MEDIENMITTEILUNG: Start-Ziel-Sieg von Carolina Gonzalez Garcia

30. April 2016
MEDIENMITTEILUNG: Start-Ziel-Sieg von Carolina Gonzalez Garcia in Gams –
Olympia-Starterin Christine Wolf mit einem Schlag Rückstand Zweite
Gams, 30. April 2016 – Mit ihrer Fabelrunde von 63 Schlägen hatte Carolina Gonzalez
Garcia am Donnerstag die Basis für ihren ersten Profisieg bei der ASGI Swiss Ladies
Open gelegt. «Mein bisher wichtigster Sieg, der grösste Erfolg meiner Profikarriere»,
freute sich die 28-Jährige aus Barcelona nach Beendigung der Schlussrunde. In diese
war die Spanierin mit drei Schlägen Vorsprung gestartet, hatte im Verlauf aber Nerven
gezeigt und am Ende gar um den Sieg zittern müssen. «Ich war heute nicht ganz so
nervös wie vor dem Start zur zweiten Runde, aber es gab einige bange Momente»,
gestand die Katalanin.
Nach zehn Löchern hatte sie die Führung kurzfristig an die in der gleichen Gruppe
spielende Amateurin Emma Spitz abtreten müssen, sich auf Bahn 14 mit einem Birdie
aber wieder an die Spitze des Leaderboards gesetzt. Mit drei Schlägen Vorsprung kam
die Spanierin schliesslich auf den letzten Abschlag. Und machte es nochmals spannend.
Auf dem einfachen Par 5 landete ihr Ball nach dem zweiten Schlag im Grünbunker, von
wo ihn Gonzalez Garcia übers Grün hinweg ins Biotop schlug und einen Strafschlag
nehmen musste. Der Approach geriet zu kurz, Carolina Gonzalez Garcia benötigte noch
zwei Putts zum Doppelbogey – und zum Sieg. Dass es zum Titel gereicht hat, realisierte
sie erst, als ihre Landsfrauen sie auf dem 18. Grün jubelnd umringten und mit
Mineralwasser duschten.
«Ich habe versucht einen Schlag nach dem anderen zu spielen und alles andere – auch
die Scores der Konkurrentinnen – auszublenden», erklärt sie ihr Erfolgsrezept.
Augenzwinkernd gesteht sie, bei der ASGI Swiss Ladies Open einen kleinen Vorteil
genutzt zu haben: «Ich wohnte diese Woche sozusagen auf dem Golfplatz, war bei einer
Gastfamilie untergebracht, deren Haus neben Loch 6 steht – mein Zuhause für diese
Woche», sagt sie strahlend.
Knapp wurde es am Ende für die Spanierin nicht wegen der beiden Mitspielerinnen im
Schlussflight, sondern wegen Österreichs Olympia-Starterin Christine Wolf. Die Tirolerin
spielte am Finaltag mit 68 Schlägen die beste Runde des Tages und schob sich so in
der Schlussrangliste auf Rang zwei vor. Am Ende fehlt ihr ein Schlag zum Play-off. Wo
sie diesen liegen gelassen hat, weiss die 27-Jährige genau: «Ein ärgerlicher 3-Putt auf
der 17.» Mit Galgenhumor kann sie dem geteilten zweiten Rang dennoch etwas Gutes
abgewinnen: «Tonje Daffinrud und ich werden uns nächste Woche in Marokko das
Zimmer teilen. Ein Stechen heute wäre keine gute Reisevorbereitung gewesen.» Die
Norwegerin hatte ebenfalls an Loch 17 ein Bogey kassiert – und teilt sich diese Woche
mit Wolf Platz zwei.
Emma Spitz, die 16-jährige Amateurin vom GC Schönborn, spielte ein beeindruckendes
Turnier und zeigte bei ihrem ersten Antreten bei den Professionals erst auf den letzten
sechs Löchern Nerven. Auf der 13 schlug sie den Drive ins hohe Gras, musste einen
Strafschlag nehmen und am Fairway droppen. Es resultierte ein Bogey, während die
spanische Proette das Par schaffte. «Schade. Vor allem, dass ich an der 14 nochmals
ein Bogey kassierte und Carolina mit einem Birdie davoziehen konnte», so Spitz. Am
Schlussloch aber liess die ÖGV-Nationalspielerin nochmals ihr Potenzial aufblitzen.
Zwar war auch ihr zweiter Schlag im Sand gelandet und der Ball nach einem
missglücken Bunkerschlag hinter dem Green in ungemütlicher Lage zu liegen
gekommen, doch die 16-Jährige spielte aus zehn Metern einen beeindruckenden LobShot auf die kurz gesteckte Fahne. Faboulös rettete sie das Par – und Rang vier sowie
den Ehrenpreis für die beste Amateurin.
Ein gutes Turnier für Österreichs Golferinnen, die im eigenen Land weder ein LET- noch
ein LETAS-Event beherbergen, im grenznahen St. Galler Rheintal aber eine starke
Performance ablieferten. Neben Christine Wolf und Emma Spitz schafften es auch die
LETAS-Tourspielerinnen Sarah Schober (19.) und Nina Mühl (32.) ins Preisgeld. Zudem
überstand die Vorarlberger ÖGV-Nationalspielerin Julia Unterweger (32.) bei ihrem
dritten Antreten in Gams erstmals den Cut.
Für die Schweizerinnen endete das Heimturnier eher ernüchternd. Beste Eidgenossin
bei der ASGI Swiss Ladies Open war die 22-jährige Amateurin Rachel Rossel als 15.
«Ich bin mit meinem Spiel am Finaltag ganz zufrieden, habe mir einige Birdiechancen
erarbeiten können, leider sind nicht alle Putts gefallen», resümiert die Berner
Oberländerin. Das Turnier sei für sie eine tolle Erfahrung und Möglichkeit gewesen,
Tour-Luft zu schnuppern. Die 5-unter-Par-Runde vom ersten Tag nimmt sie als
Motivation mit zur spanischen Strokeplay Championship, die kommende Woche
stattfindet.
Von den sieben angetretenen Schweiter Proetten schaffte es einzig die auf der LETAS
und der China LPGA Tour spielende Anaïs Maggetti in die Schlussrunde. Die Tessinerin
beendete das Turnier auf Rang 38. Caroline Rominger, Valeria Martinoli, Clara Pietri,
Eva-Maria Moehwald, Melanie Mätzler und Tamara Scheidegger scheiterten – teils
deutlich – am Cut. Den sieben (weiteren) Amateurinnen des Schweizer Verbands erging
es nicht besser.
Titelverteidigerin Olivia Cowan hielt als einzige die deutsche Fahne hoch. Doch die Mitte
letzter Saison zu den Professionals übergetretene 20-Jährige kam diese Woche nie so
richtig ins Spiel. Zwei über Par nach drei Runden und ein geteilter 32. Platz ist deutlich
unter ihren Erwartungen. Beste Deutsche blieb damit die für Brasilien startende
Doppelbürgerin Miriam Nagl. Die 35-Jährige klassierte sich auf Rang 7 und ergatterte
wichtige Punkte fürs Olympia-Ranking. Ihre direkte Konkurrentin im Kampf um Brasiliens
Wild Card im Olympia-Turnier von Rio, Victoria Lovelady, klassierte sich als 15.
ASGI Swiss Ladies Open, Gams-Werdenberg, Par 72. 30’000 Euro. Endstand nach 3 Runden:
1. Carolina Gonzalez Garcia (ESP) 208 Schläge (63/71/74); 2. Tonje Daffinrud (NOR) 209
(71/69/69) und Christine Wolf (AUT) 209 (67/74/68); 4. Emma Spitz (AUT/Am) 210 (70/67/73),
Lynn Carlsson (SWE) 210 (69/73/68) und Laura Murray (SCO) 210 (69/71/70); 7. Miriam Nagl
(BRA) 211 (68/73/70). Ferner: 15. Rachel Rossel (SWI/Am) 213 (67/75/71); 19. Sarah Schober
(AUT) 214 (73/7170); 32. Olivia Cowan (DE/Titelverteidigerin) 218 (75/70/73), Julia Unterweger
(AUT/Am) 218 (73/72/73) und Nina Mühl (AUT) 218 (72/73/73); 38. Anaïs Maggetti (SWI) 219
(71/74/74).
Bilder: Tobias Rudin