde 200 Millionen Stellungen auf dem Schachbrett berechnen. 2011 schlug abermals ein IBM-Rechner mit dem Namen „Watson“ die beiden besten Gewinner der US-TV-Quizshow „Jeopardy!“ Danach setzten sich die IBM-Entwickler ein neues Ziel: die medizinische Diagnose mit dem Rechner namens „Dr. Watson“ zu revolutionieren: Unendlich viele Daten wurden aus der weltweiten medizinischen Forschung in einen Supercomputer eingespeist und mit künstlicher Intelligenz so verdichtet, dass beste Entscheidungen bzw. Antworten geliefert werden. Besser als die Diagnosen der besten Universitätsprofessoren. Die Programmierung und Einspeisung von Dr. Watson ist noch nicht abgeschlossen. In Teilbereichen gibt es aber bereits erste hochwertige Analysen. Ziel ist es, mit Dr. Watson die Diagnostik zu revolutionieren und den perfekten Behandlungsplan für Patienten abzuleiten. Die Apple-Watch Als Apple-CEO Tim Cook im März 2015 die neue Apple-Watch präsentierte, wartete die Welt vergeblich auf die eigentliche Innovation dieser Uhr. Die Revolution lag im Detail, denn am selben Tag verkündete Cook die Kooperation mit Krankenhäusern, medizinischen Forschungseinrichtungen und mit IBM (Dr. Watson), um mit der Apple-Watch in den Gesundheitsmarkt einsteigen zu können. Die Apple-Watch übermittelt über Sensoren wichtige Gesundheitsinformationen. Diabetes, Krebs, Asthma und Parkinson nimmt Apple mithilfe von Dr. Watson nun genauer unter die Lupe. Wearables die Frau schwanger werden möchte. Der 2 x 2 cm kleine Chip wird mit lokaler Betäubung eingesetzt und soll hauptsächlich in Entwicklungsländern zum Einsatz kommen. Microsoft-Gründer Bill Gates unterstützt das Projekt mit seiner Stiftung. Exo-Skelette Nach demselben Muster wie digitale Roboterfüße aus dem MIT funktionieren sogenannte Exo-Skelette: So hat die japanische Robotik-Firma Cyberdyne in Zusammenarbeit mit der Tsukuba-Universität eine Reihe Exo-Skelette namens „HAL“ auf den Markt gebracht, welche Rollstuhlfahrer laufen lassen können. Exo-Skelette sind quasi ein zweites, von außen aufgesetztes Skelett und sehen aus wie ein Roboteranzug. Die Bewegung dieses zweiten Skeletts wird durch Gehirnströme ausgelöst, welche an das Außenskelett übertragen und in mechanische Bewegungen übersetzt werden. Nervenbrücken Was aber, wenn der Patient sich überhaupt nicht mehr bewegen kann und quasi nur noch sein Kopf funktioniert? Mehrere vielversprechende Testversuche an US-amerikanischen Universitäten lassen aufhorchen. Im Oktober 2015 gelang es der Western Reserve Universität in Ohio, durch einen in das Gehirn eines Patienten eingebauten Computerchip elektronische Gehirnbefehle drahtlos an dessen Körperextremitäten weiterzusenden und diese zu bewegen. Ein Jahr zuvor gelang der Ohio State Universität ein ähnlicher Test mit dem sehr passenden Namen „Neurobridge“: Nervenbrücke. Fazit Die Google-Linse Ein guter Freund unserer Familie hat vor einigen Jahren eine Querschnittslähmung erlitten. Allein die Vorstellung, dass er aufgrund der beschriebenen Entwicklung wieder laufen könnte, wäre Grund genug, die Möglichkeiten eher heute als morgen umgesetzt zu sehen. Multipliziert man das Einzelschicksal mit den hundert Millionen anderen, die dadurch potenziell geheilt werden könnten, wird einem klar, wie bedeutend dieser Bereich der Digitalisierung für uns zukünftig ist. Darüber hinaus ist das Ganze auch noch ein gutes Geschäft. Es ergeben sich große Einsparmöglichkeiten, welche für andere Themen verwendet werden können. Das liegt daran, dass beispielsweise ein Rollstuhlfahrer, der wieder selbstständig in den Lebensalltag einsteigt, keine Pflege und Betreuung mehr braucht. Er wird auch an weniger Folgekrankheiten leiden. Anerkannte Beratungsfirmen haben alleine für das US-Gesundheitswesen Einsparungspotenziale von mehreren Hundert Milliarden US-Dollar errechnet. Ein neuer, riesiger Markt entsteht! 360 Millionen Diabetiker würden durch die von Google entwickelte Kontaktlinse enorm profitieren. Einmal eingesetzt, misst sie anhand der Tränenflüssigkeit den Blutzuckerwert und überträgt diesen auf das eigene Smartphone oder an den Arzt. Wenn der Blutzuckerwert besonders kritisch ist, fängt ein eingebautes LEDLämpchen auffällig an zu blinken, sodass die Gefahr rechtzeitig erkannt wird. Die Linse befindet sich noch in der Entwicklung. Christian Baudis ist Digitalunternehmer, Internetexperte und ehemaliger Geschäftsführer Google Deutschland. Er ist Keynote Speaker bei der Private Equity-Konferenz NRW. Neben der Apple-Watch gibt es eine Fülle von sogenannten Wearables, die man am Arm oder Hals trägt oder die in die Kleidung eingenäht sind. Diese sind Messgeräte und produzieren eine große Menge von Gesundheitsdaten: Schlafrhythmus, Laufverhalten, Puls, Bewegungsintensität, Ernährungsgewohnheiten etc. Über eine Software kann man sich die Daten selbst zunutze machen und sein persönliches Wohlbefinden statistisch erheben. Möchte man diese mit anderen Personen aus seiner Altersgruppe vergleichen, muss man sie nur über eine Cloud-Verbindung hochladen. Über eine App sind das Smartphone, der Hausarzt und die eigene Familie verbunden. Digitale Körperteile Der Verhütungs-Chip vom MIT Einmal eingebaut und per Knopfdruck aktiviert, verhindert der Chip vom MIT die Schwangerschaft bei Frauen mehr als 15 Jahre lang. Per Fernbedienung kann er wieder ausgestellt werden, falls Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Weitere Artikel von ihm finden Sie online unter de.onpage.org/blog/author/christian-baudis 23 Digitalisierung Die Finanzierung des digitalen Wandels Über Trends und Optionen „Digitalisierung“, „Industrie 4.0“ – der digitale Wandel hat viele Namen und Facetten. In vollem Gange ist er in jedem Fall, ob im Privatleben oder im Beruf, in der Wirtschaft oder in der wissenschaftlichen Forschung. Auch kapitalintensive Bereiche, wie Biotech oder Arzneimittelforschung, sind davon betroffen. Umso mehr stellt sich die Frage, wer eigentlich soll, will und kann den digitalen Wandel finanzieren? D ie Digitalisierung ist ein weites Feld. Die Kunst lag und liegt darin, jene Felder zu identifizieren, welche für Investoren, Produzenten und Konsumenten gleichermaßen von Nutzen sind. Doch bitte nicht alle Felder auf einmal. „Fintech ist überhitzt“, mutmaßt Cédric Köhler, Managing Partner bei Creathor Venture. „Autonome Systeme werden einen großen Wandel in Transport, Logistik und Produktion bringen.“ Dabei ist es in der Digitalisierung leichter, auf die richtigen Trends und Player zu setzen, als in Biotech, Cleantech oder Semiconductors. „Es wird unglaublich sein, mit welcher Geschwindigkeit sich unsere Gesellschaft, unsere Umwelt digital weiterentwickeln werden. Und für dieses exponentielle Wachstum fehlt uns Cédric Köhler, allen schlicht die Vor- Creathor Venture stellungskraft“, sagt Max Wittrock, Gründer und Geschäftsführer von mymuesli. „Natürlich, ein paar Trends stechen heraus. Payment wird sich on- und offline durch die Digitalisierung weiter verändern“, so Wittrock weiter. „Aber deswegen ist die Entscheidung freilich nicht einfacher, für welches Modell, für welches Start-up ich mich in dieser Branche und in Max Wittrock, mymuesli diesem Bereich nun entscheide.“ Weniger Risiken für Investoren Im Zuge der Digitalisierung können neue Produkte und Technologien sehr viel leichter und schneller entwickelt werden als in herkömmlichen Industrien. Und sie können eher am Kunden getestet werden, also zu einem Zeitpunkt, wo sich gerade für Investoren schon früh erkennen lässt, ob das Produkt den gewünschten Erfolg bringt. „Der Aufwand besteht am Anfang oft im Wesentlichen darin, eine Handvoll Entwickler zu ernähren und mit Schreibtischen zu versorgen“, meint Dr. Claas Heise, Leiter des Venture Capital-Geschäfts der NRW.Bank. „Erst wenn eine Idee oder ein MinimalDr. Claas Heise, NRW.Bank Produkt positive Resonanz beim Kunden 24 erzeugt hat, muss signifikant Geld investiert werden, um dies zu professionalisieren oder ein strukturiertes Unternehmen darum zu erzeugen“, so Heise. Im Gegensatz dazu müssen Investoren etwa in der Biotechnologie Millionen investieren, bevor ein Produkt überhaupt auf den Markt kommt – das hohe Ausfallrisiko stets inbegriffen. „Im Bereich der Digitalisierung verlagert sich das Risiko auf eine spätere Phase, das Wachstum, wo es viele oder klare etablierte Rezepte gibt und man durch Nutzung guter Manager und Experten und bekannt funktionierender Prozesse relativ gut den Erfolg kalkulieren kann“, so Heise weiter. Bedeutung von Corporate Venture Capital Der Erfolg vieler Start-ups liegt weniger in der eigentlichen Idee, sondern in der Effizienz der Umsetzung. Anders als bei mittelständischen Unternehmen oder Konzernen wird im Vorfeld nicht jede Eventualität bis ins letzte Detail durchdekliniert. „Hier spiegelt sich auch der Trend zu immer mehr Corporate Venturing“, unterstreicht Patrick Gehlen, Geschäftsführer von Genui Partners. „Konzerne investieren mit ihren VC-Fonds in Start-ups, um dadurch Zugang zu Technologie und Know-how zu erlangen.“ Umgekehrt erhalten Start-ups über das Mutterunternehmen Zugang zu potenziellen Kunden. Natürlich sind Arbeitsprozesse und Abläufe in großen Konzernen und Start-ups mitunter noch deutlich verschieden. „Doch für den Mutterkonzern sind Start-ups oft einer der wichtigsten Conduits für das Window on Innovation“, bekräftigt Claas Heise. Aktuell gehen Experten davon aus, dass immer mehr Corporate VCs Aktivitäten starten, um Zugang zu „Digitalisierung und Innovation“ zu erhalten. „Manche Industrieunternehmen fangen jetzt erst an zu verstehen, dass Google & Co. mittelfristig große Konkurrenten sind“, sagt Creathor-Partner Köhler. „Bestes Beispiel: die Automobilindustrie.“ Allerdings steht das Phänomen „Corporate VC“ nicht ganz zu Unrecht in dem Ruf, ein zyklisches Phänomen zu sein. Zudem wird entscheidend sein, dass sich ein Geschäftsmodell schnell zu einem Standard in der Welt entwickeln wird. „Sonst wird ein Start-up schnell von amerikanischer oder asiatischer Konkurrenz überholt“, so Köhler. „Friends & Family“ Digitalisierung, ein Trend, auf den künftig auch vermehrt Wachstumsfinanzierer aufspringen? Noch immer wird die berühmt-berüchtigte deutsche „VC-Lücke“ vermehrt durch Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ internationale VC-Fonds geschlossen. Andererseits lässt sich dem Bereich Digitalisierung inzwischen eine Reihe erfolgreicher Unternehmens-Storys und erfolgreiche Exits zuordnen. Hier war in den letzten Jahren ein deutliches Mehr an Dynamik zu erkennen als beispielsweise im Bereich Life Sciences. „Und da sich zeigt, dass man mit Venture Capital-Investments in deutsche Start-ups sehr gute Renditen einfahren kann, werden sich hoffentlich mehr Investoren finden als bisher, die das Feld nicht nur den Fonds aus den ,großen‘ Venture CapitalLändern überlassen wollen“, hofft Claas Heise. Das wird auch nötig sein, denn Einigkeit herrscht darin, dass Family Offices und Business Angels die klassische VC-Finanzierung auch im Bereich Digitalisierung langfristig nicht ersetzen können. Gerade bei Business Angels spielt die Patrick Gehlen, monetäre Größe noch eine entscheidende Genui Partners Rolle, während bei vielen Family Offices der Frage der Fokussierung und der Kultur oder der Entscheidungsprozesse eine entscheidende Bedeutung zukommt. „Bei Family Offices, die vom Hintergrund her nicht aus dem digitalen Umfeld kommen, werden direkte Investitionen eine Herausforderung bleiben“, bekräftigt Patrick Gehlen. „Effizienter sind hier sicher unabhängige Strukturen, also als Family Office in Erfolg versprechende oder erfolgreiche Start-ups zu investieren und inhaltliche Expertise aus den Bereichen der angestammten Industrien miteinzubringen.“ Ausweg Börse? Natürlich kann eine gute Finanzierung auch über einen erfolgreichen Börsengang erfolgen. Doch wie lukrativ ist der IPO für „Digital-Start-ups“? Viele Anleger vermissen heute beim Blick in ihr Portfolio die vermeintliche Lukrativität, die zu manch einem Börsengang versprochen wurde. „Das hängt meiner Meinung nach sehr vom Einzelfall ab“, sagt mymuesli-Gründer Wittrock. „Digitalisierung ist sehr breit, aus meiner Sicht könnte man auch fragen: Ist der Einzelhandel reif für Börsengänge? Und auch hier wird man differenzieren müssen.“ Die Mehrheit der infrage kommenden Investoren sitzt immer noch im angelsächsischen Raum. Um deren Aufmerksamkeit zu erlangen, braucht es nach Meinung von Genui-Geschäftsführer Gehlen einen „Free Float“ von 200 Mio. EUR und mehr. „Das haben nur wenige bisher darstellen können“, so Gehlen. „Allerdings sollte sich das mittelfristig ändern, denn viele deutsche Start-ups wachsen in diese Größenordnung hinein. Im ersten Schritt fehlen aber in vielen Sektoren vergleichbare Peers am deutschen Kapitalmarkt und letztlich auch in Europa. Das führt zu Bewertungsabschlägen.“ Holger Garbs [email protected] ANZEIGE Der gerade Weg zum Ziel. Erfolgreiches Unternehmen geführt Visionen realisieren. Mit dem Spezialisten für Beteiligungskapital in der Region Generationenwechsel vollzogen S-UBG Gruppe Unternehmensbeteiligungsgesellschaft und Risikokapital-Fonds www.s-ubg.de Digitalisierung Aus dem Blickwinkel eines Zukunftsforschers Die digitalen Geschäftsmodelle der Zukunft Stellen Sie sich vor, Sie würden morgen aufwachen und jeder Gegenstand hätte eine eigene IP-Adresse: Ihr Badspiegel, Ihre Kinderzimmertapete, Ihr Küchentisch, Ihr ICE-Sitz, Ihr Bürofenster … Was würden Ihre Kunden von Ihnen verlangen, was würde die Konkurrenz tun und wie würden Sie reagieren? Ich bin immer wieder überrascht, dass viele Zuhörer meiner Zukunftsreden bei dieser Frage zusammenzucken, als hätte ich gerade eine unglaubliche Hiobsbotschaft verkündet. U nd doch reden wir nicht über kommende Jahrhunderte, sondern nur über das Jahr 2020. Schon seit vielen Jahren steuern wir auf diese Situation hin: Wenn Chiphersteller davon sprechen, jeden Chip mit einer Antenne auszustatten, wenn Computer kleiner und in Alltagsgegenstände eingebaut werden, dann wird jeder Gegenstand zum Internetempfänger. Die Nachfolger von iPad & Co. sind iMirror, iTable und iWall. Damit wird in den kommenden Jahren die Internetlogik Schritt für Schritt alle Orte und Geräte des Alltagslebens erobern. Und die werden auf diese Weise intelligent: Bildanalyse, Bilderkennung und beobachtende Interfaces sorgen dafür, dass Alltagsgegenstände das Verhalten ihrer Benutzer beobachten, diese Realwelt-Daten mit virtuellen Informationen kombinieren und über 3-D-Displays in allen Varianten jeweils situationsgerechte Informationen in unseren Alltag einspielen. Wir Konsumenten werden dies benutzen, oder auch nicht. Souverän! Ganz wie wir es brauchen: Wir benutzen die Technologie, wenn sie uns hilft, und wir schalten sie ab, wenn wir uns mit weniger „Intelligenz“ durch unseren Alltag treiben lassen wollen. Der Wandel der Kunden: Der Standardbereich verschwindet Premium Standard Economy Quelle: 2b AHEAD ThinkTanks 26 Keine Einheitsprodukte für Einheitskunden zu Einheitspreisen Die wichtigste Auswirkung dieser „intelligenten“ Geräte lässt sich in einem Satz zusammenfassen: Der Tod der „Masse“! Das Phänomen der „Masse“ wird allmählich aus unserer Gesellschaft verschwinden. Das bedeutet: Es gibt keine „lenkbare“ Masse an Käufern mehr, wenn deren Einkaufszettel durch individuelle, elektronische Assistenten zusammengestellt wird. Es gibt keine „lenkbare“ Masse an Zuschauern für Werbebotschaften mehr, wenn Fernsehprogramme und Zeitungen individuell zusammengestellt werden. Und wenn nicht mehr der Einkäufer des Supermarktes unser Warenangebot zusammenstellt, sondern der elektronische Assistent in unserem Handy, dann drohen selbst emotional starke Marken an Wert zu verlieren. Menschen vertrauen Geräten mehr als anderen Menschen Dies ist nichts Ungewöhnliches, denn Filtersysteme kennen wir in unserem Leben bereits. Auch früher haben wir uns auf Informationsfilter verlassen: auf Lehrer, Redaktionen, Makler, Trainer, Verkäufer, Reiseführer und Berater. Deren Geschäfte basieren auf der asymmetrischen Verteilung von Informationen, das heißt, sie haben Informationen zeitiger oder in besserer Qualität und verdienen ihr Geld damit, dass sie anderen die Informationen neu sortieren und individualisiert zur Verfügung stellen. Doch wir werden uns daran gewöhnen, dass technologische Filter „klüger“ sind als menschliche Filter. Sie bringen uns bessere Ergebnisse! Diese Digitalisierung wird jedermann in die Lage versetzen, zu jeder Zeit auf alle beliebigen Informationen zugreifen zu können und dennoch das für ihn Wichtige gefiltert zu bekommen. Jeder Amateursportler trainiert dann mit Profimethoden, jeder Kunde hat das Wissen des Fachberaters, und jeder Fernsehzuschauer bekommt sein individuelles Programm. Das Verschwinden des Standardsegments Für uns Trendforscher ist dieser Wandel durch die Digitalisierung der klassischen Branchen derzeit der spannendste Bereich, denn wir sind uns sicher, dass er unsere Branchen in den kommenden Jahren viel stärker wandeln wird als in Jahrzehnten zuvor. Der Grund ist recht einfach: Das Vertrauen, also die Basis jeglichen Geschäfts, durchlebt derzeit einen radikalen Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Die Kundensegmente der Digital-Ära Der unternehmerische Identitätssucher Der communityaffine Identitätssucher Der markenbewusste Identitätssucher dukte und Personen werden Identitätsträger sein. Sie machen ihr Geschäft dann, wenn der Kunde seine eigene Identität ausdrücken kann, indem er von einem bestimmten Unternehmen ein bestimmtes Produkt kauft oder sich von einem bestimmten Experten betreuen und begleiten lässt. Der Verantwortungs-Delegierer Große Chancen: die Vermessung des Körpers und adaptive Produkte Der passive Mit-Käufer Der vorsichtige Selbst-Sucher Der normale Facebook-User Der bewusste Risikomanager Der bequeme Nicht-Sucher Quelle: 2b AHEAD ThinkTanks Wertewandel. Waren es vor einigen Jahren noch Marken, Berater und Experten, die das größte Kundenvertrauen genossen, so vertrauen die Kunden künftig in großen Segmenten auf digitale Assistenzsysteme. Dies führt zu einer durchgreifenden Veränderung aller Märkte. Die ehemalige Marktpyramide mit den klar definierten Economy-, Standard- und Premiumsegmenten transformiert sich mittelfristig in nur noch zwei große Marktbereiche: den Economy- und den Premium-Bereich. Das Standardsegment verschwindet. Ausgerechnet jenes Segment, in dem die meisten von uns das Geschäft gemacht haben. Marken als Identitätsträger im Premiumbereich Die wichtigste Zukunftsentwicklung ist, dass dann Economyund Premiumsegment nach unterschiedlichen Logiken funktionieren. Während das bisherige Abwägen zwischen Qualität und Preis im Economy-Segment bleibt und innerhalb dieses Segments bis zu höchsten Qualitäten und höchsten Preisen geht, treffen die Kunden im Premium-Segment ihre Kaufentscheidung nicht nach Qualität und Preis, sondern nach deren Eignung als Identitätsmanager. Unternehmen, die ihre Position im EconomyBereich stärken wollen, müssen ihre Prozesse und Produkte mit der Logik der Digitalisierung verbinden. Es reicht hier nicht aus, die bisherigen Produkte nun auch online verkaufen zu wollen. Vielmehr geht es um eine wirklich intelligente Verschmelzung von digitaler Logik und physischer Präsenz. Unternehmen, die ihre künftige Position im Premium-Bereich suchen, müssen sich als Identitätsmanager ihren Kunden präsentieren. Marken, Pro- Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Zugleich entstehen natürlich große Zukunftschancen: Denn unsere Zukunftsstudien prognostizieren den größten Hebel für Geschäftsmodellveränderungen derzeit im Gesundheitswesen. In den nächsten Jahren werden die technologischen Möglichkeiten geschaffen, einen der wichtigsten Gegenstände der Welt permanent in Echtzeit zu durchmessen: den menschlichen Körper. Was daraus folgt, sind zahllose neue Geschäftsmodelle der Körperoptimierung, von Digital Health bis Medical Food. Eine zusätzliche Chance entsteht durch digitale, intelligente Assistenzsysteme. Sie sind individuell und haben ihren Platz im Handy und auf den Displays der Kunden. Auf Basis von Datenanalyse verstehen sie, wie ihr Besitzer „tickt“ und welche Kundenbedürfnisse ihn treiben. Darüber hinaus verstehen sie auf Basis von situativen Daten auch, wie sich von Moment zu Moment die Kundenbedürfnisse ihres Nutzers verändern. Die von den Geräten gegebenen Empfehlungen sind nicht nur individuell verschieden, sondern auch situativ verschieden. Beides zusammen heißt: adaptiv. In der Konsequenz werden die Kunden die Erfahrung machen, dass ihre digitalen Assistenten ihnen wesentlich passendere Angebote machen als herkömmliche Verkäufer. Und selbst der eigenen Suche werden Kunden weniger vertrauen als den Empfehlungen ihrer digitalen Assistenten. Denn deren Antworten sind schlicht besser! Das EconomySegment des Jahres 2020 wird bestimmt durch intelligente Handys, passive Kunden und adaptive Angebote. Sven Gábor Jánszky ist einer der innovativsten Zukunftsforscher Deutschlands und Direktor des „2b AHEAD ThinkTanks“. Die ausführlichen Trendstudien mit den Strategie-Empfehlungen zu Geschäftsmodellen der Digitalisierung sind auf der Website des Trendforschungsinstituts „2b AHEAD ThinkTank“ kostenlos downloadbar. 27 "! Digitalisierung | Case Study MAPUDO GmbH: Betriebe aus Industrie und Handwerk im Fokus Pionier im digitalen Werkstoffhandel W er als Privatkunde Mode oder Unterhaltungselektronik kaufen möchte, kann bequem und günstig einen OnlineMarktplatz nutzen. Unternehmen, die etwa Rohre, Bleche oder Träger brauchen, will Mapudo auch diese Möglichkeit bieten. Der B2B-Marktplatz soll den Einkauf von Werkstoffen erleichtern und Händler unterstützen, den Vertrieb zu digitalisieren. Expertise in der Stahlbranche hilft Bevor die Geschäftsführer Sebastian Grethe und Martin Ballweg gemeinsam mit dem Business Angel Marius Rosenberg im Jahr 2014 die Mapudo GmbH gründeten, hatten sie die Branche schon aus Händler- und Verbrauchersicht kennengelernt. Grethe arbeitete bei ThyssenKrupp im Stahlhandel. Rosenberg betreute Projekte in der Stahlindustrie als Berater bei BCG, und Ballweg kaufte an der RWTH Aachen Werkstoffe für sein Windenergieanlagen-Start-up. Zum Kernteam zählen heute zudem der Software-Experte Markus Weiland als CTO und der Werkstoffspezialist Niklas Friedrichsen als Head of Sales. Investoren mit strategischem Fit Das erste Dreivierteljahr finanzierte das Team selbst. Wichtige Meilensteine waren der erste funktionsfähige Prototyp und der Sieg beim WECONOMY-Wettbewerb. Im Februar 2015 folgte die Seed-Finanzierung. Mit Wurzeln im B2B-Geschäft bringt HR Ventures wichtige Expertise mit. „Das disruptive Geschäftsmodell ist aufgrund seiner Skalierbarkeit besonders interessant für uns“, so Tim Gudelj, NRW.Bank Tim Gudelj, Beteiligungsmanager bei der NRW.Bank. Mit ihrem Förder-Know-how und der Nähe zur Industrie ist die Bank ein wertvoller Partner. „Sie mit im Boot zu haben, sorgt für Vertrauen in der Branche und öffnet uns so manche Tür“, betont Ballweg. Online seit Anfang 2016 Damit der Marktplatz reibungslos funktioniert, mussten technische Fragen gelöst werden: „Eine Herausforderung war die Harmonisierung der Produktdatenstämme der unterschiedlichen Händler und die Zusammenführung in einer Datenbank, die ein zuverlässiges Produktmatching ermöglicht“, sagt Ballweg. Seit Anfang 2016 ist Mapudo regulär online und erzielt Umsatz. Seit- 28 Allgemeine Unternehmensinfos: Branche Werkstoffhandel Firmensitz Düsseldorf Beschäftigte 9 Umsatz 2015 – Investoren NRW.Bank, HR Ventures Website www.mapudo.de dem wurden weitere Verträge mit wichtigen Einkäufern wie etwa Bilfinger geschlossen. Pionierarbeit beginnt in der Nische Mapudo fokussiert Betriebe aus Industrie und Handwerk, die kleinlosige Bestellungen bei Händlern platzieren. Großen Händlern bietet Mapudo eine Kostenoptimierung des Vertriebsprozesses, für kleinere ist Mapudo vor allem als zusätzlicher Vertriebskanal interessant. Die indirekten Kunden, die Käufer, profitieren vom breiten Sortiment, dem Angebotsvergleich, Rabatten und B2B-spezifischen Funktionen wie Bedarfslisten und mehrstufigem Freigabeprozess. Als Mitbewerber sieht Ballweg besonders die Shops der großen Werkstoffhändler. Doch diese sind nicht unabhängig und haben ein eingeschränktes Sortiment. Mapudo ist derzeit der einzige Marktplatz seiner Art. Plattform gewinnt an Traktion Als Pionier im digitalen Werkstoffhandel weiß Ballweg, dass der Markterfolg einen langen Atem erfordert. „Meistern wir diese Herausforderung, steht uns ein internationaler, milliardenschwerer Markt offen, den wir mit unserem Geschäftsmodell sehr gut bedienen können.“ Das Sortiment wird nach und nach um weitere Produktkategorien ergänzt, jüngst wurde Rohrzubehör aufgenommen. „Die technische Entwicklung ist abgeschlossen, jetzt wollen wir Traffic auf die Plattform bekommen“, so Gudelj. Langfristig soll Mapudo zur zentralen Anlaufstelle für Werkstoffverbraucher werden, die den Einkauf effizient bündeln möchten. Die Series-A-Finanzierung steht im dritten Quartal dieses Jahres an. Neben den bisherigen Investoren sucht das Team weitere Co-Investoren, die die Digitalisierung der Old Economy vorantreiben möchten. Lukas Henseleit [email protected] Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Foto: © Mapudo GmbH Als neutraler B2B-Marktplatz für Werkstoffe bietet das Düsseldorfer Start-up Mapudo erstmals die Möglichkeit zum händlerübergreifenden, automatisierten Einkauf auf einer zentralen Plattform. Digitalisierung | Case Study Logcom GmbH: Digitalisierung in der Logistikbranche Effizienter arbeiten, Fehlerquoten verringern Mit seiner Kommissionierlösung Picavi ist es dem Aachener Hightech-Start-up Logcom gelungen, das Potenzial von Datenbrillen für die Logistik nutzbar zu machen. Die Brille ermöglicht vor allem mittelständischen Unternehmen schon nach kurzer Implementierung des Systems ein wesentlich schnelleres und genaueres Kommissionieren mit freien Händen, dank visueller und schnell zu erlernender Bedienerführung sowie einem integrierten Barcodescanner. D ie Kommissionierung ist in den meisten Betrieben nach wie vor ein sehr personalintensiver Vorgang. Gerade hier bietet die Digitalisierung große Chancen, deutlich effizienter zu arbeiten als bislang. „Die Digitalisierung wird zu großen Veränderungen in Unternehmensprozessen und dadurch zu einer deutlichen Steigerung der Arbeits- und Lebensqualität führen“, unterstreicht Logcom-Geschäftsführer Dirk Franke. Die Pick by Vision-Lösung Picavi wurde von vornherein auf die Digitalisierung und Vernetzung der Industrie 4.0 ausgerichtet. So werden die Daten aus dem Lager sofort an das jeweilige Lagerverwaltungs- beziehungsweise ERP-System übermittelt, wodurch Rückverfolgbarkeit und nahtlose Kommunikation wesentlich erleichtert werden. „Damit helfen wir, das Potenzial der Digitalisierung im Bereich Intralogistik rasch zu erschließen“, so Franke. Man kennt und schätzt sich Von Beginn an konnte sich das 2013 gegründete Unternehmen auf den Seed Fonds II Aachen als starken Finanzierungspartner stützen. Die Entstehungsgeschichte der gemeinsamen Partnerschaft ist nur allzu persönlich. „Vor rund 30 Jahren war ich als kaufmännischer Leiter in einem Industriebetrieb tätig“, erinnert sich Fonds-Geschäftsführer Harald Heidemann mit einem Schmun- Dirk Franke, zeln. „Und Dirk Franke Geschäftsführer, Logcom war mein Azubi.“ Später wurde Franke dann Geschäftsführer der Toolbox GmbH, eines Ex-Portfoliounternehmens der S-UBG Aachen. Zuletzt konnte Heidemann den Kontakt zu zwei Mittelstandsbeteiligungen der S-UBG herstellen, der Dr. Babor GmbH & Co. KG, Aachen, und der Steel Service Krefeld GmbH. Beide Firmen Harald Heidemann, nutzen heute Picavi. Harald Heidemann sieht S-UBG Aachen großes Potenzial im Bereich „Digitalisierung“, aktuell hält der Seed Fonds sechs Beteiligungen dieser Art im Portfolio. Auch mit der Logcom GmbH wurde erst kürzlich eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen. Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Mit der Kommissionierlösung Picavi ist es nun möglich, das Potenzial von Datenbrillen für die Logistik nutzbar zu machen. Eintritt in internationale Märkte Im März wurde Logcom der „Innovationspreis-IT“ der Initiative Mittelstand in der Kategorie „Industrie & Logistik“ verliehen, eine Auszeichnung, die Dirk Franke mit Stolz erfüllt: „Als Startup ist es uns ein besonderes Anliegen, dass unser System ebenso innovativ wie praxistauglich ist. Der Preis zeigt uns, dass wir auf genau dem richtigen Weg sind.“ Aktuell konzentriert sich das Unternehmen noch auf den deutschsprachigen Markt. Da deutsche Intralogistik-Anbieter allerdings weltweit traditionell eine führende Rolle spielen, haben sich die Verantwortlichen von vornherein eine zügige Internationalisierung auf ihre Fahnen geschrieben. So ist der Einstieg in die internationalen Märkte ab Anfang 2017 geplant. „Wir werden Picavi bis Ende 2016 in circa 40 Betrieben installiert haben“, schließt Geschäftsführer Dirk Franke. „Bereits heute arbeiten wir an der Integration zusätzlicher Techniken, etwa erweiterte Augmented Reality, Indoor-Navigation und OCR-Schrifterkennung.“ Damit will sich Logcom weitere Anwendungsfelder erschließen. Holger Garbs [email protected] 29 Angemerkt Von Chin Meyer Oh, wie schön ist Panama! Foto: © Sylwia Brataniec/www.fotolia.com „Oh, wie schön ist Panama!“ Die Menschen dort zählen laut Gallup-Umfrage zu den glücklichsten der Welt. Sie haben nämlich einen Kanal. Und nicht 40 wie das deutsche Fernsehprogramm. Und im Gegensatz zu deutschen Rundfunkgebühren müssen in Panama auch nur jene Geld abdrücken, die den Kanal tatsächlich nutzen. Beatrix von Storch wäre ekstatisch, aber leider zieht die AFD-Rebellin nicht nach Panama und schon gar nicht in einen Briefkasten. A ußerdem hat Panama ein tolles Asylrecht. Es bietet nämlich verfolgtem Geld Schutz vor seinen brutalen Verfolgern – den weltweiten Steuerbehörden – die dieses Geld fangen wollen und es dann für Kitas und Straßenbau verschwenden. Oder für Flughäfen. Laut den Panama Papers lassen sogar die Mächtigen dieser Welt ihr eigenes Geld nach Panama flüchten. Das muss man nicht verurteilen – hier zeigt sich vielmehr die grundlegende Ehrlichkeit von Menschen, die man bisher für komplett prinzipienlos hielt. Petro Poroschenko etwa, der Präsident der Ukraine. Er ist zwar Boss der Ukraine, steht aber seiner eigenen Politik kritisch gegenüber. Es ist, als würde er sagen: „Diese Gesetze, die ich hier verbocke, sind Schrott. Daran kann man sich unmöglich halten. Ich muss mein Geld vor meinem eigenen Wahnsinn in Sicherheit bringen. Oh – wie schön ist Panama...“ Street, er habe mit dieser dubiosen Aktion den nötigen „Stallgeruch“ für eine FIFA-Präsidentschaftskandidatur beweisen oder seine menschliche Nähe zu Lionel Messi demonstrieren wollen. Letzterer lagerte seine Millionen schließlich auch in einen Briefkasten aus. „Wie bitte? Lionel Messi?“, soll sogar Uli Hoeneß entsetzt geschrien haben, um sich dann intensiv zu fragen, warum er selbst es nur bis nach Zürich geschafft hatte. Natürlich gibt es ein paar Promis, die wir niemals in Panama finden werden: Tebarz van Elst etwa, ehemaliger Bischof von Limburg. Nein, das wäre sogar in Panama aufgefallen – ein Briefkasten mit goldener Badewanne... Oder Lothar Matthäus, der sein Geld niemandem anvertrauen würde, der nicht mindestens Oberweite Doppel-D hat. Ganz zu schweigen von Recep Erdogan, der grad kein Geld überhat, weil er zu viel deutsches Fernsehen guckt und Böhmermänner verklagen muss. Auch Poroschenkos Feinde, russische Oligarchen aus dem Freundeskreis Wladimir Putins, scheinen der Politik ihres Kumpels nicht wirklich zu trauen. Wahrscheinlich sind die engsten Freunde des Autokraten die wahren Dissidenten. Vielleicht denken sie: „Netter Typ, dieser Wladimir. Aber das, was der hier anstellt, werde ich finanziell so was von gar nicht unterstützen. Das betrachte ich sehr, sehr kritisch.“ Der schwärzeste aller schwarzen Blöcke der Anarchisten marschiert nicht in irgendwelchen Demos mit. Er sonnt sich auf den Jachten der Karibik! Oh – wie schön ist Panama... Sogar der Vater des britischen Premierministers schien der Politik seines Sohnes kritisch gegenüberzustehen, vielleicht mit der Attitude: „Den kenn ich. Vor dem, was der verzapft, muss ich das Familienvermögen unbedingt schützen.“ Doch auch David Cameron hat jetzt zugegeben, am väterlichen Briefkasten Anteile gehabt zu haben. Verrückt: Das Geld des britischen Premierministers hat den „Brexit“ schon mal geprobt, bevor überhaupt eine Abstimmung stattfand. Allerdings dementiert Downing In der Geschichte von Janosch kommen Tiger und Bär irgendwann wieder zu Hause an und halten es für Panama. Und siehe da, auch Deutschland zählt zu den Top Ten der Schattenfinanzplätze und Geldwaschparadiese für Kleptokraten: Oh, wie schön ist Panama! 30 Chin Meyer ist Finanzkabarettist und Speaker auf der Private Equity-Konferenz NRW. Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Service NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft Neues Produkt für digitale Start-ups Um den Ausbau der digitalen Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen weiter voranzutreiben, ergänzt die NRW.Bank die Förderlandschaft um einen neuen Baustein. Das „NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft“ soll gezielt Start-ups in der Seed-Phase unterstützen. D amit digitale Unternehmen in NRW noch besser gedeihen können, hat die NRW.Bank einen neuen Ansatz für Co-Investments mit Business Angels entwickelt. Das Programm NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft stellt Startkapital für digitale Gründungen bereit und fördert Akteure, die digitale Innovationen entwickeln oder bestehende Geschäftsprozesse digitalisieren. umfasst nicht nur die Entwicklung von digitaler Infrastruktur, Software und Medien, sondern auch Geschäftsmodelle, die erst durch den Einsatz von digitalen Technologien ermöglicht werden oder bei denen digitale Technologien zu einer wesentlichen Effizienzsteigerung beitragen. Der Sitz bzw. der wesentliche Tätigkeitsschwerpunkt des Unternehmens und der Investitionsort müssen in NRW liegen. Neuer Förderansatz speziell für die Seed-Phase Wahlmöglichkeit zwischen Wandeldarlehen und Beteiligung Das staatliche Seed-Kapital soll helfen, Geschäftsideen durch die kritische Gründungsphase zu bringen. „Mit dem Programm wollen wir Gründern in der digitalen Wirtschaft ermöglichen, erfolgreich die ersten Schritte zu bewältigen, zum Beispiel eine Software zu entwickeln oder einen Prototyp zu bauen. Darauf aufbauend kann das Gründerteam dann auch größere Finanzierungsrunden realisieren“, erläutert Torsten Klink von der win NRW.Bank Business Angels Initiative den Förderansatz. Das Besondere an dem Förderprogramm ist, dass die NRW.Bank dem mitinvestierenden Business Angel die weitgehende Wahrnehmung ihrer Gesellschafterrechte einräumt. Der Business Angel muss beim BAND (Business Angels Netzwerk Deutschland e.V.) oder bei der win NRW.Bank Business Angels Initiative registriert sein und einen Finanzierungsanteil in mindestens der gleichen Höhe wie die NRW.Bank bereitstellen. Der Business Angel wird dafür Lead Investor und verpflichtet sich, die Bank im halbjährigen Rhythmus über die Entwicklung des Beteiligungsunternehmens zu informieren. Gründer, Bank und Business Angel investieren gemeinsam Mit Gründer, Business Angel und Bank ergeben sich drei Gesellschafter, die die Seed-Finanzierung zu je einem Drittel stemmen. Der von der NRW.Bank getragene Anteil beläuft sich auf mindestens 15.000 EUR, der maximale Anteil beträgt 25.000 EUR. Sofern der Finanzierungsbedarf insgesamt 75.000 EUR übersteigt, wird der darüber hinausgehende Betrag durch die Gründer und/oder den Business Angel finanziert. Das Angebot richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen in der Rechtsform einer Kapitalgesellschaft, die in der Gründung und nicht älter als 18 Monate sind. Das Kriterium digitale Wirtschaft Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Es besteht die Wahlmöglichkeit zwischen Wandeldarlehen und Beteiligung. Im Fall einer Beteiligung geht die NRW.Bank diese zu den Konditionen wie der Business Angel ein. Beim Wandeldarlehen beträgt die Laufzeit maximal sieben Jahre, endfällig mit Stundung der Zinszahlungen bis zur Endfälligkeit. Laufzeit und Höhe des Zinssatzes richten sich auch hier nach den Konditionen des Business Angels. Erste Anfragen eingegangen Wie bei Fördermitteln üblich, müssen die zur Verfügung gestellten Finanzmittel zur Wachstumsfinanzierung eingesetzt werden, zum Beispiel für Maßnahmen, die im Zusammenhang mit der Unternehmensgründung stehen oder einen Finanzierungsbedarf für Investitionen und/oder Betriebsmittel decken. „Mit dem NRW.SeedCap Digitale Wirtschaft haben wir eine neue Finanzierung für digitale Start-ups in der Frühphase geschaffen“, so Klink. Das Programm kann ab sofort in Anspruch genommen werden, die ersten Anfragen von Gründern sind bereits eingegangen. Lukas Henseleit [email protected] Ansprechpartner Torsten Klink Privatinvestoren und kapitalsuchende Unternehmen Stefan Dörpinghaus Institutionelle Investoren und kapitalsuchende Unternehmen E-Mail: [email protected] 31 Service Aussteller auf der 10. Private EquityKonferenz NRW – eine Auswahl airportsconnected GmbH, Düsseldorf Das Düsseldorfer Internetportal airportsconnected.com macht das Reisen einfacher, speziell die Suche und Auswahl des Flughafentransfers – weltweit. Dem Nutzer bietet sich die Möglichkeit, auf einen Blick viele verschiedene Anbieter (öffentlich und privat) zu vergleichen und den passenden Transfer zu buchen. Die aufwendige Suche im Internet entfällt, und das Reisen wird – durch die Buchung vorab – komfortabler und sicherer. Digitalisierung bedeutet für unser Unternehmen … zu jeder Zeit für jeden Ort der Welt Flughafentransfers vergleichen und buchen zu können, egal ob vom Smartphone oder Desktop und innerhalb weniger Sekunden bis zur Buchungsbestätigung, das geht nur im Zeitalter der Digitalisierung. Das macht mobil! Am Standort Nordrhein-Westfalen schätzen wir besonders … NRW liegt im Herzen Europas, wandelt sich zu einem Dienstleistungsstandort, hat eine perfekte Infrastruktur und bietet zusammen mit seinen Fachkräften beste Voraussetzungen. Oliver Welzel, Geschäftsführer amedo smart tracking solutions GmbH, Bochum „Improving Perfection“ – Innovative Navigationstechnologie für die Medizin: Die amedo entwickelt, produziert und vertreibt innovative Navigationstechnologien schwerpunktmäßig in der Medizin, um Anwendungen risikoärmer, einfacher und kostengünstiger zu machen. Das Produkt der amedo ist ein laserbasiertes Navigationssystem für computertomographiegesteuerte Eingriffe. Es reduziert die Komplikationsrate, die Behandlungszeit und die Strahlenbelastung um 50%. 32 Digitalisierung bedeutet für unser Unternehmen … eine grundsätzliche Voraussetzung für unser Geschäft. Gerade in unserer Branche Medizintechnik ist eine hohe Verfügbarkeit der Systeme und die digitale, standortübergreifende Bereitstellung der Röntgenbilddaten essenziell. Am Standort Nordrhein-Westfalen schätzen wir besonders … das konzentrierte Vorhandensein unserer Zielkunden, die Verfügbarkeit von gutem Personal und natürlich Currywurst. Volker Trösken, Geschäftsführer Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ AppPlusMobile Systemhaus GmbH, Dortmund „Echte Leidenschaft für mobile Technologien“: Die AppPlusMobile Systemhaus GmbH berät, konzipiert und realisiert individuell an den Kunden angepasste und technisch anspruchsvolle mobile Lösungen für alle mobilen Plattformen (Apple, Android, Windows mobile) sowie Windows. Das Unternehmen mit Sitz am Hightech-Standort Technologiepark der TU Dortmund hat sich auf Apps zur Steuerung von Geräten, Internet of Things (IoT) und Industrie 4.0 spezialisiert. Weitere Bereiche sind Apps, entwickelt zur Vertriebsunterstützung, für die Optimierung von Geschäftsprozessen und zur Kundenbindung. Digitalisierung bedeutet für unser Unternehmen … die weitere Optimierung der Geschäftsprozesse unserer Kunden. Angefangen von Apps zur Produktionsunterstützung über die noch effizientere Abstimmung der Geschäftsprozesse mit digitalen Möglichkeiten wie IoT. Und es geht bis zur Vision von Industrie 4.0. Am Standort Nordrhein-Westfalen schätzen wir besonders … die neugierigen und aufgeschlossenen Menschen. In Verbindung mit der Kraft der „Hidden Champions“ verfügen wir hier über ein Potenzial wie in keiner anderen Region Europas. Tobias Diestelkamp, Geschäftsführer Clickworker GmbH, Essen Als innovativer Content-Dienstleister nutzt clickworker das Know-how eines nationalen Netzwerkes von >700.000 qualifizierten Internetnutzern (sogenannten Clickworkern). Komplexe Aufgaben werden von clickworker in Mikrojobs zerlegt, an die Clickworker weitergereicht und nach erfolgreicher Bearbeitung unter strenger Qualitätsprüfung wieder zusammengeführt. Das Verfahren bietet schnelle und hochwertige Ergebnisse zu geringeren Kosten als mit herkömmlichen Ansätzen. Digitalisierung bedeutet für unser Unternehmen … den Kern unseres Geschäfts und eine erhebliche Effizienzsteigerung für unsere Kunden. Wer die Potenziale der Digitalisierung nicht nutzt, wird langfristig nicht wettbewerbsfähig bleiben können. Am Standort Nordrhein-Westfalen schätzen wir besonders … die Dichte an großen und potenziellen Kunden sowie hoch qualifizierten Georg Kresin, Geschäftsführer Personal-/Fachkräften. Hinzu kommen für uns schnell erreichbare, wichtige Messen und Veranstaltungen zu den Themen Digitalisierung und E-Commerce. CoAdvertise GmbH, Münster CoAdvertise GmbH ist ein Anbieter digitaler Werbetechnologie. Wir sorgen dafür, dass die richtige digitale Werbung zum richtigen Zeitpunkt die richtige Zielgruppe auf dem richtigen Endgerät erreicht. Mit unserer Optimierungstechnologie ermöglichen wir in Kombination mit innovativen Werbeformen, dass die Werbetreibenden mehr gezielte Reichweite je Euro erhalten und gleichzeitig die Medienhäuser höhere Erträge erwirtschaften. Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Digitalisierung bedeutet für unser Unternehmen … eine ständige Anpassung unserer Produkte und Dienstleistung auf die Bedürfnisse eines stetig wachsendenden und dynamischen Marktes. Am Standort Nordrhein-Westfalen schätzen wir besonders … Nordrhein-West- Erhan Ulutas, Andreas Kranzusch, Geschäftsführer falen als Sitz zahlreicher öffentlicher und privater Venture-Fonds ist ein wichtiger und gleichzeitig häufig unterschätzter Standort für die deutsche Start-up Szene. 33 Service Comnovo GmbH, Dortmund Sicherheit und Effizienz bei Industriefahrzeugen – Comnovo bietet innovative, skalierbare Assistenzsysteme zur Unfall- und Kollisionsvermeidung. Durch unsere Produkte werden Materialund Personenschäden verringert. Sie sind retrofitfähig und einfach integrierbar in jedes Unternehmensumfeld. Digitalisierung bedeutet für unser Unternehmen … dass wir durch unsere Produkte die Industriesicherheit 4.0 für Industriefahrzeuge erreichen, die erst durch Comnovos Plattformtechnologie möglich ist. Intelligente, skalierbare Assistenzsysteme sind dadurch erstmals Realität geworden. Ron Winkler, Geschäftsführer Am Standort Nordrhein-Westfalen schätzen wir besonders … dass wir ein tolles Team gefunden haben, es für junge Unternehmen wie uns eine sehr gute Infrastruktur gibt und wir eine gute Kundendichte vorfinden. Content One GmbH, Düsseldorf Content One gehört zu den führenden Unternehmen im Bereich Content Marketing. Neben dem erfolgreichen Betrieb eines eigenen Content Marketing-Angebots für den Reitsport berät Content One groß- und mittelständische Unternehmen bei der Erarbeitung und Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie. Das Unternehmen ist Pionier im Web-Video-Bereich mit eigenen Portalen und eigener Infrastruktur, Betreiber des Web-Video-Portals REITTV.de, Spezialist für Content Marketing und Product Placement, erfahrener Dienstleister mit mehr als 500 unterschiedlichen Projekten in den Bereichen Mobilfunk, Mode, Sport und Konsumgüter, Medien und Verlage. Digitalisierung bedeutet für unser Unternehmen … und unsere Kunden die Chance, schlank und effizient weltweit bestehen zu können. Am Standort Nordrhein-Westfalen schätzen wir besonders … die Nähe zu den europäischen Nachbarn und die gute Infrastruktur. In NRW sind Tausende Unternehmen ansässig, die schnell und einfach erreichbar sind. Andrea Borutta, Geschäftsführer examio, GmbH, Siegen Examio entwickelt Online-Lernangebote für die optimale Prüfungsvorbereitung und die effiziente Weiterbildung. Das Unternehmen betreibt eigene Lernportale, u.a. abiweb.de, wiwiweb.de, bibukurse.de und ingenieurkurse.de, auf denen bereits über 30.000 Schüler, Studenten und Praktiker lernen. Die Angebote entwickelt examio selbst und in Kooperation. Zu den Partnern zählen namhafte Verlage und Bildungsanbieter. 34 Digitalisierung bedeutet für unser Unternehmen … eine große Chance, da wir eine einmalige Lösung anbieten, auch konventionelle Bildungsinhalte zu transformieren und damit zukunftsfähig zu machen. Am Standort Nordrhein-Westfalen schätzen wir besonders … die große Anzahl smarter Menschen, die Lust haben, in einem jungen Unternehmen wie unserem zu arbeiten. Julius Dücker, Geschäftsführer Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Mapudo GmbH, Düsseldorf Mapudo ist ein händlerunabhängiger B2B-Marktplatz für den Werkstoffhandel (Rohre, Bleche, Träger etc.). Auf Mapudo können Werkstoffhändler ihre Produkte anbieten und direkt online an Verarbeiter aus Industrie und Handwerk verkaufen. So sparen sowohl Lieferanten als auch Käufer Zeit und Geld im Vertriebs- und BeschaffungsProzess von Werkstoffen. Mapudo ist seit 2015 VC-finanziert und operativ online seit Frühjahr 2016. Digitalisierung bedeutet für unser Unternehmen … die Transformation des traditionellen Werkstoffhandels durch effizienten Online-Vertrieb zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Branche. Am Standort Nordrhein-Westfalen schätzen wir besonders … die ausgeprägte Industrienähe, welche für unser Start-up von essenzieller Bedeutung ist. Martin Ballweg, Geschäftsführer Milk the Sun GmbH, Münster Milk the Sun ist der weltweit größte offene Online-Marktplatz für Fotovoltaikanlagen. Über das Portal können Projektentwickler und Betreiber Solaranlagen zum Verkauf anbieten und Investoren interessante Projekte als grüne Kapitalanlage finden. Milk the Sun vermittelt über das Portal zudem maßgeschneiderte Dienstleistungen rund um den Lebenszyklus einer Fotovoltaikanlage an Anlagenbetreiber und ist zentrales Gateway für Dienstleistungsanbieter. Digitalisierung bedeutet für unser Unternehmen … die Möglichkeit, den Vertrieb unserer Services rund um den Lebenszyklus von Solaranlagen an unsere Kunden optimal zu skalieren. Am Standort Nordrhein-Westfalen schätzen wir besonders … die sehr gute Verfügbarkeit bestens ausgebildeter Mitarbeiter für den weiteren Ausbau unseres Geschäfts. Dirk Petschick, Geschäftsführer readfy GmbH, Düsseldorf readfy. Readfy ist weltweit das erste Unternehmen, das ein FreemiumModell auf den E-Book-Markt überträgt. User haben kostenlosen und unbegrenzten Zugriff auf über 50.000 E-Books von über 900 Verlagen – monetarisiert durch Werbung in den E-Books. Diese Idee hat weltweit ein klares Alleinstellungsmerkmal. Alle Wettbewerber fokussieren sich auf monatlich zu bezahlende Abo-Modelle. Dieser USP zahlt sich aus – readfys Userbase weist eine steile Wachstumskurve auf. Special „Private Equity in Nordrhein-Westfalen 2016“ Digitalisierung bedeutet für unser Unternehmen … einfach alles! Als werbefinanzierter eBookFlatrate-Anbieter dreht sich bei uns alles um digitale Produkte und Vermarktung. Am Standort Nordrhein-Westfalen schätzen wir besonders … die Nähe zu vielen möglichen spannenden und reichweitenstarken Kooperationspartnern. Miriam Behmer, Geschäftsführerin 35 Wir fördern das Gute in NRW. Nils und Julian Stentenbach, zukunftsorientierte Unternehmer dank der Fördermittel der NRW.BANK Weitsicht ist die Basis für eine aussichtsreiche Zukunft unserer Region. Für die NRW.BANK Grund genug, neue Wege mitzugehen. Zum Beispiel mit attraktiven Fördermitteln für Elektromobilität und mehr Energieeffizienz in der Produktion. Die Vermittlung eines maßgeschneiderten Förderangebotes erfolgt über Ihre Hausbank. Sprechen Sie mit Ihrem Berater, damit die Energiewende Realität wird. www.nrwbank.de/weitsicht
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