Den kompletten Beitrag lesen Sie in der Print-Ausgabe 3/2016 des BME-Magazins "BIP - Best in Procurement". Erscheinungstermin: 9. Mai Kostentransparenz schafft Gewinn Value Management. Welche organisatorischen Facetten Unternehmen bei der Optimierung von Kosten-Nutzen-Relationen entlang der Wertschöpfungskette berücksichtigen sollten, zeigt die BME-Fachgruppe Value Management in einem neuen Leitfaden. Grundgerüst ist die richtige Aufbauorganisation. Wo ansiedeln? Um Interessenskonflikten vorzubeugen, sollte das Value Management im Topmanagement, mindestens aber auf der zweiten Führungsebene, angesiedelt sein. Die Organisation sollte 26 einer Abteilung zugeordnet sein, die auch einen nennenswerten Anteil an den Produktionskosten verantwortet. Die Vorund Nachteile der Organisation in unterschiedlichen Ressorts: • Finanzressort: Hier ist die Neutralität qua Organisation gegeben. Das Ressort hat guten Zugriff auf Informationen aus dem Bereich Finanzen/Controlling und ist nah am Zielsetzungs-/Budgetierungsprozess. Nachteil: mangelndes technisches Produktverständnis und relative Ferne vom Produkt. • Fertigung: Von Vorteil sind ein sehr guter Zugriff auf Informationen aus der Serie/Fertigungspraxis sowie kurze Wege für eventuelle Serienänderungen. Allerdings kann hier die Neutralität/Objektivität eingeschränkt sein. Probleme (Kosten, Qualität, Termine) werden tendenziell auf den Lieferanten projiziert. Außerdem besteht die Gefahr, dass das operative Tagesgeschäft eine strategisch sinnvolle Vorgehensweise im Sinne der Unternehmensziele unmöglich macht. • Entwicklung: Die Entscheidungswege das Produktdesign betreffend sind kurz. Kostentransparenz im Entwicklungs- bereich kann Potenziale aufzeigen und Umsetzungsdruck beim Entscheidungsträger erzeugen (technische Entfeinerungen). Allerdings ist auch hier die Neutralität/Objektivität gegebenenfalls eingeschränkt und Probleme werden auf den Lieferanten projiziert. Unter Umständen ist keine objektive Diskussion der Kostentreiber möglich, wenn das Design (Werkstoffe, Fertigungsverfahren usw.) nicht hinterfragt wird. Auch hier besteht die Gefahr, dass das operative Tagesgeschäft eine strategisch sinnvolle Vorgehensweise im Sinne der Unternehmensziele unmöglich macht. • Einkauf: Eine harmonisierte Zielführung von konventionellem Einkauf und Einkaufskostenanalyse führt zu abgestimmter Vorgehensweise und gemeinsamer Zielverfolgung. Allerdings schafft Kostenanalyse ein Maß an Kostentransparenz, das für den Einkauf zu Ergebnisdruck führen kann. Auch muss die Verfügbarkeit von unterstützenden Ressourcen aus anderen (unter anderem technischen) Fachbereichen im Rahmen der Lieferantenbesuche sichergestellt werden. • Business Unit/Geschäftsführung: Die hohe hierarchische Anbindung ermöglicht eiBIP 3 · 2016, 2015, 7. 6. Jahrgang Foto: Fotolia D ie Ziele Wirksamkeit und Neutralität stehen im Mittelpunkt bei der Gestaltung der Aufbauorganisation für das Value Management im Unternehmen. Um Value Management wirksam betreiben zu können, muss der Zugriff auf Ressourcen und auf Mitarbeiter möglich sein. Ebenso müssen Entscheidungen in den Bereichen Entwicklung und Konstruktion sowie Einkauf bis hin zum Vertrieb beeinflussbar sein. Die optimale Wirkung wird erreicht, wenn sich die Handlungsempfehlungen an der Erfüllung der übergeordneten Unternehmensziele orientieren. Idealerweise sind die Teilziele einzelner Bereiche aus diesen Unternehmenszielen abgeleitet und ein neutrales, nicht von rein politischen Eigeninteressen geprägtes Herangehen an das Thema Value Management ist gewährleistet. Das impliziert Arbeit in interdisziplinären Teams, die direkt von der Unternehmensleitung gefördert werden sollte.
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