22 Pflanze BAUERNBLATT | 30. April 2016 ■ CREATE_PDF8173190381676852566_206266_1.1.eps;(201.00 x 20.00 mm);16. Dec 2014 10:54:12 Durch intelligenten Herbizideinsatz Erträge und Bodenstruktur sichern Wann und wie oft Mais behandelt werden muss Im Maisanbau gilt es, hohe Erträge durch optimale Herbizidstrategien abzusichern. Denn vor allem zu Saisonbeginn ist der Mais besonders konkurrenzschwach und braucht Hilfe durch den Landwirt. Hohe Erträge kommen jedoch nur vom gesunden Boden. Diesen zu erhalten oder geschwächten Böden ein gesundes Bodenleben wiederzugeben, kann durch Weidelgrasuntersaaten unterstützt werden. Klassische und untersaatenverträgliche Herbizidstrategien werden hier vorgestellt und erklärt. Auf Normalstandorten ohne Untersaaten steht der oft artenvielfältigen Verunkrautung im Mais ein sehr breites Herbizidsortiment gegenüber. Normalerweise sollte es hier keine größeren Probleme bei der Bekämpfung von ein- und zweikeimblättriger Standardverunkrautung geben. Damit die Herbizide ihre volle Wirkung auch entfalten können, ist es wichtig, die Herbizidstrategie den Bedingungen im Feld anzupassen. So sollten bei trockeneren Witterungsbedingungen verstärkt blattaktive Wirkstoffe zum Einsatz kommen. Zum Anwendungstermin müssen dann möglichst alle Unkräuter aufgelaufen sein. Sind die Böden jedoch noch gut mit Wasser versorgt und Niederschläge angekündigt, so können Herbizide mit überwiegender Bodenwirkung wie Successor T, Gardo Gold und Dual Gold die Basis der Maßnahmen darstellen. Später auflaufende Unkräuter können über den Herbizidfilm der bodenwirksamen Wirkstoffe am Oberboden Tage oder auch Wochen nach der Applikation bekämpft werden (Bodenfeuchtigkeit für den Wirkstofftransport notwendig). Blatt aktive Wirkstoffe müssen Blattmasse treffen, um wirken zu können. Unkräuter mit Entwicklungsstadien (ES) über ES 13 werden oft, aufgrund des beschleunigten Me- ting und in den Spritzfolgen durch die geringeren Konzentrationen in der Spritzbrühe erhöht. Erfolgt auf eine gut wirksame erste Splittingmaßnahme eine längere Phase ohne Niederschläge, und das Auflaufen der zweiten Welle von Unkräutern bleibt aus, so kann im Sinne des integrierten Pflanzenschutzes auf die zweite Maßnahme verzichtet werden. Dieser Schritt muss jedoch gut bedacht sein. Bei anhaltender Trockenheit nach dem Feldaufgang des Maises sollten die Herbizidkombinationen von blattaktiven Mitteln wie beispielsweise Calisto, Laudis, MaisTer flüssig oder Elumis dominiert sein und in jedem Fall im Splitting beziehungsweise in der Spritzfolge ausgebracht werden. Hierbei ist es wichtig, dass die Unkräuter schon eine gewisse Blattmasse gebildet haben müssen, damit die Wirkstoffe aufgenommen werden können. Hier drohen Ertragsausfälle durch die erhebliche Konkurrenz der Unkräuter ES 13 bis 14 der Unkräuter sollte da(unbehandelte Kontrolle). bei jedoch nicht überschritten werden – ideal ist das Zwei- bis Drei tabolismus (Abbau von Giftstof- ge oder ein Splitting ratsam. Auch blattstadium. fen in der Pflanze) der älteren Un- Problem unkräuter und Problemkrautpflanzen, nicht mehr voll- gräser (Hirsen) sind mit SpritzfolDie optimalen ständig durch die Bodenherbizi- gen oder Splittingmaßnahmen Anwendungsbedingungen de bekämpft. Ideal ist das Ein- bis besser bekämpfbar. Bei der SpitzZweiblattstadium der Unkräuter. folge werden die halben AufBodenfeuchte zum Zeitpunkt der Dual Gold (S-Metolachlor) und wandmengen einer ausgewählten Applikation und die Witterung in Gardo Gold (S-Metolachlor + TBA) Mittelkombination im sehr frühen den Tagen nach der Applikation können im Vorauflauf solo ange- Entwicklungsstadium vorgelegt. sind für die Wirkung der Bodenwendet werden, während alle BoEine neue Mittelkombination, in herbizide von elementarer Bedeudenherbizide im Nachauflauf bes- der Regel mit Fokus auf den blatt tung. Bodenherbizide wirken über ser durch einen blattaktiven Part- aktiven Wirkstoffen, wird im ES 14 die Wurzel oder über das Hypokoner ergänzt werden sollten. Be- bis 16 der Maispflanzen nachge- tyl, also den Stängel unterhalb der währte Kombinationen bei der legt. Bei den Splittinganwendun- Keimblätter. Die Wirkstoffe müssen Standardverunkrautung sind Cala- gen wird eine Mittelkombination über das Bodenwasser an die Wurris + Dual Gold + Peak oder Succes- in zwei Anwendungen mit jeweils zeln oder das Hypokotyl herangesor T + Callisto + B 235. der halben Aufwandmenge auf- tragen werden. Ohne den TransIn einigen Jahren reicht, je nach geteilt. Blattaktive Mittel wie Bro- port im Wasser können BodenherVerunkrautung, Standort und Bo- moxynil-Produkte (B 235, Buctril bizide nicht wirken. Wählen wir denverhältnissen, eine Einmalbe- oder Caracho 235) oder Peak, die eine durch Bodenherbizide betonhandlung aus. Muss mit hohem oft in Packs mitangeboten werden, te Herbizidstrategie, so sollten in Druck und verzetteltem Auflauf werden in die Nachlage gegeben. den Tagen nach der Ausbringung Die Kulturpflanzenverträglich- der Mittel entsprechend hohe Nieder Unkräuter gerechnet werden oder steht der Mais auf humo- keit ist, aufgrund der reduzier- derschläge angesagt sein. Wie hoch sen Flächen, so ist eine Spritzfol- ten Aufwandmengen, beim Split- diese sein müssen, hängt von der Pflanze 23 ■ BAUERNBLATT | 30. April 2016 Bodenart, dem aktuellen Wassergehalt des Oberbodens und auch von den Wirkstoffen ab. Prinzipiell ist es wünschenswert, dass innerhalb der nächsten zehn Tage im Minimum 10 mm Niederschlag angesagt sind. Neben der Witterung ist natürlich der Entwicklungsstand der Ziel- und Kulturpflanzen von gro- ßer Bedeutung. Ist eine Spritzfolge oder ein Splitting geplant, so sollte die erste Behandlung im Ein- bis Zweiblattstadium der Kulturpflanze (ES 11 bis 12), aber spätestens im Zwei- bis Dreiblattstadium der Unkräuter durchgeführt werden. Bei Problemunkräutern/-gräsern wie Ackerfuchsschwanz, Hirsen und Storchschnabelarten sollte in den Auflauf, aber spätestens im Zweiblattstadium der Unkräuter gespritzt werden. Die zweite Behandlung erfolgt im Vier- bis Sechsblattstadium der Maispflanzen (ES 14 bis 16) bestenfalls dann, wenn die zweite Welle der Unkräuter vollständig aufgelaufen ist. Auch hier darf die Entwicklung der Unkräuter nicht zu weit fortgeschritten sein, zur Not muss auch zu weniger idealen Terminen behandelt werden. Ist die Witterung zum ersten Termin zu trocken für die Bodenherbizide, so sollte diese Maßnahme durch blattaktive Wirkstoffe betont sein. Herrscht dann zum Unkräuter im Feld zum idealen Behandlungssta- Der optimale Termin ist hier schon ver- Ob Ein- oder Mehrfachbehandlung – so sieht eine saubedium. passt. re Variante aus. Fotos: Dr. Wolfgang Pfeil Das Multifungizid für mehr Ertrag • Maximale Sicherheit im Blattbereich • Bessere Stresstoleranz und Pflanzenvitalität • Breite Kurativ- und Dauerwirkung 50% PREMEO ZUSATZPUNKTE SICHERN.* Teilnahmebedingungen unter www.premeo.de *Aktionszeitraum 01.03. – 29.04.2016 Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen. Warnhinweise und -symbole beachten. www.agrar.bayer.de Pflanze zweiten Termin feuchtere Witterung, können die Bodenherbizide nachgelegt werden. Grundsätzlich sollte, um Schäden an der Kulturpflanze zu vermeiden, die Wachsschicht der jungen Maispflanzen ausgeprägt sein. Dies erfordert ein bis drei Tage trockenes Wetter mit entsprechender Sonneneinstrahlung. Übersteigt die Entwicklung größerer Teile der Unkräuter das Drei- bis Vierblattstadium, aber die Maispflanzen weisen noch keine sichere Wachsschicht auf, so ist mitunter ein gewisses Maß an PhyANZEIGE BAUERNBLATT | 30. April 2016 ■ ge, die für die Standorte Wallsbüll und Drelsdorf angesagt waren, fielen geringer aus als erwartet. Auch die Nachlage mit Calaris + Peak kam – für die nach 17 beziehungsweise 18 Tagen zu weit entwickelten Unkräuter – zu spät. Dies spiegelte sich in Wirkungsminderungen bei Ackerstiefmütterchen von 18 % und bei Windenknöterich von 2 bis 7 % wider. Der optimale Behandlungstermin hängt also von einer Mischung aus verschiedenen Faktoren ab, die zum Teil nicht durch den Landwirt beeinflusst werden können. Eine standardisierte Anwendungsstrategie, starr an der Entwicklung der Kulturpflanze orientiert, sollte vor dem Hintergrund der Wirkungsunsicherheit vermieden werden. Aufgrund von arbeitswirtschaftlichen Planungen und der mitunter schwer kalkulierbaren Witterung kann nicht immer der 100%ige Termin getroffen werden. Spritzfolgen und Splittingmaßnahmen erhöhen hier die Wirkungssicherheit. Abbildung 1: Wirkungsunterschiede gleicher Mittelkombinationen bei unterschiedlichen Behandlungsterminen (Vorlage: Dual Gold; Nachlage: Calaris + Peak) an den Standorten Schafstedt (Dithmarschen), Drelsdorf (Kreis Nordfriesland) und Wallsbüll (Schleswig-Flensburg) Auswirkung des Behandlungstermins (Nachlage) Ackerstiefmütterchen 100 Windenknöterich 100 98 100 % Wirkung 24 93 90 82 82 80 70 60 50 Dual Gold 0,625 l/ha Calaris + Peak Tage nach Vorlage Aufwandmenge Schafstedt Drelsdorf Wallsbüll 0,625 l/ha 0,75 l + 10 g 19.5.14 26.5.14 7 16.5.14 3.6.14 17 15.5.14 3.6.14 18 Vorteile der Untersaaten nutzen totoxizität (Schaden an der Kulturpflanze, wie leichte Aufhellungen) zu tolerieren. Zu späte Applikationen können die großen Unkräuter nicht mehr vollständig erfassen – es drohen Wirkungs- und Ertragsverluste. Ist keine stabile Wachsschicht vorhanden, sollten schärfere blatt aktive Wirkstoffe wie Bromoxynil und die meisten Sulfonylharnstoffe gemieden werden. In Abbildung 1 sind die Wirkungsverluste bei nicht optimalen Behandlungsterminen an den Standorten Drelsdorf (Kreis Nordfriesland) und Wallsbüll (Kreis Schleswig-Flensburg) im Gegensatz zu den optimal gelegenen Behandlungsterminen am Standort Schafstedt (Kreis Dithmarschen) zu sehen. An allen Standorten wurde aus dem Zintan Platin plus Pack zunächst Dual Gold (Bodenwirkung: S-Metolachlor) vorgelegt und Calaris (Blatt- und Bodenwirkung: Mesotrione + TBA) plus Peak (Blattwirkung: Prosulfuron) nachgelegt. Die Aufwandmengen waren an allen Standorten gleich, nur die Behandlungstermine lagen unterschiedlich. Die Bodenherbizidvorlage lag in Schafstedt günstiger, da am Standort wenige Tage nach der Applikation ergiebige Niederschläge fielen. Die Niederschlä- Untersaaten finden regional unterschiedlich starke Beachtung in Schleswig-Holstein. Nicht nur aufgrund der Greeningprämien kann es sehr sinnvoll sein, Untersaaten zu kultivieren. Denn Untersaaten fördern das Bodenleben und damit die Bodenstruktur und die Kulturpflanzengesundheit, reduzieren die Erosionsgefahr und nehmen von Auswaschung gefährdete Nährstoffe auf, die dann der nachfolgenden Kultur zur Verfügung stehen können. Nach der Etablierung einer Untersaat muss erreicht werden, dass diese einerseits nicht mit der Kultur konkurriert, andererseits soll sie sich bis zur Maisernte gut erhalten und auch nicht von Unkräutern verdrängt werden. Erst nach der Ernte soll die Untersaat dann das erneu- Herbizidschäden aufgrund fehlender Wachsschicht zum Behandlungstermin. te Lichtangebot nutzen, um entsprechend Bio- und Wurzelmasse zu bilden. Wie aber werden auch hier die richtigen Herbizidmaßnahmen durchgeführt, welche Präparate werden von den Untersaaten vertragen? Dieser Frage wurde am Standort Schafstedt im Kreis Dithmarschen nachgegangen. Im Wesentlichen bieten sich Mischungen aus Welschem Weidelgras und Deutschem Weidelgras zur Untersaat an diesem Standort an. Beim Rotschwingel kann es eher zur Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe kommen. Auch können beim Weidelgras verhältnismäßig viele Herbizide einge- Abbildung 2: Wirkung der Mittelkombinationen auf die Unkräuter am Standort Schafstedt VG 1 2 3 4 5 6 7 Mittelkombinationen Aufwandmengen Stadium der Kultur Gardo Gold + Laudis + B 235 Successor T + Callisto Laudis + B 235 Dual Gold + Calaris Laudis + B 235 Dual Gold + Elumis Laudis + B 235 Gardo Gold + Elumis Laudis + B 235 Gardo Gold + Elumis Callisto + Peak Gardo Gold + Elumis Arigo + FHS 1,0 l + 2,0 l + 0,3 l 2,0 l + 1,0 l 2,0 l + 0,3 l 0,3 l + 1,0 l 2,0 l + 0,3 l 0,3 l + 0,75 l 2,0 l + 0,3 l 1,0 l + 0,75 l 2,0 l + 0,3 l 1,0 l + 0,75 l 1,0 l + 20 g 1,0 l + 0,75 l 200 g + 0,15 l 13 11-12 14 11-12 14 11-12 14 11-12 14 11-12 14 11-12 14 Klette Kamille Raps Solanum Viola Wirkung in % 70 80 90 100 110 Pflanze 25 ■ BAUERNBLATT | 30. April 2016 225x155 len Frühjahres und der zögernden Entwicklung der Maisbestände verschob sich die Maisernte in Schleswig-Holstein. Die geringe Sonnen einstrahlung nach der Maisernte ermöglichte nur noch ein mäßiges Wachstum des Weidelgrases. Was tun bei Standardverunkrautung? Zögernde Maisentwicklung im Untersaatenversuch Mitte Juni. die in Fruchtfolge bewirtschaftet wird. Vorfrucht waren Zuckerrüben. Prinzipiell wurden die Varianten nach dem oben beschriebenen Prinzip zusammengestellt. Der Schlag, auf dem die Untersaaten etabliert werden sollten, kann aufgrund der relativ weiten Fruchtfolge nicht als Problemstandort bezeichnet werden. Vor allem kamen Ackerstiefmütterchen (74 % Deckung) am Standort vor, aber auch Nachtschatten (11 %), Ausfallraps (4 %) und Klettenlabkraut (4 %) hatten Bedeutung. Alle Varianten haben die am Standort auftretenden Unkräuter gut bekämpft. Die Etablierung (siehe Bild 8) zeigte keine auffälligen Unterschiede. Der relativ hohe Humusgehalt am Standort konnte durch die Nachlage mit den überwiegend blattaktiven Wirkstoffen gut kompensiert werden. Höhere Bedeckungsgrade mit dem Weidelgras wären wünschenswert gewesen. Aufgrund des sehr küh- Die in Tabelle 1 aufgeführten Behandlungskombinationen mit reduzierten Aufwandmengen sind an Standorten mit normaler Verunkrautung, an denen Mais in Fruchtfolgen oder erstmals angebaut wird, meist ausreichend. Die Behandlungen sollten im Drei- bis Vierblattstadium durchgeführt werden. Häufig reichen Einmalbehandlungen aus. Kommt es dann doch zur Spätverunkrautung durch zum Beispiel Kamille, Knöterich oder Nachtschatten, muss mit Mitteln zur „Bekämpfung von Problem unkräutern und Nachbehandlungen“ nachbehandelt werden. ZPP 2/2016 setzt werden, ohne Schädigungen der Gräser zu riskieren. In der Praxis haben sich Mittel wie Succsessor T (0,8 bis 1 l/ ha), Gardo Gold (0,8 bis 1 l/ha) und Dual Gold (0,3 l/ ha) in der Vorlage zu ES 11 (bis 12) der Maispflanzen bewährt. Die Bodenherbizide sollten früh und mit reduzierten Aufwandmengen angewendet werden, um die Etablierung der Untersaat nicht zu gefährden. Bei Standardverunkrautung wird zu ES 15 der Kultur mit Blattherbiziden wie Laudis (2 l/ha) oder Calisto (1 l/ha) nachbehandelt. Zur Absicherung gegen Hirsen und Einjährige Rispe können Sulfonylharnstoffprodukte wie Cato, Motivell oder MaisTer Flüssig zugemischt werden. Aufgrund der reduzierten Bodenherbizidaufwandmengen kann es zu Wirkungsminderungen auf Problemstandorten mit Borstenhirse kommen. Hier müssen die Sulfonylharnstoffe wie Cato oder MaisTer Flüssig gezielt eingesetzt werden. Der Versuch am Standort Schafstedt lag auf einer Fläche, Das beste Zintan aller Zeiten. Seit Generationen bewährt. 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Empfehlung zur Hirsebekämpfung im Mais Bei häufigem Maisanbau und vor allem in der Monokultur kommt es verstärkt zum Auftreten von Hirsearten, da diese von den oben genannten Kombinationen oft nicht ausreichend erfasst werden. Da Hirsearten vor allem mit bodenwirksamen Herbiziden zu bekämpfen sind, ist hierbei auf ausreichende Bodenfeuchtigkeit zu achten. Die Produkte Dual Gold und Gardo Gold kommen auch mit etwas weniger Feuchtigkeit aus, beziehungsweise es reicht aus, wenn innerhalb der nächsten drei Wochen Niederschlag fällt. Da die Hirsen oft in mehreren Wellen auflaufen, sollten in der Regel Splittingmaßnahmen oder entsprechende Spritzfolgen durchgeführt werden. Besonders wichtig ist es, dass die zu bekämpfende Hirse im Einblattstadium bekämpft wird. Größere Gegen Saatwucherblume, größeren Storch- und Reiherschnabel und Knötericharten ist das Mittel Artett wirksam. Gegen Knötericharten wirken auch B 235, Milagro Forte + Peak. Ackerminze und Ziest ist mit der vollen zugelassenen Menge Maister Flüssig beizukommen. Arrat + Dasch EC und Peak zeigen hier eine Teil- beziehungsweise Nebenwirkung. Lontrel SG, Effigo, Arrat + Dasch EC haben gute Wirkung gegen die Distel. Peak zeigt hier nur Nebenwirkung. Den Huflattich bekämpft man wirkungsvoll mit der vollen Aufwandmenge Kelvin oder Milagro Forte. Ackerwinde und Landwasserknöterich können mit Arrat + Dasch EC nachbehandelt werden, was auch gut gegen Ackerschachtelhalm wirkt. Ebenso wirkt Cato + FHS gegen den Ackerschachtelhalm. Für Nachbehandlungen speziell gegen Schwarzen Nachtschatten und Kartoffeldurchwuchs bieten sich die Produkte Calaris, Calisto, Laudis oder Effigo an. Zur Nachbehandlung von größerem oder älterem Knöterich sollten ölige Formulierungen wie zum Beispiel Milagro Forte + Peak vorgezogen werden. Große Kamille, Disteln und auch Ampfer werden von Arrat + Dasch sicher erfasst. Tabelle 1: Empfehlungen bei Standardverunkrautungen Mittel** Calaris + Milagro Forte + Peak Calaris + Dual Gold + Peak Laudis + Aspekt + B 235 Successor T + Calisto + B 235 Gardo Gold + Elumis Aufwandmengen* 1,0 l/ha + 0,38 l/ha + 10-20 g /ha 1,0 l/ha + 0,84 l/ha + 10-20 g /ha 1,0 l/ha + 0,75 l/ha + 0,3 l/ha 2,0 l/ha + 0,5 l/ha + 0,3 l/ha 2,0 l/ha + 0,7 l/ha Tabelle 2: Empfehlungen für Hirse- und Unkraut im Mais Mittel** Aufwandmengen* Laudis + Spektrum Gold 2,0 l/ha + 1,5 l/ha Laudis + Successor T + B 235 2,0 l/ha + 3,0 l/ha + 0,3 l/ha Laudis + Aspect + B 235 2,0 l/ha + 1,5 l/ha + 0,3 l/ha Calaris + Dual Gold + B 235 1,5 l/ha + 1,25 l/ha + 0,3 l/ha MaisTer Power + Aspect 1,5 l/ha + 1,5 l/ha *Aufwandmengen müssen eventuell, je nach Standort und Unkrautdruck, angepasst werden **Mittelauswahl – nicht alle wirksamen Produkte können aufgeführt werden. Auf der Internetseite der Landwirtschaftskammer sind viele weitere Produkte, auch in einer Wirksamkeitstabelle, aufgeführt. Wurzelunkräuter wie Schachtelhalmarten und Diestel können zum Teil nur unterdrückt werden, nachhaltige Wirkung ist nicht garantiert, da die Pflanzen aus unteren Wurzelteilen erneut austreiben können. Terbuthylazin-Verzicht im Wasserschutzgebiet Aufgrund wiederholter Funde von TBA im Grundwasser und in Oberflächengewässern sollte in Wasserschutzgebieten auf die TBA-haltigen Mittel verzichtet werden. Gute Ergebnisse können in diesen Gebieten auch 0,7 kg/ha Terano WG + 1 l/ha MaisTer Flüssig + 0,5 l/ha B 235 oder 2 l/ha Laudis + Milagro Forte + 20 g/ha Peak oder + 0,8 bis 1 l/ha Callisto + 0,7 l/ha Kelvin/Milagro Forte + eventuell 10 bis 20 g/ha Peak erbringen. Dr. Wolfgang Pfeil Landwirtschaftskammer Tel.: 0 48 18-50 94 55 [email protected] FAZIT Die Herbizidstrategie muss für jeden Standort gemäß den zu erwartenden Unkraut- beziehungsweise Ungraspflanzen angepasst werden. Eine durchdachte Terminierung der Pflanzenschutzmittel anwendung ist Grundlage optimaler Wirkung. Werden Bodenherbizide appliziert, ohne dass ausreichende Niederschläge fol- gen, kann es zu Minderwirkungen kommen. Die Herbizidbehandlung in Beständen mit Untersaaten muss für die Untersaat schonend platziert werden – keine Herbizide mit stärkerer oder anhaltender Bodenwirkung zum späteren Anwendungstermin, da es sonst zu Schäden oder Ausfall bei der Untersaat kommen kann. Alle Herbizitvarianten haben eine Etablierung der Untersaaten zugelassen. So sieht eine ideal entwickelte Untersaat zu Mais aus.
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