Lob und Tadel zum Messestart

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Printausgabe der Tiroler Tageszeitung vom Sa, 30.04.2016
REUTTE
Lob und Tadel zum Messestart
Reutte – Zahlreiche Festgäste – darunter
Landesrat Johannes Tratter, Bundesrätin
Sonja Ledl-Rossmann sowie viele
Bürgermeister des Außerferns, BH Konrad
Geisler, Vertreter der Banken und Schulen –
fanden sich am Freitag in Reutte ein, um bei
strahlendem Wetter Teil der Eröffnung der 3.
Wirtschaftsmeile Außerfern zu sein.
LR Johannes Tratter, BR Sonja Ledl- © Tschol
Rossmann, Wolfgang Winkler
(Geschäftsführer Werbe- und
Ausstellungsverein Bezirksmesse) und TiwagAufsichtsratsvorsitzender Reinhard Schretter
(oben, v. l.), WK-Obmann Christian Strigl (l.)
und BM Alois Oberer bei der Eröffnung.Fotos:
Tschol
„98 Aussteller aus dem Außerfern und Allgäu
erfüllen das Messegelände mit Leben“, meinte
WK-Obmann Christian Strigl. Im Rahmen des
Berufsfestivals informierten sich gestern
zudem 400 Schüler über diverse
Professionen, unter dem Motto „Achtung
Baustelle“ können sich die Allerkleinsten im Handwerk üben. Strigl mit einem
Augenzwinkern: „Sie sehen, wir lassen nichts unversucht, schon im Kindergarten
Facharbeiter anzuwerben.“
Kritische Töne schlug hingegen Bürgermeister Alois Oberer an. Er sieht Gemeinden und
die Wirtschaft durch „Bürokratie- und Auflagenwahnsinn“ in der Entwicklung gehindert:
„Im Bezirk stehen die Investoren ohnehin nicht Schlange. Und wenn sie dann noch mit
realitätsfremder Gesetzgebung konfrontiert werden, wird es noch schwieriger.“ Auch
brauche der Bezirk mehr Selbstbewusstsein nach außen. „Wir werden in Tirol noch
immer als Exoten gesehen. Unser Potenzial wird nicht wahrgenommen. Im Allgäu ist
das anders.“ Auch das Thema Verkehr lässt Oberer keine Ruhe: „Wir zählen an
Spitzentagen 28.000 Fahrzeuge auf der B179. Die Infrastruktur zwischen Lermoos und
Reutte liegt lahm. Die Fernpassstrategie löst keine Probleme.“ Auch die Diskussionen
um Tunnelvarianten seien nicht mehr als parteipolitisches Gerede. „Der Verkehr muss
der Straßenkapazität angepasst werden und nicht umgekehrt. Dazu braucht es
grenzüberschreitende Zusammenarbeit.“
Landesrat Johannes Tratter wies darauf hin, dass es einfacher sei, über
Bürokratieabbau zu reden, als ihn zu realisieren – zu viele Gesetze, zu viele
Entscheidungsebenen. „Man muss sich natürlich an die Gesetze halten, aber ein wenig
Spielraum hat man schon“, meinte er zu Oberer.
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Tratter, stolz auf die jüngsten Arbeitsmarktdaten, sieht großes Potenzial in der dualen
Ausbildung: „Eine Lehre ist eine Garantie, sich sehr lange im Erwerbsleben zu
halten.“ (fasi)
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